Riesenschnauzer

Riesenrasse mit enormer Power aus Deutschland

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Zuletzt aktualisiert am: 7.12.2023

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Das wichtigste in Kürze

  • Größtes Mitglied der Schnauzerfamilie von eindrucksvoller und imposanter Erscheinung
  • Groß, muskulös, kräftig, robust und wehrhaft
  • Früher als Treiber von Viehherden und für den Wachdienst gezüchtet
  • Heute Dienst-, Begleit-, Sport-, Assistenz- und Rettungshund für erfahrene Besitzer
  • Gutartiges, ausgeglichenes Wesen, intelligent, ausbildungsfähig und kooperativ

Der Riesenschnauzer trägt seinen Namen nicht von ungefähr. Durch die ausgesprochen ausgeprägten Körpermaße erscheint der Riesenschnauzer einfach nur gewaltig und imposant. Was für Kaliber...

Die größte Variante aus der gesamten Familie der Schnauzer besticht mit seinen körperlichen Rassemerkmalen, aber auch und vor allen Dingen mit seinem Wesen und psychischen Anlagen. Denn er wirkt und ist in der Tat zwar kräftig, muskulös und riesig, vermittelt dadurch durchaus ein gewisses Maß an Respekt und den Eindruck von Schutz- und Wachtauglichkeit, ist aber von Haus aus gutartig und bringt eine unumstößliche Treue und Loyalität seinem Herrn und der Familie gegenüber mit - er geht für seine Bezugsmenschen durchs Feuer. Der Riesenschnauzer hat einen ausgeglichenen Charakter und ist äußerst wesensfest

Auf Grund der vorgenannten Qualitäten findet man den Riesenschnauzer einerseits als klassischen Haushund in Familien, wo er neben den normalen Alltagsbeschäftigungen auch im Hundesport seine Meriten mit großer Bravour verdient, aber auch Behörden greifen gerne zu dem zuverlässigen, lernfähigen, kommunikativen und teamfähigen Riesen, um ihn als Diensthund auszubilden und zur Unterstützung von Polizei, Zoll und Militär einzusetzen. Ferner ist der Riesenschnauzer durch seine herausragenden Fähigkeiten ein gern gesehener Kandidat zur Ausbildung als Rettungshund und Dienst lebensrettender Maßnahmen am Menschen.

Jetzt seid ihr sicherlich gespannt, noch mehr über diesen tollen Rassehund zu erfahren. In unserem nachfolgenden Rasseporträt habt ihr nun die Gelegenheit, alles zum Riesenschnauzer zu erfahren, sei es die Entwicklungsgeschichte, Rassemerkmale, Erziehungstipps, Beschäftigungsmöglichkeiten, Pflege, Gesundheit, Ernährung und die notwendigen Anforderungen an die Haltebedingungen. 

Nummer: 181
Gruppe: 2. Pinscher und Schnauzer – Molossoide – Schweizer Sennenhunde und andere Rassen
Sektion: 1. Pinscher und Schnauzer
Subsektion: 2. Schnauzer
Arbeitsprüfung notwendig? Ja
Ursprung
Deutschland
Patronat -
Verwendung

Gebrauchs- und Begleithund

Datum der Veröffentlichung 6. März 2007
Datum der vorläufigen Bestätigung -
Datum der finalen Bestätigung 11. Juli 1955
Link zum FCI-Standard FCI - Riesenschnauzer

Wie entstand unser Rassenname?

Unser Rassename ist einfach zu erklären und wenn man uns betrachtet auch augenscheinlich. Wir tragen in unserem Gesicht einen großen Schnauzbart und dazu passend die dicken und buschigen Augenbrauen, wie einer unser ehemaligen Finanzminister. Auch dieser kommt aus Bayern, wie wir auch.

Unsere Größe hat natürlich auch Einfluss auf die Namensgebung, denn wir sind mit Abstand die größten unter den Schnauzern - wahre Riesen.

Werden also unsere gigantische Größe und zwangsläufige Umschreibung "Riese" und unser Haarbewuchs im Gesicht "Schnauzer" als Hybridname zusammengesetzt, so habt ihr schon die Lösung für die Entstehung unserer Rassebezeichnung: Der Riesenschnauzer.

Zu unserem eigentlichen Rassenamen, kamen auch weitere Rufnamen wie die des Münchner Bierschnauzer, Rußiger Bärenschnauzer, Schwarzer Bärenschnauzer und Rußiger schwarzer Bärenschnauzer. Diese Bezeichnungen hört man allerdings heute nahezu überhaupt nicht mehr, nur in Erzählungen und in der Literatur kann man die Begrifflichkeiten nachlesen.

Welches Problem sollten wir lösen?

Viele Arbeiten, die die Bauern und Hirten seinerzeit zu bewältigen hatten, waren sehr mühselig und kräfteraubend. Es hätte teilweise viele Menschen für diverse Aufgaben benötigt, die ein guter Arbeitshund alleine vollbringen konnte.

Des Weiteren gab es Gefahren, von tierischer und menschlicher Seite, die wir mit unserem imposanten Erscheinungsbild und unseren Fähigkeiten, im Sinne der Bauern und Hirten klären konnten. Sprich wir dienten zur Abschreckung und im Notfall, konnten wir sehr nachdrücklich und unmissverständlich zupacken.

Auch Reisende setzten uns als Beschützer ein, um etwaige Räuber und Diebe von sich und ihren Transportmitteln fernzuhalten.

Wie wurden wir eingesetzt?

Unsere Halter gaben uns verantwortungsvolle Aufgaben, wie das Treiben, Zusammenhalten und Hüten ihrer Nutztiere. Sprich, wir brachten das Vieh von A nach B zu den Weideplätzen und zurück auf die Höfe. Hierbei mussten wir darauf achten, dass alle Tiere unversehrt blieben, denn diese waren die Geld- und Ernährungsquelle unserer Besitzer. Und die Gefahren waren groß, denn die fleischfressenden Raubtiere wie Wölfe und Bären waren damals aktiv auf der Suche nach Fressbarem. Gleiches galt für einige Menschen, die auf der Suche nach etwas Nahrung gerne der Wilderei nachgingen oder geklautes Nutztier selbst veräußern wollten. Diese schlugen wir dann in die Flucht oder scheuten nach entsprechenden Warnung auch nicht vor einem Konflikt und dem offenen Kampf zurück, um das die Herdentiere unserer Menschen zu schützen.

Auf dem Hof wiederum bewachten wir das zu Hause unserer Halter und deren Besitztümer. Auch für den Schutz unterwegs waren wir sehr geschätzte Begleiter, wenn die Menschen ihre Kutschen und Karren zu etwaigen Zielen wie Märkten oder Fernreisen bewegten. Die Brauereien im Münchener Umkreis griffen für ihre Auslieferungen mit ihren Fuhrwerken auf uns zurück. Deshalb nannten uns schnell die Menschen einen Spitznamen: Münchner Bierschnauzer. Hier hatten die Räuber bei ihren Überfällen keinerlei Chance und waren bereits eingeschüchtert wenn sie uns als Begleitschutz sahen.

Schnell bekamen auch offizielle Berufsgruppen mit, wie gut wir insgesamt funktionierten und unsere Arbeiten mit hohem Einsatz und sehr guten Erfolgsquoten verrichteten. Deshalb wurden wir schnell als Polizeihunde und bei der Armee als Diensthunde verwendet.

Wo stammen wir her?

Unser Mutterland aus dem wir stammen ist Deutschland. Überwiegend wurden wir im süddeutschen Gebiet auf den Höfen und Almen als Arbeitshunde eingesetzt. Unsere Heimat muss wohl im bayerischen Oberland, im Gebiet zwischen Lech-Isar-Inn und eventuell im Allgäu und im Grenzgebiet von Österreich liegen. Dieses Gebiet, von seiner Ursprünglichkeit und seinen überaus harten Natureinflüssen, würde die Herkunft nochmals stützen, die wir als sehr robuste und resistente Hunde mitbringen.

Das Blut süd- und mitteldeutscher Hundeschläge, sowie des Biberhundes fließen in den Adern des Riesenschnauzers.

Welche Rassen sind unsere Vorfahren?

Unsere direkten Vorfahren waren die Arbeitshunde, die im süddeutschen und mitteldeutschen Raum seinerzeit als Bauern- und Hütehunde zum Einsatz kamen. Geht man in der Geschichte noch weiter zurück, so hatte wiederum der Biberhund Einfluss auf diese Hundeschläge. Sie lebten auf den Bauernhöfen und bei den Viehhirten als Hütehunde und verrichteten alle möglichen Arbeiten für ihre Herren. 

Wie haben wir uns auf der Welt verbreitet?

Grundsätzlich ist es so, dass wir Riesenschnauzer der Familie der Schnauzer angehören, die wiederum in direktem Zusammenhang mit den Pinschern stehen. In der Geschichte wurden wir lange auch immer wieder als rauhaarige Pinscher bezeichnet. 

Es gibt in der Literatur sehr viele Hinweise zu uns auf den verschiedensten Formen, die man früher nutzen konnte, um etwas zu verewigen. Man findet etliche Gemälde und Drucke auf denen wir rauhaarigen Pinscher dargestellt wurden. Auch in den Büchern finden sich Radierungen mit Hunden, die unserem Aussehen mehr wie nah kommen. Dies geht bis ins 14. Jahrhundert zurück.

Als im Jahre 1895 der Pinscher-Schnauzer-Club gegründet wurde, sind wir noch als rauhaarige Pinscher geführt worden. Dies änderte sich erst mit der Zeit.

Da wir Riesenschnauzer sehr vielseitig eingesetzt werden konnten und die Arbeiten zur vollsten Zufriedenheit der Bauern und Hirten ausführten, entschlossen sich bereits Ende des 19. Jahrhunderts einige Züchter sich uns für die weitere Zucht anzunehmen. Sie setzten voll auf unsere überaus guten Leistungsmerkmale und Wesenszüge. 

Von den Weiten des bayerischen Oberlandes und den sonstigen ländlichen und bergischen Herkunftsorten sind wir in die Großstadt nach München ganz vereinzelt gekommen. Es bestanden schließlich Geschäftsverbindungen zwischen dem Einzelhandel wie Metzgereien und Bäckereien, die ihre Waren von den Erzeugern vom Land bezogen und hier auf die uns Hunde gestoßen sind. Vermutlich sind auch die ein oder anderen Bauern zu den Märkten gefahren und nahmen uns zum Schutz mit. So ist unser Weg nach München zu erklären.

Wir fanden wohl auch den Weg von den Almen und Höfen im Bergland bis ins bayerische Königshaus. Es gibt Bilder von Prinzessin Elisabeth mit einem Riesenschnauzer und dies festgehalten bereits Mitte des 19. Jahrhunderts. Dies verwundert nicht, da natürlich auch der Adel wusste was sein Volk so trieb und welche Tiere so zum Einsatz kamen. Selbst Prinz Luitpold hatte ein Exemplar an seiner Seite.

Bereits 1909 haben Riesenschnauzer an einer öffentlichen Ausstellungsschau, die vom Bayerischen Schnauzer-Club ausgerichtet wurde, teilgenommen. Einer der Hunde war Bitru von Weinberg, der als Stammvater im ersten Zuchtbuch Erwähnung findet. Er war ein schwarzer Rauhaarrüde. Zu einem späteren Zeitpunkt ist dann noch Bazi von Wetterstein 30 auf verschiedenen Ausstellungen aufgetreten und wurde mit der Zeit der erfolgreichste unter den Riesenschnauzern. Er hat wohl den größten Einfluss auf die weitere Zuchtgeschichte von uns genommen und maßgeblich zu der ab den 20er Jahren deutliche erhöhte Anzahl an neu gezüchteten Welpen beigetragen.

Die ersten unseres Schlages werden ab dem Jahr 1913 in einem Zuchtbuch aufgenommen und registriert.

Als sich im Laufe der Zeit der Münchner Schnauzer-Club und der Kölner Pinscher-Club zusammenschlossen, entwickelte sich eine deutlich höhere Anzahl an gezüchteten Riesenschnauzern, die mit fast 570 Exemplaren in ihrem ersten Zuchtbuch 1920 aufgezeichnet sind.

