Shih Tzu

Der Shih Tzu hat seine ursprüngliche Heimat in Tibet, wo er wohl von den Mönchen gezüchtet und in den Tempelanlagen in den Bergregionen des Himalaya, auf dem sogenannten "Dach der Welt" Seite an Seite gelebt haben. 

Von Tibet aus ging es für den kleingewachsenen und adrett aussehenden Shih Tzu als Gastgeschenk weiter nach China, wo dessen züchterische Weiterentwicklung stattfand und der gesellige Kleinhund es bis an die chinesischen Königspaläste als tierischer Lebensgefährte und Alltagspartner geschafft hat - sprich, der Shih Tzu hat "religiöse und aristokratische" asiatische Wurzeln.

Von dort aus gelangten Anfang des 20. Jahrhunderts einige der Schläge nach Europa, wo die ersten Shih Tzu in Großbritannien mit anderen asiatischen Hunderassen im Jahr 1931 unter ein und derselben Kategorie registriert wurden, bevor sie dann im Jahr 1940 getrennt und als eigenständig anerkannt wurden. Auf Grunde dessen hat auch bis heute im Hinblick auf den Rassestandard, federführend Großbritannien im Rahmen eines Patronats den Hut auf und vertritt damit die Interessen der asiatischen Hunderasse.

Apropos Patronat: Bei der Fédération Cynologique Internationale (FCI) wird der Shih Tzu unter der Standard-Nr. 208 seit dem Jahr 1957 in der Gruppe der Gesellschafts- und Begleithunde geführt.

Wie schaut das äußere Erscheinungsbild des Shih Tzu aus und was ist für die kleine Hunderasse in diesem Zusammenhang charakteristisch?

Die Rasse ist für ihre Größenverhältnisse sehr robust, hat muskulöse Gliedmaßen, eine unverwechselbare Kopf- und Gesichtspartie, die der Rassestandard mit dem Aussehen einer Chrysantheme vergleicht. Ferner ist der Shih Tzu für seine arrogante und hochnäsige Haltung berühmt - die verleiht dem Shih Tzu ein extravagantes Aussehen, paart mit einem würdevollen, stolzen und pomadigen Auftreten. Abgerundet wird das besondere Äußere von dem charakteristischen doppelten Haarkleid, dessen Deckhaar von Natur lang und dicht, sowie mit einer mäßigen Unterwolle bestückt ist. Im Regelfall ist das Haar glatt, maximal leicht wellig. Dieses wird regelmäßig bei der Verwendung des Shih Tzu als Ausstellungshund besonders herausgeputzt, um im Ausstellungsring bei der Präsentation zu glänzen. Das Markenzeichen ist aber definitiv das hochgesteckte Haar auf dem Kopf, damit die Fransen nicht in die Augenpartie ragen und die Sehfähigkeit des Shih Tzu einschränken. Zudem wünscht der Rassestandard, dass das Deckhaar so gepflegt wird, dass es nicht den kleinen Gesellschaftshund in seiner Bewegung im Hundealltag stört.

Wo wir gerade beim Thema Pflege sind: Der Shih Tzu braucht regelmäßige Zuwendung und Unterstützung, damit das Fell gut gepflegt und in dem erwünschten Zustand bleibt. Einen großen Vorteil, den zahlreiche Shih-Tzu-Halter an ihrem Hundepartner schätzen, ist der mäßige Haarverlust. Er durchläuft auch keinen Fellwechsel. Wie bereits angedeutet, soll das Deckhaar den Hund nicht in seiner Bewegung einschränken, daher muss es ab und an geschnitten werden, denn es wächst permanent weiter. Damit sich keine Knoten und Verfilzungen bilden, ist tägliches Bürsten beim Shih Tzu Pflicht.

Was die farbliche Ausstattung des Haarkleids angeht, so werden potentielle Welpenkäufer eines Shih Tzus, eine große Auswahl an diversen Farbschlägen auffinden. Denn es sind laut dem Standard alle erdenkbaren Farben erlaubt, so dass man beispielsweise auf zobelfarbene mit Weiß und Schwarz, Black and Tan mit Weiß, einfarbig weiße, schwarz-weiße, rot-weiße, rot-schwarze und in vielen weiteren Farbvariationen gezeichneten Shih Tzu trifft.

Spätestens, wenn der kleine Vierbeiner euch mit seinen großen, runden und dunkelfarbenen Kulleraugen anschaut, werdet ihr dahinschmelzen. 

Vom Wesen sind die kleinen Rassehunde stets freundlich und fröhlich aufgelegt, ihre lebhafte, aufgeweckte und temperamentvolle Art steckt einfach an. Nicht um sonst ist der gesellige Kleinhund als hündischen Lebensbegleiter so gefragt. Zudem gilt der Shih Tzu als ausgesprochen intelligent und weiß geschickt Herrchen/Frauchen zu umgarnen und um den Finger zu wickeln. Er sucht trotz seines unabhängigen Charakterzugs die Nähe seiner Bezugsmenschen, gilt als anhänglich, extrem verspielt und bewegungsfreudig. Alleinbleiben ist nicht die Stärke des Shih Tzu. Im Regelfall ist dies aber auch kein überaus störender Faktor, denn auf Grund der mäßigen Größe können Herrchen/Frauchen ihren Hund gut überall hin mitnehmen. Vielleicht dazu noch eine Anmerkung. Die reduzierten Körpermaße sind auch für das Hochheben und Tragen von großem Vorteil, sei es die Treppen hinauf im Haus, beim Zusteigen ins Auto, bei der Fahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln oder unterwegs im Geschäft. Den Shih Tzu bekommt auch die feine Dame lockerleicht unter den Arm gepackt, ohne dass sie sich einen Bruch hebt oder durch Haarverlust ihre Kleidung zu einem neuen Outfit verhilft.

Auch wenn es sich bei dieser Hunderasse um vermeintlich kleine und charmante Wesen handelt, braucht der Shih Tzu einen Halter an seiner Seite, der ihn mit entsprechender Empathie und Fingerspitzengefühl konsequent und diszipliniert erzieht und führt - der clevere Rassehund nutzt Führungsschwächen, Nachgiebigkeit, Inkonsequenz etc. für sich aus. Folglich eignet sich der Shih Tzu für erfahrene Hundebesitzer und Hundeneulinge, die die vorgenannten Führungsqualitäten mitbringen und im Alltag beim Zusammenwirken mit dem Hund leben - sowohl als Stadthund als auch bei einem Lebensmittelpunkt auf dem Land. Und auch für jeden Personenkreis, ob alt oder jung, Single, Paare oder Familien mit Kindern.

Vielleicht hat der Shih Tzu euch bis hierhin auch begeistert oder ihr wollt einfach ein paar weitere Details erfahren. Dann habt ihr zu gegebener Zeit die Gelegenheit, mehr Infos zu seiner Entstehungsgeschichte, Rassemerkmale, Erziehungsfragen, Aktivitäten, Gesundheit, Pflege, Ernährung, Haltebedingungen etc. hier zu finden. 

Bis dahin freuen wir uns über jede Unterstützung beim Ausarbeiten des Rasseporträts. Ihr habt besonderes Wissen zum Shih Tzu und Lust uns zu helfen? Dann nehmt einfach Kontakt mit uns auf.