Der Hybridhund

Eine Kreuzung aus zwei verschiedenen Hunderassen

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Zuletzt aktualisiert am: 15.9.2023

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Wenn man von einem Hybridhund oder Designerhund spricht, so sind zwei unterschiedliche Hunderassen i.d.R. gewollt miteinander gekreuzt worden. Ein Hybridhundewelpe entsteht im Gegensatz zu einem Mischlingswelpen also gezielt und beabsichtigt, durch das Zusammenbringen des Erbguts zweier Hundeindividuen zweier verschiedener Rassen, eine neue "Hunderasse" zu kreieren und im weitesten Sinn zu designen.

Welche Hybridhunde gibt es? Die Auswahl ist groß und es werden immer mehr Hybridhunderassen auf Grund der steigenden Nachfrage geschaffen.

Beliebte Designerhunderassen sind beispielsweise der Boxadoor, Labradoodle und Schnoodle, bis hin zum Puggle.

Viele interessante Hybridhunde gibt es zu entdecken und sicherlich ist für den Kreis der Interessierten Hubridhund-Liebhaber der richtige Hund dabei. Schauen wir uns die Entstehungsgeschichte und viele weitere Details rund um diesen besonderen Hundetyp näher an.

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Je nach Präferenz fällt die Wahl auf den Hybridhund, Mischling oder Rassehund

Jedem Tierchen, sein Pläsierchen.

Entscheidungsgründe auf dem Weg zum richtigen Hund

Schaut man sich die Hundewelt an, so gibt es verschiedene Arten von Hunden.

Es wird dabei unter folgenden Hundetypen unterschieden:

Wenn ihr euch mit dem Kauf eines Hundes grundsätzlich beschäftigt, kommt früher oder später die Frage nach dem richtigen Hund auf. Welcher Hund passt zu mir? 

Der eine sucht sich gezielt einen Rassehund wie den Deutsch Drahthaar oder Weimaraner aus, da er ihn als Jagdgebrauchshund ausbilden und im Revier bei der Jagd einsetzen möchte und dafür ganz spezifische Wesensmerkmale und körperliche Eigenschaften wünscht, sowie nur ganz bestimmte Hunderassen zur Jagdtauglichkeitsprüfung zugelassen werden. Kurz, nicht jede Hunderassen darf als Jagdhund geführt werden.

Der andere Hundefan wünscht sich einen Haushund, ist aber in keiner Weise auf eine bestimmte Rasse fixiert und entscheidet sich demnach nach reiflicher Überlegung gezielt für einen Mischling und adoptiert diesen aus dem Tierheim.

Der dritte im Bunde wünscht sich einen Hund, der wenig Haar verliert und dennoch Ähnlichkeiten mit beliebten Rassenhunden im Wesen und körperlichen Anlagen aufweist, wie beispielsweise dem Golden Retriever. Dieser potentielle Hundekäufer entscheidet sich schließlich für einen Hybridhund und die Wahl fällt dabei auf den Goldendoodle, eine Kreuzung aus eben dem Golden Retriever und Pudel.

Je nachdem welche persönlichen Vorlieben ihr habt, welcher Verwendungszweck euch mit dem zukünftigen Hund vorschwebt und weitere individuelle Beweggründe, werden mit in die Entscheidung einfließen, ob eventuell der Hybridhund bzw. Designerhund der richtige tierische Begleiter für das zukünftige Zusammenleben mit Hund ist.

Wichtig bei den Vorplanungen und der Suche nach dem richtigen tierischen Sozialpartner ist am Ende, möglichst die eigenen Wünsche und die vorhandene Lebenssituation in Einklang mit den Bedürfnissen des Hundes zu bringen, damit ein artgerechtes Hundeleben ermöglicht wird, der Vierbeiner sich in seinem Umfeld wohlfühlt, entfalten und einbringen kann, sprich voll auf seine Kosten kommt und man ihm in allen Belangen gerecht wird. 

