Beagle

Schlappohriger Charakterhund aus Großbritannien

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Zuletzt aktualisiert am: 12.12.2023

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Das wichtigste in Kürze

  • Bekanntester Beagle der Welt? Snoopy!
  • Beliebte Jagdhundehunderasse bei Groß und Klein, Alt und Jung, Familien, Paare und Singles
  • Feinnasige Schnüffelnase mit großem leidenschaftlichen Jägerherz
  • Erobert mit seinen flauschigen Hängeohren und treuherzigen Hundeblick die Menschenherzen
  • Fröhlicher, aufgeweckter Charakterhund mit ausgeglichenem Wesen für konsequente Besitzer

Der Beagle liegt in der Beliebtheitsskala bei Hundefreunden auf der ganzen Welt sehr weit vorne. Und dies hat der kleine Laufhund einem berühmten Vertreter zu verdanken, denn die Rasse ist seit dem erstmaligen Erscheinen der Comicserie "Snoopy" in aller Munde.

Schaut man sich aber die wahrhaftigen Beagle mit ihren weichen Schlappohren an, so überkommt die allermeisten der Drang den kleinen Rassehund unweigerlich zu knuddeln und seine unmittelbare Nähe zum Schmusen und Kuscheln zu suchen.

Neben seinem äußeren Erscheinungsbild, dass von seiner Schönheit und Attraktivität in den unterschiedlichsten Farbvarietäten geprägt ist, bezaubert die Rasse aber auch mit ihren sonstigen körperlichen Qualitäten und ihrem vorzüglichen Wesen.

Als anerkannte Spürnase bei den unterschiedlichen Jagdaktivitäten als ausgebildeter Jagdbegleiter, überzeugt er mit seiner Jagdpassion und dem ausgeprägten Finderwillen beim Aufspüren des Wilds. Als Familien- und Begleithund an der Seite seiner Bezugsmenschen schätzt man seinen freundlichen, fröhlichen und lebhaften Charakter, zudem gilt er als anhänglich, kinderlieb und umgänglich. 

Dennoch sollte man diese selbstbewussten Kerlchen nicht unterschätzen, denn ihre Willensstärke kann situativ durchaus in Sturheit und Dickköpfigkeit ausarten, zudem muss sein Jagdtrieb rassespezifisch bei entsprechenden Beschäftigungsformen ausreichend gereizt und kontrolliert ausgelebt werden können, da etwaige Unterforderung sonst zu eigenständigen Aktivitäten als Ersatzbefriedigungsmaßnahmen tendieren kann. 

Worauf es also alles bei der Anschaffung und Haltung eines Beagles ankommt, wie die Rasse entstanden ist, welche Rassemerkmale den kleinen Kerl auszeichnen, welche Wesenseigenschaften die Persönlichkeit bilden, was es in Sachen Gesundheit, Pflege und Fütterung für Besonderheiten gibt, sowie zahlreiche Praxistipps für den Alltag mit einem Beagle, findet ihr nun durch die weitere Lektüre unserer Rassebeschreibung. 

Nummer: 161
Gruppe: 6. Laufhunde, Schweißhunde und verwandte Rassen
Sektion: 1. Laufhunde
Subsektion: 3. Kleine Laufhunde
Arbeitsprüfung notwendig? Ja
Ursprung
Vereinigtes Königreich von Großbritannien
Patronat -
Verwendung

Laufhund

Datum der Veröffentlichung 13. Oktober 2010
Datum der vorläufigen Bestätigung -
Datum der finalen Bestätigung 26. April 1955
Link zum FCI-Standard FCI - Beagle

Wie entstand unser Rassenname?

Belegbar ist zu unserem Namen Beagle lediglich, dass das Lexikon „Oxford Englisch Dictionary“ die erste schriftliche Erwähnung auf das Jahr 1475 datiert. Über den Ursprung unseres Namens existieren die unterschiedlichsten Theorien, die den Namen aus unterschiedlichen Worten der keltisch-gälischen, der französischen und sogar der deutschen Sprache ableiten. Immer stehen aber zwei unserer herausragenden Eigenschaften im Fokus der Erklärung: Einerseits die geringe Körpergröße und andererseits unsere Schnauzen- und Kehlenregion, die für das Geläut genannte eigenartige Bellen der Beagle so sinnbildlich steht, wie für unseren guten Appetit.

Klar, dass sich eine ordnungsgemäße französische Erklärung aus der Kulinarik ergibt: Gängig ist es beispielsweise die Idee, das Wort Beagle aus dem altfranzösischen Wort „begueule“ abzuleiten. Das Wort setzt sich der Theorie zufolge aus einer verkürzten Form von „basse“ für tief und „gueule“, das Kehle oder Schnauze bedeutet und heute noch in Wortkreationen wie den Feinschmecker bezeichnenden „fine geule“ kulinarische Bedeutung hat. Zusammengesetzt bedeutete beguele also in etwa etwa offene oder tiefe Kehle oder Schnauze, was einerseits auf die Vielfräßigkeit der meisten Beagle anspielt. Alternativ kann hiermit, wie auch mit dem im Französischen gebräuchliche Verb „beugler“, das heute brüllen oder muhen bezeichnet, auf unser spurlautes Geläut genanntes Bellen angespielt werden. Auch der Altdeutsche Begriff „begele“, der schimpfen bedeutet, spielt auf das Geläut an.

Ein anderes Rassemerkmal, nämlich die geringe Größe, wird als Grund für die Ableitung des Rassennamens aus den altenglischen und gälischen Begriffen „begle“ und „beag“ für „klein“ herangezogen.

Welches Problem sollten wir lösen?

Die Jagd war von Anfang an ein den Bund zwischen Mensch und Hund oder Beagle begründendes Element, das aber auf so vielfältige Art ausgeübt werden kann, dass die Anforderungen an die Hunde von einer Jagdart zur anderen sehr variieren. 

Hasen haben den Menschen zwar schon immer geschmeckt, ließen sich aber nicht so leicht fangen, da sie einerseits sehr schnell und wendig, andererseits aber auch sehr ausdauernd sind. 

