Ein Hund aus dem Tierheim - was gilt es zu beachten?

Worauf muss ich achten, wenn ich mich für einen Hund aus dem Tierheim entschließe?

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Zuletzt aktualisiert am: 11.6.2021

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Im Tierheim warten Hunde jeglicher Rasse, auf ein neues Zuhause.

Einen Hund aus dem Tierheim adoptieren, bedeutet einerseits einen Hund mit Vergangenheit anzuschaffen, andererseits einem Hund eine Zukunft zu schenken.

Worauf es zu achten gilt, wenn ihr euch für eine Adoption eines Hundes aus dem Tierheim oder Tierschutzverein interessiert, wollen wir näher beleuchten, damit das gemeinsame zukünftige Leben von Hund und Halter, ein gutes Fundament hat und viele angenehme Jahre der Haltung mitbringt.

Die Auswahl in den deutschen Tierheimen ist immens, denn viele Hunde warten aus den unterschiedlichsten Gründen auf ein neues Zuhause.

Über den Deutschen Tierschutzbund e.V. sind unzählige Tierheime und Tierschutzvereine in ganz Deutschland zu finden.

Entscheidet sich der zukünftige Halter für einen Mischling, Rassehund oder Hybridhund aus dem Tierheim, so schenkt man einem in Gefangenschaft lebenden Hund, eine Zukunft in Freiheit.

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Hund aus dem Tierheim oder vom Züchter. Jeder hat eine andere Motivation.

Ob es der Rassehund vom Züchter, oder der Mischling aus dem Tierheim wird, obliegt jedem selbst.

Je nach Wunsch & Verwendung den Hund aus dem Tierheim oder vom Züchter beziehen.

Hundefreunde und Hundeliebhaber haben sehr unterschiedliche Motivationen, warum sie sich einen Hund anschaffen wollen. Sprich, der angedachte Verwendungszweck kann sehr stark variieren.

Mancher Single sucht einen treuen Haus- und Begleithund als Partner an seiner Seite um Gesellschaft zu haben.

Junge Familien mit Kindern wollen das Familienrudel mit einem Familienhund anreichern.

Ältere Menschen schaffen sich einen Mischlingshund an, um eine Aufgabe zu haben und auch zukünftig einer Aufgabe nachgehen zu können, in die Natur zu kommen und regelmäßig Bewegung zu haben.

Vielleicht ist es aber auch die Ambition eigene Rassenhundewelpen zukünftig zu züchten und dies zum Gegenstand der Hundeauswahl zu machen.

Der ambitionierte Sportler sucht den athletischen Rassehund, um mit ihm einer Hundesportart wie dem Rally Obedience, Turnierhundesport oder gar dem Zughundesport nachzugehen.

Die reitbegeisterte junge Frau hat von Dalmatinern als ideale Reitbegleithunde gehört und wünscht sich daher einen treuen Begleiter für zukünftige Reitausflüge mit ihrem Pferd.

Wiederum suchen Jagdbegeisterte einen vollwertigen Jagdhund, den sie ausbilden und im Revier führen wollen.

Wie man sieht, sind die Beweggründe für eine etwaige Anschaffung eines Welpen oder ausgewachsenen Hundes sehr unterschiedlich.

Nicht anders sieht es folglich bei der Auswahl der entsprechenden Bezugsquelle für den Welpenkauf oder die Anschaffung des Hundes aus. Denn je nachdem welcher Typ Hund es werden soll, gibt es auch hier verschiedene Ansätze, um einen Hund zu erwerben.

So kommen für viele Hundekäufer nur erfahrene und kompetente Züchter als Bezugsquelle für den Kauf eines Rassehundewelpen in Frage.

Andere wiederum wollen vielleicht mit der Adoption eines Mischlings oder Hybridhundes auf die Tiervermittlung durch das örtliche Tierheim bzw. den Tierschutzverein hoffen, um den richtigen Partner zu finden.

Sofern also die Argumentation für einen Hund nicht aus Gründen heraus resultiert, dass der zukünftige Hundehalter seinen Hund für die Zucht einsetzen möchte, bei der er unbedingt auf die Anschaffung eines Rassehundes angewiesen ist, so kann der Hund durchaus aus dem Tierheim bezogen und adoptiert werden.

Oder soll der Hund einer speziellen Hunderasse angehören, da der Hund beispielsweise für den jagdlichen Einsatz besondere Wesensmerkmale und körperliche Anlagen benötigt und nur Rassehunde von Seiten der Jagdverbände zugelassen sind? Gibt es Gründe, dass die physischen und psychischen Voraussetzungen vom Anforderungsprofil auf eine bestimmte Hunderasse schließen lassen und der Kauf nur bei einem Züchter dieser Rasse in Frage kommt?

Sind es Äußerlichkeiten, die zu einem Rassehund führen und deshalb es unbedingt der Welpe vom Hundezüchter sein muss. Andere Hundekäufer suchen gezielt einen Mischling, dem sie ein neues zu Hause geben wollen.