Denn das jeweilige Hundeindividuum muss sich für die gegeben Voraussetzungen, geplanten Aufgaben und Aktivitäten sowie ggf. bestimmte KO-Kriterien eignen und etwaige Kompromisse möglichst im Sinne des Hundes und aller im Haushalt lebenden Beteiligten vermieden werden. Dafür ist die anstehende Entscheidung zu langfristig angelegt und muss von allen möglichst voll und ganz mitgetragen werden. Etwaige Zugeständnisse gehen meist zu Lasten des Hundes, worunter dieser leider allzu häufig leiden muss.

Wir wollen es noch etwas bildhafter und plakativer anhand von kurzen Beispielen aufzeigen: Braucht ihr einen Hund, den ihr bei der Jagd einsetzen wollt, werdet ihr mit einem Pekingesen wenig Freude haben. Haltet ihr zum Hobby mehrere Schafe, wohnt in Regionen mit möglichem Wolfskontakt und benötigt zum Schutz der Herde einen Herdengebrauchshund, so ist sicherlich der Chihuahua oder Yorkshire Terrier, trotz ihre Temperaments und Muts, nicht der geeignete Partner. Sollte sich einer der Haushaltsmitglieder an Hundehaaren extrem stören oder gar eine Hundeallergie haben, so kann aber durch die umfassende Vorbereitung und sorgsame Auswahl, am Ende die Wahl auf einen Wasserhund oder einen der zahlreichen Hybridhunde als pefekter "match" fallen, da die Suchkriterien mit den Anlagen der vorgenannten Hunde bestens übereinstimmen, da diese wenig bis gar nicht haaren und sich für Allergiker eignen, wie wir im weiteren Verlauf unserer Ausführungen noch sehen werden.

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Was ist ein Hybridhund?

Die gezielte Kreuzung zweier Rassehunde.

Der Ursprung liegt bei Elterntieren zweier unterschiedlicher Rassen

Ein Hybridhund wird oftmals mit dem klassischen Mischlingshund in einen Topf geschmissen.

Dies ist allerdings eine falsche Annahme, denn der Hybridhund hat im Ursprung zwei Elternteile von zwei verschiedenen anerkannten Hunderassen. Der neugeschaffene Designerhund in erster Generation wird also durch den in aller Regel gezielten Geschlechtsakt eines unkastrierten Rüden einer Rasse mit einer fruchtbaren Hündin einer anderen Rasse gepaart und damit zwei Rassen miteinander kontrolliert und beabsichtigt gekreuzt.

Kurz: Wird ein Labrador Retriever mit einem Pudel gepaart, so entsteht eine Hybridhunderasse, nämlich der Labradoodle.

Der Mischling hat wiederum einen Teil, Muttertier oder Vatertier, die einer Rasse angehören und der jeweilige Geschlechtspartner ein Mischlingshund ist oder sogar aus reinen Mischlingspaarungen entsteht. Und häufig sind Mischlingshunde zudem das Ergebnis unbeabsichtigter Paarungen.

Hat die gezielte Verpaarung zweier Hunderassen stattgefunden und ist erfolgreich umgesetzt, werden keine weiteren Hunderassen zukünftig dazu gemischt. Auf Grundlage der ersten beiden Hunderassen und dem daraus entstandenen Hybrid, wird die Zucht also ausschließlich mit den beiden "Stammrassen" weitergeführt. Es wird also auch im Hinblick auf zukünftige Nachzuchten immer wieder auf zwei Elterntiere dieser Rassen zurückgegriffen, um möglichst homogene Hybridhundewelpen zu schaffen. Allerdings trifft man zwischenzeitlich auch auf Hybridhundezuchten, die bei den Nachzuchten auf das Zuchtergebnis vorangegangener Paarungen für die Weiterzucht zurückgreifen und damit die daraus entstehenden Hybridwelpen im äußeren Erscheinungsbild, also ihrem Phänotyp und den sonstigen Anlagen weiter "vermischt" werden und damit das ursprüngliche Ergebnis der ersten Generation weiter verändert und facettenreicher macht. Damit wird das Resultat hinsichtlich den einzelnen Hundepersönlichkeiten mit jeder weiteren Durchmischung schwieriger vorauszusagen und unspezifischer, sprich wie die Zuchtentwicklung in Sachen Wesen, Charakter, Temperament, Aussehen und körperliche Eigenschaften die Nachfolgegeneration beeinflussen wird, da nicht vorhersehbar ist, welche Hunderasse sich im Fortlauf durchsetzen und das jeweilige neugeborene Individuum prägen wird.

