Treibball

Treibball Hund: Hundesport für ballverrückte Hunde mit viel Energie

Von:
Zuletzt aktualisiert am: 27.7.2024

Eine weisse franzoesische Bulldogge mit einem gelben Ball auf der Wiese.jpg

Das Wichtigste in Kürze

  • Ideale Beschäftigung für bewegungsfreudige, laufstarke, aktive, wendige, spieltriebige, arbeitswillige und ballverliebte Hunde
  • Treibball fördert und fordert Körper und Kopfarbeit
  • Stärkt Gesundheit, Fitness, Vitalität und Wohlbefinden des Hundes
  • Für hündischen und menschlichen Sozialkontakt auf dem Hundeplatz ist gesorgt
  • Nur für gesunde und fitte Hunde geeignet
  • Alle Hunde/Rassen jeder Coleur, jeden Alters (Mindestalter!) und Größe willkommen
  • Vorab die Tauglichkeit vom Tierarzt checken lassen

Von Überlegungen zur artgerechten Beschäftigungsmöglichkeit für arbeitslose Hütehunde und Schäferhunde zu einer regelrechten Hundesportart - das ist die Geschichte des für Hunde aller Rassen interessanten Treibballs. Worauf es ankommt, erfährst Du hier.

01

Was ist Treibball?

Treibball ist eine aufregende, rasante und bewegungsreiche Hundesportart. Treibball ist toller und trendiger Hundesport für bewegungsfreudige, ballbegeisterte, aktive, agile, bewegliche und laufstarke Hunde. Denn das Ziel beim Treibball ist es, dass der Hund Bälle in ein aufgestelltes Tor durch geschicktes Anlaufen und Stupsen mit der Nase schießt. Für Spiel, Spaß und Sport in einer Tour, ist beim Treibball gesorgt.

Seinen Ursprung hat der heute in seiner Form dargestellte Treibball, in den Aufgaben der Herdenarbeit von Hüte- und Treibhunden mit Nutztieren. Hieraus entwickelte sich der Treibball, also das Treiben von Bällen, als Ersatz für Schafe, Ziegen, Rinder und anderes Vieh. Sprich, beim Treibball wurde den geeigneten Hunden eine Plattform geboten, wo sie ihre angelegten Triebverhalten auf kontrollierte Weise ausleben konnten, die nahe an ihrem ursprünglich angedachten Verwendungszweck und den praktischen Arbeiten mit den Herdentieren angelehnt waren. Perfekt, um für art- und rassegerechte Auslastung abseits des ursprünglichen Arbeitsfeldes auf dem Hundeplatz zu sorgen und dabei die natürlich angelegten hündischen Bedürfnisse einzubeziehen.

Beim Treibball ist Teamwork angesagt, denn es wird als Mannschaft Hund und Mensch in enger Zusammenarbeit angetreten. Der Mensch fungiert als Hundeführer, dirigiert und weist seinen Hundepartner vom Torbereich aus mit Kommandos und Signalen (Hör- und Sichtzeichen) an, damit dieser die großen Bälle über das Feld in eine vorgegebene Zielzone treibt und nach und nach, im Tor unterbringt. Dies hat je nach Klasse, nach einer vorgegebenen Reihenfolge und Nummerierung der Bälle zu geschehen. Dabei ist voller Körpereinsatz gefragt und erlaubt. Denn der Hund darf sich seiner Schnauze, Nasenspitze, Gliedmaßen, Schulter und gesamten Körpers bedienen, um die Gymnastikbälle ins Tor zu befördern. Hauptsache sie finden sich dort wieder, um zu punkten.

Auf Grund des engen Miteinander und den gemeinsamen Erfolgen, wird neben allem Spaß und sportlicher Betätigung, zudem die Beziehung und Bindung gestärkt. Ein wunderbarer Nebeneffekt, der auch für die zukünftigen Aufgaben beim Treibball dem eingespielten Team Rückenwind gibt.

Der faszinierende Hundesport bedient und fordert gleichermaßen die gesamten Anlagen, angelegten physischen und kognitiven Fähigkeiten und für die erfolgreiche Teilnahme am Treibball aufgebauten Fertigkeiten. Dies sorgt folglich für Auslastung von Körper und Geist. Prima.

Treibball wird auf dem eigens angelegten und mit dem nötigen Rüstzeug ausgestatteten Hundeplatz in 5 Leistungs- und 3 Größenklassen gespielt. Als Mindestalter für Hunde über alle Klassen hinweg, gilt die Vollendung des 12. Lebensmonats. Prinzipiell müssen die Teilnehmer beim Treibball gesund und fit sein.

Die Geschichte um Treibball im Kurzüberblick

Wie enstand Treibball?

Treibball wurde in den 2000er Jahren von dem erfahrenen und umtriebigen niederländischen Hundetrainer Jan Nijboer entwickelt. Der ursprünglich im sozialpädagogischen Bereich mit schwererziehbaren Kindern arbeitende Nijboer begann sich ab 1980, noch in den Niederlanden, erst mit der Zucht von Leonbergern und später als Vorstandsmitglied des niederländischen Kynologievereins mit der Erziehung und Ausbildung von Hunden zu beschäftigen.

Nach seiner Übersiedlung nach Deutschland entwickelte er das von ihm Natural Dogmanship genannte Ausbildungssystem. Im Kern dieser Ausbildungsphilosophie stehen die natürlichen Triebe und damit die Wünsche und das Verhalten unserer Hunde. Diesen Faktoren soll der Hundehalter im gesamten Umgang, vor allem aber auch in den Bereichen Ausbildung, Erziehung und Auslastung, mit seinem Hund gerecht werden.

