Neufundländer

Begnadeter Schwimmer mit Ursprung Neufundland

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Zuletzt aktualisiert am: 17.12.2023

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Das Wichtigste in Kürze

  • Stammt von Neufundland 
  • Sanfter Riese und begnadeter Schwimmer
  • Imposanter, muskulöser und kraftvoller Körperbau, bäriges Aussehen und großes Herz
  • Ursprünglich Gebrauchshund für Ziehen von Lasten und Wasserhund
  • Heute liebevoller Familienhund mit Beschützergen und leistungsfähiger Rettungshund

Der Neufundländer ist eine wahre Wasserratte und einer der begnadetsten Schwimmer unter allen Hunderassen, was seine Vorläufer tagtäglich bei den verschiedenen Aufgaben historisch betrachtet bewiesen haben. Denn der Neufundländer war sowohl ein tatkräftiger Helfer der Fischer beim Einholen von Netzen, ebenso machte er regelmäßig mit seinen Heldentaten von sich sprechen, als er Menschen in Seenot durch seine Schwimmleistungen vor dem sicheren Tod durch Ertrinken rettete und ans Ufer oder wartende Rettungsboote zog. 

Die Rasse bringt ein natürliches Helfersyndrom Menschen gegenüber mit, wodurch er sich auch bis heute als idealer Rettungshund an den Meeren und Seen bewährt. Daneben eignet er sich mit seinem hervorragenden Wesen, als liebenswerter, einfühlsamer, sanftmütiger, hilfsbereiter und wesensfester Zeitgenosse zur Ausbildung und Einsatz als Therapiehund.

Auf Grund seiner menschenfreundlichen Art, seiner leichten Erzieh- und Trainierbarkeit, hohen Bindungsfähigkeit und äußersten Kinderverträglichkeit, findet man den Neufundländer häufig als zuverlässigen und wachsamen Begleit- und Familienhund in zahlreichen Haushalten.

Nicht zu Letzt begeistert die Rasse neben den vorgenannten Rassemerkmalen und Vorzügen mit seinem imposanten, bärigen und schönen Aussehen, so dass den Betrachter schnell das Gefühl überkommt, den Neufundländer zu herzen und ihm seine wohlverdiente und gern genommene Zuneigung zukommen zu lassen.

Das Gesamtpaket des Neufundländers umfasst aber noch viele weitere lesenswerte Infos. In unserem nachfolgenden Rasseporträt findet ihr alles Interessante zur Entwicklungsgeschichte, körperlichen Eigenschaften, Wesen, Erziehungstipps, Beschäftigung, Pflege, Gesundheit, Ernährung und Haltebedingungen, angereichert mit zahlreichen praxisnahen Tipps und Ratschlägen. Viel Spaß beim Lesen!

Nummer: 50
Gruppe: 2. Pinscher und Schnauzer – Molossoide – Schweizer Sennenhunde und andere Rassen
Sektion: 2. Molossoide
Subsektion: 2. Berghunde
Arbeitsprüfung notwendig? Nein
Ursprung
Kanada
Patronat -
Verwendung

Schlittenhunde für schwere Lasten, Wasserhund

Datum der Veröffentlichung 29. Oktober 1996
Datum der vorläufigen Bestätigung -
Datum der finalen Bestätigung 4. August 1954
Link zum FCI-Standard FCI - Neufundländer

Wie entstand unser Rassenname?

Wie unser Rassename entstanden ist, kann schnell und einfach beantwortet werden.

Der Geburtsort und demnach die Heimat unserer Hunderasse liegt auf Neufundland. Genau deshalb haben wir Rassehunde den Rassenamen unserer Herkunft entsprechend erhalten - eben der "Neufundländer".

Welches Problem sollten wir lösen?

Wie bei zahlreichen anderen Hunderassen auch, benötigten die Menschen mit denen wir Seite an Seite lebten, arbeitseifrige und leistungsfähige Arbeitskräfte, die bei der Bewältigung der anspruchsvollen und mitunter gefährlichen Aufgaben ihres Arbeitsalltags, tatkräftig mithalfen.

Und die Bandbreite der Tätigkeitsfelder von Hunden reichte von der Übernahme diverser Aufgaben bei der Jagd, das Bewachen und Schützen von Eigentum und Vieh, das Ziehen und Transportieren schwerer Lasten uvm.

Nehmen wir in diesem Kontext Bezug auf uns Neufundländer, so waren wir auf Grund unserer enormen Kraft und anderer Fähigkeiten in der Lage, ein Vielfaches eines einzelnen Menschen abzuleisten. Und folglich war es für unsere Besitzer neben dem Potential, das wir mitbrachten, auch günstiger, auf die Unterstützung eines Hundes sich zu verlassen, als zig Menschen mit den Arbeiten zu betrauen und diese zu zahlen. Auch Pferde und andere Nutztiere waren von der Haltung rund um aufwendiger und Hunde waren deutlich flexibler einsetzbar. Wir Neufundländer hatten ein breites Arbeitsfeld, da wir vielseitige Qualitäten mitbrachten und uns vor keinen Gefahren und körperlichen Herausforderungen scheuten.

Kurz: Wir Neufundländer waren die idealen Problemlöser, um schwere Arbeiten und Lasten für unsere Menschen zuverlässig zu übernehmen.

Wie wurden wir eingesetzt?

Wir Neufundländer dienten unseren Menschen ursprünglich als tatkräftige Arbeits- und Gebrauchshunde.

So waren wir gefragte Begleiter für die Fischer vor Ort, die uns u.a. mit auf ihre Fischerboote zum Fischfang mitnahmen und wir sie beim Auslegen und Einholen der Fischernetze unterstützten. Ferner halfen wir die Boote wieder an Land zubringen, in dem wir die Leinen mit unserem Fang an Land brachten und die Boote von den Fischern und Mithelfenden herangezogen werden konnten. 

Da wir bekanntlich herausragende Schwimmer selbst bei ungemütlicher See waren, bestand eine unserer Aufgaben darin, ins Nass zu springen und die ausgelegten Fangnetze zu holen und an Bord für das Einholen durch unsere Bootskollegen, zu verbringen. Die Netze waren allesamt mit Schwimmern versehen. Wir Neufundländer sprangen also demnach ins Meer und schwammen zu den Schwimmern, nahmen diese auf und zogen die Netze an Land oder zum Boot zurück, um die Netze und den Fang schließlich durch Menschenkraft hereinzuziehen. Sprangen Fische aus den Netzen dabei heraus, so zeigten wir erneut unsere Fähigkeit und schwammen den Fischen, hinterher und apportierten sie zurück. Als hervorragende Taucher, konnten wir auch abtauchende und flüchtende Fischen vor dem Verlust sichern, aber auch über Bord gefallene Ausrüstung, konnte so durch uns geborgen werden.

Der gefangene Fisch musste an Land natürlich auch zu den Märkten für den Verkauf weitertransportiert werden, aber auch diverse andere Lasten, die rund um den Fischfang und das Bestücken der Fischerboote von A nach B gebracht werden mussten, wollten bewegt werden. Da wir Neufundländer so kraftstrotzende Hunde waren, durften wir diese schweren Tätigkeiten als Zughund übernehmen und beförderten in den warmen Monaten die Kutschen und Karren, in den schneeverschneiten Jahreszeiten, ersatzweise die bepackten Schlitten für den Transport der Waren.

Da wir Neufundländer überaus talentierte und ausdauernde Schwimmer waren, selbst den widrigsten Seebedingungen widerstanden, verdienten wir uns große Anerkennung durch unsere Heldentaten beim Retten in Seenot geratenen Menschen. Denn einerseits waren da unsere besonderen Schwimmfähigkeiten, aber wir hatten auch durch unsere Körperausmaße und enormes Lungenvolumen die Power, Menschen über größere Strecken aus dem Wasser an Land oder Bord eines Schiffes zu ziehen. So waren wir Neufundländer in der Lage, selbst erwachsene Männer vor dem Ertrinken zu retten.

Aber nicht nur Menschen, die bereits ins Wasser fielen und vor dem Ertrinken gerettet werden mussten, standen im Fokus unserer vormaligen "Rettungshundearbeit". Denn es gab eine weitere Rettungsmethode, die eine Spezialität von uns Kolossen war.

Als Beispiel wollen wir ein nachweisliches Schiffsunglück aus dem Jahr 1919 nennen. Dieses ereignete sich in der Bonne Bay, die an der Westküste Neufundlands liegt. Hier geriet ein Schiff in Seenot, bei dem Neufundländer an der Rettung von über 90 havarierten Passagieren mitwirkten und deren Leben durch unseren unermüdlichen Einsatz retteten. 

Die Art und Weise der Rettung war nicht unüblich, denn die See ist vor Neufundland mitunter äußerst rau und durch das ungemütlich stürmige Wetter, mit meterhohen Wellen aufgewirbelt. Dadurch konnten Boote mitunter überhaupt nicht zu Wasser, um den verunglückten Menschen zu helfen, oder nicht nahe genug heran, um ein Tau zur Befestigung und dem möglichen Abschleppen, von Bord zu Bord zu geben. Auch hier war nun unser Einsatz gefragt. Wir mutigen Neufundländer sprangen egal bei welcher See ins Wasser und schwammen zu den gestrandeten und verunglückten Schiffen, um dort mit unserem Fang ein Rettungstau aufzunehmen, an Bord eines "Rettungsschiffes" oder an Land zu ziehen, damit die weitere Rettung durch Menschenhand erfolgen konnte. Wir fungierten also als wahre Lebensretter.

Neben diesen rühmlichen Arbeiten, durften wir als Lastentiere an Land unsere Besitzer z.B. beim Holzmachen unterstützen und den vollbepackten Karren aus den Wäldern nach Hause ziehen. Ebenso griffen Waldarbeiter auf uns zurück, um gefällte Baumstämme aus dem Wald zu bewegen.

Zu guter Letzt waren wir auch für diverse Arbeiten rund um die Jagd im Wald und bei der Robbenjagd mit unterwegs, im Speziellen um als Beförderungshund die Beute und das Jagdequipment zu transportieren.

Wo stammen wir her?

Wir Neufundländer stammen ursprünglich aus Nordamerika - unsere Wurzeln liegen in Kanada. 

Um es regional noch etwas einzugrenzen, kommen wir aus der Provinz Neufundland und Labrador. Unsere Rasse ist auf der Insel Neufundland entstanden, die im Atlantischen Ozean vor der Nordostküste Nordamerikas liegt.

Von dort gelangten wir dann durch Seefahrer nach Europa, wo unsere gezielte Zucht erst begann.

Der Neufundländer hat Gene des schwarzen Bärenhundes, einheimischer Schläge und importierter Rassen.

Welche Rassen sind unsere Vorfahren?

Die genaue Rassehistorie und Entwicklungsgeschichte der diversen anerkannten Hunderassen, ist häufig ein wenig nebulös und basiert folglich gerade bei alten Rassen, auf unterschiedlichen Thesen.

So ist es auch ein stückweit beim Neufundländer, besonders was die Hundeschläge und Ausgangsrassen anbetrifft, die die seinerzeit auf Neufundland lebenden Hunde beeinflusst können und durch Kreuzungen ihre Gene zur Verfügung gestellt haben.

Die Entwicklung und Reinzucht des heutigen Neufundländers hat sich erst mit dem Ankommen in Großbritannien konkret weiterentwickelt und kann durch Aufzeichnungen wie Zuchtbucheinträge und die kynologische Literatur belegt werden.

Bis dahin sahen die alten Neufundland-Hunde, insbesondere von ihrer Körpergröße, anders aus als die heute bekannte Neufundland-Rasse.

Es gab bereits viele Jahrhunderte Hunde auf Neufundland, die seinerzeit den Weg mit Vikingern auf die Insel gefunden haben sollen. Hier allen voran ist der schwarze Bärenhund zu nennen, den die Vikinger bei ihrer Überfahrt mitbrachten. Der Geschichte nach soll dieser Hund Einfluss auf die Entwicklung und Entstehung des Neufundländers genommen haben.

Ebenso sind da die Indianer, sprich die Urvölker Neufundlands, die eine Rolle bei der Rasseentstehung genommen haben dürften. Denn sie hielten Hunde als tierische Begleiter, die ebenfalls für die Grundsteinlegung des heutigen Neufundländers in Frage kommen.

Zu guter Letzt müssen Seefahrer, Fischer und Schiffsreisende, die den Weg nach Neufundland aus den unterschiedlichsten Gründen nahmen, genannt werden. Auch sie hatten regelmäßig Hunde mit an Bord, die sich mit den einheimischen Hunden garantiert vermischten und damit für frisches Blut zusätzlich sorgten.

Zusammenfassend wollen wir gemäß den Ausführungen des Rassestandards den schwarzen Bärenhund und die einheimischen Hundeschläge als Vorläufer nennen, deren Nachkommen zwischenzeitlich durch das Einkreuzen weiterer mitgebrachter Rassen, auffrisschendes Blut und Gene hinsichtlich der Eigenschaften bekamen und demnach den Neufundländer von seiner Entwicklungsgeschichte prägten.