Hybridhunde werden bereits seit über 100 Jahren gezielt gezüchtet, wie beispielsweise die Kreuzung von Windhunden und nicht Windhunden jeglicher Rasse, deren Ergebnis der Lurcher war oder die gezielte Verpaarung von American Bulldog und Catahoula Leopard Dog zum Catahoula Bulldog zeigt.

Hunde also auf Grundlage zweier Ausgangsrassen gezielt miteinander zu kreuzen, ist demnach keine vollkommen neuartige Erscheinung, hat aber in den letzten Jahren deutlich an Fahrt zugenommen, da der Wunsch einzelner und die Nachfrage zahlreicher Hybridhundefans, stark gestiegen ist.

Aktuell findet die Hybridhundezucht noch außerhalb jeglicher fester Vorgaben, wie es bei Rassehunden etwa der Rassestandard und die jeweiligen Zuchtordnungen der Zuchtverbände darstellen, statt. Somit werden die Würfe und Welpen auch nicht in einem Zuchtbuch registriert oder eine Ahnentafel als Nachweis ausgestellt und dem Hundekäufer ausgehändigt. 

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Wie kommen in der Regel Hybridhunde zustande?

Normalerweise durch eine beabsichtigte Verpaarung zweier unterschiedlicher Hunderassen.

Der gezielte Deckakt von bspw. einem Golden Retriever Rüden & einer Pudel Dame

Im Gegensatz zum Mischling ist ein Hybridhund wie bereits erörtert, das Ergebnis einer Verpaarung zweier fremder Hunderassen.

Hinzu kommt, dass die Kreuzung und der Deckakt zwischen Hündin und Rüde im Regelfall gewollt und damit aktiv vorgenommen wird.

Um es bildhaft und mit einem Augenzwinkern zu beschreiben:

Halter A trifft Halter B und entschließen sich zu einem aufoktroyierten und verabredeten Liebesakt.

Die Chihuahua Hündin von Halter A darf den Schäferhund Rüden von Halter B kennenlernen. Somit treffen das Herz einer anerkannten Hunderasse auf das Herz der anderen anerkannten Hunderasse. Nun lieben sich die beiden Hunderassen derart intensiv, dass ein Designhund-Welpe entsteht, dann wäre das Ergebnis ein Schähuahua.

Was ist das Ziel Hybridhunde zu züchten?

Da die Verpaarung zweier Rassehunde bewusst und mit voller Intention erfolgt, hat das Vermischen zweier Hunderassen einen gezielten Grund.

Durch die Kreuzung zweier Hunderassen will man die guten und positiven Eigenschaften, sowohl von körperlicher als auch geistiger/mentaler Seite, zusammenbringen. Also möglichst die Stärken und herausragenden Anlagen beider Rassen in sich zu vereinen.

Werden somit ein Rüde und eine Hündin gepaart, die ihre Stärken in einem unterschiedlichen Segment haben, erhofft man sich, dass die Nachkommen, sprich die Hundewelpen, das Gute von beiden Rassehunden und Elternteilen, mit vererbt bekommen. Ob dies dann so ist, kann nicht garantiert werden, da sich durchaus einer der beiden Erbgutträger primär aufdrängen und durchsetzen kann.

