Wieviel Schlaf braucht ein Hund?

Schlafbedürfnis Hund: Ausreichend Schlaf ist für jeden Hund sehr wichtig.

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Zuletzt aktualisiert am: 27.5.2025

Junger Australian Shepherd liegt schlafend auf dem Sofa.JPG

Das Wichtigste in Kürze

  • 🐶 Wieviel Schlaf braucht ein Hund? → Im Durchschnitt 15–20 Stunden pro Tag – bestehend aus Schlafen, Dösen und Ruhen.
  • 🐾 Wieviel Schlaf braucht ein Hund am Tag und tagsüber? → Hunde schlafen nicht nur nachts, sondern in mehreren Etappen über 24 Stunden.
  • 💤 Das Schlafbedürfnis von Hunden hängt stark von Alter, Rasse, Größe, Gesundheit, Auslastung und Stressniveau ab.
  • 🐕‍🦺 Wieviel Schlaf braucht ein alter Hund als Seniorhund? → Bis zu 22 Stunden pro Tag sind möglich – Schlafverhalten verändert sich mit dem Alter.
  • 🔄 Hunde sind polyphasische Schläfer: Sie ruhen, dösen und schlafen in mehreren Zyklen – das ist ganz normales Schlafverhalten beim Hund.
  • ⚠️ Schlafmangel stört die Regeneration, Lernfähigkeit und das Wohlbefinden – Symptome wie Reizbarkeit, Nervosität oder Müdigkeit sind Warnsignale.
  • 🛏️ Biete deinem Vierbeiner Ruhe, Entspannung und einen sicheren Rückzugsort – besonders Hundeschlaf braucht ungestörte Erholung.

Der große Leitfaden für dich und deinen Vierbeiner – alles über Schlafbedarf, Ruheverhalten und Entspannung beim Hund!

Kennst du das Gefühl, wenn dein Hund einfach nur hundemüde ist – und gefühlt den ganzen Tag verschläft? Dann bist du nicht allein: Hunde haben ein ganz anderes Schlafverhalten als wir Menschen – sie schlafen und ruhen deutlich mehr. Aber wieviel Schlaf braucht ein Hund wirklich pro Tag? Und was ist normal, wenn er tagsüber ständig döst?

In diesem umfassenden Artikel erfährst du:

  • wie viele Stunden Schlaf ein Hund am Tag wirklich braucht – abhängig von Alter, Rasse und Aktivität
  • warum Welpen, Junghunde, erwachsene Hunde und Senioren ganz unterschiedliche Schlafbedürfnisse haben
  • wie du erkennst, ob dein Hund zu wenig oder zu viel schläft – und was du im Zweifel tun solltest
  • was einen gesunden Hundeschlaf ausmacht und warum er so wichtig für Lernfähigkeit, Gesundheit und Wohlbefinden ist

Dieser Ratgeber gibt dir wissenschaftlich fundierte Infos, alltagstaugliche Tipps und verständlich erklärte Fakten – damit du das Ruhebedürfnis deines Hundes erkennst, respektierst und förderst. Denn wer genug schläft, lebt entspannter – das gilt für dich genauso wie für deinen vierbeinigen Freund.

👉 Egal, ob du frischgebackener Hundehalter bist oder schon jahrelange Erfahrung mit Vierbeinern hast – dieser Artikel bietet dir einen echten Mehrwert. Denn nur ein Hund, der ausreichend ruht, döst und schläft, kann dauerhaft gesund, lernfähig und ausgeglichen sein.

Mehrere dunkelfarbene Welpen liegen dicht beieinander und schlafen auf einem weißen Untergrund.
Welpen schlafen viel: Das Schlafbedürfnis von neugeborenen Welpen ist hoch, sie schlafen 20-22 Stunden täglich!
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Schlafen ist ein überlebenswichtiges Grundbedürfnis von Hunden 🐶💤

Hundemüde ist kein Witz: Warum Schlaf für deinen Vierbeiner lebenswichtig ist.

Schlaf gehört zum täglichen Bedürfnis vom Hund

Hunde sind wahre Schlafweltmeister – und das aus gutem Grund. Schlaf ist für Hunde überlebenswichtig. Genau wie Fressen, Trinken oder Bewegung zählt er zu den grundlegendsten biologischen Bedürfnissen eines jeden Hundes. Ein gesunder Schlaf-Wach-Rhythmus hilft dabei, Erlebtes zu verarbeiten, körperliche Kraftreserven aufzufüllen und emotionale Balance zu bewahren.

