Fleischerhund

Was ist ein Fleischerhund?

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Zuletzt aktualisiert am: 21.12.2022

Ein Rottweiler mit rotem Halsband steht auf der Wiese und schaut in Richtung Betrachter.jpg
Synonyme
  • Metzgerhund

Bei der Bezeichnung Fleischerhund, handelt es sich um eine historische Begrifflichkeit, die für diverse Hundeschläge in ganz Europa verwendet wurde. Diese Hunde wurden von Metzgern, Fleischern, Bauern, Handwerkern und Viehhändlern für diverse Arbeiten eingesetzt, um ihnen für die Bewältigung ihrer Tätigkeiten unterstützend zur Seite zu stehen.

Ihre Aufgaben bestanden u.a. darin, Hab und Gut sowie Haus und Hof ihrer Besitzer zu schützen, ihnen durch das Ziehen von Karren und Lastenwagen unterschiedliche Produkte, Gegenstände und Habseligkeit von A nach B zu transportieren, größere Nutztiere wie Rinder zu den Viehmärkten für den Verkauf zu treiben und selbiges nach dem Kauf von Tieren auf den Märkten, in die heimatlichen Gefilde zu tun. Sie waren also höchst leistungsfähige, arbeitswillige, wach- und schutztaugliche Arbeits- und Gebrauchshunde, die in der Lage waren, die anspruchsvollen Arbeiten zuverlässig zu absolvieren, möglichen tierischen und menschlichen Dieben wehrhaft und unerschrocken die Stirn zu bieten, aber auch das Großvieh unter Kontrolle zu halten, wenn nötig sich diesem konsequent entgegenzustellen und sie durch das aktive Eingreifen, zur Raison zu rufen und zu bändigen. Diesen Anforderungen waren natürlich nur vereinzelte Hundeschläge gewachsen, denn sie musste großgewachsen, robust, stark, agil, mutig, wehrhaft und körperlich wie mental belastungsfähig sein.

Mit der Zeit verschwand der Bedarf an Fleischerhunden, da die Tätigkeiten der Besitzer durch diverse Weiterentwicklungen, wie beispielsweise veränderte Transportformen, die Unterstützung von speziellen Hunden nicht mehr erforderte - dies stand ganz im Gegensatz zu anderen Gebrauchshunden, denn Hüte- und Schäferhunde waren nach wie vor sehr gefragt, schließlich mussten kleinere Herdentiere wie Schafe, nach wie vor gehütet, getrieben und beschützt werden. Im Übrigen genossen diese Hunde eh und je mehr Ansehen, als die vielfach für zweite Klasse verschrienen Fleischer- und Metzgerhunde.

Die Fleischer- und Metzgerhunde, wie die Hundeschläge ferner genannt wurden, haben für viele heute anerkannte Hunderassen, einen hohen Stellenwert. Denn sie sind von vielen Rassehunde die Vorläufer und damit maßgeblich an den einzelnen Entwicklungsgeschichten mit ihren Genen beteiligt - Rottweiler, Dobermann und Berner Sennenhund sind nur einige wenige Beispiele, die das Blut der Fleischer- und Metzgerhunde in sich tragen. 

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