Normale Auswirkungen des Alterns bei Hunden

Wenn der Hund alt wird, zeigt er die ersten Alterserscheinungen

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Zuletzt aktualisiert am: 13.6.2022

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Vom Welpe über den Junghund, zum Erwachsenen- bis zum Seniorhund. Ist der Hund alt, so wird sich einiges ändern. Alterserscheinungen machen sich bemerkbar. Was kann ich tun?

Jahrelang war der Hund äußerst aktiv, teilweise bei den zahlreichen Beschäftigungen und beim Hundesport, durch seine hohe Energie, fast nicht zu bändigen. Doch langsam ist sein hohes Alter zu merken und er muss diesem Tribut zollen. Es geht einfach nicht mehr so einfach und leichtfüssig wie bisher.

Viele Einflussfaktoren spielen beim Altern des Hundes eine Rolle. Die Hunderasse, die Haltebedingungen und die individuellen Voraussetzungen, die der Hund mitbringt.

Worauf müssen wir uns durch das Altern des Hundes einstellen? Was können und sollten wir aktiv tun, damit der Hundealltag an seinen Alterungsprozess angepasst wird und ihm altersgemäß die Dinge einfacher gemacht werden?

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Das Hundeleben beginnt beim Welpe und endet im Seniorenalter

Der Hund durchläuft alle Lebensphasen und wird unweigerlich älter.

Vom Welpe zum Seniorhund

Für viele Hundebesitzer und vor allen Dingen deren Kinder, gibt es nichts Schöneres, als kleinen Hundewelpen zu begegnen.

Dies ist vollkommen nachvollziehbar, da so ein kleiner süßer neugeborener Hundewelpe nicht nur äußerst hinreißend aussieht, sondern sich auch unwahrscheinlich schön anfühlt und es witzig ist, sie beim Laufen, Herumtollen und Spielen zu beobachten. Sie sind einfach knuddelig und ihr tollpatschiges Gehabe ist ein wahrhafsten Vergnügen für jeden Anwesenden.

Doch auch ein solches noch ganz am Anfang stehendes Hundeleben, bringt viele Lebensphasen mit sich. Angefangen bei den neugeborenen Welpen über deren einzelne Phasen der Welpenentwicklung, über die Pubertät als Junghund, zum Erwachsenenstatus bis ins hohe Seniorenalter. Der Hund wird älter und zeigt die Veränderungen im Alltag.

Rechnet doch einfach mal das Hundealter in Menschenjahren um. Dann werdet ihr garantiert staunen, zu was euer Hund im Seniorenalter oftmals noch in der Lage ist.

Natürlich gibt es bei allen Hunden, sei es ein Rassehund, Hybridhund oder Mischling, sowie den jeweiligen Hundepersönlichkeiten starke Unterschiede, die durch die Einflussfaktoren des bisherigen Hundelebens verstärkt oder vermindert aufzufinden sind.

Ewig jung bleibt der Hund nicht

Doch dieses Baby- und Kinderstadium bei Welpen geht schneller vorbei, wie manch einer es erwartet und teilweise gerne viel länger diese Welpenzeit mit dem jungen Hund erleben und genießen möchte. Denn es bedeutet zwar viel Einsatz und Engagement in der Welpenentwicklungszeit, da hier der Grundstein für das weitere Hundeleben in Sachen Prägung, Habituation, Sozialisierung und Erziehung gelegt wird und die Aufgaben der Hundehaltung zu diesem Zeitpunkt fast ein 24h-Job sind, aber das Ergebnis seiner Persönlichkeitsentwicklung, der positiven Rückmeldungen von Seiten des Welpen und die schönen Momente von Spiel, Spaß und Zuneigung wiegen manche Anstrengungen mehr wie auf.

Im Anschluss kommen dann aber auch sehr spannende Zeiten mit einem heranwachsenden, jugendlichen Hund auf seinen Halter zu.

Die Erziehung und Ausbildung nehmen nun in dieser Zeit einen ganz anderen Stellenwert wieder ein, aufbauend auf den bisher gemachten Erfahrungen und vermittelten Lerninhalten beim Welpen. Dies ist auch sehr wichtig, denn schließlich sprechen wir über halbstarke Junghunde, bei denen nun die Führungsqualität des Halters gefragt und oftmals auf die Probe gestellt wird. Konsequenz und Disziplin müssen in dieser Zeit großgeschrieben werden, da die Junghunde gerne versuchen aufgestellte Regeln und Grenzen stetig neu auszuloten. Hierbei kann es schon mal im Umgang mit den Bezugsmenschen, aber auch mit Artgenossen etwas rabiater zugehen, Dominanzverhalten wird hier und da gezeigt, normale Verhaltensweisen des Sozialverhaltens eben. In dieser Phase darf man als Halter nicht nachlässig sein, denn Hunde wissen jede aufkommende Chance zu nutzen.