Während wir Menschen etwa 6–8 Stunden Schlaf pro Nacht benötigen, kommen Hunde auf ganze 15 bis 20 Stunden Schlaf und Ruhezeit pro Tag – ein immenser Unterschied, der vielen Haltern gar nicht bewusst ist.

📌 Faktenbox: Schlafverhalten bei Hunden
  • Hunde schlafen polyphasisch – viele kurze Schlafphasen am Tag
  • Ruhebedarf: Hunde schlafen 15-20 Std. pro Tag
  • Nur ca. 10 % der Zeit im Tiefschlaf
  • 20–25 % Dösen, 60–70 % ruhen
  • Weniger Schlaf = höheres Krankheitsrisiko
  • Ruhige Umgebung = bessere Schlafqualität

Warum sagt man eigentlich „hundemüde“?

Der Begriff „hundemüde“ hat seinen Ursprung in der intensiven Ruhe- und Schlafphase, die Hunde regelmäßig brauchen. Wer sehr erschöpft ist, zieht sich – wie ein Hund – instinktiv zurück und „fällt in den Schlaf“. Dass man in der Alltagssprache sagt: „Ich bin hundemüde“, zeigt, wie tief dieses Ruheverhalten in unserer Wahrnehmung verankert ist.

Und tatsächlich: Wer seinen Hund beobachtet, erkennt schnell die vielen Ruhephasen – ob zusammengerollt im Körbchen, ausgestreckt auf dem Sofa oder dösend in der Sonne. Der Körper verlangt instinktiv nach Erholung.

Warum ist Schlaf so wichtig für Hunde?

Ein gesunder Hundeschlaf ist nicht einfach nur ein Ruhezustand. Im Schlaf passiert beim Hund enorm viel:

  • Körperliche Regeneration: Reparatur von Zellen, Muskelaufbau, Wundheilung
  • Mentale Verarbeitung: Eindrücke des Tages werden verarbeitet
  • Gedächtnisbildung: Erlerntes wird im Schlaf gefestigt
  • Stressabbau: Der Cortisolspiegel sinkt, das Nervensystem reguliert sich
  • Immunsystem: Schlafmangel schwächt die Abwehrkräfte

Ergänzung aus der Wissenschaft: Funktionen des Schlafs – Lernen und Gesundheit

Studien belegen, dass der Schlaf bei Hunden zwei zentrale Aufgaben erfüllt:

🧠 Gedächtnis und Lernen: In der Tiefschlafphase verarbeitet das Gehirn des Hundes neue Eindrücke und speichert sie im Langzeitgedächtnis. Ohne ausreichenden Tiefschlaf bleibt Gelerntes instabil (Hennevin-Dubois, 2002).

💪 Regeneration: Während des Schlafs wird das Wachstumshormon ausgeschüttet, das Zellreparatur und Entwicklung unterstützt. Besonders nach längeren Wachphasen wird vermehrt Wachstumshormon freigesetzt – bei Schlafmangel kann dies ausbleiben (Takahashi et al., 1981).

✅ Gut zu wissen:
Hunde, die ausreichend schlafen, deutlich leistungsfähiger, lernfreudiger und emotional stabiler sind als Hunde mit Schlafdefizit.

 

Ein Beagle liegt auf einer Matraze im Garten und döst mit offenen Augen.
Schlafen, Dösen und Ruhen sind für Hunde zur umfänglichen Regeneration und einem hohen Wohlbefinden sehr wichtig!

Wie viele Stunden Schlaf braucht ein Hund wirklich?

Die Antwort ist: Es kommt darauf an. Alter, Rasse, Gesundheitszustand, Aktivitätsniveau und Lebensumfeld sind entscheidende Faktoren. Grundsätzlich gilt aber: Hunde schlafen deutlich mehr als Menschen – und das ist völlig normal.

Schlaf Hund: Wie hoch ist das Schlafbedürfnis beim Hund?

