Hundefrisbee
Dieser trendige Hundesport aus Kalifornien befriedigt den Jagdtrieb Deines Hundes
Von:
Ulf Weber
Zuletzt aktualisiert am: 27.7.2024
Das Wichtigste in Kürze
- Hundesport für aktive, lauf- und springstarke, bewegungsfreudige und arbeitswillige Hunde
- Auch als Discdogging, Disc Dogging, Dogfrisbee und Dog Frisbee bekannt
- Fördert körperliche Anlagen und kognitive Fähigkeiten
- Enges Zusammenspiel von Hund und Hundeführer (Teamarbeit)
- Stärkung der Koordinationsfähigkeit und Beweglichkeit
- Stärkt Fitness und Vitalität bei Hund und Mensch
- Mindestalter für Hunde beachten - je nach Übung 12-18 Monate
- Vor dem Start: Tauglichkeit durch Gesundheitscheck beim Tierarzt prüfen
Dass das Fangen und Apportieren der fliegenden Frisbeescheiben Hunden Spaß macht, zeigt schon die Entstehungsgeschichte dieser Trendsportart, die heute tourniermäßig in drei Disziplinen ausgeübt wird. Aber die Scheiben können auch auf jedem Spaziergang den Ball ersetzen. Hier erfährst Du alles über diesen Hundesport.
Was ist Hundefrisbee?
Kurz und knapp: Hundefrisbee ist Hundesport!
Und damit eine artgerechte Auslastungsform mit sportlicher Herausforderung für alle bewegungsfreudige, lauf- und sprungstarke, agile und arbeitseifrige Hunde, die voller Elan und Engagement auf dem Hundeplatz gefordert werden wollen.
Bei der Trendsportart, die ursprünglich aus dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten (USA) stammt, steht die Frisbee als Sportgerät im Fokus aller Übungen, die von Hund und Hundeführer im Team, gemeinsam zu absolvieren sind.
Im Zentrum des Treibens, steht beim Hundefrisbee also im weitesten Sinne, das Frisbee-Spielen mit dem Hund - denn ein oder mehrere Frisbeescheiben werden von dem menschlichen Teammitglied, je nach Aufgabe, auf unterschiedliche Weise (verschiedene Wurftechniken) geworfen. Der Hund wiederum muss die Frisbee springend in der Luft mit seinem "Maul" fangen und zum Hundeführer als Spielpartner zurückbringen. Sprich, Apportieren.
Beim Hundefrisbee, das auch als Dogfrisbee oder Disdogging bekannt ist, gibt es drei verschiedene Disziplinen:
- Free-Style
- Mini-Distance
- Long-Distance
Hundefrisbee: Geschichte
Die Geschichte um Hundefrisbee im Kurzüberblick
Wie enstand Hundefrisbee?
Als Fred Morrison und seine Verlobte Lucile sich 1938 am kalifornischen Strand den Boden einer Kuchenform zuwarfen, war ihnen noch nicht klar, dass sie damit den Grundstein für eine moderne Sportart für Hund und Mensch legten. Erst, als ihnen ein paar Zuschauer den Boden der Kuchenform am Strand für ein Vielfaches des eigentlichen Wertes abkaufen wollten, erkannten die Morrisons, dass sie einer Geschäftsidee auf den Versen waren.
Nach dem zweiten Weltkrieg erinnerte sich Morrison an diese Begebenheit und erfand eine aerodynamisch verbesserte Scheibe, die er im Laufe der Zeit weiter verbesserte und die den Frisbee-Hype begründete, der in den 1960er die USA bereits fest im Griff und wahrscheinlich auch schon den ein oder anderen Hund infiziert hatte.
Belegt ist die Begeisterung der Hunde erst, als der damals 19-jährige Student Alex Stein mit seinem Whippet Ashley in der Pause eines Baseballspiels zwischen den Mannschaften der Cincinnati Reds und den LA-Dogdgers in deren Stadion in Los Angeles 1974 auf das Spielfeld flitzt und dort zur allgemeinen Belustigung dem bis zu 56 km/h schnellen und für die Scheiben bis zu 2,7 m hoch springenden Hund einige Frisbees wirft. Das Ganze war zwar nicht genehmigt und Stein wurde dafür auch zunächst verhaftet, aber das Ereignis wurde landesweit im Fernsehen übertragen und verhalf der Idee des Hundefrisbees in den USA zum Durchbruch und Disc Dog Ashley zur Unsterblichkeit.
Im Folgejahr half Stein nämlich, die erste Hunde-Frisbee-Weltmeisterschaft als Programmteil der allgemeinen Frisbee-Weltmeisterschaft in Kalifornien zu organisieren, die er und Ashley in den ersten drei Jahren, also von 1975 bis einschließlich 1976 gewannen. In den frühen 1980er Jahren emanzipierte sich das Dog Frisbee als eigenständige Hundesportart und es wurden selbständige Meisterschaften organisiert, die in Erinnerung an den ersten Scheiben-Hund benannt wurden: die Ashley Whippet Invitational (AWI).
Wie weit verbreitet ist Hundefrisbee?
Außer in den USA und dem benachbarten Kanada interessierte diese Entwicklung zunächst niemanden. Als jedoch der vom Frisbee-Virus voll infizierte Deutsche Jochen Schleicher in den 1990er Jahren feststellte, dass sein Hund Butch ebenfalls von der Scheibe besessen war und ihm seine Frisbeescheiben aus der Tasche klaute um selber damit zu spielen, begann er im noch jungen Internet nach Gleichgesinnten zu suchen. Schließlich lag es doch nah, dass auch andere Frisbee-Werfer die Erfahrung gemacht haben, dass Hunde auf die Scheiben fliegen. Da er im deutschsprachigen Netz nicht fündig wurde, suchte er auch nach „dog“ und „frisbee“. Daraufhin stieß er auf die in den USA schon gut etablierte Sportart und machte sie in Deutschland bekannt. Dazu importierte er die speziell auf Hundeschnauzen optimierte Scheiben erst aus den USA importierte und produzieret sie später selber.
Was sind die Ziele & Voraussetzungen von Hundefrisbee?
Was sind die Ziele der Ausbildung und die Unterschiede zu ähnlichen Hundesportarten?
Im Vordergrund steht, dem Hund wieder eine für ihn sinnvolle und artgerechte Beschäftigung, an der er Spaß hat und darüber die Bindung zwischen Hund und Halter zu stärken. Schon die Geschichte der Sportart zeigt, dass Hundefrisbee für viele Hunde reinen Spaß bedeutet, wäre doch Jochen Schleicher nicht auf die Idee gekommen, Discdogging in Deutschland bekannt zu machen, wenn sein Hund nicht Butch nicht so nachdrücklich klargemacht hätte, dass er mitspielen will, wenn Schleicher und seine Freunde sich die Scheiben zuwarfen.