Aber auch erste Schritte und Erfolge beim Hundesport oder zur Ausbildung einer speziellen Verwendungsart, wie die des Jagdhundes können z.B. weitere Schritte im Leben des Junghundes sein.

Rundum lässt sich zusammenfassen, dass die Zeit nach der Welpenzeit ebenso spannend und gleichzeitig herausfordernd sein wird und viele gemeinsame Erlebnisse und Erfahrungen gesammelt werden.

Am Ende des Lebenszyklus steht dann die letzte Phase mit dem Erreichen des Senioralters. Nach der Adoleszenz, in der viele Hunde die Blütezeit erleben, werden auch die Hunde älter und die Zeit geht nicht spurlos an ihnen und ihrem bisherigen Hundeleben vorbei.

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Wie alt ist mein Hund in Menschenjahren?

Rechnet man die Hundejahre um, so ist man teilweise von dem hohen Alter des Hundes verwundert.

Große Hunderasse altern schneller als kleine Rassen

Immer wieder ist zu lesen, dass ein Hundejahr, sieben Menschenjahren entspricht. Dies stimmt so aber nicht ganz.

Verschiedene Faktoren wie angeborene, genetische Einflüsse, die Ernährung und Bewegung, die Haltebedingungen sowie andere Kriterien, spielen beim Lebensalter und der Lebenserwartung des Hundes eine wesentliche Rolle und lassen sie mal schneller und langsamer altern.

Daher sind Veränderungen in den gesamten Lebensgewohnheiten des Hundes immer im Auge zu halten. Schädigen sie langfristig den Lebensaussichten der Hunde?

Weiterhin ist ein ganz entscheidendes Kriterium die Größe und Gewicht der jeweiligen Hunderasse und des individuellen Vierbeiners.

Folgende Auflistung soll euch Hundehaltern daher mehr Einblick in den Vergleich von Menschenjahren und Hundejahren vom Lebensalter geben:

Umrechnung Lebensjahre Hund in Menschenjahre bei kleinen Hunderassen

Lebensalter des Hundes in Jahren Alter Menschenjahre bei Hunderassen bis 15 kg
0,5 Jahre 15 Jahre
1 Jahr 20 Jahre
1,5 Jahre 24 Jahre
2 Jahre 28 Jahre
3 Jahre 32 Jahre
4 Jahre 36 Jahre
5 Jahre 40 Jahre
6 Jahre 44 Jahre
7 Jahre 48 Jahre
8 Jahre 52 Jahre
9 Jahre 56 Jahre
10 Jahre 60 Jahre
11 Jahre 64 Jahre
12 Jahre 68 Jahre
13 Jahre 72 Jahre
14 Jahre 76 Jahre
15 Jahre 80 Jahre

Umrechnung Lebensjahre Hund in Menschenjahre bei mittelgroßen Hunden

Lebensalter des Hundes in Jahren Alter Menschenjahre bei Hunderassen 15-45 kg
0,5 Jahre 10 Jahre
1 Jahr 18 Jahre
1,5 Jahre 21 Jahre
2 Jahre 27 Jahre
3 Jahre 33 Jahre
4 Jahre 39 Jahre
5 Jahre 45 Jahre
6 Jahre 51 Jahre
7 Jahre 57 Jahre
8 Jahre 63 Jahre
9 Jahre 69 Jahre
10 Jahre 75 Jahre
11 Jahre 80 Jahre
12 Jahre 85 Jahre
13 Jahre 90 Jahre
14 Jahre 95 Jahre
15 Jahre 100 Jahre

Umrechnung Lebensjahre Hund in Menschenjahre bei großen Hunden

Lebensalter des Hundes in Jahren Alter Menschenjahre bei Hunderassen größer 45 kg
0,5 Jahre 8 Jahre
1 Jahr 14 Jahre
1,5 Jahre 18 Jahre
2 Jahre 22 Jahre
3 Jahre 31 Jahre
4 Jahre 40 Jahre
5 Jahre 49 Jahre
6 Jahre 58 Jahre
7 Jahre 67 Jahre
8 Jahre 76 Jahre
9 Jahre 85 Jahre
10 Jahre 94 Jahre
11 Jahre 100 Jahre

Anhand der unterschiedlichen Körpergewichtsvoraussetzungen der jeweiligen Hunderasse bzw. Rassen, kann man die stark differierenden Altersangaben umgerechnet in Menschenjahren entnehmen.