Ein Beispiel:

Der Rüde bringt die besten physischen Voraussetzungen mit und verfügt beispielsweise über einen starken Knochenbau und ausgeprägte Muskulatur. Hinzu ist er mutig, unerschrocken und hat einen starken Beschützerinstinkt.

Die Hündin hat ihre positiven Eigenschaften in dem besonders resistenten Haarkleid, da sie ein strapazierfähiges Fell mit dicker Unterwolle trägt. Weiterhin ist die Hündin sehr ausgeglichen, ruhig und äußerst kinderlieb.

Bei der Verpaarung hofft man nun, dass die Hundewelpen und damit die Hybridhunde, diese Eigenschaften vererbt bekommen und über die positiven Qualitätsmerkmale beider Elterntiere verfügen. Also bestenfalls mutige, unerschrockene aber ruhige und ausgeglichene Hundepersönlichkeiten dabei herauskommen, die Kindern generell freundlich und wohlgesonnen sind, mit ihrem Beschützerinstinkt ihren Menschen ein gutes Sicherheitsgefühl vermitteln und zudem bestens körperlich, durch eine starke Muskulatur und Knochenbau, sowie wetterfestes und pflegeleichtes Fell, ausgestattet sind. Eine anspruchsvolle Wunschvorstellung.

Ferner verspricht man sich durch die gezielte Kreuzung zweier Rassen und damit Vermischung von Erbgut, dass die Nachkommen gesundheitlich stabiler sind - ob sie im Gegensatz zu Rassehunden tatsächlich als gesünder gelten, sehen wir in einem der nachfolgenden Kapitel.

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Was gibt es für Hybridhunde?

Eine große Auswahl, vom Labradoodle, über den Pekeapoo bis zum Catahoula Bulldog.

Die verschiedensten Kreationen unter den Hybridhunden

Da die Menschen auf der gesamten Welt, egal ob Amerika, Asien oder bei uns in Europa, so unterschiedliche Wünsche und Bedürfnisse haben, macht der Anspruch auf ein individuelles Produkt, zugeschnitten auf den einzelnen Menschen, auch vor der Tierwelt nicht halt.

Durch das Vermischen zweier Hunderassen wird versucht, den Bedürfnissen der Hundeinteressierten und potentiellen Hundebesitzer noch mehr zu entsprechen und den „richtigen“ Hund zu kreieren.

Somit sind zwischenzeitlich zahlreiche neuartige Hybridhunderassen durch das gezielte Paaren zweier autarker Rassen entstanden. Die Mannigfaltigkeit unter den verschiedenen Hybriden ist erstaunlich und bietet den Anhängern dieser Hundetypen eine große Vielfältigkeit an verschiedenen Charakteren, äußeren Erscheinungsbildern und körperlichen Merkmalen.

Beispiele für geschaffene Hybridhunde / Designerhunde sind:

Labradoodle
Kreuzung zwischen Labrador Retriever & Pudel
Cockapoo
Kreuzung zwischen English Cocker Spaniel & Pudel
Goldendoodle
Kreuzung zwischen Golden Retriever & Pudel
Pekeapoo
Kreuzung zwischen Pekingesen & Pudel
Schnoodle
Kreuzung zwischen Zwergschnauzer & Pudel
Aussiedoodle
Kreuzung zwischen Australian Shepherd & Pudel
Doxiepoo
Kreuzung zwischen Dackel & Pudel
Puggle
Kreuzung zwischen Beagle & Pudel
Westipoo
Kreuzung zwischen West Highland White Terrier & Pudel
Yorkiepoo
Kreuzung zwischen Yorkshire Terrier & Pudel
Shih-Poo
Kreuzung zwischen Shih-Tzu & Pudel
Maltipoo / Moodle
Kreuzung zwischen Malteser & Pudel
Cavoodle / Cavadoodle / Cavapoo / Cavipoo / Cavapoodle / Cavadoo
Kreuzung zwischen Cavalier King Charles Spaniel & Pudel
Buggle / Beabull
Kreuzung zwischen English Bulldog & Beagle
Catahoula Bulldog
Kreuzung zwischen American Bulldog & Catahula Leopard Dog
Boxador
Kreuzung zwischen Deutscher Boxer & Labrador Retriever
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Sind Hybridhunde gesünder als Rassehunde?