Eine Jagd zu Pferd ist wegen des Wendigkeitsvorteils der Hasen schwer. Zu Fuß war der Mensch andererseits zu langsam, um es mit den Hasen aufzunehmen. Es musste also ein hierauf spezialisierter Hund her. 

Wie wurden wir eingesetzt?

Traditionell werden Beagle-Meuten zur Jagd auf Hasen eingesetzt und dabei zu Fuß geführt. Im Grunde wird dabei die Beagle-Meute von der Leine gelassen und stöbert dann die Hasen anhand seiner Geruchsspur auf. Sobald einer der Beagle eine frische Hasenfährte in der Nase hat, fängt zu auf Beagle-Art an zu bellen. Der Rest der Meute wird durch das Gebelle, Geläut genannt, auf den Findererfolg des Kollegen aufmerksam und schließt sich ihm an. 

Der Hase wiederum erfährt durch das Geläut, dass ihm jemand auf den Fersen ist und hat die Möglichkeit, mit einiger Ruhe und einigem Vorsprung zu flüchten. Hasen haben die Angewohnheit, in ihrer Standorttreue zum Ausgangspunkt ihrer Flucht zurückzukehren. Andererseits haben Beagle die Angewohnheit, seiner frischen Geruchsfährte sehr ausdauernd zu folgen. 

Die Kombination aus beidem führt dazu, dass der Hase in großen Kreisen flüchtet, die Meute aber nicht endgültig abschütteln kann und dass das ganze Gespann daher immer wieder im Kreis läuft. 

Der Jäger hat also alle Zeit der Welt, sich einen günstigen Abschnitt des Kreises zu suchen und zu warten, bis der Hase, der dem Gebell mit einigem Abstand vorausläuft, abzupassen. Hin und wieder verharrt der Hase, um zu prüfen, wie groß sein Vorsprung ist. Das ist dann der beste Moment für den Jäger, ihn zu erlegen.

Wo stammen wir her?

Schon der Grieche Xenophon beschrieb um 430 vor Christus Hunde von ähnlicher Größe und Aussehen wie die heutigen Beagle, die Hasen jagten und zu Fuß geführt wurden. Der britische „The Beagle Club“ ist der Meinung, dass von hier aus auch die Urrasse durch die Römer bis auf die britischen Inseln verbreitet wurde, unabhängig davon, ob die dort schon lebenden Kelten bereits über ähnliche Hund zur Hasenjagd verfügten oder nicht. 

Schlussendlich wurde auf den britischen Inseln im Mittelalter erst der Begriff Beagle als Synonym für kleine, Hasen jagende, feinnasige Hunde geprägt und 1475 erstmalig schriftlich dokumentiert wurde. 

Feststeht weiterhin, dass am englischen Königshaus immer wieder, beispielsweise von Elizabeth I. eine Meute „singing Beagles“ gehalten wurde, die so klein waren, dass sie in die Taschen der Jagdjackets der Ladies passten. Der Namenszusatz „singing“ bezieht sich auf das Geläut der Hunde, das ihnen durch ihre wechselvolle Entstehungsgeschichte während der folgenden Jahrhunderte erhalten blieb. 

Auf dem Weg zum heutigen Beagle, spielen weiße Hubertushunde (Talbots), später auch North-Hounds genannt, sowie South-Hounds eine wesentliche Rolle.

Welche Rassen sind unsere Vorfahren?

Im Mittelalter wurde nicht alles dokumentiert, was so geschah, also auch nicht, wie die ersten Beagle entstanden. Aus diesem Grund fehlen wissenschaftliche Beweise zum Beleg der folgenden Entstehungslegende.

Diese geht davon aus, dass die Geschichte der Beagle und der Briten selber in einem Punkt identisch ist: Die historischen Vorfahren beider sind Kelten, Angel-Sachsen und vor allem Normannen.

Wie die Normannen selber, so sollen auch ihre Talbot genannten Hunde durch die im Jahr 1066 unter Wilhelm dem Eroberer erfolgte und bis heute letzten erfolgreichen Eroberung der britischen Inseln, zu Vorfahren vieler Engländer geworden sein. Daran wird festgehalten, obwohl es keine Belege gibt, dass Talbots irgendwann in Frankreich oder in England vor der Mitte des 16. Jahrhundert auftauchten.

Die Talbots ihrerseits sollen der Legende zufolge vom seit ca. 1.000 im belgischen Mönchskloster Saint-Hubert gezüchteten St. Hubertus Hund abstammen. Die Sankt-Hubertus-Hunde sind im Grunde nichts anderes, als Bloodhounds und Stammväter vieler freinnasiger moderner Hunderassen.

Um der Langsamkeit der Talbots entgegenzuwirken, kreuzten die Briten ihre windhundartigen Greyhounds keltischen Ursprungs ein. Das Ergebnis dieser Kreuzung und vielleicht weiterer, regional unterschiedlicher Kreuzungen waren der sogenannten Southern Hound und der Northern Hound, der auch Northern Beagle genannt wurde.

Diese Hunde verschwanden größtenteils im 19. Jahrhundert, als die Jagd zu Pferde populärer wurde. Einzig bei einigen Bauern im Süden der Insel wurde zur Wildschadensbekämpfung noch mit Meuten aus Nothern und Southern Hounds Kaninchen jagten. Es wird angenommen, dass diese Meuten, vor allem die Meute Reverend Phillip Honeywoods in Essex um 1830 herum die Keimzelle unserer heutigen Beagel-Rasse bildete. 

Gleichzeitig wurde der damals abnehmenden Beliebtheit Beagle-ähnlicher Rassen durch den Umstand massiv entgegengewirkt, dass sowohl der Ehemann Queen Victorias, Prinz Albert, als auch der Graf von Winterton um diese Zeit herum ebenfalls Gefallen an Beagles fanden und je eine Meute unterhielten.

In den 1840er Jahren verschwanden die Unterschiede zwischen North- und South-Hounds und sie vermischten sich zunehmend zum modernen Beagle, wenn auch damals noch kein fester Rassestandard bestand und die Bandbreite der Hunde, die als Beagle bekannt waren, bezüglich Größe und Charaktereigenschaften groß war. 