Unter anderen Trieben wird auf den Jagdtrieb des Hundes abgestellt, der in mehrere Sequenzen unterteilt werden. So gibt es die Sequenz des Stöberns oder Ortens über Nase und Augen, dann wird die Beute mit den Augen fixiert und es wird versucht, sich unbemerkt anzupirschen, um dann in die Hetze überzugehen, die hoffentlich im Schlagen der Beute endet. Je nach gewünschter Verwendung der Hunde, wurden nun diejenigen zur Fortpflanzung selektiert, die besonders zu einer dieser Sequenzen neigten. Viele Hunde wurden speziell zum Stöbern und Fixieren gezüchtet, beispielsweise alle Vorstehhunde. Aber auch bei vielen anderen Rassen sind diese Jagdanlagen immer noch zu spüren, allerdings bieten sich im heutigen Hundeleben nur selten die Möglichkeit, diese instinktgesteuerten Verhaltensweisen erlaubter Weise auszuleben.

Mit diesem ideellen Background suchte Nijboer nach neuen artgerechten Aufgaben, die an die Jagdsequenzen angelehnt sind. Um diese Jagdsequenzen nachstellen zu können, musste eine Beute her, die Herr Nijboer im Form des von ihm erfundenen Prey Dummies auch lieferte. Dieser Futterbeutel kann sowohl versteckt und aufgestöbert aber auch gezogen und gehetzt sowie letztendlich gestellt und zum Menschen apportiert werden. Der Mensch öffnet dann den Futterbeutel oder Prey Dummy und lässt den Hund die Beute verzehren.

Von Hütehundrassen jedoch wurde anderes verlangt. Sie sollen zwar an der Beute interessiert sein, sie aber nicht stellen und reißen. Schließlich sollten die Schafe getrieben, aber nicht verletzt werden. Somit stellt für diese Tiere der Prey Dummie nicht die Ideallösung für eine artgerechte Auslastung dar, da dieser den erfolgreichen Abschluss und damit den Riss der Beute symbolisiert.

Scheinbar mit gedanklichem Fokus auf Hütehunde überlegte er sich wohl, wie und was man diese auch ohne Schafsherde hüten lassen kann. So kam er auf die Idee, die Schafe durch Gymnastikbälle zu ersetzen, womit die Grundidee zum Treibball geboren war und in der Folgezeit zum kompletten Sport ausgebaut wurde.

Wie weit verbreitet ist Treibball?

Um das Jahr 2010 herum erarbeitete Jan Nijboer ein komplettes Regelwerk für Treibball, um nun auch regelkonforme Wettkämpfe und Tourniere ausrichten zu können. Anfang 2018 wurden die Regeln vom DVG (Deutscher Verband der Gebrauchshundsportvereine) und damit vom Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) anerkannt.

Wenn man heute googelt, findet man in fast allen europäischen Ländern und den USA Treibball Verbände. Das ist ein Umstand,der den Anspruch, eine Trendsportart nicht nur für Hütehunde zu sein, unterstreicht.

03

Was sind die Ziele & Voraussetzungen von Treibball

Was sind die Ziele der Ausbildung und die Unterschiede zu ähnlichen Hundesportarten?

Zwar gibt es neben Treibball noch weitere Ballspiele und -sportarten für Hunde, aber im Gegensatz zum Treibball sollen dort die Bälle vom Vierbeiner apportiert werden. Das ist beim Treibball ganz anders. Denn die bis zu acht 45 oder 65 Zentimeter im Durchmesser messenden Bälle sollen Schafe oder anderes Herdenvieh ersetzen. Ziel ist es, die Bälle in der richtigen Reihenfolge durch anstupsen in die richtige Richtung zu treiben, nämlich auf ein 2 x 3 Meter großes Tor zu. Von diesem Tor aus gibt der Hundeführer seine Anweisungen an den Hund.

Das ist für den Hund kaum zu machen, wenn er nicht mit seinem Menschen ein eingespieltes Team bildet und sich präzise von ihm führen lässt. Es kommt also stark auf die fortwährende Kommunikation zwischen Hund und Mensch an. Da der Hundeführer am Tor stehen bleiben muss, während der Hund sich über das Spielfeld bewegt, muss diese Kommunikation über einige Entfernung hinweg geführt werden. Das zwingt das Team, Distanzkontrolle zu trainieren.

Somit werden die Treibballhunde nicht nur körperlich, sondern auch geistig gefordert, da es ein weiter Weg ist, von der Gewöhnung des Hundes an den verhältnismäßig großen Treibball über das verknüpfen der verschiedenen Kommandos mit dem jeweils gewünschten Verhalten und das eigentliche Treiben der Bälle auf Zeit.

Anforderungen an Hund und Mensch

Obgleich wohl Hütehunde im Zentrum der ersten Überlegungen Nijboers standen, ist dieser Hundesport nicht nur für Hütehunde, sondern für Hunde aller Rassen geeignet. Sicherlich gibt es Rassen, die geeigneter für diesen Sport sind und denen Treibball daher leichter beizubringen ist. Das sind vor allem diejenigen, die gezüchtet wurden, um eng mit einem Hundeführer zusammenzuarbeiten und die daher tendenziell über mehr Willen zur Kooperation und leichtere Führigkeit verfügen.

Andererseits sollte man bedenken, dass auch Hunde, denen ein höheres Maß an Unabhängikeit angezüchtet wurde, z. B. die Meutehunde wie Laufhunderassen, und die daher etwas sturer sein können, heutzutage gut erzogen und folgsam sein müssen, um den Alltag als moderner Familienhund bewältigen zu können. Um das zu erreichen und diese meist ebenfalls unterlasteten Hunde sinnvoll auszulasten, kann Treibball eine gute Alternative sein, wenn sich keine Gelegenehit zu einer passenderen Hundesportart in der Nähe ergibt.

Auf menschlicher Seite wird vor allem ein hohes Maß an Geduld im Umgang mit dem Hund und Lust, ihn zu trainieren vorausgesetzt. Dieser Hundesport verlangt vom Hund ein breites Spektrum an anzutrainierenden Fähigkeiten, die zu erlernen viel Training und Zeit verlangt.

