St. Bernhardshund

Riese mit Nationalhundstatus aus der Schweiz

Von:
Zuletzt aktualisiert am: 15.12.2023

Bernhardiner gedreht.png

Das Wichtigste in Kürze

  • Sanfte und geschichtsträchtiger Gigant aus den schwyzer Alpen namens Bernhardiner
  • Der Inbegriff des Rettungshundes (Lawinensuchhund) mit Fäßchen um den Hals
  • Der Schweizer Nationalhund wird in 2 Varietäten gezüchtet - Kurz-/Stockhaar und Langhaar
  • Wachsamer Riese mit freundlichem, friedfertigem und gelassenem Wesen
  • Für erfahrene, konsequent und liebevoll agierende Besitzer mit viel Platz geeignet

Der St. Bernhardshund, kurz von den Allermeisten liebevoll Bernhardiner genannt, ist ein sanfter, liebevoller, menschenbezogener und feinfühliger Riese unter den Rassehunden. Die imposante Optik verleiht dem äußeren Erscheinungsbild eine erhabene Aura und Respekt. Was für ein Gigant unter den Hunden.

Die stattliche Hunderasse wird in zwei verschiedenen Varietäten gezüchtet, die sich von ihrem Haarkleid durch das kurzhaarige und langhaarige Fell voneinander unterscheiden. 

Neben dem muskulösen, stämmigen, vor Kraft strotzenden und höchst leistungsfähigen Körper, der dem Bernhardiner trotz seiner gewaltigen Körperausmaße ausreichende Beweglichkeit und Agilität gibt, ist sein Wesen von herausragender Qualität geprägt. Kenner schätzen seine freundliche, liebenswürdige, treue, anhängliche und hilfsbereite Art. Da der St. Bernhardshund äußerst kinderlieb, geduldig, gelassen und verträglich ist, eignet er sich hervorragend als verschmuster und zugänglicher Familienhund. Zudem passt er wachsam auf Haus und Hof und seine Familie stets zuverlässig und mit größter Sorgfalt auf. 

Seine außerordentliche Beliebtheit verdankt er seinen Heldentaten in den Schweizer Alpen, wo die Rasse nicht nur herstammt, sondern lange Zeit zahlreichen Menschen, durch sein natürlich angelegtes Helfersyndrom, das Leben gerettet hat. Letztlich hat er nicht zu Letzt aus diesen Gründen die berechtigte Anerkennung durch die Ernennung zum Schweizer Nationalhund mit eigenem Museum zugesprochen bekommen.

Ferner ist der Bernhardiner Groß und Klein durch verschiedene literarische Werke bis hin zu Film und Fernsehen weltweit bekannt. Sei es nun der St.Bernhardshund "Josef" aus der Zeichentrickserie "Heidi" oder "Beethoven" aus der allseits bekannten Verfilmung "Ein Hund namens Beethoven" - die Hunderasse hat mit jeder neuen Charakterisierung weiteren Stellenwert hinzugewonnen, genießt größtes Ansehen weit und breit und wird heute vielfach als Begleit-, Therapie- und Rettungshund angeschafft und eingesetzt.

Ihr habt Interesse noch mehr über den St. Bernhardshund zu erfahren?

Dann geht es nun mit unserer detaillierten Rassebeschreibung rund um die Entwicklungsgeschichte, Rassemerkmale, Erziehungstipps, Beschäftigung, Pflege, Ernährung, Gesundheit und Haltebedingungen im Einzelnen weiter. Es erwarten euch noch viele spannende Infos und hilfreiche Tipps im Hinblick auf eine etwaige Anschaffung. Viel Freude beim Weiterlesen!

Nummer: 61
Gruppe: 2. Pinscher und Schnauzer – Molossoide – Schweizer Sennenhunde und andere Rassen
Sektion: 2. Molossoide
Subsektion: 2. Berghunde
Arbeitsprüfung notwendig? Nein
Ursprung
Schweiz
Patronat -
Verwendung

Begleit-, Wach- und Hofhund

Datum der Veröffentlichung 4. April 2016
Datum der vorläufigen Bestätigung -
Datum der finalen Bestätigung 28. August 1954
Link zum FCI-Standard FCI - St. Bernhardshund

Wie entstand unser Rassenname?

Wie der Bernhardiner zu seinem offiziellen Rassenamen kam, ist schnell erzählt: 

Der Große St. Bernhards-Pass verbindet in den Alpen die beiden Staaten Schweiz und Italien und galt nach dessen Ausbau für den Reiseverkehr im Jahr 43 nach Christus, als wichtigste Route über die Alpenregion. Diesen Stellenwert konnte der Pass bis 500 Jahre nach Christus beibehalten, verlor dann aber zunächst bis ins frühe Mittelalter an Relevanz, wo der Pass für Reisende, den Handel und Pilgerwanderer wieder große Bedeutung für die Überquerung der Alpen erlangte.

Um 1050 wurde ein Hospiz von Mönchen unter der Leitung des Erzdiakon Bernhard von Menthon in 2469 m über dem Meeresspiegel gegründet, das als Zufluchtsort für die Reisenden, Kaufleute und Pilger, die den beschwerlichen Weg über den St. Bernhards-Pass nahmen, um sich vor Wegelagerern, Dieben und Räubern in Schutz und Sicherheit zu bringen, die zu dieser Zeit ihr Unwesen dort trieben und häufig für Überfälle sorgten.

Im weiteren Verlauf wurden dann schließlich auch Hunde als Wachhunde im besagten Hospiz gehalten, dies soll nach verschiedenen Aufzeichnungen erstmalig zwischen 1660 und 1670 gewesen sein. Die Hunde, die in dem Hospiz lebten, verrichteten neben den Wacharbeiten auch sonstige Aufgaben. Die dortigen Lebensbedingungen waren schwierig, Feuchtigkeit und Kälte sorgten für kurze Lebensdauer. Starben Hunde, wurden von den Tälern rund um den Großen St. Bernards-Pass wieder Bauernhunde heraufgeholt, sprich für Nachschub war stets gesorgt. Die Fellfarbe dieser Bauernhunde war braunrot – also die heute noch bekannte Färbung des Haarkleids des St. Bernardshund. Diese Bauernhunde bildeten dann die Grundlage für weitere Schläge, die sich vor Ort entwickelten, aber anatomisch und im Aussehen mit dem heutigen St. Bernhardshund nicht viel gemein haben und auch von Hund zu Hund sehr different waren, was noch heutige Hundeschädel der Hospizhunde beim Vergleich zeigen.

Dennoch wurde auf Grund dieser Hospizhunde, die aus den Bauernhunden der Region des Großen St. Bernhards-Pass hervorgingen und als Vorläufer des heutigen Sankt Bernhardshund gelten, der heutigen Rasse die Namensbezeichnung verliehen.

Kurzum, der Rassename des Bernhardiners geht also auf den Großen St. Bernhards-Pass als ursprüngliche Heimat und Entstehungsörtlichkeit der Hunderasse zurück.

Welches Problem sollten wir lösen?

Kaufleute, Händler, Reisende und Pilger nutzten den Großen St. Bernhards-Pass zum Überqueren der Alpen, als Verbindung zwischen der Schweiz und Italien, um je nach Motivation ihrer Reise, ihr Bestimmungsland bzw. Ziel zu erreichen.

Wie es auf solchen frequentierten Wegstrecken zu dieser Zeit allerdings häufig der Fall war, drangsalierten Räuber- und Diebesbanden die reisenden Menschen, fielen ihnen regelmäßig zum Opfer und wurden ausgeraubt. Sprich, die Reise über den Pass galt als gefährlich, woraufhin der bereits erwähnte Bernhard von Menthon mit Gründung des Hospiz als Anlaufstation zur Zuflucht während der Reise und im weiteren Verlauf durch Einsatz von Hunden zur Bewachung und Sicherheit, diesen den Kampf ansagte. Damit sollten die Wegstrecke und Region etwas sicherer werden.

Zudem bestand für die Reisenden in den Wintermonaten weitere wetterbedingte Gefahren. Denn die großen Schneemassen in den Alpen sorgten immer wieder für Lawinenabgänge, die auch Reisende unter sich begruben. Aber auch Nebel, Dunkelheit und Schneetreiben sorgten für das Abkommen von den Wegstrecken und dass sich viele Reisende verliefen. Die Suche ausschließlich mit menschlicher Kraft war allerdings hoffnungslos, wodurch man sich der tatkräftigen Unterstützung von Hunden zu Nutze machte, die mit ihren besonderen Fähigkeiten, Anlagen und Sinnesorganen, etliche Vermisste aufspürten und somit deren Leben retteten. Diese Hunde und damit auch im weiteren Verlauf der heutige Bernhardiner wurden zu wahrhaften Hereoen und Helden – nicht umsonst ist der Bernhardiner als Menschenretter, letztendlich auch zum Nationalhund der Schweiz erwachsen und damit für sein Heldentum über die ganze Welt bekannt geworden.

Im weiteren geschichtlichen Verlauf wurden Aufzeichnungen zufolge, die kräftigen und arbeitswilligen Hunde für weitere Aufgaben eingesetzt, um die Betreiber des Hospiz bei der Beherbergung und Beköstigung von annähernd 400 Pilger und Reisenden täglich Herr zu werden. Die Hauptmahlzeiten für die Beherbergten bestand u.a. aus Fleisch, das an Spießen gegrillt wurde. Um die Menge an nötigen Fleischspießen zubereiten zu können, hätte es etliche Menschen zum mühevollen Drehen der Spieße über dem offenen Feuer benötigt. Der Küchenmeister Vincent Canos hatte aber die einfallsreiche Idee, diese mühsame Arbeit durch die Kraft und Power ebendieser Hospizhunde übernehmen zu lassen, in dem er ein Laufrad baute, das von Hunden mit purer Muskelkraft und ihrem ausdauernden Laufvermögen betätigt wurde. Diese Tatsache wurde von dem Prior Ballalu Anfang 1700 schriftlich fixiert.

Wie wurden wir eingesetzt?

Die Vorläufer des Bernhardiners wurden als Wachhunde zum Schutz und der Sicherheit des Hospiz und der Reisenden und Pilger, die sich dort aufhielten eingesetzt, sprich sie sollten mit ihrer Anwesenheit abschrecken, bei Bedarf durch ihr wehrhaftes Handeln die Örtlichkeiten, das Hab und Gut und die Menschen beschützen und wenn nötig gegen Übergriffe von Räubern und Dieben verteidigen.

Des Weiteren fungierten sie als „Rettungshunde“ für das Suchen, Aufspüren und Bergen von Lawinenopfern und vermissten Personen, die sich in den Bergen auf Grund schlechter Wetter- und Sichtverhältnisse verirrt und verlaufen hatten.

Dies gipfelte in der majestätischen Anerkennung und den Lobeshymnen Napoleon Bonapartes und dessen Gefolgsleuten während der napoleonischen Kriege, nachdem dieser Anfang 1800 mit annähernd 50.000 Soldaten inklusive tausender Pferde, Wagen und Geschütze den St. Bernhards-Pass überquerte, dabei trotz der widrigen Verhältnisse die Hunde dafür sorgten, dass zahlreiche Soldaten gerettet wurden und nicht im Schnee ihr Leben ließen. Während der 1790er Jahre bis ca. 1810 sollen sogar bis zu 250.000 Soldaten und Kriegsflüchtlinge den Pass genommen haben und kein einziger Mensch dabei den Tod durch erfrieren, mit Hilfe der heroischen Rettungseinsätze der Hospizhunde, erlitten haben.

Wo stammen wir her?

Der Rassehund Bernhardiner hat seine ursprüngliche Heimat in der Schweiz.

Entstanden ist die Rasse aus verschiedenen Bauernhunden, die im heutigen Kanton Wallis rund um den Großen St. Bernhard-Pass in der dortigen Alpenregion ihr zu Hause hatten.

Bauernhundeschläge aus der Region um den St. Bernhards-Pass sind die Ahnen des St. Bernhardshund.

Welche Rassen sind unsere Vorfahren?

Als die direkten Vorfahren und Vorläufer der heute von der Fédération Cynologique Internationale (FCI) anerkannten Rasse St. Bernhardshund, gelten die großen Bauernhunde, die in der Gegend um den Großen St. Bernhard-Pass in den Waliser Alpen (Schweiz) lebten und miteinander gekreuzt und verpaart wurden.

Zunächst waren die Bernhardiner und dessen Vorläufer kurzhaarig. Wie und wann genau nun der langhaarige Vertreter entstanden ist, scheiden sich die Geister. Es gibt die Auffassung, dass um die 1830er Jahre durch die Mönche des Hospiz wohl Neufundländer eingekreuzt wurden, was schließlich von anderer Seite erneut mit Datum 1856 erneut ins Spiel gebracht wird. Ferner finden in anderen kynologischen Schriften die damaligen weiß-schwarzen Neufundländer-Hunde (heutiger Landseer) Erwähnung und schließlich sollen sogar weiß-rot gefleckte Leonberger-Hunde zur Langhaarvariante des St. Bernhardshund beigetragen haben.

Geht man weiter zurück in der Entstehungsgeschichte, so gibt es laut verschiedenen kynologischen Aufzeichnungen, unterschiedliche Thesen, von welchen Hundetypen der heutige Bernhardiner abstammt.

Denn der bekannte Schweizer Kynologe und Professor für Geologie Prof. Jacob Albert Heim vertritt die These, dass die Römer bei ihren Eroberungszügen Molosser-Hunde mit zu den Eidgenossen in die Schweiz brachten und diese die Urahnen des heutigen St. Bernhardshund bildeten und dieser somit den doggenartigen Hunden zuzurechnen sei.

Andere Kynologen hingegen vertreten den Ansatz, dass der Bernhardiner den Kühehunden (Bauern- und Hirtenhunden) der Alpenregion entspringt.

Untersuchungen von weiteren Wissenschaftlern verweisen darauf, dass diese beiden vorgenannten Thesen letztlich in sich nicht eine total konträre Auffassung vertreten würden, denn auch die Kühehunde und Sennenhunde hätten ihren Ursprung im doggenartigen Hundetypus – sprich hier schließt sich doch wieder der Kreis. 

Egal welchem Postulat man nun folgt, eines ist am Ende des Tages nicht vom Tisch zu weisen: Der Bernhardiner ist ganz weit zurückbetrachtet mit doggenartigen Hunderassen anverwandt.