Noch 1856 wurden von Fachleuten vier Beagle-Varietäten von denen sich drei nach der Größe unterschieden. Der kleinste Schlag waren die Zwerg-Beagle, die in eine Satteltasche passten; die mittelgroßen Beagle und die Fox-Beagle als kleinere und langsamere Version der Foxhounds. Last but not least gab es auch noch eine Mixtur aus Beagle und einer schottischen Terrier-Rasse: den Rauhaar- oder Terrier-Beagle.

Als um 1890 der erste Rassestandard vom englischen Beagle Club verfasst wurde und um 1896 die Zuchtschauen eingeführt wurden, kam langsam Ruhe und Ordnung in die Reinzucht unserer Rasse und eine einheitliche Form entstand.

Wie haben wir uns auf der Welt verbreitet?

Stimmen die Annahmen des britischen Beagle-Clubs, dass unsere Vorfahren mit den Römern aus Griechenland auf die britischen Inseln kamen, so kann man sagen, dass wir von diesen frühen Beagles viel gelernt haben, wenn es um die Nutzung der Verbreitungsmöglichkeit innerhalb riesiger Imperien geht. Denn im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert gab es kaum eine geeignetere Nation als die englische, weltweite Verbreitung im Gefolge der damals größten Kolonialmacht zu erreichen.

Die Briten liebten ihre sie mit Stolz erfüllenden Traditionen und wollten sie auch während der Dienstzeit in den Kolonien nicht missen. Neben Tee und Kricket stand auch das Beagling hoch im Kurs, was zu einiger Bekanntheit der Beagle in den Kolonien führte.

Unsere feine Nase und der Instinkt für große Reiche führte uns auch schon bald in die USA. Bereits in den 1840ern sollen wir dort zur Jagd eingesetzt worden sein, wobei es sich zu diesem Zeitpunkt noch nicht um reinrassige Beagle handeln konnte, da diese ja selbst im Mutterland noch in weiter Ferne lagen. In den 1870ern wurden aber nachweislich die ersten modernden Beagle zur Weiterzucht nach Illinois verkauft und vom amerikanischen Züchterclub 1885 als Rasse anerkannt, worauf sich 1888 „The National Beagle Club of America“ gründete. 

Nach Deutschland kamen wir mit der britischen Rheinlandarmee quasi als Besatzer nach dem 2. Weltkrieg, allerdings waren wir die Besatzer mit Charme. So konnten wir auch in Deutschland, aber auch in den übrigen Ländern Mittel- und Nordeuropas schnell eine Fangemeinde aufbauen.

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Aktuelles zum Beagle

Wie beliebt ist der Beagle und wie wird er heute eingesetzt?

Beliebtheit der Rasse heute

Heute zählen Beagle weltweit zu den beliebtesten Hunderassen überhaupt, wobei wir uns in der neuen Welt, vor allem in Kanada und den USA der größten Beliebtheit erfreuen. Hier kommt auch unser bekanntester Vertreter her: der Peanuts-Held Snoopy.

Welchen Stellenwert der Beagle in deutschen Hundehaushalten hat, zeigt nicht zu Letzt die jährlich erscheinende statistische Erhebung des Verbands für das Deutsche Hundewesen e.V. (VDH), die in ihrer Welpenstatistik alle neugeborene und gemeldeten Welpen der VDH-organisierten Züchter herausgibt. Dabei belegt der Beagle seit Jahren konstant einen Mittelfeldplatz in den Top 50 der anerkannten Hunderassen.

Die weltweite Popularität ist ferner an einem herausragenden 6. Platz beim American Kennel Club (AKC) in den Vereinigten Staaten von Amerika abzulesen - auch hier findet man den Beagle also in tausenden amerikanischen Beagle-Haushalten.

Durch die Vermählung von Meghan Markle und Prinz Harry, rückte der Beagle noch stärker in den Fokus aller Hundeliebhaber, speziell in Großbritannien. Dies war nicht zum ersten Mal, dass eine Rasse durch die Königsfamilie einen weiteren Popularitätsschub erhielt. Denn der Beagle Guy rückte bei den Feierlichkeiten ins Blickfeld von Millionen Fernsehzuschauern und anwesenden Royal-Fans, der im Wagen der Königin bei dem Hochzeitskonvoi mitfuhr und in den darauffolgenden Zeiten immer wieder an der Seite von Meghan und Harry auftauchte. Wie der Kennel Club (KC) in einem Artikel informierte, stiegen die Anfragen nach Beagle-Welpen, einen Tag nach der Hochzeit, um sagenhafte 42%.

Verwendung heute

Beagling ist auch heute noch ein geflügeltes Wort in den englisch sprachigen Ländern. Allerdings ist es nicht so, dass es heute immer die tatsächliche Jagd bezeichnet.

Sowohl im Mutterland auf der der Insel als auch in Nord Amerika gibt es Beagling-Clubs, die große Schleppjagden veranstalten, die zu Fuß gearbeitet werden. Hier ist zwischenzeitlich aus Tierschutzgründen der lebende Hase durch eine Geruchsattrappe ersetzt worden.

Daneben werden wir aber vor allem in den USA immer noch zur Hasenjagd eingesetzt, das allerdings ohne den Glanz der altenglischen Tradition, sondern unseren Veranlagungen entsprechend mit dem Ziel, einige Hasen zur Strecke zu bringen. 

Auch in Deutschland werden wir vereinzelt auch auf der Jagd geführt und sind von offizieller aus als Jagdhunde anerkannt. Innerhalb der Jagd in Deutschland liegen unsere Stärken klarerweise auch in der Hasenjagd, aber auch als Finder von Schalenwild, also Hirschen, Rehen und Schweinen im Rahmen großflächiger Treibjagden. Hier liegt der Vorteil darin, dass sowohl Jäger als auch das Wild aufgrund unseres Spurlauts genau einschätzen können, wo wir sind. Das Wild hat dadurch die Möglichkeit, in aller Ruhe den Standort zu wechseln, was wiederum den Jägern die Möglichkeit einräumt, in aller Ruhe und zielsicher einen Schuss anzubringen. Sollte ein geschossenes Wild noch weglaufen können, obwohl es bereits tödlich getroffen ist, sind wir bei entsprechender Ausbildung perfekt in der Lage, das Wild anhand der Schweissfährte zu finden.

