Schock beim Hund

Wenn der Hund einen Schock hat

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Zuletzt aktualisiert am: 9.9.2023

Schaeferhund Welpe liegt seitlich auf dem Boden und schaut in die Kamera.jpg

Unter einem Schock versteht man einen Sauerstoffmangel, der den gesamten Körper betrifft („generalisierte Hypoxie“) und im schlimmsten Fall tödlich enden kann.

Ein Schockgeschehen kann durch verschiedene Ursachen ausgelöst werden.

Man unterscheidet dabei hypodynamische Schockformen, die mit einer allgemeinen Gefäßengstellung (Vasokonstriktion) einhergehen und hyperdynamische Schockformen, die mit einer allgemeinen Gefäßerweiterung (Vasodilatation) einhergehen.

Zu ersteren gehören der hypovolämische Schock (Volumen-/Flüssigkeitsmangel, z.B. starke Blutung), der kardiogene Schock (Herzerkrankung, z.B. DCM) und der obstruktive Schock (Verlegung/Verstopfung der Gefäße, z.B. Herzwurmbefall).

Zur zweiten Gruppe zählt der septische Schock (Blutvergiftung/Infektion, z.B. Pyometra), der anaphylaktische Schock (Allergische Reaktion, z.B. nach Bienenstich) sowie der neurogene Schock (ZNS-Probleme, z.B. bei Schädel-Hirn-Trauma). Diese drei hyperdynamischen Schockformen werden auch als distributive Schockformen bezeichnet.

Weitere spezielle Schockarten, wie z.B. hypoglykämischer Schock (Unterzuckerung) oder endokriner Schock (Hormonmangel/-überschuss) sind ebenfalls möglich.

Unabhängig von der Ursache kommt es bei allen Schockformen zu einer Minderdurchblutung der Organe und damit einem Sauerstoffmangel. Dadurch werden die Organe in ihrer Funktion eingeschränkt und Zellen sterben ab, da sie nicht mehr ausreichend versorgt werden. Das Zellsterben wiederum setzt verschiedene Botenstoffe und Toxine (Giftstoffe) frei, die wiederum weitere Zellen schädigen. Durch den Sauerstoffmangel alarmiert reagiert der Körper außerdem mit einer Umstrukturierung des Stoffwechsels und der Blutzirkulation. Der Stoffwechsel wird anaerob, d.h. er produziert mit weniger bzw. ganz ohne Sauerstoff Energie. Dies hat aber zu Folge, dass saure Stoffwechselprodukte, z.B. Laktat frei werden, die Gefäßwände schädigen können, wenn sie in hohem Maße vorhanden sind. Die Blutzirkulation ändert sich zu Gunsten der lebenswichtigen Organe. Das heißt, es werden zunehmend Gefäße in den äußeren Körperregionen („Peripherie“) geschlossen, sodass fast nur noch Herz und Gehirn ausreichend versorgt werden. Das bedingt allerdings weitere Zellschäden und endet, wenn nicht rechtzeitig etwas unternommen wird, in einem lebensbedrohlichen Kreislauf aus Unterversorgung-Zellschädigung-weiterer Unterversorgung.

Behandelt wird je nach Grundursache, z.B. mittels Infusion, Bluttransfusion, Antiallergikum o.Ä. Je schneller der Schockzustand erkannt und behandelt wird, desto besser ist die Prognose. 


Synonyme

  • Kreislaufschock
  • Kreislaufversagen

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