Fazit:

Damit ist klar, dass Größe und Gewicht einen essentiellen Einfluss auf das Alter des Hundes haben und große Hunderassen schneller altern.

Wie das bisherige Hundeleben verlief, ist entscheidend

Ganz entscheidend, wie sich dann der Hund im Senioralter fühlt und körperlich wie auch geistig beisammen ist, sind die Umstände und die Einflüsse seines bisherigen Hundelebens.

Es gibt Unterschiede zu welcher Hunderasse der Hund zählt, was ihr in unseren Rassebeschreibungen detailliert nachlesen könnt, des Weiteren spielt es eine Rolle, wie der Hund im Verlauf seines Hundelebens eingesetzt und behandelt wurde, sprich wie gut oder weniger angenehm seine Hundehaltung bis heute war.

Ist die Hundehaltung artgerecht und auf den jeweiligen individuellen Hund rassespezifisch zugeschnitten gewesen und hat der Hundehalter die wichtigsten Faktoren für ein gesundes und stressfreies Hundeleben beachtet? Hat der Hund insgesamt gute und hundegerechte Haltebedingungen gehabt?

Dies schließt unweigerlich ein, dass der Hund vom Minimum nach allen Vorgaben und Vorschriften der Tierschutz-Hundeverordnung zu halten ist, um alle Kriterien eines lebenswerten Hundelebens zu erfüllen.

Weiterhin können wir nur jedem Hundehalter ans Herz legen, regelmäßige Routineuntersuchungen beim Tierarzt zu machen, damit etwaige Erkrankungen und Verletzungen frühzeitig erkannt und behandelt werden können. Oftmals ist es so, dass dies einen starken Einfluss auf das weitere Hundeleben und den Gesundheitszustand des Hundes hat.

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Welche Faktoren haben direkten Einfluss auf die Lebenserwartung des Hundes?

Angefangen bei der Hunderasse, über die Haltebedingungen bis hin zu Hundekrankheiten.

Was spielt alles eine Rolle beim Altern des Hundes?

Auf dem Weg vom Welpen und jungen Hund bis zum alten Greis und Seniorhund vergehen einige Jahre, die bei allen Hunden durch die unterschiedlichen Faktoren mal strapaziöser und holpriger verlaufen, wohingegen andere Hunde das Paradies auf Erden erleben.

Dies macht sich im Ergebnis natürlich auf den allgemeinen Zustand im Alter, einschließlich Gesundheit, Wohlbefinden und die gesamte Konstitution des Hundeindividuums bemerkbar. Folglich auch auf dessen Leistungsfähigkeit im Alter.

Da wir Hundehalter größtenteils sehr fürsorglich und verantwortungsbewusst mit unserem Hund umgehen wollen, gibt es einige Bereiche, denen wir bei der Haltung hohe Aufmerksamkeit schenken sollten.

Einflussfaktoren
Hunderasse (große oder kleine Hunderasse)
Individueller Hund
Krankheiten (erbliche und sonstige Hundekrankheiten) und Verletzungen
Ernährung bzw. Nahrung des Hundes
Körperliche Belastungen (Aktivitäten, Bewegung, Beschäftigung uvm.)
Physische Belastungsfaktoren
Lebensumstände und Haltungsbedingungen
Gewicht des Hundes (Übergewicht / Untergewicht)
Ruhepausen, Ruhephasen, Schlaf

Die vorgenannten Themenbereiche sind direkt oder indirekt von Bedeutung, welche Alterserscheinungen der Hund später haben wird und ihn möglicherweise beeinträchtigt oder er auf Grund einer vorbildlichen Haltung lange fit und gesund bleibt.

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Die ersten Anzeichen von Krankheiten & Abnutzung treten beim Hund auf

Alters- & Abnutzungserscheinungen machen sich bemerkt

Wenn man als Halter das Voranschreiten des Alters beim Hund erkennt

Typischerweise sind im Senioralter die ersten Auffälligkeiten oftmals im Bewegungs- und Gelenkapparat zu sehen, sprich der Hund hat Beeinträchtigungen, die ihm das Laufen erschweren und in schlimmeren Fällen sogar Schmerzen verursachen.