Bei der Jagd nach dem Hasen steht unser feiner Geruchssinn im Vordergrund, der sich auch von offizieller Seite im Rahmen der Zoll- und Polizeiarbeit hervorragend nutzen lässt, wenn man uns beibringt, nach verbotenen Stoffen wir Rauschgift, Waffen oder Sprengstoffen zu suchen. Hier werden wir also zum Diensthund ausgebildet und an der Seite unseres Dienshundeführers zur Bekämpfung von kriminellen Machenschaften, eingesetzt.

Da wir Beagle ein freundliches, sanftes und einfühlsames Wesen mitbringen, findet man uns ferner als abgerichtete Therapiebegleithunde im Einsatz bei der tiergestützten Behandlung und Therapie von hilfsbedürftigen Menschen, so z.B. in Behindertenstätten, Alten- und Pflegeheimen, Schulen und Kindergärten.

Durch unsere hervorragenden Sinnesorgane, besonders auf Grund unserer exzellenten Nase, sind wir zuverlässige Partner nach vollendeter Ausbildung, im Bereich des Rettungshundewesen, wo wir als Rettungshunde vermisste Personen aufspüren und finden sollen.

Auf Grund unserer Veranlagung zum Meutetier bringen wir ein hohes Maß an sozialem Verhalten mit, das für uns Segen und Fluch zugleich ist. Einerseits sind wir derart leidensfähig und aggressionsfrei, dass wir selbst bei quälenden Schmerzen nicht häufig zubeißen oder schnappen, was uns weltweit zu der beliebtesten Hunderasse für Tierversuche in Labors gemacht hat. 

Andererseits lebt die große Mehrheit der Beagle heute weder in Labors noch in Jagdmeuten, sondern eben weil wir eine so freundliche Rasse sind häufig als Familienhund. Hier sind wir dann regelmäßig auch im Bereich des Hundesports aktiv und treten bei Hundeausstellungen und Zuchtschauen auf.

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Wie ist es um die Physis des Beagles bestellt?

Welche körperlichen Rassemerkmale bringt der Beagle mit und welche Vor- und Nachteile hängen mit ihnen zusammen?
Lebenserwartung
Rüden
9 - 14 Jahre
Hündinnen
9 - 14 Jahre
Widerristhöhe
Rüden
33 - 40 cm
Hündinnen
33 - 40 cm
Gewicht
Rüden
10 - 18 kg
Hündinnen
10 - 18 kg

Schläge und Varietäten

Unter Schlägen und Varietäten versteht man unterschiedliche Ausprägungen innerhalb einer Rasse. Diese Unterschiede können beispielsweise in der Größe, der Fellart oder der Fellfarbe bestehen.

Während früher noch offiziell anerkannte Größenvarietäten wie der kleine Pocket-Beagle existierten und auch heute noch hin und wieder solch kleinen Beagles angeboten werden, ist es aber so, dass diese dann außerhalb der offiziellen Standards liegen und nicht mehr zur Zucht zugelassen würden.

Bei Beagles ist es außerdem so, dass zwei leicht unterschiedliche Rassestandards bestehen. Einerseits existiert der Rassestandard aus England, der über die FCI, also dem internationalen Hundeverband in Brüssel, auch für Deutschland und den Rest Europas gilt. 

Der American Kennel Club arbeitet zwar auch mit dem FCI zusammen, ist ihm aber nicht untergeordnet und hat einen eigenen Standard für die Beagle-Zucht erlassen, demzufolge ein Beagle nicht höher als 38 cm sein darf, weshalb die amerikanischen Beagle im Durchschnitt etwas kleiner als die die europäischen sind.

Im für Deutschland gültigen Rassestandard werden Beagle in den unterschiedlichsten Farbschlägen gezüchtet, die wir unter Fell und Farbe eingehend besprechen.

Dennoch ein Kurzüberblick an dieser Stelle:

  • Dreifarbig (schwarz, braun und weiß), (blau, weiß und braun)
  • Zweifarbig immer mit dem Grundton weiß: dachsfarbig gefleckt (Badger-pied), hasenfarbig gefleckt (Hare-pied), zitronengelb gefleckt (Lemon-pied), zitronengelb (lemon) und weiß, rot und weiß, schwarz und weiß
  • Einfarbig weiß

Allgemeines Erscheinungsbild

Das allgemeine Erscheinungsbild aller Beagles ergibt sich aus den Aufgaben, für die wir über Jahrhunderte gezüchtet wurden, also die Jagd in einer Meute zu Fuß auf Niederhaarwild wie den Hasen oder Kaninchen.

Das Leben in einer Meute erfordert ein hohes Maß an Kommunikation und einige Freundlichkeit und Toleranz gegenüber den anderen Meutemitgliedern. Wie alle Hunde kommunizieren auch wir Beagle vor allem mit Körpersprache, die auf Grund des Meute-Daseins eher positive Zeichen senden sollte. Das ist der Grund, warum wir einen sympathischen und freundlichen Eindruck machen.

Um uns zu Fuß noch folgen zu können einerseits und um dem kleinen Wild, das problemlos und zügig auch durch Unterholz und bodennahes Gebüsch flüchten kann folgen zu können andererseits, aber auch, weil ausgeschlossen werden sollte, dass wir das Wild tatsächlich fangen, war es wichtig, dass wir nicht zu groß und hochläufig sind.

Andererseits fordern lange Verfolgungen einen robusten und athletischen Körperbau, bei dem die tragenden Teile, also die Knochen der Läufe und die Muskulatur stark und athletisch sind. Dem Herz-Lungen-System muss dann im Brustkorb genug Platz geboten werden, um den Organismus auch bei großer Anstrengung mit genug Sauerstoff zu versorgen. 

Die insgesamt also robuste und athletische Erscheinung, die aber nicht grob wirkt, ergibt sich somit aus dem Kompromiss zwischen der Notwendigkeit zur Wendigkeit im Gebüsch und der geforderten Ausdauer.

Außerdem arbeiten Beagle intensiv mit der Nase. Eine feine Nase setzt aber voraus, dass ausreichend Platz für Geruchsrezeptoren vorhanden ist, woraus folgert, dass der Fang mit der darüberliegenden Nase die Hälfte des Kopfes ausmacht und nicht spitz zulaufend ist, damit ausreichend Luft eingesogen werden kann.