Ist dem nicht so, stellt das Tierheim eine weitere ernstzunehmende Option als Bezugsquelle der Tiervermittlung dar.

Ist der Suchende also nicht konkret an Vorgaben gebunden, die ausschließlich den Kauf eines Welpen einer ganz speziellen Rasse nach sich zieht, warten viele Hunde verschiedenster Art, aus den unterschiedlichsten Gründen, in Deutschen und ausländischen Tierheimen.

Kann es nicht auch der 4-jährige Rüde sein, der bereits kastriert ist, aber aus irgendeinem Abgabegrund im Tierheim gelandet ist? Vielleicht ist der zukünftige Halter auch bei der Suche und dem ersten Besuch im Tierheim derart flexibel, dass er vom Rüden auf die schwarz-weiße Hündin umschwenkt, da es Liebe auf den ersten Blick ist.

Eventuell will der zukünftige Hundebesitzer sogar ganz bewusst einen Hund aus dem Tierheim adoptieren, um einem Hund mit Vergangenheit, eine neue und vielversprechende Zukunft zu schenken. Für viele steht der Tierschutzgedanke absolut berechtigterweise im Vordergrund ihrer Überlegungen.

Wie nun sicher deutlich wird, muss man von Fall zu Fall schauen, welche Bezugsquelle und welcher Hund am besten passt, wenn die Frage aufkommt: Wir wollen einen Hund. Vom Züchter oder aus dem Tierheim?

Genau damit müssen wir uns im Vorfeld beschäftigen, damit wir einen Entschluss finden können, der nachhaltig Bestand hat und sachlich die Entscheidung untermauert.

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Den Hund aus dem Tierheim adoptieren

Einem Tierheimhund durch die Adoption ein neues zu Hause schenken.

Die Entscheidung für den Hund aus dem Tierheim steht - wie weiter vorgehen?

Wenn ihr Hundeinteressierte somit nicht den Rassehundezüchter für den Kauf einer speziellen Hunderasse aufsuchen wollt und müsst, freut sich jeder zurückgebliebene oder zurückgelassene Hund aus dem Tierheim.

Die Auswahl ist groß, so gibt es auch hier reinrassige Hunde, Hybridhunde und Mischlinge und sie alle sind aus den verschiedensten Gründen aufgenommen worden.

Der Abgabegrund lässt sich erfragen, damit ihr ein genaues Bild von dem Rüde oder der Hündin bekommt.

Und wenn ihr dort den richtigen Partner finden solltet, dann tut ihr was Gutes. Ihr verhelft damit dem Rüden oder der Hündin zu einem neuen Leben, außerhalb der "Gefangenschaft".

Im Grunde nehmen potentielle Hundehalter einen Hund aus dem Tierheim mittels einer Adoption auf.

Ihr schenkt dem Vierbeiner ein neues zu Hause und adoptiert ihn aus dem Heim bzw. vom Tierschutzverein.

Großartig, denn somit erhält dieser Hund eine neue Chance auf ein besseres und schöneres Hundeleben und muss nicht bis ans Ende seiner Tage eingeschlossen im Zwinger verbringen.

Wenn ihr euch auf den Weg in ein Tierheim begebt, ist es von Nöten sich mit der Situation und einer etwaigen Aufnahme eines Hundes aus dem Tierheim, frühzeitig auseinander zu setzen.

Es gibt einige Punkte, die ihr bei der Auswahl des Vierbeiners beachten solltet, da es dort eine Vielzahl an zurückgelassenen Hunden, aus den verschiedensten Gründen gibt. Jeder Hund hat seinen eigenen Abgabegrund und seine ganz individuelle Vergangenheit. Und oft ist der Abgabegrund kein schöner, damit häufig mit seelischen und körperlichen Wunden und Narben gezeichnet.

Denn alle, wie sie dort sind, haben ihre eigene Vorgeschichte, mit der man sich beschäftigen muss und die es gilt abzuklopfen, ob dieser spezielle Charakter des Hundes auch zu euch als zukünftiger Hundebesitzer und den eigenen Lebensbedingungen und Haltevoraussetzungen passt.

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Was muss ich bei einem Hund aus dem Tierheim beachten?

Drum prüfe, wer sich ewig bindet.

Tipps, Ratschläge und Fragen, denen wir uns vor der Anschaffung stellen sollten

Um detaillierte Informationen über die jeweiligen in Frage kommenden Hunde im Tierheim zu erhalten, gibt es einige wichtige Kernbereiche, die wir unbedingt abklären sollten.

Alle Hunde im Tierheim haben die unterschiedlichsten Erlebnisse in ihrem vorherigen Hundeleben erlebt.

Sie sind in verschiedenen Haushalten gehalten worden, wo sehr unterschiedliche Haltebedingungen vorgeherrscht haben.