Wie haben wir uns auf der Welt verbreitet?

Der Startpunkt der Verbreitung des heute weltweit bekannten St. Bernhardshund liegt in der Schweiz. 

Das Jahr 1800 nimmt in Bezug auf die Rassegeschichte und die damit verbundene Verbreitung des Bernhardiners einen ganz besonderen Stellenwert ein. Denn dies ist das Geburtsjahr des wohl bekanntesten St. Bernhardshund schlechthin, dem legendären Rüden Barry, der mit seinen unzähligen erfolgreichen Rettungseinsätzen in der Alpenregion Heldenstatus erreichte und dessen Porträts repräsentativ für die Rasse bis heute regelmäßig genutzt wird. Barry soll weit mehr als 40 Menschenleben vor dem sicheren Tode gerettet haben. Das Präparat von Barry kann bis heute im Naturhistorischen Museum Berns besichtigt werden und trug bis heute damit nachhaltig für die weitere Verbreitung der Rasse über seinen Tod hinaus im Jahr 1814 bei.

Wann auch immer die ersten St. Bernhardshunde ihre Arbeiten auf dem Hozpiz in der Geschichte aufgenommen haben, kann nicht ganz genau beziffert werden, auch die Aufzeichnungen des Hospiz geben dies nicht genau Preis. Dennoch ist es unstrittig, dass ebendiese Hunde über Jahrhunderte ihren Dienst für die Menschheit mit Bravour ableisteten, unzähligen Menschen durch ihre Rettungseinsätze und als wegweisende Begleiter der Mönche und Brüder auf dem gefährlichen und beschwerlichen Weg mit den Reisenden vom Tal hinauf und vom Hospiz hinunter durch Nebel, Schneestürmer und meterhohen Schnee, sicher und zuverlässig ableisteten. Alleine dadurch wurden die Vorläufer des heutigen Bernhardiner auf der gesamten Welt bekannt, da schließlich unzählige Fremde, seien es Pilger, Reisende, Kaufleute oder Soldaten, von seinen heldenhaften Leistungen profitierten, die Dankbarkeit durch Bewahrung vor dem sicheren Tod, mitunter keine Grenzen kannte und die Anerkennung für die Hunde entsprechend groß war. Definitiv gilt als erwiesen, dass ab dem Zeitpunkt des Einsatzes der Hospizhunde, die Zahlen an vermissten und verunglückten Opfern, rasant abnahm, wodurch sie im weiteren Verlauf sogar ihre Arbeit vermutlich ohne Begleitung ableisteten. Hinzu trugen sie durch ihre perfekte Ortskenntnis und ihre Fähigkeiten jeglichen Wetterbedingungen zu trotzen und dennoch das Ziel sicher anzusteuern und zu erreichen, Lebensmittel wie Käse und Milch aus dem Tal und den niedergelegenen Sennereien, hoch ins Hospiz. Damit mussten die Ordensleute nicht den beschwerlichen Weg selber auf sich nehmen.

Was sorgte weiter für einen höheren Bekanntheitsgrad diese wundervollen Hospizhunde und damit auch für die Verbreitungsgeschichte des Bernhardiners?

Gemälde, Zeichnungen, Stiche und Bronzearbeiten von verschiedenen Künstlern mit den Porträts der St. Bernhardshunde, taten ihr Übriges. 

Auch hier wollen wir nur einige nennen, sei es das Gemälde „l´Atelier du Peintre“ von Otto Eerelman aus dem Jahr 1893, auf dem sich ein liegender Bernhardiner vor einem doggenartigen Hund befindet, der Holzstich „Kurzhaariger St. Bernhardshund“ von Friedrich Specht entstanden um 1870, auf dem vier Bernhardinerhunde im Gebirge ihren Dienst ableisten, das Ölgemälde „Hoi, Braver Hund!“ eine unbekannten Künstlers um 1900, der ein Mädchen mit Bernhardiner zeigt, das Gemälde „Off to School“ von Charles Burton Barber mit einem Schulmädchen und einem Bernhardiner auf dem Weg zum Unterricht, oder die Bronze eines großen Bernhardiner von Wilhelm Franz Alexander Friedrich Wolff (1816-1887).

Bevor die Reinzucht des St. Bernhardshund begann, wurden wie oben bereits geschrieben, Bauernhunde aus der Umgebung des Großen St. Bernhards-Pass zum Hospiz hochgeschafft, hier entstanden dann durch Kreuzungen weitere Schläge. Ab und an sind wohl bei den Nachkömmlingen auch langhaarige Welpen durch Einkreuzung langhaariger Bauern- und Hirtenhunden entstanden, die teilweise hinunter ins Tal und die weitläufige Region im Wallis und der sonstigen Schweiz abgegeben und verschenkt, mitunter auf verkauft wurden, da sie vermeintlich im Gegensatz zu den kurzhaarigen St. Bernhardshunden für die Arbeiten und Aufgaben auf der Höhe nicht geeignet waren. Mit den abgegebenen Hunden wurden dann wiederum weitere St. Bernhardsschläge gezüchtet, bei denen durch Kreuzungen mit kurzhaarigen Vertretern auch wieder kurzhaarige St. Bernhards-Welpen das Licht der Welt erblickten. Stellvertretend für viele Enthusiasten und Liebhaber dieser Hunde muss an dieser Stelle die Grafen von Rougemont, Pourtales bis hin zur russischen Großfürstin Anna Feodorovna genannt werden, die auf einem bernischen Brunnandergut nach ihrer Flucht aus St. Petersburg lebte. In diesen Gesellschaftsschichten war der langhaarige Vertreter des St. Bernhardshund höher angesehen, als die stockhaarige Variante – er galt durch sein Äußeres als schöner und schmückender durch die lange Haarpracht und zudem noch markanter und imposanter. 

Was hat dies nun mit der Verbreitungsgeschichte des heutigen Bernhardiners zu tun? Einerseits gelangten also St. Bernhardsschläge aus den Bergen hinunter ins Tal und ins Unterland sowie in weitere Teile des Schweizer Staatsgebiets. Ferner wurde natürlich durch die Haltung dieser Hunde in den privilegierten Gesellschaftsschichten, auf selbiger Ebene dieser Hundeschlag weiter bekannt und wie so häufig in der Geschichte der einzelnen Rassen, stieg auch die Begehrlichkeit einen solchen Hund sein Eigen zu nennen, wodurch sich auch andere Persönlichkeiten einen dieser Vierbeiner zulegte und damit der Verbreitungsgrad weiterwuchs.

Des Weiteren geht aus den unterschiedlichen kynologischen Aufzeichnungen rund um die Entstehungs- und Verbreitungsgeschichte des St. Bernhardshunds hervor, dass die Personen, die sich von Anbeginn der weiteren Zuchtgeschichte für die Hunde begeisterten, nicht nur auf den direkten Bezug von Hospizhunden für ihre Zuchttätigkeiten verlassen konnten, da es einfach zu wenige gab, sondern auch auf weitere Bauern-, Hof- und Küherhunde selben Schlags aus der Umgebung und der ganzen Schweiz  zurückgreifen mussten. Ein weiterer Beleg, dass die St. Bernhardshunde bereits weiterverbreitet waren.

Als Begründer der Reinzucht gilt der Metzger und Wirt, Heinrich Schumacher aus Bern. Er züchtete Ende der 1850er Jahre Bernhardiner, führte eine eigenes Zuchtbuch in dem er jeden einzelnen Hund aufnahm und ihn zudem bei der Weitergabe mit einer Abstammungsurkunde versah.

Aus den Zuchttätigkeiten Schumachers gingen schließlich nach etlichen Verpaarungen der Rüde Sultan I und die Hündin Favorita I hervor, die im Jahr 1867 in Paris bei der Weltausstellung die goldene Medaille erhielten. Durch die Teilnahme und den herausragenden Erfolg bei der Hundeausstellung wurde die St. Bernhardshunde einer noch breiteren Öffentlichkeit bekannt, was sich sicherlich auch auf die zukünftige Nachfrage und damit weitere Verbreitung auf der ganzen Welt positiv auswirkte.

Der Literatur ist weiter zu entnehmen, dass Schumacher bereits Anfang der 1860er Jahre regelmäßig Bernhardiner nach Amerika, England und in den Osten nach Russland verkaufte.

In der Schweiz, der Heimat des Bernhardiners wurde am 15. März 1884 in Basel der Schweizerische St.-Bernhards-Club gegründet. Ebenfalls 1884 wurde der erste St. Bernhardshund mit dem Namen „Léon“ im Schweizerischen Hundestammbuch (SHSB) eingetragen.

Im Jahr 1885 fand ebenfalls in Basel eine internationale Hundeausstellung statt, bei der über 80 Bernhardiner teilnahmen und präsentiert wurden.

Die offizielle Anerkennung der Rasse und damit nachweislich bereits seit längerem in Amerika verbreitet, fand in den USA im Jahr 1885 mit 14 anderen Rassen von Seiten des American Kennel Clubs (AKC) statt.

1887 war es nun in der Schweiz mit der offiziellen Anerkennung als eigenständige Hunderasse auch endlich soweit. Der St. Bernhardshund erhielt rund um einen internationalen Kynologenkongress seinen eigenen Rassestandard und gilt seit dieser Zeit als Schweizer Nationalhund.

1888 wurde dort auch der erste Club für Bernhardiner mit der Bezeichnung „Saint Bernard Club of America“ in den Vereinigten Staaten von Amerika gegründet, der dem größten kynologischen Dachverband American Kennel Club (AKC) angegliedert ist. Der Club ist einer der ältesten Spezial-Clubs in Amerika, der sich der Förderung einer einzelnen Rasse verschrieben hat.

Der erste Spezialklub, der sich dem Bernhardiner und dessen züchterischen Entwicklung angenommen hat, ist der St. Bernhards-Klub e.V. mit Gründung im Jahr 1891. Der Klub wurde in München von einigen Züchtern und Liebhabern der Rasse im Münchner Gasthaus „Zum Rappen“ gegründet und wollte sich der systematisierten Zucht inkl. Führung eines Zuchtbuchs, der Vermittlung von St. Bernhards-Welpen, Publikation von Fachliteratur, Teilnahme an Hundeausstellungen etc. widmen.

Wie groß die Nachfrage nach dem sanften Riesen zu dieser Zeit in Deutschland war, verdeutlichen die 1897 publizierten 345 registrierten Bernhardiner im Zuchtbuch (Band II). Bis ins Jahr 2016 sind laut dem St. Bernhards-Klub e.V. um die 58.000 Bernhardiner in 96 Bänden des Zuchtbuchs aufgenommen und registriert worden.

Einen weiteren Bekanntheitsschub verlieh ein berühmter Bernhardiner-Halter der Rasse. Dabei handelte es sich um den 26. US-Präsidenten Theodore Roosevelt Jr., der von 1901 bis 1909 die Amtsgeschäfte in Amerika führte und an seiner Seite den Bernhardiner Rollo als Präsidentenhund hielt.

Weiter ging es mit Bamse, einem St. Bernhardshund, der das Licht der Welt im Jahr 1937 in Norwegen erblickte. Bamse wurde während des 2. Weltkriegs auf dem Marineschiff Thorodd offiziell als „Kriegshund“ und Besatzungsmitglied geführt, der ein fürsorglicher und tapferer Begleiter der Besatzung war, für Frieden an Bord sorgte, Landgänger nach Hause holte und Besatzungsmitglieder auch wenn nötig verteidigte. Sein Konterfei diente häufig als Foto für Postsendungen, wenn Besatzungsmitglieder Briefe nach Hause zu ihren Liebsten schickten, wodurch Bamse als Hundepersönlichkeit und der Bernhardiner als Rasse, zusätzliche Bekanntheit und Beliebtheit erlangte. Nach seinem Tod im Jahr 1944 wurde er in Montrose beerdigt, wo unzählige Teilnehmer der Beisetzung beiwohnten. Viele Jahre nach Kriegsende erlangte er nachträglich einige Lorbeeren, denn ihm wurde der Norwegische Hundeorden verliehen und zu seinen Ehren eine Bronzestatur in Montrose aufgestellt.

Am 28.08.1954 wurde der St. Bernhardshund schließlich von der Fédération Cynologique Internationale unter der FCI-Standard Nr. 61 als eigenständige Rasse mit eigenem Rassestandard anerkannt.

02

Aktuelles zum St. Bernhardshund

Wie beliebt ist der St. Bernhardshund und wie wird er heute eingesetzt?

Beliebtheit der Rasse heute

Generell kann man fast behaupten, dass der Bernhardiner einer der am weitläufigsten bekannten Hunderassen schlechthin ist und den Menschen weltweit durch seinen Auftritt im wahren Leben als der Rettungshund mit dem Schnapsfass, aus Film und Fernsehen, sowie in der Literatur als Hund und Rasse geläufig ist.

Zur Symbolfigur und Mythos wurde der St. Bernhardshund durch seine historischen Heldentaten rund um seine Rettungshundedienste, bei denen er unzähligen Menschen durch seinen unermüdlichen Einsatz in den Bergregionen das Leben rettete und sie regelmäßig aus fast ausweglosen Lagen, sicher herausbeförderte.

Natürlich erreichte der Bernhardiner auch in Film und Fernsehen weiteren Kultstatus und Berühmtheit, sei es durch seine Rolle als Josef in der Zeichentrickserie „Heidi“, mit der er Jung und Alt begeistert hat, oder aber als Filmhund „George“ der Bernhardiner aus der weltweit ausgestrahlten TV-Serie „Alles wegen George“ in den 1970er Jahren. Und wem ist nicht der St. Bernhardshund aus der weltbekannten Hollywood-Verfilmung „Ein Hund namens Beethoven“ bekannt, mit der die Beliebtheit der Rasse weitere Nahrung bekam.

Auch in der Literatur nimmt der Bernhardiner Einfluss auf eine breite Leserschaft, denke man an den Roman „Ferien auf Saltkrokan“ von Astrid Lindgren, in dem er eine tragende Rolle neben der charakterisierten Familie Melcherson einnimmt und zudem das Buchcover mit der Tochter der Familie schmückt und neben der Erzählung, auch visuell somit weiteren Ruhm einheimste.