Im Gegensatz zu anderen Apporteln scheint die Scheibe das Jagdinstinkte der Hunde stärker anzusprechen, was wahrscheinlich daran liegt, dass die Scheibe fast nie zur Ruhe kommt und fast immer aus der Bewegung heraus "gejagt" und „gefangen“ werden kann. Schwebt sie doch langsamer und tiefer durch die Luft als ein Ball und lässt sich daher vom Hund einholen und aus dem Flug fangen. Selbst auf dem Boden angekommen, verwandeln sich die Scheiben häufig in Räder, die sich immer noch bewegen. Das alles bietet dem Hund Action, Erfolg und somit Spaß, weil es seinen Jagdinstinkt direkt anspricht.
Da Du aber als Herrchen offensichtlich die Beute auf den Weg schickst und damit für den Spaß und den genauen Zeitpunkt, zu dem die nächste Fang-Aktion ansteht, verantwortlich bist, wird der Hund sich stärker auf Dich konzentrieren und genau beobachten, wann und wohin wohl die nächste Scheibe fliegen wird. Das stärkt die Bindung zwischen Dir und Deiner Fellnase ungemein, was schließlich das Endziel der Beschäftigung mit dem Hund ist.
Anforderungen an Hund und Mensch
Die Anforderungen an den Hundekörper sind denkbar gering: Hunde aller Rassen und Größen, aber auch Mischlinge können den Sport ausüben. Wichtig ist aber, dass der Hund gesund ist und nicht etwa den Bewegungsapparat schwächende Krankheiten wie die Hüftgelenkdysplasie oder Herz-Kreislauferkrankungen vorliegen. Auch muss der Körper ausgewachsen und damit das Skelett ausgehärtet sein, damit sein Körper den Belastungen, die beim flotten Rennen und Stoppen sowie bei den Sprüngen nach der Scheibe auftreten können, gewachsen ist.
Charakterlich sind vor allem diejenigen Hunde, die Spaß an viel Bewegung und an Beutespielen haben, geeignet.
Da Dog Frisbee eine Hundesportart ist, bei der Hund Mensch sehr eng zusammenarbeiten und weil die Scheibe eben nicht von alleine fliegt, sollte der Discdogging-Mensch mindestens soviel Spaß am Werfen der Scheiben haben, wie der Hund ihn beim fangen derselben hat.
Da aber der Schwierigkeitsgrad des Programms auf das jeweilige Hund-Mensch-Team angepasst und die Scheibe für einen kleinen Hund flacher und näher als für einen großen Hund geworfen wird, kann auch der menschliche Einsatz an das jeweilige körperliche Vermögen angepasst werden, sodass von jung bis alt jeder den Sport ausüben kann. Wichtig ist allerdings, dass Mensch die Scheibe gefühlvoll und mit großer Sicherheit so werfen kann, wie er es geplant hat. Das ist deshalb so wichtig, damit die Scheibe immer so fliegt, dass der Hund auch nach ihr springen kann, ohne sich zu verletzen, sie also weder zu schnell, noch zu hoch oder zu weit fliegt.
Solltest Du mit Deinem Hund Spitzleistungen im Discdogging erbringen willen, wird hier, wie in jedem anderen Sport, einige körperliche Fitness vorausgetzt. Diese benötigt der Mensch bei den sogenannten Vaults, also Sprüngen, bei denen der Körper des Halters als Sprungbrett für den Hund dient und die Scheibe dann aus einer sehr ungewöhnlichen Haltung geworfen werden muss. Das ist viel schwerer, als es aussieht.
Geeignete Rassen für Hundefrisbee
Hundefrisbee: Ablauf des Trainings
Benötigte Ausrüstung
Die benötigte Ausrüstung erschöpft sich in einem ausreichenden Vorrat an hundetauglichen Frisbee-Scheiben. Diese zeichnen sich dadurch aus, dass sie aus flexiblem Material wie Latex oder einem mit Stoff bespannten Rahmen besteht und sich richtiggehend falten lässt, ohne Risse zu bilden oder gar in scharfkantige Splitter zu zerspringen. Da der Hund die Scheibe mit scharfen Zähnen fangen wird, die von weicher Schleimhaut umgeben sind, ist diese Beschaffenheit wichtig, um Verletzungen im Fang zu vermeiden.
Frisbeescheiben für Hunde - vom Spiel zum Sport
Training im Alltag
Das Hundefrisbee ist kein Sport, der gleichsam am Reißbrett entwickelt wurde, sondern entstand, als die Hunde auf Spaziergängen in Parks hinter den Scheiben herrannten. Insofern ist klar, dass der Sport auch heute noch prima in den täglichen Spaziergang integrierbar ist. Wichtig ist nur, dass Du eine ebene Wiese ohne Löcher und Kaninchenbaue oder ähnlichem findest, auf der Ihr üben könnt und dürft. Auch sollte Hund sich nie unaufgewärmt in die sportliche Aktivität begeben. Daher solltet ihr euch vorher schon einige Meter bewegt und vielleicht auch schon ein paar Stretching-Übungen gemacht haben, damit der Bewegungsapparat schön geschmeidig ist.
Auch wenn Unerfahrene im Rahmen von Seminaren und Übungsstunden mit Hundetrainern vor dem Beginn des Trainings lernen sollten, worauf sie achten sollen, damit der Hund ausreichend aufgewärmt ist und wie die Scheibe für den eigenen Hund geworfen werden soll, damit er möglichst nach einem Sprung immer auf allen Vieren landet und sich auch sonst nicht verletzt, sind die ersten Schritte recht einfach.
Dog Frisbee baut auf dem Spieltrieb des Hundes auf, der im ersten Schritt mit der Frisbee verknüpft werden muss. Hierbei solltest Du darauf achten, dass die Trainingseinheiten immer kurzgehalten, bei jungen Hunden nicht länger als 5 Minuten, aber bis zu dreimal am Tag wiederholt werden. Das lässt sich recht einfach erreichen, indem Du rund um die Scheibe mit Deinem Hund ein paar Zerrspielchen inszenierst, bei denen Du Deinen Hund häufig gewinnen lässt. Dadurch wird er die Scheibe als Spiel-Beute lieben lernen. Schon jetzt solltest Du schon die späteren Kommandos wie „nimm“ oder „gib“ zu verwenden, wenn er in die Scheibe beißen darf oder sie loslassen soll.
Im nächsten Schritt lässt Du die Scheibe wie ein Rad über den Boden laufen und zwar immer in die Laufrichtung des Vierbeiners, damit Dein Hund lernt, ihr nachzulaufen und sie zu fangen. Wenn er sie erfolgreich gefangen hat, solltest Du ihn überschwänglich loben und belohnen.