Ein durchschnittlicher, gesunder Hund verbringt zwischen 60 und 80 % des Tages schlafend oder ruhend. Diese Zeit teilt sich auf in:

Lebensphase Durchschnittlicher Schlafbedarf
Welpen 20-22 Stunden / Tag
Junghunde (bis 2 Jahre) 16-20 Stunden / Tag
Erwachsene Hunde 14-18 Stunden / Tag
Hundesenioren (alte Hunde) 16-20 Stunden / Tag

 

Wichtige Ergänzung: wissenschaftliche Schlafverteilung bei freilebenden Hunden:

Wissenschaftliche Beobachtungen zeigen, dass freilebende Hunde – ebenso wie Straßenhunde in Indien oder die bekannten „Pizzahunde“ in Rom – rund 70–80 % des Tages ruhen oder schlafen, sofern sie nicht von Menschen zu Aktivitäten gezwungen werden. Bei älteren Hunden kann der Ruheanteil sogar bis zu 90 % betragen. Die eigentlichen Aktivitätsphasen beschränken sich meist auf kurze Zeitfenster für Nahrungssuche, Bewegung oder soziales Spiel (Bloch, 2007; Boitani et al., 2017).

Wieviel Stunden Schlaf braucht ein Hund pro Tag?

Erwachsene und voll entwickelte Hunde schlafen ca. 14–18 Stunden täglich, je nach individueller Konstitution.

Besonders aktive oder gestresste Hunde können bis zu 20 Stunden Ruhezeit brauchen!

Welche Faktoren beeinflussen das Schlafbedürfnis bei Hunden?

Das Schlafverhalten deines Hundes ist nicht starr, sondern dynamisch und anpassungsfähig. Die wichtigsten Einflussfaktoren:

  • 🐶 Alter: Je jünger oder älter der Hund, desto höher das Schlafbedürfnis
  • 🧬 Rasse und Größe: Große Hunderassen neigen zu mehr Schlaf als kleine
  • ❤️ Gesundheit und Hormonstatus: Läufigkeit, Schmerzen oder Krankheiten erhöhen den Ruhebedarf
  • 🧠 Geistige und körperliche Auslastung: Aktive Hunde schlafen tiefer, aber nicht zwingend länger
  • 🔊 Stresslevel: Lärm, Unruhe, Alleinsein oder Ortswechsel können den Schlaf stören
  • 🏠 Lebenssituation: Haushunde schlafen anders als Straßenhunde – Sicherheit fördert Tiefschlaf
💡 Interessant:
Auch eine Kastration kann durch hormonelle Veränderungen Einfluss auf das Schlafverhalten von Hunden haben.

Wieviel Schlaf braucht ein Hund tagsüber?

Hunde schlafen nicht nur nachts, sondern über den Tag verteilt in mehreren kurzen Schlafphasen – Dies nennt man im Fachjargon "polyphasisch".

Tagsüber machen sie etwa 4–8 Stunden Nickerchen, der Rest entfällt auf die Nacht. Ein strukturierter Tagesablauf hilft dabei, gesunde Ruhezeiten zu etablieren.

Gibt es beim Schlafbedarf Unterschiede bei Welpen, Junghunden, erwachsenen Hunden und Hundesenioren?

Ja, Hunde haben je nach Lebensphase ein unterschiedliches Schlafbedürfnis - hinzu kommen vielfältige Faktoren, die maßgeblich das Schlafbedürfnis individuell von Hundewelpen, Junghunden, adulten Hunden und Seniorhunden beeinflussen können.

🐕‍🦺 Wieviel Schlaf braucht ein Welpe?

  • Neugeborene Welpen schlafen fast rund um die Uhr – bis zu 22 Stunden pro Tag
  • Schlaf ist essenziell für die Entwicklung des Nervensystems, Immunsystems, Sozialverhaltens und die optimale körperliche und geistige Entwicklung
  • Welpen brauchen nach jeder Spiel- oder Trainingseinheit Ruhezeiten zur Erholung

🐕 Wieviel Schlaf braucht ein heranwachsender Junghund?

  • Junghunde (4 Monate bis ca. 2 Jahre) benötigen 16–20 Stunden
  • Trotz gesteigertem Spieltrieb und Aktivitätsgrad ist der Erholungsbedarf hoch
  • Besonders in der Phase intensiven Lernens (Pubertät) ist Schlaf zur Verarbeitung wichtig

🐾 Wieviel Schlaf braucht ein erwachsener Hund?

  • Erwachsene Hunde (ca. 2 bis 7 Jahre) schlafen durchschnittlich 14–18 Stunden
  • Ausreichende Bewegung + Ruhephasen = ausgeglichener Hund
  • Nach intensiven Aktivitäten kann der Schlafbedarf temporär steigen

🐶 Wieviel Schlaf braucht ein alter Hund?