Durch die Entstehungsgeschichte und enge Verbundenheit mit der Kirche, erklomm der Bernhardiner im Jahr 2016 den Hundeolymp, denn während einer Generalaudienz von Papst Franziskus, rückte der Junghund „Magnum“ aus der Schweiz in den Fokus von Millionen Gläubigen, die Zeuge wurden, als Magnum vom Papst gestreichelt und berührt wurde und damit seinen päpstlichen Segen erhielt.

Letztlich ist es aber auch das imposante äußere Erscheinungsbild des sanften Riesen, das den Bernhardiner als Hund weltbekannt gemacht hat und durch seine facettenreichen Auftritte das Herz von Millionen Menschen auf der ganzen Welt eroberte. 

So kann man sicherlich von einer Ikone sprechen; in der Schweiz erlangte der St. Bernhardshund auf Grund seiner Leistungen bereits früh den Status des Schweizer Nationalhundes, dem sogar ein eigenes Bernhardiner-Museum in Martigny (Kanton Wallis), rund um die Rassengeschichte und Förderung der Rasse gewidmet ist. Hierbei soll es sich um eine Begegnungsstätte für interessierte Besucher handeln, wo lebendige Bernhardiner leben und damit jedem ein sagenhafter Eindruck mit diesen einzigartigen Wesen vermittelt, zudem die Rassegeschichte durch wechselnde Ausstellungen dem Museumsbesucher nähergebracht wird. Ein Muss für Hundeliebhaber, die sich in der Schweiz aufhalten.

Diese Beliebtheit spiegelt sich nicht zu Letzt in Deutschland bei der Nachfrage und jährlichen Vermittlung von Bernhardiner-Welpen wider, die ein neues Zuhause bei Anhängern der besonderen Rasse finden. So sind immerhin 271 neugeborene Welpen in der aktuellsten Fassung (2020) der Welpenstatistik des Verband für das Deutsche Hundewesen e.V. (VDH) gemeldet worden, die zur Weitervermittlung an interessierte Haushalte bereitstanden. Damit belegt der St. Bernhardshund in Deutschland seit Jahren einen gesicherten Platz in den Top 100 der beliebtesten Hunderassen. Nicht zu vergessen sind natürlich auch die Bernhardiner-Welpen, die außerhalb des VDH oder dessen Mitgliedsverbände gezüchtet und ebenfalls in die Obhut von Hundehaltern verkauft werden, sprich die tatsächlichen Zahlen fallen sogar noch höher aus.

Weltweit hat die Rasse heute eine große Anhängerschaft, die den Bernhardiner an ihrer Seite hält. Auch über dem großen Teich in den Vereinigten Staaten von Amerika ist der „Saint Bernard“, wie der Bernhardiner beim American Kennel Club (AKC) offiziell geführt wird, als Rasse zu großem Ruhm gekommen und belegt einen beachtlichen 48. Platz von 196 Rassen, was den Popularitätsstatus betrifft. Not bad!

Verwendung heute

Der St. Bernhardshund wird heute vorwiegend als Begleit- und Familienhund angeschafft und gehalten, zudem übernimmt er dabei häufig die Funktion des Wachhundes, bei der Beaufsichtigung von Haus und Hof.

Auf Grund ihrer besonderen Rassemerkmale und ihrem hervorragenden Wesen, trifft man auch regelmäßig auf Bernhardiner während ihrer Tätigkeit als ausgebildete Therapiehunde, z.B. in Behinderteneinrichtungen, Kindergärten und Schulen, Altenheimen und Pflegeeinrichtungen etc., um durch ihre aktive Anwesenheit und Verhalten, positiven Einfluss auf das Wohlbefinden von Menschen zu nehmen.

Da Bernhardiner gute Schwimmer sind, die natürliche Veranlagung zum retten von Menschenleben mitbringen, werden vereinzelt diese Rassehunde auch als Rettungshunde bei der Wasserrettung verwandt. Ihr guter Orientierungs- und Geruchssinn befähigt sie zudem beim Mantrailing eingesetzt zu werden, zur Suche und Aufspüren von vermissten Personen. Als Lawinensuchhund kommen die Kolosse heute nicht mehr zum Einsatz, da sie einfach für diesen Arbeitsdienst zu schwer sind.

Ferner findet man uns regelmäßig auf Hundeausstellungen und -shows, wo wir Bernhardiner als Ausstellungshunde präsentiert und bewertet werden.

03

Wie ist es um die Physis des St. Bernhardshundes bestellt?

Welche körperlichen Rassemerkmale bringt der St. Bernhardshund mit und welche Vor- und Nachteile hängen mit ihnen zusammen?
Lebenserwartung
Rüden
6 - 10 Jahre
Hündinnen
6 - 10 Jahre
Widerristhöhe
Rüden
70 - 90 cm
Hündinnen
65 - 80 cm
Gewicht
Rüden
70 - 120 kg
Hündinnen
65 - 110 kg

Schläge und Varietäten

Interessiert man sich für die Rasse St. Bernhardshund, so werden laut dem Rassestandard zwei verschiedene Varietäten gezüchtet. 

Dabei handelt es sich um die beiden nachfolgenden Haarvarietäten:

  • Kurzhaar (Stockhaar)
  • Langhaar

Wie sich die beiden Haarvarietäten von ihrer Fellbeschaffenheit und Haarstruktur voneinander unterscheiden, erfahrt ihr beim Weiterlesen unter der Überschrift „Fellfarben und Arten“.

Allgemeines Erscheinungsbild

Für die allermeisten Hundeliebhaber und potentiellen Hundekäufer nimmt das äußere Erscheinungsbild und damit das Aussehen des jeweiligen Hundes und der Rasse einen großen Stellenwert ein.

Wie sieht also der Bernhardiner aus und welche körperlichen Rassemerkmale zeichnen ihn aus? Diesen beiden Fragen gehen wir nun explizit und sehr umfassend, anhand des offiziellen Rassestandards für den St. Bernhardshund nach:

Diese wahrhaftigen Giganten ziehen den Betrachter mit ihrer imposanten, stattlichen und eindrucksvollen Körperstatur regelrecht in ihren Bann. Ob Kurzhaar- oder Langhaar-Bernhardiner, beide Varietäten trumpfen mit ihrer beachtlichen Größe und erhabenen Gesamterscheinung auf, was sich in ihrem souveränen, beeindruckenden und ehrfürchtigen Auftritt widerspiegelt.

Welche Kraft und Power dieser Rassehund entwickeln kann, wird beim Anblick des gewaltigen, kraftvollen, muskulösen und strammen Körpergebäudes sofort ersichtlich und dennoch wirkt der Körper in sich harmonisch und von den gesamten Proportionen stimmig. 

Bevor wir uns nun Körperteil für Körperteil des Bernhardiners annehmen, wollen wir noch einige wichtige Proportionen aufzählen, die der Standard explizit vorwegschickt:

  • Die Brusttiefe soll mindestens 45% bis maximal 50% der Widerristhöhe betragen.
  • Ein Verhältnis von 9 : 10 ist bei der Proportion von Widerristhöhe zu Rumpflänge des St. Bernhardshund wünschenswert.
  • Die Länge des Kopfes sollte möglichst leicht größer sein als ein Drittel der Widerristhöhe.
  • Die Fangtiefe im Verhältnis zur Fanglänge sollte annähernd 2 : 1 betragen.
  • Zusätzlich soll der Fang etwas größer als ein Drittel der Kopflänge sein.

Die folgende Detailbetrachtung der einzelnen Körperbereiche des St. Bernhardshund wollen wir mit der Kopfpartie beginnen, die durch deren enorme Ausprägung dem Hund eine äußerst markante Gesamterscheinung verleiht.

Der beachtliche, massiv gebaute und in seiner Wirkung imposante und ausdrucksstarke Kopf, fügt sich bestens in das Gesamtbild des Bernhardiners ein, der aufmerksame Gesichtsausdruck unterstreicht zudem die gesamte Imposanz und Aura des außergewöhnlichen Rassehundes.

Der Schädel ist von seiner Struktur stark und breit gebaut. Betrachtet man den Bernhardiner vom vorderen Profil, so ist die leichte Schädelwölbung zu vernehmen. 

Befindet sich der St. Bernhardshund in einer angespannten Gemütsstimmung, Affekthandlung und erhöhtem Erregungszustand, so bildet der Ohransatz mit dem Oberkopf eine gerade Linie, die seitlich in sanfter Rundung in die kräftig ausgebildeten hohen Backenpartien übergeht. Zudem sind in dieser Stressphase die leichten Falten, die die Stirnhaut über den Augen des Bernhardiners bildet, nur mäßig sichtbar.  Die Stirnpartie fällt stark zum Fang hin ab, der Hinterhauptbeinhöcker ist nur mäßig auffallend. Hingegen sind die oberen Augenbögen stark ausgebildet und die deutlich entwickelte Stirnfurche, die am Stirnansatz beginnt, verläuft mitten über den Oberkopf des St. Bernhardshund. Der Stop ist prägnant entwickelt.

Schauen wir uns weiter das angestrebte Zuchtziel laut Rassestandard für den Gesichtsschädel an: 

Ein sehr bedeutender Körperbereich für Hunde ist deren Nase, mit ihrem überaus wichtigen Geruchssinn. Dies gilt natürlich auch für den Bernhardiner. Der Nasenschwamm ist bei der Rasse schwarz pigmentiert, breit und eckig gebaut und für die Gesamtgröße des Hundes entsprechend groß. Die Nasenlöcher sind gut ausgeprägt und geöffnet. Der Fang ist insgesamt gleichmäßig breit entwickelt. Ferner ist die Rasse mit einem gerade gebauten Nasenrücken ausgestattet, der eine leichte Rinne aufweist. Passend zur Nase sind auch die Lefzen des St. Bernhardshund schwarz. Am Oberkiefer ist die Lefze stark ausgebildet, von ihrer Beschaffenheit straff und hängt gemäßigt über. In Richtung der Nase bilden die Lefzen zudem einen weiten Bogen. Der Mundwinkel soll stets sichtbar sein. Die Beschreibung des Gesichtsschädels wollen wir mit dem Gebiss und Kiefer abschließen, die wichtige Werkzeuge für allerhand Aufgaben, Beschäftigungsformen bis hin zum Verarbeiten des Futters sind. Hier ist der Bernhardiner bestens ausgestattet und verfügt über kräftige und breitgebaute Ober- und Unterkiefer. Beide sind gleich lang. Hinzu kommt ein hervorragend entwickeltes und bei erwachsenen Hunden mit 42 Zähnen versehenes Scheren- oder Zangengebiss, mit dem der St. Bernhardshund entsprechend kraftvoll zupacken kann.

Weiter geht es mit zwei Körperbereichen, die wesentlich zur Funktionstüchtigkeit und Leistungsfähigkeit eines Hundes beitragen, da sie für zwei weitere Sinnesorgane, das Sehvermögen und den Hörsinn zuständig sind. Augen und Ohren:

Der St. Bernhardshund hat mittelgroße Augen, die mäßig tief im Kopf liegen. Die Augenfarbe soll laut Rassestandard dunkelbraun bis nussbraun sein. Der Augenausdruck ist von Freundlichkeit geprägt. Daneben ist ein natürlicher und gefestigter Lidschluss wünschenswert. Apropos Augenlider: Die Lidränder sind ebenfalls vollständig schwarz pigmentiert.

Die mittelgroßen und dreieckförmigen Hängeohren sind hoch und breit am Kopf des Bernhardiners angesetzt. Die Ohrenspitze ist abgerundet. Die Ohrmuscheln beider Ohren sind gut ausgebildet, die Ohrlappen elastisch und schmiegsam – also geschmeidig. Der vordere Ohrrand liegt jeweils an den Backen des Hundes an, der hintere steht leicht ab.

Neben der Power und Energie, die der Bernhardiner aus seinen Gliedmaßen zieht, nimmt die Halspartie eine weitere herausragende Stellung ein, wenn es um die Zugkraft beim Ziehen schwerer Lasten geht. Der Hals ist kräftig und muskulös, soll zudem eine gute Länge aufweisen. Sowohl Kehl- als auch Halswamme sind mäßig ausgebildet.

Gehen wir über zum Körper des St. Bernhardshund:

Die Größe des Bernhardiners wird an dessen gut ausgeprägt sichtbaren Widerrist gemessen, der sich zwischen dem Ende des Hals im Übergang zum Rücken befindet. Der Rücken ist entsprechend dem gesamten Körperverhältnis gebaut und fällt breit, kräftig, bemuskelt und fest aus. Der Verlauf der Rückenlinie bis zu den Lenden des Rassehundes, ist gerade und horizontal. Es folgt die lange und mäßig abfallende Kruppe, die wiederum harmonisch in den Rutenansatz übergeht.

Die Rippen sind ausreichend stark gewölbt, dabei aber nicht tiefer als bis zu den Ellenbogen. Der Brustkorb erreicht von seinem Ausmaß eine mäßige Tiefe.

Schaut der Betrachter den Bernhardiner vom seitlichen Profil an, so vernimmt er die leicht zum hinteren Ende Richtung Leisten aufgezogene untere Profillinie.

Als Kommunikationsmittel, Anzeichen/Indikator seiner Stimmungslage und Gegenstand des Ausdrucksverhalten ist die Rute bei Hunden im Allgemeinen ein enorm wichtiges Körperteil, denn sie signalisiert ihrem Gegenüber z.B. Angst oder Freude. Beim Bernhardiner fällt die Rute entsprechend seiner Körperstatur aus. Der Rutenansatz ist breit und zudem kräftig gebaut. Durch die ausgeprägte Länge und gut entwickelte Stärke, bei der der letzte Schwanzwirbel mindestens bis hinunter zum Sprunggelenk reicht, weist die Rute eine entsprechende Schwere, also Gewicht, auf. In der Ruhephase hängt die Rute gerade herab, oder aber der St. Bernhardshund trägt dann seine Rute im unteren Drittel leicht aufwärts gebogen. In einer erregten Stimmung mit erhöhtem Stressniveau, trägt er sie höher.

Bevor wir nun das äußere Erscheinungsbild des Bernhardiners mit den Gliedmaßen abschließen, schauen wir uns sein Gangwerk an: Durch die voluminösen und stark bemuskelten Hinterläufe und Oberschenkel, ist die Rasse in der Lage, enormen Schub in der Fortbewegung zu erzeugen. Dabei bleibt die muskulöse und feste Rückenpartie stets stabil und ruhig. Der Bewegungsablauf ist harmonisch und ausgreifend, sprich in der Vorwärtsbewegung wird viel Raum durch das Ausgreifen der Vorderläufe eingenommen. Die Pfoten der Vorder- und Hinterhand werden beim Laufen geradlinig nach vorne aufgesetzt.

