Leonberger

Sanfter Riese aus Deutschland

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Zuletzt aktualisiert am: 19.2.2024

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Das wichtigste in Kürze

  • Gewaltiger Körperbau mit viel Muskulatur und Power bei gleichzeitiger Eleganz
  • Löwenähnliches Aussehen der mit seinem Selbstbewusstsein über den Dingen steht
  • Wesensfester, gelassener, umweltsicherer und in sich ruhender Rassehund
  • Liebevoll, kinderlieb, unterordnungsbereit, anpassungsfähig, folgsam und furchtlos
  • Toller Familien- und Begleithund mit Wachtauglichkeit

Der Leonberger ist wahrhaft ein gigantischer und imposanter Rassehund

Die Hunderasse besticht mit ihrem muskulösen, kräftigen, stattlichen Körperbau und gehört definitiv zu den sehr großen Rassen. Auf den ersten Blick ähnelt der Leonberger auf Grund seines großen Kopfs und der entsprechenden Fellfarbe einem Löwen. Allerdings unterscheiden sich beide Tiere von ihrem Wesen gewaltig.

Der Charakter und das Verhalten des Leonbergers wird als wesensfest beschrieben, sprich er ist selbstsicher, gelassen, bringt ein mittleres Temperament mit, ist unterordnungsbereit und damit bei entsprechender Handhabung gut zu führen, weist eine ausgeprägte Lern- und Merkfähigkeit auf und ist zudem lärmunempfindlich. Der Leonberger hat eine hohe Reizschwelle, ist ausgeglichen, weder scheu noch aggressiv.

Daneben zeichnet sich sein hervorragendes Wesen durch seine freundliche, menschbezogene, kinderverträgliche, loyale und treue Art aus. Ferner ist der Leonberger eine unwahrscheinlich anpassungsfähige Rasse, wodurch er gut als Begleithund problemlos überall hin mitgenommen werden kann. 

Welche Qualitäten der Leonberger weiter als Rassemerkmale mitbringt, könnt ihr neben weiteren interessanten Informationen zur Entwicklungsgeschichte, Erziehungsthemen, Beschäftigungsmöglichkeiten, Pflege, Gesundheit, Ernährung und Haltebedingungen, in unserer nachfolgenden Rassebeschreibung ausführlich nachlesen. Viel Freude dabei!

Nummer: 145
Gruppe: 2. Pinscher und Schnauzer – Molossoide – Schweizer Sennenhunde und andere Rassen
Sektion: 2. Molossoide
Subsektion: 2. Berghunde
Arbeitsprüfung notwendig? Nein
Ursprung
Deutschland
Patronat -
Verwendung

Wach-, Begleit- und Familienhund

Datum der Veröffentlichung 12. Januar 1998
Datum der vorläufigen Bestätigung -
Datum der finalen Bestätigung 21. November 1955
Link zum FCI-Standard FCI - Leonberger

Wie entstand unser Rassenname?

Die Entstehung unseres Rassenamens ist relativ schnell und einfach zu erklären - vermutlich kommt ihr schon vor der kurzen Erklärung darauf, warum wir Leonberger, Leonberger heißen...

Wie soll es wohl anders gewesen sein, als dass wir unsere Rassebezeichnung anlehnend an unsere ursprüngliche Heimat verliehen bekommen haben. 

Richtig, wir Leonberger stammen aus Deutschland, genaugenommen aus Baden-Württemberg. Und hier startete unsere Rassegeschichte in Leonberg, eine Stadt im heutigen Landkreis Böblingen, unweit der Landeshauptstadt Stuttgart.

Unsere löwenähnliche Anmutung, im speziellen durch unsere Mähne am Kopf, findet sich im Übrigen auch im Wappen der Stadt Leonberg wieder. Dies war auch das Bestreben von unserem "Gründervater" Heinrich Essig mit seinen züchterischen Tätigkeiten, der zu unserer Entstehungszeit Stadtrat in Leonberg war.

Folglich wurden wir Leonberger also nach unserem "Geburtsort" genannt.

Welches Problem sollten wir lösen?

Die Menschen, die auf dem Land ihre Höfe und Landgüter betrieben, kämpften zu dieser Zeit mit tierischen und menschlichen Eindringlingen. 

Diese Räuber und Diebe hatten das Ziel, sich an den Nutztieren und dem Vieh räuberisch zu bedienen, um ihren Hunger zu stillen oder das geklaute Tier weiterzuverkaufen.

Hierfür benötigte die Landbevölkerung Unterstützung, um ihr Hab und Gut bewachen und schützen zu lassen.

Es musste somit ein Hund her, der keine großen Ansprüche stellte, demnach genügsam war, den Eindringlingen mit seiner äußeren Erscheinung Respekt einflößte, zugleich kräftig, wehrhaft und wetterfest war, um sich beim Bewachen im Freien, ungebetenen Gästen entgegenzustellen und diese zu vertreiben.

Ferner übernahme diese Arbeitshunde auch diverse andere Arbeiten, die für ihre Menschen zu schwerfällig und anspruchsvoll waren. 

Weiterhin gab es eine Bevölkerungsschicht, die sich mit einem Hund generell schmücken wollte und einen tierischen Partner an der Seite suchte, mit dem sie für Aufsehen erregte.

Wie wurden wir eingesetzt?

Wie die allermeisten Hunderassen, sind auch Leonberger als Arbeits- und Gebrauchshunde und mitunter Gesellschaftshund angeschafft und gehalten worden. 

Denn die Rasse wurde primär von zwei grundverschiedenen Gruppierungen geführt. Einerseits waren sie zuverlässige Arbeitshelfer mit diversen Tätigkeitsbeschreibungen an der Seite von Bauern und Hirten, zum anderen fungierten sie als "Statussymbol" und geselliger Partner der haute volée, sprich der gehobenen Gesellschaft, Aristokratie und wichtiger Persönlichkeiten auf der ganzen Welt.

Eine unserer Hauptaufgaben bei einer Haltung als Bauern- und Hofhund bestand darin schwere Arbeiten zur Entlastung unserer Besitzer zu übernehmen, die rund um die Bewirtschaftung des Hofs anfiel. Wir waren regelrechte Nutztiere.

So wurden wir Leonberger auf Grund unserer enormen Kraft und Ausdauer, als Zughunde eingesetzt. Wir zogen beladene Karren mit diversen Produkten, Ernte und anderen Erzeugnissen für den Transport von A nach B. Mit unserem ausgesprochenen Talent und der enormen Leistungsfähigkeit beim Zug- und Lasteneinsatz, kamen wir schnell zu großem Ruhm.

Aber auch das Treiben und Beschützen des Viehs unserer Bauern und Hirten, gehörte in unseren Verantwortungsbereich. Hier machten wir ebenso eine gute Figur, denn als Bodyguard waren die Nutztiere stets in guten Händen und wir zeigten ausgesprochene Fähigkeiten beim Verbringen der Herde von den Höfen zu den Märkten, Weideplätzen und anderen Orten und zurück.

Neben den anspruchsvollen landwirtschaftlichen Tätigkeiten und rund um die Nutztierhaltung, waren wir von Anbeginn unserer Rasseentstehung, begehrte Wachhunde mit ausgeprägter Schutzfunktion für Mensch, Tier und Hab und Gut. Wir bewachten also das Anwesen, Vieh und unsere Besitzer und waren jederzeit bereit, diese wehrhaft und auf Grund unserer gewaltigen Erscheinung, zuverlässig gegen jegliche Gefahren von außen zu verteidigen. Da wir dies nachhaltig unter Beweis gegen Diebe/Räuber und Tiere aller Art bei ihren Beutezügen bewiesen, bauten wir Leonberger uns schnell einen sehr guten Ruf als Wachhunde mit starkem Beschützergen auf. 

Anderseits gab es besser situierte Menschen, die auf eine mit den besten Wesensmerkmalen ausgestattete Hunderasse, als Statussymbol und Prestigeobjekte zurückgriffen. Auch hier wurden wir Leonberger häufig bevorzugt als Gesellschaftshund gehalten und früh in die gesamte Welt der Elite verkauft. Mit unserem imposanten Auftreten konnten die Privilegierten in der Öffentlichkeit auftrumpfen und sorgten für Staunen und Neid.

Wo stammen wir her?

Wie wir bereits im Hinblick auf die Entstehung unseres Rassenamens "Leonberger" erläutert haben, haben wir eindeutig deutsche Wurzeln.

Denn wir Leronberger kommen aus dem Süd-Westen Deutschlands, das folglich unser Mutterland ist.

Unser Ursprung geht auf die Geburtsstätte Leonberg in Baden-Württemberg zurück, wo wir durch die züchterischen Arbeiten und Bestrebungen des Herrn Heinrich Essig, damaliger Stadtrat Leonbergs, hervorgingen.

Der Leonberger trägt die Gene und das Blut von Neufundländer, Bernhardiner und Pyrenäen-Berghund in sich.

Welche Rassen sind unsere Vorfahren?

Der Ursprung unserer Hunderasse geht primär auf drei Hunderassen zurück, die damit die Ausgangsrassen von uns Leonberger sind und folglich die guten Gene bei unserer Entstehung geliefert haben.

Wir Leonberger Hunde sind zunächst durch eine Kreuzung aus einer Neufundländer-Hündin und einem Bernhardiner-Rüden im ersten Schritt entstanden.

Im zweiten Schritt wurde dann ein Pyrenäen-Berghund eingekreuzt, um weitere erwünschte Eigenschaften hinzuzumischen, damit die hierdurch entstandene Hunderasse, die bestmöglichen Attribute aller in sich vereinigte.

Dieser Mix hochqualitativer Anlagen, lieferte also die hervorragenden Voraussetzungen, um uns leistungsfähigen, gebrauchstauglichen, wesensfesten und körperlich perfekt ausgestattenen Hunde zu kreieren - das ist definitiv gelungen und kann als großer Wurf bezeichnet werden, danke Herr Essig und alle daran beteiligten Personen im weiteren Verlauf.

Wie haben wir uns auf der Welt verbreitet?

Durch diverse Aufzeichnungen kann die Entstehungsgeschichte unserer Hunderasse gut nachvollzogen werden.

Die Historie des Leonberger reicht bis in die Mitte des 19.Jahrhunderts zurück.

Alles beginnt in einer Kleinstadt im Südwesten des heutigen Baden-Württemberg. Dort lebte von 1809 bis 1889 Heinrich Essig, damaliger Stadtrat von Leonberg und Gründervater der Leonberger-Rasse. Ihm hat der Leonberger sein heutiges Dasein zu verdanken.

Essig war neben seiner Tätigkeit als Stadtrat, auch als Züchter und Hundehändler aktiv. Und dass im großen Stil. So soll er der kynologischen Literatur nach, bis zu 3000 Leonberger-Hunde in alle Regionen der Welt verkauft haben.

Er wünschte sich einen Hund und Hunderasse zu kreieren, die die äußerliche Ähnlichkeit des Tieres aus dem Stadtwappen von Leonberg mitbringen sollte. Dem Löwen. Und diese Anmutung ist ihm tatsächlich mit dem äußeren Erscheinungsbild des Leonbergers, gut gelungen.

Der erste Schlag des Leonbergers ist durch seine züchterischen Tätigkeiten mit den oben genannten Ausgangsrassen und deren herausragenden Anlagen, folglich im Jahr 1846 entstanden.

Zunächst verbreitete sich die Rasse des Leonbergers in der Umgebung von Leonberg und in ganz Württemberg. 

Schnell wurden wir Leonberger-Hunde so beliebt und populär, dass selbst große Persönlichkeiten, wie Otto von Bismarck und Kaiserin Elisabeth von Österreich, einen Leonberger ihr Eigen nannten.

Heinrich Essig war so aktiv mit der Zucht der Leonberger, dass schon früh eine große Anzahl an Hunden ins Ausland verkauft und exportiert wurden. Dort war die Rasse als Statussymbol und imposanter Gesellschaftshund äußerst begehrt.

Später wurden wir nach Frankreich zu Napoleon III verkauft, nach Großbritannien zum Prinzen von Wales und nach Italien zu König Umberto exportiert. Allesamt hielten an ihren Residenzen Leonberger-Hunde. Somit kann der Leonberger wahrhaft von sich behaupten, ein wahrer Aristokrat zu sein...

Nachdem Heinrich Essig im Jahr 1889 verstarb, wurde es sehr ruhig um die Rasse.

Da sich nicht alle Leonberger-Liebhaber damit zufriedengeben wollten, dass die ehemals so beliebte Hunderasse in der Versenkung verschwand, schlossen sich einige zusammen und gründeten im Jahr 1895 den "Internationalen Club für Leonberger Hunde". Sitz des Vereins war Stuttgart, also unmittelbar in der Nähe der heimatlichen Herkunft. Erster Vorsitzender war Albert Kull. 

Unter anderem galt es den Fortgang der Zucht des Leonbergers voranzutreiben und den ersten Rassestandard aufzustellen. 

Der erste Leonbergers, der im Stammbuch registriert ist, war der Rüde "Barry Germaniae". Besitzer des Leonberger-Rüden war Karl Meyer, der gleichzeitig als Vorsitzender des neu gegründeten "Nationale Leonberger Club" war.

Wie viele andere Hunderassen überfuhr das Schicksal des ersten und zweiten Weltkriegs die Leonberger-Population, und die gezielte Zucht des Leonbergers fand quasi nicht mehr statt. Die Zahlen fielen in bodenlose.

Sowohl zwischen den beiden Weltkriegen, als auch im Nachgang des 2. Weltkriegs, ging es jeweils wieder aufwärts und die Bemühungen für die Weiterzucht der Rasse flammten auf. Grundlage waren jeweils ein paar wenige Leonberger-Rüden und -Hündinnen, die die Katastrophe der Kriege überlebten und trotz ihrer Statur mit Futter am Leben erhalten wurden. Und dies zu einer Zeit, in der alle Überlebenden Sorgen um die tägliche Nahrung hatten.

