Hindernislauf

Mehr als eine Teildisziplin anderer Hundesportarten

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Zuletzt aktualisiert am: 25.9.2024

Ein weisser Hund springt beim Turnierhundesport durch ein Hindernis und neben ihm laeuft die Hundefuehrerin Ausschnitt.jpg

Das Wichtigste in Kürze

Was ist Hindernislauf?

Der Hindernislauf mit und ohne Hund hat eine lange Tradition. In der Mitte des 19. Jahrhunderts ging er im britischen Oxford aus einer studentischen Wette hervor. Der Wettlauf über Hindernisse wurde damals dem Reitsport entlehnt.

Aus diesem Studentenscherz entwickelte sich die heutige olympische Disziplin der Leichtathletik. Bei dieser Art des Hindernislaufs wird eine festgelegte Strecke mit standardisierten Hindernissen von den Athleten durchlaufen. Diese sollen in der Höhe je nach Altersklasse und Geschlecht verstellbar sein. Sie ähneln Hürden, kippen aber nicht um, wenn Laufende dagegen stoßen. Integraler Bestandteil des Hindernislaufs ist auch der Wassergraben.

Am Wassergraben ist erkennbar, dass ein solcher Parcours natürlichen Hindernissen nachempfunden ist. Daher entwickelte sich eine weitere sportliche Strömung, die zurück in die Natur ging. So existieren heute Varianten, die teilweise eher an Querfeldein-Rennen erinnern und die Läufer auf keinen Fall sauber in Ziel laufen lassen. Ein solches ist das Mud Masters. Bei diesem müssen die Sportler nicht nur über Hindernisse springen und laufen. Sondern sie müssen in schlammbrauner Brühe schwimmen und an Sprossenwänden hangeln. Nicht umsonst werden diese Rennen auch Adventure-Runs (Abenteuerläufe) oder Schlammrennen genannt.

Was ist Hindernislauf mit Hund?

Eine ähnliche Entwicklung nahm der Hindernislauf mit Hund. Denn im Ursprung ist er die älteste Disziplin des Turnierhundesports.

Dieser wurde in den 1970er Jahren in Deutschland als Reaktion auf zwei Gesellschaftliche Faktoren entwickelt. Einerseits ging das Interesse am traditionellen Hundesport, dem Gebrauchshundesport, stark zurück. Dadurch sanken auch die Mitgliederzahlen der Hundesportvereine. Daher musste das unter dem VDH organisierte deutsche Hundewesen eine neue Hundesportart entwickeln.

Andererseits setzte ein Trend zu mehr körperlicher und sportlicher Bewegung in Deutschland ein. Dieser wurde von Staat und Wirtschaft mitgetragen, da der Wohlstand des Wirtschaftswunders sich in Menschen mit fetten Körpern manifestierte. Diese neigen zu allerlei Erkrankungen, die Ausfallzeiten und Kosten verursachten.

So formierte sich die „Trimm-Dich-Fit“-Bewegung. Es wurden Trimmpfade mit allerlei Hindernissen von Gemeinden und Vereinen angelegt. Die Begriffe Breitensport und Leichtathletik waren in aller Munde.

So führten beide Faktoren dazu, dass der Turnierhundesport als Breitensport und als „Leichtathletik mit Hund“ entwickelt wurde. Neben dem Hürdenlauf, dem Slalomlauf, dem Geländelauf und anderen enthält dieser den Hindernislauf mit Hund als Kerndisziplin. Hier laufen Mensch und Tier als Partner gemeinsam. Beide treiben somit tatsächlich Sport und werden fitter. Ähnlich wie der Hindernislauf ohne Hund wird auch mit Hund ein standardisierter Hindernisparcours auf Zeit durchlaufen.

Heute existiert der Hindernislauf im Turnierhundesport sowohl als eine alleinstehende Laufdisziplin mit eigenen Wettbewerben, als auch in den Kombinationsdisziplinen. Diese heißen CSC, Drei- oder Vierkampf. Der Dreikampf ist auch als „Breitensport mit Hund“ bekannt und kann ohne Gehorsamsteil absolviert werden. Der Vierkampf wird auch als „Leichtathletik mit Hund“ bezeichnet. Hier müssen die Teilnehmer eine Gehorsamsprüfung ablegen.