Wie haben wir uns auf der Welt verbreitet?

Durch die Seefahrt haben Fischer und Seeleute Hunde mit auf ihre Schiffsfahrten genommen und dabei Hunde von Neufundland nach Europa gebracht. Im besonderen Maß kamen die Vierbeiner nach Großbritannien und Frankreich.

Zunächst wurden der Literatur nach, überwiegend schwarz-weiße Neufundländer mit eingeführt, nach und nach kamen aber auch die braunen und schwarzen Exemplare mit.

Alle Neufundländer-Varietäten waren zu dieser Zeit allerdings körperlich von den Größenverhältnissen unterschiedlich veranlagt.

Schaut man sich den heutigen Neufundländer an, egal welchen Farbschlags, so entwickelte sich dessen Entwicklungsgeschichte maßgeblich in Großbritannien, sprich erst nach seiner Ankunft in Europa, was daher als "Mutterland" des modernen Neufundländers betrachtet werden kann.

In Newstead Abbey, ein Herrensitz in Nottinghamshire, England, errichtete Lord Byron zu Ehren seines verstorbenen Neufundländers, im Jahre 1808 ein Grab und Denkmal. Dieses stellt für viele Hundeenthusiasten und Neufundländer-Anhänger, bis heute eine wichtige Pilgerstätte dar. 

Er war von seinem Neufundländer-Rüden "Boatswain", derart angetan, dass er folgende Inschrift auf der Grabstätte verewigen ließ: 

„An dieser Stelle ruhen die Gebeine von einem, welcher Schönheit besaß ohne Eitelkeit, Stärke ohne Übermut, Mut ohne Wildheit, und alle Tugenden des Menschen ohne seine Laster“ 

Genau dies beschreibt die Charakterzüge und Wesensmerkmale des Neufundländers.

In den Vereinigten Staaten von Amerika waren wir ebenfalls sehr früh nachweislich unterwegs. Und dabei schafften wir Neufundländer sogar den Weg ins Weiße Haus. 

James Buchanan, der 15. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, hatte seine Amtszeit von 1857 bis 1861. Er hielt währenddessen mit seiner Familie, die Neufundländer-Hündin "Lara".

Ulysses S. Grant, 18. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, regierte von 1869 bis 1877 und hatte ebenfalls einen Neufundländer-Rüden, namens "Faithful".

Und so ging es in den Vereinigten Staaten weiter. Rutherford B. Hayes, der Nachfolger von Grant und damit 19. Präsident, hielt "Hector", den Neufundländer-Rüden.

James A. Garfield, war nur für kurze Zeit 1881 im Weißen Haus. Aber auch er vertraute den Eigenschaften eines Neufundländers, dem Rüden Veto.

Der American Kennel Cub (AKC) erkannte den Neufundländer als eigenständige Rasse im Jahr 1886 an. In Großbritannien wurde die Gründung des ersten Rassezuchtclubs "Newfoundland Club" im selbigen Jahr verzeichnet. Kurze Zeit später war es auch in Deutschland soweit, denn der "Deutsche Neufundländer-Klub" startete seine Tätigkeit im Jahr 1893.

Die Schweiz erreichte der Koloss aus Neufundland im Jahr 1886, als ein Bernhardinerzüchter, einen Rüden und Hündin importierte.

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Aktuelles zum Neufundländer

Wie beliebt ist der Neufundländer und wie wird er heute eingesetzt?

Beliebtheit der Rasse heute

In Deutschland haben wir Neufundländer eine enge Fangemeinde und gewinnen auch immer wieder die Herzen von Hundeliebhabern, die sich erstmalig einen unserer Rassevertreter als treuen Hundepartner ins Haus holen. 

Der Verband für das Deutsche Hundewesen e.V. (VDH) veröffentlicht jährlich seine Welpenstatistik, in der die neugeborenen Welpen aller anerkannten Hunderassen publiziert werden. Die genannten Zahlen basieren auf den Meldungen der organisierten Züchter, die dem VDH mittel- oder unmittelbar über ihre Zuchtvereine, angehören.

Das letzte Ranking nennt für das Jahr 2020, 262 neuregistrierte Neufundländer-Welpen, die für die Weitervermittlung an Interessierte bereitstanden. Über die letzten Jahre konnten wir großgewachsenen Hunde mit der Anzahl an Nachzuchten, regelmäßig in die Top 50 der beliebtesten Rassehunde gelangen, auch wenn aktuell die Zahlen abgenommen haben und rückwärts betrachtet, immer mal wieder geschwankt haben.

Neben der organisierten und kontrollierten Reinzucht, sind zudem die in privater Hand von Hobbyzuchten gezüchteten Neufundländer hinzuzurechnen, die die oben erwähnte Anzahl an Welpen, weiter nach oben schraubt. Wie hoch diese allerdings genau ist, bleibt für uns im Dunkeln.

Jedenfalls untermauert das Zahlenmaterial die Popularität und hohe Nachfrage nach dem wundervollen und sanften Riesen, der Menschen außerordentlich positiv zugewandt und ein wahrer Freund fürs Leben an der Seite von Groß und Klein ist.

Blicken wir über den großen Teich in die Vereinigten Staaten von Amerika, so belegt der Newfoundland in den USA einen beachtlichen 40. Platz im Popularitäts-Ranking des American Kennel Club (AKC).

Apropos Amerika: Die Rasse hat es sogar historisch betrachtet, bis ins Weiße Haus zum US-Präsidenten geschafft. Die Neufundländerhündin "Lara" lebte mit dem 15. Präsidenten der Vereinigten Staaten, James Buchanan, am Präsidentensitz als Haushund. Gleiches gilt für "Faithful" einige Amtszeiten später, als treuer Partner von Ulysses S. Grant, dem 18. US-Präsidenten. Auch Rutherford B. Hayes und James A. Garfield, die in der Folge das höchste politische Amt inne hatten, wählten einen Neufundländer als Präsidentenhund. Welch sagenhafte Geschichte.

Diese Beliebtheit setzte sich abseits der Politik auch unter den Persönlichkeiten von Film, Sport etc. fort, denke man an beispielsweise an Humphrey Bogart mit seinem schwarzen Neufundländer "Cappy".

In seinem Heimatland Kanada hat der Neufundländer auf Grund seiner Rassegeschichte und menschenlebenrettenden Taten, einen enormen Stellenwert. So gilt der Rassehund als nationales Tiersymbol seiner regionalen Heimat, der Provinz Neufundland und Labrador.

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass der Neufundländer als Rasse eine enorme Popularität und hohes Ansehen auf dem gesamten Globus genießt. Wer einmal mit dem Neufundländer-Gen durch das herausragende Wesen des Rassehundes infiziert ist, bleibt der Rasse garantiert treu. 

Verwendung heute

Wir Neufundländer werden heutzutage ganz klassisch als Haus-, Familien- und Begleithund angeschafft und gehalten. Im Rahmen dieser Haltung, übernehmen wir auch Aufgaben als Wachhund, allerdings bringen wir keine ausgeprägte Mannschärfe wie andere Artgenossen mit, sind aber wachsam und verschaffen uns mit unserer imposanten und gigantischen Statur, bestimmt ausreichend Eindruck. 

Durch unsere ausgeprägte Wasserfreude und ausgesprochene Schwimmqualitäten, werden wir weiterhin als Rettungshunde ausgebildet und zur Rettung von Menschen im Wasser bei Rettungseinsätzen z.B. mit der DLRG eingesetzt. Sprich, wir leisten hier unseren Dienst am Menschen als Wasserarbeitshunde, Wassersuchhunde und Wasserrettungshunde. Hierfür müssen wir zunächst eine entsprechend umfangreiche Ausbildung durchlaufen, abschließend unsere Einsatzfähigkeit vor dem aktiven Dienst bei einer Abschlussprüfung unter Beweis stellen und dürfen dann endlich an den lebensrettenden Einsätzen teilnehmen und unseren wertvollen Beitrag leisten. Dabei kommen wir zur Rettung von Menschen als Mitglied eines Rettungshundeteams zum Einsatz. Wir sind dann ein vollwertiges Mitglied einer Rettungshundestaffel.

Des Weiteren eignen wir uns hervorragend durch unsere Wesenseigenschaften und Charakteranlagen, die sich u.a. durch unsere Wesensfestigkeit auszeichnet und von einer inneren Ruhe, Ausgeglichenheit und einer ausgesprochen freundlichen und fröhlichen Grundhaltung geprägt ist, zur Verwendung als Therapiehund. 

Durch die hervorragende Erzieh- und Trainierbarkeit, das soziale, sensible und einfühlsame Wesen, die Menschenbezogenheit und körperlichen Qualitäten, wird bei der Ausbildung zum Assistenzhund, auch immer wieder auf die Unterstützung des Neufundländers zurückgegriffen und als befähigter Alltagsbegleiter für hilfsbedürftige Menschen, vertraut.

Den einen oder anderen wird es erstaunen, aber zwischenzeitlich haben wir Neufundländer auch die Polizei mit unseren besonderen Fähigkeiten und Fertigkeiten überzeugt. Denn wir kommen hier als ausgebildete Diensthunde zum Einsatz.

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Wie ist es um die Physis des Neufundländers bestellt?

Welche körperlichen Rassemerkmale bringt der Neufundländer mit und welche Vor- und Nachteile hängen mit ihnen zusammen?
Lebenserwartung
Rüden
8 - 11 Jahre
Hündinnen
8 - 11 Jahre
Widerristhöhe
Rüden
67 - 75 cm
Hündinnen
62 - 70 cm
Gewicht
Rüden
62 - 72 kg
Hündinnen
47 - 57 kg

Schläge und Varietäten

Der Neufundländer wird in 3 Farbvarietäten gezüchtet. 

Damit haben potentielle Neufundlandkäufer die Qual der Wahl und können zwischen einfarbigen und zweifarbigen Farbschlägen ihre Auswahl treffen.

Die Grundfarben sind Schwarz, Weiß-schwarz und Braun.

Folgendermaßen unterscheiden sich die 3 Varietäten des Neufundländers voneinander:

Varietät Schwarz

Der Neufundländer in der Farbvarietät Schwarz, ist der ursprünglichste der Neufundländer-Hunde. 

Dabei soll die Schwarzfärbung so einheitlich als möglich das Fell zeichnen. Der Rassestandard der FCI erlaubt aber, dass das Fell farblich leicht den Schimmer wie bei einem Sonnenbrand haben darf.

Zugeständnisse gibt es auch im Hinblick auf etwaige weiße Abzeichen an der Brustpartie, den Zehen des Neufundländers und an seiner Rutenspitze. Auch diese werden dem Standard gemäß zugestanden.

Varietät Weiß-schwarz

Diese Farbvarietät hat beim Neufundländer zeitgeschichtlich betrachtet, einen extrem hohen Stellenwert. 

Die bevorzugte Variante ist demnach, wenn der Neufundländer einen schwarzen Kopf mit weißer Blesse zeigt. Die Blesse verläuft bis zum Fang des Hundes. Ferner trägt der Rassehund einen schwarzfarbenen Sattel mit gleichmäßig gemalten Abzeichen. Weiter sind die Kruppe und Rutenoberseite schwarz. 

Der restliche Körper soll in der Farbe Weiß daherkommen. Einzelne minimale schwarze Tupfen sind zwar erlaubt, aber nicht zu bevorzugen und möglichst minimal vorhanden.

Varietät Braun

Kommt der Neufundländer in der Farbvarietät Braun daher, so ist der braune Farbton von schokoladenfarben bis bronzefarben laut Rassestandard erlaubt.

Wie auch bei seinen Schwestern und Brüdern der schwarzen Ausführung, kommen bei der Varietät Braun, ebenfalls weiße Abzeichen im Brustbereich, den Zehen und der Rutenspitze vor.

Werden Neufundländer auf Hundeausstellungen und Zuchtschauen präsentiert, gerichtet und bewertet, so sollen der Weiß-schwarze und braune Farbschlag in derselben Klasse starten und gerichtet werden, wie der schwarze.

Allgemeines Erscheinungsbild

Das äußere Erscheinungsbild charakterisiert jedes Individuum maßgeblich, sei es bei Mensch oder Tier - dies gilt natürlich auch für den Neufundländer.

Bevor wir uns nun dessen Aussehen, Wirkung und Körperlichkeit im Einzelnen anschauen, wollen wir euch dennoch mit auf den Weg geben, dass das Äußere des Hundes zwar das individuelle Geschmacksempfinden über die Schönheit des betrachteten Wesens beeinflussen mag, aber gerade bei der Recherche nach dem richtigen Hundepartner eine nachrangige Rolle einnehmen sollte. Denn euer zukünftiger Partner muss in viel entscheidenderen Punkten zu euch passen, damit er seinen Lebensmittelpunkt an der richtigen Stelle hat und art- wie rassegerecht sein Hundeleben leben kann. Mehr dazu haben wir daher in unserem separaten Artikel beschrieben.