Ein besonderes Maß an Fitness benötigt der Hundeführer nicht, da er sich während des Treibens vorwiegend hinter dem Tor aufhalten soll.

Auch der Hund muss nicht übermäßig fit sein, sollte aber insgesamt körperlich gesund und kein Balljunkie sein, da die Bälle nicht gebissen werden sollen.


Geeignete Rassen für Treibball

( Um die Rassebeschreibung der ausgewählten Rasse lesen zu können, bitte auf das Bild klicken! )

Benötigte Ausrüstung

Um Treibball auf allen Leistungsniveaus trainieren zu können, brauchst Du als Maximalausrüstung acht aus weichem aber stabilem Material gefertigte und auf die Größe Deines Hundes abgestimmte Gymnastikbälle. Je nachdem, ob Dein Hund eine Schulterhöhe von über oder unter 40 Zentimetern aufweist, muss der Durchmesser der Bälle 45 oder 65 Zentimetern betragen. Natürlich kannst Du auch Bälle mit anderen Durchmessern wählen, wenn Ihr Treibball nicht nach dem VDH-Reglement für Treibballturniere spielen und trainieren wollt.

Außerdem sollte eine ebene Grasfläche mit Abmessungen von 20 mal 40, mindestens aber von 15 mal 30 Metern verfügbar sein. Diese sollte möglichst Blickdicht eingegzäunt werden, damit Dein Hund von außen im Training nicht abgelenkt wird und die Bälle nicht über diese Grenze hinausgetrieben werden können. Mittig auf der Schmalseite dieses Feldes wird ein Tor mit den Maßen zwei mal drei Metern aufgestellt.

Da wohl die wenigsten über einen solch großen Platz verfügen, sind an dieser Stelle die Meisten auf einen Hundeplatz angewiesen. Allerdings kann gerade am Anfang, wenn das Trainingsziel vor allem in der angstfreien Gewöhnung des Hundes an den Treibball liegt, wird weniger Platz und auch nur ein Gymnasktikball benötigt. Zu diesem Zeitpunkt ist der Besuch eines Treibball anbietenden Hundeplatzes dennoch sinnvoll, da Du Dir hier die Trainingsschritte von erfahrenen Trainern beibringen lassen kannst.

Produktempfehlungen für Treibball

Trideer Gymnastikball in zwei Farben und 5 Größen (Anzeige)
Relaxdays Fußballtor 2 mal 3 Meter. (Anzeige)
HUDORA Fußballtor in 4 Größen, auch 2 mal 3 Meter. (Anzeige)
Schafzaun: 50 laufende Meter, 90cm hoch. Mit Pfosten (Anzeige).

 

Davon abgesehen benötigst Du zur positiven Verstärkung guten Verhaltens Deines Hundes Belohnungen, z. B. Futterstücke. Da es darauf ankommt, das gewünschte Verhalten ohne Zeitverzug zu verstärken, kann es notwendig sein, das Verhalten mittels Lobwort oder Klicker zu markieren.

Training im Alltag

Treibball ist eine mit hoher Konzentration zu lösende und für den Hund sehr komplexe Übung. Daher sollte man sie in kleine Teilübungen zerlegen und dann später zu einem Gesamtkunstwerk zusammensetzen. Gerade diese kleinen Teilübungen kannst Du super in den Alltag integrieren, wenn Du den Aufbau der Übungen kannst. Wichtig für das tägliche Training ist natürlich auch, dass Du Deinen Hund gut kennst und weißt, was er belohnend empfindet bzw. womit sein Verhalten zu verstärken ist.

Beides, sowohl den Übungsaufbau, als auch das Erlernen, wie Du den Hund richtig belohnst, lernst Du am besten von erfahrenen Trainern, auch wenn wir beschreiben, wie Übungen aufgebaut werden können.

Damit Dein Hund erfolgreich Bälle treiben kann, muss er die Bälle mit seinem Körper und vor allem seiner Nase in die richtige Richtung stupsen. Das heißt für Dich, dass Du Deinen Hund einerseits an die recht großen Bälle gewöhnen solltest und ihm im nächsten Schritt beibringen musst, sie anzustupsen. Eine Möglichkeit, das zu erreichen, liegt im sogenannten Targettraining.

Hinter diesem Ausdruck verbirgt sich ein recht simpler Zusammenhang. Wenn man seinem Hund beibringt, Pfötchen zu geben, hat man erfolgreich ein Pfötchen-Hand-Target eintrainiert: Target ist ein englischer Begriff, der Ziel bedeutet. Der Hund lernt dabei, einen Körperteil, in dem Fall die Pfote, auf ein Ziel, also Deine Hand, zu legen.

Um diese Technik auf Treibball anzuwenden, sollte zunächst ein Nasen-Hand-Target aufgebaut werden, bei dem Dein Hund Deine Hand mit der Nase berührt. Um ihn dazuzubekommen, kannst Du entweder das Verhalten capturen bzw. einfangen oder, falls das wider Erwarten nicht klappt, die Locktechnik anwenden. Um die gewünschte Berührung der Nase mit Deiner Handfläche einzufangen, bewegst Du Deine offene Handfläche vor Deinen Hund. Hunde neigen dazu, Dinge wie Deine Hand mit der Nase zu untersuchen und zu berühren. Du wartest, bis er das tut und verstärkst dieses Verhalten durch ein Lobwort oder den Klicker, das Du vorher mittels klassicher Konditionierung mit einer Belohnung verknüpft hast. Dieses Lob musst Du geben, während er noch die Hand berührt und nicht erst, wenn er die Nase wieder wegnimmt.