Fellfarben & Fellarten

Felldichte dicht
Fellstärke dick
Fellform glatt
Fellhärte mittelhart
Felllänge kurz
Unterwolle Ja
Fellmuster einfarbig, zweifarbig, dreifarbig, gefleckt, getüpfelt
Fellfarbe Schwarz, Braun, Weiß, Rot, Blau, Gelb

Auch das wetterfeste und dichte Fell aller Beagle ergibt sich aus der Anforderung, auch bei schlechtem oder kaltem Wetter jagen zu können und gegen den ein oder anderen Ast oder Dorn im Gebüsch geschützt zu sein. Die kurzen Haare unseres Fells kann sich auch nicht im Geäst verheddern und lässt sich leicht reinigen. 

Das Haarkleid ist ein double-coat also doppeltes Haarkleid, bestehend aus dem kurzhaarigen, dichten Deckhaar und einer leichten, flauschigen Unterwolle.

Auch wenn es Beagle in verschiedenen Farbvarianten gibt, ist eines immer wichtig: Die Farbe der Rutenspitze muss immer weiß sein und muss hoch getragen werden, damit wir im Unterholz leichter für den Jäger sichtbar sind. Davon abgesehen gibt es uns dreifarbig, zweifarbig jeweils mit verschiedenen Farben und einfarbig weiß.

Am häufigsten verbreitet sind dreifarbige Beagles, bei denen weiß die Grundfarbe ist, die entweder von schwarzen oder von blauen und braunen Bereichen unterbrochen wird. Die meisten dreifarbigen Beagle-Welpen sind zunächst zweifarbig: das braun fehlt meist und bildet sich aus den schwarzen Fellbereichen im Laufe der Entwicklung zum erwachsenen Hund.

Häufig findet sich schwarz oder blau auf dem Rücken, was der klassischen Tri-Color-Musterung entspricht. Möglich ist aber auch, dass eine der dunklen Farben und braun in unregelmäßigen Flecken/Tupfen, auch Mottles genannt, über den weißen Körper verteilt sind, dann spricht man broken tri-colored oder „pied“. Von „faded tri“ ist die Rede, wenn schwach schwarze Fellbereich gegenüber braunen in der Minderheit sind. Genau umgekehrt ist das Farbverhältnis bei den „dark tri“ Beagles.

Bei den zweifarbigen Varianten ist ebenfalls weiß die Grundfarbe, die mit einer weiteren Farbe, die entweder flächig oder in Flecken vorkommen kann, kombiniert ist. Die zweite Farbe ist meist schwarz oder ein Braunton von sehr hell bzw. Gelb, lemon genannt, rotbraun, hin zu den dunkleren Brauntönen bis hin zu leberfarben. 

Da die Grundfarbe aller Beagle weiß ist und die Schwanzspitze immer weiß sein muss, ist klar, dass es einfarbige Beagles nur in weiß gibt.

Nun wollen wir euch noch einen Überblick über mögliche Fellfarbvarianten bei den diversen Beagle-Farbschlägen geben, die wir auf der Homepage des zuständigen Beagle-Club Deutschland e.V. recherchiert haben:

  • dreifarbige auch bicolor genannte Beagle in schwarz, braun und weiß
  • dreifarbige (bicolor) Beagle in blau, weiß und braun
  • dachsfarbig gefleckte Beagle, auch Badger-pied genannt
  • hasenfarbig gefleckte Beagle, auch Hare-pied genannt
  • Zitronengelb (Lemon) gefleckte Beagle, auch Lemon-pied bezeichnet
  • Zitronengelb (Lemon) gefleckte Beagle mit Weiß
  • Bicolor Rot und Weiß
  • Bicolor Braun und Weiß
  • Bicolor Schwarz und Weiß
  • Einfarbig Weiß

Kurzum, für jeden Beagle-Freund, der auf der Suche nach seinem Wunschhund ist, wird auch in Sachen Fellfarbe garantiert fündig.

Körpermaße

Ich habe ja bereits erklärt, dass Beagle mit dem Ziel gezüchtet wurden, kleines Wild aufzuspüren und über Stock und Stein und durch jedes Gebüsch nachzustellen, aber ohne ernsthafte Aussicht, es auch wirklich zu fangen und um uns zu Fuß noch folgen zu können, wurden wir nicht zu hochläufig gezüchtet, sondern als kleine bis mittelgroße Hunde gezüchtet.

Unsere wünschenswerte Widerristhöhe laut dem Rassestandard der FCI liegt zwischen 33 und 40 Zentimetern.

Das Gewicht eines Beagle liegt größengerecht zwischen 10 und 18 Kg.

Stärken

Das Set der Stärken eines Beagles liegt in allem, was unserer ursprünglichen Aufgabe dienlich war. Unsere Körper wirken nicht nur athletisch und robust, sie sind es dank des mit starker Muskulatur angetriebenen kräftigen Skeletts auch. 

Als sehr ausdauernde Jäger bekannt, die nicht so schnell ermüden oder aus der Puste kommen, verdanken wir diese Eigenschaften unserem relativ großen Brustkorb, in dem eine leistungsstarke Lunge und ein ebensolches Herz Platz finden.

Perfekt ins Gesamtkonzept des nicht-aus-der-Puste-kommens passt auch unsere große und daher sehr feine Nase, die uns sicher zum Ziel führt, egal, ob es sich dabei um Futter, Wild, Sprengstoff, Drogen oder sonstigen antrainierten geruchsintensiven Dingen handelt.

Unser kurzes, dichtes Fell bietet uns nicht nur Schutz vor Wetter und Dornen, es bietet auch dem Halter ein paar Vorteile. So sind Zecken in unserem kurzen Fell leichter zu finden als in langhaarigem Fell. Auch verfilzt ein Beagle-Fell nicht. Schmutz und Wasser lassen sich recht leicht ausfrottieren oder -bürsten.

Last but not least haaren wir nicht übermäßig viel, solange wir nicht im Frühjahrs- oder Herbstfellwechsel stehen. Dann allerdings neigen unsere kurzen, harten Haare dazu, sich in Textilien zu verfangen.