Wie klein der restliche Bestand an Leonberger-Hunden für die Weiterzucht zu der Zeit nach dem 2. Weltkrieg war, zeigt die minimale Anzahl von 22 Leonberger, die im Leonberger Zuchtbuch im Jahr 1945 nach Kriegsende noch registriert waren.

Der "Deutsche Club für Leonberger Hunde (DCLH)" wurde im Jahr 1948 gegründet und ist bis heute aktiv.

Erst im Jahr 1955 erkannte die Fédération Cynologique Internationale (FCI) die Hunderasse offiziell an. Somit wurde der Leonberger mit der FCI-Nummer 145 registriert und als eigenständige Rasse aufgenommen.

Im Jahr 1975 wurde durch den Zusammenschluss engagierter Züchter aus aller Herren Länder, die "Internationale Union für Leonberger Hunde", in Leonberg gegründet. Es waren die Länder Dänemark, Frankreich, Italien, Niederlande, Österreich, Schweiz und Deutschland in der Gründungsurkunde aufgeführt. Mit der Zeit sind bis heute immer mehr Länder der Union beigetreten. Unter anderem Neuseeland, Russland, Ungarn, Spanien, Norwegen und United Kingdom. Aktuell sind 20 Länder in der Union organisiert und das über Kontinente wie Europa, Nord Amerika und Asien. Dies zeigt wie weit verbreitet der Leonberger heute auf der gesamten Welt und wie begehrt er bei unzähligen Menschen unterschiedlichster Kulturen ist. Grandios.

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Aktuelles zum Leonberger

Wie beliebt ist der Leonberger und wie wird er heute eingesetzt?

Beliebtheit der Rasse heute

Die Beliebtheit der Leonberger ist auf der gesamten Welt hoch, was die Aktivität und die Zahlen der Züchter, die in der Internationalen Union für Leonberger Hunde organisiert sind, zeigen. Hier sind Züchter aus 20 Mitgliedstaaten organisiert und haben sich der gezielten Fortführung der Zucht verschrieben.

In Deutschland werden wir Leonberger ebenfalls sehr nachgefragt, was unserem ruhigen und freundlichem Wesen und den sonstigen positiven körperlichen und geistigen Merkmalen zu verdanken ist.

Der Verband für das Deutsche Hundewesen e.V. (VDH) führt uns in seiner jährlich publizierten Welpenstatistik, aktuell unter den Top 50 aller anerkannten Hunderassen. Die Daten basieren auf den neu gemeldeten und registrierten Leeonberger-Welpen durch die VDH-zugehörigen Züchter. Folglich liefert dies einen guten Eindruck über die Nachfrage für den Leonberger, denn es findet schließlich keine willkürliche Zucht statt, sondern diese orientiert sich stets danach, wieviele potentielle Welpen in deutsche Hundehaushalte vermittelt werden. Im abgelaufenen Kalenderjahr wurden immerhin 510 Leonberger-Welpen im Zuchtbuch registriert, hinzu kommen noch zahlreiche Würfe aus unorganisierten Hobbyzuchten, die außerhalb der kontrollierten Zucht züchten.

Der Leonberger hat aber auch über die deutschen Landesgrenzen hinweg eine große Fangemeinde und ist über zahlreiche Länder in ganz Europa vertreten bis hin über den großen Teich in den Vereinigten Staaten von Amerika, wo der dort ansässige American Kennel Club (AKC), die Rasse nach ihrem Popularitäts-Ranking, auf Platz 93 von 202 Rassen führt. Not so bad.

Verwendung heute

Wo werden wir Leonberger Hunde heute verwendet? 

Primär werden Leonberger als wachsame und treue Familien- und Begleithunde angeschafft, wo sie ihren Wach- und Beschützerinstinkt rund um die Aufgaben eines Wachhundes zuverlässig und sorgsam ausüben.

Mitunter wird die Rasse daher auch zu Wach- und Schutzhunden abgerichtet, um beispielsweise für den Objektschutz eingesetzt zu werden.

Ferner trifft man den Leonberger hier und da beim Einsatz als speziell ausgebildeter Rettungshund, denn die Rasse ist generell für diverse Rettungshundejobs geeignet.

Prinzipiell kommt auch ein verantwortungsvoller Job im Rahmen einer Therapiehundetätigkeit in Frage, da wir mit unserem ruhigen, ausgeglichenen und menschenfreundlichen Wesen, sehr gut auf Menschen eingehen können.

Daneben werden wir bei Hundeausstellungen als schickgemachter Ausstellungshund präsentiert, gerichtet und bewertet und dürfen im Hundesport bei der einen oder anderen geeigneten Disziplinen unsere Sporen verdienen. Wir sind aber sicherlich keine Supersportler, auf Grund unserer Körperstatur.

Verwendung

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    Wie ist es um die Physis des Leonbergers bestellt?

    Welche körperlichen Rassemerkmale bringt der Leonberger mit und welche Vor- und Nachteile hängen mit ihnen zusammen?
    Lebenserwartung
    Rüden
    7 - 10 Jahre
    Hündinnen
    7 - 10 Jahre
    Widerristhöhe
    Rüden
    72 - 80 cm
    Hündinnen
    65 - 75 cm
    Gewicht
    Rüden
    50 - 75 kg
    Hündinnen
    45 - 65 kg

    Allgemeines Erscheinungsbild

    Wir Leonberger bringen eine prächtige und aufsehenerregende Äußerlichkeit mit, denn wir sind eine wahrhaftig eindrucksvolle Riesenrasse. Unser Gardemaß, auf das wir in den nachfolgenden Ausführungen detaillierter eingehen werden, ist gewaltig und prägt definitiv unser gesamtes Erscheinungsbild.

    Jeder Betrachter wird eine gewissen Wow-Effekt erleben, denn unsere imposante und mächtige Statur beeindrucken stark - die Power und Wehrhaftigkeit, sind förmlich greifbar und jeder kann sich sofort ein gutes Bild verschaffen, wozu wir leistungsfähigen und starken Hunde in der Lage sind. Daher treten uns Mensch wie Tier, respektvoll und mit gewissem Abstand entgegen. Dies ist aber im Grunde auf Grund unseres lieben, ruhigen und gelassenen Wesen gar nicht nötig, dennoch bei unserer ursprünglichen Verwendung und heutigem Einsatz als Wach- oder gar Schutzhund, von großem Vorteil.

    Unsere große, muskulöse und elegante Hundestatur, war aber nicht nur im Hinblick der Verwendung als Wachhund angebracht, sondern auch für die anspruchsvollen Tätigkeiten im Rahmen der Haltung als Arbeits- und Gebrauchshund unserer landwirtschaftlich aktiven Besitzer und Viehhalter. Ferner war die Kombiantion aus aufsehenerregender Körperbauweise mit gleichzeitiger Noblesse, bei unseren Herrchen/Frauchen im Adel gefragt. Wir Leonberger werden berechtigterweise als ästhetische Giganten charakterisiert, die sich auf jedem gesellschaftlichen Parkett bewegen können - dies hat unsere ursprünglich sehr konträre Haltung als Partner der Bauern und Hirten bis hin zur Aristokratie bewiesen.

    Das Gesamtbild, dass wir Leonberger abgeben, wirkt trotz der mächtigen Körperlichkeit, auf Grund der guten Proportionen stets harmonisch und stimmig. Wir Leonberger sind einfach ein Bild von Hund.

    Das Aussehen wird natürlich bei Hunden maßgeblich auch durch die Art und Weise dessen Gangwerks beeinflusst. Nimmt der Betrachter uns Leonberger in Visier, so fällt ihm sofort der flüssige Bewegungsablauf mit dem weit ausgreifendem Vortritt und enormen Schub durch die starken Hinterläufe auf. Der Gang ist in allen erdenklichen Gangarten (Schritt, Trab, Galopp) äußerst raumgreifend und vom Ablauf gleichmäßig.

    Nun wollen wir uns die einzelnen Körperpartien des Leonbergers näher anschauen und detailliert besprechen:

    Der Kopf ist ist prägnant und fällt durch den charakteristischen Ausdruck, den der Leonberger damit vermittelt, sofort auf. Insbesondere von der vorderen Profilansicht wirkt die Kopfpartie dominant, aber nie überproportional. Der Kopf fügt sich bestens in den sonstigen Körper vom Gesamtverhältnis ein. Er ist angemessen groß gebaut.

    Der Rassestandard führt aus, dass der Leonberger-Kopf tiefer als breit, sowie eher langgestreckt als gedrungen geformt ist. Vergleicht man den Fang und den Oberkopf, so fällt auf, dass die Maße nahezu gleich sind. Sprich, Fang und Oberkopf stehen in einem Größenverhältnis von 1:1. 

    Die Haut liegt am gesamten Kopfbereich an und wirft auf der Stirn keinerlei Falten.

    Schaut man den Leonberger von vorne an, sieht man den fast flachen Oberkopf. Der Schädel passt optimal zu Rumpf und Gliedmaßen, wirkt folglich angemessen kräftig, aber nicht unverhältnismäßig schwer.

    Der Stopp ist mäßig stark ausgebildet, dennoch klar zu vernehmen.

    Wenn wir nun unser Gesicht anschauen, so fällt unser Riechkolben durch seine stattliche Größe auf. Denn auch der Nasenbereich muss schließlich größenmäßig sind gut einfügen - unseren Nasenschwamm tragen wir grundsätzlich in der Farbe Schwarz, der somit zu allen möglichen Fellfarbtypen passt.

    Weiter geht es mit unserem Fang, der bei uns Leonberger von guter Länge gebaut ist und zu keiner Zeit spitz zulaufen darf. Der Nasenrücken ist gleichmäßig breit ausgebildet und leicht gewölbt, was der Rassestandard als "ramsnasig" umschreibt.

    Die schwarzen Lefzen sind im Lefzenwinkel gut geschlossen und liegen an.

    Um unser Futter gut zermalmen und verspeisen zu können, sowie in letzter Eskaltationsstufe ursprünglich Mensch und Tier vor Übergriffen in Funktion des Wachhundes mit Schutztrieb zuverlässig umzusetzen, benötigten wir jeher ein bestens ausgestattes Kaufwerkzeug. Seid Gewiss, unser Kauapparat ist perfekt und höchst funktional - wir Leonberger sind mit einem starken und kräftigen Kiefer ausgerüstet, in dem sich unser perfekt funktionierendes Scherengebiss befindet. Dieses ist mit 42 guten Zähnen bestückt. Beim Zusammenbeißen, greift die obere Schneidezahnreihe ohne Zwischenraum über die untere.

    Sollte ein Rassevertreter hingegen mit einem Zangengebiss daherkommen, wird dies laut dem Rassenstandard auch toleriert.

    Die Backen im Gesicht sind nur mäßig vorhanden und ausgebildet.

    Die schönen hellbraunen bis dunkelbraunen, ovalen und mittelgroßen Augen, sind für das aufmerksame Bewachen von großer Wichtigkeit. Die Augen sind so im Kopf angesetzt, dass sie nicht zu eng zueinanderstehen, ebenso wenig zu stark aus dem Kopf hervorragen oder zu tief liegen. Sie sind ideal angeordnet.

    Die Augenlider sind enganliegend, die Bindehaut ist nicht zu sehen und der sichtbare Teil der Lederhaut ist nicht gerötet.

    Weiterhin haben wir Leonberger mittelgroße Hängeohren. Diese sind von ihrer Stärke relativ dick, da sie mit ausreichend Fleisch ausgestattet sind. Die Ohren sind hoch am Schädel angesetzt und liegen am Kopf an.

    Der Hals ist von einer ausreichenden Länge und geht leicht gebogen, nahtlos in den Widerrist über. Die Halspartie ist zudem kräftig und breit, so dass wir für die ehemaligen Arbeit als Zughund, enorme Kraft aus diesem Bereich entwickeln konnten.

    Wir Leonberger verfügen über einen deutlich ausgebildeten Widerrist, dessen Höhe in einem Verhältnis von 9:10 zur Rumpflänge beträgt.

    Der Rückenbereich ist sehr kräftig gebaut und voller Spannung. Die Breite des geraden Rückens ist sehr stattlich.

    Anschließend geht es weiter zu den breiten und starken Lenden, die über viel hochqualitative Muskulatur verfügen.

    Die Kruppe ist bei uns Leonberger, passend zum restlichen Körpergebäude ebenfalls breit und von einer guten Länge. Die Kruppe ist fließt in den Rutenansatz über und ist leicht abgerundet.

    Die Rute ist bei uns mit viel Haar bestückt. Überwiegend tragen wir diese herabhängend. Die Rute kann in der Bewegung leicht hochgebogen verlaufen. Aber nur minimal. 

    Wie es sich für einen Hund von unserer Statur gehört, ist unsere Brustpartie ausreichend groß gebaut. Die breite Brust geht tief hinunter und hat eine ovale Form.

    Nimmt man uns Leonberger von der Seite in Augenschein, so sieht man die leicht aufsteigende untere Profillinie, die von der Brust, über Bauch, bis zur den Geschlechtsteilen verläuft.

    Die Gliedmaßen sind insgesamt bei uns Leonberger-Rüden aber auch bei den Hündinnen kräftig gebaut. Sie bestehen aus starken Knochen und hervorragender Muskulatur.

    Die Vorderläufe stehen parallel und gerade zueinander, was man bei der frontalen Profilansicht gut vernehmen kann. Die Beine stehen dabei ausreichend weit auseinander.

    Die Bereiche des Oberarms und der Schulter sind ebenfalls stark bemuskelt, die Schulter ist schräg gelagert und bildet mit dem Oberarm einen mäßig stumpfen Winkel. 

    Daran anschließend, befinden sich die anliegenden Ellenbogen.

    Am unteren Ende, bevor sich unsere Pfoten auftun, sind die kraftvollen und starken Vordermittelfüße zu finden. Von der Haltung stehen sie gerade.

    Die Form der Pfoten ist rundlich und die Zehen sind geschlossen. Dabei sind die Zehen von uns Leonberger gewölbt. 