Sollte Dein Hund Deine ihm vorgehaltene Hand einfach nicht von selbst berühren wollen und Du das Verhalten deshalb nicht einfangen kannst, muss Du ihn locken. Dazu nimmst Du ein Leckerchen in die Faust oder klemmst es in der geöffneten aber gewölbten Handinnenseite so ein, dass der Hund es holen kann, aber die Hand dabei mit der Nase berührt. In jedem Fall bekommt er das Leckerchen, wenn er mit der Nase die Hand berührt. Das wiederholst Du sehr oft, bevor Du erneut versuchst, dasselbe Verhalten auch ohne Leckerchen in der Hand zu provozieren und gleichsam einzufangen.

Wenn Du feststellst, dass Dein Hund Fortschritte macht und Deine Hand immer schneller mit der Nase berührt, führst Du den entsprechenden Befehl, beispielsweise Push ein und sagst ihn jedes Mal, wenn er seine Nase Richtung Deiner Hand bewegt. Nach einigen Trainingseinheiten gibst Du das Kommando und hältst einen klitzekleinen Augenblick später erst die Hand hin. Stupst er sie dann auf Kommando an, steht das Verhalten unter Signalkontrolle und seid Ihr schon einen Schritt weiter.

Nun klebst Du auf die Handfläche ein Stück des farbigen Klebebandes und das möglichst so, dass er beim nächsten mal nicht neben das Klebeband stupst, sondern es auf jeden Fall trifft. Wiederhole die Übung nun mit dem Klebeband sooft, bis Dein Hund zuverlässig ein recht kleines Quadrat des Klebebandes als Target begriffen hat und zuverlässig anstupst, wenn Du das entsprechende Signal gibst. Nun kannst Du dazu übergehen, den Klebezettel in der Nähe Deiner Hand auf einen anderen Gegenstand zu kleben und diesen mit dem üblichen Signal von Deinem Hund anstupsten zu lassen. Macht er das, ist das Target konditioniert und dient nun dazu, einen Ball an der Stelle zu markieren, an der der Hund ihn mit der Nase anstupsen soll. Darüber hinaus dient es auch zu Trainingszwecken, z. B. zum Öffnen von Türen.

Nun solltest Du auch schon mit einem Treibball arbeiten und beginnen, Deinen Hund um einen der Gymnastikbälle zu schicken und dadurch den Outrun, also das Umrunden der Formation der Gymnastikbälle zu üben. Dazu nehmt Ihr die Grundstellung (Dein Hund sitzt an Deinem linken Bein) unmittelbar vor dem Treiball ein. Dann nimmst Du ein Leckerchen in die Hand und lockst damit Deinen Hund um den Ball. Sicherlich wird er der Hand folgen. Belohnt wird, sobald der Hund vor dem Ball wieder ankommt. Dann wird er in die Grundstellung gebracht und das ganze wird wiederholt. Aus der Armbewegung, mit der Du Deinen Hund um den Ball führst, wird später das entsprechende Sichtzeichen. Da der Ball in zwei Richtungen umrundet werden kann, müssen auch beide geübt werden und bei jeder Wiederholung der entsprechende Befehl und die entsprechende Geste mit den Armen gegeben werden. Am leichtesten ist es, wenn Du Deinen Hund mit der rechten Hand und dem Kommando „away to me“ oder „go away“ gegen den Uhrzeigersinn um den Ball führst. Den linken Arm verwendest Du in Verbindung mit dem dem Kommando „come by“, um ihn mit dem Uhrzeigersinn um den Ball zu führen.

Habt Ihr das einige Male wiederholt, könnt Ihr auch die Anzahl der Bälle, die zu umrunden sind, schrittweise erhöhen. Dazu kannst Du die 300-Pick-Methode auf den konkreten Anwendungsfall anpassen und anwenden. Willst Du diese Methode nicht anwenden und kommt Ihr an einen Punkt, an dem die Anzahl der Bälle zu hoch wird und Dein Hund sie nicht mehr umrunden will, kannst Du einen Ring aus den Bällen bilden, in dessen Zentrum Du Dich stellst und Deinen Hund wieder mit der Hand um die Bälle führst, bis er sich auch an die größere Menge gewöhnt hat.

Im Turnier sind die Distanzen aber weit größer. Daher ist für jeden Outrun der Hund zunächst vorauszuschicken um ihn dann den oder die Bälle umrunden zu lassen. Außerdem kommt es darauf an, dass Dein Hund sich hinter den Bällen in der richtigen Position einfindet und dort Dein nächstes Kommando abwartet um entweder einen anderen Ball rechts oder links von ihm anzusteuern oder den aktuellen Ball in Deine Richtung zu stupsen. Auch für die langsame Steigerung der Distanzen kannst Du auf die 300-Pick-Methode zurückgreifen.

Alternativ kann auch anders vorgegangen werden. Dazu ist es zunächst nötig, das Vorausschicken zu üben, was unter anderem mit dem Target erreicht werden kann. Dazu legst Du das Target zunächst für Deinen im Sitz bleibenden Hund gut sichtbar einige Meter vor ihn auf den Boden, falls nötig, mit einem Leckerchen darauf. Dann gehst Du zu ihm zurück und nimmst die Grundstellung ein und schickst ihn mit dem Wort „Voraus“ und einer entsprechenden Bewegung mit Deinem ausgestreckten Arm zum Target, wo er Sitz machen soll. Das wiederholt Ihr einige Male, um dann dazu überzugehen, einen Ball vor das Target zu legen, um das Vorausschicken nun mit der rechts- oder linkswärts Umrundung des Balles und dem schon über das dort liegende Target geförderte Sitz zu kombinieren.

Nun kannst Du neben dem Ball in einem Abstand von drei bis fünf Metern je einen weiteren Ball rechts und links positionieren. Ziel ist es nun, Deinem Hund rechts und links beizubringen und ihn jeweils hinter den entsprechenden Bällen sitz machen zu lassen. Hierzu gehst Du vor, wie beim Vorausschicken. Allerdings rufst Du den Hund nicht ab, sondern gehst selber hin um ihn zu belohnen und das Target zu einem der beiden anderen Bälle mitzunehmen. Nun gehst Du zu Deiner Ausgangsstellung zurück und weist Deinen Treiber mittels Kommando und entsprechender großzügiger Armbewegung an, zum Target zu gehen und dort wieder Sitz zu machen.