Jetzt wollen wir euch aber nicht noch länger auf die Folter spannen und uns den Neufundländer genauer betrachten:

Schaut man uns Neufundländer an, so ist der Betrachter unweigerlich von unserer imposanten, massiven und gigantischen Körperbauweise und deren eindrucksvolle Wirkung überwältigt. Unsere Statur ist von unserer enormen Körpergröße in Verbindung mit dem angemessenen Gewicht geprägt, wir sind zudem mit hochqualitativer Muskulatur am gesamten Körper bestückt, was uns immense Kraft verleiht und dennoch im Ablauf unserer Bewegung und Beweglichkeit gut koordiniert alle Aktivitäten ausführen lässt. Wir sind also keine behäbigen und unproportional wirkenden Hunde, die nur mühsam und träge sich fortbewegen.

Unser gewaltiges Körpergebäude verleiht uns eine prächtige Gesamterscheinung und erhabene Aura - wessen Herz wir einmal mit unserem Aussehen in Verbindung mit unseren Wesensmerkmalen bester Güte gewinnen, wird sich immer nur noch einen Neufundländer als Sozialpartner an seiner Seite wünschen.

Man gewinnt sofort den Eindruck, dass uns Neufundländer so schnell nichts aus der Bahn werfen kann. Denn wir stehen felsenfest auf dem Boden, sind unwahrscheinlich robust. Die Basis bildet eine exzellente und starke Knochensubstanz, die bereits erwähnte starke Bemuskelung und gesamte Körperbauweise.

Und dennoch leidet unsere Agilität unter den Ausmaßen nicht, wie unser Gang zeigt. Trotz des enormen Körpers, den wir durch die Gegend tragen, verfügen wir über ein schubvolles Gangwerk, dass durch die gewaltigen Hinterbeine angetrieben wird. Die Vorderläufe zeigen in der Vorwärtsbewegung einen guten Vortritt, sprich wir nehmen ausreichend Fläche beim Laufen auf. Der Bewegungsablauf ist äußerst kraftvoll und wirkt vollkommen mühelos. Der Gang ist insgesamt vom Ablauf perfekt abgestimmt und sieht harmonisch und flüssig aus. Kommen wir einmal ins Rollen und haben richtig Geschwindigkeit aufgenommen, so nähern sich die Läufe tendenziell der mittleren Schwerpunktlinie unseres Körpers, die Rückenlinie bleibt allerdings stets horizontal, so der Rassestandard.

Bevor wir nun auf die einzelnen Körperbereiche eingehen, wollen wir euch noch einige maßgebliche Proportionen nennen, die aus Sicht des Standards unseren Phänotyp prägen sollen:

Nimmt man den Neufundländer ins Augenmaß, so fällt auf, dass die Länge seines gesamten Körpers, gemessen vom Buggelenk bis zum Sitzbeinhöcker, größer ausfällt als seine Widerristhöhe. Der Körper soll kompakt wirken. Beide Geschlechter unterscheidet mitunter, dass die Hündinnen etwas länger gebaut sein können und ferner weniger gewaltig und massiv aussehen als die Rüden. Ein weiteres Merkmal ist im Hinblick auf die Maße, dass der Abstand vom Widerrist zur Unterseite der Brust des Neufundländers mäßig größer ausgebildet ist, als der Abstand der Unterseite der Brust bis auf den Boden hinab.

Nun gehen wir in der weiteren Besprechung vom Kopf bis Fuß, die Körperbauweise einzeln durch:

Der Kopf von uns Neufundländern passt sich der Gesamterscheinung ideal an, denn auch dieser ist entsprechend groß, kompakt und stabil. Der breite Schädel, ein leicht gewölbter Scheitel und das kräftige Hinterhauptsbein, fügen sich in die gesamten Proportionen bestens ein. Es ergibt ein stimmiges Gesamtbild und wir tragen den Kopf ehrwürdig.

Was die Größe des Kopfes angeht, sind zwischen den Rüden und Hündinnen leicht unterschiedliche Nuancen zu erkennen, denn die Damen haben in aller Regel einen nicht ganz so prägnanten und massiven Kopf. 

Der Stopp ist gut ausgeprägt bei beiden Geschlechtern zu erkennen.

Passend fügt sich unser großer Nasenschwamm ein. Dieser ist schön pigmentiert und die Nasenflügel entsprechend passend vom Größenverhältnis ausgebildet. Die Farbe der Nase ist je nach Varietät von uns Neufundländern unterschiedlich. Gehören wir der schwarzen oder weiß-schwarzen Varietät an, so tragen wir einen schwarzen Nasenschwamm. Sind wir ein Exemplar der braunen Varietät, so sind wir mit einer braunen Nase ausgestattet.

Der Fang ist quadratisch gebaut, mäßig lang, sprich eher von kürzerer Beschaffenheit. Er passt sich gut dem Kopfbereich an. Der Fang ist relativ tief am Kopf angesetzt. Dabei sind die Mundwinkel gut zu erkennen.

Geschmeidig und weich sind von der Haptik unsere Lefzen.

Wie der Rassestandard von uns Neufundländer-Hunden wünscht, dürfen wir sowohl ein Scherengebiss tragen, als auch mit einem Zangengebiss daherkommen. Der Unterschied liegt darin, dass beim geschlossenen Biss, die Schneidezähne beim Zangengebiss aufeinander schließen, wohingegen die Scheidezähne des Oberkiefers über die des Unterkiefers beim Scherengebiss greifen.

Unsere Augen sind im Verhältnis zum Kopf und den Ausmaßen des Körpers, relativ klein geraten. Der Abstand der Augen voneinander ist groß. Die Augenfarbe hängt wieder von dem Typ der Varietät des Neufundländers ab. Der schwarze und weiß-schwarze Neufundländer trägt dunkelbraune Augen, der braune darf hingegen hellere braune Farbtöne an den Augen zeigen.

Kommen wir zu den durchaus kleineren Hängeohren, die eine dreieckige Form haben, wobei die Spitze abgerundet ist. Die Ohren sind bei uns Neufundländer am seitlichen Kopf angebracht und liegen an.

Da wir u.a. als Schlittenhunde für das Ziehen von schweren Lasten verantwortlich waren, benötigten wir viel Power aus dem Halsbereich heraus. Dies ist auch der Fall, da wir einen sehr muskulösen Hals haben, der kräftig und fest von seiner Struktur ist und eine ausreichende Länge aufweist, so dass die Hebelfunktion gewährleistet ist. Der Hals fügt sich sehr stabil in die Schulter ein. 

Schaut man uns Neufundländer vom seitlichen Profil an, so sieht man, dass die obere Profillinie gerade und stabil verläuft. Die untere Profillinie, die sich über den Bauch zieht, ist ebenfalls geradeverlaufend, sprich nicht aufsteigend. Insgesamt wirkt der Körperbau von der Seite voluminös, kräftig und geht tief hinunter.

Der Rücken ist breit gebaut, massig und fest. Daran schließen sich die starken und muskulösen Lenden an, sowie die breitgebaute Kruppe. Diese fällt, laut dem Rassestandard, in einem Winkel von um die 30° ab.

Die ganze Beckenpartie ist kräftig und breitgebaut, sowie von ausgeprägter Länge.

Da alles an uns Neufundländern groß ist, sind wir im Brustbereich natürlich auch breit und tief nach unten gebaut, wodurch eine ausgesprochene Geräumigkeit und äußerliche Präsenz entstehen. Der Rippenbereich bildet einen runden ausgeprägten Rippenkorb. Dies ist insgesamt für die Ausbildung der inneren Organe perfekt.

Am hinteren Ende befindet sich unsere lange Rute, die bis zu unserem Sprunggelenk reicht. Sie ist am Rutenansatz breit und verleiht uns beim Schwimmen ausgesprochen viel Kraft und Unterstützung, um als Wasserratte mit tollen Leistungen zu glänzen. Im Ruhezustand hängt die Rute herunter und weist maximal einen ganz leichten Bogen am Schwanzende auf. Wenn wir aktiv sind, tragen wir unsere Rute eher in einer waagerechten Position.

Kommen wir zu den Gliedmaßen, die uns Neufundländer sicher und zuverlässig durch unser Hundeleben tragen:

Nimmt man die Vorderläufe in Augenschein, so stellt man fest, dass die Läufe gerade und parallel zueinanderstehen. Dies ist der Fall, solange wir in Ruheposition verharren, aber auch beim normalen Gang und Trab.

Der Schulterbereich ist wie die meisten Körperstellen, muskulös. Die Schultern sind nach hinten gelagert.

Die Ellenbogen liegen am Körper bzw. dem Brustbereich an.

Am Ende des Unterarms, findet man den mäßig schrägen Vordermittelfuß.

Auch die Vorderpfoten sind gewaltig und wirken wie Pranken. Sie sind rund und von einer guten Größe, die zum gesamten sonstigen Körperbau bestens passen. Die einzelnen Zehen sind fest und liegen direkt aneinander. Zwischen den einzelnen Zehen befindet sich die Zehenzwischenhaut. Oftmals wird hier von Schwimmhäuten gesprochen, was allerdings anatomisch betrachtet Unfug ist - es wird immer wieder in der Literatur darauf verwiesen, dass wir auf Grund dieser vermeintlichen Schwimmhäute so gute Schwimmer seien. Dies ist Unsinn, denn auch andere Tiere sind im Wasser äußerst begabt unterwegs, die mit völlig unterschiedlichen "Füßen" ausgestattet sind, denke man beispielsweise an Pferde oder diverse andere Huftiere.

Die Hinterläufe sind bei uns Neufundländer extrem stark und muskulös gebaut, da wir schließlich auch einiges damit ableisten müssen. Ob beim Schwimmen oder dem Ziehen schwerer Lasten, die breiten und muskulösen Oberschenkel verrichten dabei zuverlässig schwerste Arbeit und verleihen uns die nötige Schubkraft.

Zwischen den massiven Oberschenkeln und den langen, starken und kraftvollen Unterschenkeln, befinden sich die gut gewinkelten Knie.

Unterhalb des Unterschenkels, ist der kurzgebaute und tiefsitzende Hintermittelfuß zu sehen, woran sich die kräftigen, resistenten und kompakten Pfoten der Hinterhand anschließen. Sollte unsere Hinterpfote mit einer Wolfskralle ausgestattet sein, so rät der Rassestandard diese zu entfernen.

Fellfarben & Fellarten

Felldichte dicht
Fellstärke dick
Fellform glatt
Fellhärte hart
Felllänge mittel
Unterwolle Ja
Fellmuster einfarbig, zweifarbig, Abzeichen, Sattel, getüpfelt, Blesse
Fellfarbe Schwarz, Braun, Weiß

Die Fellfarben, die beim Neufundländer auftreten, sind Schwarz, Braun und Weiß-schwarz - und diese Fellfarben zeichnen das Haarkleid entweder ein- oder zweifarbig.

Mehr Details zu den einzelnen Farbvarietäten des Neufundländers, haben wir weiter oben unter "Varietäten und Schläge" eingehend besprochen.

Entsprechend wollen wir uns nun an dieser Stelle tiefer mit der Fellbeschaffenheit befassen:

Der Neufundländer trägt ein doppeltes Haarkleid, das aus seinem Oberfell und Unterfell besteht. Optimal beschaffen für das ungemütliche Wetter auf Neufundland und die anspruchsvollen Arbeiten, die der Neufundländer ursprünglich unter den dort vorherrschenden Klimabedingungen ableisten musste.

Das Fell des Neufundländers ist mit einem rauen, festen und härteren Deckhaar, dass als Stockhaar bezeichnet wird, ausgestattet. 

Das Deckhaar würden wir als maximal mittellang bezeichnen. Das Haar ist dabei von seiner Struktur glatt und gerade. Leichte Wellen sind erlaubt, hingegen wünscht der Standard keine Locken.

Die dichte Unterwolle hingegen ist weich und bietet Schutz vor Kälte und Nässe. In der Winterperiode, wenn der Neufundländer sein Winterfell trägt, ist die Unterwolle dichter als beim Sommerfell.

An seinen Ohren, Fang und der gesamten Kopfpartie findet man beim Neufundländer kurzes und sehr feines Haar. Und dies gilt für alle 3 Varietäten.

Eine klassische Befederung findet der Betrachter an der Vorder- und der Hinterhand.

Ferner ist die Rute vollständig mit langem und dichtem Haar bestückt - dieses bildet aber keine Fahne.

Was die Pflege des Haarkleid angeht, wünscht der Rassestandard ausdrücklich, dass der Neufundländer nicht getrimmt oder geschert wird.

Körpermaße

Was soll man schon über uns Neufundländer groß sagen, wenn wir über unsere Körpermaße sprechen?

Wir sind einfach wahre Giganten und Kolosse. Beide Geschlechter trumpfen mit ihrer äußerst imposanten und eindrucksvollen Statur auf. Neufundländer-Hündinnen wie -Rüden.

Durch unsere Körpergröße und das angemessen hohe -gewicht, gehören wir eindeutig zu den großen Hunderassen, sind aber hinzu auf Grund der gesamten Körperbauweise und unserem Auftreten, gewaltige Naturerscheinungen.