    Die Ballen unter den Pfoten sind stets Schwarz. 

    Wie auch die Vorderläufe, stehen die Hinterläufe gerade und parallel, wie auch mit einem guten Abstand zueinander.

    Das Becken liegt bei uns Leonberger Hunden schräg.

    Eine äußerst kräftige Muskulatur befindet sich an unseren Oberschenkel, die auch für den schubvollen Bewegungsablauf zuständig sind. Die Oberschenkel sind relativ lang und im weiteren Verlauf in Verbindung mit den Unterschenkeln stark gewinkelt. 

    Daran schließt sich das extrem starke Sprunggelenk an.

    Der Verlauf vom Unterarmbereich zum Hintermittelfuß ist von einem starken Winkel gekennzeichnet.

    Zu guter Letzt kommen die Hinterpfoten. Diese sind mit den schwarzen Ballen ausgestattet, stehen gerade und versehen mit den gewölbten Zehen.

    Fellfarben & Fellarten

    Felldichte dicht
    Fellstärke dick
    Fellform glatt
    Fellhärte hart, mittelhart
    Felllänge lang
    Unterwolle Ja
    Fellmuster zweifarbig, dreifarbig, Maske
    Fellfarbe Schwarz, Braun, Weiß, Rot, Gelb, Crème, Zobel (Sand/Sable)

    Das gesamte Haarkleid von seiner Beschaffenheit, Struktur und Aussehen, prägt das äußere Erscheinungsbild eines jeden Hundes maßgeblich und ist für viele Hundeliebhaber ein wesentlicher Indikator, ob der individuelle Geschmack getroffen wird. Verständlich und völlig legitim, dennoch spielen viele weitere Punkte bei der Auswahl des passenden Hundepartners eine mindestens ebenbürtige Rolle, wie wir in unserem ergänzenden Artikel detailliert beschrieben haben.

    Wir wollen euch aber nicht auf die Folter spannen und daher zügig das Fell des Leonbergers näher unter die Lupe nehmen:

    Beginnen wollen wir mit den unterschiedlichen Fellfarben und -mustern, die bei uns Leonberger laut dem gültigen Rassestandard erlaubt sind. Noch ein Hinweis: Solltet ihr generell interessiert sein, mehr über das Thema Farben und Muster zu erfahren, dann habt ihr die Möglichkeit, eine passende Lektüre hier zu lesen.

    Das Haarkleid des Leonbergers kann in diversen Farben und Farbkombinationen gezeichnet sein.

    So treten die Farben Löwengelb, Rot, Rotbraun und Sandfarben auf und verschiedene Kompositionen aus diesen auf. Die Farbe Sand wird auch als Fahlgelb und Crème beschrieben.

    Sprich, der Leonberger ist immer zweifarbig oder dreifarbig, entweder mit einem dominierenden Grundton der oben genannten Farbtöne oder einem guten Mix aus diesen. 

    Hinzu gesellt sich grundsätzlich eine schwarze Maske im Gesicht - bei jedem möglichen Farbschlag ist dies der Fall und entsprechend charakteristisch für die Rasse.

    Der Rassestandard wünscht nicht, dass beim Leonberger die Farbe Schwarz als Grundton das Aussehen des Fells bestimmen darf. Hingegen sind schwarze Haarspitzen erlaubt.

    Kommt es zu sogenannten Aufhellungen an der Rutenunterseite, der Halskrause, Befederung der Vorderläufe und Hosen der Hinterhand, so dürfen diese das harmonische Gesamtbild nicht stören.

    Die Farbe Weiß taucht ausschließlich bei einigen Exemplaren als kleiner Brustfleck oder aber in Form eines schmalen Bruststrichs auf. Des Weiteren haben einige Leonberger weißes Haar an den Zehen. All diese weißfarbenen Stellen bewegen sich nach dem Rassenstandard der FCI innerhalb der zulässigen Toleranz.

    Jetzt habt ihr erstmal einen guten Eindruck über die Fellfarben und Fellkombis bekommen, nun wollen wir uns die Beschaffenheit näher betrachten:

    Das Haarkleid besteht bei uns Leonberger-Hunden aus einem relativ langen Deckhaar und einer wärmenden Unterwolle. Wir sind also mit einem doppelten Haarkleid ausgestattet.

    Das dichte Deckhaar ist von der Haptik mittelweich bis derb bzw. mittelhart bis hart. Das schlichte längere Haar ist glatt und liegt am Körper von uns Leonberger an, es ist nie in einer gescheitelten Ausführung zu tragen und lässt zu jeder Zeit unseren wohlgeformten Körperbau gut erkennen.

    Sollte ein Leonberger-Rüde oder -Hündin die Haare leicht wellig haben, so ist dies tolerierbar.

    Die Leonberger-Rüden tragen zudem durch den Haarwuchs an ihrer Hals- und Brustpartie, eine Mähne. Natürlich sind die Hündinnen ebenfalls in dem Bereich mit mehr Haaren ausgestattet, dennoch ist dies beim Rüden auffälliger und prägnanter.

    Beide Geschlechter sind ferner an den Hinterläufen mit Hosen bestückt, die Vorderläufe sind gut erkennbar befedert.

    Unsere Rute ist ebenfalls mit viel Haarwuchs ausgestattet, sprich stark behaart.

    Körpermaße

    Schaut uns Leonberger doch einfach mal an und lasst unsere imposante und gewaltige Körperstatur einfach auf euch wirken. Wir sorgen mit unserem Aussehen unzweifelhaft für mächtig Eindruck und Aufsehen.

    Alleine schon unsere Körpergröße macht uns zu Riesenrassen, hinzu gesellt sich ein angemessen hohes Gewicht.

    Aber was bedeutet dies in Zahlen genau? Das schauen wir uns nun gemeinsam näher an.

    Im Hinblick auf unsere Widerristhöhe, schreibt der Rassestandard für Leonberger-Rüden und -Hündinnen unterschiedliche Größenmaße vor:

    • Leonberger-Rüden: Diese erreichen eine Körpergröße gemessen am Widerrist von 72 bis 80 cm, wobei das empfohlene Mittelmaß bei 76 cm liegt.
    • Leonberger-Hündinnen: Die Damen werden ein wenig kleiner. Die Widerristhöhe liegt demnach bei 65 bis 75 cm, das empfohlene Mittelmaß beträgt 70 cm.

    In Sachen passendes Gewicht macht der Rassestandard hingegen keine Angaben. 

    Unsere Recherchen haben aber ergeben, dass die stattliche Körpergröße auch ein entsprechendes Gewicht verlangt, damit wir wohlgebaut aussehen.

    Auf Grund der unterschiedlichen Größenverhältnisse der Rüden und Hündinnen, zieht sich dies auch beim Körpergewicht durch:

    • Leonberger-Rüden: Ausgewachsene Leonberger-Rüden bringen im Schnitt 50 bis 75 Kg auf die Waage.
    • Leonberger-Hündinnen: Die Hündinnen sind etwas leichter, tragen zwischen 45 und 65 Kg auf ihren Rippen.

    Stärken

    Auf Grund unserer hervorragenden Körperlichkeit, besten Konstitution und mitbekommenen körperlichen Anlagen unserer Ahnen, sind wir Leonberger unwahrscheinlich leistungsfähige und gebrauchstaugliche Hünen, die sowohl für den normalen Hundealltag, als auch alle geeigneten Aktivitäten, bestens gerüstet und ausgesprochen belastbar sind. Folglich bringen wir ein paar sehr wesentliche Stärken und Vorteile mit - überzeugt euch gerne selbst, wir geben euch einige Beispiele an die Hand:

    Nicht nur, dass unsere enorme Körperstatur und imposante Erscheinung für Respekt bei unserem Gegenüber sorgen, nein wir sind notfalls auch ausgesprochen wehrhaft und im Rahmen einer etwaigen Wach- und Schutzhundeverwendung, als auch im privaten Bereich in der Lage, uns anvertrautes und unsere Lieben, zuverlässig zu beschützen und verteidigen. Oftmals reicht es aber schon, von unserem imposanten Bellen Gebrauch zu machen, um etwaige Gefährder und ungebetene Gäste, abzuschrecken.

    Denn wir sind zu jeder Zeit in der Lage, extrem viel Power und Kraft zu entwickeln, unseren muskulösen und starken Körper einzusetzen, egal welche Tätigkeit und Aufgabe auf uns wartet. Wir Leonberger sind wahre Kraftpakete mit unwahrscheinlichem Energiepotential.

    Trotz unserer exorbitanten Größe und dem schweren Gewicht, sind wir aber gute Läufer mit dem Potential, viel Schub zu entwickeln, können zudem ausdauernd arbeiten, zupacken und schwere Lasten ziehen. Die guten Gene des Neufundländers machen uns zu begabten Schwimmern und auf Grund der muskulösen Gliedmaßen mit den starken Sprunggelenken, können wir auch sehr gut springen. Allerdings muss man in diesem Fall auf die enormen Belastungen beim Aufkommen achten, da bei Sprüngen unser Körpergewicht um ein Vielfaches die Gelenke, Knochen, Bänder und Sehnen beanspruchen.

    Da wir uns gerade mit den Gliedmaßen beschäftigt haben, wollen wir zudem unsere gute Geländegängigkeit, Beweglichkeit und Gewandtheit für eine so mächtige Rasse hervorheben. Ferner verfügen wir mit unserer bemuskelten Körperbauweise, über einen sehr stabilen Stand. Sprich, nichts und niemand kann uns so schnell in Bedrängnis bringen oder umhauen. 

    Stabilität ist ein guter Hinweis: Wir sind mit einer hervorragenden Knochensubtanz ausgestattet, entsprechend verletzungsresistent und können viel wegstecken. Wir Leonberger sind sehr robust, widerstandsfähig und zäh.

    Einen weiteren Vorteil, den wir durch die großen und geräumigen Körperverhältnisse haben, ist die Tatsache, dass unsere inneren Organe viel Platz zum wachsen und entwickeln haben, gut ausgebildet sind und eine entsprechende Funktionalität und Leistungsfähigkeit mitbringen.

    Da wir bereits bei unseren ursprünglichen Aufgaben zu frühester Entstehungszeit viel im Freien uns aufhielten, brauchten wir ein schmutzabweisendes und schützendes Haarkleid. Dem ist auch so, denn wir sind sehr wetterfeste Zeitgenossen. Weder Regen, Kälte oder starker Wind kann uns zusetzen. Wir sind eine resistente Rasse.

    Da unsere Lefzen fest am Fang anliegen und die Lefzenwinkel geschlossen sind, neigen wir nur zu mäßigem Sabbern. Natürlich kann dies beim Trinken und Riechen unseres Futters kurzzeitig stärker sein, hält sich aber im Gesamten völlig in Grenzen.

    Stärken

    • Geländegängigkeit
    • große Sprungkraft
    • Schnelligkeit
    • schubvolle Beschleunigung
    • gute Schwimmer
    • Eindruck von Wach- und Schutztauglichkeit
    • Zughundetauglichkeit
    • Ausdauer
    • Belastbarkeit
    • fester Biss
    • stabiles Skelett
    • viel Platz für innere Organe
    • imposantes Bellen
    • wenig Sabber
    • Robustheit
    • stabiler Stand
    • Verletzungsresistenz
    • Wehrhaftigkeit
    • Widerstandsfähigkeit
    • Kälteresistenz
    • Nässeresistenz
    • Schneeresistenz
    • Windresistenz

    Schwächen

    • hoher Futteraufwand
    • Fellwechsel 2 mal jährlich
    • Haarverlust ganzjährig
    • hoher Pflegeaufwand
    • großer Platzbedarf

    Schwächen

    Nun gibt es natürlich neben all unseren vorgenannten Stärken, auch je nach Blickwinkel physische Eigenschaften, die im Hundealltag hier und da eher als Manko und Schwäche betrachtet werden können - die liegt im Regelfall im Auge des Betrachters und genau aus diesen Gründen muss man sich vor der Anschaffung genau alle Seiten betrachten, um am Ende des Tages, den passenden Hundepartner zu finden. Mehr könnt ihr hierzu über folgenden link nachlesen.

    Eines können wir Leonberger definitiv nicht wegwischen oder unter den Tisch kehren: Unsere eindrucksvolle Größe.

    Denn dies erfordert in vielen Lebenslagen und -bereichen viel Platz. So müssen der Wohnraum, das KFZ, Hundekorb und Schlafstätten, ausreichend groß sein, damit wir uns wohlfühlen und uneingeschränkt bewegen können. Es ist also mit uns Leonberger an der Seite erheblich schwieriger, gemeinsam zum Italiener, zu Freunden oder in den Urlaub zu fahren. Das muss man sich als potentieller Leonberger-Halter von vornherein bewusst sein und hier stets in unserem Sinne nach dem Motto handeln: Wer A sagt, muss auch B sagen.

    Auch was das Futter und die damit zusammenhängenden Kosten angeht, haben wir einen ganz anderen Tagesbedarf als ein Yorkshire Terrier, was zwangsläufig euren Geldbeutel stärker belasten wird.

    Im Hinblick auf die hygienischen Verhältnisse beim Zusammenleben mit uns Giganten, wollen wir euch nicht vorenthalten, dass wir ganzjährig haaren. Während der Phasen des Fellwechsels, ist der Haarverlust nochmals größer und sorgt für viel Haar auf dem Boden, an der Kleidung, im Auto etc. Der Reinigungsaufwand ist halt in dieser Zeit etwas größer.

    Durch die Beschaffenheit und Struktur des Fells, mit dem mittellangen Deckhaar und wolligen Unterfell, ist tägliches Bürsten angesagt. Die Fellpflege wird im Allgemeinen als etwas aufwendiger beschrieben, da die abgestorbene Unterwolle regelmäßig ausgekämmt werden muss, um dem Nachwachsen des neuen Haars, die optimalen Bedingungen zum Gedeihen zu bieten. Nur so kann insgesamt die Funktionalität für alle Wetterbedingungen, von Hitze bis Kälte, gewährleistet werden.