Keinerlei Nachweise sind zu finden, dass der Hybridhund gesünder ist, als der Mischling oder Rassehund.

Entscheidend sind Mutter- und Vatertier, sowie deren Vorgängergenerationen

Bei der Gesundheit eines Hundes, kommt es immer auf verschiedene Faktoren an und es muss natürlich im Verlauf jedes einzelnen Hundeindividuums, ob Rassehund, Mischlingshund oder Hybridhund, etwas Glück hinzukommen.

Es gibt keinerlei gesicherte Erkenntnisse, dass ein Hybridhund bzw. Designhund im Durchschnitt gesünder ist, als ein Rassehund oder ein Mischlingshund.

Einige Hundeexperten haben sich bereits in der Vergangenheit mit dieser Fragestellung auseinandergesetzt und sind zu dem Ergebnis gekommen, dass es zwischen der Gesundheit und der Tatsache, dass es sich um einen Hybridhund, Mischlingshund oder Rassehund handelt, keine Wechselwirkung gibt.

Im Endeffekt kommt es darauf an, welche Elterntiere grundsätzlich verpaart wurden und wie deren erblichen und sonstigen Krankheiten, einschließlich genetischer Vorbelastungen durch deren Vorgenerationen, aussehen. Gab es also im verwendeten Genpool der direkten Zuchtlinie beider Rassen in den Vorgenerationen Erbkrankheiten oder sonstige gesundheitliche Auffälligkeiten, die nun mit dem Erbgut bei der Paarung im Hinblick auf das Zuchtziel "Hybrid" weitervererbt werden? 

Ferner drückt man jedem Vierbeiner die Daumen, dass keine angeborenen Schädigungen und Behinderungen ab Geburt vorhandenen sind.

Des Weiteren spielt es eine Rolle, ob das jeweilige Hundeindividuum im Fortlauf seines Hundelebens von größeren Verletzungen und Unfällen verschont bleibt, ob und welche erworbenen Krankheiten oder Behinderungen den jeweiligen Hund heimsuchen.

Darüber hinaus sind Einflussgrößen wie Haltebedingungen, Ernährung, Sozialkontakt, Pflege, Auslastung, Ruhe und Schlaf maßgebliche Treiber, wie jeglicher Hund konstitutionell und hinsichtlich dessen körperlichen und seelischen Wohlbefinden aufgestellt ist, was alles auf die Stabilität und den Zustand der Gesundheit einzahlt.

Kurz: Eine artgerechte und dem Hund angepasste Haltung, etwaige einflussnehmende Ereignisse im Laufe seines Lebens in Verbindung mit den genetischen Vorgaben, wird über das Wohl und Wehe jedes Hundeindividuums entscheiden und nicht die Frage ob es sich um einen Rassehund, Mischling oder eben Hybridhund handelt.

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Unter welchem Begriff ist der Hybridhund noch bekannt?

Der Hybridhund wird auch als Designerhund bezeichnet.

In der Fachwelt und dem Volksmund wird vom Hybridhund oder Designerhund gesprochen

Hybridhunde werden auch regelmäßig als Designerhunde bezeichnet, da sie das gezieltes Ergebnis einer Kreuzung zweier Hunderassen sind, wo man die positiven körperlichen Eigenschaften und Wesensmerkmale zusammen vereint. Die Personen, die die gewünschte Verpaarung vornehmen, sind quasi dann die "Designer" der neuen Hundegattung.

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Wie viele Hybridhunde werden in Deutschland jährlich geboren?