  • Seniorhunde (ab ca. 7–8 Jahren) haben häufig ein erhöhtes Ruhe- und Schlafbedürfnis
  • 16–20 Stunden sind völlig normal
  • Altersbedingte Beschwerden wie Arthrose, kognitive Dysfunktion oder verminderte Sinnesleistungen erhöhen den Erholungsbedarf
🔎 Wichtig:
Plötzliche Veränderungen im Schlafverhalten sollten immer tierärztlich abgeklärt werden – sie könnten auf Schmerzen, Stress oder Krankheit hinweisen.

 

Ein Hund der Rasse Hannoverscher Schweißhund liegt im Garten und schläft entspannt mit dem Kopf auf den Vorderpfoten.
Eine Mütze voll Schlaf über Tag ist bei Hunden ganz normal - besonders die Alltagseindrücke, Jagdausflüge und gesamte Beschäftigung strengen an - Schlafen das beste Mittel zur Erholung!
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Warum brauchen Hunde so viel Schlaf?

Erholung, Lernen und Gesundheit: Darum ist der hohe Schlafbedarf deines Hundes völlig normal.

Der hohe Ruhebedarf und viel Hundeschlaf ist ganz normal!

Manche Hundehalter sind überrascht, wie viel ihr Vierbeiner am Tag schläft. Doch dieser hohe Ruhebedarf ist kein Anzeichen für Langeweile oder Faulheit – er ist biologisch notwendig. Schlaf dient Hunden zur Regeneration, Reizverarbeitung und emotionalen Stabilisierung. Vor allem bei aktiven oder reizempfindlichen Hunden ist der tägliche Schlaf essenziell, um gesund und ausgeglichen zu bleiben.

💡 Wichtiger Hinweis:
Vorsicht vor Überforderung durch körperliche und geistige Beschäftigung! Denn auch ausreichend Hundeschlag nützt nichts, wenn der Hund unangemessen viel Bewegung und Kopfarbeit erhält und über seine natürlichen Grenzen hinweg erschöpft wird. Weniger ist hier mehr, es kommt auf die richtige Dosierung an. Mehr dazu in unserem Beitrag "Auslastung"!

Warum ist Schlaf so wichtig für Hunde?

Schlaf ist der zentrale Regenerationsmechanismus im Organismus eines Hundes. Während der Ruhephasen laufen zahlreiche Prozesse im Körper ab, die für körperliche Gesundheit und mentale Stabilität unabdingbar sind.

  • Regeneration des Bewegungsapparats: Muskeln, Gelenke und Sehnen erholen sich
  • Zellreparatur: Kleinste Verletzungen oder Entzündungen werden verarbeitet
  • Hormonregulation: Wachstumshormone, Cortisol, Insulin etc. werden im Schlaf beeinflusst
  • Verarbeitung von Eindrücken: Hunde verarbeiten visuelle, akustische und soziale Reize im Schlaf
  • Stärkung des Immunsystems: Ähnlich wie beim Menschen wird das Immunsystem im Tiefschlaf gestärkt

Vorteile von genug Schlaf beim Hund

Vorteil Wirkung auf den Hund
🛡️ Gesundheit Unterstützt Immunabwehr und Zellregeneration
🧠 Mentale Erholung Reduziert Stress, beugt Reizüberflutung vor
💖 Wohlbefinden Sorgt für Ausgeglichenheit und Stabilität
⚡ Vitalität und Leistungsfähigkeit Verbessert Konzentration, Motivation und Energielevel
🧩 Lernfähigkeit Schlaf fördert Gedächtnisbildung und Trainingserfolge

Welche Bedeutung hat Schlaf für das Lernen bei Hunden?

Aktuelle Studien zeigen: Hunde lernen besser, wenn sie nach einer Übungseinheit schlafen dürfen. Im Schlaf werden neue Informationen im Gehirn gefestigt – ein Mechanismus, der aus der Humanpsychologie bekannt ist und nun auch bei Hunden wissenschaftlich belegt wurde.

🧪 Hunde, die nach einem Training 1–2 Stunden schliefen, konnten neu gelernte Kommandos am nächsten Tag signifikant besser abrufen als Hunde, die wach blieben.

Was passiert dabei?

  • Im REM-Schlaf werden emotionale und soziale Reize verarbeitet
  • Im NREM-Schlaf (Tiefschlaf) findet Gedächtniskonsolidierung statt – das, was der Hund gelernt hat, wird im Gehirn „abgespeichert“
  • Zu wenig Schlaf = schlechteres Lernen, erhöhte Ablenkbarkeit, Frustration
✅ Tipp:
Plane nach Trainingseinheiten gezielt Ruhepausen ein. Dein Hund braucht nicht nur Wiederholungen, sondern auch Erholung, um das Gelernte zu verarbeiten.