Um das Vorwort zu untermauern, wollen wir euch nun einige Zahlen zur besseren Veranschaulichung liefern:

  • Neufundländer-Rüden: Sind unsere Rüden erwachsen und demnach ausgewachsen, so sollen sie laut dem aktuellen Standard eine Widerristhöhe von 71 cm aufweisen.
  • Neufundländer-Hündinnen: Die Damen sind mäßig kleiner gebaut und bringen eine Widerristhöhe von 66 cm mit.

Schaut man sich in der Hundewelt um, so wird man auf Neufundländer-Rüden mit einer Körpergröße von 67-75 cm und Neufundländer-Hündinnen von 62-70 cm stoßen.

Damit ist auch schon alleine von der Körpergröße klar, dass die Rasse nicht mal so einfach in einen Smart zum Transport passt und auch ein 15 qm Appartment wahrscheinlich eher als Zuhause ungeeignet ist. Schaut man sich nun noch die nachfolgenden Gewichtsangaben an, so werdet ihr euren Neufundländer zudem auch nicht die Treppe mühelos hochtragen - eher umgekehrt...

Wie schwer wird der Neufundländer nun?

  • Neufundländer-Rüden: Der Größe angemessen, sollen Rüden ca. 68 Kg auf die Waage bringen.
  • Neufundländer-Hündinnen: Die Damenwelt wiegt ca. 54 Kg und damit wie auch bei der Körpergröße leicht weniger.

Der Rassestandard wünscht ferner, dass die hohen Körpergrößen bestenfalls so erreicht werden, aber nicht zu Lasten von der Gesamtsymmetrie, Gesundheit, Konstitution und Bewegungsablauf gehen soll.

Stärken

Wir Neufundländer sind schon ganz besondere Hunde. Durch unsere Größe und die Beschaffenheit unseres Fells, wirken wir auf euch Menschen, ob groß oder klein, wie der Bär unter den Hunden. Man will uns immer knuddeln.

Gleichzeitig kommen wir mit einer imposanten Erscheinung daher, die uns und unseren Bezugspersonen ein hohes Maß an Sicherheitsgefühl verleiht. Letztlich sind wir auch durchaus in der Lage uns wehrhaft und verteidigungsbereit zu zeigen, auch wenn wir nicht die typische Schärfe mitbringen, dennoch machen wir den Eindruck, uns selber, unsere Liebsten und deren Eigentum wirkungsvoll zu schützen. Das passende imposante und tiefe Gebell bringen wir mit. Dies kann durchaus schwer Eindruck hinterlassen und abschreckend wirken. Im Falle unserer Wachtätigkeit eine willkommene Fähigkeit und Hilfe, um potentiell ungebetene Gäste zu warnen.

Unsere ausgesprochen gute Konstitution und muskulöse und stabile Körperlichkeit, bringen uns und unseren Besitzern einige wesentliche Vorteile, wenn wir im Alltag anpacken oder anspruchsvolle Arbeiten erledigen sollen. Wir sind sehr stark und kraftvoll, bringen enorme Power auf die Straße, um beispielsweise schwere Lasten zu transportieren. Warum uns also nicht im Alltag auch mal für das Holzmachen einsetzen oder um die Einkäufe nach Hause zu ziehen - kommt uns zur Auslastung entgegen, aber auch die Umwelt profitiert von uns als tierische "Spedition". Diese Tätigkeiten waren bereits bei unserem Leben auf Neufundland unser Alltagsjob. Nutzt unsere Energie und Kraft für diverse Aktivitäten innerhalb der Familie, so werden alle auf ihre Kosten kommen und eine gute Zeit miteinander verleben. Leben wir also als Familienhund mit Kindern zusammen, so kann man uns vor den Bollerwagen spannen und spazieren gehen. Oder im Winter mit dem Schlitten durch die Felder ziehen, die Kinder werden einen Heidenspaß haben. Für uns ausdauernde und kräftigen Hunde ein Klacks.

Wir Neufundländer sind extrem robuste, widerstandsfähige, verletzungsresistente Hunde. Hinzu kommt unsere ausgeprägte Belastbarkeit, sowohl mental, als auch körperlich. Wir stehen mit unseren muskulösen Gliedmaßen und vorzüglichen körperlichen Eigenschaften stabil auf der Erde und sind für nahezu alles gewappnet. Uns haut so schnell nichts und niemand um.

Und trotz, dass wir gewaltige Kolosse sind, haben wir uns unsere Agilität, Beweglichkeit, Gewandtheit und Geländegängigkeit behalten, sind hervorragend auf unseren Läufen unterwegs, können durch die gewaltigen Oberschenkel enorm Gas geben, sind bekanntlich begnadete Schwimmer und ausdauernde Arbeiter.

Unsere inneren Organe haben sehr viel Platz im Körper, wodurch sie sich bestens vom Wachstum entwickeln können. So ist die Lungenkapazität extrem groß und schenkt uns sowohl an Land als auch im Wasser, viel Ausdauer und beste Kondition.

Die Ausstattung des Haarkleids ist derart, dass wir durch das widerstandsfähige Deckhaar und die wärmende Unterwolle, wetterresistente Hunde sind. Sprich, wir waren schon jeher für die widrigen und rauen Klimabedingungen Neufundlands bestens gerüstet und können auch heute mit Regen, Kälte und starkem Wind locker umgehen.

Stärken

  • Beweglichkeit
  • Geländegängigkeit
  • schubvolle Beschleunigung
  • gute Schwimmer
  • Eindruck von Wach- und Schutztauglichkeit
  • Zughundetauglichkeit
  • Ausdauer
  • Belastbarkeit
  • stabiles Skelett
  • viel Platz für innere Organe
  • imposantes Bellen
  • Robustheit
  • stabiler Stand
  • Verletzungsresistenz
  • Wehrhaftigkeit
  • Kälteresistenz
  • Nässeresistenz
  • Schneeresistenz
  • Windresistenz

Schwächen

  • hoher Futteraufwand
  • Fellwechsel 2 mal jährlich
  • Haarverlust ganzjährig
  • hoher Pflegeaufwand
  • großer Platzbedarf
  • viel Sabber
  • Hitzeempfindlichkeit

Schwächen

Auch wir Neufundländer sind nicht nur mit Stärken versehen, sondern auch wir bringen den einen oder anderen kleinen Defizit mit.

So gibt es einige Exemplare, die durch die Zucht mit offeneren Lefzen versehen sind und dadurch sabbern. Dies ist aber bei Weitem nicht bei jedem Neufundländer der Fall.

Was das Haaren angeht, ist es bei uns durch das doppelte Haarkleid so, dass wir zweimal im Jahr unser Fell wechseln. In dieser Zeit des Sommer- und Winterfellwechsels, haaren wir besonders. Auch das sonstige Jahr über, verlieren wir Neufundländer-Hunde Haare. Das Fell benötigt ausreichend Fellpflege, damit es gut in Schuss und gepflegt ist. Das doppelte Haarkleid macht es pflegeintensiver. Mehr zur Hundepflege im Allgemeinen, findet ihr hier.

Wie bereits beschrieben, sind wir von unseren körperlichen Ausmaßen große und gewaltige Hunde. Wir Neufundländer brauchen viel Platz im Alltag. Will man uns mit dem Auto transportieren, so ist auf alle Fälle ein Kombi angeraten oder gar ein Bus. Ebenso muss man bei geplanten Café- oder Restaurantbesuchen, Transporten mit öffentlichen Verkehrsmitteln, Urlaubsplanungen etc. vorab klären, dass Hunde generell gewünscht sind, aber wir auch ausreichend Platz vorfinden, um uns abzulegen und angemessene Bewegungsfreiheit vorfinden.

Wie viele andere große Hunderassen ist der Bewegungsapparat für Krankheiten und körperliche Beeinträchtigungen, wie eine Hüftgelenksdysplasie, anfällig. So sollte man tunlichst dem Neufundländer das Treppensteigen präventiv am besten untersagen. Es ist also ratsam auf einen Aufzug für den Transport in einem Gebäude zurückzugreifen und auch die Einstiegshöhe im Auto zu beachten. Vor allen Dingen beim Aussteigen werden die Ellenbogengelenke übermäßig beim Absteigen beansprucht. Hier können Ausstieghilfen weiterhelfen und auf Sicht für Entlastung sorgen.

Das dicke und warme Haarkleid macht den Neufundländer hitzeempfindlich. Hierauf muss man als Halter an warmen Sommertagen ein Auge werfen, damit er sich möglichst an einem kühlen Platz aufhält und ausreichend trinkt.

Letztlich noch ein Hinweis zum Futterbedarf: Der Futteraufwand ist definitiv hoch.

04

Neufundländer: Wesen, Charakter & Temperament

Was zeichnet das Wesen und Sozialverhalten beim Neufundländer aus?

Allgemeine Merkmale

Intelligenz Hoch
Temperament Mittel
Willenstärke Hoch
Allein zuhause Mittel
Verfressenheit Mittel
Jagdtrieb Gering
Wachsamkeit Hoch
Streuner-Trieb -
Bewegungsbedürfnis Mittel
Verspieltheit -
Mut Hoch

Allgemeine Merkmale

Intelligenz

Uns Neufundländern wird eine ausgeprägte Intelligenz und gute Auffassungsgabe nachgesagt.

Wir gehören defintiv zu den unermüdlich arbeitenden Hunden, die überdurchschnittlich gut neue Kommandos und Übungen lernen, zudem durch eine ausgesproch gute Quote des Gehorsams überzeugen. Diese Arbeitsintelligenz bescheinigt nicht zu Letzt der Psychologe Stanley Coren in seinem Buch "Die Intelligenz der Hunde".

Aber auch Neufundländerfachleute, Züchter, Trainer und Halter bescheinigen uns kluge Köpfe, gelehrig und lernfähig zu sein. Wir verstehen sofort was man von uns will.

Zudem sind wir scharfsinnig, sensibel und bringen einen 7. Sinn mit, sei es für Gefahrensituationen oder Stimmungen unseres Gegenübers und handeln intuitiv richtig. Auch dies ist eine Fähigkeit, die wir unter dem Attribut "Intelligenz" sehen.

Bestes Argument für unsere Gescheitheit, ist die vielseitige Ausbildungs- und Verwendbarkeit. Denn wir arbeiten häufig nach einer Spezialausbildung im Rettungshundewesen, als Assistenz- und Therapiehund oder bei der Polizei. Und ohne ausreichend Grips und weiterer nötiger Eigenschaften, wäre dies sicherlich mehr als anspruchsvoll, denn die diversen Arbeiten erfordern ganz spezifische Fertigkeiten.

Temperament

Wie sprechen hier über ausgesprochen sanfte, gelassene, geduldige, ausgeglichene und souveräne Wesen. Der Neufundländer ist ein ruhiger Hundetyp, den nichts so schnell aus der Fassung bringt, denn er hat eine sehr hohe Reizschwelle. Das Temperament kann ebenso als abgeklärt, ausgewogen und besonnen beschrieben werden.

Neufundländer sind wesensfeste Hunde, die weder ängstlich noch aggressiv sind, frei nach dem Motto leben, in der Ruhe liegt die Kraft. 

Der Rassehund kennt kein hektisches Treiben, sie genießen es zu verweilen. Aber bitte verwechselt dies nicht mit Behäbigkeit, denn wenn der Neufundländer aus sich herausgeht und loslegt, kann er sehr energisch, dynamisch, kraftvoll, agil und mit großer Sportlichkeit und Power aufwarten. Trotz unseres immensen und muskulösen Körpers, können wir uns dann mühelos und gewandt bewegen.

Sehen wir Wasser, blüht unser Herz auf und wir fühlen uns voll in unserem Element. Hier zeigen wir, dass wir auch sehr temperamentvoll sein können. Wir Neufundländer lieben es zu schwimmen. Hierfür haben wir ausreichend Kraft und Ausdauer. Wir bringen eine ausgeprägte Wasserpassion mit.

Aber jetzt mal ganz ehrlich...was kann man sich von einem Hundepartner mehr wünschen, als dass er immer mit bedacht an eurer Seite ist und wenn es darauf ankommt, stets für euch einsteht.

Willensstärke

Wir bringen die Eigenschaft und Fähigkeit mit, eigenständig und selbstentscheidend zu handeln und dann unseren Plan konsequent und zielführend umzusetzen. Dieses Wesensmerkmal war auch nötig, um die Erfolge bei der Rettung von Menschen aus dem Wasser zu erzielen und trotz aller Gefahren bedingungslos durchzuziehen. Je nach Seegang mussten wir schließlich von Haus aus eine Kämpfernatur sein, um uns gegen die Naturelemente durchzusetzen.

Daher kann man uns selbstsicheren und selbstwussten Hunden, unsere Willensstärke nicht absprechen. Wir sind starke eigene Hundepersönlichkeiten mit festem Charakter. Mitunter wird uns auch nachgesagt, einen eigenen Willen zu entwickeln und uns hier und da stur und dickköpfig anzustellen. Daher brauchen wir eine gute Erziehung und starke Führungspersönlichkeit an unserer Seite.