Folglich werden wir Riesenschnauzer im Jahre 1925 offiziell mit der Bezeichnung "Diensthund" ausgezeichnet. Die erste Polizeihundeprüfung fand in München im darauffolgenden Jahr statt. Ein sehr erfolgreicher Rüde unserer Rasse war der Riesenschnauzer Peter 3165 der etliche Auszeichnungen in den 1930er Jahren erringen konnte, u.a. den Preis des Führers und Reichskanzlers. Es verwundert nicht, dass man nun fortan beim Heer und der Polizei immer mehr auf die Qualität der vielseitigen Einsatzmöglichkeiten und unserer imposanten Erscheinung setzte.

Aus dem süddeutschen Räumen, wo wir unseren Ursprung hatten und viele positive Zeichen mit unserer Arbeitsweise setzen konnten, ging der Weg über ganz Deutschland und gen Schweiz und Österreich. Dies Sprache konnte wir ja auch perfekt, bis auf die Dialekte.

Auch die Amerikaner und sogar die Japaner kauften bereits früh die ersten Exemplare und importieren sie in ihre Länder.

Im 1. und 2. Weltkrieg wurden wir Riesenschnauzer auch zum Kriegseinsatz herangezogen. Die Hunde auf die man in dieser fürchterlichen Zeit setzte, hatten allesamt die Eigenschaften, sehr aufmerksame und vielseitige Tier zu sein. Sie waren durchweg robuste und wetter- als auch krankheitsresistente Geschöpfe. Es handelte sich primär um Schäferhunde, Deutsche Boxer, Rottweiler, Dobermänner und Terrier. Hinzu kamen wir Riesenschnauzer. Vielfältige Aufgabenfelder, wie die Bewachung von Gefangenen, das Ausrücken mit den Aufklärungseinheiten, das Arbeiten als Sanitätshunde oder als Transporteur von Munitionsnachschub, wurden uns Hunden übertragen. In sehr schlimmen Fällen wurden wir dann auch als Vernichtungshunde mit Minen ausgestattet und auf Panzer und sonstige Fahrzeuge losgelassen. 

Nach dem 2. Weltkrieg war die Anzahl von uns Riesenschnauzern, wie auch bei vielen anderen Hunderassen, schwer dezimiert und die Zucht musste mit wenige Exemplare wieder vollkommen aufgebaut werden.

Die endgültige Anerkennung als eigenständige Rasse schafften wir Riesenschnauzer im Jahr 1955 - wir erhielten bei der Fédération Cynologique Internationale (FCI) unter der Standard-Nr. 181 unseren eigenen Rassestandard, der fortan für die Reinzucht maßgeblich ist.

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Aktuelles zum Riesenschnauzer

Wie beliebt ist der Riesenschnauzer und wie wird er heute eingesetzt?

Beliebtheit der Rasse heute

Der Verband für das Deutsche Hundewesen e.V. (VDH) veröffentlicht jedes Jahr eine aktuelle Statistik mit einem Ranking der einzelnen Hunderassen und ihre neugeborenen Welpenanzahl. Hier liegen wir aktuell mit 707 Hundewelpen des Riesenschnauzer auf dem 25. Platz. Sprich, wir sind gut nachgefragt seitens der verschiedenen potentiellen Käufer.

Wir Riesenschnauzer zählen ganz klar zu den beliebtesten Gebrauchshunderassen.

Selbst die Moderatorin Diana Eichhorn der Fernsehsendung hundkatzemaus, hatte einen Riesenschnauzer namens Momo als Familienhund. Wie sie in einem Interview mal bemerkte, konnte die Hündin, mit ihren positiven und feinfühligen Charaktereigenschaften, ihren Ehemann von sich überzeugen, obwohl es zu der damaligen Zeit kein Hundeliebhaber war.

Von Johannes Rau, unserem leider verstorbenen ehemaligen Bundespräsidenten, sagt man ebenfalls die Haltung eines Riesenschnauzers nach. Sein Hund Scooter war allerdings ein Riesenschnauzer-Mischling. Dennoch hatte auch Scooter etliche der tollen Wesensmerkmale von uns in sich.

Auch der bekannte US-Filmregisseur Don Hahn, der beispielsweise Der König der Löwen, Die Schöne und das Biest, Der Glöckner von Notre Dame und Atlantis – Das Geheimnis der verlorenen Stadt produziert hat, hält sich unter anderem einen Riesenschnauzer als treuen Begleiter.

Apropos US-Filmregisseur: Auch in den USA ist der Riesenschnauzer nach wie vor eine begehrte Hunderasse und belegt in der aktuellen Statistik der anerkannten Rassen des American Kennel Club (AKC) den 78. Platz.

Verwendung heute

Wir Riesenschnauzer sind auf Grund unserer Körperlichkeit und unserer Charaktereigenschaften gefragte Diensthunde. Wir werden sowohl von der Polizei, dem Zoll als auch dem Militär gerne als zuverlässige und arbeitsfähige Partner für diverse Aufgaben und Einsätze genutzt.

Ferner trifft man auf uns Riesenschnauzer als speziell abgerichtete Schutzhunde, wo wir sowohl im Personenschutz und zur Objektsicherung eingesetzt werden.

Des Weiteren greifen Rettungshundestaffeln auf unsere vielseitige Verwendbarkeit, die herausragenden Fertigkeiten und Fähigkeiten bei ihren Einsätzen in Katastrophengebieten, wie auch vor Ort bei kleineren Einsätzen, zum Retten von Menschenleben zurück. Sprich, wir werden als Rettungshunde ausgebildet.

Natürlich gibt es auch die ganz normalen Hundeliebhaber, die uns als ihren treuen Partner in der Funktion des Familien- und Begleithundes anschaffen. Hier bewähren wir uns u.a. auch als aufmerksame Wachhunde mit Beschützergen - Hab und Gut sowie unsere Bezugsmenschen sind stets sicher.

Durch unsere körperliche und gesitige/mentale Anlagen sind wir leistungsfähige Hunde für den Hundesport und hier insbesondere für die verschiedenen Disziplinen des Gebrauchshundesports.

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Wie ist es um die Physis des Riesenschnauzers bestellt?

Welche körperlichen Rassemerkmale bringt der Riesenschnauzer mit und welche Vor- und Nachteile hängen mit ihnen zusammen?
Lebenserwartung
Rüden
8 - 12 Jahre
Hündinnen
8 - 12 Jahre
Widerristhöhe
Rüden
60 - 70 cm
Hündinnen
60 - 70 cm
Gewicht
Rüden
35 - 47 kg
Hündinnen
35 - 47 kg

Schläge und Varietäten

Es gibt uns Riesenschnauzer ist drei verschiedenen Farbschlägen:

  • Rein Schwarz
  • Pfeffersalz
  • Schwarz-Silber

Allgemeines Erscheinungsbild

Wir Riesenschnauzer, früher nicht umsonst auch Bärenschnauzer genannt, sind große Hunde. Wir haben eine imposante und aufsehenerregende Erscheinung und sind natürlich in der Familie der Schnauzer, die mit Abstand am größten geratenen Exemplare. Uns wird bei unserem Auftreten, dank der gigantischen Erscheinung, Respekt entgegengebracht. 

Unsere Statur ist sehr kräftig und muskulös, man merkt sofort was für ein Kraftpaket mit enormer Power und Energie daherkommt. Das Körpergebäude ist sehr kompakt, wirkt quadratisch, da sowohl die Rumpflänge als auch die Widerristhöhe nahezu gleich groß sind. Wir stehen sehr fest und kompakt auf dem Boden, es wird für keinen Gegner einfach unsere Standfestigkeit in wackeln zu bringen.

Trotz unserer Körpergröße und das entsprechende Gewicht, wirkt unser Gang elegant und von Elastizität geprägt. Unsere Schritte sind raumgreifend und wir haben dennoch die Begabung wendig und beweglich in der Ausführung zu sein. Die gute und ausgeprägte Muskulatur der Oberschenkel verleiht uns einen guten Schub und Elan beim Laufen. Unsere Vorderläufe machen einen guten Satz nach vorne, es wirkt sehr leicht, dabei behalten wir größtmögliche Körperspannung.

Unsere Kopfpartie ist geprägt von unserem kräftigen und langgestreckten Schädel, mit einem stark ausgebildeten Stopp und einer flachen Stirn. Das Maß unseres Kopfes beträgt ungefähr die Hälfte unseres Rückens.

Ein absolutes Markenzeichen tragen wir Riesenschnauzer in unserem Gesicht. An unserem Fang befindet sich ein großer Schnauzbart. Dieser schützte uns bereits früher bei etwaigen Auseinandersetzungen vor Verletzungen und Infektionen.

Passend hierzu haben wir sehr buschige Augenbrauen, die leicht unsere Augen überdecken.

Unser Fang bzw. Schnauze enden in einem stumpfen Keil. Die Profillinie unseres Nasenrückens ist gerade, der Nasenschwamm bei allen Farbschlägen schwarzgefärbt. Die Nasenlöcher sind von guter Größe und die Nasenkuppe ist kräftig.

An unserem Maul befinden sich die festen und schwarzen Lefzen, die glatt am Kiefer anliegen. 

Der gesamte Kauapparat ist von sehr kräftiger Natur. Wir verfügen über einen sehr starken Kiefer und ein Scherengebiss. Wenn wir Riesenschnauzer ausgewachsen sind, haben wir, wie die anderen Hunderassen 42 Zähnen im Gebiss. Den Druck den wir hiermit beim Zubeißen erzeugen können ist enorm. Wir können damit sehr gut Zupacken, Festhalten und selbstverständlich unsere Nahrung aufnehmen.

Wenn ihr uns in die Augen schaut, dann seht ihr einen lebhaften und lebendigen Blick. Wir haben mittelgroße Augen die dunkel gehalten sind. Die Form ist oval.

Unsere Wachsamkeit verdanken wir einem unsere sehr gut ausgeprägten Sinnesorganen, nämlich unserem Gehör. Alle Geräusche werden hier von uns Klappohren aufgenommen. Von der Form sind sie V-förmig und die Innenkanten liegen auf unseren Backen an.

Unter unserem doppelten Haarkleid findet ihr eine eng anliegen Hautstruktur.

Die enorme Kraft, die in uns steckt, wird beim Betrachten der muskulösen Halspartie sehr augenscheinlich. Stellt euch vor, wie wir beim Schutzhundesport zupacken und mit Hilfe unseres muskulösen Halses zerren. Wow, was für ein Powerpaket. Die Länge passt sehr gut zur Gesamtproportion, der Nacken geht in den Rückenbereich über und ist dabei etwas gewölbt und wirkt stark aber nie bullig.

Wenn ihr uns seitlich komplett in Augenschein nehmt, sehr ihr die obere Profillinie des Rückens nach hinten leicht abfällt. Wir haben eine kräftige Rückenpartie, die immer gespannt aussieht, mit kurzen und kräftigen Lenden und mit einer leicht runden Kruppe abschließend. 

Unsere naturbelassene Rute sollte eine Säbel- oder Sichelrute sein, sprich zur Spitze hin soll sie gebogen sein.

Kommen wir zu unserer Brustpartie, die geprägt ist von der markant gebauten Vorderbrust, die durch das spitze Brustbein erzeugt wird. Es wirkt sehr athletisch. Die breite der Brust ist überschaubar.

Die untere Profillinie vom kompakten Brustkorb hin zum deutlich schmäleren Ende des Gebäudes verläuft schräg. Dabei sind die Flanken von uns nicht sehr ausgebildet.

Wie sieht es bei unseren Fortbewegungsmitteln aus? 

Wir haben stämmige und parallel stehende Vorderläufe, die gerade gebaut sind. Insgesamt sind die vorderen Beine sehr gut bemuskelt. An den Hinterläufen haben wir lange und stramme Unterschenkel, breite und muskulöse Oberschenkel, sowie ein starkes Sprunggelenk, die uns die nötige Kraft beim Laufen und Springen geben. Schaut uns von der Seite an und die schräg nach hinten gestellten und parallel verlaufenden Beine, geben euch einen Eindruck von der enormen Präsenz und Standfestigkeit von uns Riesenschnauzern.

Unsere Pfoten sind mit derben Ballen versehen und sind von kurzer, runder Statur. Dennoch sind es dem Körper entsprechend große Pfoten, die wenn sie bematscht sind gute Fußabdrücke auf dem Teppich oder der Kleidung hinterlassen können. Die Zehen liegen eng aneinander und haben dunkle und kurze Nägel. Diese geben uns genug Festigkeit und Schlagfertigkeit.

Fellfarben & Fellarten

Felldichte dicht
Fellstärke dick
Fellform glatt
Fellhärte hart
Felllänge mittel
Unterwolle Ja
Fellmuster einfarbig, zweifarbig, Abzeichen, Maske, Pfefferung
Fellfarbe Schwarz, Weiß, Grau, Silber

Wir Riesenschnauzer werden in drei unterschiedlichen Farbnuancen gezüchtet.