    Aber die Hundepflege besteht ja nicht nur aus der Fellpflege, sondern auch der Leonberger hat weitere Körperbereiche, die ausreichend Zuwendung brauchen. Und an dieser Stelle darf man wiederum nicht vergessen, dass die Rasse sehr groß ist und damit viel Fläche gepflegt werden will - anders als bei einem Chihuahua oder Westi.

    So stehen z.B. die Hängeohren auf Grund ihrer Anatomie ebenfalls im Fokus der Pflegemaßnahmen. Sie müssen regelmäßig auf Dreck, Feuchtigkeit und ungebetene Gäste gecheckt werden, da ansonsten wegen der mangelnden Luftzufuhr, Entzündungen drohen. Diese gilt es zu vermeiden.

    04

    Leonberger: Wesen, Charakter & Temperament

    Was zeichnet das Wesen und Sozialverhalten beim Leonberger aus?

    Allgemeine Merkmale

    Intelligenz Hoch
    Temperament Mittel
    Willenstärke Mittel
    Allein zuhause Mittel
    Verfressenheit -
    Jagdtrieb Gering
    Wachsamkeit Hoch
    Streuner-Trieb -
    Bewegungsbedürfnis Mittel
    Verspieltheit Mittel
    Mut Hoch

    Allgemeine Merkmale

    Intelligenz

    Die hohe Intelligenz von uns Leonberger-Hunden wird besonders beim gemeinsamen Arbeiten und Lösen von diversen Aufgaben augenscheinlich. Wir bringen eine ausgeprägte Auffassungsgabe mit, begreifen schnell was man von uns will, gelten als gelehrig, lernfähig und -willig, was uns folglich zu gut abzurichtenden Hunden macht. 

    Sprich, den Leo-Halter wird unsere Lerntalent und gute Kooperationsfähigkeit überzeugen, sei es im Rahmen der Erziehungsmaßnahmen, den Trainings- oder Wettkampfeinheiten beim Hundesport oder den diversen Freizeitaktivitäten. 

    Wir Leonberger-Hunde sind klug und gescheit, können uns Dinge hervorragend merken. Auf uns ist stets Verlass.

    Zudem sind wir sehr scharfsinnige Hunde, was man auch unter einer speziellen Intelligenz verstehen kann.

    Ein guter Indikator für unsere Lernbegabung, Ausbildungsfähigkeit bis hin zur Arbeitsintelligenz, ist unsere Eignung für verschiedene Spezialausbildungen, wie es im Rettungshundewesen oder dem Einsatz als einfühlsamer Therapiebegleithund zwingend von Nöten ist.

    Temperament

    Wir können durchaus temperamentvoll sein, aber nicht übertrieben. Wir sind aktiv, sportlich und lebhaft.

    Durch die veranlagte Ausgeglichenheit und unserem ruhigen Verhalten, gelten wir Leonberger als sehr angenehme Hunde und Begleiter für jeglichen Anlass. 

    Wir wissen uns zu benehmen. Sprich, unser Halter kann uns Leonberger durch unsere Souveränität und Gelassenheit überall hin mitnehmen – wir sind ideale Begleiter in allen Lebenssituationen und äußerst anpassungsfähig.

    Viele Hunderassen reagieren auf Geräuschkulissen und Lärm hektisch und nervös. Uns Leonberger bringt dies überhaupt nicht aus der Ruhe, denn wir sind äußerst lärmunempfindlich. Wir haben Nerven aus Stahl.

    Hektische Verhaltenszüge und zu impulsives Verhalten ist uns unbekannt.

    Insgesamt zeichnen wir uns mit einer ausgesprochen ausgeprägten Wesensfestigkeit aus, die vom Rassestandard mit nachfolgenden Merkmalen charakterisiert wird:

    • Selbstsicherheit und souveräne Gelassenheit
    • mittleres Temperament (u.a.Spieltrieb)
    • Unterordnungsbereitschaft
    • gute Lern- und Merkfähigkeit
    • Lärmunempfindlichkeit

    Wir Leonberger haben eine hohe Reizschwelle, sprich uns bringt nichts und niemand so schnell aus der Ruhe und Fassung.

    Willensstärke

    Leos sind willensstarke, selbstbewusste, selbstsichere Hunde, die ab und an auch sturköpfig auftreten können. Vor allen Dingen mögen wir es nicht, zu etwas gezwungen zu werden. Es kommt also auf geschicktes Handling an, Spaß und Sinnhaftigkeit gehören aus unserer Sicht bei den Aktivitäten einfach dazu.

    Allein zuhause

    Generell können wir Leonberger durchaus ein paar Stunden während der Abwesenheit unserer Familie zu Hause alleine bleiben, Haus und Hof hüten und bewachen. Schließlich war dies auch seit unserer Rasseentwicklung, eine unserer Hauptaufgaben.

    Allerdings sind wir ebenso auf die Familie fixiert und würden am liebsten den ganzen Tag in unmittelbarer Umgebung und Nähe der Familienmitglieder verbringen.

    Dies ist aber hin und wieder nicht möglich, da es auch mal Termin oder Unternehmungen unserer Menschen gibt, wo unsere Anwesenheit unerwünscht oder schlichtweg auf Grund unserer Körpermaße nur schwierig möglich ist.

    So gehört also das behutsame und sukzessive Heranführen an das Alleinsein im frühen Welpenalter zu einem wichtigen Lerninhalt, den es dem Leo-Welpe für sein zukünftiges Hundeleben beizubringen ist. Mehr über das Alleinsein könnt ihr gerne hier nachlesen, da es ein wichtiger Baustein des Ausbildungsprogramms darstellt.

    Definitiv haben wir aber keine Lust in einer Familie zu leben, wo wir von morgens bis abends spät auf die Rückkehr unserer Menschen warten. Denn viel Sozialkontakt ist für unser Seelenleben wichtig. Ferner sind wir auch wegen unserem menschenzuträglichen, sensiblen und anhänglichen Wesen, keine geeigneten Zwingerhunde. Wir wollen gut integriert am Familienleben teilhaben.

    Jagdtrieb

    Wir Leonberger bringen kein großes Bedürfnis mit, anderen Tieren nachzujagen, da unser Jagdtrieb nur äußerst mäßig ausgeprägt ist.

    Wachsamkeit

    Wir Leonberger sind von Haus aus sehr wachsame und scharfsinnige Hunde, die seit ihrer Entstehung mitunter Wachaufgaben übernehmen sollten.

    Mit unserem mächtigen und imposanten Aussehen, flößen wir bei unserem Gegenüber schon Respekt genug ein. Unser äußeres Erscheinungsbild und Auftreten machen Eindruck, ganz Gewiss.

    Aufmerksam halten wir die Augen und Ohren offen, beobachten die Umgebung und wittern schnell Ungewöhnliches.

    Sollte aus unserer Sicht Gefahr drohen oder die Situation es erforderlich machen, vermelden wir dies lauthals unseren Menschen. Ferner soll uns eindrucksvolles, kräftiges und dunkelfarbiges Bellen, Außenstehende warnen. Wir bewachen zuverlässig Hab und Gut, bieten als unbestechliche Zeitgenossen Schutz. 

    Alleine unsere pure Anwesenheit gibt unseren Menschen ein Gefühl der Sicherheit - wir gelassenen Hunde sind auf jede Situation eingestellt und ganz bestimmt gut gerüstet. Schaut uns einfach an, dann wisst ihr was wir meinen.

    Bewegungsbedürfnis

    Das Verlangen nach Bewegung und Beschäftigung ist bei uns Leonberger Hunden mittelmäßig ausgeprägt. 

    Dies soll aber nicht heißen, dass wir die Hunderasse für bewegungsarme Menschen oder gar Couch-Potatoe sind.

    Es muss Zeit investiert werden, in dem der Halter und sein Leonberger aktiv sind. Egal ob bei Sonne, Regen oder Schnee. Wir Leonberger sind für alle Witterungen gut gerüstet.

    Um die artgerechte körperliche und geistige Auslastung zu erreichen, langt es völlig aus, mit Herrchen und Frauchen den täglichen ausgedehnten Spaziergang, ein paar Gassirunden, Auslauf auf Freiflächen und Hundewiesen, und sonstige Aufgaben und Übungen bei den Freizeitaktivitäten auszuüben.

    Wir Leonberger sind keine Extremsportler, dennoch kann man gut mit uns die eine oder andere Hundesportart, wie beispielsweise Agility oder Crossdogging machen. Dies bringt noch mehr Abwechslung in das Beschäftigungsprogramm. erwartet allerdings bitte keinen zu ambitionierten und auf Titel besessenen Hundepartner, nein wir Leos sind eher die Freizeitsportler.

    Ein guter Mix aus den vorgenannten Aktivitäten reich uns absolut aus, um unserem Bewegungsbedürfnis gerecht zu werden.

    Verspieltheit

    Der Spieltrieb ist bei uns Leonberger-Hunden mittelmäßig ausgeprägt. So bestätigt dies auch unser aktueller Rassestandard.

    Mut

    Als wirkungsvoller Wachhund mit Schutztrieb bestand unsere ursprüngliche Aufgabe darin, Vieh, Hab und Gut und unsere Besitzer vor Übergriffen von Raubtieren oder Menschen zu bewahren. Neben den erforderlichen körperlichen Eigenschaften, die wir Leonberger unzweifelhaft mitbringen, mussten wir wehrhaften Hunde, auch ausreichend Mut, Furchtlosigkeit und Unerschrockenheit mitbringen.

    Wir Leos sind definitiv mit eine ausgesprochenen Portion Courage ausgestattet, sind nie ängstlich oder scheu. Dies sind im Hause Leonberger, Fremdwörter.

    Da wir wissen, was wir Leos draufhaben und an Rassemerkmalen mitbringen, treten wir zudem sehr selbstbewusst, selbstsicher und souverän auf, sind weder hasenfüßig noch aggressiv veranlagt, gelten als wesensfeste Hunde mit hoher Reizschwelle.

    Sozialverhalten

    Sozialverträglichkeit

    Wenn ihr einen Leo in die Haltung übernehmt und im Vorfeld eure Hausaufgaben bei der Recherche nach einer geeigneten Zucht und folglich Zuchtlinie, mit wesensfesten, umweltsicheren, sozialverträglichen, verhaltens- und rassetypischen Elterntieren und Vorfahren macht, dann werdet ihr aller Voraussicht nach einen Leonberger haben, der von Haus aus alle positiven Eigenschaften für einen sozialverträglichen und umgänglichen Sozialpartner mitbringt. Und zwar für den Umgang mit Menschen und Artgenossen.

    Erhält der Leonberger dann noch im Welpenalter die bedeutsamen Lerninhalte und positiven Erfahrungen in Sachen Prägung und Sozialisierung vermittelt, die seine Hundepersönlichkeit entwickeln, letztlich zu einem alltagstauglichen Hund formen, um mit seiner gesamten Umwelt angemessen und angepasst zu interagieren und kommunizieren, werdet ihr viel Freude an einem wunderbaren, menschenfreundlichen und kinderlieben Familienhund haben, der sich zudem bei jeglichem sozialen Kontakt mit anderen Hunden, weiß zu benehmen, da er alle innerartlichen Verhaltensnormen kennengelernt, geübt und aufgebaut hat. So reift dann euer Leonberger zu einem äußerst angenehmen und sozialkompetenten Partner, der überall mit hingenommen und gerngesehen ist.




    Freundlichkeit zu Hunden

    Wir Leonberger sind mit einer ausgeprägten Geduld, Gelasseneheit, Toleranz- und Reizschwelle ausgestattet, wissen um unsere respektvolle und imposante Erscheinung und müssen nicht aufstellen, um den Respekt unserer Artgenossen zu gewinnen.

    Daher sind wir sehr umgänglich und verträglich, wenn wir mit anderen Hunden zusammenkommen und interagieren dürfen. Wir sind entsprechend bei jeglichen sozialen Zusammenkünften mit Artgenossen, gerngesehen und willkommene Sozialpartner, da wir ein ruhiges und friedfertiges Verhalten beim gemeinsamen Umgang an den Tag legen. 

    Entsprechend treten wir unseren Artverwandten fröhlich, friedlich und freundlich gegenüber. 

    Auch an dieser Stelle wollen wir aber nicht unerwähnt lassen, da eine umfassende und tiefgreifende Sozialisierung im Welpenalter, dem Leo das nötige Rüstzeug für das angemessene Zusammenwirken vermittelt wird, sei es zunächst in der Welpenschule, später bei regelmäßigen Treffen auf der Hundewiese oder dem gemeinsamen Spaziergang mit anderen Hunden. Das Kennenlernen, Schulen und Ausdefinieren des gesamten Sozial- und Normalverhalten von Hunden ist für das hundgerechte Verhalten unter seinesgleichen unerlässlich. Auch beim Leo, trotz bester Voraussetzungen durch sein sehr soziales und verträgliches Wesen.




    Freundlichkeit zu Menschen

    Wichtige Charakterzüge von uns Leonberger sind unsere Wesensfestigkeit, Selbstsicherheit und souveräne Gelassenheit, sowie selbstbewusste Ruhe. Wir gelten generell als friedliche und freundliche Rasse, die auch beim Aufeinandertreffen mit fremden Menschen stets ohne Aggressivität oder Ängstlichkeit, sprich neutraler Einstellung, interagieren. Wir sind also eher zurückhaltend und gehen mit einer ausgeprägten Abgeklärtheit mit Unbekannten um, verschaffen uns mit unserem guten Gespür ein eigenes Bild, um die Situation einschätzen und bewerten zu können.

    Diese Begabung und angeborenen Fähigkeiten waren stets für unsere Aufgabe als Wachhund notwendig, denn wir konnten schließlich nicht jedweden Fremden direkt mit freudigem Schwanzwedeln und Belecken begrüßen, da wir zunächst deren Intention aufmerksam und scharfsinnig beurteilen mussten.