Schließen wir nun die Rubrik mit der Detailbeschreibung der Vorder- und Hinterläufe ab.

Die mäßig breit gestellten Vorderhände stehen vom vorderen Profil betrachtet, gerade und parallel zueinander. Die Schulterblätter sind wie viele andere Körperbereiche stark bemuskelt, zudem schräggestellt und liegen am Körper gut an. Die Oberarme des Bernhardiners sind länger als seine Schulterblätter. Es folgen die anliegenden Ellenbogen. Im weiteren Verlauf sind die muskulösen und trockenen Unterarme platziert, die eine starke Knochenstruktur aufweisen – sprich äußerst stabil gebaut sind. Zudem sind sie gerade entwickelt. Der der Verlängerung schließen sich nun die Vordermittelfüße an, die von vorn betrachtet senkrecht steht, seitlich eine leicht abgewinkelte Bauweise aufzeigen. Die Pfoten der Vorderhände sind breit und mit kräftigen, eng aneinander liegenden Zehen ausgestattet, die stark gewölbt sind.

Die Hinterläufe sind sehr muskulös und stark, mäßig gewinkelt und wie die Vorderläufe stehen sie frontal betrachtet, parallel und nicht eng zueinander. Geprägt werden die Hinterhände durch die starken, gewaltigen, bemuskelten und breiten Keulen, also Oberschenkel. Zwischen Oberschenkel und Unterschenkel befinden sich die gut gewinkelten Kniegelenke, die weder nach innen noch nach außen gedreht sind. Die relativ langen Unterschenkel des Bernhardiners, sind schräg gestellt. Damit die Rasse auch kraftvoll Springen kann, hat sich ein festes und leicht gewinkeltes Sprunggelenk an beiden Hinterläufen. Es gilt der vom hinteren Profil betrachtet gerade und parallel gestellte Hintermittelfuß. Den Abschluss bilden auch hier die resistenten und widerstandsfähigen Pfoten. Die Hinterpfoten sind wie ihre vorderen Pendants, breit und mit kräftigen, hochgewölbten, enganliegenden Zehen versehen. Ist der St. Bernhardshund an der Hinterhand mit einer Afterkralle ausgestattet, so wird diese für den Fall toleriert, dass sie ihn in der Bewegung und in seinem Tun nicht einschränkt oder er sich Verletzungen zuziehen könnte.

Fellfarben & Fellarten

Felldichte dicht
Fellstärke dick
Fellform glatt
Fellhärte hart, mittelhart
Felllänge kurz, mittel
Unterwolle Ja
Fellmuster zweifarbig, Abzeichen, Maske, Mantel, Platten, Blesse
Fellfarbe Schwarz, Braun, Weiß, Rot

Nachdem wir nun das äußere Erscheinungsbild und die entsprechenden Körperteile des Bernhardiners detailliert betrachtet haben, kommen wir nun zum Haarkleid, das im Hinblick auf das Aussehen und die optische Wahrnehmung eines Hundes, eine ganz wesentliche Rolle für das individuelle Schönheitsempfinden des einzelnen Betrachters einnimmt und damit häufig ein wichtiges Entscheidungskriterium für die endgültige Wahl der Rasse beim Welpenkauf oder der Anschaffung eines Hundes ist.

Schauen wir uns zunächst die Fellfarben an, die das Haarkleid färben, zeichnen und mustern:

Die Grundfarbe beim Bernhardiner ist immer weiß, egal ob es sich um die Kurzhaar-Varietät oder die Langhaar-Varietät handelt.

Ferner wird der dominierende weiße Grundton durch kleinere oder größere klare rote Platten bis hin zu durchgehend klaren zu dunkel roten Decken über dem Rücken und den Flanken des St. Bernhardshund, ergänzt. Je nach Vorkommen werden die einzelnen Rassevertreter als Plattenhunde oder Mantelhunde bezeichnet.

Als gleichwertig betrachtet der Rassestandard etwaige zerrissene Mäntel (mit weiß durchbrochener Decke).

Weist das Hundeindividuum gestromtes Rotbraun auf, zu wird dies nicht als Fehler betrachtet, sondern wird als zulässig anerkannt. Kommt Braungelb vor, so wird dies gemäß dem Standard akzeptiert.

Eine dunkle Verbrämung am Kopf ist laut den Zuchtvorgaben und dem Idealbild eines Bernhardiners erwünscht.

Zudem sind leichte schwarze Schattierung zu vernehmen.

Des Weiteren sind verschiedene Abzeichen vorhanden, die das Haarkleid des St. Bernhardhundes zu Teilen verpflichtend zu schmücken haben:

Folgende weiße Abzeichen werden laut Rassestandard vorgegeben:

  • Brust
  • Pfoten
  • Rutenspitze
  • Nasenband
  • Blesse
  • Genickfleck 

Zusätzlich sind folgende Abzeichen erwünscht, aber nicht zwingend:

  • Weißer Kragen
  • Symmetrische dunkle Maske

Farblich haben wir nun einen guten Eindruck über das mögliche Aussehen des Fells eines Bernhardiners gewinnen können, um weiter die Fellbeschaffenheit und -struktur des Haars unter die Lupe zu nehmen. 

An dieser Stelle müssen wir nun aber beide Haarvarietäten aufteilen, denn alleine schon die Haarlänge macht hier einen deutlichen Unterschied zwischen dem Kurzhaar-Bernhardiner und de Langhaar-St. Bernhardshund:

  • Varietät Kurzhaar:

    Die Kurzhaarvariante wird auch als Stockhaar bezeichnet.

    Diese Bernhardiner sind mit einem doppelten Haarkleid ausgestattet, das aus dem Deckhaar und der weichen Unterwolle besteht.

    Das Deckhaar ist dicht, glatt und derb. Zudem liegt das Deckhaar an.

    Um gegen Kälte u.a. optimal geschützt zu sein, hat der Bernhardshund eine weiche, wärmende und reichlich bewachsene Unterwolle.

    Die Keulen des Hundes sind leicht behost und die Rute der Kurzhaarvarietät ist zudem dicht behaart.

  • Varietät Langhaar:

    Der Langhaar-Bernhardiner hat ebenfalls ein doppeltes Haarkleid, das aus mittellangem und gerade gewachsenen Deckhaar sowie der reichlich vorhandenen Unterwolle besteht.

    Das Gesicht und die Ohren des langhaarigen St. Bernhardshund sind kurzhaarig.

    Leicht gewellt sind die Haare in den überwiegenden Fällen über der Hüfte und Kruppe.

    Die Vorderläufe weisen eine Befederung auf und die Keulen an der Hinterhand sind stark behost.

    Das Gesamtbild rundet am hinteren Ende des Bernhardiners schließlich die buschige Rute ab.

Körpermaße

Bernhardiner-Hunde sind wahre Giganten. Sie zählen definitiv mit ihrer Körpergröße und gesamten Ausmaße zu den Riesenrassen. 

Warum? Schaut euch die folgenden Größenangaben im Rassestandard an und auch ihr werdet sicherlich beeindruckt sein:

  • Die Bernhardiner-Rüden sollen eine Körpergröße von 70 bis 90 cm gemessen am Widerrist erreichen.
  • Die St. Bernhards-Hündinnen sollen eine Widerristhöhe von 65 bis 80 cm aufweisen.

Fallen Bernhardiner größer als nach den vorgenannten Höchstmaßen aus, wird dies laut dem Standard nicht als Fehler bewertet oder in seiner ganzen Beurteilung abgestraft, vorausgesetzt die Gesamterscheinung des jeweiligen Hundeindividuums bleibt bernhardinerkonform und weiterhin in harmonischer Gestaltung, zudem darf sein Gangwerk nicht darunter leiden.

Aber der St. Bernhardshund ist nicht nur riesig, sondern auch entsprechend schwer. Damit das Gesamtbild also passt, erreichen die männlichen und weiblichen Vertreter/-innen folgendes Körpergewicht:

  • Rüden 70 bis 120 Kg
  • Hündinnen 65 bis 110 KG

Wow, was für ein außergewöhnlicher Rassehund.

Stärken

Nachdem wir die körperlichen Rassemerkmale des St. Bernhardshund ausführlich beschrieben haben, wollen wir nun einen Blick auf die sich daraus resultierenden Stärken bei den verschiedenen Beschäftigungen und Aktivitäten, sowie im sonstigen Hundealltag ergeben.

Auf Grund der eindrucksvollen Größe der Giganten und dem enormen Kampfgewicht, das zu einem Großteil an hervorragender Muskulatur besteht, strotzt der Bernhardiner nur so vor Kraft, Stärke und Power. Diese Voraussetzungen befähigen ihn zum Ziehen und Tragen schwerer Lasten, sei es beim Einsatz seiner Zugkraft und Ziehen von diversen Wagen mit Holz, Baumaterial, Erntegüter, Wasser- und Bierkästen etc., von Kindern im Bollerwagen oder dem Schlitten im Schnee, oder dem Tragen von Einkaufstüten und Holzscheiten – der St. Bernhardshund eignet sich für viele körperbetonte Arbeiten und spaßigen Beschäftigungen mit der Familie, wenn es darum geht mit seiner körperlichen Leistungsfähigkeit zu glänzen und seiner Familie zur Hand zu gehen.

Ihre ausgesprochene Belastbarkeit, Leistungsvermögen und Ausdauer, was nicht zu Letzt auf den guten Körperbau zurückgeht, der ausreichend Platz für das Wachstum der inneren Organe wie Herz und Lunge bietet, haben die St. Bernhardshunde bereits eindrücklich bei der Bewältigung ihrer Rettungseinsätze in den Bergen rund um den St. Bernhards-Pass geschichtlich bewiesen. Auch heute kommen ihnen bei allerlei Aufgaben und Aktivitäten diese hochqualitativen Merkmale entgegen.

Das imposante Bellen, das aus der Tiefe seines voluminösen Körpers in dunkler Stimme wenn nötig ertönt, in Kombination mit seiner eindrucksvollen, stattlichen und aufsehenerregenden Statur, Körpermasse und Erscheinung, erweckt der Bernhardiner den Eindruck, sich jederzeit problemlos zu Wehr setzen zu können und seine Familie, Hab und Gut sowie ihm anvertrautes Eigentum sicher und zuverlässig zu schützen und wenn erforderlich zu verteidigen. Damit vermittelt der St Bernhardshund den Eindruck von bester Wach- und Schutztauglichkeit; nicht umsonst wird die Rasse entsprechend auch als Wach- und Hofhund gehalten und eingesetzt, so wie es bereits historisch betrachtet auch rund um ihr Hospizleben in den Schweizer Alpen zur Sicherheit von Wanderern, Pilger und Reisenden war.

Die bestens ausgestatteten Gliedmaßen mit den muskulösen Vorder- und Hinterläufen inklusive kräftiger Knochenstruktur, verleihen dem St. Bernhardshund einen äußerst stabilen Stand, sprich nichts und niemand kann ihn so schnell umhauen oder aus der Bahn werfen. 

Zudem hat er resistente und widerstandsfähige Pfoten mit dicken Ballen, die ihn zu einem äußerst geländegängigen Hund machen. Auch hier können wir wiederum auf die Rassegeschichte verweisen, schließlich musste der St. Bernhardshund auf den mühsamen, kraftraubenden und häufig gefährlichen Einsätzen im Gebirge einen sicheren Stand haben, über Schnee, Eis und Geröll sich sicher bewegen können, um Menschen vom Tal hinauf zum Hospiz und wieder hinunter zu begleiten und gar Abseits der Wege in schwierigem Gelände nach ihnen zu suchen und für ihr überleben durch die aktive Rettung zu sorgen.

Die zum Teil widrigen Wetterbedingungen in den Alpen, mit äußerster Kälte, Schnee, Schneestürmen, Gewitter, Regen, Nebel, Feuchtigkeit etc. machten es nötig, dass sowohl die Kurzhaar- als auch Langhaar-Bernhardiner, mit besten Haarkleidern und Fell ausgestattet waren. Nicht umsonst verfügt die Rasse bis heute über eine ausgesprochene Fellqualität. Ihr dickes Deckhaar und die dichte Unterwolle, sorgen für Wärme und Schutz vor Nässe, Kälte und Wind. Sie sind somit sehr wetterresistent und bieten Wetterkapriolen problemlos die Stirn. 

Kurzum, der St. Bernhardshund kann ohne Frage als extrem robuste, zähe und widerstandsfähige Rasse beschrieben werden.

Weiter geht es mit der sehr ausgeprägten Nase, sprich dem herausragenden Geruchssinn. Auch diese Rasseeigenschaft in Verbindung mit ihrem exzellenten Orientierungssinn, war das Fundament für ihre Heldentaten in den Schweizer Alpen als Rettungshund und Wegweiser. Bis heute werden diese Merkmale und Fähigkeiten beim Mantrailing im Rettungshundewesen genutzt – aber auch in Kombination mit ihrer guten Schwimmfähigkeit bei der Wasserrettung. Natürlich eignen sich entsprechend die eine oder andere Hundesportart, um dem Bernhardiner die Möglichkeit zu bieten, seine Fähigkeit gezielt einzusetzen und sich bei den entsprechenden Übungen und Aufgaben voll einbringen und entfalten zu können.

Schließen wollen wir dieses Kapitel mit der relativ anspruchslosen Pflegebedürftigkeit des Bernhardiners, denn sie können durchaus als pflegeleicht bezeichnet werden. Natürlich benötigen alle Körperteile regelmäßige Zuwendung und die entsprechenden Pflegemaßnahmen, wie ihr aus unserem Artikel „Hundepflege – Was gehört alles zu einer umfassenden Pflege des Hundes dazu?“ entnehmen könnt. 