 

Ein kleiner Hund der Rasse Zwerpinscher bedeckt mit einer Decke beim Schlafen.
Dick eingepackt schläft hier ein Zwergpinscher zur Regeneration über Tag.
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Die verschiedenen Schlafphasen bei Hunden

REM, Tiefschlaf & Dösen: So schläft dein Hund wirklich – und warum es so wichtig ist.

Alle Schlafphasen bei Hunden im Überblick

Wie bei uns Menschen besteht auch der Hundeschlaf aus mehreren Phasen. Hunde wechseln dabei mehrmals täglich zwischen Wachsein, Leichtschlaf, Tiefschlaf und REM-Schlaf. Allerdings verlaufen diese Phasen bei Hunden kürzer und sensibler als bei uns.

Schlafphase Merkmale
Wachszustand Reaktionsbereit, aufmerksam, hohe Muskelspannung
Dösen (leichter Schlaf) Sehr oberflächlicher Schlaf, Ohren nehmen Geräusche weiter wahr
NREM-Schlaf Tiefschlaf, körperliche Regeneration beginnt
REM-Schlaf „Traumschlaf“ – geistige Erholung, schnelle Augenbewegungen, Muskelerschlaffung

 

📊 Fakt: Der durchschnittliche Schlafzyklus beim Hund dauert 20 Minuten – davon ca. 12 Minuten NREM, 6 Minuten REM, der Rest Übergangsphasen

👉Lesetipp:
Dir ist aufgefallen, dass dein Hund im Schlaf schon mal zuckt? Wenn du wissen willst warum er beim Schlafen zuckt, dann empfehlen wir dir unseren ergänzenden Artikel "Der Hund zuckt im Schlaf -warum? Ursachen, Erklärung, Symptome und Tipps"

Schlafen Hunde nachts durch?

Ob Hunde nachts durchschlafen, hängt von mehreren Faktoren ab:

  • Erwachsene, gesunde Hunde schlafen meist 6–10 Stunden am Stück
  • Welpen und Senioren wachen häufiger auf (z. B. wegen Harndrang oder Unruhe)
  • Gestörter Nachtschlaf kann durch Schmerzen, Lärm, Ängste oder Krankheiten entstehen
✅ Tipp:
Ein ruhiger Schlafplatz abseits von Alltagsgeräuschen, eine feste Abendroutine und körperliche sowie geistige Auslastung helfen deinem Hund, nachts besser durchzuschlafen.

💭 Können Hunde träumen?

Ja, Hunde träumen! Vor allem im REM-Schlaf zeigt sich dies deutlich: Zuckende Pfoten, leises Winseln, Jaulen oder sogar Bellen sind typische Anzeichen dafür, dass dein Hund träumt. Dabei verarbeiten Hunde wie wir emotionale Eindrücke, Erlebnisse und Erinnerungen.

🧪 Wissenschaftliche Studien belegen:

Hunde zeigen im REM-Schlaf ähnliche Gehirnaktivität wie Menschen im Traum.
Besonders junge Hunde träumen intensiver – ihr Gehirn hat mehr zu verarbeiten.

Beobachtungstipp: In welcher Schlafphase befindet sich der Hund gerade?

Achte beim Schlafverhalten deines Hundes auf folgende Dinge:

  • Zuckt er im Schlaf? → REM-Phase
  • Atmet er gleichmäßig und tief? → Tiefschlaf
  • Reagiert er auf Geräusche oder deinen Namen? → Dösen oder Übergangsphase
  • Lässt er sich schwer wecken? → Tiefschlaf oder REM
🛑 Wichtig:
Störe deinen Hund nicht während der Tief- oder REM-Schlafphase – abruptes Wecken kann zu Stress oder sogar Schreckreaktionen führen.

 

Ein junger Welpe mit Leine liegt seitlich im Tiefschlaf auf der Wiese.
Ein Welpe mit Hundeleine liegt seitlich im Tiefschlaf auf der Wiese nach dem anstrengenden Hundetraining - wichtig ist der Schlaf fürs Lernen und Verarbeiten der Erfahrungen.

Auf normales und unauffälliges Schlafverhalten beim Hund achten

Nicht nur zu wenig, sondern auch zu viel Schlaf kann bei Hunden ein Warnsignal sein. Genau wie wir Menschen, können auch Hunde unter Schlafstörungen leiden – mit deutlichen Auswirkungen auf Gesundheit, Verhalten und Lebensqualität. Es ist daher wichtig, typische Anzeichen zu erkennen und frühzeitig zu handeln.