    Mit der entsprechenden Sozialisierung kommen wir aber grundsätzlich bestens mit allen Menschen parat, sind umgänglich und friedfertig gestimmt, begegnen Menschen freundlich. Man sagt uns Leos eine ausgesprochene Menschenfreundlichkeit nach.




    Dominanz gegenüber Hunden

    Unter Rüden kann es hin und wieder zu Dominanzverhalten kommen, ansonsten sind wir Leonberger nicht die Hunderasse, die durch Raufereien, Rangordnungskämpfen, einfachem Imponiergehabe und Ähnlichem, auffallen.

    Denn wir wissen schon auf Grund unserer mächtigen Statur um unsere Stellung und haben es demzufolge nicht nötig, ständig in Positionskämpfe zu gehen. 




    Dominanz gegenüber Menschen

    Wie es unser aktueller Rassestandard von uns Leos behauptet, sind wir äußerst unterordnungsbereite, folgsame Lebensbegleiter, die nicht ständig ihre Grenzen versuchen auszuloten, aufbegehren und durch entsprechendes Verhalten, die ranghöhere Position unserer Menschen im Familienrudel versuchen in Frage zu stellen und zu untergraben.

    Allerdings gilt auch bei uns großen Leonbergern, dass wir eine souveräne, charismatische, konsequente und disziplinierte Führungspersönlichkeit brauchen, die uns anhand fester Regeln und Grenzen, versiert und kompetent durch den Hundealltag führt und steuert. Fühlen wir uns, unsere Interessen und Bedürfnisse dann gut vertreten, werden wir gehorsam leiten lassen und keine Gründe haben, unsere zugeteilte Rangposition in Frage zu stellen. Bei entsprechend angemessenen und respektvollen Handling ist Dominanz also gegenüber unseren Rudelmitgliedern kein Thema.




    Bindung zum Herrchen

    Seine Bezugsmenschen sind dem Leonberger sein ein und alles, mit denen er durch Dick und Dünn geht, in Gefahrensituationen fruchtlos seinen ausgeprägten Schutztrieb auslebt und äußerst verteidigungsbereit zu Werke geht. Sprich, der Leo wäre stets bereit, alles für seine Menschen zu tun und für sie einzustehen. Ohne Wenn und Aber.

    Der Leo bringt eine ausgesprochen hohe Bindungsbereitschaft/-fähigkeit mit und pflegt bei richtigem Handling und Integration, ein enges Verhältnis zu seinen Menschen. Er ist ein zuverlässiger, treuer und angenehmer Partner, der seine Familienmitglieder braucht und das vertrauensvolle und harmonische Zusammenleben genießt. Er will intensiv am Familienleben teilnehmen und ein vollwertiges Rudelmitglied sein. Seiner Loyalität können sich Herrchen, Frauchen und die Kinder des Hauses sicher sein. Leos sind sehr familienbezogen und tolle Kameraden. Wahre Freunde fürs Leben.

    Ist einmal das Verhältnis Hund und Mensch gewachsen, eine auf Vertrauen und Respekt fußende Bindung aufgebaut, so ist diese durch nichts und niemand zerstörbar. Gewinnt der Mensch das Herz seines Leos, so wird dies für ewig Bestand haben.

    Durch das intensive gemeinsame Beschäftigen in allen Lebenslagen und Bereichen der artgerechten Haltung, sei es rund um die Pflegemaßnahmen, tägliche Zuneigung und körperliche Zuwendung, Fütterung, Erfolge beim Training, Spiel und Spaß etc. wird die Beziehung und Bindung gestärkt und gepflegt - so werdet ihr mit eurem Leonberger stets einen wahnsinnig tollen, zugewandten und aufrichtigen Freund an eurer Seite haben, dessen Familienmitglieder ihm sein Ein und Alles sind.

    Solltet ihr mehr zum Thema Bindungsaufbau lesen wollen, dann klickt einfach hier.




    Erziehbarkeit

    Bei der Erziehung und Ausbildung wird unser Hundehalter wenig Schwierigkeiten oder Probleme haben. Allgemein gelten wir als leicht erziehbar. Aber man muss wissen, dass auch Leos ab und an mal mehr und auch mal weniger Lust haben. Versucht eurem Leonberger die Sinnhaftigkeit einer Trainingsübung klarzumachen, denn sie wollen bestenfalls verstehen, warum sie was machen sollen. Überzeugt euren Vierbeiner und handelt nach dem Motto, dass auch Erziehung und Arbeit dem Hund unbedingt Spaß bereiten sollten.

    Wir Leos sind lernwillige und lernfreudige Hunde, die zudem eine hohe Intelligenz mitbringen. Auch das gemeinsame Arbeiten mit euch bereitet uns Spaß. Selbst der Rassestandard bescheinigt uns eine gute Lern- und Merkfähigkeit, was uns in Sachen Vermittlung von Lern- und Trainingsinhalten enorm weiterhilft.

    Ferner sind wir Leonberger sehr folgsam und führig, sowie unterordnungsbereit. Allerdings muss man als Halter wissen, wie man mit einem Leo idealerweise umgeht und ihn führt.

    Hier sind Fingerspitzengefühl, Geduld und Einfühlsamkeit bei der Erziehung erfolgsversprechend, geht bitte unter keinen Umständen mit der Brechtstange vor, denn das mögen wir überhaupt nicht. Wenn man uns zu etwas zwingen will, dann können wir eigenständigen Kolosse auch mal unsere Dickköpfigkeit und starken Willen durchblicken lassen. Vermeidet zeitlichen Druck, unangemessene Strenge und Stress, Unbeherrschtheit und respektlose Ansprache - Ruhe und Abgeklärtheit sind angebracht und wirken Wunder.

    Konsequentes, diszipliniertes, unnachgiebiges, souveränes und versiertes Handeln sollte den Führungsstil bestimmen, zudem sind Charisma und Persönlichkeit von großem Vorteil, um den gewaltigen Leo mit Geschick und Kompetenz erfolgreich zu erziehen und abzurichten.

    Wie ihr seht, mit Hundeerfahrung, Sachkunde und der richtigen Ansprache, wird es mit den gesteckten Trainingszielen sicherlich klappen. Die Vermittlung des notwendigen Rüstzeugs für das kontrollierte Führung im Alltag und das umfangreiche Formen der Persönlichkeit ist allerdings nicht von heute auf morgen zu erreichen, auch Hunde brauchen eine gewisse Lern- und Ausbildungszeit. Denkt hier also perspektivisch und nachhaltig, um euren Leo im Griff zu haben und zu einem eingespielten und aufeinander abgestimmten Team zu erwachsen.

    Dass Leos gut abzurichten und erziehen sind, wenn die handelnden Personen das entsprechende Talent, Wissen und Führungsvermögen mitbringen, sieht man an der Eignung, den Leonberger zum Therapie- und Rettungshund innerhalb von Spezialaubildungen auszubilden und professionell zu führen.




    Kinderfreundlichkeit

    Der Leonberger bringt alle Vorteile eines idealen Familienhundes mit. 

    Er ist kinderlieb, nicht aggressiv, in sich ruhend und von freundlicher Natur. Seine Geduld und Gelassenheit im Umgang mit den Kleinen des Hauses ist vorbildlich - er steckt es auch problemlos weg, wenn die Kinder mal zu grobmotorisch oder forsch auf ihn zugehen oder ihn begrabschen, zieht sich notfalls einfach ohne Murren zurück. Der Leo hat eine ausgesprochen hohe Reiz- und Toleranzschwelle, die ihn zu einem idealen Spielpartner machen. Er agiert sehr nachsichtig und bedächtig.

    Dem Vierbeiner ist ein enger Kontakt zu seiner Familie wichtig und genießt das Zusammenwirken mit allen Generationen. Die Kinder schließt er fest in sein Leo-Herz, passt auf sie auf und steht immer für ihre Sicherheit ein.

    Alles in allem sind wir Leonberger äußerst kinderfreundliche und kinderverträgliche Hunde, Spielkameraden und Freunde.

    Auch wenn der Leonberger ein friedfertiger und umgänglicher Zeitgenosse ist, raten wir dennoch stets bei Kleinkindern dem Treiben beider Parteien beizuwohnen, um situativ eingreifen und das Geschehen moderieren zu können. Besonders Welpen sind keine Spielzeuge, mit denen die Kinder alles erdenkliche tun dürfen, aber auch in den späteren Lebensphasen muss der Leo stets mit Respekt und festen Umgangsformen behandelt werden. Einige wesentliche Tipps findet ihr in Ergänzung hier.




    Sozialverhalten

    Freundlichkeit Hoch
    Dominanz Gering
    Sozialverträglichkeit Hoch

    Freundlichkeit Hoch
    Dominanz Gering
    Bindung Herrchen Hoch
    Erziehbarkeit Hoch
    Kinderverträglichkeit Hoch
    Sensibilität -
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    Was gibt es beim Leonberger im Hinblick auf die Erziehung zu wissen?

    Welche rassespezifischen Erziehungsthemen können bei der Haltung des Leonbergers aufkommen?

    Erziehungsthemen

    Alles in Allem kann sich jeder Leonberger-Besitzer glücklich schätzen, denn bestenfalls braucht ihr euch über spezielle rassetypische Erziehungsfragen bis hin zu bekannten Verhaltensproblemen, keine Gedanken zu machen.

    Natürlich kann es auch im Hundealltag mit einem Leo mal zu ungehorsam oder Dissonanzen in der Beziehung oder dem täglichen Führen kommen, aber in aller Regel sind etwaige verhaltensseitige Unzulänglichkeiten dann hausgemacht.

    Denn der unwahrscheinlich sozialverträgliche und umgängliche Leo, ist nicht dafür bekannt, aufmüpfig und schwierig im Handling zu sein, noch sich mit anderen Hunden oder artfremden Tieren ständig in den Haaren zu haben. Die Rasse ist tatsächlich mit entsprechender Prägung, Habituation, Sozialisierung, Grundausbildung und angemessenen Lebens- und Haltebedingungen, ein Paradebeispiel für einen leichtführigen, unterordnungsbereiten, gelassenen, menschen- und tierfreundlichen Hund. Es gibt nahezu nichts beim Zusammenleben und Zusammenwirken mit dieser tollen Rasse zu beklagen. Leonberger sind wundervolle Wesen mit großem Herz.

    Natürlich kann man prophylaktisch darüber nachdenken, ein Kind-Hund-Kurs in der Hundeschule zu buchen, wenn Kinder im Haus mit dem Leo zusammenleben, ein Antigiftködertraining zu absolvieren, um in Sachen Fressimpuls den Hund so zu erziehen, dass er zukünftig nur Fressbares anrührt, wenn sein Halter ihm dies klipp und klar mit einem einstudierten Kommando erlaubt. 

    Achtet aber auf alle Fälle darauf, dass ihr frühzeitig einen kompetenten Hundetrainer kontaktiert, wenn euch bestimmte Verhalten eures Leonbergers stören, ihr ihn nicht im Griff habt und kontrolliert bekommt, oder aus diversen Gründen eure bisher intakte und harmonische Beziehung, gestört ist. Denn auch hier gilt, früher Vogel fängt den Wurm. Verhaltensprobleme sind immer einfacher zu "behandeln" wenn sie ansatzweise auftreten, als wenn sie sich bereits massiv verfestigt haben.

    Erziehungsthemen

    • Hund und Kind Training

    Leonberger - Erziehung & Training
    Wichtige Tipps aus erster Hand vom Hundetrainer!

    Der Leonberger ist zweifellos eine beeindruckende Erscheinung. Sein majestätisches Auftreten, gekoppelt mit seiner gigantischen Größe, lässt ihn wie einen König in der Welt der Hunde erscheinen. Und doch verbirgt sich hinter dieser beeindruckenden Statur eine sanfte, liebevolle Seele, die tiefe Loyalität zu seinen Menschen besitzt und stets bemüht ist, ihnen zu gefallen. Leonberger weisen eine ausgewogene Mischung aus Freundlichkeit und Selbstvertrauen auf, was sie in den richtigen Händen zu bemerkenswerten Begleitern macht.

    Sozialisation des Leonberger

    Die Sozialisierung bei Leonbergern ist insofern von essentieller Bedeutung, als sie dazu dient, potenzielle Ängste und Aggressionen zu minimieren. Dies erreicht man durch die Exposition des Hundes gegenüber verschiedensten Menschen, Tieren und Umgebungen in jungen Jahren. Leonberger sind von Natur aus gesellige Tiere, doch ihre beträchtliche Größe sollte nie unterschätzt werden. Sie brauchen eine frühzeitige und kontinuierliche Sozialisierung, um ihr volles Potenzial als liebevolle Familienhunde ausschöpfen zu können.

    Grundkommandos

    In Bezug auf Grundkommandos ist es selbst bei so sanftmütigen Rassen wie dem Leonberger wichtig, dass diese etabliert und regelmäßig geübt werden. Kommandos wie „Sitz“, „Platz“ und „Hier“ sind von entscheidender Bedeutung, um die Kontrolle über Ihren Hund in jeder Situation zu gewährleisten. Diese Rasse ist für ihre Intelligenz und Bereitschaft, zu lernen, bekannt, so dass sie diese Grundkommandos in der Regel schnell aufnehmen und befolgen kann.

    Gehorsamstraining – Leinentraining

    Gehorsamstraining ist ein weiterer großer Aspekt der Erziehung eines Leonbergers. Sie sind tendenziell gehorsame Hunde, vorausgesetzt sie erhalten die richtige Führung und Konsequenz. Ein strukturiertes Gehorsamstraining, das positive Verstärkung einbezieht, ist entscheidend für den Aufbau einer starken Bindung zwischen Ihnen und Ihrem Leonberger.
    Das Leinentraining ist besonders wichtig, da der Leonberger ein großer Hund ist, der leicht jemanden umreißen kann, wenn er nicht ordentlich angeleint ist. Es ist wichtig, Ihrem Leonberger beizubringen, wie man ordnungsgemäß an der Leine läuft, ohne zu ziehen.