Wenn auch dies in beiden Richtungen wiederholt machbar ist und ihr auch die Kombination aus Vorausschicken und nach einer Seite schicken in einer flüssigen Art hinbekommt, fangt Ihr mit dem Treiben als solchem an.

Um einem Hund beizubringen, den Ball in die richtige Richtung zu stupsen oder zu pushen, ist es wichtig, dass Du Deinem Pusher klar machst, dass die richtige Richtung immer bedeutet, den Ball zu Dir zu pushen. Deshalb solltest Du von Anfang an darauf achten, dass der Ball zwischen Dir und Deinem Hund liegt, sodass beide sich immer auf Dich zubewegen. Wie bekommst Du nun Deinen vor dem Ball sitzenden Hund überhaupt dazu, den Ball anzustupsen? Ganz einfach: Entweder, indem Du an dem Ball den Target-Post-It an entsprechender Stelle anbringst und/oder indem Du den Ball auf ein Leckerchen rollst. Sicher wird er das Target berühren, das Leckerchen unter dem Ball wahrnehmen und den Ball wegrollen. Wenn er dazu ansetzt, gibst Du Dein Kommando „Push“, um dieses Kommando mit dem Verhalten und der Leckerchenbelohnung zu verknüfen.

Außerdem bringst Du ihn so dazu, den Ball immer weit unten zu berühren. Wenn Du von Anfang an daran arbeiten möchtest, dass Dein Teampartner den Push mit etwas mehr Kraft ausführt, legst Du den Ball einfach auf seinen Fressnapf, in dem Du auch das Leckerchen versteckst. Um Deinem Jungtreiber und Dir Erfolge zu bescheren, kann es sinnvoll sein, die geplante Rollstrecke des Balls mit einer Eingrenzung so zu flankieren, dass der Ball in geradeaus geleitet wird. Hierzu bieten sich die unterschiedlichsten Lösungsmöglichkeiten an: Von Schaltafeln über gerade Leitern, die Du mit außenliegenden und in die Erde gerammten Pfosten abstützt bis hin zu einem Zaun aus Kaninchendraht ist alles denkbar. Klar, dass Du auch hier das Loben nicht vergessen darfst und schrittweise die Entfernung, die Dein Hund mit dem Ball zurücklegen muss, langsam steigerst. Dass Du später im Tor stehen wirst, ist dabei im Grunde eine Nebensache, da Dein Hund Dir die Bälle zutreiben wird.

Training im Hundesportverein / Hundeschule

Wie schon oben erwähnt, lohnt es immer auf den Hundeplatz zu gehen und vom Wissen erfahrener Trainer und Mitstreiter zu lernen. Wenn es aber zur Turniervorbereitung kommt, ist es spätestens Zeit, auf den großen Platz zu gehen, um dort zu üben, die drei bis acht Bälle in der richtigen Reihenfolge und später auf Zeit ins Tor zu treiben.

Anbieter

VDH: Ja
FCI: Nein
Mit VDH/FCI verbunden:
Sonstige:

Welche Voraussetzungen sind für die Zulassung zu erfüllen?

Voraussetzung
Mindestalter
VDH
12 Monate
Voraussetzung
Identifizierbarkeit des Hundes (Chip oder Tättowierung)
VDH
Voraussetzung
Nachweis gültigen Impfschutzes
VDH
Voraussetzung
Nachweis einer Hundehaftpflichtversicherung
VDH

Treibballturniere stehen Hunden aller Rassen und auch Mischlingen offen, auch ohne eine Begleithundeprüfung bestanden zu haben, sofern sie mindestens 12 Monate alt sind. Auf menschlicher Seite sind keine klaren Altersvorgaben gemacht, allerdings können Jugendliche ebenso mitmachen, wie Erwachsene.

Formale Voraussetzungen, die Hunde für die Teilnahme erfüllen müssen, findest Du in der Kurzübersicht.
Läufige Hunde können nur teilnehmen, wenn der Veranstalter dies zulässt und für sie die Möglichkeit schafft, am Ende des Turniers starten zu können oder ein separates Treibballfeld für diese zur Verfügung stellt, sodass sie als letzte aller Teilnehmer in ihrer Leistungsklasse starten können.

Körperlich belastete Hunde, also trächtige oder säugende Hündinnen sowie verletzte, kranke oder infektiöse Hunde dürfen ebenso wenig aneinem Turnier teilnehmen, wie Hunde, deren gültiger Impfschutz für die Pflichtimpfungen nicht über einen Impfpass nachgewiesen werden kann.


Welche Größenklassen gibt es?

Name
Small
Schulterhöhe von
-
Schulterhöhe bis
40 cm
Regeln von
-
Name
Large
Schulterhöhe von
40 cm
Schulterhöhe bis
-
Regeln von
-

Im Treibballreglement des VDH existieren zwei Größenklassen, nämlich small für die Hunde, deren Schulterhöhe unter 40 und large für Hunde, deren Schulterhöhe über 40 Zentimetern liegt. Die Größenklasse hat einen Einfluss auf den Durchmesser der Bälle, der bei 45 oder 65 liegt. Darüber hinaus bezieht sich das Reglement hin und wieder für die Definition von Abständen und Distanzen auf die Größeneinteilung.

Welche Alterklassen gibt es?

Name
Senior
Alter von
8 Jahre
Alter bis
- Jahre
Regeln von
Verband für das Deutsche Hundewesen e.V.
Name
Mindestalter
Alter von
12 Monate
Alter bis
- Jahre
Regeln von
Verband für das Deutsche Hundewesen e.V.