Es sind keine eindeutigen Zahlen, da nur zwischen Rassehunden und Mischlingen unterschieden wird.

Die hohe Anzahl an verschiedenen Hybridhundarten lässt auf eine hohe Fangemeinde schließen

Leider gibt es keine genauen Daten, wie hoch die Anzahl der jährlich neugeborenen Hybridhundewelpen ist.

Der Verband für das Deutsche Hundewesen e.V. (VDH) spricht aktuell von ca. 500.000 neugeborenen Welpen in Deutschland, wovon ca. 135.000 Mischlingshundewelpen sind. Hinzu kommen weitere 20.000 Mischlingswelpen, die aus dem Ausland jährlich nach Deutschland importiert werden.

Damit ergibt sich eine rechnerische Gesamtgröße von ungefähr 155.000 Mischlingswelpen.

In diesen 155.000 Mischlingswelpen wiederum, werden die neugeborenen Hybridhundewelpen eingerechnet sein.

Da die Beliebtheit und Nachfrage nach Hybridhunden im Allgemeinen in den letzten Jahren stark zugenommen hat und weitere neuartige Hybridhunderassen zu den seit längerem bekannten hinzukamen, kann man davon ausgehen, dass die Zahl der neugeborenen Hybride von Jahr zu Jahr steigt.

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Für wen eignet sich ein Hybridhund?

Käufer favorisieren oftmals die Kombination der positiven Eigenschaften zweier Hunderassen.

Ganz bestimmte Beweggründe führen zum Hybridhund

Eine Zeit lang waren es primär Menschen, die an Allergien litten, die auf einen Designhund zurückgegriffen. 

Es gab die weitläufige Meinung, dass Hybridhunde deutlich weniger Allergene produzieren und damit den unter Allergien leidenden Personen, weniger zu schaffen machen würden.

Dies ist mittlerweile allerdings zu Teilen widerlegt worden, da Allergene auch über Haut und Speichel übertragen werden können. Dennoch eignet sich ein Hybridhund durch den in aller Regel reduzierten Haarausfall auch für Menschen, die unter eine Hundeallergie leiden. Mehr dazu findet ihr in unserem ergänzenden Artikel.

Weiterhin sind andere wiederum an Hybridhunden interessiert, die durch die Zusammenführung zweier autarker Hunderassen, sich durch die Kreuzung und Durchmischung einen Hund versprechen, der die besten Attribute der beiden Rassen akkumuliert in sich vereint und prinzipiell an beiden zusammengeführten Rassen Gefallen gefunden hat.

Andere wiederum finden das Aussehen einiger Hybridhunde als besonderes Prädikat und relevanten Faktor, um sich für einen Labradoodle, Boxador, Westipoo, Cockapoo oder Buggle final zu entscheiden.

Weiters ist ein Hauptargument für viele Hybridhundehalter, dass diese Hunde in aller Regel deutlich weniger Haaren und damit der hygienische Aspekt eine wesentliche Rolle für die Anschaffung gespielt hat.

Aber auch im Hinblick auf eine angestrebte Verwendung gewinnen manche Hybridhunderassen immer mehr an Bedeutung. Denn sie sind auf Grund ihrer besonderen Wesenseigenschaften und Anlagen vielfach als Assistenzhunde, Therapiehunde und Rettungshunde im Einsatz, um hilfsbedürftige Menschen im Alltag zu unterstützen oder gar durch ihre tatkräftige Mitarbeit bei Rettungseinsätzen Menschenleben aktiv zu retten. 

Ferner eignen sich manche Hybridhunderassen auch für verschiedene Hundesportarten und sind natürlich tolle Familien- und Begleithunde.

Dass Hybridhunde immer mehr Anerkennung gewinnen, kann man beispielsweise im Bereich der Diensthunde sehen, wo Hybridhunderassen mit bestimmten Anlagen, auch als Drogen- oder Personenspürhunde zum Einsatz kommen.