Schafft Dein Hund es regelmäßig, die noch laufende Scheibe zu fangen, kannst Du mit den ersten senkrechten und niedrigen Würfen beginnen, die Floater genannt werden und die Du vorher ohne Deinen Hund geübt haben solltest. Sobald er fähig ist, diese kurz vor Deinem Körper senkrecht hochsteigenden Floater-Scheiben zu fangen, kannst Du langsam zu kurzen Distanzwürfen übergehen.
Training im Hundesportverein / Hundeschule
Das Training auf dem Hundeplatz oder innerhalb einer Gruppe im Freien ist einerseits für Anfänger sinnvoll, um die Grundlagen von erfahrenen Hunde Frisbee Spielern zu lernen. Gruppentraining bleibt aber auch dann sinnvoll, wenn Du und Dein Hund den Sport wettkampfmäßig ausüben wollt. In dem Fall habt Ihr natürlich ein Interesse, immer besser zu werden, ohne Euch körperlich zu überfordern oder den Hund gar zu gefährden. Auch hier ist der Erfahrungsautausch ebenso wichtig, wie ein kritischer Blick von außen auf Eure Übungen, der weitere Verbesserungsmöglichkeiten aufdeckt.
Prüfungen & Tuniere beim Hundefrisbee
Leider wird der Sport in Deutschland noch nicht unter dem Dach des VDH organisiert, sodass die Regeln im Allgemeinen und für die Zulassungsvoraussetzungen im Speziellen für Turniere auf Weltniveau bis hin zu Weltmeistertiteln von einigen aus den USA stammenden Organisationen erlassen werden. Die Zulassungsvoraussetzungen und Regeln sind zwar ähnlich, unterscheiden sich aber dennoch an einigen Stellen. Auch ist es so, dass die Weltmeistertitel nur im Rahmen von in den USA abgehaltenen Turnieren erworben werden können.
Anbieter
FCI: Nein
Mit VDH/FCI verbunden:
Sonstige:
Welche Voraussetzungen sind für die Zulassung zu erfüllen?
Die älteste dieser Organisationen ist sicherlich die nach dem legendären Whippet Ashley benannte Ashley Whippet International (AWI), die seit Mitte der 1970er Jahre Wettbewerbe in den USA organisiert. Daneben gibt es aber noch die USDDN und die IDDHA/Skyhounds, die von einem der größten Scheiben-Hersteller gesponsert werden.
Alle genannten Vereinigungen streben danach, ihre Weltmeistertitel tatsächlich auch durch Vorentscheide in Europa über die Grenzen der USA hinaus zu internationalisieren. Leider führen diese Bemühungen aber bisher noch nicht zu einer Tournierserie in Deutschland, die nach einem einheitlichen und international gültigen Regelset absolviert werden kann.
Im Oktober 2012 gründeten verschiedene deutsche Hundefrisbee Teams die rein deutsche Organisation Discdog Challenge Germany (DDCG), die jährlich eine mindestens vier Tourniere umfassende Serie organisiert. Die Regeln dieser Serie lehnen sich an denen der USDDN an und übernehmen sie teilweise. Im Folgenden möchten wir diese Regeln vorstellen, da wir diese Serie in unserem Land für am relevantesten halten. Es wird nämlich neben einem Internationalen Champion vor allem ein Deutscher Meister in den unten näher beschriebenen Disziplinen Freestyle, Toss & Fetch und aus den beiden bestehenden Combined gekürt.
An den DDCG-Turnieren dürfen Teams aus allen denkbaren Staaten teilnehmen, wobei der Titel des Deutschen Meisters an die deutsche Staatsangehörigkeit gekoppelt ist.
Was das Alter angeht, gibt es für die menschlichen Teammitglieder kein Limit nach unten, solange die Erziehungsberechtigten zustimmen. Anders ist das aus gesundheitlichen Gründen für die Hunde geregelt, die mindestens 12 Monate alt sein müssen. Für den Körper besonders belastende Übungen wie beispielsweise Vaults, also Sprünge vom Körper des Menschen aus, oder Flips, bei denen der Hund sich im Sprung nach der Disk um sich selbst dreht, ist ein Mindestalter von18 Monaten vorgeschrieben.
Da solche Übungen im Freestyle der Leistungsklasse „Division I (Open)“, in der die Meisterschaften ausgetragen werden, gewertet werden, ist eine Teilnahme von Hunden unter 18 Monaten in dieser Klasse und damit das Erringen eines DM- oder International-Champion-Titels nicht möglich. Hunde zwischen 12 und 18 Monaten können also in den Disziplinen Freestyle und Combined nur in der Leistungsklasse „Division II (Fun)“ an Turnieren teilnehmen. Da es eine solche Unterscheidung in der Disziplin Toss & Fetch nicht gibt, können solche Hunde in dieser Disziplin durchaus Deutscher Meister oder Interantional Champion werden.
Abgesehen davon stehen die Turniere aber jedem Hund offen, egal, welcher Rasse er angehört. Auch die Zugehörigkeit zu einem Verein ist ebenso unnötig wie eine Begleithundeprüfung. Im Fokus steht immer die körperliche Fitness des Hundes, einerseits, damit der Körper den bei der Ausübung des Sports auf den Bewegungsapparat wirkenden und im Herz-Kreislauf-System auftretenden Belastungen gewachsen ist. Hierzu zählt aber auch, dass jeder teilnehmende Hund eine wirksame Tollwutimpfung nachweisen muss.
Last but not least kann nur an den Turnieren teilgenommen werden, wenn eine der in der Liste der von der USDDN zugelassenen Wettkampffrisbeescheiben verwendet wird, auch das, um die Hunde zu schützen. Viele Discs der folgenden Hersteller stehen auf dieser Liste der für den Frisbeesport mit Hunden Tauglichen:
- Wham-O
- Discovering the World
- The Innova Hiero discs
- Hyperflite, hier vor allem die Jawz Frisbees
- DogStar
- Mamadisc
- J-disc
- Eurodisc
- Discrockers
Welche Turniertypen gibt es?
Wie von den meisten anderen Verbände auch, werden von der DDCG diverse Spielarten angeboten. Die turnierrelevanten sind Freestyle, Toss and Fetch und das aus den beiden schon genannten bestehende „Combined“. Die Time Trail Battle rundet das Programm ab. Hierbei treten zwei Teams gegeneinander an, von denen dasjenige gewinnt, das innerhalb von zwei Minuten als erstes zwei Frisbees aus einer Distanz von mindestens 20 Metern apportiert. Die Weitwurfdisziplin „Fetch it far“ ist noch nicht ausgearbeitet.