Welche Auswirkungen haben Schlafmangel und Schlaflosigkeit beim Hund?

Chronischer Schlafmangel kann bei Hunden ernste Folgen haben – sowohl körperlich als auch psychisch. Zu wenig Schlaf stört die natürlichen Regenerationsprozesse und das emotionale Gleichgewicht deines Vierbeiners.

Mögliche Folgen durch Schlafstörungen beim Hund:

  • Erhöhte Reizbarkeit, Nervosität und Stressanfälligkeit
  • Schlechtere Lernfähigkeit und verminderte Konzentration
  • Verhaltensauffälligkeiten wie übermäßiges Bellen, Aggression oder Hyperaktivität
  • Verhaltensveränderungen bis hin zur Entwicklung von Stereotypien wie "Fliegenfangen"
  • Schwächung des Immunsystems, häufigere Infekte
  • Verzögerte Heilung bei Verletzungen oder Krankheiten
  • Kognitive Einschränkungen, vor allem bei älteren Hunden
❗  Wichtig:
Besonders bei Welpen und Senioren hat Schlafmangel weitreichendere Auswirkungen – sie benötigen besonders viel und ungestörten Schlaf.

Was passiert bei Schlafmangel aus Sicht der Wissenschaft?

Wichtige Ergänzung: Auswirkungen auf Gehirn, Verhalten und Hormone

Wenn Hunde regelmäßig am Schlafen gehindert werden – etwa durch Reizüberflutung, ständige Aktivierung oder unnatürliche Tagesrhythmen – entstehen ernsthafte Folgen: Die Ausschüttung von Stresshormonen wie Cortisol steigt, gleichzeitig wird weniger Wachstumshormon produziert. Studien zeigen auch, dass bei Schlafmangel das Gehirn während der Tiefschlafphase nicht mehr effektiv „gereinigt“ wird, was auf Dauer sogar mit neurologischen Erkrankungen in Verbindung gebracht werden könnte (Nedergaard & Goldman, 2017; O’Donnell et al., 1994).

Welche Anzeichen deuten auf zu wenig Schlaf beim Hund hin?

Achte auf folgende Symptome für Müdigkeit und Schlafmangel bei deinem Hund:

  • Überdrehtes Verhalten
  • Plötzliche Gereiztheit, erhöhte Reizbarkeit und Aggression
  • Gähnen oder „Augenrollen“ am Tag
  • Verträumter und müder Blick
  • Unkonzentriertheit bei Training oder Spiel
  • Häufiges Umlagern oder Scharren, statt tief zu schlafen
  • Vermehrtes Lecken, Bellen oder Jaulen ohne erkennbaren Grund
  • Rückzug und Nervosität bei normalen Alltagsgeräuschen
  • Schlechte Erholung trotz Ruhephasen
🔍 Beobachtungstipp:
Notiere für 2–3 Tage die Schlaf- und Aktivitätsphasen deines Hundes. So erkennst du, ob er genug schläft – oder dauernd unterbrochen wird.

Was tun, wenn der Hund Schlafstörungen hat?

Erste Maßnahmen für Halter:

  • Sorge für einen ruhigen, dunklen Schlafplatz, z. B. in einer Ecke oder Rückzugsbox
  • Etabliere eine feste Abendroutine (z. B. Füttern, letzter Spaziergang, Rückzug)
  • Vermeide laute Reize und Störungen in der Nacht
  • Achte auf eine ausgewogene Tagesstruktur aus Bewegung und Ruhe
  • Nutze gezielte Entspannungsübungen (Massage, Musik, Training mit Entspannungssignalen)

🔬 Tierärztliche Abklärung bei:

  • Plötzlich stark verändertem Schlafverhalten
  • Schlafwandeln, unkontrolliertem Zucken oder Schreien im Schlaf
  • Verdacht auf Schmerzen (z. B. bei Arthrose, Entzündungen, Organleiden)
  • Atemaussetzern oder auffälligem Schnarchen (Hinweis auf Schlafapnoe)
  • Anhaltender Tagesmüdigkeit trotz ausreichender Ruhezeit

Was tun, wenn der Hund auffällig viel schläft?

Viel Schlaf ist beim Hund meist normal – aber nur, wenn er sich ansonsten fit zeigt.