Natürlich basieren einige andere Hundsportarten darauf, dass Hunde einen Hindernisparcours durchlaufen. Agility ist sicher das bekannteste Beispiel eines Hundesports, der im Grunde ein Hindernislauf für den Hund ist.

Hingegen wird der eigentliche Hindernislauf mit Hund heute in extremen Varianten angeboten. Diverse Organisatoren außerhalb des VDH bieten Schlammrennen und Adventure-Runs mit Hund an.

Wo finden Hindernisrennen mit Hund statt?

Hindernisrennen mit Hund finden unter dem Dach des VDH finden auf den Vereins- und Trainingsgeländen der örtlichen Hundesportvereine statt. Dort kannst Du Dich sowohl zum Training als auch zu Wettbewerben anmelden.

Blonde Frau mit Zöpfen und sonnengebräunter Haut in gelbem Spaghettiträgeroberteil und kurzer schwarzer Hose übersteigt ein Hindernis. Sie ist voll braunem Wasser und Matschfelcken.

Adventure-Rennen sind seltenere Großereignisse außerhalb des VDH. Sie sind keine reinen Hindernisrennen mit Hund. Vielmehr ähneln dem THS-Geländelauf oder Canicross-Rennen – jeweils in extremer Ausführung. Eine stetig wachsende Zahl an Männern und Frauen nehmen an solchen Rennen teil. Anbieter solcher Läufe sind unter anderem Folgende:

  • Die Strong Dog GmbH organisiert entsprechende Mud-Rennen mit Hund in Lüneburg, Thüringen und Bayern.
  • Hard Dog Race in Niedersachsen bot sogenannte OCR-Wettbewerbe an. OCR steht für Obstacle Cours Run, also für Hindernis-Kurs-Lauf. Die Organisatoren von Hard Dog Race scheinen nicht mehr aktiv zu sein. Denn auf der Homepage sind keine aktuellen Events angekündigt.
  • Auch das Tough Dogz Run in der Schweiz pausiert 2024 aus privaten Gründen.
  • Tough-Cross veranstaltet von Hamburg aus unter anderem den Tough Hunter sowie ein viertägiges Trainingscamp als Vorbereitung. 

Beide Events von Tough-Cross finden in Warmensteinach im bayerisch-fränkischen Landkreis Bayreuth statt. Beim Tough Hunter handelt es sich nicht um ein reines Schlammrennen. Vielmehr ist es ein umfängliches Hund-Mensch-Abenteuer auf Basis von Canicross. Die Strecken reichen von 3 bis 20 Kilometer und weisen sowohl Hindernisse als auch Aufgaben aus anderen Hundesportarten auf. So wird zwar auch durch teils matschige Hindernisse gelaufen. An einigen Stationen wird aber Nasenarbeit allein oder mit Apport verbunden vom Hund verlangt. Auch Prüfungen die Impulskontrolle verlangen liegen an. So dient eine aus dem Coursing stammende Hasenzugmaschine als Jagdtrieb Impuls auslösender Reiz, dem der Hund widerstehen soll.

Der klassische Hindernislauf im Rahmen des Turnierhundesports unter dem Dach des VDH soll aber unser primäres Thema sein.

Was ist der Hindernislauf mit Hund im THS?

Der Hindernislauf spielt als älteste und ursprünglichste Disziplin des Turnierhundesports eine prominente Rolle in den vielen Spielarten des THS. Der THS ist insgesamt ein Moloch aus Regeln ist, die verschieden Alters- und Leistungsklassen und viele weitere Details regeln. In den Varianten Dreikampf und Vierkamp bleibt der Hindernislauf unverändert. Beim CSC, Shorty und KO-Cup kann der Hindernisparcours unterschiedlich gestaltet sein. Darüber hinaus liegt der einzige Unterschied zwischen hohen und niedrigen Leistungsklassen in der Hundeleine. Denn in den hohen Klassen muss der Hund im Freilauf ohne Leine neben seinem Hundeführer durch den Hindernisparcours laufen.

Wie sieht der Parcours beim Hindernislauf im THS aus?

Die Grundform des Parcours für den Hindernislauf im THS ist auf zwei Möglichkeiten festgelegt. Im Idealfall ist eine völlig grade Strecke zu verwenden. Bei Platzmangel kann aber auch eine U-Form verwendet werden. Auf jeden Fall ist der Parcours 75 Meter lang und enthält acht Hindernisse und je ein Start- und Zieltor. Zwischen den beiden Toren und den Hindernissen liegen je drei, zwischen den einzelnen Hindernissen je fünf Meter Abstand.