Um zurück zur Eingangsfrage zu kommen: Der Hybridhund kommt für viele potentielle Hundeliebhaber in Frage, außer es ist zwingend erforderlich eine bestimmte anerkannte Hunderasse zu führen, wie es beispielsweise im Falle von Jagdhunden ist, wo nicht jeder Hund zur Ausbildung und Jagdtauglichkeitsprüfung zugelassen ist. Gleiches gilt für die eine oder andere Hundesportart, spezielle Verwendung oder wenn der potentielle Hundekäufer mit einer bestimmten Rasse selber eine Zucht aufbauen möchte.

In der Regel gibt es drei unterschiedliche Bezugsquellen

Wenn ihr euch mit der Anschaffung und dem Kauf eines Hybridhundes beschäftigt und nach allem Abwägen und Überlegungen eine positive Entscheidung getroffen habt, stellt sich die Frage, ob ihr einen Hybridhundewelpen kaufen wollt oder es ein Hybridhund sein soll, der sich bereits in einer fortgeschrittenen Lebensphase befindet.

Was wir damit meinen?

Es gibt schlichtweg Menschen, für die kommt nur die Anschaffung eines neugeborenen Welpen in Frage, wohingegen andere einen anderen Ansatz verfolgen und nicht abgeneigt sind, einem bereits ausgewachsenen Hybridhund ein neues Zuhause zu schenken.

Welpenkäufer wollen unbedingt aktiv die einzelnen Welpenphasen begleiten und gestalten, also Einfluss bei der Welpenaufzucht auf die Formung der Hundepersönlichkeit in allen Belangen nehmen. Andere Hundebesitzer sind aber vielleicht glücklich, dass ein Hund bereits seine frühen Lebensphasen abgeschlossen hat und nimmt gerne eine Vorgeschichte und prägende Vergangenheit in Kauf, möchte aber aktiv etwas in Sachen Tierschutz tun und einen erwachsenen Hybrid adoptieren. Wie auch immer.

Um dann auf die Suche nach dem richtigen Hybridhund gehen zu können, gibt es drei verschiedene Zugangswege, die jeder potentielle Hundehalter je nach Präferenz wählen kann:

  • Tierheim / Tierschutzorganisation
  • Gewerbsmäßiger Züchter
  • Privater Anbieter / Hobbyzucht

Kauf oder Adoption eines Hybridhundes aus dem Tierheim

Einer der möglichen Bezugsquellen im Hinblick auf die Anschaffung eines Hybridhundes, ist eines der zahlreichen in Deutschland ansässigen Tierheime und tätigen Tierschutzorganisationen, in denen leider viel zu viele Hunde aller Art ihr aktuelles Zuhause haben. 

Seien es Rassehunde, Mischlingshunde und Hybridhunde verschiedener Couleur, allesamt leben hier in "Gefangenschaft" und warten mit ihren individuellen Schicksalen auf die Vermittlung und eine 2. Chance.

Das Tierheim bzw. die Tierschutzorganisation ist vor allen Dingen für die Menschen eine tolle Alternative bei der Suche nach dem richtigen Hund, wenn einerseits das aktuelle Lebensalter des Hundes keine Rolle spielt und andererseits der Suchende die Intention verfolgt, in Sachen Tierschutz aktiv zu werden.

Da es sich bei Tierheimhunden im Allgemeinen um Hundeindividuen handelt, die bereits eine Vergangenheit mitbringen, gilt es aber hier einiges vor der endgültigen Übernahme mit den Betreibern und Verantwortlichen abzuklären und zu beachten. Um was es sich hierbei handelt, könnt ihr nun gerne in unserem ergänzenden Artikel "Ein Hund aus dem Tierheim - was gilt es zu beachten?" nachlesen.

Kauf über den Züchter

Wie auch bei Rassehunden gibt es bei Hybridhunden gewerbsmäßige Züchter, die für die Anschaffung eines Hybridhundewelpen in Betracht kommen. 