Entweder könnt ihr uns einfarbig, in der Farbe Schwarz als euern Hund auswählen. Bei der rein schwarzen Farbschlagvariante, ist die Unterwolle, ebenfalls schwarzfarben.

Die nächste Variante, die laut Rassestandard in der Reinzucht von uns Riesenschnauzern anzutreffen ist, ist ebenfalls einfarbig und in einem grauen Grundton gehalten. Dieses Grau kann unterschiedlich von der Tönung sein und daher von dunklem Eisengrau bis hin zu Silbergrau changieren. Dieser Farbschlag wird in Fachkreisen auch als Pfeffersalz bezeichnet. Dieser Ausdruck ist darauf zurückzuführen, da unser Fell mit unterschiedlichen Grauschattierungen gezeichnet ist. Diese sollen aber ausreichend kräftig sein. Hierzu tragen wir eine dunkle Maske im Gesicht, ähnlich wie Batman. 

Des Weiteren gibt es uns Riesenschnauzer als Farbschlag Schwarz-Silber. Bei diesen Rassevertretern ist das Deckhaar schwarz mit einer schwarzfarbenen Unterwolle. Zudem befinden sich weiße Abzeichen über unseren Augen, an den Backen, an unserem charakteristischen Schnauzbart, an der Kehle, Vorderseite der Brustpartie zwei geteilte Dreiecke, am Mittelfuß unserer Vorderläufe, an Vor- und Hinterpfoten, an unserer Innenseite der Hinterhand und am After. Ferner sollen die Stirn, Nacken und Außenseiten unserer Ohren schwarz, wie das Deckhaar, sein.

Das Haarkleid, dass wir Riesenschnauzer tragen, besteht aus dem Deckhaar und einer Unterwolle - sprich es handelt sich um ein sogenanntes doppeltes Haarkleid. Dies ist bei allen drei Farbschlägen der Fall. Dadurch sind wir gut gegen die schlechten Witterungen geschützt und auch von kleineren Verletzungen bleiben wir durchaus dadurch verschont.

Das Deckhaar ist drahtig hart und von dichter Struktur. Es liegt sehr gut an unserem Körper an. Das Haar ist eher mittellang und fühlt sich rauh an. Man kann es gut von der Länge in die Finger zum Überprüfen der Beschaffenheit nehmen, sprich es ist nicht allzu kurz. Das Fell ist auch nicht struppig oder wellig, es kann durchaus als glatt bezeichnet werden.

Die wärmende und schützende Unterwolle ist von ihrer Struktur weich und dicht. 

Die Haare an den Läufen sind weniger hart in ihrer Textur und wirken länger.

Körpermaße

Unser Rassename Riesenschnauzer ist Programm. Wir gehören zu den großen und schweren Hunden, werden auch in einem Atemzug mit den Riesenrassen genannt.

Sowohl unsere Rüden, als auch unsere Hündinnen, bewegen sich hierbei bei der Widerristhöhe im selben Korridor. Wir werden zwischen 60 und 70 cm groß.

Was unser Körpergewicht angeht, erreichen wir Herren und Damen ein Kampfgewicht von 35 bis 47 kg. 

Stärken

Unsere körperbauliche Ausstattung verleiht uns Riesenschnauzern einige Vorteile im Hinblick auf unsere Konstitution und die daraus resultierenden Fähigkeiten und Fertigkeiten.

Wir Riesenschnauzer sind sehr kräftig und robust gebaut. Unsere Körperstatur ist stabil, mit viel hochqualitativer Muskulatur versehen, die uns zu einer äußerst leistungsfähigen und gleichzeitig widerstandsfähigen Rasse macht. Dies gilt sowohl für zahlreiche Disziplinen im Hundesport, aber auch den diversen Verwendungsarten, ob als tatkräftiger Helfer bei Rettungseinsätzen, als Personenschutzhund oder wehrhafter und wachsamer Familienhund.

Wir werden als sportliche und athletische Vierbeiner charakterisiert, die sich durch eine große Ausdauer, Elan, Schnelligkeit und Sprungkraft auszeichnen.

Ferner sind unsere Sinnesorgane bestens ausgebildet und funktionieren hochsensibel - wir hören, sehen und riechen u.a. extrem gut.

Das resistente Haarkleid schützt uns bei Arbeit, Sport und Spiel vor Nässe, Kälte und Wind - wir sind wetterfeste Hunde. Zudem sorgt die besondere Beschaffenheit des Fells dafür, dass es schmutzabweisend ist und wir als pflegeleichte Rasse gelten.

Mutter Natur hat uns einen sehr geräumiges Körpergebäude geschenkt, wodurch unsere inneren Organe viel Platz haben, um gut zu gedeihen und entsprechend funktionstüchtig gewachsen zu sein.

Einen weiteren Vorteil bieten wir Riesenschnauzer dadurch, dass wir nicht den üblichen Fellwechsel mit Sommer- und Winterfell vollziehen. Das alte Fell muss durch Pflege entfernt werden, der Haarverlust ist, wenn dies dann regelmäßig gemacht wird, geringfügig.

Ferner werden sich unsere Herrchen/Frauchen darüber freuen, dass wir nur mäßig sabbern, außer man legt unsere Lieblingsspeise vor...

Stärken

  • Beweglichkeit
  • Geländegängigkeit
  • große Sprungkraft
  • Schnelligkeit
  • schubvolle Beschleunigung
  • Wendigkeit
  • Eindruck von Wach- und Schutztauglichkeit
  • Apporttauglichkeit
  • Agilität
  • Ausdauer
  • Belastbarkeit
  • Sportlichkeit
  • fester Biss
  • ausreichend Platz für innere Organe
  • stabiles Skelett
  • imposantes Bellen
  • wenig Haarverlust
  • wenig Sabber
  • geringer Pflegeaufwand
  • leichte Auffindbarkeit von Zecken in Fell
  • Bart bietet Bissschutz
  • Robustheit
  • stabiler Stand
  • Verletzungsresistenz
  • Wehrhaftigkeit
  • Widerstandsfähigkeit
  • Zähigkeit
  • guter Geruchssinn
  • Kälteresistenz
  • Nässeresistenz
  • Windresistenz

Schwächen

  • hoher Futteraufwand
  • großer Platzbedarf

Schwächen

Neben den vorgenannten Stärken von uns Riesenschnauzern, wollen wir euch natürlich nicht vorenthalten, dass wir durch unsere gigantische Größe und hohen Aktivitätsdrang, viel Futter benötigen, um unseren Tagesbedarf an Energie zu stillen. Wie hoch der Bedarf ist, kommt natürlich am Ende des Tages auf den Grad der Beschäftigung und Auslastung an.

Zudem brauchen wir viel Platz um uns ausreichend bewegen zu können. Dies gilt beispielsweise für den Wohnraum, den Transport im eigenen Auto, aber auch im öffentlichen Bereich wie Bus, Bahn, Taxi oder Besuche in Restaurants etc.

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Riesenschnauzer: Wesen, Charakter & Temperament

Was zeichnet das Wesen und Sozialverhalten beim Riesenschnauzer aus?

Allgemeine Merkmale

Intelligenz Hoch
Temperament Hoch
Willenstärke Hoch
Allein zuhause Hoch
Verfressenheit Hoch
Jagdtrieb Mittel
Wachsamkeit Hoch
Streuner-Trieb -
Bewegungsbedürfnis Hoch
Verspieltheit Hoch
Mut Hoch

Allgemeine Merkmale

Intelligenz

Unsere Hunderasse beschreibt man mit einer hohen Intelligenz, Klugheit, hohen Auffassungsgabe, Lernbereitschaft und Lernvermögen.

Man sagt uns Riesenschnauzern nach, dass wir einen 7. Sinn haben, denn wir agieren oft in Situationen sehr intuitiv und selbstständig. Wir können viele Verhalten durch unsere sensible Veranlagung sehr gut antizipieren, deshalb setzt man auch auf unsere Eigenschaften als Diensthund bei der Polizei, beim Zoll und beim Militär.

Auch die Erziehung und Ausbildung lässt sich durch unser gesamtes intellektuelles Mitwirken einfach gestalten, was sich wiederum auf Grund der guten Abrichtbarkeit im Hundesport, als Gebrauchshunde im Rettungshundewesen und als Diensthunde unterstreichen lässt.

Temperament

Trotz unserer Körpergröße und unseres Kampfgewichts, sind wir eine Hunderasse, die von guter Schnelligkeit in der Bewegung und ausgeprägter Agilität geprägt ist. Wir sind auch in der Lage durch unsere Sprungkraft enorme Sätze zu machen und Hindernisse bequem und problemlos zu überqueren, was wir oftmals als leistungsfähiger Sporthund im Gebrauchshundesport unter Beweis stellen. Auch in unserer Funktion als Schutzhund vermögen wir jeglichen Menschen, die etwas Negatives im Schilde führen, anzugehen und zu stellen - wir gelten als wehrhaft und bringen eine gewisse Mannschärfe  und Territorialverhalten mit, werden deshalb auch im Personen- und Objektschutz, sowie bei der Polizei und Zoll als tierische Kollegen eingesetzt und sind zuverlässige Wachhunde im Kreise unserer Familie. Wir sind sehr ausgeglichen, wesensfest, gelassen und ruhen in uns, dennoch schalten wir blitzschnell um, wenn es die Situation verlangt und entwickeln dann eine sagenhafte Dynamik und Power. Sprich, wir sind schnell im Kopf und in der praktischen Umsetzung. Und dies mit der notwendigen Ausdauer und der körperlichen, wie geistigen/mentalen Belastbarkeit. Wir Riesenschnauzer sind trotz unseres gesamten Körperbaus, stets lebhaft und heiter, wirken zu keiner Zeit schwerfällig, kraftlos, temperamentlos oder pflegmatisch - ganz im Gegenteil.

Willensstärke

Wir Riesenschnauzer haben einen starken Willen, sind selbstbewusste und selbstsichere Hunde, gelten als äußerst wesensfest. 

Daher muss man uns den Weg zeigen, den wir mit euch gemeinsam beschreiten sollen und uns Grenzen und Regeln beibringen, die wir konsequent durch souveräne und gradlinige Führung einhalten müssen. Unser Rudelführer muss diszipliniert seine Führungsrolle annehmen und seine überlegene Führungsweise durchziehen, denn wir sind keine Hunde, die sich einfach unterwerfen. Der Riesenschnauzer braucht daher eine einfühlsame, aber starke Hand, die ihn durch den Hundealltag steuert und manövriert, damit er sich bereitwillig in der Rangordnung unterordnet.

Der starke Wille zeigt sich bei den gemeinsamen Aktivitäten, denn geforderte Aufgaben und Übungen setzten wir sicher und zielorientiert um, geben nicht auf, bis das gewünchte Ergebnis eingefahren ist. Wir sind in der Lage konsequent und mit Nachdruck unser Vorhaben durchzusetzen, daher benötigen wir auch eine versierte, kompetente und führungstarke Persönlichkeit an unserer Seite.

Allein zuhause

Uns eine Zeit lang auch mal alleine zu Hause lassen, ist eigentlich kein Problem, es ist immer einer Frage des Alters, der entsprechenden Erziehung und der Frage der Dauer.

Generell ist das Alleinbleiben in der frühen Welpenphase schwierig, denn hier brauchen wir als heranwachsende Vierbeiner und Persönlichkeiten, viel Zuwendung, Aufmerksamkeit, Fürsorge und diverse Lerninhalte, die uns Stück für Stück, behutsam beigebracht werden müssen, um umweltsicher und sozialfähig zu werden. Um also perspektivisch uns auch mal eine Zeit lang zu Hause auf eure Rückkehr warten lassen zu können, müssen wir diesbezüglich einige Lernerfahrungen sammeln, uns sukzessive an das Alleinsein gewöhnen und herangeführt werden. Wie dies geht, könnt ihr in unserem ergänzenden Artikel nachlesen. Zudem ist es im eigenen Interesse notwendig, dass wir bereits stubenrein sind. 

Sollten wir dann ein gut erzogener und ausgewachsener Riesenschnauzer sein, könnt ihr uns auf alle Fälle mal ein paar Stunden alleine lassen, vorausgesetzt, wir konnten unser Geschäft machen und haben etwas zu trinken in unserer Umgebung. Wir werden in der Zeit des Alleinseins auf alle Fälle für Sicherheit zu Hause sorgen, das ist garantiert.