Stärken

  • Beweglichkeit
  • Flinkheit
  • Geländegängigkeit
  • schubvolle Beschleunigung
  • Wendigkeit
  • Jagdtauglichkeit
  • Ausdauer
  • ausreichend Platz für innere Organe
  • geringer Pflegeaufwand
  • leichte Auffindbarkeit von Zecken in Fell
  • geringer Platzbedarf
  • Robustheit
  • guter Geruchssinn
  • Nässeresistenz
  • Windresistenz

Schwächen

  • Fellwechsel 2 mal jährlich
  • Haarverlust ganzjährig

Schwächen

Wenn wir allerdings im Fellwechsel sind, neigen unsere kurzen, harten Haare dazu, sich in Textilien zu verfangen und sind nicht so einfach zu entfernen.

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Beagle: Wesen, Charakter & Temperament

Was zeichnet das Wesen und Sozialverhalten beim Beagle aus?

Allgemeine Merkmale

Intelligenz Hoch
Temperament Hoch
Willenstärke Hoch
Allein zuhause Mittel
Verfressenheit Hoch
Jagdtrieb Hoch
Wachsamkeit Mittel
Streuner-Trieb Hoch
Bewegungsbedürfnis Hoch
Verspieltheit Mittel
Mut Mittel

Allgemeine Merkmale

Intelligenz

Als Jagdhund, der selbständig Wild aufspüren und dann über längere Strecken verfolgen soll, ist Intelligenz eine Grundvoraussetzung, die Beagle mitbringen, eben damit sie selbständig arbeiten können.

Temperament

Klar, dass man als träge Couch-Potato keiner Hasenspur mit begeistertem Gebelle folgen würde, was wohl der Hauptgrund dafür ist, dass jeder Beagle, vor allem in seinen jungen Jahren, ein sehr lebhaftes Energiebündel ist.

Willensstärke

Schon das waidmännische Wort „ausgeprägter Fährtenwille“, das eine der wesentlichen Beagle-Eigenschaften bezeichnet, sagt alles aus: Es wird Dir kaum gelingen, Deinen jagenden Beagle durch Abrufen zum Abbruch der Jagd zu bewegen. Eine Jagd endet für uns erst, wenn wir, oder besser Du, Beute gemacht haben oder einfach nicht mehr weiterkönnen

Dazu gehört ein solche großer Willen, dass ihn manche auch Dickköpfigkeit nennen würden und den Du im Alltag mit einem Beagle immer wieder beobachten kannst, wenn ihm irgendetwas wirklich wichtig ist. 

Hier kommt auch die Intelligenz nochmal ins Spiel: Es kann recht lange dauern, bis wir vergessen, was uns wichtig ist, selbst unter Ablenkung. Seht ihr beide beispielsweise ein Reh oder sonst ein Tier Eure Gassistrecke kreuzen, worauf Du Deinen Beagle anleinst, damit er dem Reh nicht nachstellt, kann es Dir passieren, dass er sich daran noch erinnert und zu der Stelle zurückläuft, wenn Du ihn 10 Minuten später und einen Kilometer weiter wieder ableinst. 

Allein zuhause

Ein weiterer großer Einflussfaktor auf die Wesensmerkmale moderner Beagle ist die jahrhundertelange Haltung in der Meute, in der sich vor allem diejenigen Hunde vermehren konnten, die mit der sehr eingeschränkten Privatsphäre in einer solchen großen Hunde-WG klarkamen. Die hierfür verantwortlichen Gene sind in uns scheinbar sehr konzentriert, was dazu führt, dass wir sehr anhängliche Hunde sind. 

Gerne nehmen wir heute eine Familie als Ersatzmeute und können auch über mehrere Stunden alleine bleiben, wenn wir daran langsam gewöhnt werden. Glücklicher sind wir aber, wenn wir immer und überall dabei sein dürfen. 

Was gar nicht geht ist, einen Beagle alleine in einem Zwinger zu halten. Das wäre für einen Beagle, um es mit den menschlichen Erfindern der WG zu sagen, Isolationsfolter.

Verfressenheit

Die viele Energie, die ein Beagle an einem langen und arbeitsreichen Jagdtag verbraucht, musste gleichsam über Nacht ersetzt werden. Andererseits wurde ihm wegen des WG-Lebens nicht die Ruhe gegönnt, in Ruhe zu fressen. Stattdessen wurde der Beagle gezwungen, als der Erfinder der Schlacht am kalten Buffet in die Geschichte einzugehen.

Wozu führt es wohl, wenn ein hoher Energiebedarf ausgeglichen werden muss und gleichzeitig am Napf eine große Konkurrenz herrscht? Die am schnellsten fressenden und damit die verfressensten Individuen haben die besten Chancen, ihre Gene weiterzugeben. Im Laufe der Jahrhunderte entsteht so dann die eine der verfressensten Rassen, die denkbar ist.

Jagdtrieb

Übertroffen wird die Lust des Beagles auf Fressbares allenfalls von der Lust am Jagen. Auch wenn heute die meisten Beagle in Deutschland nicht mehr für die Jagd gezüchtet werden, sondern als Familienhund vor allem dann beste Chancen auf ein Leben in einer guten Familie haben, wenn sie vor allem freundlich sind und gefällig aussehen, steckt immer noch ein bei dem einen extrem und bei anderen weniger stark ausgebildeter Jagdtrieb in jedem Beagle. 

An der Stelle sei schon mal bemerkt, dass der Jagdtrieb durch Erfahrungen gestärkt werden kann: Selbst wenn Du Deinen Beaglewelpen keine jagdähnlichen Erfahrungen machen lässt und ihn stattdessen mit Jagdersatzaktivitäten ablenkst und er außerdem auch keine jagdlichen Ambitionen zu haben scheint, reicht schon eine einzige Jagderfahrung im Erwachsenenalter, bei der er feststellt, dass ihn wenig so glücklich macht wie die Verfolgung einer Wildspur, kannst du davon ausgehen, dass Pandoras Büchse geöffnet ist und er dieses Glücksgefühl sein Leben lang suchen wird.