Stärken

  • Geländegängigkeit
  • gute Schwimmer
  • Eindruck von Wach- und Schutztauglichkeit
  • Zughundetauglichkeit
  • Ausdauer
  • Belastbarkeit
  • fester Biss
  • stabiles Skelett
  • viel Platz für innere Organe
  • imposantes Bellen
  • geringer Pflegeaufwand
  • Robustheit
  • stabiler Stand
  • Verletzungsresistenz
  • Wehrhaftigkeit
  • Widerstandsfähigkeit
  • guter Geruchssinn
  • gutes Hörvermögen
  • gutes Sehvermögen
  • Kälteresistenz
  • Nässeresistenz
  • Schneeresistenz
  • Windresistenz

Schwächen

  • relative Langsamkeit
  • hoher Futteraufwand
  • Fellwechsel 2 mal jährlich
  • Haarverlust ganzjährig
  • großer Platzbedarf
  • viel Sabber

Schwächen

Neben den vorweg beschriebenen sehr umfangreichen Stärken, kommen aber auch einige wenige Begebenheiten beim St. Bernhardshund hinzu, die eher gegenteiliger Natur sind und im Vorfeld einer Anschaffung und Haltung jedem potentiellen Bernhardinerbesitzer bekannt sein sollten. 

Denn beginnend mit der Körpergröße und dem Gewicht der Rasse, müssen die vorhandenen Lebens- und Haltebedingungen ausreichend Platz mitbringen, um z.B. für einen etwaigen Transport des Hundes im Kofferraum des PKW, den Liege- und Schlafplätzen und der allgemeinen Bewegungsfreiheit im Wohnraum gerecht zu werden. 

Nicht anders müssen Restaurantbesuche, Urlaubsreisen oder Fahrten mit den öffentlichen Verkehrsmitteln gut geplant werden, denn nicht überall ist die Mitnahme eines solchen Giganten erwünscht oder gar gestattet. Der Bernhardiner braucht einfach wegen seines enormen Volumens viel Raum und Platz.

Auf Grund seiner extremen Körpermaße sollte auf das regelmäßige Treppensteigen, ständige Ein- und Aussteigen ohne Rampe ins KFZ bestenfalls präventiv verzichtet werden, da das hohe Gewicht einen extremen Belastungsgrad für Bänder, Sehnen, Muskeln und den gesamten Bewegungsapparat wie Hüfte und Ellenbogen darstellt. Die Haltung eines Bernhardiners in einer Altbauwohnung im 5 Stockwerk ohne Lift ist demnach im Sinne des Hundes auf jeden Fall zu vermeiden – den Koloss zu entlasten und täglich in den 5. Stock hochzutragen stellt sicherlich eine unüberwindbare Hürde dar…

Kommen wir zur Fellbeschaffenheit: Egal ob Kurzhaar- oder Langhaar-Varietät, beide Arten verlieren ganzjährig Haare, zudem wechseln sie im Frühjahr und Herbst ihr Fell, was für besonders ausgeprägten Haarverlust während des Fellwechsels sorgt und hinzu noch häufigeres Bürsten und Kämmen notwendig macht, um abgestorbenes und altes Haar aus dem Fell heraus zu bürsten, damit das nachwachsende besser gedeihen kann.

Die Kontrolle nach vorhandenen Zecken, fällt besonders aufwendig bei den langhaarigen St. Bernhardshunden aus, denn das lange Haar muss mühsam durchforstet werden, um die Haut zu erreichen und nach den Parasiten abzusuchen.

Der typische Hundegeruch ist ebenfalls bei der Langhaar-Varietät ausgeprägter als bei den kurzhaarigen Rassevertretern.

Apropos Hygiene: der Bernhardiner sabbert, dies ist auf seine Beschaffenheit und Struktur der Lefzen zurückzuführen. Der Grad des Sabberns kann variieren, je nachdem wie stark die Lefzen hängen. Hat der St. Bernhardshund am Napf getrunken und schütteln sich, so sollte man einen Regenschirm aufspannen, denn man wird unweigerlich nassgespritzt.

Die Hängeohren bedürfen regelmäßiger Kontrolle und Pflege, da sich diese nicht so gut belüftet und mit Sauerstoff versorgt werden, somit gut Feuchtigkeit, Dreck und Ungeziefer ansammeln können, die beispielsweise Ohreninfektionen verursachen können.

04

St. Bernhardshund: Wesen, Charakter & Temperament

Was zeichnet das Wesen und Sozialverhalten beim St. Bernhardshund aus?

Allgemeine Merkmale

Intelligenz Hoch
Temperament Mittel
Willenstärke Hoch
Allein zuhause -
Verfressenheit -
Jagdtrieb -
Wachsamkeit Hoch
Streuner-Trieb -
Bewegungsbedürfnis Mittel
Verspieltheit -
Mut Hoch

Allgemeine Merkmale

Intelligenz

Bernhardiner sind intelligent und klug, wie sonst wäre ihr instinktsicheres Handeln bei den Rettungseinsätzen dazumal denkbar gewesen. 

Ein weiterer Indikator ist ihre gute Ausbildungsfähigkeit, ob als privater Lebensbegleiter in der Familie, oder als Therapie- und Rettungshund.

Ihr Einfühlungsvermögen, Sensibilität und Sanftmut sind weitere Merkmale, die für intelligentes und angemessenes Verhalten von Nöten sind. 

Temperament

Der St. Bernhardshund bringt ein ruhiges, sanftes, gelassenes und ausgeglichenes Wesen mit, kann aber ebenso temperamentvoll und energisch aus sich herausgehen, sprich sehr lebhaft sein. Wenn es die Situation erfordert kann der Bernhardiner blitzschnell reagieren und von 0 auf 100 schalten.

Die Rasse ruht in sich, lässt sich durch nichts und niemand so schnell aus der Fassung bringen, ist unerschrocken und kann dennoch mit hoher Lebendigkeit, Aktivität und Einsatz überzeugen, wenn Beschäftigungen und konkrete Aufgaben auf dem Programm stehen und es in die praktische Umsetzung geht.

Es ist eine Rasse mit ausgesprochener Wesensfestigkeit und Charakterstärke, sowie großer Verlässlichkeit, wodurch sie sich u.a. als Therapie- und Wachhunde eignen.

Willensstärke

Die Willensstärke und Willenskraft ist definitiv ausgeprägt vorhanden, wie sonst sollte dieser Gigant unter den widrigsten Bedingungen der Alpenlandschaft, zuverlässig zahlreichen Menschen durch ihren zielorientierten und unermüdlichen Arbeitseinsatz ihr Leben retten. 

Ferner legten sie die mühsamen Wegstrecken vom Hospiz ins Tal und zurück, zur Begleitung der Reisenden, mitunter eigenständig ohne menschliche Führer zurück, was selbstständiges und eigenverantwortliches Handeln voraussetzte. 

Eigene angemessene Entscheidungen zu treffen, kann auch als Wach- und Hofhund zur Verteidigung notwendig sein.

Bernhardiner sind daher selbstbewusst und selbstsicher, bringen eine starke Hundepersönlichkeit mit und können durchaus hier und da auch als dickköpfig bzw. stur bezeichnet werden. 

Wachsamkeit

In ihrer Funktion als Wach- und Hofhund, sind sie der ruhende, stets aufmerksame, acht- und wachsame Pol, der eine Auge auf das Eigentum und seine Menschen hält, wenn nötig seine Masse und Stimmgewaltigkeit zur Schau stellt, warnt und droht, damit Mensch und Tier durch sein respekteinflössendes Verhalten vor Übergriffen möglichst abhält und abschreckt.

Ist eine Verteidigungsmaßnahme unerlässlich, da gewisse Grenzen verletzt und unterschritten werden, so kann man sich beim Anblick dieser muskulösen und kraftstrotzenden Kolosse vorstellen, zu was sie in der Lage sind. 

Sie sorgen zuverlässig mit ihrer Erscheinung, ihrer Leistungsfähigkeit und ausgeprägtem Bewacher- und Beschützerinstinkt für Sicherheit und Schutz. 

Bewegungsbedürfnis

Trotz ihrer Größe und Gewicht, sind Bernhardiner keine lethargischen und faulen Hunde, die den ganzen Tag nur abliegen und dösen wollen.

Ganz im Gegenteil bringen sie eine ausgeprägte Bewegungsfreude mit, sie brauchen Auslauf, Aufgaben und gezielte körperliche Beschäftigung, damit sie gemäß ihrer Rasseanlagen angesprochen und gefordert werden, sich einbringen und entfalten können.

Tägliche Spaziergänge, Wanderungen oder Trekkingtouren, ausreichend Bewegungsradius in einem großen Garten sind auf alle Fälle notwendig, um für ausreichend körperliche Auslastung zu sorgen. Ferner eignet er sich hervorragend für etwaige Aufgaben als Zughund und daher auch für den Zughundesport.

Mut

Der St. Bernhardshund ausgesprochen mutig und couragiert. Wovor sollen sich diese staatlichen Hunde auch fürchten? Ihre äußere Erscheinung und Anwesenheit sorgen schon für ausreichend Respekt beim Gegenüber.

Sozialverhalten

Sozialverträglichkeit

St. Bernhardshunde freuen sich über jeglichen Sozialkontakt zu Artgenossen und verhalten sich unter der Voraussetzung gut sozialisiert worden zu sein, sehr freundlich und verträglich anderen Hunden gegenüber. Regelmäßiger innerartlicher Sozialkontakt ist enorm wichtig, damit Hunde generell das nötige Sozialverhalten und die arttypischen Verhaltensnormen für das Interagieren mit Gleichgesinnten in all ihren Facetten kennenlernen, üben und in ihrem Verhaltensrepertoire verankern. Auch Hunde müssen reifen und sich zu eine hundgerechten Persönlichkeiten durch erlernte Inhalten und Erfahrungswerte entwickeln. Mit der Zeit wird dann der Bernhardiner seine von Haus aus veranlagte Verträglichkeit noch weiter ausbauen und zu einem äußerst sozialkompetenten Hund erwachsen. Dies liefert das ideale Fundament, um regelmäßig eine Hundewiese zu besuchen, um den Kontakt zu anderen Vierbeinern zu fördern, gleichzeitig wird der Hund durch das tierische Miteinander und dem Ausleben von arttypischen Verhalten, beim Spielen, Toben und Raufen, kopfseitig und körperlich gefordert.

Gleiches gilt im Hinblick auf das Miteinander und Begegnungen mit Menschen. Generell sind Bernhardiner sozialverträgliche Wesen, die aber wie jeder andere Hund und Rasse, auf Menschen im Welpenalter positiv geprägt und sozialisiert werden müssen, um die menschliche Spezies als "Freunde" abzuspeichern und an sie und deren artfremdes Verhalten gewöhnt zu werden - so kann der Bernhardiner dann sich und sein eigenes Verhalten anpassen und angemessen interagieren.




Freundlichkeit zu Hunden

Ist der Bernhardiner im Welpenalter umfassend sozialisiert und geprägt, früh mit anderen Hunden jeglicher Rasse zusammengebracht worden, beispielsweise in der Welpengruppe, so können sie früh ihr Sozialverhalten entwickeln und werden in aller Regel freundlich und positiv gestimmt mit anderen Hunden bei jeglichen Begegnungen interagieren. Man sagt der Rasse eine hohe Verträglichkeit nach.




Freundlichkeit zu Menschen

Im Allgemeinen sind Bernhardiner sehr freundliche Wesen, sanft, gutmütig und tolerant. Daher werden sie oft als sanfte Riesen tituliert.

Sie sind aufgeschlossen und nicht aggressiv.

Dennoch zeigt er sich Fremden gegenüber wachsam, aber friedlich und liebeswürdig gestimmt.




Dominanz gegenüber Menschen

Der St. Bernhardshund muss ab dem Tag des Einzugs in die bestehende Familienstruktur integriert und in die Rangordnung eingegliedert werden, damit ihm als Rudelmitglied seine untergeordnete Stellung klar aufgezeigt wird, die er in aller Regel auf Grund seines Wesens tolerieren wird. Sprich Herrchen/Frauchen sind die Rudelführer und sie wird er bei entsprechender Führung auch bereitwillig als diese akzeptieren. Konsequenz, Disziplin, Souveränität, Führungsstärke, sowie feste Regeln, Grenzen und Tabu´s sind wesentliche Faktoren, um den Respekt des sanften Riesen zu erhalten.

Dennoch darf nicht unerwähnt bleiben, dass der Bernhardiner mit seiner Eigenständigkeit, dem ausgeprägten Selbstbewusstsein und Tendenz zur Eigenwilligkeit, laut kynologischen Untersuchungen und Aufzeichnungen, auch eine grundsätzliche Anlage für dominantes Verhalten ihren Besitzern gegenüber mitbringen. Genau deshalb ist es von enormer Wichtigkeit, die vorgenannten Attribute im Hinblick auf das Führen des Bernhardiners von Anfang an gradlinig und unnachgiebig als Leitlinien für das eigene Handeln und den Umgang mit dem Riesen anzuwenden. Denn unter uns, körperlich wird kein Mensch dem Giganten Paroli bieten können, daher ist angemessene und versierte Kommunikation der Schlüssel zum Erfolg.




Bindung zum Herrchen

Bernhardiner-Hunde sind treu, anhänglich und haben ein ausgeprägtes Bedürfnis nach Zuneigung und Zuwendung ihrer menschlichen Rudelmitglieder.

Durch das intensive Miteinander können eine enge Beziehung und starke Bindung aufgebaut werden.

Wird er so aufgezogen und gehalten, wird ihm viel Liebe, Anerkennung, Respekt und Wohlwollen entgegengebracht, so ist der Bernhardiner ein anhänglicher Zeitgenosse, der die Nähe und den engen Kontakt zu seiner Familie sucht. 




Erziehbarkeit

Gewusst wie, wird sich der Bernhardiner leicht und einfach erziehen, ausbilden und abrichten lassen.

Aber eines ist klar: Eine gute Kinderstube mit den richtigen Erziehungswerkzeugen für ein sicheres und souveränes Führen dieses Giganten im Alltag ist das A und O, denn mit dem Gewicht und der Zugkraft, die die Rasse jederzeit entwickeln kann, ist der St. Bernhardshund nicht im Griff und unter Kontrolle zu halten. 

Es benötigt daher das richtige Zusammenspiel von Führungspersönlichkeit, Erziehung, sitzenden Kommandos und Befehlen, festen Regeln und Grenzen, die als Leitplanken für das Verhalten und Handeln des Hundes gelten. Liebevolle Konsequenz und Disziplin mit positiver Verstärkung von gewünschtem Verhalten, sind sowohl während der Erziehung und Ausbildung, als auch im täglichen Umgang die Schlüssel zum Erfolg.