Welche Turniertypen gibt es?

Außerhalb des DVG-Regelwerks sind natürlich bezüglich der Spielarten der Fantasie keine Grenzen gesetzt, so könnten beispielsweise auch ähnlich wie beim Fußball auch zwei Hund-Mensch-Teams mit zwei Toren gegeneinander antreten, gewonnen hätte dann das Team, das die Bälle schneller in sein Tor getrieben hätte.

Das DVG-Reglement sieht solches aber nicht vor, sondern es werden pro Teilnehmer-Team zwei Läufe verlangt, die sich dadurch unterscheiden, dass die Bälle im ersten Lauf in einem Dreieck aufgebaut werden, dessen Spitze der erste zu treibenden Ball bildet und die weg vom Tor zeigt. Daher muss hier der Hund das Dreieck zunächst umlaufen, um an den entferntesten Ball zu gelangen. Dort soll er dann kurz zum Halten gebracht werden und erst auf das Kommando zu treiben hin den ersten Ball um das Dreieck und hin zum Tor treiben.

Die Formation, in der die Bälle für den zweiten Lauf aufgebaut werden, wird vom Leistungsrichter bestimmt, muss aber für alle Teams gleich sein.

Welche Leistungsklassen gibt es?

Im DVG Regelwerk werden sechs Leistungsklassen unterschieden. Diese reichen von der Beginnerklasse über die Klassen A bis D zur Seniorenklasse für Hunde ab einem Alter von acht Jahren.

In allen Leistungsklassen werden zwei Läufe pro Team verlangt, wobei die zu treibenden Bälle im ersten Lauf zu einem Dreieck geformt sind und für den zweiten Lauf in einer vom Richter frei festzulegenden Formation aufgebaut. Diese Formation ist aber für alle Teams einer Leistungs- und Größenklasse dieselbe und der weitest entfernteste Ball darf nicht weiter entfernt liegen, als der Ball in der Spitze des Dreiecks des ersten Laufs. Die tatsächliche Entfernung hängt von der Größen- und gleichermaßen von der Leistungsklasse ab.

Sowohl was die Gabe von Kommandos, die jeweils mit einem kurzen verbalen, von einer körperlichen Geste begleiteten Befehl gegeben werden dürfen, als auch der Ablauf der Übung sind sich die Prüfungen in allen Klassenkombinationen ähnlich:

Ablauf einer Prüfung

Im ersten Lauf stehst Du mit Deinem Hund am Tor, hinter der Torlinie und schickst ihn mit einem einmaligen Kommando zum Outrun um das Dreieck aus Bällen herum zum ersten zu treibenden Ball, während Du selber hinter der Torlinie bleibst. Hierbei darf Dein Hund weder einen falschen Ball berühren, noch die Linie zwischen Dir und den Bällen kreuzen. Ist er beim ersten zu treibendenden Ball angekommen, lässt Du ihn mittels eines weiteren einmaligen Kommandos kurz stoppen. Damit ist der Outrun beendet und Du kannst ihm nun den Befehl zu geben, diesen Ball zu Dir zu treiben. Die übrigen darf er dann ohne vor dem jeweiligen Ball zu verharren antreiben, allerdings muss, außer in der Beginner Klasse eine gewisse Reihenfolge für die übrigen Bälle eingehalten werden.

Im zweiten Lauf werden die nummerierten Bälle in einer vom Richter festgelegten Formation für alle Starter einer Größen- und Leistungsklasse gleich ausgelegt. Außer in der Beginner Klasse müssen die Bälle in aufsteigender Reihenfolge ins Tor getrieben werden.

In allen Klassen stehen Euch pro Lauf maximal 10 Minuten ab dem Moment, in dem Dein Treiber die Torlinie überquert, zur Verfügung. Fertig seid Ihr, wenn Dein Hund alle Bälle ins Tor getrieben hat und sich neben Dich gelegt hat.

Bewertungsmethode

Gemessen und für die Bewertung entscheidend ist im DVG-Treibball die Zeit, die Ihr für den Trieb aller Bälle benötigt. Fehlerpunkte werden in Zeit umgerechnet und auf die gemessene Zeit aufgerechnet. Allerdings können im ersten Lauf auch Bonuspunkte für den Outrun erzielt werden, die dann die gemessene Zeit verringern. In beiden Fällen sind das 15 Sekunden pro Punkt. Durch dieses System können sogar Zeiten unter Null Sekunden herauskommen.

Gewinner ist das Team einer Klasse, das bei Zusammenrechnung der Laufzeiten, der Straf- und Bonuszeiten den niedrigsten Wert in Summe beider Läufe erzielt.

Bonuspunkte für den Outrun

Als Outrun wird der erste Lauf Deines Hundes um die zu einem Dreieck geformte Gruppe zu treibender Bälle genannt. Der Begriff stammt aus dem Englischen und bezeichnet das Umlaufen der Herde in weitem Bogen und daher in einem die Herde nicht beunruhigenden Abstand.

Dieses Prinzip wird im Treibball ebenfalls angewendet, mit einigen formalen Vorgaben verbunden, mit deren Einhaltung die Vergabe der Bonuspunkte verbunden ist.

So bekommst Du für einen absolut perfekt ausgeführten Outrun, wie wir ihn oben unter „Ablauf der Prüfung“ beschreiben, 3 Bonuspunkte, sodass sich also die gemessene Zeit für das gesamte Treiben um 45 Sekunden verringert.

Musst Du eines der beiden Kommandos wiederholen, also doppelt geben, sind es noch zwei Bonuspunkte.
Noch einen Bonuspunkt gibt es, wenn Du beide Kommandos doppelt geben musst.

Alle anderen Abweichungen vom perfekten Outrun führen dazu, dass entweder keine Bonuspunkte oder sogar schon Strafpunkte vergeben werden.