Zeigt dein Hund jedoch zusätzlich:

  • Ständige Müdigkeit
  • mangelnde Aufmerksamkeit und Abwesenheit
  • Antriebslosigkeit
  • Appetitlosigkeit
  • Schmerzen beim Aufstehen oder Gehen
  • auffällige Bewegungsunlust
  • Rückzug oder Apathie

… dann ist tierärztliche Abklärung angesagt.

Mögliche Ursachen:

  • Altersbedingte Veränderungen (Senioren schlafen bis zu 20 Std. täglich)
  • Erkrankungen (z. B. Herz, Leber, Nieren, Schilddrüse)
  • Nebenwirkungen von Medikamenten
  • Depressionen, Trauma (häufig bei Tierschutzhunden oder nach Umzug)
  • Erhöhtes Ruhebedürfnis nach ungewohnt starker körperlicher Aktivität

Ergänzung: Biologische Normalität der Inaktivität:

Auch das scheinbar „übermäßige“ Schlafverhalten ist biologisch völlig normal: Hunde sind keine Dauerläufer oder durchgehend aktiven Tiere. Die häufige Inaktivität ist ein evolutionär sinnvolles Verhalten, das Energie spart und das Tier bei Bedarf sofort reaktionsfähig hält. Übermäßige Beschäftigung durch den Menschen kann hingegen zu Überforderung, Hyperaktivitätsproblemen und sogar Verhaltensstörungen führen (vgl. Gansloßer, 2014).

💡 Hinweis:
Besonders aufgenommene und adoptierte Tierschutz- oder Straßenhunde zeigen häufig ein extremes Ruhebedürfnis in den ersten Wochen im neuen Zuhause. Das ist meist normal – ihr Körper und Geist muss sich erst regenerieren und an die Veränderungen und neuen Eindrücke gewöhnen.

 

Ein Windhund mit Pullover liegt im Garten auf einem Stuhl und gähnt vor Müdigkeit.
Hundemüde? Hier gähnt ein Windhund vor Müdigkeit - bestimmt wird er gleich schlafen und sich eine Ruhepause zur Erholung gönnen. Guter und intensiver Hundeschlaf ist wichtig!

Der Schlafbedarf ist individuell und von Hund zu Hund unterschiedlich

Nicht jeder Hund schläft gleich viel. Der Schlafbedarf hängt stark von der Rasse, dem Temperament und der genetischen Disposition ab. Manche Hunde sind echte Powerpakete, andere wiederum wahre Couchpotatoes – und das ist völlig normal.

Warum unterscheiden sich die Schlafbedürfnisse zwischen den Rassen?

Die Erklärung liegt in der Zuchtgeschichte und ursprünglichen Verwendung der Rassen. Hunde, die als Arbeitstiere gezüchtet wurden (z. B. Hüte- oder Jagdhunde), sind oft aktiver und brauchen mentale sowie körperliche Auslastung. Ihre Schlafphasen sind kürzer, aber tiefer.

Hingegen wurden andere Rassen gezielt auf Ruhe, Gelassenheit und Gesellschaft hin selektiert – sie schlafen deutlich mehr.

Hunderassen mit besonders hohem Schlafbedarf

  • Französische Bulldogge: Kurzatmigkeit, dadurch schneller erschöpft, schläft viel und tief
  • Mops: Ruhige Natur, hoher Ruhebedarf, neigt zu Schnarchen
  • Chow-Chow: Ruhig, unabhängig, schläft oft und lange
  • Bernhardiner: Großer und schwerer Körper, hoher Regenerationsbedarf, von Natur ruhig und gelassen, schläft 18–20 Std.
  • Mastiff: Träge Rasse, braucht lange Ruhephasen, liebt ungestörte Plätze
  • Basset Hound: Eher gemütlich, schläft viel und tief
  • Neufundländer: Ähnlich wie Bernhardiner – sanft, schwer, schläft gern und viel
  • Greyhound: Trotz Rennhund-Image: liebt Ruhe, schläft oft und ausgedehnt
  • Shih Tzu: Kleiner Schoßhund, kuschelt und döst besonders gern

Rassen mit niedrigerem Schlafbedarf

  • Border Collie: Sehr aktiv, voller Energie und Tatendrang, bewegungsfreudig, benötigt viel geistige Auslastung
  • Australian Shepherd: Hoher Arbeitswille, hoher Bewegungsdrang, viel Power, braucht strukturierte Ruhephasen
  • Jack Russell Terrier: Aktiv, lebhaft, temperamentvoll, neugierig
  • Belgischer Schäferhund Malinois : Wachsamer und scharfsinniger Diensthundtyp, braucht gezielte Entspannung und Auszeiten
  • Labrador Retriever: Unbändige Energie, sehr aktiv und unternehmenslustig, muss mitunter durch geschicktes Management gezielt Ruhe und Entschleunigung erhalten
⚠️ Achtung bei aktiven Rassen:
Viele Hunde dieser Typen schlafen nicht aus eigenem Antrieb ausreichend, sondern müssen zur Ruhe u.a. mit Ruheübungen und Meditation angeleitet werden!

