- Lastenziehhund
Die Bezeichnung Zughund resultiert aus historischer Sicht betrachtet, von der Verwendung von Hunden für bestimmte Arbeiten ihres Herrn, bei denen sie zum Ziehen von Karren, Fuhrwerken und Schlitten für das Transportieren bestimmter Güter, Erzeugnisse und Produkte eingesetzt wurden. Kurz, ein Zughund diente als Gebrauchshund für das Ziehen von Lasten, daher auch der synonym verwendete Begriff "Lastenziehhund".
Und wie weit auf der Welt das Einspannen von Hunden seit Jahrhunderten als Zugtiere verbreitet war, zeigt sich durch Urvölker wie die Inuit, die bereits als Nomaden in den arktischen Regionen, diverse Hundeschläge als Schlittenhunde vor ihre Schlitten spannten, um ihre Habseligkeiten bei ihren Streifzügen von einem Ort zum anderen zu transportieren, oder erlegte Beute bei der Jagd, vom Revier zu ihren Siedlungen zu verbringen. Ferner wurde die Arbeitskraft von Hunden genutzt, um mit Milchkannen bepackte Fuhrwagen von den Höfen zu den Markplätzen oder von Geschäft zu Geschäft, für den Verkauf zu bringen. Aber auch Bierfässer wurden von Brauereien mit Hilfe von Fleischer- und Metzgerhunden auf Karren gestrammt, damit sie in die umliegenden Wirtschaften für den Ausschank ausgeliefert werden konnten. Selbst diverse Armeen auf dieser Welt, nutzten Kriegshunde im Mittelalter bis zum 2. Weltkrieg, die Munition, sonstige Kriegsutensilien, Kanonen bis hin zu Verletzten, transportierten.
Manche Hunderassen und historische -schläge waren für diese schweren und belastenden Zugarbeiten durchaus geeignet. Andere Hunde, die für die Verwendung als Zughund herhalten mussten, waren aber aus Tierschutzgesichtspunkten völlig fehl am Platz, da sie zu klein und schwach für die anstrengenden und im absoluten Missverhältnis stehenden Aufgaben waren. Sprich, ihre Anlagen entsprachen nicht den nötigen Voraussetzungen, die ein Zughund eigentlich mitbringen sollte.
Aber warum griff man überhaupt auf Hunde als "Transportmittel" zum Befördern von Lasten mittels Hundewagen zurück?
Der Hund war mit Abstand am einfachsten von den Haltebedingungen zu halten und auch die preiswerteste tierische Arbeitskraft, denn Pferde, Rinder, Esel konnten sich beileibe nicht alle Gesellschaftsschichten leisten - daher griff man eben auf die unterschiedlichsten Hunde zurück und demnach kamen hier und da auch Vierbeiner zum Einsatz, was mangels Eignung Fachleuten und Tierschützern schwer missfall.
Mit der Industrialisierung waren zahlreiche Lastenzugarbeiten von Hunden und anderen Tieren, nicht mehr nötig. Denn mit der Erfindung von Autos und Bahn, konnten die Lasten einfacher zum Kunden oder von A nach B, transportiert werden. So sind heute Zughunde überwiegend im Hundesport Zuhause, wo sie im Rahmen der verschiedenen Disziplinen auf Schnee oder abseits den kalten Weiß, diverse "Fahrgeräte" wie Schlitten, Hundewagen oder Fahrräder zur reinen Bespaßung ziehen dürfen. Im Freizeitbereich eignen sich einige Rassen wie Bernhardiner, Berner Sennenhund oder Huskies, um im Winter die Kinder des Hauses mit dem Schlitten durch die verschneite Flur zu befördern, die Einkäufe mit einem Hundewagen nach Hause zu transportieren oder an Vatertag das Bier beim Wandern ziehen zu lassen.
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