Gefahr für Hunde: Das Große Schöllkraut

Ist das Fressen des Großen Schöllkraut für den Hund giftig?

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Zuletzt aktualisiert am: 11.4.2024

Grosses Schoellkraut.jpg

Allgemein

Familie: Mohngewächse
Giftig: Ja
Giftlevel: Hoch
Pilz: Nein

Synonyme

  • Chelidonium majus
  • Gilbkraut
  • Goldkraut
  • Großes Schöllkraut
  • Hexenmilch
  • Trudenmilch
  • Warzenkraut

Das Große Schöllkraut ist eine Pflanzenart, die zur Familie der Mohngewächse gehört.

Sie wird wissenschaftlich als Chelidonium majus bezeichnet. 

Ferner ist das Große Schöllkraut auch unter den Bezeichnungen Schöllkraut, Gilbkraut, Goldkraut, Trudenmilch, Hexenmilch und Warzenkraut geläufig.

Vom äußeren Erscheinungsbild nimmt man beim Anblick des Großen Schöllkrauts eine Pflanze mit Stiel und verzweigten Ablegern mit großen Blättern wahr. Die Blüten der Pflanze sind gelb und im Gegensatz zu den Blättern unterdimensioniert. Sprich, sie wirken klein. Die Hauptblütezeit wird mit Juli bis in den September angegeben.

Das ursprüngliche natürliche Vorkommen des Großen Schöllkrauts wird auf die Kontinente Asien und Europa begrenzt. Heute ist die Pflanzenart aber auch in der Vegetation Amerikas zu finden und gelangte durch Menschenhand bei ihren Entdeckungsreisen auf den dortigen Kontinent. Mittlerweile gilt das Schöllkraut auch im Norden Afrikas als beheimatet.

Und das Große Schöllkraut wächst vielerorts in den vorgenannten Regionen. Sei es in öffentlichen Parkanlagen, Gärten, im Stadtgebiet am Wegesrand oder rund um die angelegten Bereiche von Stadtmauern, in der weiten Flur und an Böschungen. Natürlich wird das Schöllkraut auch gezielt von Privatpersonen im eigenen Garten gepflanzt. Kurz, auch das Große Schöllkraut stößt man regelmäßig im öffentlichen und privaten Bereich.

Prinzipiell ist viel "Grün" auch schön. Beim Großen Schöllkraut kommt aber hinzu, dass es eine Giftpflanze ist. Sie ist für Menschen und Tiere giftig. Eine orale Aufnahme bzw. Kontakt mit den Schleimhäuten muss vermieden werden. Sonst droht eine Vergiftung. Auch beim Hund.

Das Giftlevel des Großen Schöllkrauts wird für Hunde als hoch beziffert. Je nach Menge im Verhältnis zum Körpergewicht kann also durch den Verzehr oder Kontakt eine Vergiftung den Hund in unterschiedlicher Weise treffen. Denn auch Faktoren wie Vorerkrankungen, Konstitution, Vitalität und Alter spielen beim Verlauf eine bedeutende Rolle. Besonders Hundewelpen sind gefährdet, da sie sich bei ihren Erkundungstouren vor keinem Kontakt scheuen, um die Welt zu erforschen und kennenzulernen. Aber auch Seniorhunde tragen auf Grund ihres Alters, etwaiger Alterserscheinungen und sonstigen Belastungen ein größeres Risiko mit sich herum. Im besten Fall kommt der Hund also generell nicht mit dem Großen Schöllkraut in Kontakt.

Welche Symptome deuten denn auf eine mögliche Vergiftung mit dem Großen Schöllkraut beim Hund hin?

Hier treten als Begleiterscheinungen je nach Schweregrad und Verlauf, ein gestörtes Allgemeinbefinden, Benommenheit, Magen-Darm-Probleme, Erbrechen, Durchfall, Krämpfe bis hin zu Herzrhythmusstörungen auf.

Sollte des Hund aus irgendwelchen Gründen sich unnormal verhalten, nervös und unruhig wirken, sowie einige der vorgenannten Symptome zeigen, dann heißt es ab zum Tierarzt. Auf Grund des Giftlevels muss der Hund zügig untersucht und wenn nötig, Gegenmaßnahmen eingeleitet werden.

Um das Risiko einer Vergiftung auch aus anderer Sicht zu reduzieren, sind diverse Inhalte der Hundeerziehung das beste Rezept, um den eigenen Vierbeiner zu schützen. Damit Herrchen/Frauchen situativ wirkungsvoll auf ihren Hundepartner einwirken können, muss der Grundgehorsam inklusive Rückruf solange trainiert werden bis diese Trainingsziele sicher und zuverlässig sitzen. Denn hierauf bauen dann in weiteren Ausbaustufen zahlreiche andere Führungsinstrumente und die Vermittlung von weiteren Trainingsinhalten auf. Ferner braucht es eine starke Impulskontrolle und Frustrationstoleranz, damit der Hund nicht auf jedweden Reiz anspringt und seinen natürlichen Trieben nachgibt. Dies gilt auch in Zusammenhang mit der Ressource "Futter" in all ihren möglichen Varianten. Weiter wird ein Freigabesignal (Hör- und/oder Sichtzeichen) benötigt, mit dem vorher abgerufenes oder antrainiertes Verhalten aufgelöst wird. Denn im Idealfall wird der Hund so trainiert, dass er nichts Fressbares anrührt, bevor er die klare Freigabe von Herrchen/Frauchen erhalten hat. Diese Freigabe löst vorheriges erwünschtes Verhalten auf und gibt dem Hund eine eindeutige Erlaubnis mit seinem Fressen loszulegen. So beispielsweise Zuhause beim Zubereiten und Reichen des Napfs. Im Idealfall wird dies zu einem immer gleich ablaufenden Ritual. Der Hund wird auf einen festen Platz geschickt um sich dort abzusetzen. Nun können Herrchen/Frauchen die Mahlzeit des Vierbeiners in Ruhe zubereiten. Der Hund wartet möglichst entspannt und verharrt in der Grundposition "Sitz". Erst wenn der Napf am Fressplatz platziert wurde und Herrchen/Frauchen das Freigabesignal gegeben haben, darf der Hund seinen Gelüsten nachkommen. Kurz, der Hund soll so konditioniert werden, dass er erst frisst, wenn sein Rudelführer ihm das Fressen frei gibt.

Damit nun der Hund auch unterwegs nicht auf gefundene Salamibrote, fremden Kot oder Giftköder stürzt und diese unkontrolliert nach Gutdünken hineinschlingt, kann die Fellnase so trainiert werden, dass sie sich stets ohne Kontakt vor Gefundenes absetzt/ablegt und auf weitere Instruktionen des verantwortlichen Halters wartet. Dies ist die Königsdisziplin und erfordert intensive Trainingseinheiten.

Zu guter Letzt wollen wir auch auf spezielle Kurse in der Hundeschule hinweisen. So bieten diese sogenannte Anti-Giftköder-Trainings an, die Inhalte der vorgenannten üben und schulen. Vor allen Dingen wird durch die Anleitung und Aufsicht eines Hundeprofis sofort Rückmeldung gegeben, um die Zusammenarbeit mit dem Hund zu fördern und den erwünschten Trainingserfolg zu erzielen.


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