An dieser Stelle wollen wir einige charakteristische Hundekrankheiten wie die Hüftgelenksdysplasie (HD), Ellbogendysplasie (ED) oder die Patellaluxation nennen, von denen viele ältere Hunde betroffen sind.

Häufig haben ältere Hunde über alle Hunderassen und -arten hinweg, mit Arthrose im fortgeschrittenen Alter zu kämpfen. Diese schränkt sie beim Laufen und in den Bewegungsabläufen stark ein und häufig treten ab einem gewissen Stadium mehr oder minder starke Schmerzen auf.

Das Herz-Kreislauf-System ist ebenfalls bei vielen Hunden im Senioralter ein Risikofaktor, das zu Herzkrankheiten und Schwäche führt.

Weitere sehr bekannte Alterserscheinungen, die den Hundehaltern bei der aufmerksamen Beobachtung ihrer Vierbeiner begegnen, sind schlechtes Hören und eine merklich nachlassende Sehkraft.

Zu guter Letzt wollen wir auch den Hinweis auf eine Krankheit geben, mit der viele von uns bereits bei Verwandten und Bekannten immer häufiger in Kontakt gekommen sind und die auch bei Hunden immer häufiger diagnostiziert wird. Die Demenz.

Ferner sind es sein verändertes Verhalten, altersentsprechendes Aussehen mit grauen Haaren an Fang, Bauchunterseite und Gliedmaßen, nachlassende Begeisterung für Aktivitäten und gemeinsames Herumtollen, ausgiebigere Ruhe- und Schlafphasen, veränderte Fressgewohnheiten, nachlassende Eigenpflege etc., potentielle Anzeichen für das fortgeschrittene Alter.

Wenn es soweit mit dem Hund nun ist, dass er von KrankheitenAlterserscheinungen oder körperlichen oder geistigen Behinderungen geplagt ist, gilt es als verantwortungsvoller Hundebesitzer, noch mehr auf seinen Vierbeiner einzugehen und ihm seinem Alter entsprechend gerecht zu werden. Er ist nun noch mehr denn je, auf unsere aktive Unterstützung und Hilfe im Alltag angewiesen.

Die auftretenden Einschränkungen müssen in den Alltag und die Abläufe eingebracht werden, damit das Hundeleben so angenehm wie möglich für den Hund verläuft. Wir Hundehalter sind dann einfach angehalten, so rücksichtsvoll und behutsam mit dem Hund umzugehen.

Sobald der Hund sich im Senioralter befindet, solltet ihr die Intervalle mit den Checkups beim Tierarzt erhöhen, um regelmäßig auf den Gesundheitszustand des Hundes ein Auge werfen zu können. Etwaige körperliche Beeinträchtigungen können dann auch besser therapiert werden.

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Was muss ich bei der Hundehaltung aktiv ändern, wenn der Hund alt ist?

Aktivitäten, Ernährung und Pflege müssen altersgerecht umgestellt werden

Die Ernährung des Hundes muss angepasst werden

Des Weiteren ist ein ganz wichtiges Kriterium bei älteren Hunden, die Umstellung und Anpassung der Ernährung. Sie muss altersgerecht sein und sich an den veränderten Bedingungen orientieren.

Hunde die das Senioralter erreicht haben, bewegen sich oftmals deutlich weniger und die Ruhephasen steigen an.

Dadurch ändert sich der Energiebedarf, der über das Hundefutter gedeckt wird.

Und die Auswahl an Hundefutter zwischen Nass- und Trockenfutter, sowie Art und Weise des Barfen / Rohfütterung ist enorm und kann früh für die perspektivische Konstitution, Leistungsfähigkeit und Fitness wegweisend sein.

Ein 85-jähriger Mann, der täglich einen kleinen Rundgang um den Block macht, verbraucht ebenfalls deutlich weniger Kalorien, als ein junger Mann, der jeden Tag sein sportliches Workout macht und trainiert. So verhält es sich exemplarisch auch bei den Hunden.

Die Zusammenstellung des Futters für den älteren Hund muss man als Hundehalter ebenfalls große Aufmerksamkeit schenken, da ab nun einige Inhaltsstoffe und Futterbestandteile wichtiger werden, um keine Unterversorgung zu gefährden.