Freestyle
Im Kern geht es beim Freestyle, den es in den Reglements aller Organisationen gibt, darum, zu einer freiwählbaren Musik eine Kür aus verschiedenen, flüssig ineinander übergehenden Tricks darzubieten. Der Hund soll die Scheiben aus verschiedenen Bewegungen, beispielsweise nach einer Umrundung des Menschen oder einem Lauf durch dessen Bein, nach einem Sprung von oder über einen menschlichen Körperteil aus apportieren. Die einzelnen Regelwerke unterscheiden sich in den Altersbeschränkungen, Bewertungen, der Anzahl der vom Spieler mitzuführenden Scheiben, dem Aufbau und den Ausmaßen des Spielfeldes und der Dauer der Kür.
Die maximale Anzahl an Frisbee-Scheiben, die der Spieler auf das DDCG-Feld für die maximal 120 Sekunden dauernde Kür mitnehmen darf, liegt bei 10 Stück gleicher Bauart, was mehr ist als bei den meisten anderen Organisationen. Allerdings wird pro Scheibe, die dieses Limit übersteigt, ein Punkt von den maximal möglichen 40 Punkten abgezogen. Sollten Scheiben verschiedener Bauart oder Gewichtsklassen verwendet werden, kostet das 5 Strafpunkte.
Das Freestyle-Spielfeld der Dogdisc Challenge Germany ist mindestens 27,43 Meter breit und zwischen 45,72 und 54,84 Meter lang. Die krummen Werte ergeben sich daraus, dass Distanzen in diesem aus den USA stammenden Sport nicht im metrischen System, sondern in yards und also in Schrittlängen angegeben werden.
Bewertet wird die Kür von einem vierköpfigen Richterteam, das von einem Hauptrichter, der eine Richterzertifizierung der Klasse II der USDDN vorweisen muss. Jeder der Richter ist für eine der vier Bewertungskategorien verantwortlich, die jeweils mit maximal 10 Punkten bewertet werden kann.
Die Bewertungskategorie „Ausführung“ oder „Execution“ ist die klarste, da der Richter hier nur die Würfe und die in Bewegung gefangenen Scheiben zählen muss, wobei auch die auf dem Boden rollenden "Roller" zählen. Tricky ist höchstens, dass ein Wurf nur dann als solcher gewertet werden kann, wenn die Scheibe die Hand des Spielers verlässt, bevor der Hund sie zu fangen versucht. Deswegen müssen die hierfür zuständigen Richter auch nicht zwingend zertifizierte Richter sein. Hieraus wird nachher ein Verhältnis errechnet und mit 10 multipliziert, um eine Punktzahl zwischen 0 und maximal 10 zu erhalten. Um 10 Punkte zu bekommen, müssen mindestens 18 Würfe gemacht werden. Sind es weniger, wird dennoch mit 18 gerechnet und die volle Punktzahl ist nicht mehr erreichbar: Werden nur 9 Würfe gemacht, die der Hund dann auch alle fangen muss, würde 9/18 = 0,5 x 10 = 5 Punkte gerechnet.
In der Kategorie „Hunde Elemente“ steht, wie der Name vermuten lässt, der Hund und sein Verhalten im Vordergrund. Es werden vier verschiedene Teilbereiche bewertete, die jeweils maximal 2,5 Punkte einbringen, sich also auf 10 Punkte als Maximalwert summieren können.
Das Element „Prey Drive“, das mit Beutewille übersetzt werden kann, bewertet, ob der Hund über die gesamte Kür hinweg auf die Aufgabe fokussiert und konzentriert ist oder ob er sich von irgendetwas ablenken lässt. Punktesteigernd wirkt sich beispielsweise aus, wenn der Hund jeder noch so unerreichbaren Frisbee hinterherrennt, sie noch zu fangen versucht, wenn sie den Boden schon erreicht hat und die Scheiben häufig zurück zum Spieler bringen will.
„Retrieval“ bewertet die Fähigkeit des Hundes, die Scheibe auf verschiedene Arten an den Führer zurückzugeben. Zu nennen wären hier das Ablegen der Scheibe vor dem Spieler, weiter weg vom Spieler oder sie dem Spieler in die Hand zu geben. Aber auch das Gefühlt des Hundes für die Scheiben wird hier bewertet: Stimmt sein Timing beim Fangen der Scheibe nicht oder folgt er der Flugbahn nicht ausreichend genau, gibt es Punktabzug. Mehr Punkte gibt es hingegen, wenn der Hund auch schwere Übungen erfolgreich meistert und beispielsweise im Sprung eine Scheibe fallen lässt um eine andere zu fangen.
Um in „Athleticism“ die volle Punktzahl zu erhalten, muss Hund alle Bewegungen wie Sprünge, Landungen und Manöver wie Stehen auf Deinem Körper, Laufen, Flip- und Vaultsprünge kontrolliert und beständig ausführen. Beispielsweise wird hier die Laufgeschwindigkeit unter Berücksichtigung der Hunderasse und deren Anlagen bewertet. Bei den Sprüngen kommt es nicht nur auf die Höhe an, sondern auch darauf, dass der Hund kontrolliert auf allen vier Pfoten landet und in der Luft nicht das Gleichgewicht verliert sondern stabil in der Luft liegt.
Das mit Griff zu übersetzende Element „Grip“ bezeichnet die Festigkeit des Bisses und das Engagement vor, während und nachdem er die Scheibe gefangen wurde. Beispielsweise sinkt die Punktzahl, wenn die Frisbee zwar im Maul landet, aber dennoch nicht gefangen wird. Auch das baldige Fallenlassen der Scheibe ohne, dass dies offensichtlich von der Choreografie verlangt wird, senkt die Punktzahl, weil der Griff dann nicht fest genug ist. Gesteigert werden kann sie aber, wenn der Hund sowohl rechts- als auch linksdrehende Scheiben oder gar als Butterfly geworfene, also sich gleichsam überschlagend bewegende Scheiben fängt und festhält.
Die „Player Elements“ bewerten Dich als Hundeführer, bist Du doch als denkendes und führendes Teammitglied in der Hauptverantwortung für eine kreative, gut geworfene und damit für den Hund sicher und richtig apportierbare Scheibe. Hier sind es wieder vier Elemente á 2,5 Punkte und somit maximal 10 Punkte, die erreicht werden können.
Unter „Field Presentation“ wird bewertet, ob Du als Spieler dich während der Kür in einer planvollen Muster über das Spielfeld bewegst und dadurch eine Vielfalt von Würfen verschiedener Längen und Richtungen zeigst.