Wachsamkeit

Sicherlich bekommt Dein Beagle alles mit, was sich in und um Dein Haus herum tut und kann insofern als wachsam eingestuft werden. Einen Nutzen daraus kannst Du aber nur sehr bedingt ziehen: Du weißt schon vor dem Klingeln an der Tür, dass Besuch kommt und wenn Du ihn gut trainierst, kann es sein, dass er Dir ungewöhnliche Geräusche und Aktivitäten anzeigt.

Was aber wahrscheinlich nicht passieren wird ist, dass Dein Beagle einen ungebetenen Gast verbellt oder gar angreift. Wahrscheinlicher ist, dass er ihn freudig mit der Rute wedelnd um etwas Fressbares bittet.

Streuner-Trieb

Einige Jagdhunderassen sind dafür gezüchtet, eng mit dem Jäger zusammenzuarbeiten. Zu solchen Rassen gehören Beagle nicht. Sie wurden gezüchtet, sich ohne weitere Bedenken vom Hundeführer zu entfernen und ein Wildtier aufzustöbern, dessen Verfolgung sie noch weiter von Herrchen wegführt.

Solches Stöbern ist im Grunde ein gewolltes Streunen. Ein Beagle, vor allem wenn er nicht gefordert wird, sucht sich seine Aufgaben selber und die müssen nicht unbedingt unmittelbar vor der eigenen Haustür gefunden werden.

Bei Rüden kommt natürlich hinzu, dass sie ihrer feinen Nase zu jeder läufigen Hündin folgen wollen, was auch zum Streunen führen kann.

Bewegungsbedürfnis

Mittlerweile hast Du so viel über Beagle gelesen, weißt, dass wir gezüchtet wurden, stundenlang hinter flüchtendem Wild herzurennen, dass Du Dir sicher schon denken kannst, dass ein Beagle ein großes Bewegungsbedürfnis mitbringt, das nicht mit einer halben Stunde bei Fuß gehen am Tag erledigt ist. 

Im Idealfall schaffst Du es, zwei bis drei Stunden am Tag mit Deinem Beagle zu laufen. Wenn ihr auf weniger als dreimal eine halbe Stunde pro Tag kommt, wird Dein Hund unterfordert sein. Du musst dann auch aufpassen, dass er nicht an Gewicht zulegt.

Verspieltheit

Beagle-Welpen sind natürlich, wie die Kinder aller Säugetiere, immer sehr verspielt. Die Verspieltheit nimmt mit zunehmendem Alter ab, verschwindet aber nie so ganz.

Generell wollen Beagles im Grunde ihres Herzens aber auf ihre Art und Weise jagen, denn das fordert uns alles ab: Viel Bewegung, geistige Arbeit bei der Verarbeitung der Geruchsinformationen und dann das spannende Gefühl, das da Hoffnung auf Beute lautet. Diese Kombination lässt unser Hormonsystem Purzelbäume schlagen und viele Endorphine ausschütten. Dafür würden wir immer alles stehen und liegen lassen.

Klar ist aber auch, dass wir wegen unseres Meute-Gens sehr soziale und anhängliche Tierchen sind, die sich gerne mit ihren Meutemitgliedern beschäftigen und dass Herrchen oder Frauchen nur in den seltensten Fällen mit uns jagen wollen.

Insofern sind wir auch in älteren Phasen noch verspielt, wenn das Spiel denn unseren Veranlagungen entgegenkommt: Mit der Nase nach Beute suchen ist super. Fangen spielen auch. Etwas Geworfenes, das wir in der Bewegung gefangen haben, zurückbringen manchmal auch.

Mut

Ich würde sagen, wir Beagle sind sehr mutig. Wir haben beispielsweise keine Angst, uns von unserem Jagdinstinkt weit von unseren Leuten weg führen zu lassen, auch weil wir selbstsicher genug sind, zu wissen, dass wir unserer eigenen Geruchsspur wieder zum Ausgangspunkt der Jagd zurückfolgen können.

Andererseits gibt es Menschen, die behaupten, wir wären nicht mutig genug, um Wild zu „stellen“ oder gar anzugreifen, während andere die mangelnde Wildschärfe als Zeichen unserer überdurchschnittlichen Intelligenz verbuchen. 

Ich hingegen denke, dass beides Käse ist: Es gehört einfach nicht zu unseren Anlagen, Wild zu stellen und anzugreifen, weil diese Eigenschaft nie von den Züchtern gewollt und gefördert wurde. Durchaus existieren nämlich immer wieder einzelne Beagle, die doch ein hohes Maß an Wildschärfe aufweisen, sodass man durch gezielte Zuchtauswahl auch diese Anlage hätte fördern können. 

Sozialverhalten

Sozialverträglichkeit

Im Grunde bedarf es hier ja auch keiner Einschätzung mehr, weiß man doch, dass der Beagle als Meutehund den ordentlichen Umgang mit seinen Artgenossen quasi in die Wiege gelegt bekommen hat. Sicherlich gibt es Ausnahmen, aber generell sind Beagle keine Einzelgänger und daher an anderen Hunden interessiert, entsprechend kontaktfreudig und freundlich.




Freundlichkeit zu Menschen

Dass Beagles sich sehr zu ihrer Menschen-Meute hingezogen und mit ihr verbunden fühlen, zeigen wir durch freudiges Schwanzwedeln, wenn man uns Aufmerksamkeit schenkt.  Das hübsche und liebenswerte Äußere und der ausdrucksstarke Augenaufschlag unterstreichen das unser freundliches Wesen

Uns Beagles fehlt das, was man Mannschärfe nennt. Wir kämen kaum auf die Idee, den Postboten zu beißen. Vielleicht umtanzen wir ihn bellend ein bisschen und hoffen, ein Leckerchen zu bekommen. Vielleicht tragen wir aber auch eine Spielaufforderung vor.

Diese freundliche Grundhaltung lässt uns ja auch in den Augen der Wissenschaftler, die uns für ihre Experimente verwenden, so passend erscheinen: Selbst, wenn man uns weh tut, schnappen wir vielleicht mal reflexartig, aber werden auch unter diesen Umständen selten zu aggressiven Racheengeln.




