Pflichtimpfungen & Freiwillige Impfungen für den Hund

Die Impfempfehlung umfasst Core- & Non-Core-Impfungen

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Zuletzt aktualisiert am: 8.8.2021

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Die ständige Impfkommission Veterinärmedizin (StIKo Vet) gibt eine Leitlinie zur Impfung von Kleintieren, sprich auch für Hunde heraus.

Diese Leitlinie soll Tiermedizinern und Tierärzten als fachlich unabhängige und wissenschaftlich fundierte Orientierungshilfe dienen, wenn es darum geht, welche Impfungen und welcher Impfschutz Hunden generell verpflichtend zu injizieren ist und welche Impfungen weiterhin empfehlenswert und tiermedizinisch angeraten werden.

Das Ziel ist es, Hunde gegen Infektionskrankheiten zu schützen, was mit Hilfe von Impfungen gelingt.

Weitere wissenwerte Informationen zum Thema "Impfung" im Allgemeinen, sind jederzeit über unseren Artikel "Was ist aus tiermedizinischer Sicht eine Impfung?" nachzulesen.

Für spezifische Fragen im Einzelfall, wenn es beispielsweise mit dem Hund auf Reisen geht und abgeklärt werden muss, ob etwaige Einreisebestimmungen weitere Impfungen verlangen oder auf Grund potentieller Reisekrankheiten gar vom Tierarzt angeraten werden, sollten frühzeitig abgeklärt werden, damit der Wirkstoff sich durch ausreichende Karenzzeit noch voll entfalten kann.

Des Weiteren ist u.U. je nach Verwendungsart weiterer Impfbedarf notwendig. Wird der Hund z.B. als Jagdgebrauchshund verwendet und regelmäßig mit Wildkontakt konfrontiert , so machen eventuell weitere tiermedizinische Maßnahmen Sinn.

Tollwutschutzimpfstoff von Sanofi
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Pflichtimpfungen (Core-Impfungen)

Core-Komponenten gegen Leptospirose, Staupe etc.

Unumgängliche Pflichtimpfungen

 

Core-Impfungen      
8. Lebenswoche Parvovirose Staupe Leptospirose
12. Lebenswoche Parvovirose Staupe Leptospirose
16. Lebenswoche Parvovirose Staupe  
15. Lebensmonat Parvovirose Staupe Leptospirose

Die vorgenannten Impfungen gelten bei Hundewelpen generell als Grundimmunisierung. Auf den bestehenden Impfschutz und Entwurmungen mit Antiparasitika sollte beim Welpenkauf, wie in unserem entsprechenden Artikel mit hilfreicher Checkliste vermerkt, unbedingt darauf geachtet werden. Leider werden aber immer wieder Fälle bekannt, in denen Welpen aus fragwürdigen Bezugsquellen vermittelt werden, bei denen jegliche medizinische Vorsorge inklusive Impfungen und Wurmkuren, sowie generelle Check-ups unterlassen wurden.

Weiter schreibt die Ständige Impfkommission Veterinärmedizin (StIKo Vet) in ihrer Leitlinie zur Impfung von Kleintieren, dass für die Leptospirose eine jährliche Auffrischung von Nöten ist. Für die Staupe und Parvovirose wird eine Impfintervall für Wiederholungsimpfungen von bis zu drei Jahren empfohlen.

Um stets mit eurem Hund impfseitig im Hinblick auf die Core-Impfungen also auf dem sicheren Weg zu sein, raten wir euch auf Grund der Impfsituation eures Hundes im regelmäßigen Austausch mit eurem Tierarzt des Vertrauens zu sein.

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Freiwillige Impfungen (Non-Core-Impfungen)

Non-Core-Komponenten gegen Borreliose, Leishmaniose etc.

Freiwillige und ratsame Impfungen

Tollwut
Die bisherige Impfpflicht (Core-Impfung) gegen Tollwut ist für Deutschland zwischenzeitlich laut der Angaben der ständigen Impfkommission und ihr aktuellen Leitlinie (2021) auf eine freiwillige Impfung abgestuft worden. Kurz, bisher war die Tollwutimpfung eine sogenannte Core-Impfung wird aber laut der aktuellen Impfleitlinie (01.01.2021) von der Ständigen Impfkommission aktuell als eine Impfung unter bestimmten Bedingungen empfohlen und als Non-Core-Vakzine geführt. Dennoch sollten sich alle Hundehalter deren Hund trotz allgemeiner Handhabung der praktizierenden Tierärzteschaft über keinen Tollwutschutz verfügen, im Vorfeld einer Reise mit dem Hund ins Ausland erkundigen, da bei der Einreise in viele Länder, nach wie vor der Nachweis über eine aktuelle Tollwutimpfung zwingend notwendig ist, so wie es für die EU-Mitgliedstaaten laut der EU-Verordung bis heute gilt und im EU-Heimtierpass auch bei Einreise in die jeweiligen Mitgliedstaaten nachgewiesen werden muss. Ferner gehen verantwortliche Behörden in Deutschland im Falle eines möglichen Kontakts des ungeimpften Hundes mit einem tollwütigen oder seuchenverdächtigen Tier mit drastischen Maßnahmen vor - sprich dies kann die behördlich Anordnung zum Einschläfern des Hundes nach sich ziehen, wohingegen Hunde mit Impfschutz in diesem Fall zu Hause in "Quarantäne" und behördliche Aufsicht kommen.