Strafpunkte

Das DVG Regelwerk Treibball bestraft Fehlverhalten entweder mit Strafpunkten oder, bei schlimmeren Vergehen, mit Disqualifikation.

Je ein Strafpunkt, also eine Zeitstrafe von 15 Sekunden, wird auf die gemessene Zeit aufgeschlagen, wenn Du mit beiden Füßen die Torlinie überschritten hast, Du außerhalb des Torbereichs einen Ball berührst oder stoppst oder ihn sonst anders positionierst oder Du den Hund bewusst berührst.

Wenn Dein Hund mehr als die Hälfte der Zeit bellt, er vor Deiner Freigabe einen Ball treibt oder zwischen Dir und den Bällen kreuzt, wird auch jedes Mal ein Strafpunkt vergeben.

Disqualifikation

Disqualifikationen führen immer zum sofortigen Abbruch des aktuellen Laufs, können sich allerdings auf das gesamte Turnier oder nur auf den aktuellen Lauf beziehen, sodass der andere Lauf entweder noch gilt oder noch absolviert werden kann.

Gründe für diese softere Disqualifikation liegen vor, wenn Du zu irgendeinem Zeitpunkt während des Tages Druck auf Deinen Hund ausübst, Ihr für einen Lauf mehr als 10 Minuten braucht, Du Belohnungen wie Leckerchen oder Spielzeug bei Dir hast oder einen Ball in eine andere Position bringst.

Macht Dein Hund den Ball kaputt, befördert einen Ball aus dem Spielfeld oder verlässt es selbst oder nutzt das Spielfeld als Toilette und löst sich darauf, wären das ebenso Gründe für eine softe Disqualifikation, wie das Treiben eines Balles, der noch nicht an der Reihe ist.

Zeigst Du oder Dein Hund aggressives Verhalten oder liegt ein tierschutzrelevantes Verhalten vor, wird eine Disqualifikation für das gesamte Turnier ausgesprochen und der Vorfall in den Akten vermerkt, weshalb Deine Turnierkarte in einem solchen Fall eingezogen und zur DVG-Hauptgeschäftsstelle geschickt wird.

Sollte hierbei der Grund mangelhafte Sozialverträglichkeit Deines Hundes sein, ist er für weitere Turniere gesperrt, bis er die VDH-Begleithundeprüfung bestanden hat.

Beginner Klasse:

In der Klasse der Beginner sind lediglich drei Bälle ins Tor zu treiben. Wie in allen Leistungsklassen ist der erste zu treibende Ball immer der vom Tor entfernteste, in der Spitze des Dreiecks liegende Ball. Allerdings ist es in der Beginner-Klasse egal, in welcher Reihenfolge die verbleibenden beiden Bälle getrieben werden. Auch Du darfst noch ohne bewertungsseitige Konsequenzen zu fürchten, das Tor verlassen und Leckerchen oder Spielzeug mit Dir führen.

An dem Ball in der Dreiecksspitze bemisst sich die Distanz zwischen Ballformation und Tor. In der Beginner Klasse ist diese Distanz für Hunde der Größenklasse Small, also solche, deren Schulterhöhe bis 40 Zentimeter misst, mit drei Meter angegeben. Hunde, die ein Stockmaß von über 40 Zentimeter aufweisen und somit der Größenklasse Large zugerechnet werden, müssen über eine Distanz von fünf Metern arbeiten.

Im zweiten Lauf ist es in der Beginner Klasse völlig egal, in welcher Reihenfolge die Bälle getrieben werden, was sich aber schon ab der nächsten Klasse ändert.

Klasse A:

Die Klasse A bringt für die Treiber im Wesentlichen eine leicht verlängerte Distanz und eine für alle Bälle definierte Reihenfolge mit sich. So müssen kleine Hunde nun fünf und große zehn Meter weit treiben. Wie in allen Klassen, muss als erstes der Ball in der Spitze des Dreiecks getrieben werden. Dann sind die Bälle in der zweiten Reihe, beginnend mit dem vom Tor aus betrachtet links liegenden zu treiben.

Im zweiten Lauf müssen die Bälle ebenfalls in aufsteigender Reihenfolge getrieben werden. Hierzu sind die Bälle zu nummerieren, da sie ja in einer vom Richter frei definierten Formation ausgelegt werden. Das gilt so auch in allen weiteren Klassen.

Klasse B:

Ab der Klasse B sind insgesamt 6 Bälle zu treiben, beginnend in der Spitze des Dreiecks um sich dann Reihe für Reihe von links nach rechts vom Tor aus gesehen auf dasselbe zuzuarbeiten. Die Distanzen sind mit fünf und zehn Metern für Small und Large dieselben, wie in der Klasse A.

Klasse C:

In der Klasse C sind ebenfalls 6 Bälle zu treiben, allerdings über eine längere Distanz. Sie liegt bei zehn Metern für Hunde der Größenklasse Small und bei 15 Metern für die großen Hunde mit mehr als 40 Zentimetern Stockmaß.

Klasse D:

In der höchsten Leistungsklasse D stehen Euch 8 Bälle zur Verfügung, deren weitester für die kleinen Hunde in einer Entfernung von 15 Metern und für große Hunde von 20 Metern liegt.

Senioren-Klasse:

Die Senioren-Klasse entspricht bezüglich der Ballmenge und -entfernung der Klasse B, es werden also sechs Bälle über fünf oder zehn Meter getrieben.

Aufstiegsregeln – Du entscheidest über die Leistungsklasse

Das DVG Regelwerk Treibball regelt auch natürlich auch die Voraussetzungen, um von einer in die nächsthöhere Klasse aufzusteigen. Bezüglich der Einstufung von Erstteilnehmern aber auch was den Aufstieg in höhere Klassen oder das Überspringen einer Leistungsklasse angeht ist es allerdings für DVG-Verhältnisse extrem liberal.