Die Hindernisse samt Maßen und Materialeigenschaften sowie ihre Reihenfolge sind durch das Reglement des Hindernislaufs festgelegt. Weitere Informationen zum Regelwerk findest Du in der Beschreibung zum THS.

Zunächst ist eine Hürde von 100 Zentimetern Breite und 50 Zentimetern Höhe zu überspringen. Anders als eine Agility-Hürde besteht Hürde im Hindernislauf senkrechten Platte.

Als zweites muss der Hund über eine ein Meter breite und 80 Zentimeter hohe Schrägwand mit rutschfester Oberfläche klettern. Oben verfügt sie über eine Plattform von 30 Zentimetern Tiefe. An der Basis, also dort, wo die Schrägwand auf dem Boden steht, ist sie 1,5 Meter tief.

Das dritte Hindernis ist der 3,5 Meter lange Tunnel. Innen ist er 80 Zentimeter hoch und 40 Zentimeter breit.

Der Laufdiel gleicht einer 40 Zentimeter breiten Brücke aus drei in gerader Linie angeordneten Elementen mit rutschfester Oberfläche. Die "Schrägauflauf" genannte Auffahrt führt den Hund auf eine Höhe von 65 Zentimetern. Dort gelangt er auf den eigentlichen Laufdiel. Dieser ist das 4,5 Meter lange ebene Mittelstück des Hindernisses. Über den "Schrägablauf" gelangt er wieder zum Boden zurückführt. Schrägauf- und Schrägablauf bestehen aus 1,20 Meter langen Brettern. Insgesamt ist der Laufdiel am Boden von 6,50 Metern lang: Schrägauflauf 1,00 Meter, Laufdiel 4,50 Meter, Schrägablauf 1,00 Meter.

Nun muss Dein Hund über eine quer zur Laufrichtung liegende Tonne überwinden. Ihr Durchmesser und damit die zu überwindende Höhe beträgt 60 Zentimeter. Um die Verletzungsgefahr für die Hunde zu verringern, ist die Tonne mit einer rutschfesten Oberfläche versehen.

Mittelgroßer, weißer Hund überspringt eine blaue Tonne. Diese liegt auf einer gepfelgten, sonnigen Wiese. Auf ihr liegt eine schwarze, granulierte Gummimatte. Im Hintergrund parkenb Autos.

Als nächstes kommt der Durchsprung durch ein 70 Zentimeter breites Loch in einem Brett. Der Hund muss hier mindestens 30 Zentimeter hochspringen und darf sich nicht von dem ein Meter breiten Brett abschrecken lassen. Es wird von einem Ständer in eine senkrechte Position gehalten.

Das nächste Hindernis erinnert an eine Doppelhürde aus dem Agility. Für den Hoch-Weit-Sprung werden vier Pylone von 30 Zentimeter Höhe in einem Quadrat mit einer Seitenlänge von einem Meter angeordnet. Auf diese werden entsprechend lange Stangen gelegt. Diese können aus massivem Holz oder in hohler Variante aus Alu oder Kunststoff bestehen.

Als letztes Hindernis kommt nochmal die zu Anfang beschriebene Hürde.

Was ist die Aufgabe beim Hindernislauf?

Die Zeit ist das Erfolgskriterium beim Hindernislauf. So ist es ja bei allen Laufdisziplinen, nicht nur bei denen des Turnierhundesports. Daher läufst du beim Hindernislauf nach THS-Regeln nach dem Startsignal aus der Trillerpfeife in vollem Spurt rechts neben Deinem Hund her. Dieser muss über alle Hindernisse, Du nicht. Daher ist der Hund auch nicht an einer Leine zu führen, sondern im Freilauf. Sicherlich wird er trotz der von ihm fehlerfrei zu überwindenden Hindernisse schneller sein als Du.

Wie wird ein Hindernislauf bewertet?

Wie bereits gesagt, ist die Zeit beim Hindernislauf mit Hund das Hauptbewertungskriterium. Daher wird sie gestoppt – Euer Team läuft also gegen die Uhr. Die Laufzeit startet nach THS-Reglement, wenn der erste von Euch beiden die Startlinie überquert hat und endet, wenn der letzte durchs Ziel ist. Für Fehler, die Mensch oder Hund im Parcours begehen, werden Fehlerpunkte vergeben. Diese werden als Strafsekunden zu der gemessenen Laufzeit hinzugerechnet.