Allein zuhause

Ihr tragt euch mit dem Gedanken einen Neufundländer als neues Familienmitglied aufzunehmen?

Dann könnt ihr euch über einen ausgesprochen bindungsfreudigen und menschenbezogenen Hundepartner freuen, der von Beginn an bei richtiger Handhabung, eine tiefe und starke Bindung zu euch aufbauen wird, sehr anhänglich ist und den engen Kontakt zu euch suchen wird. Der Neufundländer ist im wahrsten Sinne ein vollwertiges Familienmitglied, der mit seinen Menschen den Alltag verbringen und in seiner Nähe verweilen will.

Daher eignet sich die Rasse definitiv nicht, um als Zwingerhund oder im Rahmen einer Außenhaltung angeschafft zu werden, aber abseits seiner Familie und Bezugsmenschen zu verweilen. Daran geht der Neufundländer seelisch kaputt.

Solltet ihr also Single sein und den Tag auswärts auf der Arbeitsstelle verbringen, dann ist der Neufundländer nicht der richtige Partner, denn er will garantiert nicht 8-10 Stunden ohne seine Bindungspartner alleine zu Hause verweilen.

Natürlich kann man ihn dahingehend erziehen, dass er für kurze Zeit eine Weile das Haus hütet. Aber nicht länger wie 2-3 Stunden. Er braucht die Nähe von seinen Menschen. Beabsichtigt ihr also euren Neufundländer ab und an für kurze Zeit zu Hause zu lassen, so gehört das frühe Gewöhnen, behutsame Heranführen und Trainieren des Alleinsein unbedingt zu den Aufgaben in der frühen Welpenzeit. Ansonsten könnten durch psychische Belastungen Verhaltensprobleme mit Trennungs- und Verlustängsten die Folge sein, da der Hund nie gelernt hat, was das Alleinbleiben bedeutet. Auch einem derartigen Brocken, können starker seelischer/mentaler Stress schwer zusetzen.

Verfressenheit

Es gibt sicherlich Artgenossen, die deutlich verfressener sind, ständig mit der Nase am Boden nach Leckereien suchen und sobald sie das Geringste vor ihr Maul bekommen, zuschlagen und das Fressbare wie ein Staubsauger inhalieren.

Wir Neufundländer sind keine übermäßigen "Nimmersatte", die sich auf jedwedes Nahrungsmittel stürzen, dennoch sind wir Giganten gutduftenden Schmankerln nicht abgeneigt.

Daher ist es auch in unserem Fall ratsam, spezifische Erziehungsmaßnahmen in Sachen Fressimpuls (Impulskontrolle) und Frustrationstoleranz auf dem Trainingszettel zu haben, idealerweise bildet ihr uns so aus, dass wir perspektivisch nur noch Fressbares anrühren, wenn wir von euch ein vorher einstudiertes Freigabekommando erhalten haben.

Jagdtrieb

Der natürlich verankerte Jagdtrieb ist bei uns Neufundländer auf ein Minimum reduziert, zudem sind wir wesensfeste Hunde mit einer extrem hohen Reizschwelle ausgestattet. Daher würden wir von uns selber behaupten, kaum Beutetrieb zu entwickeln und folglich nicht zu unkontrolliertem Beutefangverhalten zu neigen. Wilderei ist bei unseren Rassevertretern nahezu ausgeschlossen.

Wachsamkeit

Unser imposantes und massive Aussehen macht schon Eindruck auf jedweden, der sich uns nähert. Mit unserer gewaltigen Körpergröße und dem dazu passenden Gewicht, sind Außenstehende trotz unseres bärenhaften Aussehens, vorsichtig. Sprich, wir schrecken bestimmt den ein oder anderen alleine mit unserer puren Anwesenheit ein wenig ab und halten Fremde und ungebetene Gäste, bei unseren Wachaufgaben vom Eigentum unserer Besitzer fern.

Zudem sind wir scharfsinnigen, wachsamen und stets aufmerksamen Hunde bei aller Gelassenheit, inneren Ruhe und Gemütlichkeit, bereit von 0 auf 100 explosiv hochzuschalten, wenn wir Gefahr für Hab und Gut oder unseren Liebsten wittern. Wir spüren instinktiv wann es an der Zeit ist zu reagieren und wenn nötig unsere Wehrhaftigkeit einzusetzen.

Wir sind aber keineswegs mit einer ausgeprägten Mannschärfe ausgestattet, wie es manch Artgenossen bereits von Haus aus mitbringen. Dennoch haben wir einen natürlich Beschützerinstinkt, besonders wenn wir das Gefühl haben, dass Fremde sich unangemessen unserer Familie nähern.

In aller Regel reicht es schon aus uns aufzustellen, unsere tatsächlichen Ausmaße zu präsentieren, ein paar Schritte vorzuschreiten und wenn nötig unsere gewaltige dunkle Stimme zu erheben - in aller Regel treten alle dann den Rückzug an. Wer will sich schon mit einem in Rage befindlichen Elefanten anlegen, der zudem noch sehr agil auf seinen Läufen unterwegs ist.

Uns Neufundländern wir attestiert, vollkommen unbestechlich zu sein. Unsere Menschen können sich an unserer Seite stets sicher fühlen und ihr Besitz ist bei uns wachsamen Hunden, stets gut aufgehoben.

Bewegungsbedürfnis

Unser Bewegungsbedürfnis kann durchaus als hoch beziffert werden, wir wollen bewegt und körperlich mit diversen Aktivitäten gefordert werden - und das egal bei welchen Witterungsbedingungen, denn wir scheuen weder Regen, Kälte noch Sturm. Wir brauchen ausreichend Auslauf im Freien und unterschiedliche weitere Reizpunkte, die unsere körperlichen Fähigkeiten und Fertigkeiten ansprechen und wir uns bei adäquaten Aufgaben abrackern können.

Wir sind beileibe keine Marathonläufer oder Hochleistungssportler, dennoch aktive, unternehmenslustige und bewegungsfreudige Hunde. 

Es kommt natürlich auch ein stückweit auf die jeweilige Persönlichkeit des Rassevertreters an, wieviel Zeit und Intensität investiert werden wollen. Zudem müssen Faktoren wie das Lebensalter, Gesundheit und Allgemeinbefinden bedacht werden.

2-3 Stunden Auslauf mit einigen geeigneten Beschäftigungsformen beigemischt und einige Gassirunden, sollten den Tag ausfüllen. Dabei ist es ratsam, die Hunderunde durch viel Abwechslung für Körper und Geist zu gestalten, damit keine Langeweile aufkommt. Es bieten sich ausgedehnte Spaziergänge, Wanderungen und vor allen Dingen das Schwimmen in jeglicher Form an. Vielleicht habt ihr ja Lust mit eurem Neufundländer zum Rettungshundesport zu gehen und ihm dort die Gelegenheit zu bieten, sich mit all seiner Leidenschaft und Stärken einzubringen, zu entfalten und auszuleben. Hier kann er seinem Helfer- und Rettersyndrom mit großem Einsatz und Freude nachgehen. Ferner bieten sich alle Varianten an, bei denen der Neufundländer als Zughund Bollerwagen, Schlitten oder Karren ziehen, den Mann des Hauses beim Holzmachen oder der Gartenarbeit unterstützen kann oder den Kindern im Schnee den Tag zu versüßen. Selbstverständlich gibt es aber auch noch einige Hundesportarten, die auf den Rassehund und seine Eigenschaften, zugeschnitten sind.

Im Übrigen ist ausreichende Auslastung auch ein wesentlicher Faktor, um die gewünschten Proportionen und gute Linie im Hinblick des Gewicht beizubehalten, denn der bärige Riese frisst auch gerne...

Mut

Eine gehörige Portion Mut ist bei uns nicht wegzudiskutieren. Wir sind selbstbewusste und selbstsichere Hunde, die um ihr imposantes Erscheinungsbild wissen und sich stets auf ihre Power und Stärken verlassen können.

Jegliche Scheu, Angst und Schreckhaftigkeit ist uns im Normalfall, völlig fremd.

Hinzu kommt, dass wir majestätischen Kolosse uns so oder so Respekt verschaffen. Schaut uns doch nur an.

Sozialverhalten

Sozialverträglichkeit

Der Neufundländer ist von Haus aus ein unwahrscheinlich sozialverträglicher, umgänglicher, freundlicher und friedfertiger Riese. Dies gilt sowohl für das Zusammenleben und Aufeinandertreffen mit Menschen, jegliche Begegnungen und soziale Interaktionen mit Artgenossen, als auch mit artfremden Tieren.

Die Rasse ist ausgesprochen gutmütig, gelassen und liebenswürdig, sprich bringt alle Voraussetzungen mit, um beim sozialen Miteinander mit allen Spezies klarzukommen.

Dennoch braucht auch dieser Gigant in den Tagen seiner Kindheit eine umfassende Prägung und Sozialsierung mit Menschen, Hunde aller Rassen und Alters und anderen Tieren. Er soll positive Erfahrungen und Eindrücke mit den diversen Spezies sammeln, sie kennen- und schätzen lernen, ihre Verhaltensweisen studieren, um sich in seinem weiteren Hundeleben angemessen und angepasst beim jeweiligen Umgang verhalten zu können. Nur so kann der Vierbeiner zu einem alltagstauglichen Hund erwachsen, seine Persönlichkeit wunschgemäß geformt werden.

Regelmäßiger hündischer Kontakt ist wichtig, damit der Neufundländer früh das Sozialverhalten und die innerartlichen Verhaltensnormen kennenlernt, übt und schult und sich das hundtypische Normalverhalten aneignen kann. Denn so wird er auf Grund seiner Sozialverträglichkeit ein immer willkommener Gast unter seinesgleichen sein und zu einem sozialkompetenten Hundepartner reifen.

Kurzgesprochen: Der Neufundländer bringt alle wesensseitigen Anlagen mit, sich mit Menschen, Hunden und anderen Tieren stets gut zu verstehen.




Freundlichkeit zu Hunden

Fremden Hunden gegenüber sind wir immer freundlich und liebenswürdig. Wir sind keine streitsüchtigen Wesen, die aufstellen müssen, sondern freuen uns auf andere Hunde, um mit ihnen eine gemeinsame Zeit zu verbringen. Wir lassen uns zu keiner Zeit aus der Reserve locken, haben eine enorm hohe Reizschwelle und uns in aller Regel stets im Griff. Wir sind im Umgang mit anderen Hunde geradezu eine Paradebeispiel für gutes Benehmen und ausgesprochene Verträglichkeit. Man bezeichnet uns nicht umsonst als sanfte Riesen, wird sind immer der ruhige Pol in der Gruppe und interagieren bei Hundebegegnungen vorbildlich mit unseren Artgenossen.




Freundlichkeit zu Menschen

Das Wesen von uns Neufundländern kann man einfach nur gernhaben. Denn wir sind sehr freundlich in unserem Auftreten, stets gut gelaunt und vermitteln den Eindruck, dass wir jedem nur Gutes wollen. Wir haben ein großes Herz - dies gilt auch im Besonderen in Bezug zu Menschen.

Wir trumpfen mit einer enormen Menschenfreundlichkeit bei stets fröhlicher Stimmung auf, sind den menschlichen Wesen gegenüber sehr aufgeschlossen, treten ihnen gelassen entgegen, sind geduldige und nachsichtige Sozialpartner, sei es im Umgang mit Groß oder Klein.

Folglich wird das soziale Miteinander als sehr angenehm und liebenswürdig beschrieben, trotz unserer imposanten und gigantischen Größe, fühlen sich Menschen in unserer Anwesenheit durch unser vorzügliches Wesen, wohl.

Das natürliche Helfersyndrom und der veranlagte Retterinstinkt kommen nicht von ungefähr, denn wir sind menschenbezogene, anhängliche und gesellige Hunde, die die Spezies Mensch tief in ihr Herz geschlossen haben. Das Einzige was wir Neufundländer im Gegenzug erwarten, ist der nötige Respekt.

Kurz: Menschen können sich stets freuen, wenn sie uns begegnen, denn sie werden von unserer sozialverträglichen, umgänglichen, milden und sanftmütigen Art begeistert sein.

Allerdings wollen wir auch nicht unerwähnt lassen, dass wir einen ausgeprägten Beschützerinstinkt mitbringen und das Wohl unserer Bezugsmenschen stets im Auge haben. Sollte sich jemand unverhältnismäßig und unangemessen ihnen gegenüber verhalten, können wir auch sehr konsequent zum Schutz unserer Liebsten handeln.




Bindung zum Herrchen

Wir Neufundländer streben eine stabile und intensive Bindung, sowie enge und intakte Beziehung zu unseren familiären Sozialpartnern an. Wir bringen einen starken Hang zu unseren Bindungspartnern mit. Hat man unser Vertrauen und Herz gewonnen, uns in den Familienrudel integriert, sind wir extrem treue und loyale Hunde.

Wir benötigen den Familienanschluss und den stetigen Kontakt für die Persönlichkeitsentwicklung, unser Wesen, Seelenleben und folglich gesamtes Wohlbefinden. 