In eine Ähnliche Richtung zielt die „Release Diversity“, also die Vielfalt der Abwurftechniken, von denen mindestens drei verschiedene gezeigt werden müssen. Hier wird die Vielfalt der Grips, also die Vielfalt der Techniken, mit denen die Scheibe im Wurf gehalten wird, bewertet. In Frage kommen unter anderem Rückhand- und Vorhandwürfe. Die zweite Komponente ist die Release-Position. Also die Körperhaltung, aus der heraus geworfen wird. Das kann beispielsweise durch die Beine oder hinter dem Rücken geschehen. Wichtig ist aber, dass die Würfe technisch dennoch korrekt sind und die Scheibe beispielsweise ausreichend Spin hat, sich also schnell genug dreht. Besonders gewichtig ist, dass Du durch unausgereifte Wurftechniken nicht Deinen Hund gefährdest, da es dafür, wie unten noch erklärt wird, hohe Punktabzüge geben kann.
Beim „Disc Management“ wird das flüssige, also unterbrechungslose und von nahtlosen Übergängen geprägte Werfen und Ersetzen von Scheiben bewertet. Hier kommt es darauf an, dass Du immer eine Scheiben werfen kannst, wenn Dein Hund die letzte Aufgabe erledigt hat. Keinesfalls soll er auf Dich warten müssen. Auch solltest Du darauf achten, dass Du immer mehr als nur zwei oder drei Scheiben zur Verfügung hast. Dazu ist es wichtig, dass Du Dir im Vorfeld Gedanken machst, wie das erreicht werden kann, vor allem, wenn Du in Präsentation gut abschneiden willst und daher auch weite Würfe zeigst, kommt es auf ein gut geplantes Disc Management an. Verteilst Du vor Beginn der Kür einen Teil der Scheiben auf dem Feld, um sie später aufzunehmen, solltest Du das auch tun, um Dich als guten Disc-Manager zu erkennen zu geben. Vergisst Du sie und lässt sich unangerührt liegen, senkt das die Punktzahl genauso, als würdest Du während der Kür mehr Scheiben einsammeln gehen, als Du für das folgende Segment brauchst. Wichtig ist auch, dass die Anzahl der Würfe variiert, aus denen Du die Segmente zusammensetzt.
Ebenso flüssig müssen die Übergänge zwischen den einzelnen Manövern und Segmenten gestaltet werden, um die volle Punktzahl für „Rhythmic Team“ zu erhalten. Hierzu empfiehlt es sich, zwischen den einzelnen Übungen und Segmenten eine Übergansaktion einzubauen, beispielsweise kannst Du Dich von Deinem Hund überspringen lassen, während Du eine Rolle auf dem Boden machst.
In die Bewertung „Team Elements“ fließen 8 Übungsarten ein, von denen mindestens eine in der niedrigeren Leistungsklasse nicht, in der höheren aber alle bewertet werden. Im Anschluss werden die vier höchstbewerteten identifiziert und fließen in die Gesamtbewertung mit maximal 2,5 Punkten pro Element ein, sodass auch hier nicht mehr als 10 Punkte erreichbar sind.
Es müssen vom Team mindestens „two different Overs“ gezeigt werden, um hier eine volle Punktzahl zu erreichen. Es geht dabei um zwei verschiedene Sprünge des Hundes über den Körper des ihn führenden Menschen. Diese "Übersprünge" muss der Hund auf seinem Weg zur fliegenden und im Sprung zu fangenden Scheibe zeigen.
Auch muss die Kür mindestens „two different Vaults“, also Sprünge zur fliegenden Scheibe, bei denen ein Körperteil wie die Beine oder der Rücken des Spielers als Absprungbasis dienen, enthalten. Da diese Sprünge eine gewisse Gefahr für den Hund bergen, wird die Wertung herabgesetzt, wenn sehr viele Körperabsprünge in die Kür eingebaut werden oder die Vaults als sehr hohe Sprünge ausgeführt werden. Das Verletzungsrisiko liegt bei jungen Hunden noch höher, da weder die Knochen ausgehärtet, noch die Muskeln und Sehnen ausgewachsen sind. Daher dürfen Vaults generell erst ab einem Mindestalter von 18 Monaten gezeigt werden, weshalb die 12-18-monatigen Hunde in der Fun-Klasse starten müssen, in der keine Sprünge vom Körper aus verlangt werden.
Außerdem müssen mindestens drei gleiche und schnelle Würfe kurz hintereinander gezeigt werden, um im „Mulitple Segment“ die volle Punktzahl zu erhalten. Ob es sich hierbei um weite und schnelle oder nah am Körper gespielte Würfe wie Flips handelt, ist egal. Wenn die Würfe statt dreimal mehr als fünfmal hintereinander gezeigt werden oder die Multiples von sehr einfacher Natur sind, sodass der Hund die Scheiben sicher fängt, erhöht das zwar die Score bei den gefangen Scheiben, allerdings sinkt dadurch die Multiple-Wertung.
Unter "Team-Movement" wird die koordinierte gemeinsame Bewegung von Hund und Mesch verstanden. Hierzu zählen gemeinsame Drehungen, ein Slalom durch die Beine oder der "dog stall", bei dem der Hund auf den Menschen, beispielsweise dessen Rücken oder die Füße, springt und dort verharrt. Eine Frisbeescheibe muss hierfür nicht geworfen werden, dafür müssen diese Übungen flüssig vorgeführt werden.
Im "Passing Segment" muss Dein Hund zweimal hintereinander in gerader Linie nah an Dir vorbeilaufen. Ob er das aus großer Entfernung tut oder auf Basis körpernaher Würfe, wie eine Kombination aus "Flip – vorbeilaufen – Flip – vorbeilaufen", ist egal. Wichtig sind einerseits die Nähe und andererseits, dass der Vorbeilauf in einer geraden Linie passiert. Bei Distanzwürfen kann Dein Hund, nachdem er an Dir vorbei ist, eine Kurve laufen.
Das "Directional Distance Movement" verlangt von Euch, dass mindestens 4 Scheiben hintereinander in einem Abstand von mindestens 5 yards, also 4,57 Meter von Dir gefangen werden und der Hund zwischen den Fängen nicht zu Dir zurückkehrt. Im Grunde ist es egal, welche Route der Hund nimmt, ob Du ihn mit jedem Wurf weiter weg schickst oder zu Dir zurückholst, er muss nur den Mindestabstand einhalten. Es bieten sich aber zwei Figuren besonders an: eine Zick-Zack-Route mit möglichst zwei RECHTEN Winkeln oder Du lässt Dich von Deinem Hund kreisförmig mit großem Radius umlaufen. Hierbei muss kein Vollkreis gezeigt werden. Wichtig ist, dass alles flüssig abläuft und klar erkennbar ist, dass es sich um ein vom Hund bereits gelerntes Laufmuster handelt.