 

Ein braun-gestromter Hund schläft eingerollt auf einem weißen Untergrund auf dem Sofa.
Tiefenentspannt schläft hier ein Hund eingerollt und stillt damit sein Schlafbedürfnis - Hunde schlafen viel und über Tag und Nacht immer wieder. Dies nennt man polyphasisch!
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Fazit: Wieviel Schlaf braucht ein Hund?

Gönne deinem Hund die Ruhe, die er braucht – für ein langes, gesundes und entspanntes Leben.

Ausreichender Hundeschlaf tut gut und ist überlebenswichtig

Hunde sind wahre Schlafweltmeister. Während wir Menschen mit 6–8 Stunden auskommen, benötigen unsere vierbeinigen Begleiter im Schnitt 15 bis 20 Stunden Ruhezeit pro Tag – je nach Alter, Rasse, Gesundheitszustand und Aktivitätsniveau. Dabei ist Schlaf für Hunde kein Luxus, sondern ein lebensnotwendiges Grundbedürfnis – vergleichbar mit Futter, Wasser und Zuwendung.

Wer seinem Hund ausreichend Ruhe und Schlaf ermöglicht, fördert:

  • 🧠 Mentale Stabilität und Lernfähigkeit
  • 💪 Gesundheit und Regeneration
  • 🧘‍♂️ Ausgeglichenheit und Wohlbefinden
  • ⚡ Leistungsfähigkeit und Konzentration
  • 🤝 Harmonie im Mensch-Hund-Team
🐶 Kurz gesagt:
Schlaf ist das Lebenselixier des Hundes. Wer seinem Vierbeiner regelmäßig „eine Mütze voll Schlaf“ gönnt, investiert direkt in dessen Lebensqualität – heute und langfristig.

Fachbücher zum Schlaf bei Hunden: Buch Empfehlungen online bestellen

Hier findest du noch einige lesenswerte Buchempfehlungen der Redaktion, zur weiteren Vertiefung mit Informationen zum Schlafbedürfnis, Entspannung, Ruhebedarf etc. bei Hunden.

Mach mal langsam!: Entspannung und Entschleunigung für Mensch und Hund (Expertenwissen für Hundehalter) von Udo Gansloßer (Herausgeber)

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Quellen:

  • Kis, A. et al. (2017): REM-sleep and memory consolidation in the dog. Scientific Reports, Nature Publishing Group. https://www.nature.com/articles/s41598-017-05202-8
  • Mondino, A. et al. (2021): Canine Narcolepsy and REM Behavior Disorder: Neurological Sleep Disorders in Dogs. Frontiers in Veterinary Science.
  • Dissertation (2023): Schlaf beim Hund. Tierärztliche Hochschule Hannover, Fachbereich Veterinärmedizin.
  • Adams, G. J. & Johnson, K. G. (1993): Sleep-wake cycles and behavioral patterns in the dog. Journal of Veterinary Behavior, Vol. 8, Issue 2.
  • Zanghi, B. et al. (2016): Circadian rhythm and activity patterns in adult dogs. PLoS ONE.
  • VETO – Tierschutzgemeinschaft (2024): Wie viel Schlaf brauchen Hunde? https://www.veto-tierschutz.de
  • SABRO GmbH (2024): Warum schlafen Hunde so viel? https://www.sabro.de/magazin
  • Bush, W. et al. (2004): Polysomnography in dogs – non-invasive EEG-based sleep research. Journal of Veterinary Internal Medicine.
  • Gruen, M. E. et al. (2019): Effects of osteoarthritis and pain management on canine sleep quality. Veterinary Journal.
  • Gansloßer, Udo (2020): Entspannung und Entschleunigung – eine verhaltensbiologische Perspektive, in: Christine Ziegler (Hrsg.): Abschalten – Hunde zur Ruhe bringen. Müller Rüschlikon.
  • Boitani, L. et al. (2017); Bloch, G. (2007); O’Donnell et al. (1994); Hennevin-Dubois (2002); Nedergaard & Goldman (2017); Takahashi et al. (1981); Adams & Johnson (1993)

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