Als Hundebesitzer sollte man dem Hund einiges an Zuneigung und Aufmerksamkeit geben, denn wir sind sehr anhänglich und unseren Menschen zugetan, sprich wir suchen ständig eure Nähe und wollen aktiv am Familienleben als gleichwertiges Mitglied teilnehmen.

Daher sind wir keine Hunderasse, die sich für eine Zwinger- oder Außenhaltung abseits des Familienrudels anbietet. Ebenso wollen wir nicht den ganzen Tag alleine im Wohnraum verweilen und warten bis euer 8-stündiger Arbeitstag beendet ist.

Wir bringen eine ausgeprägte Bindungsbereitschaft mit, nutzt diese Eigenschaft im eigenen Interesse und ihr werdet stets einen Fels in der Brandung an eurer Seite haben. Ist dem so, gehen wir für euch durch Dick und Dünn.




Erziehbarkeit

Im Grunde lassen wir Neufundländer uns leicht, gut und zielgerichtet erziehen und ausbilden. 

Da wir hier und da durchaus auch einen eigenen Willen bis hin zur Dickköpfigkeit zeigen, brauchen wir aber eine souveräne, konsequente und disziplinierte Führungspersönlichkeit mit Charisma, entsprechendem Auftritt und Handling an unserer Seite. Nur so lassen sich die angestrebten Trainingsziele und das tagtägliche Führen von uns Giganten, sicher und wunschgemäß umsetzen. Schaut uns bärenstarke Kolosse an, dann wird schnell klar, zu was wir körperlich in der Lage sind - dem muss man nicht versuchen mit Gegenkraft standzuhalten, denn das ist eine unerreichbare Illusion. Ihr müsst uns durch euren Führungsstil leiten und steuern. Sicher sitzende Kommandos sind der einzig wahre Weg, uns situativ stets kontrollieren und im Griff haben zu können. Zudem brauchen wir alle notwendigen Lerninhalte und Erfahrungen während unserer Aufzucht, damit sich unsere Persönlichkeit derart entwickeln kann, dass wir zu sozialverträglichen, umweltsicheren und alltagstauglichen Partner werden.

Aber mit der richtigen Vorgehensweise sollte dies kein Problem darstellen. Denn wir Neufundländer sind intelligent, gehorsam, führig, zudem gelehrig und lernwillig. Wir arbeiten im Team sehr gut mit, bringen eine ausgeprägte Kommunikations- und Kooperationsfähigkeit auf, begreifen schnell was man von uns erwartet. Ferner fühlen wir uns als "Arbeitshunde" gebraucht und legen uns entsprechend ins Zeug.

Beste Beweise unserer ausgesprochen guten Ausbildungsbereitschaft und -fähigkeit, sind die vielseitige Verwendung vom Rettungs-, über Assistenz- und Therapie-, bis hin zum Polizeihund. Dann sollte doch mit der entsprechenden Erfahrung und Sachkenntnis, dies auch als "privater" Lebensbegleiter möglich sein...




Kinderfreundlichkeit

Als Familienhunde eignen wir Neufundländer uns durch unser tolles Wesen hervorragend. Sprich, ihr sucht einen idealen Hundepartner für die Familie mit Kinderanschluss? Dann seid ihr bei uns goldrichtig.

Wir sind äußerst kinderlieb, verträglich, gutmütig, sanft, geduldig und nachsichtig. Zudem sind wir stets gut aufgelegt und gelaunt, liebenswürdige Sozialpartner.

Mit dem nötigen respektvollen Umgang, sind wir Neufundländer auch wundervolle Spielpartner und immer offen für die Interaktionen mit den Kleinen der Familie.

Häufig erwächst zwischen uns und den jüngsten Familienmitgliedern eine enge und unverrückbare Freundschaft.

Aber auch hier gelten einige wichtige Grundregeln für die Kinder, schließlich sind wir keine Spielzeuge und wollen hundgerecht behandelt werden. Um einige Goldene Regeln für das gemeinsame Treiben zu finden, klickt hier.




Sozialverhalten

Freundlichkeit Hoch
Dominanz -
Sozialverträglichkeit Hoch

Freundlichkeit Hoch
Dominanz -
Bindung Herrchen Hoch
Erziehbarkeit Hoch
Kinderverträglichkeit Hoch
Sensibilität -
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Was gibt es beim Neufundländer im Hinblick auf die Erziehung zu wissen?

Welche rassespezifischen Erziehungsthemen können bei der Haltung des Neufundländers aufkommen?

Erziehungsthemen

Jede Hunderasse bringt auf Grund ihrer spezifischen Rassemerkmale, also den angeborenen Eigenschaften und verankerten Verhalten, besondere Herausforderungen im gemeinsamen Hundealltag mit. Es ist also bei Rassehunden von bedeutender Relevanz, bei der Welpenrecherche auf die Qualität der Bezugsquelle zu achten, um möglichst einen typischen, gesunden, wesensfesten, verhaltenssicheren und sozialverträglichen Hund in die Haltung zu übernehmen.

Ein geeigneter Weg kann der zum organisierten und kontrollierten Rassehundezüchter sein. Denn sie züchten ausschließlich nach festen Standards und Reglements eine Zuchtordnung, zudem kommen nur Zuchthunde in Frage, die vorab eine Zuchttauglichkeitsprüfung bestanden haben. Daher wird nur auf Elterntiere für die Zucht zurückgegriffen, die gesund, verhaltensseitig keine Auffälligkeiten zeigen und den rassetypischen Phänotyp und Charakter/Wesen entsprechen. Damit wird gewährleistet, dass über Generationen die Zuchtlinien möglichst frei von jedweden Belastungen bleiben, sprich die Nachzuchten beste genetische Vorgaben mitbekommen.

Neben dem Erbgut und den angeborenen Merkmalen, wird die jeweilige Hundepersönlichkeit natürlich ab Geburt von diversen erworbenen Eigenschaften maßgeblich beeinflusst und geformt. Auch diese Erfahrungen, Eindrücke und Lerninhalte prägen das Wesen und folglich zukünftige Verhalten des Hundes, wie er mit seiner gesamten Umwelt umgeht und interagiert. Nur um es auf den Neufundländer als von Haus aus ruhigen, ausgeglichenen, unerschrockenen Hund mit hoher Reizschwelle herunterzubrechen, wenn dieser in den bedeutenden Phasen der Prägung, Habituation und Sozialisierung mit Menschen, Artgenossen, artfremden Spezies und diversen Umwelteinflüsse unverhältnismäßige Berührungspunkte erfährt, kann auch ein derartiger Koloss zu einem Angsthund erwachsen.

Hinzu kommen noch etwaige Einflüsse wie der individuelle Gesundheitszustand, Lebensalter, Haltebedingungen, Kompetenz und Handling des Menschen etc., die auf das jeweilige Verhalten und den Hund negativ wie positiv einwirken und zu etwaigen Störungen im Hinblick auf das Wesen, Verhalten, Führen, Gehorsam und Hund-Mensch-Team führen können.

Warum schicken wir dies alles vorweg?

Es spielen also einige Faktoren eine Rolle, ob es im gemeinsamen Alltag immer wunschgemäß funktioniert, oder rassespezifische und individuelle Erziehungsfragen bis hin zu Verhaltensproblemen auftreten. 

Selbst mit einem so ruhigen Vertreter wie dem Neufundländer, gehören in manchen Haltungen Dissonanzen zur Tagesordnung, die mit Hilfe eines Hundetrainers und/oder Verhaltenstherapeuten, möglichst früh angegangen werden sollten.

Nun wollen wir euch noch einige bekannte rassespezifische Themen nennen, die im Zusammenhang mit der Neufundländer-Haltung bekannt sind, wobei man nochmals das außerordentlich angenehme und sozialverträgliche Wesen der Rasse hervorheben muss:

Zum einen braucht der wesensfeste Neufundländer eine ebenso charakterstarke und charismatische Persönlichkeit an seiner Seite, die den willensstarken Rassehund auf Augenhöhe begegnet und ihn konsequent, diszipliniert, sachkundig und souverän erzieht und führt. Der Neufundländer neigt ab und an seinen Sturkopf zu zeigen, dem man gewandt und versiert entgegnen muss. Führungsschwäche, Nachgiebigkeit, Inkonsequenz sind hier völlig fehl am Platz, denn so können die wichtigen Grenzen von diesem klugen Kopf, schnell zu seinen Gunsten verschoben werden und er das Heft des Handelns in die Hand nehmen.

Da der Neufundländer kein Kostverächter ist, macht die Teilnahme an einem Antigiftködertraining Sinn. Das Ziel sollte sein, dass euer Neufundländer nur noch Fressbares anrührt, wenn ihr ihm ein fest einstudiertes Freigabekommando gegeben habt. 

Als idealer Familienhund lebt die Rasse häufig mit Kindern zusammen. Um für beide Seiten das Kennenlernen der artspezifischen Eigenarten und Verhalten einfacher zu gestalten, macht ein Hund-Kind-Kurs in der Hundeschule Sinn. Dort werden beide Parteien noch enger aneinander herangeführt und wichtige Umgangsformen für das respektvolle Interagieren trainiert.

Erziehungsthemen

  • Antigiftködertraining/Klauen von Lebensmitteln
  • Hund und Kind Training

Neufundländer - Erziehung & Training
Wichtige Tipps aus erster Hand vom Hundetrainer!

Als leidenschaftlicher Hundefreund und potenzieller Besitzer eines Neufundländers wirst du schnell feststellen, dass diese Rasse mehr als nur eine Augenweide ist. Der Neufundländer ist eine Rasse, die sich durch ihr sanftmütiges und freundliches Wesen auszeichnet. Diese Rasse stammt ursprünglich von der Insel Neufundland, die vor der kanadischen Küste liegt und ihre natürlichen Eigenschaften machen sie zu wunderbaren Begleitern.

Die Neufundländer ein wahrer Gentleman unter den Hunden: er ist sanft, gutmütig und verfügt über einen angeborenen Beschützerinstinkt. Dieser macht ihn zu einem perfekten Familienhund, der insbesondere mit Kindern sehr geduldig ist. Seine Statur mag einschüchternd wirken - er ist eine der größten Hunderassen überhaupt - aber seine sanfte Natur macht ihn zu einem großartigen Kuscheltier.

Sozialisation des Neufundländer

Die Sozialisierung des Neufundländers ist ein Aspekt, der besondere Aufmerksamkeit erfordert. Wie bei allen Hunden ist es wichtig, dass dein Neufundländer bereits im Welpenalter ausgiebig sozialisiert wird. Der Kontakt zu anderen Hunden, Menschen und verschiedenen Umweltreizen hilft deinem Hund, Selbstvertrauen zu entwickeln und angemessen auf neue Situationen zu reagieren.

Grundkommandos

Die Grundkommandos sind besonders wichtig für den Neufundländer. Aufgrund seiner Größe und seiner Stärke kann ein Neufundländer einen Menschen leicht umstoßen, wenn er auf ihn zu rennt oder an der Leine zieht. Daher ist es wichtig, deinem Hund die Grundkommandos wie 'Sitz', 'Platz', 'Bleib', 'Komm' und 'Aus' beizubringen. 

Gehorsamstraining – Leinentraining

Gehorsamstraining ist ein wichtiger Bestandteil in der Erziehung deines Neufundländers. Ein gehorsamer Hund ist nicht nur einfacher zu handhaben, sondern auch sicherer. Dein Neufundländer muss lernen, deinen Anweisungen zu folgen und auf dein Kommando zu reagieren, um unerwünschtes Verhalten zu vermeiden.

Leinentraining ist auch entscheidend, vor allem, weil ein Neufundländer sehr stark ist und dich leicht umreißen kann, wenn er an der Leine zieht. Ein gut erzogener Neufundländer sollte an einer lockeren Leine laufen können, ohne zu ziehen.

Spiel- und Apportiertraining

Spiel- und Apportiertraining sind nicht nur Spaß für deinen Neufundländer, sondern auch eine hervorragende Möglichkeit, seine Energie abzubauen und seine geistigen Fähigkeiten zu fördern. Apportierspiele trainieren auch den Gehorsam deines Hundes, da er lernen muss, auf dein Kommando das Apportierobjekt freizugeben.

Was sollten wir sonst noch zu dieser Rasse wissen?

Es gibt vier Schlüsselbereiche, die du besonders beachten solltest, wenn du einen Neufundländer besitzt:

  • Sozialisierung: Lass deinen Welpen frühzeitig mit einer Vielzahl von Menschen, Hunden und Situationen in Kontakt kommen.
  • Gehorsamstraining: Es ist wichtig, dass dein Neufundländer lernt, deinen Anweisungen zu folgen.
  • Leinentraining: Trainiere deinen Hund, an einer lockeren Leine zu laufen, um Probleme zu vermeiden.
  • Spiel- und Apportiertraining: Dies hilft, die Energie deines Hundes abzubauen und seine geistigen Fähigkeiten zu fördern.
Zusammenfassung

Der Neufundländer ist eine wunderbare Rasse, die sowohl körperlich als auch geistig gefördert werden muss. Es ist wichtig, dass du deinen Hund sowohl körperlich trainierst als auch geistig herausforderst. Mit Geduld und Konsequenz wirst du einen treuen Begleiter haben, der dir und deiner Familie viel Freude bereiten wird.