Verfressenheit

Wir lieben es zu fressen. Am besten ständig und stetig und so viel wie möglich. Es schmeckt uns einfach und wir wollen viel frische Energie zuführen. Deshalb betteln wir auch gerne bei Tisch, um etwas abzubekommen. Es ist wichtig, uns daher einen klaren Plan bewusst zu machen, wann und wo es wieviel gibt. Sprich, auch an dieser Stelle ist die richtige Kinderstube und Erziehung das Maß aller Dinge, in Kombination mit konsequentem und disziplinierten Handeln unserer Halter. 

Um in diesem Zusammenhang die rangniedrigere Position zu verfestigen, sollte immer die Familie zunächst ihr Essen ungestört zu sich nehmen, während der Riesenschnauzer auf seinem Platz bis zur Freigaben zu verweilen hat. Erst dann bekommt er sein Fressen von seinem rangführenden Herrchen/Frauchen zubereitet und darf mit dem Fressen erst nach ausdrücklicher Futterfreigabe loslegen.

Alle Familienmitglieder müssen sich unbedingt an die aufgestellten Regeln gemeinsam halten, denn ansonsten untergräbt der Riesenschnauzer bei nachgiebigen Personen die Rangordnung.

Auf Grund der Neigung zum Verschlingen von jgelichem Fressbarem, muss der Hund unbedingt dahingehend mit den richtigen Erziehungsmaßnahmen trainiert werden, dass er generell nur noch frisst, wenn Herrchen ihm dies gestattet. Denn ansonsten sind verfressene Vierbeiner immer mehr gefährdet, unterwegs sich durch das Einverleiben von etwas Gefundenem, mit Giftködern eine verheerende Vergiftung einzufangen. Was dies bedeuten kann, könnt ihr ausführlich hier nachlesen.

Jagdtrieb

Wir bringen einen mäßigen natürlich veranlagten Jagdtrieb mit. Eher das Sichten von Tieren, als deren Duftspuren sprechen den Jagdinstinkt an - kann aber mit den entsprechenden frühzeitlichen Lernerfahrungen, erzieherischen Lerninhalten und konsequentem Führen, gut kontrolliert werden.

Wenn wir Riesenschnauzer mit euch auf einem Spaziergang im Feld unterwegs sind, eine Gruppe Rehe uns wittert und die Flucht ergreift, dann kitzelt dies natürlich unseren Jagdinstinkt und es kann durchaus passieren, dass wir hinterherhetzen. Es ist aber nicht so, dass wir jegliche Spur, die wir riechen, uns förmlich aus den Latschen haut und wir die Fährte verfolgen müssen.

Entsprechend sollte die Erziehung inklusive Prägung, Habituation und Sozialisierung erfolgen, damit der Riesenschnauzer u.a. mit zahlreichen diversen Tieren und deren Gerüchen vertraut gemacht wurde und im Zusammenspiel mit Impulskontrolle und Führung, stets im Griff gehalten werden kann.

Wachsamkeit

Da wir Riesenschnauzer seit unserer Entstehung, eh und je für das Bewachen und Beschützen von Nutztieren aller Art, Haus und Hof und unserer jeweiligen Besitzer selbst, gehalten, zudem als Gebrauchshunde zum Bewachen von Kutschen, Fuhrwerken mit Personen und verschiedenen Transportgütern betraut wurden, könnt ihr sicher sein, dass wir ein ausgeprägtes Talent und die notwendigen Fähigkeiten als zuverlässiger und tatkräftiger Wachhund mitbringen.

Man bestätigt uns eine hohe Aufmerksam- und Wachsamkeit, gepaart mit unserem Territorialverhalten und der Reviertreue, sind dies perfekte Attribute, die es zum beaufsichtigen des gesamten Eigentums und unserer Familie braucht. Wir halten stets mit äußerster Sorgfalt das uns anvertraute Territorium im Auge, um notfalls ungebetene Gäste zu warnen und wenn nötig das Hab und Gut zu verteidigen. Gleiches gilt natürlich für alle Familienmitglieder, die in unserer Gegenwart stets gut und sicher aufgehoben sind. Die vorgannten Rassemerkmale dürfen aber nicht mit Aggessivität verwechselt werden.

Da wir doch relativ große Jungs und Mädels sind, hat auch keiner so richtig große Lust, durch unüberlegtes Handeln den direkten Konflikt zu suchen, denn unsere äußerliche Erscheinung alleine ist für viele schon respekteinflößend genug.

Wir eignen uns aber nicht nur auf Grund unseres Beschützergens, als liebevoller Familienhund mit Wachhundetauglichkeit, sondern unsere Fertigkeiten sind auch im öffentlichen und privaten Sektor als Schutzhunde stark nachgefragt.

Bewegungsbedürfnis

Wir benötigen klar zugeteilte Aufgaben, damit wir zufrieden sind und uns gebraucht fühlen, nicht umsonst sind wir jeher eine tatkräftige Gebrauchshunderasse gewesen. Auf Grund unserer geschichtlichen Herkunft sind wir auf Leistungsfähigkeit gezüchtet und getrimmt worden. Deshalb benötigen wir viel Beschäftigung und ein hohes Maß an Bewegung, um richtig rassespezifisch ausgelastet zu sein. Zwischendurch ist es gut, wenn wir Ruhephasen haben, um zu regenerieren und Energie zu tanken. Es gibt viele Möglichkeiten und Varianten, wie ihr uns beschäftigen könnt, ob in der Freizeit, beim Hundesport oder der Hundeschule, oder gar im Rettungshundeverein bzw. beim Einsatz als Gebrauchs- und Diensthund. 

Wir wollen also regelmäßig bei diversen Aktivitäten unsere Energie einsetzen, schließlich sind wir physisch und psychisch/mental sehr belastbare Hunde, die einen starken Bewegungsdrang mitbringen und als aktiv beschrieben werden. 

Aber seid Gewiss, es gibt ausreichende Möglichkeiten, wie ihr uns mit herausfordernden Aufgaben und Beschäftigungen eine Freude bereiten könnt, seien es Apportier- und Suchspiele im Garten, dem Mantrailing, Fährtenarbeit, Zielobjektsuche oder Gebrauchshundesport.

Verspieltheit

Trotz unserer Größe und unserem gewaltigen Erscheinungsbild, bleiben wir bis ins hohe Alter im Kopf junge und verspielte Zeitgenossen. Wir lieben dabei die Ballspiele mit unseren großen und kleinen Menschen,sowie das Raufen und Toben mit Artgenossen bei regelmäßigem Hundekontakt, der für unser Seelenwohl und das Ausleben von innerartlichem Verhalten wichtig ist.

Während unseres ausgelassenen Spiel, schnappen wir uns auch gerne mal eure Schuhe, beim Vorbeilaufen die Fernbedienung oder das Stofftier. Deshalb müsst ihr hier unbedingt ein Auge darauf haben, ob es sich um ein Spielchen handelt oder uns einfach aufkeimende Unterforderung und Langeweile in den Kopf steigt und ihr für mehr Auslastung sorgen müsst. Oft sind die Grenzen fließend.

Mut

Wir Riesenschnauzer sind sehr mutige Hunde, die ausreichend Schärfe für den Fall der Fälle mitbringen. Wir flößen alleine mit unserem Erscheinungsbild bereits Respekt bei unserem Gegenüber ein. Wenn es sein muss, sind wir sehr tapfer und entschlossen alles zu tun, um aus einer Konfrontation als Sieger hervorzugehen. Es genügt ein klarer Befehl oder eine Situation, die wir als äußerst gefährlich einschätzen und wir ändern unseren gerade noch so ruhigen und liebvollen Gemütszustand, schalten sofort von 0 auf 100 hoch, wodurch der Riese in uns erwacht und zu einem dynamischen Powerpaket mit viel Nachdruck erwächst. Das heißt aber noch lange nicht, dass wir aggressive Typen sind, im Gegenteil, wir verfügen über ein angenehm ruhiges, ausgeglichenes und wesensfeste Gemüt. Eigentlich wollen wir auch keiner Fliege etwas zu Leide tun, sind aber sofort einsatzbereit, wenn es darauf ankommt. Und das zeichnet uns auch als Wach- und Schutzhund aus. Wir sind uns stets unserer Stärke und Kraft bewusst, sind wehrhaft und mit genug Muckis und sonstigen "Hundewerkzeugen" ausgestattet, um zur Tat zu schreiten und dann kompromisslos die uns anvertrauten Personen und Sachen zu schützen und verteidigen. Wir sind definitiv unerschrocken und haben keine Angst - wir Vertrauen voll und ganz unseren physischen und psychischen/mentale Anlagen.

Sozialverhalten

Sozialverträglichkeit

Generell sind wir Riesenschnauzer aus einer guten Zucht, von Haus aus so veranlagt, dass wir mit entsprechender Prägung und Sozialisierung auf Hunde und Menschen, uns durch positive Lernerfahrungen im Welpenalter zu äußerst sozialverträglichen Hunden entwickeln.

Wichtig ist dabei, dass wir ausreichende Gelegenheiten haben, nachdem wir in den ersten Wochen unseres Hundelebens ausschließlich im Kreis unserer Mutter, Wurfgeschwister und bestenfalls weiterer Verwandten, verbracht haben, nach der Welpenübernahme weiterhin Kontakt zu gleichaltrigen und älteren Hunden haben, um das innerartliche Sozialverhalten in all seinen Facetten weiter zu schulen, auszubauen und zu verfeinern, damit wir die nötigen Umgangsformen und -regeln bei jeglichem Hundekontakt beherrschen. 

Gleiches gilt natürlich auch für den Sozialkontakt und das zukünftige Zusammenleben mit dem menschlichen Wesen. Auch hier benötigen wir von klein auf notwendige Begegnungen und hieraus positive Erfahrungeswerte, damit wir Menschen als vertraute Spezies anerkennen und mit ihrem Verhalten so weit uns auseinandergesetzt haben, um unser eigenes darauf anzupassen und angemessen zu interagieren.

Was in Bezug auf die Sozialverträglichkeit und die daraus sich entwickelnde Sozialkompetenz in den frühen Welpenphasen alles zu tun ist, könnt ihr in epischer Breite, in unserem Leitartikel "Die Entwicklungsphasen von Hundewelpen" nachlesen.

Kurzum, mit der richtigen Weichenstellung in Sachen Persönlichkeitsformung während der Welpenaufzucht, kann der Riesenschnauzer zu einem äußerst sozialverträglichen Hund erwachsen - die Voraussetzungen bringt die Rasse mit, was daraus gemacht wird, liegt stets ein stückweit an den jeweiligen verantwortlichen Bezugsmenschen.

Auch in Sachen Sozialverträglichkeit liefert die Tatsache, dass Behörden wie Polizei und Zoll oder Rettungshundestaffeln auf Riesenschauzer und ihre Eigenschaften zurückgreifen und vertrauen, den maßgeblichen Beweis, dass mit den nötigen sorgsamen Maßnahmen, die Rasse zu äußerst sozialverträglichen Partnern werden und demnach bereits von Haus aus, diese Anlagen für die weitere Förderung durch Menschenhand und Umgang mit Artgenossen, mitbringen müssen.




Freundlichkeit zu Hunden

Wenn wir andere Hunde sehen und mit ihnen aufeinandertreffen, sind wir wie wir sind. Wir verhalten uns freundlich und ruhig. Andere Hundehalter müssen keine Angst um ihren Hund haben und wegen unserer gewaltigen Erscheinung, ihren Hund auf den Arm nehmen oder gar einen großen Bogen um uns machen, um ihn zu beschützen. Es ist nicht nötig, da wir freundliche und ausgeglichene Zeitgenossen sind. Natürlich gibt es wie immer auch Ausnahmen, aber wir können euch schließlich nur aufzeigen, wie die ganz große Mehrheit von uns tickt. Bei dem einen oder anderen männlichen Exemplar kann es durchaus auch mal vorkommen, dass er seinem gleichgeschlechtlichen Gegenüber zeigen will, wer der Stärkere ist. 




Freundlichkeit zu Menschen

Wir Riesenschnauzer bringen einen tollen, ausgeglichenen und gutartigen Charakter mit.

Unseren Bezugspersonen gegenüber verhalten wir uns stets freundlich, liebevoll, sehr aufgeschlossen, sind zudem verschmust und anschmiegsam und schwören ihnen ewige und bedingungslose Treue.