Zwang, Strafen, harte Hand etc. sorgen für Unmut und Sturheit, damit kommt man bei dieser Rasse nicht zu seinem Ziel und sorgt zudem für unnötige Dissonanzen im Hinblick auf die Bindung und das Verhältnis zum Hund. Und an diese Vorgehensweise müssen sich unbedingt alle Familienmitglieder gleichermaßen halten und an einem Strang ziehen, da es ansonsten zu Verwirrung und Unsicherheiten beim Hund führt. Nachlässigkeiten und Ungereimtheiten untereinander in der Umsetzung können ansonsten schnell von einem Hund zielgenau identifiziert und zu seinem Vorteil genutzt werden, in dem er geschickt Grenzen verschiebt. Wenn nicht alle aus einem Sprachrohr sprechen, kann dies unweigerlich zu Chaos führen.

Ob also der Bernhardiner unbedingt ein Anfängerhund für Menschen ohne Hundeerfahrung ist, kann sich wohl jeder selber beantworten.

Die gute Kooperationsbereitschaft, sein Arbeitswille, Gelehrigkeit und gutes Wesens sind einige Attribute, die seiner Ausbildungsfähigkeit sehr entgegenkommen, schließlich müssen Hunde, die als Therapie- oder Rettungshunde ausgebildet werden, generell eine hohe Erziehbarkeit, Führigkeit und Ausbildungsfähigkeit mitbringen – dennoch auch an dieser Stelle sollte nicht außer Acht gelassen werden, dass die verantwortlichen Ausbilder für diese Verwendungsbereiche, ganz genau wissen was sie tun, da sie über die entsprechende Kompetenz, Erfahrung, Wissen und Persönlichkeit verfügen.

Am Ende des Tages kommt es natürlich auch auf weitere Faktoren an, beispielswiese tickt jeder Hund anders, sprich die jeweilige Hundepersönlichkeit spielt eine ausschlaggebende Rolle, die angeborenen Anlagen und erworbenen Merkmale, etwaige Krankheiten oder sonstige Belastungsfaktoren etc. können den Umgang und damit Erziehungsfähigkeit erschweren.




Kinderfreundlichkeit

Der Bernhardiner eignet sich nicht umsonst heutzutage hervorragend als Familienhund mit Kinderanschluss, denn er ist äußerst kinderlieb und kinderfreundlich, friedfertig und warmherzig, zudem sehr gutmütig, geduldig, nachsichtig und sanft im Umgang. Die Kinder sind in seiner Obhut gut aufgehoben, er passt auf sie auf und würde sie stets sicher vor Gefahren beschützen. Er ist ein toller Spielkamerad und Freund.

Das Wesen des Bernhardiners verzeiht auch mal ein etwas grobmotorisches Anpacken von besonders jungen und kleinen Kindern, die körperlich in ihrer Entwicklung noch nicht so sicher und fein mit ihren Gliedmaßen, Bewegungen und Handlungen agieren. Diese Eigenschaft muss beim Bernhardiner unbedingt hervorgehoben werden, es handelt sich um eine echte Wesensstärke, da seine Reizschwelle sehr hoch ist und er eine ausgedehnte Robustheit mitbringt. Hierdurch sieht sich der St. Bernhardshund nicht sofort zu einer wehrhaften Handlung und Reaktion genötigt, wenn das Kleinkind ihn beim Spielen und Miteinander einmal unbeabsichtigt anrempelt, kneift oder an einem Körperteil zieht. 

Dennoch sind feste Regeln, Umgangsformen und Grenzen für die Kinder eine unerlässliche Basis für ein problemloses Miteinander, damit die Kinder von Anfang an begreifen, dass es sich um einen Hund und kein Spielzeug handelt, dem man ausreichend Respekt entgegenbringen muss. Einige wesentliche "Goldene Regeln" findet ihr hier. Eine umfangreiche Sozialisierung und Gewöhnung des Hundes unter Einbeziehung seiner individuellen Hundepersönlichkeit setzen wir ebenfalls voraus, denn kein Hund ist wie der andere.

Beide Seiten werden sich durch den täglichen Umgang kennen- und einschätzen lernen, in aller Regel zu einem tollen Team zusammenwachsen und das gemeinsame Leben unter einem Dach genießen. Und dennoch sollte stets eine erwachsene Person seiner Aufsichtspflicht nachkommen und mit seiner Anwesenheit für Kontrolle sorgen.

Um die Bindung zum Hund von klein auf zu intensivieren, raten wir die Kinder der Familie in die Aufgaben der Haltung aktiv einzubeziehen, sei es bei gewissen Pflegeaufgaben, der Beschäftigung oder der Zubereitung und dem Reichen des Futters. 




Sozialverhalten

Freundlichkeit Hoch
Dominanz -
Sozialverträglichkeit Hoch

Freundlichkeit Hoch
Dominanz Mittel
Bindung Herrchen Hoch
Erziehbarkeit Hoch
Kinderverträglichkeit Hoch
Sensibilität -
05

Was gibt es beim St. Bernhardshund im Hinblick auf die Erziehung zu wissen?

Welche rassespezifischen Erziehungsthemen können bei der Haltung des St. Bernhardshundes aufkommen?

Erziehungsthemen

Jeder Hund ist mit angeborenen Anlagen und Eigenschaften ausgestattet, hinzu kommen alle erworbenen Merkmale, die u.a. Einfluss auf sein Verhalten haben. So gibt es Rassen, die z.B. für den Herdenschutz gezüchtet und verwendet werden, die ein ausgeprägtes Territorial- und Revierverhalten von Haus aus mitbringen, andere sind hingegen mit einem starken Jagdtrieb ausgestattet. Hinzu werden die Persönlichkeit und die Wesenseigenschaften des Hundes und damit auch sein Verhaltensrepertoire durch weitere Faktoren wie gemachte Erfahrungen und Erlebnisse, externe Umwelteinflüsse, Krankheiten, Haltebedingungen und Umgangsformen, Fehler, Versäumnisse und Nachlässigkeiten in Erziehung und der täglichen Anwendung etc. geprägt. 

Alles zusammen wird dann sein tatsächliches Verhalten seiner Umwelt, Menschen und Tieren gegenüber beeinflussen und sein Handeln bestimmen. Kurz, dies bestimmt, wie umweltsicher und sozialverträglich der Hund ist.

Damit ist auch klar, dass es insgesamt von Hundeindividuum zu Hundeindividuum zu unterschiedlichen Verhaltensmustern kommt, da jede Hundepersönlichkeit auf Grund der zahlreichen Variablen, die sich auf sein Wesen und Charakter niederschlagen, insgesamt anders strukturiert ist.

Bevor wir nun auf etwaige rassebedingte Erziehungsfragen eingehen, die mitunter beim St. Bernhardshund auftreten können, wollen wir aber nochmals auf die große Verantwortung für die Formung des Hundes durch das Handeln seines Besitzers ab dem Tag der Übernahme hinweisen. Es liegt viel an uns selbst, wie der Umgang mit dem Hund und dessen Verhalten am Ende des Tages im Alltag aussieht. Ferner kann jeder potentielle Hundekäufer im Vorfeld des Welpenkaufs durch sorgsame Auswahl der passenden Rasse und Welpen einiges tun. 

Um möglichst einen wesensfesten, gesundheitlich und konstitutionell bestens aufgestellten Welpen zu kaufen, sollte als Bezugsquelle idealerweise ein kompetenter, seriöser und erfahrener Züchter angesteuert werden, der einem anerkannten Rassehundezuchtverband bzw. -verein angehört und demnach seinen Zuchttätigkeiten auf Basis von festgelegten Reglements wie der Zuchtordnung und dem offiziellen Rassestandard nachgeht, folglich diversen Kontrollmechanismen wie Überprüfung und Abnahme des Wurfs durch externe verbandsbeauftragte Zuchtwarte unterliegt. 

Zudem solltet ihr euch vor Ort einen Überblick über die Welpen und Bedingungen der Aufzucht machen, denn der Grundstein wird bereits ab Geburt und während der ersten Lebenswochen beim Züchter in Sachen erworbene Wesensmerkmale durch erste Lebenserfahrungen und Aufbau des Erfahrungsschatzes gelegt. Je intensiver sich der Züchter also um die Belange und das Wohlbefinden seiner Zuchthunde und Nachzuchten generell und im Hinblick auf die neugeborenen Welpen im speziellen kümmert, sorgsam und verantwortungsbewusst die ersten Schritte und Lerninhalte bei der Welpenentwicklung vermittelt und damit das Fundament für dessen Hundezukunft aufbaut, desto besser aufgestellt wird der junge Hund in seiner Grundstruktur sein, auf deren Grundlage ihr nach Übernahme des Welpen eure weiteren Aufgaben in Sachen Prägung, Habituation, Sozialisierung, Erziehung und Ausbildung, tagtäglichem Umgang etc. fortsetzen könnt.

Die vorgenannten Hinweise dienen also zu eurer eigenen Sicherheit und sind auch unter dem Aspekt des Tierschutzgedanken, die richtige Herangehensweise. Denn beim Bezug eines Bernhardiner-Welpen aus nicht eindeutig geklärten, organisierten und reglementierten Bezugsquellen, kann man schnell auf die Nase fallen und auf Grund von Haltebedingungen, fehlenden veterinärmedizinischen Kontrollen und Behandlungen wie Grundimpfungen und Entwurmungen, einen kranken und wesensseitig vorbelasteten Welpen kaufen. Halter euch also von etwaigen Sonderangeboten im Internet und Verkäufen auf Autobahnraststätten fern – handelt stets nach dem Motto: Augen auf beim Welpenkauf!

Nun kommen wir zurück zu den möglichen rassetypischen Erziehungsfragen, etwaigen unerwünschten Verhaltensweisen bis hin zu rassebedingten Verhaltensproblemen beim Bernhardiner.

Wie wir nun bereits ausführlich erfahren haben, steht und fällt vieles mit der richtigen und kompetenten Aufzucht inkl. der Erziehungsmaßnahmen – häufig sind also aufpoppende Probleme hausgemacht. Alle möglichen Diskrepanzen, die individuell jedes Halter-Hund-Team belasten, können wir an dieser Stelle nicht besprechen und sollten von Fall zu Fall mit einem Hundeprofi frühzeitig erörtert werden.

Dennoch gibt es einige Punkte, die auf die Rasseveranlagung zurückzuführen sind und wir daher an dieser Stelle erwähnen wollen:

Die Tendenz zu dominierendem Verhalten Herrchen/Frauchen und den sonstigen Familienmitgliedern gegenüber, ist in gewissen Maß beim St. Bernhardshund vorhanden. Dem muss bei der Eingliederung, Erziehung und Handhabung im Alltag entsprechend genüge getragen werden, damit es nicht zu unerwünschten Grabenkämpfen kommt. 

Des Weiteren ist der Bernhardiner mit einem gewissen Wach- und Schutztrieb ausgestattet. Dies kann u.U. situativ zu reaktiven Verhalten führen, dass zunächst als unangemessen bewertet wird, da der Hund sich, seine Bezugsmenschen oder das Hab und Gut auf Grund Unterschreiten von Reviergrenzen, Individualdistanz und Reizschwelle gefährdet und bedroht sieht, entsprechende verteidigende Maßnahmen einleitet, die als Aggression abgetan werden. 

In diesem Bezug wollen wir auch auf ein Forschungsprojekt mit dem Namen „Tierrecht“ aus dem Jahr 1991 der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung in Nordrhein-Westfalen verweisen, die in Kooperation mit dem Deutschen Städtetag eine Umfrage unter zahlreichen deutschen Städten und Gemeinde abhielt, um eine Auswertung zu erzielen, wie häufig gewisse Rassen und Hunde im Hinblick auf ordnungsbehördlich registrierte Vorfälle, auffällig wurden. Hier wird der St. Bernhardshund immerhin auf Platz 11 geführt, wie auch immer es zu diesen Zwischenfällen gekommen ist, bei denen aggressives Verhalten vorlag. Wir wollen nochmals ausdrücklich auf das gutmütige, liebevolle, wesensfeste und freundliche Wesen vom Grund auf hinweisen, dennoch führen u.U. gewisse Handlungen zu unerwünschten Reaktionen von Seiten des Bernhardiners, warum wir auch nochmals so detailliert auf die entsprechende Führung und Erziehung dieser Giganten mit der notwendigen Expertise des Halters in der entsprechenden Rubrik hingewiesen haben. Ebenso wichtig ist an dieser Stelle auch die vorweg beschriebene sorgsame Auswahl der Bezugsquelle, damit das Erbgut, welches durch das Zusammenführen der Elterntiere für die Verpaarung an die Nachzuchten weitergegeben wird, nach sorgfältigen Kriterien durch entsprechende Selektion der Zuchttiere, hinsichtlich körperlicher und wesensseitiger Merkmale, bestmöglich ausgesucht zu zusammengeführt wird. Denn dies entscheidet mit über die Veranlagung, gesundheitliche Dispositionen und etwaige Defekte und Störungen im Verhalten.

Abschließen wollen wir dieses Kapitel mit der Verwendung des Bernhardiners als Familienhund. Denn die Rasse eignet sich mit ihren Wesensmerkmalen und unter der Maßgabe einer umfassenden Prägung und Sozialisierung, sowie der sorgsamen Integration des Hundes in den Familienrudel, ideal als Sozialpartner und tierischer Freund an der Seite von Kindern. Um für ein möglichst problemlose und harmonisches Miteinander zu sorgen, muss aber ein Grundgerüst an Verhaltensregeln und Umgangsformen für beide Seiten im gegenseitigen Umgang her. Hund und Kinder müssen zudem einen Prozess des Kennenlernens und damit Einschätzen des Gegenübers durchlaufen und werden dann sukzessive mit der richtigen Anleitung und Führung durch die verantwortlichen Erwachsenen in ihre Rollen hineinwachsen. Der Bernhardiner ist von seinen Charakteranlagen kinderfreundlich, aufgeschlossen, gelassen und ruhig, nachsichtig, geduldig, gutmütig und sehr liebevoll. Seine Reizschwelle ist hoch. Dennoch kann natürlich auch deren Geduld überstrapaziert werden, wenn ihm nicht ausreichend respektvoll entgegengetreten wird, er sich bedroht fühlt oder Schmerzen zugeführt werden. Da Kleinkinder in ihrer körperlichen und motorischen Entwicklung in gewissen Stadien noch nicht ausgereift sind, packen sie unbeabsichtigt hier und da etwas fester und ungeschickter zu, was in aller Regel der Bernhardiner problemlos wegsteckt und über sich ergehen lässt. Da man als Elternteil und Halter aber sichergehen will, sollte stets ein Erwachsener mit anwesend sein, um das Zusammenspiel zu kontrollieren, wenn nötig einschreiten und angemessen reagieren zu können. Hilfreich an dieser Stelle ist bestimmt auch unser Leitfaden „Goldene Regeln für Kinder beim Umgang mit einem Hund“, ebenso könnt ihr über die Teilnahme an einem Hund-Kind-Kurs in der Hundeschule nachdenken, in dem den Kindern für den täglichen Umgang viele hilfreiche Praxistipps beigebracht werden, Hund und Kind sich durch gezielte Übungen näherkommen und noch besser einschätzen lernen – sprich Hilfestellungen für das gemeinsame Miteinander erhalten.