06

Rassetypische Krankheiten des Neufundländers

Neufundländer: Welche Erbkrankheiten, genetischen Belastungsfaktoren und sonstigen rassetypischen Hundekrankheiten können auftreten?

Erbkrankheiten

Immer wieder treiben Hundekäufer die Frage um, wo soll ich den Rassehund kaufen. Es ist zeitweise besonders für Laien verlockend, beim Durchforsten von potentiellen Quellen, auf vermeintlich preiswerte Lockangebote reinzufallen.

Eines ist aber doch glasklar: Beim Kauf eines Lebewesens übernimmt der Käufer jede Menge Verantwortung und Pflichten, damit es dem jeweiligen Haustier, ob Hund oder Katze, gutgeht. 

Aus diesem Grund sollte der Käufer sehr sensibel mit der Frage nach der etwaigen Bezugsquelle für den Hundekauf umgehen. Denn es steht zu viel auf dem Spiel, sowohl für den späteren Halter, als auch für den Hund.

Man sollte sich doch nur einmal als Laie hineinversetzen, wie man beim Autokauf in der Regel vorgeht. Kauft man diesen auf der Autobahnraststätte bei einer unbekannten Person und zahlt dort direkt in bar? Garantiert nicht, denn die Finger wird man sich mit Sicherheit verbrennen und zusätzlich kriminelle Machenschaften unterstützen. 

Demnach kann eigentlich die einzige Lösung darin liegen, seine Suche auf die organisierte und kontrollierte Rassehundezucht auszurichten. Denn dort werden nur Zuchthunde für die gezielte Verpaarung eingesetzt, die eine Zuchttauglichkeitsprüfung erfolgreich bestanden haben und u.a. gesundheitlich und wesensseitig für geeignet und unbelastet befunden werden. Damit werden nur bestmögliche Gene durch die Elterntiere an die Nachzuchten weitergegeben. Und diese ist besonders im Hinblick auf die in diesem Kapitel besprochenen Rasseprädispositionen für Erbkrankheiten und genetische Belastungsfaktoren, von großer Wichtigkeit.

Euer Ziel kann am Ende des Tages nur sein, einen möglichst gesunden, wesensfesten, verhaltenssicheren, sozialverträglichen und rassetypischen Welpen in die Haltung zu übernehmen.

Aber wie steht es um den gesundheitlichen Aspekt beim Neufundländer generell und welche Dispositionen sind bei der Rasse bekannt?

Typische Erbkrankheiten bei großen Hunderassen sind die Hüftgelenksdysplasie (HD) und die Ellbogendysplasie (ED). Beide Hundekrankheiten betreffen den Bewegungs- und Skelettapparat, haben somit Einfluss auf die Beweglichkeit und Agilität der Hunde. Auch der Neufundländer ist davon häufiger betroffen. 

Die Dilatative Kardiomyopathie ist eine erblich bedingte Erkrankung des Herzmuskels. Die erblich bedingte Erkrankung ist beim Neufundländer als Disposition bekannt.

Knochenkrebs tritt bei Neufundländern ebenfalls immer mal wieder auf, wird fachlich als Osteosarkom bezeichnet. Auch hier sind Hunde der großen Hunderassen und primär die Rüden, häufiger betroffen. Diese genetisch bedingte Hundekrankheit ist sehr aggressiv vom Verlauf und endet regelmäßig tödlich.

Ferner ist die Stoffwechselerkrankung Cystinurie bei der Rasse als potentielle Belastung bereits nachgewiesen.

Eine weitere Erbkrankheit stellt die Herzklappenerkrankung der linken Herzklappe bzw. Herzhälfte dar. Diese gesundheitliche Belastung tritt normalerweise häufiger bei kleinen Hunderassen auf und stellt somit eine geringere Gefahr für den Neufundländer dar.

Die Myasthenia Gravis ist eine Erbkrankheit bei Hunden, die zu einer Muskelschwäche führt und daher die Fortbewegung stark beeinträchtig. Der Neufundländer ist davon auch betroffen.

Mit erblich bedingten Augenerkrankungen müssen sich Neufundländer, in Form des Entropium (Roll-Lid) in seltenen Fällen herumschlagen.

Weiter wollen wir euch noch einige Fakten aus Übersee zum Neufundländer an die Hand geben. Denn die Orthopedic Foundation for Animals (OFA) sammelt seit den 1970er Jahren Daten über Erbkrankheit zu den einzelnen Hunderassen. Diese basieren natürlich auf der amerikanischen Hundepopulation, dennoch wollen wir euch diese nicht vorenthalten, sollte ein amerikanischer Rassevertreter z.B. importiert werden.

Für den Newfoundland wird einmal die Osteochondrosis dissecans mit einer Quote von immerhin 10,8 % genannt. Die erblich bedingte Schilddrüsen-Unterfunktion ist hingegen nur bei 1,2% der Hunde, die Kniescheiben-Verrenkung (Patellaluxation) mit verschwindend geringen 0,7% der Neufundländer nachgewiesen. Zu guter Letzt gibt es die Degenerative Myelopathie, die ebenfalls selten mit 2,5% diagnostiziert wurde.

Sonstige Krankheiten

Grundsätzlich ist der Neufundländer eine robuste, widerstandsfähige und verletzungsresistente Rasse.

Und trotzdem gibt es im Hinblick auf sonstige rassespezifische Erkrankung eine Auffälligkeit, denn beim Neufundländer treten häufiger Kreuzbandrisse auf. Dies kommt vermutlich durch die extremen Belastungen des Gewichts zustande.

Ferner neigen auch Neufundländer durch ihre Ohren hin und wieder zu Ohreninfektionen, da sich im Ohrinnern auf Grund der herabhängenden Ohrform, häufig Feuchtigkeit und Dreck ansammelt - ein ideale Nährboden für Infektionen.

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Welche Aktivitäten eignen sich für den Neufundländer?

Welche Hundesportarten und Alltagsbeschäftigungen eignen sich für den Neufundländer?

Passende Sportarten

Auf Grund der körperlichen Voraussetzungen sind nicht allzu viele Hundesportarten für den Neufundländer geeignet. Und dies gilt insbesondere im Hinblick auf dessen Gesundheit, da zahlreiche Sportarten u.a. diverse Sprungvarianten in ihren Disziplinen mitbringen, die wegen des extrem hohen Gewichts einfach sehr belastend für den gesamten Bewegungsapparat sind. Und hier gilt es im Sinne des bärischen Giganten, perspektivisch zu denken und vorsorglich auf die eine oder andere Sportart von Anbeginn zu verzichten.

Aber es gibt durchaus Disziplinen im Hundesport, wo der Neufundländer mit seinen Fähigkeiten und Qualitäten hervorragend aufgehoben ist und mit außerordentlichen Leistungen beim Training und im Wettkampf glänzen kann. 

Da der Neufundländer nicht nur eine Wasserratte ist, sondern auch Leben im Wasser retten kann, bietet sich jeglicher Hundesport im Wasser an, wo er seine Schwimmfertigkeiten unter Beweis stellen kann. Damit ist die Wasserarbeit im Rahmen des Rettungshundesport, wie geschaffen und eine außerordentlich sinnvolle Beschäftigung für den Rassehund mit dem natürlich verankerten Helfer- und Rettersyndrom.

Durch die hervorragende Kooperationsfähigkeit, Führigkeit, Arbeitsintelligenz und Gehorsam, ist das Obedience eine weitere Variante, wo sich der Neufundländer im engen Zusammenspiel mit seinem Hundeführer, pudelwohl fühlen wird. Eine etwas sportlichere Variante ist das Rally Obedience - auch hier kann der Neufundländer optimal eingesetzt und gefordert werden.

Die Rasse wurde bekanntermaßen seit ihrer frühzeitlichen Entstehung als Arbeitshund für das Ziehen unterschiedlicher Lasten eingesetzt. Folglich ist der Zughundesport bis auf Wettkampfebene, genau die richtige sportliche Aktivität, wo der Riese seine Zugkraft, Agilität und Geschicklichkeit zeigen kann. 

Eine etwas schonendere Form des Agility ist Agility Hoopers, denn hier ist das Bestreben den Hunden Spaß an den Übungen zu bieten, gleichzeitig aber die Belastungen auf Körper, Gelenke, Sehnen und Knochen möglichst gering zu halten.

Ein hündisches "Zirkeltraining" findet beim Crossdogging statt, wo die Übungen individuelle auf das Leistungsvermögen des Vierbeiners abgestellt werden.

Generell wollen wir euch nicht entmutigen, mit eurem Neufundländer vielleicht die eine oder andere Hundesportart auszuprobieren. Es muss dem Hund Spaß bereiten, gleichzeitig der Gesundheit nicht abträglich sein - sprecht im Vorfeld daher unbedingt mit eurem Tierarzt über etwaige Gedankengänge, wie ihr euren Neufundländer art- und rassegerecht fordern könnt.

Aktivitäten für jeden Tag

Ein Großteil der rassegerechten Auslastung findet sicherlich im privaten Umfeld, außerhalb des Hundesportvereins, statt. Und dies gilt beim Neufundländer umso mehr, da er nicht der geborene Supersportler ist und man als Halter sich zudem glücklich schätzen kann, denn es gibt zahlreiche Freizeitaktivitäten, mit denen ihr dem Hund eine große Freude bereiten und für physische und psychische Herausforderungen sorgen könnt.

Im Fokus der Beschäftigungen sollten die Stärken und rassespezifischen Eigenschaften des Neufundländers stehen, damit er bei adäquaten Aktivitäten sich mit seinen natürlichen Anlagen und erlangten Fertigkeiten einbringen, entfalten und ausleben kann. Er will arbeiten, gefordert und gefördert werden.

Der Grundstein wird mit ausgedehnten und abwechslungsreichen Spaziergängen gelegt, wo der Neufundländer sich bewegen und durch diverse Umwelteinflüsse und gezielte Aufgaben, kopfseitig beschäftigt wird.

Daneben stehen mehrere Gassirunden auf dem Programm, um dem Vierbeiner genug Gelegenheiten zu bieten, sich stressfrei lösen und sein Geschäft verrichten zu können. Um für Spannung nach dem Toilettengang zu sorgen, bieten sich kurze Trainingseinheiten oder ein Hundespiel an.

Solltet ihr Anhänger des Wanderns sein oder täglich eine Joggingrunde einlegen, ist der Neufundländer ein geeigneter Begleiter.

Für eine Runde Schwimmen, gibt der Neufundländer alles. Sollte dessen Hundebesitzer einen Pool haben oder die Möglichkeit sich bieten, am nahegelegenen Weiher seine Runde zu drehen, perfekt. 

Ferner sind auf alle Aufgaben und Aktionen, die mit dem Ziehen von Lasten zu tun haben, willkommen. Denn hier kann der Neufundländer zeigen was in ihm steckt. Sei es beim Ziehen der Kinder im Schnee mit einem Schlitten oder des Proviants auf der Vatertagstour im Bollerwagen, das Holz des Hausherrn im Hundekarren bis hin zu Einkäufen der Ehefrau - der Neufundländer kann großes Gewicht lockerleicht hinter sich herziehen und hat große Freude daran, seinem Menschen damit einen Gefallen zu tun.

Aktivitäten für jeden Tag

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Das sind die Anforderungen für die Haltung eines Neufundländers

Welche Besonderheiten sind im Hinblick auf Haltebedingungen, Zeit- und Kostenaufwand beim Neufundländer zu beachten?
Pflege Hoch
tägliche Aktivitäten Mittel
Gassi gehen Hoch
Erziehung Gering

Anforderungen an den Hundehalter

Stadttauglichkeit

Der Neufundländer ist eindeutig für das Land und die Natur geboren. Er braucht viel frische Luft und Auslauf im Freien.

Ein Haus mit Gartenanschluss wäre wünschenswert, damit der sanfte Riese die Möglichkeit hat, sich stets außerhalb des Wohnraums einen Platz zum Ruhen und Abliegen zu suchen. Besonders an warmen Tagen wird er einen schattigen Platz mit leichter Sommerbrise genießen, um durch das warme und dicke Fell, für etwa Entlastung zu sorgen.

Natürlich wollen wir nicht in Abrede stellen, dass man auch ideale Bedingungen in der Stadt für den Neufundländer bieten kann, so dass auch dort eine rasse- und artgerechte Haltung garantiert ist. Dies bedeutet dann aber, dass einige wesentliche Faktoren für angemessene Haltebedingungen beachtet und erfolgen müssen - es wird erforderlich sein, mit dem Neufundländer den Wagen zu bewegen, um mit ihm auf Land oder in den nächstgelegenen Wald zu fahren, damit er die freie Natur im Rahmen seiner Auslastung genießen kann. Aber auch die Wahl des Wohnraums wird zur Herausforderung, denn Treppensteigen ist ein Tabu, ferner muss die Wohnfläche zur extremen Größe passen. Und ob jeder Vermieter einer Stadtwohnung die Neufundländer-Haltung erlaubt, sei auch dahingestellt. Die Liste lässt sich sicherlich noch um einige weitere Punkte fortsetzen...