    Spiel- und Apportiertraining

    Das Spiel- und Apportiertraining ist eine weitere hervorragende Methode, um die Bindung zu Ihrem Leonberger zu stärken und seinen natürlichen Spiel- und Apportiertrieb zu befriedigen. Dies gibt Ihrem Hund nicht nur eine lohnende Aufgabe, sondern hilft auch dabei, seinen Körper und Geist zu beschäftigen.

    Was sollten wir sonst noch zu dieser Rasse wissen?

    Leonberger gehören unzweifelhaft mit ihrer imposanten Statur zu den großen und mächtig wirkenden Hunderassen, die durchaus für Eindruck sorgen. Gleichzeitig punktet der Leonberger mit seinem ausgesprochen gelassenem Wesen.

    Geschichte und Herkunft

    Die Rasse des Leonbergers stammt aus der deutschen Stadt Leonberg, wo er Mitte des 19. Jahrhunderts von Heinrich Essig, einem passionierten Hundefreund und Bürgermeister der Stadt, gezüchtet wurde. Es wird angenommen, dass er die Rasse schuf, indem er einen St. Bernhard mit einem Neufundländer und später mit einem Pyrenäenberghund kreuzte. Der Leonberger wurde ursprünglich als Symbolhund gezüchtet, um das Wappen von Leonberg darzustellen, das einen Löwen beinhaltet.

    Aussehen und Körperbau

    Der Leonberger ist ein großer, starker und muskulöser Hund mit einer beeindruckenden Mähne um den Hals und Schultern, die ihn wie einen Löwen aussehen lässt – was zur Namensgebung beitrug. Sie haben eine harmonische Körperstruktur mit ausgeprägter Muskulatur und einem kräftigen Knochenbau. Ihr Fell ist lang, dicht und gerade, hat aber trotzdem Unterwolle, wodurch es bei Kälte sehr nützlich ist. Die Fellfarbe kann variieren, ist aber in den meisten Fällen eine Mischung aus Gelb, Rot und Schwarz. Ihr Gesichtsausdruck ist freundlich und sie haben ein selbstbewusstes Auftreten.

    Verhalten und Temperament

    Trotz seiner Größe ist der Leonberger bekannt dafür, ein besonders ruhiger, geduldiger und gutmütiger Hund zu sein. Sein sanftes und liebevolles Wesen machen ihn zu einem idealen Familienhund. Leonberger sind sehr intelligent und lernbegierig, was ihre Ausbildung erleichtert. Sie sind aktiv und benötigen deshalb ausreichend Bewegung und mentale Stimulation, um gesund und glücklich zu bleiben. Sie sind zudem sehr loyal und beschützen ihre Familie, ohne aggressiv zu sein.

    Gesundheit und Pflege

    Wie bei jeder großen Hunderasse beinhaltet auch die Haltung eines Leonbergers spezielle gesundheitliche Bedenken. Die Rasse ist anfällig für bestimmte gesundheitliche Probleme wie Hüft- und Ellbogendysplasie, Herzerkrankungen und verschiedene Arten von Krebs. Sie haben eine durchschnittliche Lebenserwartung von etwa 8 bis 9 Jahren. Leonberger benötigen tägliche Bewegung und geistige Anregung und sollten ausgewogen ernährt werden. Eine regelmäßige Fellpflege ist notwendig, insbesondere während der Fellwechselphasen. Ebenso wichtig sind eine gute Sozialisierung und Erziehung, um das Beste aus ihrem ruhigen und anhänglichen Wesen zu machen.

    Zusammenfassung

    Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Besitzen eines Leonbergers sowohl eine Freude als auch eine Herausforderung sein kann. Sie sind liebevolle und treue Hunde, die eine starke Beziehung zu ihren Menschen aufbauen. Allerdings erfordern sie auch konsequentes Training und Sozialisierung, um sie zu den bestmöglichen Begleitern zu machen. Wenn man sich der Verantwortung bewusst ist und bereit ist, die nötige Zeit und Mühe zu investieren, kann das Besitzen eines Leonbergers eine unglaublich lohnende Erfahrung sein.

    Ralf Lügger
    Hundetrainer, Hund-Mensch-Coach, Autor
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    Rassetypische Krankheiten des Leonbergers

    Leonberger: Welche Erbkrankheiten, genetischen Belastungsfaktoren und sonstigen rassetypischen Hundekrankheiten können auftreten?

    Erbkrankheiten

    Wenn ihr euch konkret mit der Anschaffung eines Leonbergers auseinandersetzt, dann gilt es unbedingt in eurem eigenen Interesse darauf zu achten, von wo ihr euren Leonberger bezieht. Und hier gibt es diverse Möglichkeiten, sei es ein Welpe vom Züchter, ein bereits erwachsener Leonberger aus dem Tierheim oder gar einer Tierschutzorganisation aus dem Ausland. Bei allen möglichen Zugangswegen ist es aber äußerst entscheidend, sich im Vorfeld mit einigen Punkten auseinanderzusetzen, Infos zu sammeln und abzuwägen, damit am Ende des Tages ein gesunder und unbelasteter Leonberger bei euch einzieht. Mehr zu den einzelnen Bezugsquellen und worauf hier im Speziellen zu achten ist, findet ihr beim Anklicken des jeweiligen links.

    Worauf wollen wir konkret an dieser Stelle hinaus?

    In diesem Kapitel beschäftigen wir uns mit den rassespezifischen Prädispositionen für Erbkrankheiten und genetische Belastungsfaktoren. Und hier kommt es bei der Auswahl des Hundes natürlich maßgeblich drauf an, welche Gene er durch seine direkten Elterntiere und deren Vorgenerationen mitbekommt, die bei einer Verpaarung an die Nachzuchten weitergegeben werden. Sprich, wie gesund letztlich die Abstammung ist - ob Welpe oder erwachsener Leonberger, schaut genau hin, wie die jeweiligen Voraussetzungen sind und woher die Leonbergerpersönlichkeit stammt.

    Generell gelten Leonberger als gesund und robust. Dennoch sind auch bei dieser Rasse einige erblich bedingte Krankheiten bekannt, auf die wir kurz näher eingehen wollen:

    So sind beim Leonberger, wie bei vielen anderen Riesenrassen, verschiedene Belastungsfaktoren im Hinblick auf den Bewegungsapparat bekannt. Dazu gehören die Hüftgelenksdysplasie (HD), die Ellbogendysplasie (ED) und Osteochondrosis dissecans (OCD). Dabei stellt die HD die häufigste Form der genannten Erbkrankheiten dar, mit denen sich der Leo potentiell auseinandersetzen muss.

    Unter Leonberger-Polyneuropathie (LPN) wird eine Zusammenfassung von mehreren neuromuskulären Krankheiten beim Leonberger bezeichnet. Diese ist genetisch bedingt, tritt aber nur in ganz seltenen Fällen auf.

    Eine häufige Form der Krebsart bei Hunden, stellt das Osteosarkom dar. Es handelt sich um Knochenkrebs. Auch der Leonberger kann unter Umständen betroffen sein. Großgewachsene Hunde sind eher gefährdet daran zu erkranken, als ihre kleinen Artgenossen.

    Ferner ist beim Leo die Dilatative Kardiomyopathie zu nennen, die als Disposition bekannt ist und eine Herzmuskelerkrankung darstellt.

    Weiters wollen wir euch rund um die Erbkrankheiten beim Leo diverse Fakten aus den USA nicht vorenthalten. Denn hier sammelt die Orthopedic Foundation for Animals (OFA) seit Anfang der 1970er-Jahre Gesundheitsfakten zu allen Hunderassen. Beim Leonberger sind hier verschiedene erbliche Augenkrankheiten beim Leo mit 3,6% und Zahnauffälligkeiten mit einer äußerst geringen Quote von 1,8% bei der amerikanischen Leo-Population nachgewiesen. 

    Sonstige Krankheiten

    Gerade auf Grund der enormen Körpergröße, die ein ausgewachsener Leonberger erreicht, muss man mit dem Leonberger-Welpen fürsorglich und sorgsam im Alltag umgehen, damit er das Wachstum nicht durch äußere Einflüsse gestört oder gar belastet wird. Auch ein Hund braucht seine behutsame Zeit im Hinblick auf seine Persönlichkeits- und Körperentwicklung. Schließlich soll doch aus eurem Leonberger-Welpe, ein gesunder, starker, normalentwickelter und damit typischer Leonberger erwachsen, der voll im Saft steht und zu Höchstleistungen bereit ist. 

    Daher vermeidet unnötige unangemessene Belastungen durch zu frühe Aktivitäten, die auf Knochen, Muskulatur, Sehnen, Bänder etc. einwirken. Ein gutes Verhältnis Ruhe/Schlaf und Beschäftigung/Training ist angebracht, da auch Welpen wie Babys einen hohen Regenerationsbedarf haben. Ebenso muss auf die Ernährung geschaut werden, damit der junge Leonberger nicht übergewichtig wird, denn dies wirkt sich auf verschiedene Weisen auf die Konstitution aus und kann perspektivisch zu Krankheiten wie z.B. Diabetes führen.

    Und trotz aller Vorsicht während der Aufzucht, bester Recherche beim Welpenkauf und Auswahl einer seriösen Zuchtstätte, kann natürlich auch euren Leonberger immer mal eine Verletzung oder Hundekrankheit heimsuchen. Generell handelt es sich aber bei der Rasse um widerstandsfähige, gesunde und verletzungsresistente Hunde.

    Dennoch treten beispielsweise immer mehr Fälle auf, wo Hunde im Allgemeinen und auch folglich Leonberger, an diversen Allergien und Futtermittelunverträglichkeiten leiden. Diese sind zwar in unserem Fall nicht rassespezifisch, kommen zwischenzeitlich aber häufiger vor, als noch vor einigen Jahren.

    Weiterhin trifft den Leonberger in wenigen Fällen das Problem der Magendrehung, die in schlimmen Verläufen sogar bis zum Tod des Leos führen kann. In der Regel sind besonders die großen Hunderassen gefährdet.

    Zudem neigt auch der Leo auf Grund seiner Hängeohren eher zu Ohrenentzündungen, da sich unter den "Lappen" Feuchtigkeit, Schmutz und Parasiten einnisten.

    Der regelmäßige Gang zum Tierarzt des Vertrauens macht Sinn, um den Leonberger in wiederkehrenden Zeitabschnitten zu untersuchen und durchchecken zu lassen. Damit kann durch die tiermedizinischen Untersuchungen, oftmals frühzeitig eine Hundekrankheit, eine Verletzung oder auch nur eine Infektion diagnostiziert und behandelt werden.

    07

    Welche Aktivitäten eignen sich für den Leonberger?

    Welche Hundesportarten und Alltagsbeschäftigungen eignen sich für den Leonberger?

    Passende Sportarten

    Der Hundesport ist eine der Säulen, um Hunde im Allgemeinen art- und rassegerecht fordern und fördern zu können, damit die individuellen Triebe in adäquate Aktivitäten kontrolliert umgeleitet werden können, der Hund sich mit all seinen Fähigkeiten und Fertigkeiten einbringen, entfalten und ausleben kann - das Auslastungsprogramm sollte bewusst so zusammengestellt werden, dass einerseits die körperlichen Eigenschaften und andererseits die Sinne und Wesensanlagen sinnvoll angesprochen, gereizt und zum Einsatz kommen. Der Vierbeiner braucht physische Auslastung, wo er seinen Körper in die Waagschale schmeißen kann und umfangreiche Kopfarbeit mit Denksportaufgaben. 

    Der Leonberger ist keine Hochleistungssportler, der unbedingt alle mögliche Hundesportarten ausüben muss, aber mit den diversen Disziplinen kann man ihn optimal und angemessen bespaßen und auspowern, damit sein Bewegungsbedürfnis, Arbeitswille, alle weiteren rassetypischen Merkmale und die daraus resultierenden Verlangen, befriedigt werden. Zudem ist der Hundesport durch die intensive und enge Zusammenarbeit von Herrchen/Frauchen und Hund, eine willkommene Gelegenheit, die Funktionalität und harmonische Beziehung zu pflegen, da beide bei den allermeisten Übungen hochkonzentriert zusammenwirken müssen. Dies zahlt sich im Erfolgsfall äußerst positiv auf die Bindung ein.

    Generell gibt es im Hundesport fast keine Tabus für den Leonberger, allerdings muss auch hier wiederum das enorme Körpergewicht beachtet werden, damit perspektivisch keine Überforderung und Überlastung des Körpers, negativen Einfluss auf das Wohlbefinden, Konstitution und Gesundheit nimmt. Denn hunderte Sprünge in jungen Jahren beim Agility, können sich durchaus erst Jahre später in den folgenden Lebensphasen rächen und Knochen, Gelenke, Bänder etc. schmerzen oder gar Dauerschäden zeigen.

    Leonberger sind mit einem hervorragenden Körper gesegnet, bringen beste Knochensubstanz und Muskulatur mit, sind extrem stark und leistungsfähig, wenn es um das Bewegen schwerer Lasten geht. Daher ist der Zughundesport beispielsweise eine Domäne des Leonbergers, da er bereits historisch Lasten in Fuhrwerken für seine Besitzer unermüdlich gezogen hat. Hier kann er im Sport nun sein Geschick und Leistungsvermögen zeigen.

    Ferner sind Disziplinen mit Nasenarbeit immer bei Hunden angebracht, schließlich ist die Spürnase bei nahezu allen Rassen und Hunden hervorragend ausgebildet. Und mit den entsprechenden Übungen, lassen sich die Vierbeiner ausgesprochen gut einsetzen und auslasten, schließlich muss hier mit größter Konzentration gearbeitet werden, um die diversen Aufgaben erfolgreich zu lösen.

    Leo´s sind zwar keine Marathonläufer, aber durchaus gut auf ihren vier Läufen unterwegs, denn sie sind geschickt, schubvolle, geländegängige und sprungstarke Zeitgenossen. Daher bietet sich auch das Agility in dosierter Form an, aber auch das Rally Obedience und der Turnierhundesport, sind willkommene Sportarten mit viel Abwechslungspotential.