Fremden Menschen gegenüber sind wir etwas reserviert und eher zunächst misstrauisch gestimmt. Auf Grund unserer sensiblen Antennen können wir uns schnell und dezidiert ein eigenes Bild verschaffen, um dann früher oder später die weitere Vorgehensweise einzuschlagen. Diese Weseneigenschaft ist aber vor allen Dingen für die Aufgaben rund um unsere Diensthundetätigkeit und Wach- und Schutzhundaufgaben von Vorteil, damit wir lieber etwas kritischer das jeweilige Gegenüber betrachten und unser eigenes Urteil verschaffen. Schließlich wäre es hier unangebracht, offenherzig und schwanzwedelnd auf jede Person zuzustürmen, sie von oben bis unten naiv und unbekümmert abzulecken und zu herzen.

Bei der Ausübung der unterschiedlichen Aufgabengebiete in Funktion des Diensthundes, müssen wir in der Lage sein, wertfrei nach Drogen, Sprengstoff, Waffen etc. zu suchen, dabei fremden Menschen auf die Pelle zu rücken und ausreichend Distanz dabei zu wahren, ihr Verhalten dabei aufmerksam im Auge zu behalten, um Notfalls zum Schutz unseres Diensthundeführers und uns selbst impulsiv reagieren zu können. Hier wäre es also völlig undenkbar, mit überschwänglicher Freude eine fremde Person zu begrüßen, sondern hier ist professionelle Reserviertheit und Aufmerksamkeit gefragt. 

Diese natürliche Begabung liegt in unserem Naturell, wir sind also Hunde mit harter Schale und weichem Kern.




Dominanz gegenüber Hunden

Eine gewisse Neigung zu dominantem Verhalten Artgenossen gegenüber, kann bei uns Riesenschnauzern durchaus aufkommen, was daher im Hinblick auf die frühe Welpenentwicklung in Sachen Prägung, Sozialisierung und Erziehung bedacht werden muss. Zudem benötigen wir auch aus diesem Grund heraus eine klare Ansprache und Führung durch unser Herrchen/Frauchen, die situativ im Einzelfall dann auch uns mit den entsprechenden Maßnahmen bei Hundebegegnungen einwirken müssen.




Dominanz gegenüber Menschen

Etwaiges Dominanzverhalten anderen Hunden gegenüber haben wir bereits erörtert. Auch eine etwaige Tendenz zu dominanten Verhalten unseren Menschen gegenüber, kann je nach Hundeindividuum stärker vorhanden sein.

Daher gelten auch hier diesselben Vorkehrungen in Sachen Erziehung (inkl. Prägung und Sozialisierung) und Integrierung in die Rangordnung, sowie konsequente und disziplinierte Führung durch unseren Rudelführer.

Wir Riesenschnauzer brauchen eine starke Führungspersönlichkeit, die den Weg vorgibt, Regeln und Grenzen ab dem Tag des Einzugs aufstellt, diese mit allen Familienangehörigen gleichermaßen umsetzt und lebt, damit wir uns bereitwillig unterordnen. Die Schlüsselwörter sind Führungsqualität, Führungskompetenz, Souveränität, Konsequenz, Disziplin und Nachhaltigkeit - dann werden wir euch als unseren Chef und Autoritätsperson akzeptieren, unsere rangniedrige Position einnehmen und euch Folge leisten.




Bindung zum Herrchen

Wir Riesenschnauzer halten es so, dass wir möglichst ein sehr enges und inniges Verhältnis zu euch pflegen wollen. Wir sind sehr anhänglich, anschmiegsam und freuen uns über eure Zuneigung. Je mehr ihr uns eure Aufmerksamkeit schenkt, desto besser, da uns dies als Team immer weiter zusammenschweißt. Wir werden für unsere Beziehung alles tun und lassen uns von nichts und niemanden bestechen. Wir sind euch treu ergeben. Wenn ihr uns etwas befiehlt, setzen wir es ohne Wenn und Aber und ohne Rücksicht auf Verluste um. Wir gehen für euch durchs Feuer. Ein Freund, ein guter Freund ist das Motto von uns Riesenschnauzern.

Uns zeichnet eine hohe Bindungsfähigkeit, unbestechliche Treue und Rudelführerbezogenheit zu unserem Herrn aus - dies ist sowohl für das Halten und Führen alles Familienhund, als auch in Funktion des Diensthundes, Rettungshundes und Hundesportlers für den gemeinsamen Erfolg die beste Grundlage, um zu einem eingespielten und funktionalen Team zu erwachsen.




Erziehbarkeit

Da wir Riesenschnauzer einen starken Willen haben, selbstsicher auftreten und uns nicht einfach bedingungslos unterwerfen, ist es sehr wichtig, dass ihr uns sehr früh mit entsprechenden Erziehungsmaßnahmen ausstattet und souveränem Führungsstil den Weg aufzeigt. Es müssen klare Regeln, Grenzen und Tabu´s aufstellt und von allen Familienmitgliedern im Hundealltag gelebt werden.

Es ist wichtig uns in den bestehenden Familienrudel zu integrieren, damit wir das Gefühl haben, ein vollwertiges Rudelmitglied zu sein, gleichwohl uns durch das tägliche Miteinander unserer rangniedrigeren Position im Rudel durch das versierte und geschickte Führen, zu erinnern. Mit eurem souveränen Auftritt werdet ihr schnell von uns als Autoritätsperson anerkannt und wenn wir das Gefühl haben, ihr wisst was ihr tut und euer Handeln ist in unserem Sinne, so werden wir uns bereitwillig unterordnen und an euch als Rudelführer orientieren. Eine starke Hand, mit klarer Ansage ist notwendig, um uns wunschgemäß im Griff zu haben. 

Wir sind keine Hunde für blutige Hundeneulinge, die keinerlei Hundeerfahrung mitbringen. Führungsschwäche, Nachlässigkeiten und Inkonsequenzen nutzen wir sonst für uns aus und könnten wenn nötig auch das Heft des Handelns problemlos in die Hand nehmen, um unsere Bedürfnisse zu wahren und uns durch Grenzverschiebung und Regelbruch, Freiheiten und Privilegien einzuräumen.

Wer weiß, wie er mit einem Hund dieses Kalibers umgehen muss, wird über dessen gute und kooperierende Ausbildungsfähigkeit begeistert sein, nicht umsonst greifen zahlreiche Halter auf uns Riesenschnauzer als verlässliche, leistungsorientierte, kluge und talentierte Hunde zurück.

Konsequente Erziehung und Führung sind das A und O.




Kinderfreundlichkeit

Wenn ihr einen tollen und liebevollen Familienhund sucht, der in eure Kinder regelrecht verschossen ist, dann seid ihr bei uns absolut richtig. Wir sind die besten Freunde von euch Kleinen da draußen und wären dankbar in einer großen Familie leben zu dürfen.

Wir gelten als verspielte Rasse, die dennoch eine gewisse Größe und Kampfgewicht mitbringen, was beim Interagieren mit den Kinder nicht ungefährlich sein muss, auch wenn es nicht böse gemeint ist, aber zuweilen etwas raubeinig und grob rüberkommen mag, dies aber nur der körperlichen Beschaffenheit geschuldet ist. Denn wir sind unserer Familie immer positiv zugeneigt.

Daher müssen wir eine tiefgehende Prägung und  Sozialisierung mit Menschen und Kindern erhalten haben, zudem wohlerzogen, gehorsam und führig sein, damit wir umweltsicher und sozialverträglich sind, die Umgangsnormen mit euch Menschen beherrschen und auf die Familieindividuen mit all ihren persönlichen Eigenschaften, einstellen und uns anpassen können.

Auch im Umgang mit den Kindern müssen feste Regeln und Rahmenbedingungen herrschen, sowohl für uns Hunde, als auch die Kinder, wie ihr in unserem entsprechenden Artikel mit den "Goldenen Regeln" nachlesen könnt. Ein Besuch eines Hund-Kind-Kurs in der Hundeschule wäre ebenfalls ratsam.

Zudem solltet ihr als Erziehungsberechtigte und Rudelführer, stets beim Spielen und den gemeinsamen Aktivitäten anwesend sein, um situativ eingreifen zu können.




Sensibilität

Wir wollen es unserem Herrchen und Alphatier immer recht machen, tun alles dafür dies unter Beweis zu stellen. Wir gefallen euch sehr gerne, wenn wir unsere Aufgaben in eurem Sinne umsetzen. Ihr sollt stolz auf uns sein.

Sozialverhalten

Freundlichkeit Hoch
Dominanz Mittel
Sozialverträglichkeit Hoch

Freundlichkeit Hoch
Dominanz Mittel
Bindung Herrchen Hoch
Erziehbarkeit Hoch
Kinderverträglichkeit Hoch
Sensibilität Hoch
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Was gibt es beim Riesenschnauzer im Hinblick auf die Erziehung zu wissen?

Welche rassespezifischen Erziehungsthemen können bei der Haltung des Riesenschnauzers aufkommen?

Erziehungsthemen

Augen auf beim Welpenkauf, oder der Zuteilung eines ausgewachsenen Hundes aus dem Tierheim. Hier kann man grundsätzlich bei uns Riesenschnauzern, wie auch bei allen anderen Hunderassen, bereits einige negative Merkmale ausschließen oder zumindest einschränken, wenn ihr mit Bedacht und auf Grundlage einer fundierten Recherche an die Anschaffung eines Vierbeiners herangeht. Also erkundigt euch, stellt viele Fragen über das in Frage kommende Tier, frei nach dem Motto: Wer fragt gewinnt.

Warum?

Jede Hundepersönlichkeit bringt individuelle natürlich veranlagte Eigenschaften mit, die in Kombination mit den erworbenen Lernerfahrungen und Eindrücken während den sensiblen Welpenphasen und seinem weiteren Hundeleben, dessen Persönlichkeit nachhaltig prägen, formen und seine Entwicklung als Hundeindividuum maßgeblich beeinflussen - ob positiv oder negativ.

Bezieht ihr euren Riesenschnauzer-Welpen vom organisierten und kontrollierten Rassehundezüchter, so sind die Chance sehr hoch, einen wesensfesten, gesunden und gebrauchstauglichen Rassehundewelpen zu erstehen, der zudem die ersten wichtigen Erfahrungen in Sachen Prägung, Habituation und Sozialisierung beim Züchter erfahren hat und als wegweisende Grundlage für die weitere Lernentwicklung nach der Welpenübernahme, wertvolle Ausgangslage für den neuen verantwortlichen Halter für die weitere Welpenaufzucht, bietet. Aber nicht alle züchterisch tätige Personen, die sich als vermeintliche "Züchter" zum wohle der Zuchttiere und Nachzuchten ausgeben, sind so fürsorglich, sorgsam und verantwortungsbewusst in ihrem Tun. Denn leider tummeln sich auch weniger seriöse Hundehändler herum, die ihre Welpen dem breiten Markt andienen und häufig weder an der Gesundheit, dem Wohlbefinden noch der Persönlichkeitsentwicklung der Hunde interessiert sind, denn ihnen geht es einzig und allein, um den schnellen Profit. Gerät man nun als Welpeninteressierter an eine solche Bezugsquelle, so kommt es hier und da leider vor, dass neben den gesundheitlichen Schäden, die Welpen auch Verhaltens- und Persönlichkeitsdefizite, durch die bisherigen Haltebedingungen und Umgangsformen, aufzeigen. Sprich mit diesen Verhaltensunnormalitäten werdet ihr als Halter im Alltag dann zu kämpfen haben, häufig kristallisieren sich die Probleme aber erst später heraus. Aber auch bei Tierheimhunden und Hunden von Tierschutzorganisationen aus dem Ausland, muss man als Halter genau  hinschauen, da diese Hunde bereits eine prägende Vorgeschichte mitbringen, die sie zu der Persönlichkeit mit allen Ecken und Kanten, seelischen Narben und Störungen gemacht haben, was sie heute als Hundepersönlichkeit sind. Bitte versteht uns hier nicht falsch, denn die Adoption eines Hundes aus "Gefangenschaft" ist eine wunderbare Alternative zum Welpenkauf, vorausgesetzt, der zukünftige Halter weiß genau worauf er sich einlässt, da er sich im Vorfeld umfassend über das Hundeindividuum kundig gemacht hat und beide Parteien bestens zueinander passen.