Häufig sieht man, dass die Küren damit enden, dass der Hund dem Spieler auf die Arme springt. Das liegt an den 2,5 Punkten, die für einen "Dog-Catch" zu bekommen sind. Hierbei ist es wichtig, dass der Hund nicht einfach auf die Arme springt, sondern springt, um eine Disc zu fangen, dabei aber gleichsam vom Spieler aus der Luft gefangen wird. Dazu muss die Scheibe natürlich entsprechend geworfen werden, weil es natürlich am besten kommt, wenn der Hund die Scheibe und Du den Hund fängst und das alles möglichst flüssig und gleichzeitig.
Erwähnenswert ist zuletzt noch, dass es auch Strafpunkte für die Gefährdung des Hundes gibt, die wir gleich noch näher erläutern. Darüber hinaus erhaltet Ihr 5 Strafpunkte, falls sich Dein Hund auf dem Spielfeld lösen sollte. In dem Fall wird die Kür abgebrochen und nur das bewertet, was bislang zu sehen war. Außerdem musst Du dann das Spielfeld gründlich reinigen. Ihr dürft dann aber in der nächsten Runde wieder antreten. Wichtig ist also, dass Du Deinem Hund vor der Kür die Möglichkeit gibst, sich ausgiebig zu lösen.
Disc Doging soll Spaß machen und keines Falls eine Gefährdung der Hunde erzeugen. Aus diesem Grund gibt es für die Gefährdung Deines Hundes Strafpunkte, falls Du Deinen Hund auf Grund eigener Unfähigkeit, die Scheibe hundgerecht zu werfen oder weil Du in Deinem Ehrgeiz keine Grenzen kennst und Tricks zeigst, die über Eurem Vermögen liegen, sie sicher auszuführen. Da verantwortungsvolle Discdogger das genauso sehen, haben die Organisatoren der German Disc Dog Challenge die Regeln der USDDN auch hier übernommen, die für Vorfälle , die das Verletzungsrisiko steigern, Punkte abzieht.
Windet sich der Hund sehr ungünstig beim Fangen, Springen oder Landen und riskiert damit Verletzungen, können 0,5 bis 1 Punkt pro Vorfall abgezogen werden.
Knicken die Beine Deines Hundes bei der Landung der Art ein, dass ein anderer Körperteil, z. B. Bauch, Brust oder Kopf den Boden berühren, kostet das 2-3 Punkte pro Vorfall.
Noch teurer kommt es zu stehen, wenn nach einem Sprung, einem Körperabsprung (Vault), Fang (Catch) oder einem Verweilen auf Deinem Körper (Stall) der Hund bei der Landung mit einem anderem Körperteil, beispielsweise dem Kopf, dem Rumpf oder dem Rücken etc., als den Läufen aufkommt. Hier können zwischen 3 und 4 Punkte abgezogen werden.
Hierüber entscheiden die Richter demokratisch. Stimmt die Hälfte der Richter dafür, dass einer der beschriebenen Vorfälle vorliegt, wird die Minimumpunktzahl abgezogen. Wenn drei der Richter zustimmen, kann aber auch die Maximalpunktzahl abgezogen werden. Abgezogen werden die Punkte in der Wertung für den Hundeführer dann, wenn die Vorfälle in dessen Nähe im Rahmen von Flips, Vaults, Stalls oder Overs erfolgen, weil hier meist der Fehler auf Seiten des Spielers liegt. Passiert ein solcher Vorfall in einiger Entfernung zum Spieler, geht es zu Lasten der Wertung Deines Hundes, da Dein Einfluss mit der Distanz sinkt.
Toss and Fetch – die Mini Distance
Das Toss and Fetch ist ein Mini-Distance-Wettbewerb. Es geht darum, dass Du Deinem Hund die Scheibe innerhalb des Spielfeldes wirfst und er sie nach dem Fangen zu Dir zurückbringt, also apportiert. Daher wird hier auch, im Gegensatz zum Freestyle, mit nur einer Scheibe gespielt. Für die Wertigkeit des Wurfes sind im Wesentlichen zwei Faktoren ausschlaggebend: Die Weite und die räumliche Präzision. Wenn die Disk innerhalb der räumlich begrenzten Bonuszone gefangen wird, gibt es Zusatzpunkte. Um die Teams vergleichen zu können, steht allen Teams dieselbe Zeit zur Verfügung, um so viele Würfe zu absolvieren, wie es kann. Von den Würfen werden dann nur die besten 5 gewertet, was den Größen- und damit Geschwindigkeitsvorteil großer gegenüber kleiner Hunde ausgleichen soll. Im Einzelnen werden wir die Regeln im Folgenden darstellen.
Zeitnahme
Wie schon erwähnt, bekommt jedes Team 90 Sekunden Zeit und kann in dieser Zeit so oft werfen, wie es das jeweilige Team schafft.
Vor Beginn der Spielzeit dürfen ohne ausdrückliche Genehmigung des Hauptrichters keine Probewürfe gemacht werden. Die Spielzeit beginnt nach dem mit „Go“ endenden Countdown von 3 abwärts des die Zeit messenden Richters. Dieser Richter ist auch dafür verantwortlich, die noch verbleibende Spielzeit von 60 und 30 Sekunden und den finalen Countdown von 10 abwärts bis zum Spielzeitende anzusagen.
Scheiben
Das ganze Spiel über darf nur eine Scheibe geworfen werden. Allerdings kannst Du sie austauschen, wenn Du die dazu notwendigen Voraussetzungen geschaffen haben solltest. Ein Austausch der Scheibe ist nur gegen eine beim Linienrichter vor Beginn der Spielzeit hinterlegten Scheibe möglich. Diese Scheibe muss aber bauartgleich zu schon im Spiel befindlichen sein. Das heißt, dass beide Scheiben dasselbe Gewicht und denselben Durchmesser aufweisen müssen. Sollte das nicht der Fall sein, wird pro Wurf ein Strafpunkt fällig, was eine massive Entwertung darstellt, da maximal 5 Punkte pro Wurf erzielbar sind. Für den Austausch der Scheiben musst Du mit der aktuellen Frisbee zum Linienrichter und ihm diese übergeben. Er wird Dir dann die Austauschfrisbee geben. Da die für diese Prozedur notwendige Zeit von Deiner Spielzeit abgeht, sollten also triftige Gründe für einen Tausch vorliegen, beispielsweise Beschädigungen durch Bisse Deines Hundes oder aus sonstigen Gründen, die die Flugeigenschaften negativ beeinflussen oder durch scharfe Kanten Deinen Hund gefährdet.
Spielfeld
Das Toss-and-Fetch-Spielfeld der Dogdisc Challenge Germany ist genauso groß wie das Freestyle-Feld, also mindestens 27,43 Meter breit und entweder 45,72 oder 54,84 Meter lang und wird von einer mindestens 4,57 Meter breiten Auslaufzone umgeben. In der Länge wird das Spielfeld in Zonen von jeweils 10 yards, also 9,144 Metern, unterteilt. Die Challenge- oder Bonuszone ist 4,57 Meter breit und befindet sich auf der die Schmalseite teilenden Mittellinie zwischen der 10 yards- und der 50 yards-Linie.