    Durch die Ausgangsrassen, die den Leonberger zu dem gemacht haben, was er heute ist, sind die Hunde gerne im Wasser, sehr gute Schwimmer und können auch dort z.B. bei der Wasserarbeit bis zur Wasserrettung glänzen.

    Durch die ausgeprägte Folgsamkeit, Unterordnungsbereitschaft und bei entsprechendem Handling und Erziehungsstand, Führigkeit und Gehorsam, sind alle Hundesportarten wo es um enge Zusammenarbeit geht und der Hund sich von seinem Hundeführer lenken und steuern lassen muss, sinnvolle und adäquate Beschäftigungen. Durch das hochkonzentrierte und aufmerksame Fixiertsein auf Herrchen/Frauchen, sowie die Umsetzung der gewünschten Kommandos und Übungen, werden dabei Kopf und Körper gleichermaßen gefordert.

    Bevor es nun aber auf den Hundeplatz im Hundesportverein oder der Hundeschule zum Sport gehen kann, sei uns noch ein Hinweis im Sinne eures Leonbergers gestattet:

    Ihr wollt sicherlich am liebsten sofort loslegen. Lasst aber bitte vorabeuren Hund nochmals intensiv durchchecken, um dessen Fitness, Gesundheitszustand und Konstitution, folglich die Tauglichkeit für die angedachte sportliche Verwendung zu prüfen.

    Wenn ihr dann auf dem Hundeplatz angekommen seid, haut nicht sofort rein, als ob es kein Morgen mehr gibt. Aufwärmen und langsame Intensitätssteigerungen sind angesagt, damit euer Hund sich sukzessive an die Herausforderungen herantasten kann und nicht überfordert wird. Druck ist unangebracht, Sport soll ihm Spaß und Freude bereiten.

    Aktivitäten für jeden Tag

    Kommen wir noch zu den Aktivitäten in der Freizeit, die unser Halter mit uns Leonberger im privaten Umfeld unternehmen kann. Und auch hier werden sich bei den diversen Beschäftigungen viele Trainingsinhalte und Übungen in abgeänderter Form wiederfinden, die im Hundesport ebenfalls die Anlagen und Eigenschaften von Hunden, sinnvoll fordern und fördern.

    Letztlich gilt es im Rahmen der Auslastung darum, mit seinem Hund eine intensive und gute Zeit zu verbringen, in der er bespaßt und sinnvoll beschäftigt, gleichzeitig durch geeignete Übungsinhalte und alltägliche Unternehmungen, rassegerecht herausgefordert und physisch und psychisch in einem ausgewogenen Maß beansprucht wird.

    Und hier kann man mit dem Leo wirklich viel machen, denn er ist vielseitig talentiert und mit unterschiedlichsten Betätigungen zu begeistern. Hauptsache er kann sein Können unter Beweis stellen.

    Die Basis bilden in aller Regel abwechslungsreiche Spaziergänge mit unterschiedlichen Wegstrecken, damit durch die ändernden Umwelteinflüsse, immer wieder neue Reizpunkte gesetzt werden, die durch das konzentrierte Arbeiten der Sinne, den Leo mental und durch die Bewegung, körperlich alles abverlangen. Idealerweise sollten die Hunderunden aber nicht nur stupides Umherlaufen beinhalten, sondern hier und da eine kurze Trainingssequenz, Apportier- und Suchaufgaben oder einfach ein amüsantes Hundespiel, einschließen. So kommt keine Langeweile auf und der Hund muss sich immer mal wieder auf neue Situationen einstellen. Auch dies sorgt für Auslastung.

    Weiter geht es über Tag zu der ein oder anderen Gassirunde, wo euer Leonberger in Ruhe sein Geschäft verrichten soll, aber anschließend gerne auch nochmals ein verstecktes Leckerchen oder den Futterdummy suchen kann.

    Da der Leo ein äußerst wachsamer Zeitgenosse ist, fühlt er sich mit Wachaufgaben rund um Haus, Hof und Garten sehr wohl, kann seine Paradedisziplin in Perfektion ausüben und scharfsinnig das Anwesen und Eigentum bewachen. Dieser Job fordert ihn natürlich durch die hohe Aufmerksamkeit und Konzentration enorm.

    Ihr seid passionierte Wanderer? Klasse, dann nehmt und auf die Erkundungs- und Wanderoute mit, sei es vor Ort, in den Bergen oder im Wald. Denn auch so kommen wir Leos zu unserer Bewegung, können herumschnüffeln und uns mit den Reizen der Umwelt beschäftigen.

    Da wir Leonberger bekanntermaßen bereits in unserer frühen Rassegeschichte als gebrauchstaugliche und extrem leistungsfähige Zughunde verwandt wurden, bieten sich im Hundealltag diverse Aufgaben rund um das Ziehen von Lasten an. Dies kann der Schlitten im Schnee mit den Kindern sein, der Bollerwagen mit Bierkasten bei der Vatertagstour, zum Transportieren der Einkäufe oder des frisch gespaltenen Holzes in einem Hundewagen. All diese Zugaufgaben sorgen für körperliche Beanspruchung, Gaudi und eine intensive Zeit mit den Kindern und Erwachsenen des Hauses, sprich dem geliebten Familienrudel.

    Das Zusammentreffen mit anderen Hunden auf dafür vorgesehenen Hundewiesen und Freilaufflächen, bieten den notwendigen Sozialkontakt zu Artgenossen und der körperlichen Ertüchtigung durch Spielen, Toben und Raufen. Eine willkommene Abwechslung mit der Möglichkeit, einfach mal Hund sein zu dürfen und sich mit Gleichgesinnten auf Augenhöhe auspowern zu können.

    Leonberger sind hervorragende, freuen sich über jede Möglichkeit in einem See, dem nahegelegenen strömungsarmen und schifffahrtsfreien Fluss oder dem Pool, zu schwimmen.

    Sicherlich gibt es weitere Beschäftigungsarten für den Leonberger, denn die Grenzen des Ideenreichtums eines Hundehalters sind unerschöpflich. Die Tätigkeiten müssen im Sinne des artgerechten Umgangs mit dem Hund sein und ihm Freude bereiten. Auf geht´s, es gibt keine Zeit zu verlieren.

    Aktivitäten für jeden Tag

    08

    Das sind die Anforderungen für die Haltung eines Leonbergers

    Welche Besonderheiten sind im Hinblick auf Haltebedingungen, Zeit- und Kostenaufwand beim Leonberger zu beachten?
    Pflege Hoch
    tägliche Aktivitäten Hoch
    Gassi gehen Hoch
    Erziehung Gering

    Anforderungen an den Hundehalter

    Stadttauglichkeit

    Die Stadttauglichkeit eines Leonbergers ist eher gering. 

    Natürlich ist es möglich, beispielsweise in Berlin-Grunewald, in einer Villa mit großem Gartenanschluss einen Leonberger zu halten. Gleiches gilt für die Stadtvilla in München-Bogenhausen. Aber dies ist sicher nicht der normale Hundehalter von nebenan, der seinem Hund derartiges bieten kann.

    Geht man von den normalen Stadtwohnungen aus, so muss diese sehr geräumig sein, damit der Leonberger angemessene Verhältnisse vorfindet. Es geht dabei nicht darum, dass sich der Hund dort auslasten kann, aber er braucht genug Fläche und Bewegungsfreiheit, um sich uneingeschränkt und frei bewegen zu können.

    Ein weiteres Thema ist bei vielen Altbauwohnungen, dass es keine Aufzüge gibt. Dies ist für den Leonberger "tödlich". Denn er ist sehr sehr schwer, sprich beim Treppenlaufen werden seine Gelenke, Knochen, Bänder und gesamte Bewegungsapparat außerordentlich strapaziert und belastet. Treppensteigen sollte möglichst in absolut reduzierter Form stattfinden, hier muss man immer perspektivisch denken. Also ein Aufzug ist bei einer etwaigen Stadthaltung unerlässlich, denn mal eben den Leonberger unter den Arm zum Hoch- und Runtertragen wird nur dann funktionieren, wenn ihr Arnold Schwarzenegger und Hulk in einer Person seid...

    Ferner ist im Falle eines Stadtlebens, der Alltag im Hinblick auf das Auslastungsprogramm immer schwieriger darzustellen, als auf dem Land. Selbst wenn die Strecken bis zum nächsten Hundeplatz, Wald oder Hundewiese kurz sein mögen, sind schnell Stunden Autofahrt damit verbunden. Und der Leonberger braucht den freien Auslauf und sinnvolle Aktivitäten in der Mutter Natur und nicht auf dem Bürgersteig in der Stadt.

    Kurz, überlegt euch gut, ob ihr der Rasse das Stadtleben zumuten wollt - wir sind nicht die geborenen Stadthunde.

    Platzbedarf Wohnung

    Wir stellen keine großen Ansprüche, sind sehr genügsame Hunde.

    Dennoch brauchen wir für unsere Größe im Wohnraum zumindest soviel Platz, dass die Schlaf- und Ruheplätze unseren Ausmaßen entsprechen und Platz zum Liegen und Drehen haben, wir nicht alles umwerfen, wenn wir uns von rechts nach links umlegen.

    Dasselbe betrifft das Platzangebot rund um die Haltebedingungen im Haus/Wohnung, was unsere Bewegungsfreiheit betrifft. Es muss ausreichend Freiraum da sein, damit wir von A nach B laufen können, ohne dass wir Leonberger alles anstoßen und zu Bruch geht.

    Platzbedarf Garten

    Gartenanschluss ist natürlich stets bei allen Hunden wunderbar und wünschenswert, um neben dem täglichen Auslauf in  Wald, Feld, Flur und Wiesen, oder den Aktivitäten auf dem Hundeplatz, eine weitere Alternative dem Vierbeiner zu bieten, wo er seine Beine vertreten, sich selbst oder mit Angehörigen die Zeit vertreiben, sein Geschäft erledigen oder einfach ein Sonnenbad bzw. Mittagssiesta im Schatten einnehmen kann.

    Für den Leonberger ist dann ein mittelgroßer Garten perfekt, um Spielen, Trainieren oder eben Faulenzen zu können.

    Der Garten bietet natürlich bei diesem wachsamen Rassehund schon ein stückweit mehr kopfseitige/mentale Auslastung, der er hier seinen Wachaufgaben nachgehen kann und dabei seine Sinne immer hochkonzentriert auf aktiv gestellt sind.

    Dennoch ist der Garten kein Allerheilmittel, um dem Bewegungsdrang im Freien nachzukommen und für die rassespezifische Auslastung des Leonbergers zu sorgen. Diese findet definitiv im angemessenen Umfang an anderer Stelle statt.

    Zeitaufwand Erziehung

    In den ersten Wochen und Monaten ist der Zeitaufwand logischerweise für die Erziehung und Ausbildung des Leonbergers höher, als im weiteren Verlauf seines Hundelebens. Denn es stehen in den ersten Wochen und Monaten viele Lerninhalte auf dem Trainingsprogramm, um perspektivisch einen alltagstauglichen, sozialverträglichen, umwelt- und verhaltenssicheren, gehorsamen und führigen Hund an seiner Seite zu haben.

    Nach der Prägung stehen insbesondere die Habituation und Sozialisierung im Fokus, um dem Vierbeiner das nötige Rüstzeug zu vermitteln, angemessen und angepasst mit seiner gesamten Umwelt zu interagieren. Hier ist beispielsweise auch während der Welpenaufzucht unbedingt auf regelmäßigen und umfassenden hündischen Sozialkontakt z.B. in einer Welpengruppe zu achten, damit der Leo die innerartlichen Verhaltensnormen kennenlernt, schult, aufbaut und ausdefiniert. Das Sozialverhalten muss von klein auf erlernt und in allen Facetten studiert werden, damit sich der Hund bei Hundebegegnungen arttypisch benimmt und verhält.

    Ferner steht mindestens die Grundausbildung und -erziehung auf dem Programm, angefangen vom Grundgehorsam, über die Stubenreinheit, Leinenführigkeit, Impulskontrolle bis hin zum sicheren Rückruf. Mehr dazu findet ihr hier.

    Damit aber all die erzieherischen Maßnahmen eine Chance auf Erfolg haben, fruchten und im Alltag wunschgemäß angewandt werden können, ist vom Tag des Einzugs eine sorgsame und fürsorgliche Integration in den bestehenden Familienrudel angesagt, damit der Vierbeiner sich zugehörig und als vollwertiges Mitglied fühlt. Dies ist der erste Baustein im Hinblick auf den Vertrauensaufbau, der die Grundlage für den Bindungsaufbau auf dem Weg zu einer stabilen Bindung und intakten Beziehung ist.

    Es gibt also einiges zu tun, mit der entsprechenden Sachkenntnis, Führungskompetenz und Charisma, wird sich der Leonberger gut erziehen und abrichten lassen. 

    Sollte nichts Widererwartendes dazwischenkommen, gelingt das Erziehungsprogramm in aller Regel recht zügig.

    Zeitaufwand Gassi

    Wir sind sehr große Hunde, die öfter das Bedürfnis empfinden, ihr Geschäft zu verrichten und uns die Beine auszutreten. 

    2 Gassirunden am Vormittag und 2 Gassitouren am Nachmittag, sind neben den sonstigen Beschäftigungsformen angebracht.

    Daher ist ausreichend Zeit in den Tagesplan im Alltag einzuplanen.

    Zeitaufwand tägliche Beschäftigung

    Ob Rüde oder Hündin, Leonberger sind bewegungsfreudig, wollen körperlich und geistig/mental gefordert werden, damit sie sich einbringen und entfalten können. Sprich, sie wollen tagtäglich genug Auslauf und Denksportaufgaben bekommen, etwas erleben und unternehmen, dass ihre Anlagen und Sinne zum Arbeiten bringt.

