Gefährlich für Hunde: Der Bittermandelbaum
Ist das Fressen der Bittermandelbaum für den Hund giftig?
Von:
Carsten Becker
Zuletzt aktualisiert am: 10.10.2024
Allgemein
Familie: RosengewächseGiftig: Ja
Giftlevel: Hoch
Pilz: Nein
Synonyme
- Bittere Mandel
- Mandelbaum
- Prunus dulcis var. Amara
Der Bittermandelbaum, auch Mandelbaum genannt, sowie dessen Samen (Mandeln/Mandelkerne) sind für Hunde giftig. Die Pflanze gehört zur Familie der Rosengewächse und kommt in der Natur Europas und Asiens primär vor. Auf die Mandelkerne können Hunde zudem im Haushalt zahlreich treffen, da sie eine beliebte "Nuss" zum Verzehr sind.
Die Pflanze und deren Samen gelten als hochgiftig für Hunde. Der Verzehr und/oder intensiver Kontakt mit den Schleimhäuten sollte unbedingt vermieden werden. Denn eine daraus resultierende Vergiftung kann böse Folgen haben. Besonders Welpen, verfressene Vierbeiner, vorerkrankte und ältere Hunde sind gefährdet. Es kommt dabei immer auf die Dosis und das jeweilige Hundeindividuum an, wie stark eine Vergiftung ausfallen kann.
Typische Symptome einer Vergiftung mit dem Mandelbaum oder dessen Samen, sind Atemnot bis hin zum Atemstillstand. Es muss also im Falle einer möglichen Vergiftung rasch und besonnen gehandelt werden. Es ist wichtig, dass ein Tierarzt oder das tiermedizinische Fachpersonal in einer Tierklinik frühzeitig Gegenmaßnahmen zur Behandlung einer Bittermandel-Vergiftung bei dem betreffenden Hund einleiten können.
Weitere detaillierte Informationen zum Bittermandelbaum und der Gefährdung für Hunde
Herkunft und botanische Beschreibung:
Der Bittermandelbaum stammt ursprünglich aus den wärmeren Regionen Asiens und des Mittelmeerraums und gehört zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Seine Früchte, die Mandeln, enthalten die toxische Substanz Amygdalin, die im Körper zu Blausäure (Cyanid) umgewandelt wird – eine extrem giftige Verbindung, die die Sauerstoffversorgung im Körper blockieren kann. Das macht sowohl den Baum als auch seine Samen gefährlich für Hunde.
Warum sind Bittermandeln so giftig?
Die Toxizität der Bittermandel liegt im Amygdalin, das in Verbindung mit Enzymen im Hundekörper Blausäure freisetzt. Selbst kleine Mengen können schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben, insbesondere bei empfindlichen Hunden, Welpen oder Hunden mit bereits geschwächtem Immunsystem. Der Verzehr von Bittermandeln führt dazu, dass die Sauerstoffversorgung der Zellen blockiert wird, was zu den typischen Vergiftungserscheinungen wie Atemnot führt.
Symptome einer Vergiftung durch Bittermandel bei Hunden auf einen Blick:
Die Symptome können bei einer Vergiftung durch Bittermandel und die daraus im Hundeorganismus umgewandelte Blausäure sehr unterschiedlich sein.
Folgende Vergiftungssymptome durch Bittermandel (Blausäure) sind u.a. bekannt:
- Erbrechen
- starker Speichelfluss
- Erweiterte Pupillen
- Unruhe
- Atembeschwerden bis hin zu Atemnot und Atemstillstand
- Erhöhte Atemfrequenz
- Herzrhythmusstörungen
- Krämpfe
- Zittern
- Kreislaufkollaps
- Bewusstlosigkeit
Falls der Hund eines oder mehrere dieser Symptome zeigt, sollte unverzüglich ein Tierarzt aufgesucht werden.
Erste Hilfe und Sofortmaßnahmen
Bei Verdacht auf eine Vergiftung durch den Bittermandelbaum sollte umgehend gehandelt werden:
- Kontakt zum Tierarzt herstellen: Sofort den Tierarzt oder eine Tierklinik informieren und die Symptome beschreiben.
- Keine Selbstbehandlung: Nicht versuchen, den Hund zum Erbrechen zu bringen, ohne Rücksprache mit einem Tierarzt.
- Notfallmaßnahmen: Der Tierarzt wird möglicherweise Aktivkohle verabreichen, um die Aufnahme der Toxine zu verhindern, oder eine Magenspülung durchführen.
Vorsichtsmaßnahmen und Prävention
- Vermeidung: Achte darauf, dass Hunde keinen Zugang zu Bittermandeln oder dem Bittermandelbaum haben, sowohl im Freien als auch im Haushalt.
- Alternative Snacks: Biete deinem Hund nur sicher verarbeitete Mandeln (süße Mandeln, die entgiftet wurden) oder andere ungiftige Leckerlis als Snack an.
Fazit: Schütze deinen Hund vor Bittermandelvergiftung
Es ist wichtig, sich der Gefahren bewusst zu sein, die der Bittermandelbaum und seine Samen für Hunde darstellen. Schon geringe Mengen können lebensbedrohliche Vergiftungen verursachen, weshalb eine frühzeitige Reaktion und der sofortige Kontakt mit dem Tierarzt entscheidend sind. Die beste Maßnahme bleibt jedoch die Prävention – sorge dafür, dass dein Hund keinen Kontakt zu Bittermandeln oder dem Baum hat.
Lesetipp:
Weitere Informationen und hilfreiche Tipps zu verschiedenen Giftquellen und Vergiftungen haben wir in einem ergänzenden Fachartikel "Vergiftung beim Hund: Gefahrenquellen, Symptome, Tipps & Hilfsmaßnahmen".
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