Erziehungsthemen

  • Antiaggressionstraining
  • Hund und Kind Training

St. Bernhardshund - Erziehung & Training
Wichtige Tipps aus erster Hand vom Hundetrainer!

Ein Wesen von majestätischer Größe, ein Körper kräftig wie ein Berg und ein Herzen so groß und anhänglich wie jenes eines Kindes. Dieser ursprünglich in den Schweizer Alpen beheimatete Hund ist eine faszinierende und bewundernswerte Hunderasse, die durch ihre beeindruckende Größe, großzügige Natur und bemerkenswerte Intelligenz besticht.

Bernhardiner sind sowohl physisch als auch emotional eine Riesenrasse. Ihr Körper schwillt an mit Knochen und Muskeln, ihre Haut ist dick und gepolstert, und ihr Kopf ist breit und kräftig. Aber hinter dieser eindrucksvollen Fassade liegt ein Hund, der in erster Linie ein liebevoller Gefährte ist, der seiner Familie bedingungslos treu und ergeben ist. 

Sozialisation des Bernhardiners

Was die Sozialisierung dieser Rasse angeht, so ist es wichtig zu beachten, dass Bernhardiner von Natur aus sehr gesellig sind und die Gesellschaft von Menschen und anderen Hunden lieben. Sie sind dafür bekannt, dass sie gut mit Kindern, Senioren und sogar anderen Haustieren auskommen. 

Grundkommandos

Wenn es ums Training geht, ist es wichtig zu wissen, dass diese Rasse auf positive Verstärkung und sanfte, aber konsistente Führung reagiert. Die Grundkommandos, die für Bernhardiner besonders wichtig sind, sind "Sitz", "Platz", "Bleib", "Hier" und "Fuss". Diese Befehle sind nicht nur für ihre Sicherheit wichtig, sondern helfen auch, eine starke Bindung zwischen Hund und Mensch zu festigen.

Gehorsamstraining – Leinentraining

Was das Gehorsamstraining angeht, legt der Bernhardiner großen Wert auf Konsequenz und Kontinuität. Er ist eine sehr intelligente Rasse, die schnell lernt und gerne arbeitet, solange sie sich gefordert und involviert fühlt.

Leinentraining ist genauso wichtig, besonders bei einem so großen und starken Hund wie dem Bernhardiner. Es ist unerlässlich, dass sie lernen, gut an der Leine zu laufen, um Unfälle zu vermeiden und sicherzustellen, dass sie in jeder Situation unter Kontrolle gehalten werden können.

Spiel- und Apportiertraining

Was das Spiel- und Apportiertraining angeht, so lieben Bernhardiner es, Zeit im Freien zu verbringen und zu spielen. Apportieren kann ein großartiges Training für sie sein, sie geistig und körperlich stimulieren.

Wenn Sie ein Bernhardinerbesitzer sind, ist es wichtig zu wissen, dass diese Rasse viel Platz und Bewegung benötigt. Sie müssen bereit sein, ihnen eine angemessene Menge an Zeit zu widmen, um sicherzustellen, dass sie glücklich und gesund sind.

Was sollten wir sonst noch zu dieser Rasse wissen?

Zusätzliche Erziehungspunkte, die besonders wichtig sind, sind die Sozialisierung von Welpen, die Einhaltung von Grundkommandos, das Training zur Leinenführung und die Einrichtung eines klaren, strukturierten Trainingsprogramms.

Zusammenfassung

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Bernhardiner ein bemerkenswert liebevoller, loyaler und intelligenter Hund ist, der mit der richtigen Pflege und dem richtigen Training ein wunderbarer Begleiter für jedes Zuhause sein kann. Mit ihrer liebevollen und geduldigen Art sind sie der perfekte Freund für jedes Familienmitglied, von den jüngsten Kindern bis zu den ältesten Großeltern. Es erfordert viel Engagement, einen Hund wie den Bernhardiner zu erziehen, aber die Belohnung - ein glücklicher, gut angepasster und liebevoller Gefährte - ist die ganze Anstrengung wert.

Ralf Lügger
Hundetrainer, Hund-Mensch-Coach, Autor
06

Rassetypische Krankheiten des St. Bernhardshundes

St. Bernhardshund: Welche Erbkrankheiten, genetischen Belastungsfaktoren und sonstigen rassetypischen Hundekrankheiten können auftreten?

Erbkrankheiten

Der St. Bernhardshund gilt allgemein gesundheitlich und von seiner gesamten Konstitution als robust und widerstandsfähig. Sprich, die Rasse ist nicht von unzähligen Erbkrankheiten, Gendefekten und sonstigen Belastungen betroffen und dennoch gibt es bei der Riesenrasse bestimmte Krankheitsdispositionen, also Veranlagungen für vereinzelte Erbkrankheiten.

Genau deshalb ist es auch an dieser Stelle erneut erwähnenswert, bei der Suche der richtigen Bezugsquelle für den Welpenkauf darauf zu achten, dass ihr bei seriösen, verbandsseitig organisierten und damit kontrollierten Züchtern mit anerkannter Expertise und nachweisbaren Zuchterfolgen, euren Bernhardiner-Welpen bezieht, da diese Zuchtstätten alles dafür tun, um möglichst gesunde und wesensfeste Nachzuchten und Welpenwürfe für die Weitervermittlung zu schaffen. Dafür werden einerseits nur gekörte Zuchthunde, die ihre Zuchttauglichkeit bei einer Körung unter Beweis stellen müssen, eingesetzt. Andererseits wird aber auch alles für das Wohlbefinden, die Persönlichkeitsentwicklung und den gesundheitlichen Status (Untersuchungen, Impfungen, Entwurmungen) der einzelnen Welpen getan, damit die Aufzucht der Neugeborenen bis zur Abgabe im besten Sinne der einzelnen Nachkömmlinge läuft. Über allem steht die jeweilige Zuchtordnung und die Zuchtbestimmungen des zuständigen Rassehundezuchtvereins, was dem Welpenkäufer Sicherheit und einen gewissen Qualitätsstandard gibt. Dies gilt auch im Hinblick auf etwaige vorbelastende Erbkrankheiten der Elterntiere und ihrer jeweiligen Vorfahren, wodurch versucht wird, die jeweiligen Zuchtlinien möglichst frei von etwaigen Vorbelastungen zu halten. 

Kurzum, in der professionellen und kontrollierten Rassehundezucht geht es darum beim angestrebten Zuchtziel dem Phänotyp und Idealbild eines jeweiligen Rassevertreters durch die Zuchttätigkeiten möglichst nahe zu kommen, wesensseitig den Vorstellungen des Rassestandards zu entsprechen und dies in Einklang mit bester Gesundheit zu bringen. Genau deshalb werden bei der Ankörung die Zuchthunde neben der Begutachtung des äußeren Erscheinungsbilds einem Verhaltenstest unterzogen und im Hinblick auf ihren gesundheitlichen Status gecheckt. Entsprechen dann Hunde nicht den hohen Standards, so werden sie von der Zucht ausgeschlossen, damit etwaige unerwünschte Auffälligkeiten, Fehler und Belastungen nicht durch das jeweilige Erbgut weitervererbt werden, wie es z.B. erhebliche gesundheitliche Beeinträchtigungen und Krankheiten von klinischer Relevanz sind.

Wie bei vielen anderen Hunderassen auch, ist beim St. Bernhardshund im Hinblick auf dessen Bewegungsapparat, die Hüftgelenksdysplasie (HD) als mögliche Krankheitsdisposition bekannt.

Im Bereich der Augen werden als potentielle Veranlagung für erblich bedingte Krankheiten, die Progressive Retinaatrophie (PRA), sowie die Erbkrankheiten Entropium (nach Innen gerolltes Augenlid) und Ektropium (nach Außen gerolltes Augenlid) genannt.

Weiter geht es mit einer höheren Anfälligkeit für eine mögliche Magendrehung.

Ferner ist die Dilatative Kardiomyopathie, eine krankheitsbedingte Herzmuskelerweiterung, als mögliche Disposition beim Bernhardiner medizinisch dokumentiert.

Eine spezielle Form von bösartigem Knochenkrebs sind Osteosarkome, die die Rasse immer wieder belasten.

Des Weiteren wollen wir rein informativ weitere bekannte Erbkrankheiten erwähnen, die in den Vereinigten Staaten von Amerika für den Saint Bernard bei der Orthopedic Foundation for Animals (OFA), einem wissenschaftlichen Institut, dass seit 1974 Untersuchungsergebnisse zu den einzelnen Hunderassen im Hinblick auf Erbkrankheiten und Gendefekten sammelt, registriert sind. Natürlich ist uns bewusst, dass die Daten von Hunden aus nordamerikanischen Zuchten stammen und damit einer vollkommen autarken Hundepopulation mit differentem Erbgut entspringen, dennoch bieten sie einen weiteren Einblick potentieller Risikofaktoren, da nie gesichert ist, dass nicht auch Hunde von Übersee angeschafft und für weitere Verpaarungen eingesetzt werden.

Die OFA führt beim St. Bernhardshund die Ellenbogengelenksdysplasie (ED) mit einer diagnostizierten Fallquote von 14,5% der untersuchten Saint Bernard Dogs auf, die Degenerative Myelopathie mit 1,8% und die Patellaluxation mit 1,3% auf.

Sonstige Krankheiten

Mit welchen sonstigen Hundekrankheiten hat die Rasse des Bernhardiners sonst noch so zu kämpfen?

Hier sind uns einzig etwaige Ohreninfektionen (Otitis) bekannt, die auf Grund ihrer Hängeohren auftreten können, wenn sich hier Feuchtigkeit, Dreck und Parasiten einnisten und hierdurch juckende, schmerzhafte und übelriechende Entzündungen entwickeln.

07

Welche Aktivitäten eignen sich für den St. Bernhardshund?

Welche Hundesportarten und Alltagsbeschäftigungen eignen sich für den St. Bernhardshund?

Passende Sportarten

Der St. Bernhardshund ist eine der massigsten Hunderassen, sprich sie sind riesig und gleichzeitig tragen sie eine enorme Körpermasse mit sich herum, die gerade im Hinblick auf die verschiedenen Aktivitäten eine bedeutende Rolle spielt. 

Denn durch das hohe Gewicht sind die Belastungen für Herz-Kreislauf, sowie den gesamten Bewegungsapparat nicht von der Hand zu weisen. 

Dadurch eignen sich Bernhardiner alleine aus gesundheitlicher Betrachtung nicht für Hundesportarten oder Freizeitaktivitäten, die das Skelett, die Bänder, Sehnen und Muskeln durch heftige Sprünge, Sprints mit ständigen Richtungswechseln oder Herz und Organismus durch kilometerweite Läufe überproportional beanspruchen und belasten. Die Verletzungsgefahr und mögliche Beschädigungen durch unangemessene Belastungsfaktoren sind bei diesen schweren Giganten einfach zu hoch.

Dennoch will man dem Bernhardiner natürlich ausreichend körperliche Beschäftigung zukommen lassen, damit er seiner Bewegungsfreude nachkommen kann. Ebenso sind Aktivitäten notwendig, die ihn rassespezifisch vom Kopf her fordern, um am Ende des Tages den Riesen hungerecht ausgelastet zu haben. 

Aber keine Sorge, es gibt genug Alternativen zu den üblichen Agility, Turnierhundesport oder Rally Obedience im Bereich des Hundesports, mit denen man beim Bernhardiner punkten kann und bei deren Übungen und Aufgaben er sich physisch und psychisch einbringen und entfalten, abrackern und auspowern kann, so dass das beabsichtigte Ziel eines ausgeglichenen Hundes locker erreicht wird.

Bevor wir euch nun die möglichen Hundesportarten nennen, sei uns noch ein wichtiger Hinweis zur Gesundheit und Konstitution erlaubt:

Fangt bitte aus Belastungsgründen gerade in der Wachstumsphase des St. Bernhardshund nicht zu früh mit ungeeigneten Übungen und Disziplinen an, die den Körper unnötig belasten und schädigen könnten. Bezieht am besten hier euren Tierarzt in eure Überlegung mit ein, damit ihr einen entsprechenden Expertenrat berücksichtigen könnt. Zudem sollte der Bernhardiner vorab durchgecheckt werden, ob er fit und gesund ist.

Die Dispositionen für Hundekrankheiten wie Hüftgelenksdysplasie (HD), Ellbogendysplasie (ED), Bänder-, Sehnen- und Knochenprobleme, Herzschwächen etc. dürfen keinesfalls außer Acht gelassen werden und müssen auch nachdem der Tierarzt grünes Licht für den Hundesport erteilt hat, immer wieder die Motivation für regelmäßige Kontrolluntersuchungen sein.

Ferner sollte der Hund Spaß bei den sportlichen Aktivitäten haben und nicht für die Ausübung überzeugt oder gar gezwungen werden. Dies kann auch u.U. Tagesform abhängig sein oder gewisse schwerwiegendere Gründe haben. Beobachtet das Verhalten und versucht euch ein Bild zu machen, denn es kann durchaus eine gewisse Bocklosigkeit an diesem konkreten Tag sein, aber auch gewichtigere Hintergründe, wie eine Verletzung oder Unwohlsein als Grund haben.