So werden vier Fehlerpunkte gewertet, wenn ein Hindernis von Deinem Hund nicht genommen, sondern umlaufen wird. Ebenfalls fallen vier Fehlerpunkte an, wenn der Laufdiel nicht korrekt über den Schrägauflauf angelaufen wird, sondern Dein Hund seitlich auf den Diel springt.

Verlässt er aber den Diel nicht korrekt über den Schrägablauf, sondern springt seitlich ab, bringt das nur zwei Fehlerpunkte. Auch das Unterlaufen einer Stange beim Hoch-Weit-Sprung bringt zwei Fehlerpunkte, wohingegen das Abwerfen einer Stange nur einen Strafpunkt kostet.

Führt Dein Hund den Hoch-Weit-Sprung als Doppelsprung aus, gilt das nicht als Fehler und bleibt straffrei. Alle anderen Hindernisse darf er straffrei mit dem Bauch oder den Pfoten berühren. Sollte dadurch das Hindernis in Bewegung geraten oder umkippen, bleibt auch das straffrei.

Hältst Du als Hundeführer im Parcours Deinen Hund mit der Hand fest, egal wo, wird das jeweils mit 2 Fehlerpunkten geahndet.

Für welche Hunde eignet sich der Hindernislauf?

Grundsätzlich eignet sich der Hindernislauf für alle gesunden Hunde, die sich gerne viel bewegen. Allerdings kommt es im Detail darauf an, welche Art des Hindernislaufs gemeint ist.

Zu unterscheiden sind hier drei Gruppen von Hindernisläufen mit Hund. 

  1. Nicht als Hindernisläufe bezeichnete Hundesportarten auf dem Hundeplatz
  2. Mittel- und Langstrecken Hindernisläufe in der Natur: Querfeldein-Läufe.
  3. Hindernislauf als eigenständiger Hundesport nach Regeln des THS

Ob Dein Hund für Hindernisläufe, die aber beispielsweise Agility heißen, geeignet ist, kannst Du in den jeweiligen Sportarten nachlesen. Diese sind

und in Ansätzen auch Obedience und Rally Obedience. Ähnliches gilt auch für die Schlammrennen und Adventure Races. Weitere Infos zu diesen findest Du auf den Internetseiten der Veranstalter.  Leite aus diesen ab, ob Du und Dein Hund an den Herausforderungen des Strong Dog oder Tough-Cross Spaß haben werdet. Einen ersten Eindruck kann Euch aber schon der von uns beschriebene Geländelauf und das Canicross geben. Bei beiden Sportarten sind längere Distanzen auf Zeit zu laufen, wenn auch ohne Hindernisse. So ist klar, dass auch Mud-Races nur für sehr laufbegeisterte und körperlich fitte Hunde geeignet zu sein scheint.

Der Hindernislauf als Disziplin des THS eignet sich hingegen für sehr viele Hunde. Denn hier sind schließlich nur wenige Meter zu überwinden. Die Hindernisse sind alle nicht sehr hoch und erfordern teilweise eher Mut als Kraft. Und Mut lässt sich schrittweise aufbauen, indem die Hindernisse im Training erfolgreich überwunden werden. Dennoch wirken beim schnellen Überlaufen eines Hindernisses wie der Schrägwand große Kräfte auf den Hundekörper. Deshalb solltest Du darauf achten, dass Dein Hund ausgewachsen ist. Denn nur dann sind die Knochen hart, Sehnen und Muskeln belastbar genug, um diesen sportlichen Belastungen gewachsen zu sein. Daher gilt für die Teilnahme am Hindernislauf für Hunde ein Mindestalter von 15 Monaten.

Als Teil des Breitensports steht der Hindernislauf auf Wettbewerbsebene vielen Hunden offen. So ist es egal, ob Deine Lakritznase ein Mischling, ein Hybridhund oder reinrassiger Vierbeiner ist.

Wie wird für den Hindernislauf mit Hund trainiert?

Das Training für den Hindernislauf mit Hund verfolgt für Hund und Mensch zwei Ziele. Beide müssen körperlich fit werden für den Lauf. Andererseits muss für die Überwindung der Hindernisse und Aufgaben trainiert werden.