Es bestimmt letztendlich weder ein Richter noch ein sonstiger offizieller DVG-Vertreter über die Ersteinstufung oder den Aufstieg, sondern der Hundeführer, also Du, selber. Der Hinweis, dass Du sowohl die Ersteinstufung als auch freiwillige Aufstiege, mit Rücksicht auf Euer Leistungsniveau veranlassen sollst, verbrämt nicht, dass hier die Hauptverantwortung, bei Dir liegt. Bist Du besonders ehrgeizig, besteht die Gefahr, Dich oder Deinen Hund zu überfordern und den Spaß an dieser Sportart zu gefährden, zumal ein Abstieg in eine niedrigere Klasse nicht vorgesehen ist.

Zwangsaufstieg über Aufstiegspunkte

Auf der anderen Seite sieht das Regelwerk auch einen Zwangsaufstieg vor, der dann vollzogen wird, wenn Euer Team 15 Aufstiegspunkte vereinnahmt hat. Diese Punkte werden nur vergeben, wenn Ihr beide Läufe erfolgreich absolviert habt. Wie viele Punkte ein Team in einem Turnier erhält, hängt von der Anzahl der Starter in der Leistungsklasse und der Platzierung auf dem Siegertreppchen ab:

Ab drei Startern: Anzahl der Aufstiegspunkte
Gewinner 3
Zweiter 2
Dritter 1
Zwei Starter:  
Gewinner 2
Zweiter 1
Ein Starter:  
Gewinner 1
06

Treibball: Gesundheit & Fazit

Wichtige Gesundheitstipps für Treibball

  • Der Hund sollte vom Tierarzt gesundheitlich auf "Herz und Nieren" geprüft sein, bevor es mit dem Hundesport losgehen kann!
  • Achtsam auf kommunikative Signale des Hundes während der Sportübungen achten, um das situative Befinden und Wohlergehen im Auge zu haben.
  • Vorsicht vor physischer und mentaler Überlastung & Übertreibung beim Hundesport!
  • Kranke und verletzte Hunde sollten keinen Hundesport ausüben!
  • Pausen einplanen (auf angemessene Erholungsphasen und Entschleunigung achten)
  • Zwang hat im Hundesport nichts verloren!
  • Vorsicht bei hohen Temperaturen (Hitzegefahr)
  • Intensität und Schwierigkeitsgrad langsam steigern
  • Aufwärmprogramm (dynamische Übungen zur Vorbereitung auf die Belastungen) mit dem Hund beim Hundesport absolvieren
  • Auf ausreichende Wasserversorgung und etwaige Energiezufuhr während des Hundesports achten!
  • Der Hund muss körperlich voll entwickelt sein
  • Kein Hundesport mit trächtigen und säugenden Hündinnen!
  • Hat der Hund Übergewicht, ist die Belastung für den Bewegungsapparat und gesamten Organismus höher!
  • Gesundheit, Fitness und Vitalität beim Hund müssen für den Hundesport stimmen
  • Erhöhtes Risiko für Kreuzbandriss bei kastrierten Hunden, jüngeren Hunden und Hunden mit Übergewicht!
  • Regelmäßiger Check-up bei einem Physiotherapeuten
  • Cool Down nach dem Hundesport
  • Bei eingeschränkten (Behinderungen, Arthrose, HD, ED etc.) und älteren Hunden (Seniorhunden) auf angemessene Hundesportarten ausweichen (z.B. Crossdogging, Degility, ZOS)
  • Stets auf adäquates Equipment beim Hundesport achten, um die Verletzungsgefahr und physische Belastung auf den Hund zu minimieren

Gesundheitsrisiken

Treibball ist ein Sport, in dem Zeit zwar eine Rolle spielt, aber der dennoch keine nennenswerten gesundheitlichen Risiken für Deinen Hund zu bergen scheint. Er soll zwar flott zu den zu treibenden Bällen laufen und diese dann durch anstupsten zum Tor treiben, dabei aber konzentriert und somit nicht zu schnell arbeiten. Da es keine Sprünge gibt und die Bälle auf die Größe der Hunde angepasst werden, sind die Auswirkungen auf den Bewegungsapparat überschaubar.

Dennoch solltest Du vor jedem Training und vor allem auch vor Turnierläufen Deinen Hund gut aufwärmen, da er ja durchaus abrupte Richtungswechsel zeigen muss, wenn er am Ball bleiben will. Das stecken die Muskeln und Sehnen in aufgewärmtem Zustand deutlich besser weg, was das Risiko von Muskel- oder Sehnenzerrungen verringert. Hierauf wirkt sich auch die Oberflächenbeschaffenheit des Spielfeldes aus: Weist es viele Löcher und Unebenheiten auf, steigt das Risiko von Zerrungen.

Ein weiteres Gesundheitsrisiko für Deinen Hund liegt in Deinem Ehrgeiz, wenn Du zu schnell zu viel willst und Deinen Hund daher schon über zu lange Trainingszeiten überforderst, um möglichst schnell in höheren Leistungsklassen mit der Konkurrenz mithalten zu können.

Solltest Du aber diese Umstände beachten, ist Treibball sicherlich eine sehr sinnvolle Beschäftigung für Dich und Deinen Hund, die ihn auslastet und nebenbei die auch im Alltag in allen Situationen, in denen Du Deinen Hund von Leine lässt, wichtige Distanzkontrolle deutlich verbessert. Dann steht Eurem gemeinsamen Spaß am Treibball und dem übrigen Zusammenleben bis ins hohe Hundealter nichts entgegen.

Weitere Gesundheitstipps und Infos zu möglichen Sportverletzungen, Risiken und Symptomen findet ihr nun aus erster Hand von unserer dogondo-Tierärztin, Vanessa Lässig, in ihrer ergänzenden Lektüre.

Hat dir der Inhalt gefallen? Dann teile ihn doch auch mit anderen:

VGWort Zählpixel