Seit einigen Jahren konzentrieren sich auch verschiedene Hundevereine auf die Zucht von Hybridhunden, in denen Hybridhunde-Züchter sich organisieren, eigene Zuchtbücher geführt und Abstammungsnachweise ausgestellt werden, die allerdings von den großen kynologischen Dachverbänden wie der Fédération Cynologique Internationale (FCI), dem Verband für das Deutsche Hundewesen e.V. (VDH) oder auch dem Kennel Club (KC) in England und dem American Kennel Club (AKC) in den Vereinigten Staaten von Amerika, nicht anerkannt sind, da diese sich ausschließlich um die Belange von Rassehunden kümmern und damit die Interessenlage eine völlig andere ist.

Da es aber immer mehr Verfechter und Anhänger der verschiedenen Hybridhunderassen gibt, wird von Seiten der Hybridhunde-Vereine und deren aktiven Mitglieder intensiv für eine Anerkennung der einzelnen Rassen analog der Rassehunde, gekämpft. 

Folgende Hybridhunde-Vereine können demnach für eine etwaige Anschaffung über den Züchter weiterhelfen:

  • Internationaler Canis Club (ICC)
  • Internationaler Zuchtverein seltener und neuer Hunderassen (ZSNH IG)
  • Internationaler Verein der Rassehundezüchter (IVR-IVRA)
  • Gemeinschaft Deutscher Hundezüchter e.V. (GDH e.V.)

Kauf des Hybridhundes über Privat / Hobbyzucht

Der dritte Zugangsweg über den ihr einen Hybridhund oder Designhund beziehen könnt, sind Hundehalter die privat zwei Hunderassen gekreuzt haben, um gezielt Hybridhundewelpen zu erhalten.

Hier spricht man auch von sogenannten Hobbyzuchten.

Auch hier ist es von entscheidender Bedeutung, sich genau den Zustand der Hunde und Nachzuchten vor Ort anzuschauen, ein genaues Bild über die Haltebedingungen sowie die Kompetenz und Seriosität des Anbieters zu verschaffen.

Zudem raten wir generell zu einem offiziellen Kaufvertrag und den Nachweis, dass die Welpen geimpft und regelmäßig entwurmt wurden, gesundheitlich also bestens aufgestellt sind.

Was es sonst noch alles in Sachen Welpenkauf, ob Rassehund, Hybridhund oder Mischlingshund zu beachten gilt, könnt ihr nun hier nachlesen.

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Fazit

Vor dem Kauf mit allen Beteiligten prüfen, ob der Hybridhund der richtige Hund ist.

Etwas Zeit und Gedanken in die Entscheidung investieren

Ob ihr euch einen Hybridhund, Mischlingshund oder Rassehund am Ende des Tages kaufen werdet, verlangt im Vorfeld einiges an Arbeit und Hirnschmalz, damit ihr nach eingehender Prüfung zahlreicher relevanter Fragen, die richtige Entscheidung fallen könnt.

Der Kauf und die Anschaffung des richtigen Hundes, ist ein perspektivisch und langfristig anzulegender Entschluss, da schließlich ein Hund für sein gesamtes Hundeleben einziehen soll. Sprich man sollte mit allem Wenn und Aber hinter der getroffenen Entscheidung stehen und möglichst keine Zweifel offenlassen, die sich im Nachgang negativ auf die gesamte Haltung, persönliche Lebenssituation und eines der Beteiligten einschließlich Hund, auswirkt. 

Stimmt euch im Familienrat ab und überlegt, wie ihr euren zukünftigen Hund einsetzen und verwenden möchtet und welches Anforderungsprofil der zukünftige tierische Partner erfüllen soll. Muss es dann nicht unbedingt eine spezielle Rasse sein, kommt neben dem Mischlingshund vielleicht auch ein Hybridhund in die engere Auswahl und wird am Ende euer Herz erobern und seinen Platz bei euch finden.

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