Somit können einige Hunde traumatische Situationen erlebt haben, die Einwirkungen auf ihr Wesen und Verhalten genommen haben. Andere Hunde sind gar körperlich derart beansprucht und gar drangsaliert worden, dass sie etwaige Beeinträchtigungen verhaltensseitig oder physisch mitbringen.

Es gibt aber auch Hunde, die eine angeborene oder erworbene Behinderung haben und von den Tierschutzorganisationen aufgefangen wurden, da ihre bisherigen Halter keinen Sinn mehr in ihrem Dasein als Familienmitglied mehr sahen. Traurig aber war.

Häufig entziehen aber auch Behörden einen Hund aus verschiedenen Gründen ihrem bisherigen Besitzer.

Handelt es sich eventuell aus vorgenannten Gründen nun um einen Problemhund, der besonders ängstlich oder aggressiv ist? Oder hat der Hund eine Einschränkung oder Hundekrankheit, die ihm seinen Hundealltag erschwert bzw. dessen Haltung sehr kostenintensiv gestaltet?

Um sich ein genaues Bild also zu verschaffen, sind etliche Fragen an die Bediensteten des Tierheims zu stellen.

Wir wollen euch eine Checkliste an die Hand geben, damit ihr einige Anhaltspunkte bei der Auswahl des Hundes habt.

Checkliste
Wie ist der Gesundheitszustand des Hundes?
Welche rassetypischen und sonstigen Vorerkrankungen oder Verletzungen sind bei dem Hund bekannt?
Wie ist der Gesamteindruck des Hundes? Ist er lebhaft und aufgeschlossen, oder eher aggressiv, ggf. sogar lethargisch?
Ist der Hund in einem gut gepflegten Zustand?
Ist der Hund regelmäßig mit Wurmkuren, Zeckenschutzmittel und Flohmitteln behandelt worden? Wie sind hier die präventiven Maßnahmen im Tierheim gelaufen?
Gibt es einen lückenlosen Impfpass?
Wie ist der Hund vom Wesen?
Gibt es bei dem Hund auffällige Charaktereigenschaften, sowohl positiv, wie auch negativ?
Wie ist der Hund ausgebildet? Ist er einfach zu führen, da die Grundbefehle und Kommandos sitzen?
Könnt ihr als zukünftige Halter mit dem Hund mit eurem Wissensstand klarkommen, oder seid ihr als Hundeneuling unter Umständen überfordert?
Kann der Hund mit anderen Haustieren zusammengeführt werden?
Ist der Hund an die Anwesenheit von Kindern gewöhnt? Ist es kinderlieb?
Wie ist seine ursprüngliche Geschichte?
Aus welchem ehemaligen Umfeld stammt der Hund und wie sind die Halter mit ihm umgegangen?
Wie verhält es sich mit der Nahrung, gibt es hier spezielle Dinge zu beachten? Ist er schwierig was das Futter angeht?
Wie einfach ist der Hund in euren eigenen Alltag von seinen Wesensmerkmalen einzugliedern? (Beachtet Zeiten des Alleinseins, Intensität der Bewegung des Hundes, Erziehungsgrad usw.)
Ist der Hund eher für die Stadt oder das Land geeignet?
Kann der Hund aus dem Tierheim in einer Wohnung gehalten werden, oder braucht er für seine artgerechte Haltung Haus und Garten?
Welche Kosten entstehen euch, wenn ihr einen Hund aus dem Tierheim adoptiert? Schutzgebühr? Aufwandsgebühr?
Will jeder aus eurer Familie den Hund, damit er die bestmögliche Aufnahme zu Hause hat?
Gibt es jemanden im Haushalt, der unter einer Hundehaarallergie leidet?
Besteht für euch die Möglichkeit vor einer definitiven Zusage den Hund einige Male zu besuchen, auszuführen und ein paar Stunden zusammen zu verbringen?
Ist man seitens des Tierheims sehr interessiert, wie die Haltebedingungen bei euch zu Hause sind und will man mehr über euch als potentielle Hundebesitzer erfahren?

Um mit eurem zukünftigen Hund Spaß und Freude zu haben, ist es wichtig, einen guten Gesamteindruck des Tieres zu bekommen.

Wenn ihr zu einem positiven Gesamtergebnis kommen solltet, freut uns dies besonders für den Hund, der er das Tierheim verlassen und in seinem zukünftigen Heim einziehen darf.

Welcher Hund es am Ende des Tages auch immer sein mag, welches Geschlecht, ob Rüde oder Hündin, kastriert oder nicht, Mischling oder ein Senior Rassehund, spielt keine Rolle. Denn jedes Tier, Hunde, Katzen, Vögel oder Mäuse, hat eine 2. Chance verdient.

Dafür tun die vielen freiwilligen und ehrenamtlichen Helfer bei der Tiervermittlung und dem Tierschutzverein tagtäglich alles. Im Sinne der Tiere und Hunde.

Wir wünschen uns nichts mehr für den Vierbeiner, als einen neuen Start bei einer ihm wohlgesonnenen Familie und ein besseres Hundeleben in Freiheit.

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