Die Würfe müssen von der Grundlinie, also der Spielfeldbegrenzung auf der Schmalseite aus erfolgen. Von welcher Seite aus Du werfen möchtest, kannst Du vor Spielbeginn frei wählen. Du musst aber alle Würfe von dieser Seite aus spielen. Berührt Dein Fuß die Linie oder überschreitest Du sie gar während des Wurfs, liegt ein Fußfehler vor. Dadurch wird der Wurf als ungültig angesehen und kann keine Punkte mehr einspielen. Sobald die Scheibe aber Deine Hand verlassen hat, kannst Du Dich frei auf dem Spielfeld bewegen.
Wertung
Grundsätzlich wird bewertet, in welcher Entfernung Dein Hund die Frisbee Scheibe fängt. Um dies zu erleichtern, dient die Einteilung des Spielfeldes. Die Entfernung wird immer an der Stelle gemessen, an der die Dir als Spieler am nächsten stehende Pfote Deines Hundes zum Zeitpunkt des Fanges oder nach der Landung bei einem Fang in der Luft den Boden berührt. Berührt diese Pfote die 10-yards-Linie oder steht weiter entfernt, gibt es einen Punkt. Ab der 20-yards-Linie sind es zwei, aber der 30-yards-Linie drei, ab der 40-yards-Linie vier.
Zusätzlich kann ein halber Punkt gemacht werden, wenn der Fang innerhalb der Challenge-Zone erfolgt, also eine Pfote die Begrenzungslinie der Bonus-Zone zum Zeitpunkt des Fangs oder bei der Landung berührt.
Auch ein Fang in der Luft bzw. im Sprung ergibt einen halben Punkt zusätzlich. Dazu müssen alle vier Pfoten beim Fang in der Luft sein.
Pro Wurf können also maximal 5 Punkte erzielt werden. Da von allen Würfen nur die besten fünf in die Gesamtwertung eingehen, sind pro Spieldurchgang bis zu 25 Punkte zu gewinnen.
Strafpunkte oder komplette Entwertungen von Würfen können für Fehler und Fouls vergeben werden. Zu diesen zählen Fußfehler beim Werfen, Fänge im Seitenaus und das Lösen des Hundes auf dem Spielfeld.
Bei Fußfehlern und Fängen im Seitenaus wird der Wurf entwertet. Ein Fußfehler liegt vor, wenn Du beim Werfen der Scheibe die Grundlinie mit dem Fuß berührst oder sie gar überschreitest. Ein Hund fängt im Seitenaus, wenn keine Pfote mehr im Spielfeld steht, während er die Frisbee fängt. Zum Spielfeld zählt aber die Seitenlinie selbst noch mit.
Sollte sich Dein Hund auf dem Spielfeld lösen, dort also seine Notdurft verrichten, wird sofort die Uhr angehalten und es werden nur die bis dahin absolvierten Würfe gewertet, wobei pro Wurf ein Strafpunkt abgezogen wird.
Sollte ein Gleichstand zwischen mehreren Teams am Ende des Turniers vorliegen, wird ein Tie-Break im Rahmen von KO-Runde veranstaltet, bei denen jedes Team einen Wurf machen darf. Die KO-Runden werden solange wiederholt, bis ein Team mehr Punkte in einem Wurf erzielt, als die übrigen und damit das Turnier gewinnt.
Da Toss and Fetch einfacher zu richten ist als Freestyle, muss der Hauptrichter nur nach USDDN 1 zertifiziert sein.
Combined
Da diese Disziplin aus den beiden Disziplinen Freestyle und Toss & Fetch besteht, ist eine separate Spielzeit nicht nötig. Die Punkte aus den beiden Disziplinen werden einfach nach folgender Formel zusammengerechnet:
(Punkte aus der 1. Freestyle-Runde + Punkte aus der 2. Freestyle-Runde) x 2 + Punkte aus der besten Toss&Fetch-Runde = Turnierergebnis Combind
Time Trail Battle
Diese Spielart scheint ein Special der Disc Dog Challenge Germany zu sein, die aber nicht in die Meisterschaftswertung einfließt. Sie hat aber durch den direkten Vergleich zweier Teams ab dem Achtelfinale einen sehr hohen Unterhaltungswert für die Teams und die Zuschauer.
Generell gewinnt jeweils das Team, das die geringste Zeit benötigt, zwei Scheiben aus einer Distanz von mindestens 20 Metern zu fangen und sich inkl. der Frisbee hinter die Grundline zu sammeln. Hierbei ist es egal, ob Hund oder Mensch die Scheibe hinter die Grundlinie bringt.
Bis zum Achtelfinale, also solange mehr als 16 Teams im Rennen sind, wird nicht im direkten Vergleich, sondern gegen die Uhr gespielt: Es wird also bei jedem Team die Zeit gemessen, bis der o. a. Zustand hergestellt ist und die darf 2 Minuten nicht übersteigen. Die 16 Teams mit den besten Zeiten qualifizieren sich für das Achtelfinale.
Ab dem Achtelfinale treten zwei Teams im KO-Verfahren gegeneinander an, sodass sich das jeweils schnellere Team für das Folgefinale qualifiziert. Die Gewinner der Halbfinals spielen im Finale um Platz 1 und 2, die Verlierer der Halbfinals im Kleinen Finale um Platz 3 und 4.
Die Regeln sehen weiterhin vor, dass Spieler und Hund vor dem durch einen Countdown von 3-2-1-Go gekennzeichneten Spielbeginn hinter der Grundlinie des Spielfelds zu stehen haben. Sollte ein Teammitglied vor dem beendeten Go das Spielfeld betreten, gilt dies als Frühstart, was zu Wiederholung der Startsequenz führt. Verursacht ein Team in einer Runde einen zweiten Fehlstart, wird es disqualifiziert.
Solltest Du eine Scheibe in das gegnerische Feld werfen oder Dein Hund dorthin laufen und das dort spielende Team erheblich stören, seid Ihr ebenfalls disqualifiziert.
Dafür stellt in diesem Spiel das Lösen des Hundes auf dem Spielfeld keine große Rolle, da das Spiel zu Ende gebracht werden kann und erst im Nachhinein das Spielfeld gesäubert werden muss, ohne Punktabzug oder sonstige Sanktionen.
Bisher werden in dieser Spielart noch keine Meisterschaftstitel ausgespielt.
Welche Leistungsklassen gibt es?