Zurück zu den rassetypischen Erziehungsfragen, auf die der Riesenschnauzer-Halter bei uns durch das Zusammenleben im Alltag stoßen kann:

Wir Riesenschnauzer sind bekanntlich sehr ausgeglichene Tiere, die weder zu erhöhter Angst oder Aggression tendieren. Es kann aber durchaus sein, dass auch mal einer von uns im Welpenalter schlechte Erfahrungen bei einer Situation sammeln musste, beispielweise, dass Jugendliche einen Kracher oder Böller in unserer Umgebung gezündet haben und wir uns derart erschrocken haben, dass wir deutlich ängstlicher und eingeschüchteter sind, als normalerweise üblich. Daher ist eine umfassende und fürsorgliche Prägung, Habituation und Sozialisierung mit diversen positiv erlebten Erfahrungen diverser Art im frühen Welpenalter ein absolutes Muss, um einen nachhaltig umweltsicheren und sozialverträglichen Riesenschnauzer an seiner Seite zu haben, der möglichst neutral auf jegliche Umweltreize reagiert und mit Menschen, Artgenossen und artfremden Tieren vertraut gemacht wurde und entsprechende Umgangsformen und -regeln durch regelmäßigen Sozialkontakt erlernt hat. Sollte euch dennoch ungewöhnliches Verhalten unsererseits auffallen, zögert nicht, frühzeitig einen Hundetrainer zur weiteren Beratung hinzuzuziehen, bevor etwaige Fehlverhalten oder unangemessene Verhaltenszüge zu einer echten Belastung erwachsen. Denn etwaige Ängste können sich auf sehr unterschiedliche Art äußern, bis hin zu Aggressionsverhalten in diversen Eskalationsstufen. Und bei manchen unerwünschten Verhalten kann durch die erfahrene und versierte Unterstützung durch den Profi relativ schnell und einfach gegengesteuert, Verhalten korrigiert, abgebaut und gelöscht werden. Eigenes Herumdoktern verschlimmbessert die Situation in aller Regel unnötigerweise.

Ein Antigiftködertraining macht bei vielen Hunderassen Sinn, besonders da wir einem leckeren Happen nie abgeneigt sind und ohne die richtige Erziehung auch nicht davor zurückschrecken, unterwegs etwas vermeintlch Fressbares aufzunehmen und zu verschlingen. Leider nimmt das Problem mit präparierten Giftködern immer mehr zu und es werden gezielt vergiftete Präparate ausgelegt, um Hunden einen größtmöglichen Schaden zuzuführen. Ziel sollte also sein, dass wir durch das Hundetraining so konditioniert werden, dass wir generell nur noch etwas fressen, wenn wir von unserem Herrchen die unmissverständliche Freigabe erhalten haben - ansonsten dürfen wir zukünftig bestenfalls nichts mehr anrühren, auch wenn uns das Wasser im Maul zusammenläuft. 

Ferner hatten wir bereits bei der Beschreibung der Wesensmerkmale und Charaktereigenschaften auf mögliches Dominanzverhalten von uns Riesenschnauzern, anderen Hunden gegenüber oder auch im Zusammenwirken mit einzelnen Personen im Familienrudel, hingewiesen. Eine konsequente Erziehung, Zuweisung seiner Rangposition und diszipliniertes Führen des "Giganten" sind für einen harmonischen und konfliktfreien gemeinsamen alltag unerlässlich. Der Riesenschnauzer braucht seine Autoritätsperson, der ihn durch seinen Führungsstil und -qualität von seinem Tun und rudelführende Rolle überzeugt, damit er sich vertrauensvoll in dessen Hände begibt, sich gut aufgehoben und seine Bedürfnisse gewahrt sieht und gefügig unterordnet. Dies schließt auch ein,  Hundebegegnungen aufmerksam mitzuverfolgen, wenn nötig das Miteinander zu moderieren und wenn nötig konsequent einzuschreiten. Gerade Rüden neigen hier und da, ihre Position dem innerartlichen Gegenüber nochmals durch ihr Verhalten klar machen zu wollen.

Langeweile und körperliche/geistige Unterforderung sind bei einem Riesenschnauzer möglichst zu vermeiden, denn sie wollen durch die Zuweisung gewisser Aufgaben "gebraucht" werden, ihre Stärken, Talente und Fähigkeiten beim Lösen der Herausforderungen einsetzen und mit rasseentsprechenden Beschäftigungen ausgelastet werden. Sonst könnte der Riesenschnauzer unzufrieden und unausgeglichen werden, sich ggf. sogar eigenständig nach Ersatzbeschäftigungen umschauen.

Des Weiteren bringen wir Riesenschnauzer eine ausgeprägte Wachsamkeit, Schutztrieb und Territorialverhalten mit, was u.U. von dem einen oder anderen Rassevertreter etwas zu konsequent ausgelegt werden könnte. Hier muss unser Halter stets ein Auge auf die jeweilige Riesenschnauzerpersönlichkeit von klein auf in Sachen individuelle Anlagen und erworbener Lerninhalte haben, damit sein Verhalten in diesem Zusammenhang, stets angemessen ausfällt.

Sollten wir unterwegs immer wieder dazu tendieren, gesichtetes Wild jagen zu wollen und entweder beim Freilaufen ausbüchsen oder derart an der Leine ziehen und euch durch unsere unerschöpfliche Kraft formlich mitziehen, dann nehmt dieses unerwünschte Verhalten ernst und kontaktiert zügig einen Hundefachmann, der sich ein genaues Bild machen kann und einen entsprechenden Trainingsplan u.a. mit Elementen eines Antijagdtrainings zusammestellt, um das Problemverhalten bestenfalls gezielt abzustellen. 

Wenn ihr Kinder in der Familie habt oder euer Hund regelmäßig sich an einem Ort mit euch befindet, wo sich Kinder aufhalten, so ist es sicherlich sinnvoll darüber nachzudenken, ein spezielles Training zum Verhalten Kind und Hund zu belegen. Hier wird beiden Seiten der richtige Umgang miteinander beigebracht und das andere Wesen und dessen artspezifisches Verhalten näher kennengelernt.

Erziehungsthemen

  • Antiaggressionstraining
  • Antigiftködertraining/Klauen von Lebensmitteln
  • Antijagdtraining
  • Hund und Kind Training

Riesenschnauzer - Erziehung & Training
Wichtige Tipps aus erster Hand vom Hundetrainer!

Der Riesenschnauzer, ein majestätischer und anmutiger Hund, strahlt die Stärke und Gelassenheit der Zuchtmeister aus, die ihn in seiner Heimat Deutschland seit Jahrhunderten kultivieren. Mit seinem robusten Körperbau, seinem dichten schwarzen Fell, dem charakteristischen Bart und buschigen Brauen fängt er unweigerlich die Aufmerksamkeit aller Hundefreunde. Jenseits seiner äußeren Erscheinung, ist der Riesenschnauzer ein wahrhaft hingebungsvoller und zuverlässiger Begleiter, der für seine Familie durch Feuer und Wasser gehen würde.

Sozialisation des Riesenschnauzers

Die Sozialisierung des Riesenschnauzers ist ein äußerst wichtiger Aspekt zur Gewährleistung seiner ausgeglichenen Persönlichkeit und seines angenehmen Wesens. Ein gut sozialisierter Riesenschnauzer ist nicht nur ein treuer und liebevoller Begleiter, sondern auch ein sicherer und verlässlicher Beschützer. Daher sollte die Sozialisierung bereits in einem frühen Stadium beginnen. Hundeschulen und Spielgruppen sind dabei äußerst wirkungsvoll.

Grundkommandos

Zu den Grundkommandos, die für den Riesenschnauzer von besonderer Bedeutung sind, zählen neben den Klassikern wie "Sitz" und "Platz" auch "Bleib" und "Komm". Sie sind essenziell in der Kontrolle und Sicherheit dieses kraftvollen und manchmal stürmischen Riesen. Bei der Ausbildung sollten Konsequenz, Geduld und sanfte, liebevolle Führung die Prioritäten sein.

Gehorsamstraining – Leinentraining

Gehorsamstraining ist ein wichtiger Bestandteil jeden Hundeerziehungsprogramms, und beim Riesenschnauzer ist dies nicht anders. Es geht darum, dem Hund zu vermitteln, dass er auf Befehle des Halters hören und entsprechend reagieren soll. 
Beim Leinentraining ist es von essentieller Bedeutung, diesen großen und manchmal stürmischen Hund daran zu gewöhnen, an der Leine zu gehen, ohne zu ziehen oder zu springen. Mit einer Kombination aus Belohnungen und sanfter Bestrafung bei Fehlverhalten kann diese Aufgabe oft erfolgreich gemeistert werden.

Spiel- und Apportiertraining

Das Spiel- und Apportiertraining sollte nicht unterschätzt werden. Der Riesenschnauzer ist ein intelligentes Tier, das gerne seine geistige und körperliche Aktivität durch Spiele, einschließlich Bällchen holen, fördert. Durch diese Übungen stärken Sie nicht nur die Bindung zu Ihrem Hund, sondern unterstützen auch die Aktivierung und Aufrechterhaltung seiner mentalen und physischen Gesundheit.

Was sollten wir sonst noch zu dieser Rasse wissen?

Der Riesenschnauzer ist eine Hunderasse, die ihren Ursprung in Deutschland hat. Seine Anpassungsfähigkeit und sein toughes Temperament machen ihn zu einem idealen Arbeitshund, aber es gibt so viel mehr, was man über diesen bemerkenswerten Hund wissen sollte. Hier sind vier wichtige Punkte, die jeder Besitzer eines Riesenschnauzers kennen sollte:

Training und Erziehung

Ein Riesenschnauzer ist ein intelligentes Haustier, das kontinuierliches Training benötigt, um sein Verhalten zu formen. Sie sind von Natur aus wachsam und können ohne richtige Ausbildung und Sozialisation dominant und territoriales Verhalten entwickeln. Sie lieben mentale Herausforderungen und physische Aktivität, daher ist es wichtig, dass sie ein ausgewogenes Training sowohl für ihren Geist als auch für ihren Körper erhalten.

Gesundheitsbedingungen

Wie andere größere Hunderassen auch, können Riesenschnauzer anfällig für eine Reihe von gesundheitlichen Problemen sein. Dazu gehören Hüftdysplasie, progressive Netzhautatrophie und Magendrehung. Es ist wichtig, regelmäßige Tierarztbesuche zu planen und einen aktiven Lebensstil zu pflegen, um mögliche Gesundheitsprobleme zu erkennen und zu behandeln.

Pflege

Riesenschnauzer haben dichtes, drahtiges Fell, das regelmäßig gepflegt werden muss, um es sauber und gesund zu halten. Sie sind nicht besonders dafür bekannt, viel zu haaren, aber sie müssen regelmäßig gebürstet und getrimmt werden, um Hautprobleme zu vermeiden. Außerdem sind sie eine sehr saubere Rasse und sie lieben es, sich selbst zu putzen.

Temperament

Riesenschnauzer sind bekannte Wachhunde, aber sie sind auch liebevolle Familienmitglieder, die sich gut in ein häusliches Umfeld einfügen. Sie sind wachsam, loyal und beschützend gegenüber ihrer Familie. Sie brauchen jedoch klare Führung und Konsistenz in ihrer Erziehung. 

Zusammenfassung

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ein Riesenschnauzer ein wunderbarer Begleiter ist, dessen zahlreiche Qualitäten ihn zu einer tollen Wahl für Hundeliebhaber machen. Mit der richtigen Pflege, Training und Aufmerksamkeit kann man das Beste aus dieser Rasse herausholen und einen treuen und liebevollen Begleiter fürs Leben haben.
Als Besitzer eines Riesenschnauzers ist es unerlässlich, die charakteristischen Eigenschaften und Bedürfnisse dieser Rasse zu verstehen. Sie benötigen Raumaufwand, geistige Anregung und genügend Bewegung. Darüber hinaus zeichnet sich der Riesenschnauzer durch seine Loyalität und sein Schutzbedürfnis aus, daher ist er der ideale Begleiter für aktive Familien, die bereit und in der Lage sind, seine Bedürfnisse zu erfüllen. 
In der Summe ist der Riesenschnauzer ein faszinierender und erfüllender Begleiter für diejenigen, die bereit sind, die Zeit und Mühe zu investieren, um seine einzigartigen Fähigkeiten und sein liebevolles Wesen zu fördern und zu pflegen. Mit Liebe, Geduld und Konsequenz wird sich der Riesenschnauzer als wahrer Freund und loyalster Gefährte herausstellen.