    Leonberger sind zwar keine Hochleistungssportler, aber sehr leistungsfähige und gebrauchstaugliche Hunde, die vielseitig rassegerecht mit Aktivitäten beschäftigt werden können, um auf ihre Kosten zu kommen, damit ihre natürlichen Triebe mit gezielten Reizpunkten angesprochen und ihre Bedürfnisse befriedigt werden.

    Die Rasse gilt als aktiv und lebhaft, unternehmensfreudig und arbeitseifrig. Entsprechend muss man das Beschäftigungsprogramm abwechslungsreich zusammenstellen und den Leonberger mit Sport, Spaß und Spiel etwas bieten. 

    Der gesamte Zeitaufwand hierfür ist hoch.

    Zeitaufwand Pflege

    Wir Leonberger-Hunde gehören zu den Hunderassen, die vom gesamten Pflegeaufwand viel Zeit benötigen.

    Zunächst geht es um die Fellpflege. Das Haarkleid besteht aus dem Deckhaar und der weichen Unterwolle. Sprich, es handelt sich um ein zweischichtiges oder doppeltes Haarkleid.

    Um die abgestorbenen Haare aus dem Fell des Leonbergers zu entfernen, muss dieser vom Hundebesitzer ordentlich gebürstet und gekämmt werden. Damit erleichtert man dem nachwachsenden Haar dessen Entwicklung und befreit den Hund von der abgestorbenen Unterwolle. Entsprechend raten wir euren Leonberger täglich zu bürsten.

    Bitte greift nicht zu Schere oder Rasierer. Denn das Scheren und Rasieren des Fells zerstört die Funktionalität des Haars, schließlich bieten Oberhaar und Unterfell Schutz vor Umwelteinflüssen wie Hitze, Kälte, Regen und Wind.

    Und: Mit der richtigen Fellpflege sieht der Leonberger nicht nur attraktiv aus, sondern bleibt fit, gesund und kommt seinem gesamten Wohlbefinden zu Gute.

    Wenn ihr euch in Sachen Fellpflege unsicher seid oder einfach keinerlei Erfahrung und Routine habt, so bindet doch einen versierten und kompetenten Hundesalon mit ein, bis ihr die nötige theoretische und praktische Kenntnis aufgebaut habt.

    Des Weiteren gehören selbstverständlich weitere Körperteile zur Pflege des Leo´s dazu.

    Die Zähne sollten regelmäßig geprüft und gesäubert werden, damit Karies, Zahnstein und lästiger Mundgeruch, wenig Chancen haben.

    Die Augen müssen von Dreck und sonstigen Fremdkörpern reingehalten werden. Hierfür eignet sich ein feuchtes, weiches Tuch, mit dem ihr behutsam die Augenpartie säubern könnt.

    Den Pfoten, Zehen, Zehenzwischenräume, Krallen und Ballen sind besondere Beachtung zu schenken, da der Leonberger mit ihnen durch sein erlebnisreiches Hundeleben geht. Ob es Dreck, Splitter, Dornen, Glas, Steinchen oder Salz sind, dies sind alles Dinge die zu schlimmen Verletzungen, Rissen, Wunden, Infektionen uvm. führen können. Überprüft daher nach dem Auslauf, ob die Pfoten sauber und unversehrt sind, Schmutz lässt sich prima mit einem lauwarmen Wasserstrahl entfernen.

    Durch die anliegenden Hängeohren, staut sich oft Nässe und Dreck im Ohrenbereich, was zu Gestank und Ohreninfektionen führen kann. Folglich müssen die Ohren regelmäßig einem Check-Up unterzogen und gereinigt werden.

    Der Haut wird bei den Hunden oftmals nicht genug Aufmerksamkeit geschenkt. Daher sollten verantwortungsbewusste Halter immer wieder einen Blick auf den Zustand der Haut ihres Leonbergers werfen, denn Ekzeme, Verletzungen, Parasiten etc. belasten das Wohlbefinden und die Gesundheit.

    Auch den Afterbereich Hundes gilt es zu Betrachten und auf Unreinheiten oder Auffälligkeiten zu untersuchen. Juckreiz an den Analdrüsen bzw. Analbeutel deuten auf Problem hin. Und da sind Herrchen und Frauchen gefragt.

    Um mehr über die Hundepflege insgesamt zu erfahren, könnt ihr gerne nachfolgenden Artikel lesen. Hier findet ihr viele Praxistipps.

    Kostenaufwand Pflege

    So ein großer Hund wie der Leonberger verursacht bei Fremdleistungen hinsichtlich der Hundepflege, einen nicht zu unterschätzenden Kostenfaktor. Denn einerseits handelt es sich um viel Fläche, andererseits gibt es Körperbereiche, die einen hohen Pflegeaufwand mitbringen - dies wird folglich zu entsprechenden Pflegepreisen führen.

    Der Hundefriseur/Hundesalon kann Frauchen sicherlich sehr gut unterstützen, bietet Flexibilität und Zeitersparnis. Die Kosten für den Pflegeaufwand des Leonberger sind dann aber zu tragen und von vornherein mit einzukalkulieren.

    Der Halter sollte auf jeden Fall im Vorfeld mit dem Pflegedienst besprechen, wie er arbeitet und welche Tätigkeiten verrichtet werden sollen.

    Übernimmt der Hundebesitzer die Pflegearbeiten für seinen hündischen Partner selbst, so muss die notwendige Sachkunde aufgebaut werden. Ferner braucht ihr die notwendigen Pflegeutensilien und Pflegemittel. Hier werden die Kosten sicherlich niedriger sein, als das regelmäßige Buchen des Pflegeprofis.

    Also, je nachdem für welchen Weg man sich als Halter entscheidet, werden die Pflegekosten ausfallen.

    Kostenaufwand Ernährung

    Ein jeder Hundeliebhaber, der sich einen Leonberger-Hund als Haushund anschaffen möchte, dem sollte bei der Ernährung klar sein, dass ein Hund dieses Kalibers einiges verspeist.

    Die enorme Körpergröße mit dem äußerst hohen Anteil an Muskelmasse, muss mit hochqualitativer Energie versorgt werden. Je mehr der Leonberger sich bewegt, desto mehr braucht er hochwertiges Hundefutter.

    Je nach Lebensphase, Bewegungs- bzw. Aktivitätsintensität und Gesundheitszustand ist der Ernährungsplan für die Futtergabe des Hundes anzupassen.

    Ferner kommt es auch ein stückweit auf die Futterzusammenstellung und Art an, ob ihr auf die Rohfütterung/Barfen, Nass- oder Trockenfutter, zurückgreift.

    Die Kosten sind beim Leonberger für Hundefutter und Ernährung aber definitiv hoch.

    Solltet ihr interessiert sein, fachkundige Tipps und Ratschläge rund um die Fütterung zu erhalten, dann habt ihr hier nun die Möglichkeit, unseren ergänzenden Artikel anzuklicken.

    Kostenaufwand Erziehung

    Der Leonberger ist ein Hund, der folgsam, lernwillig, gelehrig und arbeitseifrig ist, sich folglich bei richtiger Ansprache und Handhabung, leicht erziehen lässt. Solltet ihr allerdings über keinerlei Hundeerfahrung verfügen und dennoch direkt an einen Leonberger als Hundepartner heranwagen, dann raten wir unbedingt einen erfahrenen und versierten Hundetrainer von Anfang an mit einzubeziehen, denn ein solcher Gigant muss über die Führung im Griff gehalten werden können, körperlich ist hierzu niemand in der Lage...

    Frühes Lernen ist enorm wichtig, wie auch bei uns Meschen. Die Prägung, Habituation und Sozialisierung sind in den ersten Monaten ganz wichtige Faktoren, da sie die jeweilige Hundepersönlichkeit maßgeblich beeinflussen und formen. Dies gilt auch für den Leonberger.

    In der sensiblen Phase sollte der Welpe so viele positive Erlebnisse und Eindrücke als möglich sammeln. Diese Erfahrungen wird er für ein Leben lang abspeichern und immer wieder in verschiedenen Situationen perspektivisch darauf zurückgreifen. 

    Der Welpe muss also seine Umwelt und alle möglichen Umwelteinflüsse entdecken und kennenlernen, damit er für zukünftige Begegnungen mit Menschen, Artgenossen und alltäglichen Geräuschkulissen bestens vorbereitet ist. Worauf es dabei alles zu achten gibt, findet ihr in unserem Leitartikel „Die Entwicklungsphasen von Hundewelpen“.

    Neben Prägung und Sozialisierung stehen auch wichtige Erziehungsmaßnahmen auf dem Programm, sei es der Grundgehorsam mit Sitz, Platz, Komm, Hier, Bleib, die Stubenreinheit, Leinenführigkeit, Freifolge, sicherer Rückruf, Impulskontrolle etc. um für das sichere Führen des Hundes in der Öffentlichkeit gut gerüstet zu sein. Viele Halter brauchen hierfür bereits die tatkräftige und kompetente Unterstützung von der Hundeschule, andere erfahrene Mehrfachhalter sind in der Lage, ihren neuen Vierbeiner in Eigenregie zu bilden und mit den nötigen Lerninhalten auszustatten. Es kommt also maßgeblich darauf an, wie kompetent, führungsstark und charismatisch der Besitzer, die Hundepersönlichkeit gestrickt ist und wie gut beide Seiten zusammenfinden und harmonieren.

    Aber wie bereits Eingangs geschrieben, um das kleine Einmaleins und die Grundschule mit dem Leonberger zu durchlaufen, habt ihr mit dieser Rasse in aller Regel Hundeindividuen, die gut mitarbeiten und sich nicht schwierig anstellen.

    Daher sollten sich die Kosten eher im niedrigen Rahmen bewegen, vorausgesetzt, es handelt sich nicht um einen Leonberger-Welpen oder ausgewachsenen Hund, der bereits Problemverhalten entwickelt hat oder ein etwas schwierigeren Charakter mitbringt. 

    Kostenaufwand Gesundheit

    In der Not ist der Tierarzt mit seinem gesamten Team der Partner für den Hund, wenn es um den Erhalt der Gesundheit oder die Behandlung im Krankheitsfall geht.

    Wir Leonberger-Hunde sind vom Grundsatz eine sehr gesunde, robuste, widerstandsfähige, resistente und verletzungsfreie Hunderasse.

    Natürlich verhält es sich wie bei den meisten großen und großwüchsigen Hunderassen so, dass insbesondere genetisch und erblich bedingte Hundekrankheiten, die den Bewegungs- und Skelettapparat und des Herzens betreffen, über uns schweben. Sie müssen aber nie ausbrechen, dennoch sind die Risikofaktoren für uns Leonberger da.

    Dadurch dass wir ruhige und ausgeglichene Hunde, mit wenig Aggressivitätspotential sind, birgt ein Zusammenkommen mit anderen Hunden nicht die Gefahr, jedes Mal mit einer Verletzung oder Bisswunde durch etwaige Rangkämpfe oder Raufereien zu erleiden. Auch an dieser Stelle wird es also in aller Regel, keine unerwarteten Ereignisse geben, die direkt zu Tierarztkosten führen.

    Und dennoch kommt ihr auch bei unserer Rasse nicht drum herum, regelmäßig für diverse Maßnahmen, den Tierarzt aufzusuchen. Routineuntersuchungen und Check-ups sind präventive Maßnahmen, die uns Leonberger mittel- und langfristig viel Leiden und Schaden ersparen können. Die notwendigen Impfungen nach den gesetzlichen Impfprogrammen sind einzuhalten und das Behandeln gegen Parasiten aller Art mit den richtigen Antiparasitika so oder so. Alle vorgenannten Maßnahmen tragen schließlich dazu bei, dass wir bestenfalls lange gesund, fit und leistungsfähig bleiben und uns in unserer Haut wohlfühlen.

    Sollten keine unvorhergesehenen Krankheits- oder Verletzungsereignisse auf den Leonberger und sein Herrchen/Frauchen zukommen, werden die Kosten im mittleren Segment liegen. Sollte es einmal gesundheitlich knallen, dann kann sich der Kostenaufwand vervielfachen.

    Sonstige Ratschläge

    Zu guter Letzt wollen wir noch ein paar Hinweise und Ratschläge rund um die artgerechte Haltung eines Leo´s geben.

    Sollte ihr Bewohner einer Mietswohnung/Mietshauses sein, so prüft frühzeitig den bestehenden Mietvertrag, ob das Mietverhältnis generell die Haltung eines Hundes erlaubt.

    Leben im Haushalt mehr Menschen, ist es ratsam mit allen Beteiligten die Anschaffung zu besprechen, damit jedem klar ist, was die Hundehaltung eines so großen Leonbergers bedeutet. Dabei muss neben dem Arbeitsaufwand auch bedacht werden, dass auf Grund des durchschnittlichen Lebensalters von bis zu 10 Jahren, der Vierbeiner nicht nur für ein Wochenende einzieht. Alle Familienmitglieder sollten im Idealfall einstimmig den Welpenkauf mit allen Konsequenzen mittragen.

    Wie sieht es hinsichtlich mitlebender Personen aus, die unter Umständen an einer Hundehaarallergie leiden? Auch hier ist es ratsam im Vorfeld zu prüfen, ob Familienmitglieder u.U. an einer etwaigen allergischen Belastung leiden, die das Zusammenleben von Hund und Familie garantiert nachhaltig belastet.

    Urlaubsplanungen werden sich mit einem Leonberger ebenfalls zukünftig ändern, denn es ist ausreichend Platz beim Transport und den Örtlichkeiten im Feriendomizil zu ermöglichen. Seid ihr hier bereit, im Sinne des Hundepartners ggf. auf bisherige Privilegien zu verzichten? Sollte der Leonberger zu Hause bleiben, damit ihm die Reisestrapazen erspart bleiben oder da er einfach auf Grund seiner Körpermaße schwierig zu transportieren ist, muss der Halter sich frühzeitig um eine geeignete Unterbringung, beispielsweise einer Hundepension kümmern. Diese kostet Geld und will finanziert werden...

    Anforderungen an die Umgebung

    Stadttauglichkeit Hoch
    Platzbedarf Wohnung Hoch
    Platzbedarf Garten Mittel

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