Unterschiedliche Leistungsklassen werden in diesen Sport eigentlich nur für die Freestyle-Variante benötigt. Wie schon öfter erwähnt, liegt das Mindestalter der Hunde bei 12 Monaten. Allerdings gibt es dann eine Einschränkung im Freestyle, da die dort verlangten Körperabsprünge und Flips erst ab einem Mindestalter von 18 Monaten ausgeführt werden dürfen.
Um Teams mit Hunden im Alter zwischen 12 und 18 Monaten dennoch die Möglichkeit zu geben, Turniererfahrung zu sammeln, wurde die Fun-Division entwickelt, in der diese beiden Übungen nicht abgefragt werden.
Um meisterschaftsrelevante Punkte im Freestyle zu machen, muss in der Open-Division angetreten und Vaults und Flips in der Kür gezeigt werden.
Aus diesem Grund können unter 18-monatige Hunde keine Meisterschaftspunkte im Freestyle gewinnen. Da die Freestyle-Wertung aber auch Bestandteil der Combined-Wertung ist, können sie auch keine Combined-Titel-Punkte sammeln.
Solch jungen Hunde können aber theoretisch Toss & Fetch Meister werden, da es eine Aufteilung in diese Divisions hier nicht gibt.
Hundefrisbee: Gesundheit & Fazit
Wichtige Gesundheitstipps für Hundefrisbee
- Der Hund sollte vom Tierarzt gesundheitlich auf "Herz und Nieren" geprüft sein, bevor es mit dem Hundesport losgehen kann!
- Achtsam auf kommunikative Signale des Hundes während der Sportübungen achten, um das situative Befinden und Wohlergehen im Auge zu haben.
- Vorsicht vor physischer und mentaler Überlastung & Übertreibung beim Hundesport!
- Kranke und verletzte Hunde sollten keinen Hundesport ausüben!
- Pausen einplanen (auf angemessene Erholungsphasen und Entschleunigung achten)
- Zwang hat im Hundesport nichts verloren!
- Vorsicht bei hohen Temperaturen (Hitzegefahr)
- Intensität und Schwierigkeitsgrad langsam steigern
- Aufwärmprogramm (dynamische Übungen zur Vorbereitung auf die Belastungen) mit dem Hund beim Hundesport absolvieren
- Auf ausreichende Wasserversorgung und etwaige Energiezufuhr während des Hundesports achten!
- Der Hund muss körperlich voll entwickelt sein
- Kein Hundesport mit trächtigen und säugenden Hündinnen!
- Hat der Hund Übergewicht, ist die Belastung für den Bewegungsapparat und gesamten Organismus höher!
- Gesundheit, Fitness und Vitalität beim Hund müssen für den Hundesport stimmen
- Erhöhtes Risiko für Kreuzbandriss bei kastrierten Hunden, jüngeren Hunden und Hunden mit Übergewicht!
- Regelmäßiger Check-up bei einem Physiotherapeuten
- Cool Down nach dem Hundesport
- Bei eingeschränkten (Behinderungen, Arthrose, HD, ED etc.) und älteren Hunden (Seniorhunden) auf angemessene Hundesportarten ausweichen (z.B. Crossdogging, Degility, ZOS)
- Stets auf adäquates Equipment beim Hundesport achten, um die Verletzungsgefahr und physische Belastung auf den Hund zu minimieren
Gesundheitsrisiken
Wenn Du den obigen Text aufmerksam gelesen hast, kannst Du schon aus den auf der über 40-jährigen Discdogging-Erfahrung der Amerikaner und ihrem daraus resultierenden Willen, die Hunde durch das Reglement zu schützen, ein paar Gesundheits- und Verletzungsrisiken herauslesen.
Das Fangen der Frisbees erfordert schnelle Spurts, einige Bremsmanöver, Sprünge und zügige Wenden. All das verlangt dem Bewegungsapparat der Hunde einiges ab. Es wird, auch von offizieller Seite, immer wieder darauf hingewiesen, dass Discdogs vor einer Übungseinheit oder gar einem Turniereinsatz durch Spaziergänge, langsame Jogging-Einlagen und Stretching aufgewärmt werden müssen, um das Risiko von Verletzungen wie Zerrungen, Stauchungen und andere Verletzungen des Bewegungsapparates zu minimieren.
Andererseits liegt auf Dir als Spieler auch eine große Verantwortung. Wirfst Du die Scheiben zu schnell, zu hoch oder insgesamt zu unpräzise und versucht Dein hochmotivierter Hund mit viel Verve, jeden dieser Würfe zu erhaschen, riskiert er dabei auch Verletzungen. Kracht er beispielsweise bei einem nicht zu fangenden Flip verdreht zu Boden, so dass er mit dem Rücken anstatt mit den Läufen landet, können diverse Verletzungen am Rücken die Folge sein. Auch wenn Du extra hohe Vaults erzeugen willst, indem Du Dich im Moment des Absprungs aufrichtest, setzt Du Deinen Hund hohen Risiken aus, denn Dein Hund ist weder ein Vogel, noch eine Katze und kommt daher nicht aus fast jeder Höhe heil unten an.
Auch musst Du ein Auge auf den Zustand der Scheiben halten. Das geht schon bei der Auswahl der Disks los: Ist sie tatsächlich für die Hundeschnauze geeignet und entsprechend weich und dennoch robust? Ist vom Durchmesser und Gewicht her auf die Größe Deines Hundes angepasst? Wenn die Scheibe dann im Einsatz ist, muss sie regelmäßig untersucht werden. Denn das feste Zubeißen eines zum Knautschen neigenden Hundes kann scharfkantige Rillen, Risse und Bissspuren auf der Scheibe hinterlassen. Diese wiederum können die Schleimhaut am Fang Deines Hundes verletzen. Scheiben mit solchen "Gebrauchsspuren" kannst Du mit Schmirgelpapier von ihren scharfen Kanten befreien.
Wenn Du alles tust, um das Verletzungsrisiko für Deinen Hund zu minimieren, bin ich überzeugt, dass Ihr beide viel Spaß am Frisbee-Spielen habt, egal, ob im Turnierbetrieb oder just for fun. Schließlich spricht die wegfliegende Scheibe den Beutetrieb der Fellnase voll an. Außerdem bedeutet das Spiel Bewegung und geistige Herausforderung für den Hund, weil trotz aller Wurfroutine sicherlich keine Scheibe exakt wie die andere fliegt und der Wolfnachfahre sich bei jedem Wurf auf eine neue Situation einstellen muss. Das alles macht ihm sicherlich so viel Spaß, dass er Dich für diese Beschäftigung lieben wird.
Weitere wichtige Infos, Tipps und To-dos rund um mögliche Sportverletzungen, Risiken, Symptome etc., hat unsere dogondo-Tierärztin, Vanessa Lässig, in einem ergänzenden Artikel zusammengestellt.
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