Platzbedarf Wohnung

Der Platzbedarf für eine Haltung von uns Neufundländern, ist naturbedingt hoch. Wir sind schließlich sehr große Hunde und bringen einiges an Körpermasse mit. 

Um uns die angemessene Bewegungsfreiheit und ein rassefreundliches Zuhause zu bieten, wird es mit einem kleinen Appartment sicherlich nichts werden. Immerhin wollen wir uns so bewegen können, dass nicht ständig etwas zu Bruch geht, wenn wir umherlaufen.

Bedenkt auch, dass alleine unsere Schlafplätze und Ruhezonen, viel Platz beanspruchen werden. Ferne wollen wir einen Futterplatz vorfinden, wo wir in Ruhe unser Mahl zu uns nehmen können, ohne uns eingeschränkt und gequetscht zu fühlen.

Schaut uns doch einfach an, dann bekommt ihr sofort einen Eindruck, wie die Bedingungen aussehen müssen.

Platzbedarf Garten

Der Garten stellt eine zusätzliche Möglichkeit dar, uns Hunden die Gelegenheit zu geben, sich draußen im Freien aufzuhalten. Damit wir gut uns dort aber rassegerecht bewegen können, sollte es schon ein mittelgroßer bis großer Garten sein. Wir werden garantiert die gebotene Möglichkeit eines Gartenanschluss mit großer Freude wahrnehmen, um dort unsere Siesta zu verbringen, die Umweltreize von Mutter Natur auf uns wirken zu lassen und ab und an mit euch sogar eine Hundespiel oder Training zu veranstalten.

Allerdings ist der Garten kein Ersatz für den richtigen Ort im Hinblick auf unsere tägliche Auslastung. Denn da wollen wir schon unterwegs sein und spazieren, schwimmen oder Zugaufgaben übernehmen, auf dem Hundeplatz geeignete Sportarten machen oder innerhalb einer Rettungshundestaffel bei der Wasserrettung Menschen vor dem Ertrinken retten.

Zeitaufwand Erziehung

Neufundländer sind im Grunde mit dem richtigen Handling, sehr leicht zu erziehen. Für eine Basisausbildung und solide Grunderziehung, ist mit Erfahrung und der nötigen Sachkenntnis, mit wenig Zeitaufwand zu rechnen.

Diese Einsachätzung kann natürlich von Fall zu Fall differenzieren, wenn sich einer der erforderlichen Parameter verändert und wir über Bedingungen abseits der Norm sprechen.

Schafft sich beispielsweise ein Hundeneuling einen Neufunländer an, der zudem eher der Fraktion der führungsschwachen, inkonsequenten, undisziplinierten und nachgiebigen Menschenschläge angehört, oder die Chemie zwischen Hund/Mensch nicht völlig intakt ist, sich vielleicht sogar die ersten unerwünschten Verhalten unbeabsichtigterweise aufgebaut haben etc. kann der zeitliche Umfang für die Grunderziehung um einiges ausgedehnter ausfallen.

Zeitaufwand Gassi

Prinzipiell muss jeder Hund neben dem Auslastungsprogramm genug Zeit und Raum geboten bekommen, um sich mehrmals am Tag stressfrei lösen und sein Geschäft verrichten zu können.

Sprich, ausreichende Gassirunden sind ein MUSS. Ob es am Ende des Tages 2 oder 4 Gassigänge sind, hängt auch ein stückweit vom sonstigen Rahmenprogramm ab. Denn hat der Vierbeiner bereits eine ausgedehnte 1,5 stündige Hunderunde hinter sich, wo er neben diversen Beschäftigungen und dem Auslauf, auch seinem Bedürfnis freien Lauf lassen konnte, reichen u.U. 2 weitere Gassirunden über Tag.

Der Zeitaufwand für die Touren stufen wir daher zwischen mittel und hoch ein.

Zeitaufwand tägliche Beschäftigung

Der Neufundländer ist kein Hochleistungssportler, der den ganzen Tag ununterbrochen beschäftigt und bespaßt werden will und muss.

Für die rassespezifische Auslastung reicht ein langer ausgedehnter Spaziergang, angereichert mit einigen Aufgaben und Beschäftigungen andere körperliche und geistige/mentale Reizpunkte setzen. Hinzu kommen die Gassirunden, die im Schnitt auch mindestens 15 Minuten dauern.

Natürlich kann man auch mit dem Hund täglich Wandern, leichte Joggingrunden absolvieren, oder mit ihm und den Kindern einen Ausflug mit dem Bollerwagen machen, den der Hund samt Kinder problemlos ziehen kann.

Der Zeitaufwand für die Beschäftigung des Neufundländers ist mittelmäßig.

Zeitaufwand Pflege

Der Neufundländer hat ein doppeltes Haarkleid und dieses verursacht einiges an Pflege und Arbeit. 

Wie würden wir den zeitlichen Aufwand einschätzen?

Am besten täglich ein kurzes knackiges Pflegeprogramm und einmal die Woche eine gründliche und umfangreiche Einheit einlegen - so sollte der Neufundländer stets gepflegt sein und damit die besten Voraussetzungen für seine Gesundheit, adrettes und würdevolles Aussehen sowie Wohlbefinden erhalten.

Das Deckhaar und die dicke Unterwolle müssen ganz regelmäßig gekämmt werden, damit keine Verfilzungen entstehen und das Fell nicht spröde und stumpf wird. Zudem muss das abgestorbene Haar durch das Bürsten aus dem Fell entfernt werden, damit das nachwachsende Haar problemlos gedeihen kann.

Damit die hartnäckigen und mitunter großflächigen Verfilzungen gar nicht erst entstehen, raten wir den Neufundländer idealerweise täglich zu bürsten. Haben sich die Verfilzungen erst einmal gebildet, so wird die Hundepflege für den Hund schnell zu einer unangenehmen Prozedur. Solltet ihr Kinder mit langen Haaren haben, wisst ihr wie tränenreich das Kämmen des langen Haars sein kann...das wollen wir doch möglichst dem Hund ersparen.

Und nicht zu verachten ist die naturgegebene Fläche des Fells beim Neufunländer - alleine die Fellpflege braucht also schon eine gewisse Zeit.

Da ihr mit eurem Neufundländer viel im Freien unterwegs sein werdet und er sicherlich auch abseits des Wegesrand mal im Gestrüpp oder der Wiese sich aufhält, werden sich diverse Mitbringsel am Körper des Hundes festsetzen. Dies können dann Blätter, Holz, Dreck bis hin zu tierischen Mitbewohnern wie Zecken sein. Sprich, auch in diesem Zusammenhang müssen das Fell und die Haut regelmäßig gecheckt werden. Dies ist auf Grund der Fellstruktur und -beschaffenheit durchaus eine Herausforderung, um den Körper nach Parasiten abzusuchen. Aber auch diese Pflegemaßnahme will zum Wohle des Hunde erledigt sein.

Der Neufundländer besteht aber nicht nur aus Haaren. Die Hundepflege schließt noch zahlreiche weitere Körperstellen mit ein, die eine ordentliche Versorgung brauchen. 

Hier wäre zunächst einmal das "Schuhmaterial" zu nennen, das den Rassehund zuverlässig durch sein Hundeleben trägt und sich in bestem Zustand befinden muss, damit er stets leistungsfähig alle Herausforderungen meistern kann. Sprich, die Pfoten, Krallen und Zehen gehören gepflegt, damit sie in einem vorzüglichen Zustand sind.

Weiter geht es mit den Hängeohren. Diese müssen regelmäßig auf Feuchtigkeitsbildung, Schmutz und tierische Mitbewohner hin untersucht werden, da ansonsten übelriechende, juckende und schmerzhafte Ohreninfektionen drohen.

Ferner muss der Haut des Hundes genug Aufmerksamkeit geschenkt werden. Denn Hautirritationen und Ekzeme treten schnell auf. Auch eine Futtermittelallergie könnte Hautprobleme verursachen. Deshalb gehört die Hautpflege ebenfalls zum Standardprogramm.

Die Augen des Neufundländers übernehmen einen ganz bedeutsamen Part. Damit diese stets voll funktionstüchtig und in einem perfekten Zustand verbleiben, sind sie mit einem kurzen Blick zu kontrollieren und mit einem feuchtwarmen Tuch von etwaigem Schmutz zu befreien.

Nicht zu vergessen ist die umfangreiche Pflege der Zähne und des Maulbereichs. Karies, Plaque und Zahnstein sollten keine Chance bekommen, denn dies ist nicht nur für das Gebiss schlecht, sondern es fängt früher oder später stark an zu müffeln.

Um einige wertvoll Tipps zur Hundepflege zu erhalten, haben wir in unserem Magazin einen entsprechenden Artikel bereitgestellt. Interesse? Hier geht´s lang.

Kostenaufwand Pflege

Der Kostenaufwand für die Pflege ist immer schwer zu beurteilen, denn es hängt von Hundehalter zu Hundehalter ab.

Werdet ihr die Pflegemaßnahmen in Eigenregie übernehmen und euren Neufundländer selber pflegen, so spart ihr einerseits Geld für den Hundesalon, aber vor allen Dingen, sammelt ihr durch das intensive Miteinander, viele Pluspunkte im Hinblick auf eure Bindung zueinander.

Ist dem tatsächlich so, braucht ihr eine ordentliche Erstausstattung mit einigen wesentliche Pflegeutensilien. Hierzu gehören beim Neufundländer mindestens eine Bürste und Kamm. Das eine oder andere rückfettende Hundeshampoo und sonstige Pflegemittel werden ab und an nachgekauft werden müssen. Ansonsten sind die regelmäßigen Kosten für die Pflege des Neufundländers dann gering.

Könnt ihr aber aus unterschiedlichen Gründen die Pflegemaßnahmen nicht selber ausführen und benötigt einen Hundesalon, so werden alleine auf Grund der Körpermaße und dem besonderen Fell, regelmäßig einige Euros für die Hundepflege verschlungen.

Kostenaufwand Ernährung

Eine inhaltsreiche, ausgewogene, hochqualitative und an das Hundeindividuum angepasste artgerechte und rassespezifische Ernährung ist das Ziel, das ihr für euren Neufundländer anstreben solltet. Denn das Futter hat maßgeblichen Einfluss auf Grund er zuzuführenden Energie, wie leistungsfähig euer Neufundländer bleibt. Aber auch die Gesundheit, Fitness und das gesamte Wohlbefinden werden durch eine wertwolle Ernährung positiv beeinflusst.

Bezieht doch euren Tierarzt oder den Züchter mit ein, sie haben sicherlich gute Ratschläge für die richtige Fütterung parat. Auch wir wollen unseren Anteil liefern und euch einen ergänzenden Artikel mit praktischen Tipps zur Lektüre anbieten.

Da der Neufundländer gerne frisst, muss man gezielt auf die richtige Menge achten, damit er kein Übergewicht ansetzt. Die Portionen müssen also im Einklang mit Bewegung und Auslastung stehen.

Aber wie man es nimmt, die Kosten für den Futteraufwand sind so oder so bei dieser Rasse hoch.

Kostenaufwand Erziehung

Der Kostenaufwand für die Erziehung eines Neufundländers ist im Normalfall eher gering, da er auf Grund seiner Arbeitsintelligenz, Gelehrigkeit, Leichtführigkeit, Gehorsam und Arbeitswille, leicht zu erziehen ist.

Um das kleine Hundeeinmaleins mit Grundgehorsam, Habituation und Sozialisierung als Minimalziel anzustreben, werden ein paar Kosten für die Welpenschule, den Junghundekurs und vielleicht einige weitere Trainingsstunden mit dem Hundetrainer auf euch zukommen. Dies sollte sich aber alles in Grenzen halten.

Letztlich kommt es natürlich in gewissen Maß auf das jeweilige Hund-Mensch-Team, dessen Voraussetzungen und angestrebten Ziele an, wie aufwendig und kostenintensiv die Erziehung und Ausbildung am Ende des Tages ausläuft.

Kostenaufwand Gesundheit

Wir Neufundländer sind von Haus aus robuste Hunde, die sich in aller Regel über ihren Gesundheitszustand nicht beschweren können.

Bleiben also Verletzungen und Unfälle aus, so werden die regelmäßigen Kosten maximal im Mittelmaß einpendeln. 

Denn notwendige Routineuntersuchungen beim Tierarzt, Impfungen nach den gesetzlichen Impfprogrammen und Bekämpfung von Parasiten mit Antiparasitika sind aus unserer Sicht ein Muss, mitunter sogar Pflicht.

Anforderungen an die Umgebung

Stadttauglichkeit Gering
Platzbedarf Wohnung Hoch
Platzbedarf Garten Hoch

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