Ob die Zufütterung bestimmter Nahrungsmittelergänzungen notwendig ist, muss jeder Halter für sich entscheiden und an dem Gesundheitszustand und Bedarf des Hundes ausrichten. Wir können euch aber weitere Informationen hierzu über unseren Magazinartikel "Welche Ernährung für den Hund - Nahrungsergänzung?" liefern.

Zudem kann es bei dem einen oder anderen Hundeindividuum zu ausgebildeten Unverträglichkeiten im Alter kommen, die sich häufig unter einer veränderten Verdauungs- und Darmtätigkeit mit Verstopfungen oder Durchfall äußern.

Ebenso können bestimmte Futterarten, den Vierbeiner schlichtweg beim Verzehr überfordern, sollten seine Zähne und Gebiss nicht mehr voll funktionstüchtig sein oder er gar an Zahnerkrankungen leidet. Schließlich geht die Verdauen im Maul des Hundes los und wenn er die Futterbestandteile nicht mehr richtig kauen, reißen und zermalmen kann, wird die Verdauung darunter leiden - ebenso können natürlich Schmerzen beim Kauen auftreten oder einfach für den Vierbeiner unangenehm sein, da sein Gebisszustand nicht mehr der beste ist.

Zudem raten wir grundsätzlich dazu, die Angelegenheit immer wieder mit eurem Tierarzt oder einem Ernährungsberater aktiv zu besprechen, damit etwaige Ernährungsumstellungen dem Hund auch tatsächlich zu Gute kommen und diese seine Gesundheit und Fitness stabilisieren sowie die Gesamtkonstitution unterstützen.

Aktivität und Beschäftigung sind wichtig

Wenn der Hund das Senioralter erreicht hat und seine Auszeiten häufiger und ausgedehnter werden, liegt eine bedeutende Aufgabe bei uns Hundehaltern, den Hund zum Spielen und für die Aktivitäten zu animieren, die ihn psychisch/mental weiterhin fordern. Er muss geistig auf der Höhe gehalten werden.

Dasselbe betrifft seine körperlichen Betätigungen, denn auch ein alter Hund benötigt Auslauf, Bewegung und gemäßigte Anstrengung, so dass er physisch weiter aktiv ist und seine Muskulatur und Gelenke am Arbeiten bleiben. Der Hund und dessen körperlichen Funktionen sollen einfach nicht einrosten und man verhindert durch das regelmäßige bewegen, dass die Muskulatur sich zurückbildet, was ebenfalls bei vielen älteren Menschen zu beobachten ist, die nahezu keinerlei Aktivitäten mehr machen.

Sollte der Zustand des Hundes eine körperliche Betätigung fast gar nicht mehr zulassen, da er beispielsweise an einem schweren Verlauf einer Arthrose leidet, bietet sich je nach Größe und Gewicht des Hundes zumindest an, mit ihm in einem Kinderwagen / Buggy / Bollerwagen / Rucksack spazieren zu gehen, damit er zumindest Umwelteinflüsse in der Natur auf sich wirken lassen kann und nicht nur in den eigenen vier Wänden dahinvegetiert. Hier muss man als Halter u.U. etwas kreativ sein, um seinem Vierbeiner weiterhin ausreichend externe Eindrücke zu ermöglichen.

Welche Beschäftigungsformen sind für den älteren Hund geeignet?

Im Alter geht alles etwas schwerer und langsamer.

Das kennen wir von vielen Mitmenschen und so verhält es sich auch bei unseren Hunden.

Dieser Tatsache müssen wir gerecht werden und die Aktivitäten entsprechend den individuellen körperlichen und geistigen Fähigkeiten und Voraussetzungen des Seniorhundes vornehmen.