 

Hepatitis contagiosa canis (HCC) und Infektionen mit dem Caninen Adenovirus 2
Die Erkrankung Hepatitis Contagiosa Canis (HCC), die durch das Canine Adenovirus Typ 1 (CAV-1) verursacht wird, ist zwischenzeitlich durch die konsequente Impfung von Hunden in den westeuropäischen Hundepopulationen laut der Leitlinie der Ständigen Impfkommission nur noch sehr selten akut. Und dennoch sollte ihrer Empfehlung nach nicht gänzlich auf die generelle Impfung verzichtet werden, da Krankheitsrerrerger hin und wieder nachgewiesen werden. Bis vor einiger Zeit galt daher das Verabreichen des Impfschutz gegen HCC noch als Core-Impfung und wurde als Grundimmunisierung innerhalb von 4 Impfungen (8,12, 16 Lebenswoche und nach 15 Lebensmonaten) injiziert, eine Auffrischung alle 3 Jahre veranlasst. Daher sollte bezüglich eines Impfschutzes an dieser Stelle mit dem Tierarzt die entsprechende Vorgehensweise besprochen werden.

 

Herpes
Impfung der Muttertiere zum Schutz der Welpen ca. 1-2 Wo nach dem Decktermin + 1-2 Wo vor dem Wurftermin

 

Zwingerhusten (heute canine infectious respiratory disease (CIRD))
Impschutz gegen Zwingerhusten kann folgendermaßen erfolgen: Intranasal ab 3. LW, Injektion ab 8. LW + 4 Wo später + jährliche Auffrischung

 

Borreliose (Lyme-Borreliose)
Impfschutz gegen Borreliose ab 12. LW + 4 Wo später (+ 6 Mo später + 6 Mo später) + jährliche Auffrischung

 

Leishmaniose
Impfschutz gegen Leishmaniose ab 6.LMo 3x im Abstand von 4 Wo + jährliche Auffrischung

 

Dermatophytose
ab 6.LW + 2-3 Wo später

 

Parainfluenza
Impfungen sind in Kombination mit Core-Komponenten und monovalente Impfstoffe zur Injektion möglich, als auch Intranasal. Je nach Impfstoff ist eine Impfung ab Vollendung der 3. Lebenswoche möglich. Spätestens 4 Wochen vor einer zu erwartenden Exposition ist sie spätestens angeraten, sprich wenn der Hund etwaigen Gefahren der Erreger ausgesetzt ist.

 

Wichtiger genereller Hinweis zu den Impfstoffen:

  • Impfalter und Impfintervalle können je nach Hersteller variieren!

Zudem raten wir euch auch im Hinblick auf die Non-Core-Impfungen, sprich Impfungen auf freiwilliger Basis, stets mit eurem Tierarzt im Gespräch zu bleiben und bei aktuellen Ereignissen, wie eine geplante Auslandsreise, über notwendige Impfungen gegen etwaige Reisekrankheiten euch frühzeitig zu erkundigen bzw. mit ihm zu besprechen, welchen Impfschutz er auf Grund etwaiger Haltebedingungen, Lebensalter, Vorerkrankungen etc. für das jeweilige Hundeindividuum anraten würde, damit dieser gegen mögliche Infektionskrankheiten bestens geschützt ist.

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Fazit

Die Notwendigkeit von Impfungen ist unbestritten

Mit den passenden Impfungen für die Gesundheit des Hundes vorsorgen

Wenn es um die verschiedentlichen Impfungen und Impfstoffe für den Hund geht, ist es unzweifelhaft, dass durch diese Art der Behandlung viele Infektionskrankheiten vermieden werden, da sie wirksam und gezielt gegen Infektionserreger eingesetzt werden.

Dies ist auch zwingend notwendig, da es nicht nur die Gesundheit und das Wohlbefinden des Hundes sichert, sondern auch die Ansteckungsgefahr für Menschen und Tiere reduziert.

Gleichzeitig wird die bestmögliche körperliche und geistige Konstitution, Funtkionstüchtigkeit und Leistungsfähigkeit mit Hilfe des richtigen Impfungschutz gewährleistet.

Die Verabreichung der unterschiedlichen Imfpwirkstoffe ist somit unerlässlich, aber wirkungsvoll und für das jeweilige Hundeindividuum zudem schonend.

Hinzu kommt die Tatsache, dass es heutzutage in der Tiermedizin Gang und Gäbe ist, von Einzelfall zu Einzelfall die Notwendigkeit von weiteren Impfungen, neben den Core-Impfungen, genau zu prüfen, um nicht willkürlich unnötigen Impfschutz zu verabreichen. Es wird also mehr nach dem Motto gehandelt: Nur so häufig wie nötig.

Gleichzeitig handelt jeder Halter verantwortungsbewusst und unter Tierschutzgesichtspunkten korrekt und richtig, in dem er regelmäßig in Zusammenarbeit mit dem Tierarzt, den aktuellen Impfstatus seines Hundes überprüft, wenn nötig neue Impfwirkstoffe injizieren lässt oder notwendigen Auffrischungsimpfungen nach festen Imfpintervallen nachkommt.

Damit können wir nur an jeden Hundehalter appellieren, den Ratschlägen des Tierarztes nachzukommen, der sich auf die Empfehlungen der Ständigen Impfkommission stützt und weiters situativ je nach anstehendem Ereignis oder Art der Verwendung, weitere emfpehlenswerte Behandlungen im Sinne des Hundes und aller Beteiligten ausspricht.

Abschließend wollen wir auch darauf hinweisen, den Impfpass stets vervollständigen zu lassen und den für Reisen innerhalb der Europäischen Union notwendige EU-Heimtierpass auf dem aktuellen Stand zu halten.

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