Ralf Lügger
Hundetrainer, Hund-Mensch-Coach, Autor
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Rassetypische Krankheiten des Riesenschnauzers

Riesenschnauzer: Welche Erbkrankheiten, genetischen Belastungsfaktoren und sonstigen rassetypischen Hundekrankheiten können auftreten?

Erbkrankheiten

Wir Riesenschnauzer sind grundsätzlich eine sehr gesunde, robuste und widerstandfähige Hunderasse mit einer für Riesenrassen hohen durchschnittlichen Lebenserwartung von 8-12 Lebensjahren, die als nicht krankheitsanfällig beschrieben wird, aber dennoch die eine oder andere rassespezifische Krankheitsdisposition mitbringt, was nicht heißen muss, dass wir zwangsläufig an dieser erkranken, dennoch besteht ein erhöhtes Risiko für unsere Rasse. Daher solltet ihr als potentielle Welpenkäufer eines Riesenschnauzers immer genau schauen, von welcher Bezugsquelle ihr euren Vierbeiner bezieht, damit ihr möglichst einen gesunden, wesensfesten und authentischen Riesenschnauzer-Welpen übernimmt.

Welche Rasseprädispositionen für Erbkrankheiten sind bei unserer Rasse bekannt?

Die Hüftgelenksdysplasie betrifft sehr viele größere Hunderassen. Auch wir Riesenschnauzer sind mit dieser erblichen Vorbelastung konfrontiert, die unseren Bewegungsablauf deutlich einschränken kann, sollten wir von der Erkrankung getroffen sein. Es handelt sich dabei um eine Fehlbildung des Hüftgelenks.

Auch die primäre Form der Epilepsie ist eine erbliche Erkrankung die uns belasten kann, bei der Krampfanfälle auftreten und rassetypisch ist.

Die Autoimmunhämolytische Anämie ist eine Autoimmunkrankheit, bei der eine Blutarmut vorherrscht.

Ferner sollte man bei Kauf eines Riesenschnauzer-Welpens zwischenzeitlich die Betreiber der Zuchtstätte nach einem Gentest beider Elterntiere, im Hinblick auf die Dilatative Kardiomyopathie ansprechen.

Eine Augenkrankheit, die rassetypisch bei uns vorherrschen kann, ist die Progressive Retinaatrophie, bei der die Netzhaut langsam abstirbt.

Die amerikanische Orthopedic Foundation for Animals (OFA) erfasst seit 1974 Daten von Untersuchungsergebnissen aller Hunderassen. Diese führt bei uns Riesenschnauzern die Ellenbogendysplasie mit einer Auffälligkeitsgröße von 8,2% und bei der Degenerativen Myelopathie, die mehrere langsam fortschreitende neurologische Krankheiten umfasst, eine Quote von 14,3% auf.

Von der Schildrüssen-Unterfunktion, auch Hypothyreose genannt, werden auch einige Exemplare von uns Riesenschnauzern heimgesucht. Die Ursache ist ein Hormonmangel, der zu psychischen als auch organischen Symptomen führt. Die OFA führt diese Erbkrankheit mit immerhin 6,7% auf.

Sonstige Krankheiten

Eine Krebsart die ab und an einen von uns trifft, ist das Plattenepithelkarzinom. Dieses kann an verschiedenen Stellen auftreten, beispielsweise an den Zehen, der Mundhöhle und der Haut.

Des Weiteren sollten die Klappohren regelmäßig gecheckt und gesäubert werden, da sich auf Grund der anatomischen Beschaffenheit hier häufig Feuchtigkeit und Dreck festsetzt, die u.a. zu Ohreninfektionen führen können.

Insgesamt sind wir Riesenschnauzer soweit sehr robuste und krankheitsresistente Hunde. Wir hoffen auch, dass wir bei allen Arten der Beschäftigung auch verletzungsfrei bleiben.

Was die erblichen bzw. rassetypischen Krankheiten angeht, ist es wichtig vor der Anschaffung eines Riesenschnauzer-Welpen oder auch von einem bereits erwachsen Hund einige Vorsichtsmaßnahmen zu treffen. Ihr solltet euch einige Unterlagen anschauen und kritische Fragen stellen.

Lasst euch vor jeglichem schriftlichen Kaufvertrag folgenden Unterlagen zeigen:

  • Stammbaum / Ahnentafel
  • Impfpass / EU-Heimtierausweis
  • HD- / ED- / Patellaluxations-Gutachten / Gentest für Dilatative Kardiomyopathie
  • Tierärztliche Untersuchungsergebnisse bei Inzucht
  • Chip inkl. Registrierungsnummer

Solltet ihr euren zukünftigen Hund bei einem Züchter kaufen, bietet euch seine Zugehörigkeit zu einem Verband, der dem Verband für das Deutsche Hundewesen e.V. (VDH) angegliedert ist, eine erste Sicherheit was den Qualitätsstandard angeht. 

Egal ob Züchter oder Tierheim, ihr solltet euch auf alle Fälle genau die Örtlichkeit anschauen, wo der Hund aktuell lebt. Wie ist das Verhalten des Riesenschnauzers und sein äußerlicher Gesamteindruck? Ist er lebhaft und quickfidel? Wie sind die Hygenieverhältnisse? Hat der Verkäufer ein großes Interesse zu erfahren wer den Hund bekommt und ob er artgerecht aufwachsen bzw. leben kann – also wie sind die Haltungsbedingungen.

Um alle relevanten Punkte und Themen rund um die Anschaffung eines Welpen auf einen Blick zu erhalten, steht euch unser gesonderter Artikel "Auf was muss ich rund um den Welpenkauf alles achten?" im Magazin zur Verfügung.

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Welche Aktivitäten eignen sich für den Riesenschnauzer?

Welche Hundesportarten und Alltagsbeschäftigungen eignen sich für den Riesenschnauzer?

Passende Sportarten

Da wir Riesenschnauzer von Haus aus hoch belastbare, sportliche, bewegungsfreudige, arbeitswillige und lernwillige Hunde sind, gibt es viele Disziplinen im Hundesport, die sich im Hinblick auf unsere geistige und körperliche Auslastung als ideales Beschäftigungsprogramm eignen. So können prima unsere exzellenten Sinnesorgane, Triebe und Instinkte angesprochen und innerhalb der diversen Aufgaben und sportlichen Herausforderungen eingebracht werden, um uns gezielt und kontrolliert zu fordern und rassekonform auszupowern.

Wir pflegen bekanntlich einen sehr engen Draht zu unserem Rudelführer und legen Wert auf eine starke Führerbindung. Demnach ist der Hundesport eine willkommene Gelegenheit, um bei den intensiven Übungseinheiten gemeinsam als Team zu wirken und mitunter im Wettbewerb gegen andere Hund-Mensch-Gespanne im Vergleich unsere Erfolge einzufahren. Dies bereitet uns Riesenschnauzer viel Freude und wird unserer Bindung und Beziehung viele zusätzliche Pluspunkte liefern.

Unsere Rasse braucht konkrete Aufgaben, an denen wir uns abarbeiten und unsere Anlagen messen können. Wir gehören den Gebrauchshunderassen an und wollen dies sowohl im Alltag bei den unterschiedlichsten Aktivitäten, als auch beim Sport in der Hundeschule bzw. dem Hundesportverein, unter Beweis stellen. Nur durch ausreichende und abwechslungsreiche rassespezifische Beschäftigung, die unsere Rassemerkmale fördern und uns aus der Reserve locken, werden wir uns voll entfalten, unsere Stärken und Fähigkeiten zur Lösung und Umsetzung der uns gestellten Anforderungen abrufen, um am Ende des Tages nach Erreichen der gewünschten Ergebnisse, ausgelastet und folglich zufrieden und ausgeglichen zu sein. Wir Riesenschnauzer wollen einfach täglich etwas erleben und dabei Körper und Geist durch Aktivität auf einem agilen und trainierten Niveau halten, schlichtweg nicht einrosten und uns ungebraucht fühlen. Packen wir´s also tatkräftig und energiegeladen an, um unsere Bedürfnisse zu stillen.

Folgende Hundesportarten könnten fürs uns beide eine sehr schöne Ergänzung u unseren Alltagsbeschäftigungen darstellen:

  • Beim Agility treten wir als eingespieltes Hund-Mensch-Team auf. Unsere Wendig- und Schnelligkeit kommt uns hier entgegen. Die Aufgabe ist, eure Körperzeichen und Ansagen zu befolgen und einen Hindernis-Parcours dabei auf Zeit zu absolvieren.
  • Unseren bestens funktionierenden Sinnesorgan, nämlich den Geruchssinn, trainieren wir auf perfekte Weise bei der Fährten- bzw. Nasennarbeit.
  • Das Mantrailing stellt ebenfalls eine Alternative für uns dar, bei der wir ebenfalls unsere Sinnesorgane einsetzen und die Spur einen vermissten Menschen aufnehmen und ohne uns von anderen Gerüchen ablenken zu lassen, diesen aufstöbern.
  • Eine tolle Hundesportart für uns Riesenschnauzer ist Obedience. Hierbei müssen wir wieder als Team gut funktionieren und unseren Arbeitseinsatz und die sichere Umsetzung von den Basisbefehlen zeigen. Es handelt sich um das gezielte Ausüben von Gehorsamkeitsübungen in Kombination mit Apportiervarianten.
  • Der Schutzhundesport ist ideal, da wir alle Voraussetzungen für diese Sportart durch unsere Körperlichkeit und unsere Wesensmerkmale mitbringen. Hierbei wird ein klassischer Haushund als Schutzhund ausgebildet und muss natürlich die Schutzdienstprüfung ablegen. Beim Training werden die Triebe des Hundes gezielt eingesetzt, wobei der Hund immer im höchsten Maße gehorsam sein muss, und unter verschiedenen geistigen Belastungsmomenten seine ruhigen, ausgeglichenen und nervenstarken Wesenszüge möglichst im Griff haben muss. Dies ist beim Einsatz als Diensthund unerlässlich.
  • Beim Turnierhundesport müssen wir Riesenschnauzer unsere Schnelligkeit und Ausdauer, sowie unsere Sprungkraft und Koordination zeigen. Aber ihr müsst ebenso fit sein, denn die Übungen dürfen wir gemeinsam ausführen. Sowohl Slalomlauf, Hürdenlauf und Hindernislauf, als auch der Geländelauf verlangen hierbei alles von uns ab.
  • Die Königsdisziplin Vielseitigkeitssport (IPO) / Gebrauchshundesport ist wie auf uns zugeschnitten. Hier können wir unsere gesamten positiven Eigenschaften zum Einsatz bringen und in den drei Disziplinen Fährte, Schutzdienst und Unterordnung messen. Die Begleithundeprüfung muss für die Teilnahme bereits absolviert sein.
  • Da wir Riesenschnauzer über eine sehr starke Gesamtmuskulatur verfügen, ist auch der Zughundesport, auch Dogscooting genannt, eine weitere Variante, wie ihr uns mit Spaß und Freude sportlich betätigen könnt.
  • Die Rettungshundeausbildung könntet ihr auch in Erwägung für uns ziehen, da wir die physischen und psychischen Wesensmerkmale mitbringen. Bei der sportlichen Ausübung steht wiederum das Team Halter und Hund im Vordergrund. Es besteht aus Disziplinen wie Gehorsamkeit, Führigkeit und Nasenarbeit. Eine bestandene Begleithundeprüfung ist im Vorfeld zwingend.

Probiert aus, wonach eurem Riesenschnauzer ist, er motiviert und mit Spaß an die Aufgaben herangeht. Denn der Hundesport sollte Hund und Halter eine Freude machen.

Aktivitäten für jeden Tag

Neben dem Hundesport, kommen sinnvolle und geeignete Freizeitaktivitäten im privaten Umfeld hinzu, die das Rahmenprogramm im Hinblick auf die rassespezifische Auslastung abrunden.

Zu den täglichen Basisaktivitäten gehören unzweifelhaft mindestens ein ausgedehnter und abwechslungsreicher Spaziergang, um dem Riesenschnauzer mit diversen Umweltreizen und neuen Eindrücken zu versorgen. Ferner sollten mehrere Gassirunden für das Lösen und Verrichten des Geschäfts eingeplant werden. Bestenfalls macht ihr euch einen festen Plan, damit die Abläufe wiederkehrend und zu bestimmten Zeiten unternommen werden, da dies generell dem Vierbeiner eine feste Struktur gibt.