Aktivitäten für den Seniorhund
Spaziergänge und Hunderunden, die von der Intensität und Quantität an das Alter und den Gesamtzustand des Hundes angepasst sind. Häufigere, dafür aber kurze Wegstrecken, die nicht zu beschwerlich sind, sind ideal, um den Hund aktiv zu halten und ihm dennoch Spaß und Freude zu bereiten.
Intelligenzspiele, wie das verstecken des Lieblingsspielzeugs oder von Leckerlies sind tolle Methoden, um den Geist am Arbeiten zu lassen.
Je nach Zustand des Hundes sind auch Apportierspiele denkbar, bei denen die Strecke und Geschwindigkeit natürlich in dosierter Form stattfinden sollten.
Jegliche Spiele und Trainingsübungen bei der der Geruchsinn im Vordergrund steht.
Wenn der Hund es gewohnt war, ausdauernd beim Joggen oder Fahrradfahren mit seinem Halter unterwegs zu sein, dann sollte man die Intensität bei älteren Hunden an den Gesamtzustand anpassen. Erst wenn es gesundheitlich Gründe gibt und es Schädigungen nach sich ziehen sollte, ist mit diesen Aktivitäten selbstverständlich zu stoppen. Ein sofortiges abruptes Ende, ist ebenfalls für Körper und Geist des Hundes nicht gesund.
Kleine Tricks und Spielchen, die den Körper nicht zu sehr belasten, sind immer wieder gern beim Hund gesehen und stärken durch die gemeinsame Beschäftigung auch das Verhältnis von Hund und Halter.
Auch der Sozialkontakt sollte nicht zu kurz kommen. Die jeweiligen Hundepartner sollten allerdings vom Wesen und Temperament auf den Zustand des Hundes angepaßt werden. Vertraute Hundefreunde sind hier immer eine gute Wahl, aber auch hier kann es plötzlich zu Disonanzen kommen, wenn der Seniorhund durch die Umgangsformen seines Spielpartners überfordert wird.
Besuche von Hundesenioren-Kurse in der Hundeschule sind eine weitere Möglichkeit den sozialen Kontakt zu Artgenossen aufrecht zu erhalten und dem Alter angemessenen Kursinhalten nachzugehen. Denn je nach Zustand gibt es ausreichende Beschäftigungsformen, die den Hund und dessen Anlagen fördern und möglichst lange aktiv halten.

Wie man erkennen kann, gibt es allerlei Möglichkeiten, sich auf den älteren Hund und dessen Konstitution einzustellen, ihm dennoch genug Bewegung und Aktivität zukommen zulassen, an denen er Spaß hat.

Lobt und motiviert euren treuen Vierbeiner, dies kommt ihm und seinem Gemüt sehr entgegen. Er braucht die Zuneigung, die Streicheleinheiten und die netten Worte, wie wir detailliert in unserem ergänzenden Artikel aufzeigen. Er wird es euch mit Dank und vielen positiven Rückmeldungen zurückzahlen.

Die Pflege des Hundes nimmt einen hohen Stellenwert ein

Alte und ältere Hunde müssen bei ihrer Pflege von ihrem Halter unterstützt werden, damit ihr gemeinsam gegen die Alterserscheinungen ankämpfen könnt. Der Hund ist nunmehr oft nicht mehr in der Lage, die bisherigen von ihm selbst durchgeführte Pflege zu verrichten und ist auf unsere Hilfe angewiesen.

Das Fell des Seniorhundes glänzt bei weitem nicht mehr so schön, wie es in seinen ersten Lebensjahren war. Es wirkt matt und spröde, sowie die Haarstruktur ändert sich mit dem Nachwachsen der grauen Haare.

Auch sein Geruch aus dem Maul ist deutlich intensiver geworden und die Haut ist empfindlicher.

Manche Hunde schaffen es beispielweise durch die Unbeweglichkeit nicht mehr selbst den After zu säubern, wodurch Reste von Hundekot sich im Bereich des Hintern ansammelt. Hier müssen wir unserem Hund helfen, wie es auch bei älteren pflegebedürftigen Menschen der Fall ist.

Kurz: Die gesamten Bereiche der Hundepflege, die ihr im Einzelnen umfassend in unserem Artikel "Hundepflege - Was gehört alles zu einer umfassenden Pflge des Hundes dazu?" nachlesen könnt, nehmen im Alter des Hundes einen noch bedeutsameren Stellenwert ein, damit der Vierbeiner weiterhin gepflegt wirkt und folglich gesundheitlich davon profitiert.

Folgenden Bereichen gilt es von Seiten des Hundebesitzers höhere Aufmerksamkeit bei der Hundeplege von älteren Hunden zu schenken:

Hundepflege beim Seniorhund
Fellpflege
Hautpflege
Zahn- und Mundraumpflege
Pfoten- und Krallenpflege
Ohrenpflege
Augenpflege
After- und Genitalpflege

Vielleicht lohnt es sich deshalb, dem Hund ab und an eine Sitzung in einem guten Hundesalon zu gönnen. Hier arbeiten Profis rund um die Hundepflege und wissen, was gut für den älteren Hund ist. Natürlich kann man auch als Hundebesitzer die gesamten Schritte der Hundepflege selbst verrichten, aber macht es dann auch bitte, damit dem Hund die wohlverdiente Körperhygiene und Pflege regelmäßig zukommt.