Neben dem sportlichen Ansatz und der Auslastung stehen im Hinblick auf den Hundesport schließlich noch andere Dinge im Vordergrund: Denn durch Freude, gemeinsame Erfolge und das intensive Miteinander, werden das Verhältnis und die Bindung von Hund/Halter weiter gestärkt.

Aber für welchen Hundesport kann der Bernhardiner nun begeistert werden und wofür eignet es sich auf Grund seiner Anlagen und Rassemerkmale?

Der Spaß und das Vergnügen als Team, stehen neben der konzentrierten Ausführung gewisser Aufgaben unter Einsatz der Körperlichkeit, beim Degility im Vordergrund. Sprich diese Hundesportart eignet sich sowohl für schwere Hunderassen, auf deren Belastungsintensität geachtet werden soll, ebenso können diese Übungen auch problemlos von älteren Hunden und Hunden mit Behinderung absolviert werden, da hier nicht der Leistungsgedanke im Fokus steht. Es wird also bei dem Parcours und der Bewältigung der Herausforderungen auf jeden Hund individuell eingegangen und den jeweiligen Möglichkeiten unter Berücksichtigung von Fitness, körperlicher Ausstattung und etwaigen Risikofaktoren entgegengekommen.

Da der Bernhardiner ein guter Schwimmer ist, seine Gelenke, Bänder, Knochen und Muskeln bei dieser Beschäftigungsform entlastet werden und er nicht von ungefähr auch im Bereich des Rettungswesens für die Wasserrettung ausgebildet und eingesetzt wird, bietet sich die Wasserarbeit im Bereich des Hundesport ideal als Betätigungsfeld an.

Wo wir gerade beim Rettungswesen sind, auch heute tritt der Bernhardiner neben der Wasserrettung seinen Dienst als ausgebildeter Rettungshund im Bereich der Personensuche als Personenspürhund (Mantrailer) an. Hier wird nicht zu Letzt der herausragende Orientierungssinn, Geruchssinn und natürliche Anlage, Fähigkeit sowie Neigung zum Retten von Menschenleben genutzt. Warum diese Eigenschaft außerhalb des Rettungswesens im Hundesport nicht ebenso erfolgreich und mit Passion einbringen? Dafür eignen sich das Mantrailing und Fährtenarbeit.

Die gute Kommunikationsfähigkeit und Bereitschaft zur Zusammenarbeit kann hervorragend beim Obedience trainiert werden, bei dem das Gehorsam des Hundes im Mittelpunkt der Aufgabenstellungen steht. Dies sorgt neben der Bewegung vor allen Dingen für geistige Arbeit, da der Hund hochkonzentriert auf die Kommandos seines Hundeführers reagieren muss – es wird also wiederum im Team gearbeitet, was sich positiv auf die Beziehung auswirkt.

Eine körperlich wiederum etwas anspruchsvollere Sportart mit hohem Spaß- und Spielfaktor, ist der Treibball. Trotz, dass der Bernhardiner sicherlich nicht so beweglich, agil und konditionsstark beim Laufen wie ein Border Collie oder Australian Shepherd ist, kann er aber diesem Hundesport unter einem angepassten Leistungsniveau nachgehen und versuchen die Bälle ins Tor zu verbringen.

Die nahezu unerschöpfliche Power und Kraft seines Körpers ist im Zughundesport bestens aufgehoben.

Sollte ein Bernhardiner-Halter etwas ambitionierter in Sachen Verwendung und Einsatzgebiet sein, so kann über eine Ausbildung als Rettungshund nachgedacht und der aktive Dienst innerhalb einer Rettungshundestaffel angestrebt werden. 

Ähnlich sieht es für den Einsatz als ausgebildeter Therapiebegleithund aus, wobei dies natürlich voraussetzt, dass man selber als Halter in einem entsprechenden Beruf unterwegs ist und die Qualifikation für die therapeutischen Maßnahmen unter Verwendung eines Hundes mitbringt.

Aktivitäten für jeden Tag

Gehen wir nun über zum normalen Hundealltag und schauen wie man hier seinen St. Bernhardshund in der Freizeit optimal körperlich und geistig/mental fordern und beschäftigen kann, damit er ausreichend bewegt und vom Kopf gefördert wird.

Die Grundlage stellen in aller Regel täglich ausdauernde Spaziergänge mit abwechselnden Wegstrecken dar, die für unterschiedliche Umweltreize sorgen und auch leistungsseitig den Bernhardiner bestenfalls durch Steigungen in Intervallen immer mal wieder fordern. Denkt immer daran, wie die Rasse in den Alpen genutzt und eingesetzt wurde, schließlich wurde ihnen durch die Rettungseinsätze und Berg- und Taltouren als Guide und Begleitung von Reisenden einiges abverlangt.

Klassische mehrstündige Wanderungen mit zwischenzeitlichen Ruhepausen oder Trekkingtouren in schwierigerem Gelände, sind ebenfalls beste Alternativen, um gemeinsam etwas zu unternehmen und den sanften Riesen artgerecht auszulasten.

Hinzu kommen mehrmals am Tag kurze Gassirunden, damit der Hund sich die Beine vertreten und sein Geschäft erledigen kann.

Für den erwünschten und notwendigen Sozialkontakt zu Artgenossen, bietet sich der Besuch und die Verabredung auf der Hundewiese an, wo unter seinesgleichen gespielt und sich verausgabt werden kann.

Die gute Nase des Bernhardiners, kann bei Suchspielen mit Teilen des Futters oder Leckerlies im Garten, Wald oder sonst irgendwo in der Natur angesprochen werden. Hier geht es dann frei nach dem Motto: Wer suchet, der findet. Die Belohnung wird ihn dann weiter motivieren und der Leistungsgrad kann entsprechend angepasst werden.

Verschiedene Intelligenzspiele, bei denen der St. Bernhardshund zum Lösen der Aufgaben seinen Kopf anstrengen muss, Apportieraufgaben mit Ball oder Stock oder dem Tragen der Einkaufstüte, des Rucksacks beim Wandern bzw. der Holzscheite für das Befüllen des Ofens runden das Programm sinnvoll ab. 

Auch im privaten Bereich kann die Zugkraft dieser Hundegiganten bestens genutzt werden, in dem man Bollerwagen/Hundewagen/Schlitten zur Beförderung der Kinder oder etwaiger Lasten wie Wasserkisten, Bierfässer, Holz, Baumaterial, Einkäufe etc. einsetzt. Sprich, in vielen Lebenslagen kann der Bernhardiner seiner Familie entlastend zur Seite gehen oder seine tatkräftige Unterstützung gezielt für Spaß durch Ziehen der Kinder einbringen, sei es für den eigenen Gebrauch, innerhalb einer Vatertagstour, beim alljährlichen Dorffest oder dem Kindergeburtstag. Damit vermittelt man auch dem Hund gebraucht zu werden, was Balsam auf dessen Hundeseele ist.

Zu guter Letzt bietet sich das Schwimmen an, um dem St. Bernhardshund eine weitere alternative Beschäftigungsform zu bieten, die zumal gelenk- und bänderschonend ist.

Aktivitäten für jeden Tag

08

Das sind die Anforderungen für die Haltung eines St. Bernhardshundes

Welche Besonderheiten sind im Hinblick auf Haltebedingungen, Zeit- und Kostenaufwand beim St. Bernhardshund zu beachten?
Pflege Gering
tägliche Aktivitäten Mittel
Gassi gehen Mittel
Erziehung Gering

Anforderungen an den Hundehalter

Der Bernhardiner hat seine Wurzeln in den Schweizer Alpen und damit seinen Lebensmittelpunkt außerhalb der Stadt primär historisch gehabt. Auch wenn die zugstarken Kolosse zu gewissen Zeiten ihrer Rassegeschichte hier und da Produkte und Lasten für ihre Besitzer zu Märkten in die Stadt transportiert haben, so sind sie doch eher für das Landleben mit viel Freiraum und Auslaufmöglichkeiten in der freien Natur geschaffen.  

Idealerweise lebt der St. Bernhardshund heute mit seiner Familie in einem Einfamilienhaus mit großem Garten oder beispielsweise auf einem Bauernhof, wo er seinen Aufgaben als Wach- und Hofhund nachgeht. 

Auf alle Fälle benötigt der Bernhardiner definitiv im Wohnraum und Garten viel Platz, damit er sich frei bewegen kann und nicht durch seine enormen Körperausmaße überall anstößt. 

Ein weiterer Aspekt, den man bei der Vorbereitung des Hundekaufs und folglich der Suche nach der geeigneten Rasse als Familienhund nachgehen sollte, ist der gesamte Zeitaufwand, den man der jeweiligen Rasse zugestehen muss, um hinsichtlich der sozialen Komponente, Beschäftigung, Pflege etc. ausreichend nachzukommen, damit der Hund tatsächlich artgerecht gehalten wird. Um mehr Einblick in die gesamten Aufgabenfelder zu erhalten, haben wir einen gesonderten Artikel rund um die artgerechte Hundehaltung für euch im Magazin bereitgestellt.

Dennoch wollen wir an dieser Stelle euch vorab einen rassespezifischen Ersteindruck zum Bernhardiner geben, was den Zeitaufwand im Hinblick auf Erziehung, Gassi und tägliche Beschäftigung betrifft: 

Der Bernhardiner liebt es zwar auch ab und an abzuliegen, zu dösen und zu faulenzen, sprich ausreichend Ruhephasen zu genießen, dennoch ist gehört er zu den bewegungsfreudigen Rassen, die ausreichend Auslauf und konkrete Aufgaben täglich lösen wollen. Den Zeitaufwand für Spazieren, Gassirunden, Hundewiese und die sonstigen Beschäftigungen, die ihr in der entsprechenden Rubrik mit den geeigneten Freizeitbeschäftigungen bereits kennengelernt habt, liegt im mittleren Zeitbereich. 

Was die Pflegeintensität angeht, so sind beide Varietäten des Bernhardiners, bis auf die jeweilige kurzhaarige bzw. langhaarige Fellpracht, gleichermaßen pflegeleicht. Der Langhaar-Bernhardiner muss allerding regelmäßiger auf Grund seiner Fellbeschaffenheit gebürstet werden. Welche sonstigen Pflegemaßnahmen sonst noch alles zur Hundepflege zählen, erfahrt ihr in unserem Artikel „Hundepflege – was gehört alles zu einer umfassenden Pflege des Hundes dazu?“.

Was die gesamten Erziehungsmaßnahmen ab der Welpenübernahme angeht, die zeitlich auch Präge- und Sozialisierungsinhalte einbeziehen, so kommt es immer darauf an, mit welcher Erfahrung und Kompetenz der jeweilige Halter ausgestattet ist und genau weiß, wie er mit dem Bernhardiner auf Grund seiner Wesensanlagen umzugehen hat, damit er möglichst zügig den Grundgehorsam und alle sonstigen Lerninhalte wie Stubenreinheit, Leinenführigkeit, Freifolge, Impulskontrolle, Beißhemmung etc. vermittelt bekommt und seinen St. Bernhardshund sicher unter Kontrolle und im Griff hat. Hinzu kommt es natürlich auch immer auf das jeweilige Hundeindividuum an, wie gut die Zusammenarbeit klappt und wie rasch die Erziehungs- und Ausbildungsziele erfolgreich absolviert werden. Generell ist der Bernhardiner leicht zu erziehen, sprich mit Hundeerfahrung sollten die Ziele schnell erreichbar sein. Andernfalls plant eben mehr Zeit und Puffer ein.

Abschließend noch zu den etwaigen Kosten, die man für die Haltung eines Bernhardiners von vornherein kennen und einkalkulieren sollte. 

Im Bereich der Hundepflege kann jeder Bernhardiner-Besitzer sich problemlos die Pflegeschritte selber aneignen, wodurch keine externen Kosten wie Hundesalon bzw. Hundefrisör notwendig sind. Einzig eine gute Erstausstattung an Pflegewerkzeugen wie Hundekamm und -bürste, Schere, Krallenschere etc. sind nötig. 

In Sachen Hundefutter muss man definitiv von hohen Futterkosten ausgehen, schließlich sprechen wir über eine Riesenrasse mit entsprechendem Gewicht. Ob ihr dann auf herkömmliches Industriefutter oder das Barfen (Rohfütterung) zurückgreift, obliegt euch natürlich selbst. Je nach Lebensphase, Gesundheitszustand, Aktivitätsgrad, Unverträglichkeiten etc. ist die Ernährung von ihrer Zusammenstellung anzupassen, damit es nicht zu Unter- oder Überversorgungen kommt. Gerade das Thema Übergewicht sollte jeder Bernhardinder-Besitzer ernst nehmen, denn dieses würde den sanften Riesen zusätzlich im Hinblick seines Bewegungsapparats, Herz, Leistungsfähigkeit, Fitness etc. einschränken und belasten. Weitere hilfreiche Infos in Sachen Fütterung, findet ihr hier.

Die Kosten für die Erziehung und Ausbildung richten sich danach, wie euer eigener Erfahrungsschatz in Sachen Hundeerziehung ausfällt, denn solltet ihr mit eurem vorhandenen Wissen in der Lage sein, den Bernhardiner in Eigenregie rund um aufzuziehen und auszubilden, so werden die Kosten für Hundeschule (Welpengruppe, Junghundegruppe u.a.) und Einzelstunden mit einem Hundetrainer voraussichtlich gering ausfallen.

Abschließen wollen wir die Rassebeschreibung des St. Bernhardshund mit dem tiermedizinischen Kostenfaktor. Die robuste Rasse benötigt unbedingt die gesetzlich vorgeschriebenen Impfungen, Behandlungen mit Antiparasitika und regelmäßige Kontrolluntersuchungen, damit etwaige Beeinträchtigungen, Verletzungen oder Krankheiten frühzeitig diagnostiziert und behandelt werden. Generell würden wir die Kosten im mittleren Segment ansiedeln, allerdings können diese bei entsprechenden gesundheitlichen Problemen und anstehenden Untersuchungen oder gar Operationen, auf Grund der Größenverhältnisse erheblich ansteigen.

Anforderungen an die Umgebung

Stadttauglichkeit Gering
Platzbedarf Wohnung Hoch
Platzbedarf Garten Hoch

Hat dir der Inhalt gefallen? Dann teile ihn doch auch mit anderen:

VGWort Zählpixel