Um uns Riesen unterwegs auf andere Gedanken zu bringen, freuen wir uns, mit Artgenossen auf einer Wiese herumzutollen oder mit euch Apportierspiele zu machen. Hierfür wäre ein mitgebrachter Ball oder eine Frisbee ideal. Ein Stock aus dem Wald tut es auch, achtet aber bitte auf Spitze Stücke, damit wir uns nicht unnötig verletzen.

Ein paar Gehorsamkeitsübungen solltet ihr auch immer versuchen einzubauen, da ständige Wiederholungen der beste Lehrmeister sind - dies verfestigt bereits geübte Abläufe, damit sie situativ auch sicher sitzen. Ob Sitz, Platz, Fuss oder Bring, es gibt so viele Varianten, die ihr mit uns trainieren könnt.

Eine weitere Beschäftigungsform, ist das gezielte Ansprechen unseres Jagdtriebs und kontrollierte Ausleben des Beutefangverhaltens. Dies könnt ihr prima durch den Einsatz einer Reizangel machen, mit der Hetzspiele mit schnellen Richtungswechseln simuliert werden, den Hund dabei stark körperlich und geistig/mental fordern, beanspruchen und völlig auspowern. Eine optimale Ergänzung für die es auch nicht viel Zeit benötigt, denn der Riesenschnauzer wird hier bereits nach einer intensiven Trainingseinheit von 5-10 Minuten erschöpft und an seine Grenzen gestoßen sein.

Weitere Beschäftigungsmöglichkeiten, um die geschärften Sinnesorgane arbeiten zu lassen und eine jagdähnliche Aktivität zur Auslastung im Alltag einzubauen, sind verschiedenartige Aufgaben rund um die Nasen- und Fährtenarbeit. Dies können entweder Suchspiele mit verstecktem Futter im Garten oder Wald sein, aber auch gezielt gelegte Duftspuren mit einem Futterbeutel sind ideale Alternativen, damit der Vierbeiner durch das intensive Schnüffeln und Suchen ausgelastet wird.

Ab und an stehen natürlich auch Spiel, Spaß und Toben mit Herrchen im Garten an, denn diese gezielte Zweisamkeit und körperliche Zuwendung, bringt beiderseits viel Freude und strengt auf angenehme Weise an. Denkt aber immer dabei an die Power und Körperlichkeit eures Riesenschnauzers.

Da wir Wasser lieben, ist es natürlich wunderbar, wenn wir ab und an die Möglichkeit haben, im See oder im seichten Fluss zu schwimmen und einen von euch geworfenen Ball oder Stock wiederbringen können.

Solltet ihr Anhänger von Wandertouren sein, dann kommt uns dies auch sehr entgegen. Ob vor Ort oder unterwegs bei einem Wanderurlaub, sind wir die richtigen ausdauernden Begleiter. 

Auch bei einer Fahrradtour bringen wir die körperlichen Voraussetzungen mit neben euch herzulaufen. Sinnvoll ist es dann aber auf abgelegenen Fahrradwegen oder Feldwegen die Touren zu unternehmen, da die Gefahr im Straßenverkehr viel zu groß ist. Bedenkt auch unsere Größe.

Die morgentliche Joggingrunde ist ebenfalls eine gute Alternative, um bereits frühzeitig am Tag eine ordentliche Portion an Bewegung zu bekommen. 

Und das schöne ist, das alle bisher aufgezählten Aktivitäten immer im Team absolviert werden und uns noch enger an einander schweißen. Unser vertrauensvolles Verhältnis kommt uns hierbei sicher zu Gute.

Wie ihr uns also genug Beschäftigung und Auslastung besorgt, kommt am Ende immer auf die Persönlichkeit, aktuelle Konstitution und Fitness von uns an. Ab und an solltet ihr uns auch beim Tierarzt diesbezüglich durchchecken lassen, damit versteckte Verletzungen oder bisher unerkannte Krankheiten frühzeitig entdeckt und behandelt werden, die ggf. gegen eine der vorgenannten Aktivitäten sprechen. 

Ferner muss das jeweilige Trainings- und Beschäftigungsprogramm unbedingt beiden Partnern Spaß bereiten und speziell der Vierbeiner nicht für anstehende Aktivitäten mühsam angetrieben werden. Überreden war noch nie ein geeigneter Motivator, zudem bedeutet dies dann unnötiger mentaler Stress und schließlich soll durch Sport, Spaß und Spiel ja das Gegenteil für das Wohlbefinden und die Gesundheit des Hundes erreicht werden.

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Das sind die Anforderungen für die Haltung eines Riesenschnauzers

Welche Besonderheiten sind im Hinblick auf Haltebedingungen, Zeit- und Kostenaufwand beim Riesenschnauzer zu beachten?
Pflege Mittel
tägliche Aktivitäten Hoch
Gassi gehen Hoch
Erziehung Mittel

Anforderungen an den Hundehalter

Das Leben in einer kleinen oder mittelgroßen Stadtwohnung, wird für uns Riesenschnauzer rein auf Grund unserer Größe wohl nichts werden. Wir brauchen einfach Platz. Die Stadt an sich ist erstmal also nicht das große Problem, da wir uns auf Stress und äußere Einflüsse durch erhöhte Geräuschkulissen einstellen können, schließlich gelten wir ja als sehr belastbar und mit entsprechender Habituation und Sozialisierung sollte dies als nervenstarke Vierbeiner durchaus kein Problem darstellen. Schließlich müssen wir wesensfeste Hunde unsere Fähigkeiten und Stressresistenz auch nach erhaltener Ausbildung bei den Einsätzen als Diensthund z.B. bei Demonstrationen oder Fanaufläufen an Fussballstadien unter Beweis stellen, dabei unsere Sinnesorgane beinanderhalten und nicht die Fassung verlieren. Daher ist eine Haltung von uns Riesenschnauzern als Stadthund mit den entsprechenden Rahmenbedingungen durchaus denkbar.

Solltet ihr also in der City wohnen und ein großes Haus mit Garten oder die weitläufige Stadtwohnung euer Eigen nennen, dann freuen wir uns über mehrere Möglichkeiten, wo wir unsere Ruhephasen genießen können. Des Weiteren haben wir unter diesen traumhaften Bedingungen auch genug Platz uns in den Räumlichkeiten aufzuhalten und zu bewegen. Erspart uns aber bitte das Treppensteigen, da wie bei den meisten Hunderassen, dies gesundheitlich für unseren Bewegungsapparat nicht vorteilhaft ist. Wenn wir mit euch draußen waren und uns im Dreck gesuhlt haben, steht selbstverständlich auch schon einmal ein Schaumbad an. Auch das Kämmen und Bürsten lieben wir. Solltet ihr nicht die Zeit haben, diese Arbeiten selbst zu verrichten, dann geht auf alle Fälle in geregelten Abständen zu einem guten Hundesalon.

Wir Riesenschnauzer sind Hunde mit eigenem Charakter, mit einem starken Willen und großer Selbstsicherheit. Daher sind wir was die Erziehung betrifft, sicher nicht die einfachsten Hunde und direkt etwas für Hundeeinsteiger. Am besten versteht unser zukünftiger Halter etwas von der Hundeerziehung und hat bereits größere Erfahrungen gesammelt. Was ihr auf alle Fälle mitbringen müsst, ist Konsequenz, Führungsqualität, Autorität, eine starke Hand und gleichzeitig Feinfühligkeit und Geduld. Wir sind arbeits- und lernwillig, stellt uns die Aufgaben und Erziehungsmaßnahmen und wir werden sie sicherlich zu eurer Zufriedenheit umsetzen. Das Lernen wird sich das ganze Hundeleben durchziehen, dies ist nicht anders als bei euch Menschen, man lernt nie aus und muss das Erlernte ständig wiederholen. 

Schaut uns an und ihr werdet direkt wissen, dass dieses Wesen mit diesem überaus muskulösen Körper ausreichend Bewegung und Beschäftigung braucht. Vor allen Dingen ist es wichtig uns auch hier ständig Abwechslung mit unterschiedlichen Reizen zu bieten, damit wir sowohl körperlich als auch geistig bzw. mental gefordert werden. Der Tagesplan muss mit Hundesport, Freizeitaktivitäten und vielen Gassirunden gefüllt werden. Und vergesst die regelmäßigen Schmuseeinheiten nicht.

Auch die regelmäßige Hundepflege von uns ist ein wichtiger Bestandteil, den es zu beachten gilt. Wir wechseln im Gegensatz zu den allermeisten anderen Hunderassen, nicht unser Fell im Winter uns Sommer. Das bringt deutliche Vorteile, da wir insgesamt fast gar nicht haaren, aber dafür müsst ihr uns regelmäßig stutzen, auch trimmen genannt. Dabei muss das lockere Deckhaar entfernt werden, da neues nachgewachsen ist. Gleichzeitig bezweckt man damit, dass der Haarwuchs angeregt wird und die Qualität des nachwachsenden Haares sich verbessert, sprich auch schöner und gesünder aussieht. Auch unsere Ohren, Pfoten und Krallen verlangen eine geregelte Überwachung und Pflege, da ansonsten durch Dreck Infektionen die Folge sein können. Diese sind scherzhaft, nerven und stinken. Apropos Geruch – die Zähne sollten ebenfalls ab und an geputzt werden, da sonst unser Atem leicht anfängt zu müffeln.

Was die Futterkosten bei uns Riesenschnauzern betrifft, müsst ihr uns nur noch einmal anschauen und überlegen, was so ein gewaltiges Wesen für eine Energie verbraucht und wieviel Futter notwendig ist, um solch einen muskulösen Traumkörper zu versorgen. Der Kostenaufwand ist damit klar hoch. Egal, ob ihr einen ausgewogene und ballaststoff- wie auch energiereiche Ernährung oder direkt das Barfen wählt, es wird gutes Geld verschlingen.

Was die Kosten für die Erziehung betrifft, sind diese je nach Persönlichkeit von uns und Aufwand, den ihr gerne mit uns gemeinsam betreiben wollt, unterschiedlich hoch. Geht es nur um die klassische Grundausbildung oder wollt ihr den Hundeführerschein, die Begleithundeprüfung und die regelmäßige Teilnahme an Hundekursen und Hundesport investieren, dann ist Zeit und Geld deutlich höher einzustufen. Ansonsten halten sich die Kosten in Grenzen, da wir lernwillig und -bereit sind.

Auch die notwenigen Investitionen seitens der Gesundheit, sind abhängig von den erblichen Voraussetzungen unserer Wurflinie, als auch vom Glück. Bleiben wir verletzungsfrei und die rassetypischen Krankheiten sind nur Gefahren, die über uns schweben, da sind im jungen Alter die klassischen Vorsorgeuntersuchungen, Impfungen, Parasitenbekämpfungsmittel u.a. gegen Zecken und Würmer und die etwaige Kastration einzukalkulieren. Das ist auf alle Fälle zu finanzieren, sollte aber von vornherein einkalkuliert werden.

Nach all den abgehandelten Informationen wollen wir euch noch ein paar Fragestellungen an die Hand geben, damit ihr eure Entscheidungsfindung zum Kauf eines Riesenschnauzers genauer treffen könnt.

Wie ihr wisst, ist ein durchschnittliches Hundeleben relativ lang, was die Freude am Zusammenleben erweitert. Aber bedenkt, dass wir Riesenschnauzer zwischen 8 und 12 Jahre alt werden und entsprechend für diesen Zeitraum an eurer Seite sind. Und das mit allem Wenn und Aber.

Des Weiteren solltet ihr unbedingt euren Mietvertrag checken, sofern ihr zur Miete wohnt, ob ihr einen Hund halten dürft. Nichts ist schlimmer, als wenn ihr uns wieder abgeben müsst.

Auch eine etwaige Hundehaarallergie ist bei allen Beteiligten auszuschließen, denn dies kann sonst zu Hölle werden.

Bedenkt bitte auch vorab, dass sich zukünftig eure Urlaubsplanung deutlich verändern wird, da wir nicht überall mit hin dürfen und auch logistisch alleine wegen unserer Größe schwer können. Hier gibt es sehr schöne und gut geführte Hundepensionen oder ihr habt eine Möglichkeit innerhalb der Familie, wo wir Hunde bereits ein Verhältnis aufgebaut haben und uns wohl fühlen.

Wie sieht es mit eurem eigentlichen Tagesablauf aus und seid ihr beruflich in der Lage all die Arbeit und Beschäftigung, die zu einer artgerechten Haltung gehört, abzuleisten?

Anforderungen an die Umgebung

Stadttauglichkeit Mittel
Platzbedarf Wohnung Hoch
Platzbedarf Garten Hoch

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