Ziel ist es, dass sein Fell den Umständen entsprechend, einen guten und gepflegten Eindruck hinterlässt. Auch auf die Empfindlichkeit seiner Haut, solltet ihr ein Augenmerk haben und je nach Bedarf mit etwaigen Cremes, Lotionen und weiteren Hautpflegemittel helfen.

Auch die Ernährung hat direkten Einfluss auf den Zustand des Felles und der Haut. Daher ist es wichtig, eventuell auch hier Anpassungen vorzunehmen, sollte euch auffallen, dass der Hund beispielsweise und Haut-Ekzemen oder unschönem, trockenem und stumpfen Haarkleid leidet.

Der Zahnpflege kommt eine große Bedeutung zu, da die älteren Hunde mit Zahnstein und Plaque an ihren Zähnen zu kämpfen haben. Und wie wir dies auch von uns Menschen wissen, fangen viele Probleme und Krankheiten des gesamten Körpers bei den Zähnen an. Also gilt es hier mit regelmäßigem Zähneputzen und speziellen Kaugegenständen, Knochen oder getrocknete Rinderhaut entgegenzuwirken und dem Hund zu helfen.

Des Weiteren sollte man die Zähne im Gebiss des Hundes derart überprüfen und auch vom Tierarzt regelmäßig checken lassen, ob die Zahnsubstanz nachlässt und der eine oder andere Zahn locker wird. Dies würde den Seniorhund beim Fressen sehr beeinträchtigen und unter Umständen zu Schmerzen führen. Auch das Faulen von Zähnen ist routinemäßig zu überprüfen.

Sein Atem wird hierdurch zwangsläufig deutlich angenehmer sein, da auch verschiedene Fressreste entfernt werden. Und Mundgeruch beim Hund kann extrem widerlich und stinkend sein.

Bei einem sehr aktiven und kerngesunden Hund im besten Alter, wetzen sich die Krallen, größtenteils von selbst durch die verschiedenen Aktivitäten ab. Dies verhält sich bei einem älteren Hund, der bei weitem nicht mehr so viel in Bewegung ist, selbstredend anders. Hier müssen wir dem Hund als verantwortungsbewusster Hundebesitzer helfen und die Krallen schneiden.

Bei den Pfoten selbst ist es ratsam, nach der Hunderunde, diese abzutrocknen, ggf. mit lauwarmen Wasser zu reinigen, damit kein Dreck oder kleine Steine zwischen den Zehen zurückbleiben und den Vierbeiner nerven bzw. Schmerzen und Reibungsstellen verursachen.

Besonders muss dies in den kalten Wintermonaten gemacht werden, da Salz und Splitt sich in diesem Bereich gerne festsetzt. Hier kommt zudem häufig durch offene Risse und kleine Verletzungen zu unangenehmen Infektionen und Entzündungen, die brennen und schmerzen. Weiters ist es mehr als ungesund, sollte der Seniorhund das Salz selbst ablecken. Aufgrund der Besonderheit der Pfotenpflege in der kalten Jahreszeit, haben wir einen ergänzenden Magazinartikel mit dem Titel "Pflege der Hundepfoten im Winter extrem wichtig" bereitgestellt.

Die Ballen solltet ihr euch ebenfalls von Zeit zu Zeit anschauen, da die Alter die Risse zunehmen und die Substanz der Ballen brüchig und unelastischer werden.

Den Ohren der Hunde, muss man bei der Hundepflege die notwendigen Reinigungsmaßnahmen unterziehen. Sowohl Schmutz wie auch Nässe sind zu entfernen, da sich ansonsten gerne Infektionen dort festsetzen. Dies juckt den Hund fürchterlich, schmerzt und stinkt. Sehr unangenehm. 

Bei allen Punkten, denen es für die artgerechte Hundehaltung eines Seniorhundes Beachtung zu schenken gilt, ist es vernünftig, ab einem gewissen Punkt Hilfe, Rat und Tipps von erfahrenen Hunde-Experten und anderen Hundefreunde einzuholen.

Die oberste Priorität ist, dem alten Hund sein Hundeleben so angenehm als möglich zu gestalten und ihn lange fit und gesund zu halten.

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