Dilatative Kardiomyopathie beim Hund
Wenn der Hund an einer Herzmuskelerkrankung leidet
Von:
Vanessa Lässig
Zuletzt aktualisiert am: 12.9.2023
Von einer Dilatativen Kardiomyopathie (DCM) spricht man, wenn der Hund an einer Herzmuskelerkrankung leidet, durch die die Pumpleistung des Herzens stark eingeschränkt ist und in reduzierter Qualität arbeitet.
Lateinischer Name | Dilatative Kardiomyopathie |
Englischer Name | Dilated cardiomyopathy |
Synonyme |
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Meldepflicht | - |
Anzeigepflicht | - |
Zoonose | Nein |
Dilatative Kardiomyopathie: Betroffene Hunderassen
Erklärung
Erklärung
Die dilatative Kardiomyopathie ist eine Erkrankung des Herzmuskels (Kardio -> Herz, Myopathie -> Muskelerkrankung), die vorwiegend bei großen Hunderassen auftritt. Sie wird umgangssprachlich, nach ihrer englischen Schreibweise (Dilatated Cardiomyopathy), als DCM bezeichnet. Bei einigen Rassen ist eine Vererbung der Erkrankung bekannt, z.B. beim Dobermann (vgl. Dobermann-Kardiomyopathie).
Zu Beginn der Erkrankung, sind noch keine Symptome erkennbar, da sich die Veränderungen zunächst nur auf zellulärer Ebene abspielen. Diagnostische Tests, wie EKG, Herzultraschall u.Ä., zeigen im Frühstadium der DCM daher keine Auffälligkeiten.
Schreitet die Erkrankung weiter fort, werden Unregelmäßigkeiten im EKG (z.B. Extrasystolen, Kammerflimmern) oder Veränderungen beim Herzultraschall (beginnende Vorhofvergrößerung, Abnahme der Wanddicke etc.) sichtbar. Diese sogenannte „okkulte Phase“ verläuft i.d.R. symptomlos, da der Körper die Veränderungen noch gut kompensieren kann. In seltenen Fällen ist allerdings auch ein plötzlicher Herztod möglich. Dies beobachtet man gehäuft beim Dobermann. So kann ein Hund plötzlich beim Spielen tot umfallen.
Im Spätstadium der DCM kommt es zu mehr oder weniger stark ausgeprägten Symptomen, da sich der Herzmuskel, insbesondere im Bereich der Vorhöfe, zunehmend krankhaft erweitert (dilatiert) und dabei an Wanddicke abnimmt. Dieses „ausleiern“ bedingt eine Herzmuskelschwäche. Das Herz kann nicht mehr genug Kraft aufwenden, um das Blut im Körper ausreichend weiterzupumpen. Es kommt zu einem Rückstau in die Vorhöfe, was weitere Dilatation mit sich bringt. Schreitet diese fort, breitet sich der Rückstau in Lunge oder Bauchraum aus und führt zu krankhaften Wasseransammlungen (Lungenödem, Thoraxerguss oder Aszites). Als Folge kommt es zu Sauerstoffmangel, Atmungsproblemen und Stoffwechselstörungen. Betroffene Hunde fallen durch erschwerte Atmung, Husten, Röcheln, Schwäche oder Ohnmachtsanfälle auf. Unbehandelt führt die Erkrankung über kurz oder lang zum Tod.
Um eine DCM rechtzeitig erkennen und behandeln zu können, sind regelmäßige Herzuntersuchungen sinnvoll. Für Vertreter großer Rassen, allen voran Dobermann und Boxer, sollten diese Untersuchungen jährlich erfolgen.
Behandelt wird mittels Herzmedikamenten und ggf. Entwässerung, je nach Art und Ausmaß der Veränderungen. Die Prognose richtet sich nach der Schwere der Erkrankung und kann günstig bis ungünstig ausfallen.
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