So steht die Ausdauer im Fokus des Trainings für den kilometerlangen Geländelauf im Stile der Adventure-Rennen wie dem Strong Dog oder dem Tough-Cross. Hier kann auch ein Canicross-Training erforderlich sein. 

In Punkto speziellem Training für den Hund liegt der Fokus allerdings auf der Überwindung der Hindernisse. Das gilt für die Schlammrennen genauso wie für den Hindernislauf nach Turnierhundesport-Regeln.

Das Training für Letzteren findet auf dem Hundeplatz statt. Hier kannst Du Dich von erfahrenen THS-Sportlern beim Training unterstützen lassen. Da die Hindernisse hierbei weder sehr hoch noch sonst unüberwindlich erscheinen, wirst Du Deinen Hund im Normalfall recht einfach dazu bringen, sie zu überwinden.

Für die Querfeldein-Hindernisläufe kannst Du das Überspringen von Baumstämmen, das Durchschwimmen von Flüssen etc. auf der Gassirunde trainieren.

Wichtig ist hüben wie drüben: Der Hund soll Spaß am gemeinsamen Tun haben. Ob es sich um eine Trainingseinheit oder einen Wettbewerb handelt, sollte egal sein. Denn hat der Hund mit Dir Spaß am Hindernislauf, zeigt er nicht nur bessere Leistungen. Zwar lernt er schneller, aber er baut auch eine bessere Bindung zu Dir auf.

Um den Spaß am Hindernislauf für den Hund zu erhalten, sollen moderne Trainingsmethoden angewendet werden. Sie basieren Großteils auf operanter Konditionierung und unterteilen jede Aufgabe in kleine Trainingsziele. Diese sind leicht für das Tier erreichbar. Zeigt der Hund das für dieses minimale Trainingsziel erforderliche Verhalten, wird das Verhalten positiv verstärkt, indem der Hund belohnt wird. So erlebt er Erfolge und die machen Freude.

Konkret kannst Du Deinen Hund beispielsweise mittels der Locktechnik über ein Hindernis führen. Hier sind besonders dann Geduld und das Zerteilen der Aufgabe in kleine Schritte nötig, wenn der Hund dem Hindernis respektvoll bis ängstlich gegenübersteht. Dann kann es sinnvoll sein, das Verhalten zu formen und schon kleinste Hinwendung zu Hindernis positiv zu verstärken. Hierbei solltest Du aber mit einem erfahrenen Trainer zusammenarbeiten, der dir das notwendige Timing und die beste Trainingsmethode vermittelt.

Welche Ausrüstung wird für den Hindernislauf mit Hund benötigt?

Auch die Ausrüstung hängt davon ab, welche Art des Hindernislaufs Ihr ausüben wollt. Wenn Ihr Hindernislauf nach THS-Regeln ausüben wollt, ist die notwendige Ausrüstung erfreulich gering. Denn für den Hund benötigst Du keine über die üblichen Dinge (Halsband, Leine) hinausgehenden Dinge. Da Du selbst aber auch laufen musst, schadet Sportkleidung für Dich nicht.

Für Mittel- und Langstreckenrennen im Rahmen von Events wie dem Strong Dog oder dem Tough-Cross kann die Ausrüstung auch Bestandteile der Canicross-Ausrüstung umfassen.

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Warum Hindernislauf mit Hund machen?

Alle Varianten des Hindernislaufs mit Hund haben eines gemeinsam: Es laufen Mensch und Hund gemeinsam. Das schweißt zusammen und erhöht so die Hund-Mensch-Bindung.

Darüber hinaus haben die Körper von Hund und Mensch ein Bewegungsbedürfnis. Dies wird durch den gemeinsamen Hindernislauf und das gemeinsame Training befriedigt. Wird der Sport nicht zur Obsession mit zu langen Strecken und Trainingseinheiten, wirkt sich die Bewegung gesundheitsfördernd aus. Denn sowohl das Herz-Kreislauf-System als auch der Bewegungsapparat werden durch die Beanspruchung gestärkt.

Welche Gesundheitsrisiken bestehen beim Hindernislauf mit Hund?

Der Hindernislauf mit Hund im Rahmen des THS birgt nur geringe Risiken für die Gesundheit des Hundes. Besonders im Vergleich zu anderen Hundsportarten fällt auf, dass kaum Kraftspitzen auf den Hundekörper einwirken. Denn im Hindernisparcours sind keine hohen Sprünge oder abrupte Richtungswechsel wie im Agility zu absolvieren. Selbst die Schrägwand weist nur 80 Zentimetern eine viel niedrigere Höhe auf, als sie es beim Gebrauchshundesport tut.

Dennoch sollten sich Hund und Mensch vor dem Zeitlauf ausreichend aufwärmen und die Bewegungsintensität langsam steigern. Das erhöht nicht nur die Durchlaufgeschwindigkeit, es vermeidet auch Zerrungen oder Risse von Bändern und Muskeln oder ähnliche Sportverletzungen.

Fazit: Ist Hindernislauf mit Hund sinnvoll?

Wird der Hindernislauf mit Hund auf das einzelne Hund-Mensch-Team abgestimmt, bringt der Sport allen Beteiligten körperliche Fitness und mehr Selbstvertrauen. Bei der richtigen Herangehensweise im Training entwickelt sich durch das gemeinsame Überwinden der Hindernisse eine engere Hund-Mensch-Bindung.

Die Hindernisse sind für große und kleine Hunde generell überwindbar und der Sport steht für Hunde aller Art offen.

Die Verletzungsgefahr für Hund und Mensch liegen offenbar in der THS-Variante recht niedrig, wenn vor den Läufen Aufwärmübungen gemacht werden. Das gilt zumindest solange der Hund körperlich nicht auf Grund seiner Jugend oder seines Alters oder eine Behinderung körperlich beeinträchtigt ist. Ob das für Euch und die Abenteuer-Läufe Strong Dog oder Tough-Cross auch gilt ist eine andere Frage.

Hier gilt es zu prüfen, ob Dein Hund der ausgewählten Streckenläge generelle gewachsen ist. Auch die Art der Hindernisse musst Du Dir vorher ansehen: Nicht jeder Hund mag Wasser.

Werden aber solche Aspekte von Dir beachtet, stellt der Hindernislauf eine hervorragende Auslastung für Dich und Deinen Hund dar.

Geeignete Rassen für Hindernislauf

( Um die Rassebeschreibung der ausgewählten Rasse lesen zu können, bitte auf das Bild klicken! )

Wichtige Gesundheitstipps für Hindernislauf

  • Der Hund sollte vom Tierarzt gesundheitlich auf "Herz und Nieren" geprüft sein, bevor es mit dem Hundesport losgehen kann!
  • Achtsam auf kommunikative Signale des Hundes während der Sportübungen achten, um das situative Befinden und Wohlergehen im Auge zu haben.
  • Vorsicht vor physischer und mentaler Überlastung & Übertreibung beim Hundesport!
  • Kranke und verletzte Hunde sollten keinen Hundesport ausüben!
  • Pausen einplanen (auf angemessene Erholungsphasen und Entschleunigung achten)
  • Zwang hat im Hundesport nichts verloren!
  • Vorsicht bei hohen Temperaturen (Hitzegefahr)
  • Intensität und Schwierigkeitsgrad langsam steigern
  • Aufwärmprogramm (dynamische Übungen zur Vorbereitung auf die Belastungen) mit dem Hund beim Hundesport absolvieren
  • Auf ausreichende Wasserversorgung und etwaige Energiezufuhr während des Hundesports achten!
  • Der Hund muss körperlich voll entwickelt sein
  • Kein Hundesport mit trächtigen und säugenden Hündinnen!
  • Hat der Hund Übergewicht, ist die Belastung für den Bewegungsapparat und gesamten Organismus höher!
  • Gesundheit, Fitness und Vitalität beim Hund müssen für den Hundesport stimmen
  • Erhöhtes Risiko für Kreuzbandriss bei kastrierten Hunden, jüngeren Hunden und Hunden mit Übergewicht!
  • Regelmäßiger Check-up bei einem Physiotherapeuten
  • Cool Down nach dem Hundesport
  • Bei eingeschränkten (Behinderungen, Arthrose, HD, ED etc.) und älteren Hunden (Seniorhunden) auf angemessene Hundesportarten ausweichen (z.B. Crossdogging, Degility, ZOS)
  • Stets auf adäquates Equipment beim Hundesport achten, um die Verletzungsgefahr und physische Belastung auf den Hund zu minimieren

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