Dominanz gegenüber Hunden

Nun darf man sich das Leben in einer Beagle-Meute nicht wie das in einer friedensbewegten Hippie WG vorstellen, in der es keine Hierarchie gibt und auch keine Kämpfe darum. Sondern, und das gilt auch für unsere eher freundliche Rasse, stammt der Hund vom Wolf ab und Hierarchie ist durchaus wichtig. Eine solche kann nur entstehen, wenn es dominantere und weniger dominante Tiere in einer Gruppe gibt. 

Also variiert das Maß der Dominanz von Beagle zu Beagle, wobei ein solches Dominanzverhalten selten mit wirklich aggressivem Verhalten begründet wird. Es kommt aber durchaus vor, dass wir durch „Aufreiten“, einer Art ritualisiertem aber völlig geschlechtsneutralen Deckakt klar machen, wen wir dominieren und wer uns dominiert. 




Dominanz gegenüber Menschen

Unsere Menschen betrachten wir als Teil der Meute, in der jeder selber zeigen muss, welcher Hierarchiestufe er angehört. Durchaus sind schon Beagle-Wepen beobachtet worden, die am Bein ihres Herrchen aufreiten und somit zeigen wollten, dass sie das dominierende Alphatier sind. 

Diesen Zahn kann man einem solch unerfahrenen Lebewesen ziehen, indem man es sanft aber konsequent wegschiebt. Außerdem muss Mensch sich klar machen und ausnutzen, dass in der Hierarchie derjenige oben steht, der über die Verteilung von Futter, Spaß und anderen wesentlichen Ressourcen verfügt. 

Wenn man aber Dominanz daran festmacht, wie leicht führig und erziehbar ein Hund ist, sind Beagle generell etwas dominant. Das liegt dann daran, dass wir mit unserer Intelligenz und der daraus folgenden Selbständigkeit jeden Befehl hinterfragen und mit unseren Zielen, die dank unseres bis zur Sturheit ausgeprägten Willens tief in uns verankert sind, abgleichen. Wenn bei einer solchen Analyse herauskommt, dass das befolgen des Befehls nicht zielführend in unserem Sinne ist, kann es gut sein, dass der Befehl nicht befolgt wird. 




Bindung zum Herrchen

Auch wenn wir zu kurzfristigen Jagdausflügen ohne Herrchen oder Frauchen neigen, wissen wir doch immer sehr genau, wo wir hingehören und auch sein wollen. Das ist ja auch der Grund dafür, dass wir nach der Jagd zu unseren Leuten zurücklaufen.

Wenn Du Dir viel Mühe gibst, Deinem Beagle ein abwechslungsreiches, spannendes und für ihn spaßiges Leben zu bieten und ihn dabei noch mit sanften Mitteln aber viel Konsequenz zu erziehen, kannst Du Dir seiner Treue sicher sein.




Erziehbarkeit

Man sagt, dass zwei Einflussfaktoren die Erziehung von Hunden erleichtern: Die Intelligenz oder Lernfähigkeit und die Lernwilligkeit. Im Falle Beagle ist es so, dass wir sehr gelehrig sind, schon deshalb, weil eine für jeden Trainer wünschenswerte Kombination aus Intelligenz und motivierender Verfressenheit und manchmal auch Verspieltheit vorliegt. 

ABER: Interessiert Deinen Beagle zu einem bestimmten Zeitpunkt irgendetwas anderes mehr, als das, was Du normalerweise nutzt um ihn zu motivieren, musst Du nicht glauben, dass Dein Hund unter akuter Beagle-Taubheit oder -Alzheimer leidet. Er hat einfach nur entschieden, dass andere Dinge, die ihm durch den Kopf gehen, nun wichtiger sind, als Deinem Befehl zu gehorchen. Das ist vor allem ärgerlich, wenn der gegebene Befehl ein „hier“ war.

Zum Glück gehen nur von einem Beagle nur begrenzte Gefahren aus: Er ist nicht mannscharf, will also niemanden beißen. Er ist nicht wildscharf, will also auch hier nicht beißen. 




Kinderfreundlichkeit

Ein junger Beagle ist zwar im Spiel gerne mal sehr ungestüm, was wohl auch auf junge Menschen zutrifft. Dabei können beide viel Spaß miteinander haben, aber es müssen beide auch schon mal einstecken können, wenn unbeabsichtigt geknufft wird. 

Was die erwachsenen Beagles angeht meine ich, dass wer in Labors widerstandslos Medikamente an sich testen lässt, auf jeden Fall schon mal eine friedfertige Leidensfähigkeit wissenschaftlich bewiesen hat, deren Grenzen von halbwegs tierlieben aber sehr unbeholfenen Kindern nicht überschritten werden kann. 

Damit seien nun also die Kinder vor Beagle-Angriffen ziemlich sicher. Andererseits unterliegt es auch Eurer Verantwortung, dass der Beagle sicher vor Kinderangriffen ist. Daher sind Hund-Kind-Kurse sehr zu empfehlen, in denen Kinder lernen, Hunde besser zu verstehen, was ihnen auch den richtigen Umgang mit Hunden erleichtert.

Nichtsdestotrotz solltet ihre Eure Kinder nie unbeaufsichtigt mit Eurem Beagle alleine lassen.




Sensibilität

Sensibel sind Beagle schon. 

So wird auch Dein Beagle immer genau wissen, wann er etwas gemacht hat, was Dir nicht gefällt. Du wirst an seinem unterwürfigen Gesichtsausdruck, der eingezogenen, vorsichtig wedelnden Rute sehen, dass er sich zu entschuldigen versucht und hofft, dass ihm verziehen wird.

Auch wird er immer merken, wenn es Dir nicht gut geht und entsprechend darauf reagieren.

Sozialverhalten

Freundlichkeit Hoch
Dominanz Mittel
Sozialverträglichkeit Hoch

Freundlichkeit Hoch
Dominanz Mittel
Bindung Herrchen Mittel
Erziehbarkeit Mittel
Kinderverträglichkeit Hoch
Sensibilität Hoch
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Was gibt es beim Beagle im Hinblick auf die Erziehung zu wissen?

Welche rassespezifischen Erziehungsthemen können bei der Haltung des Beagles aufkommen?

Erziehungsthemen

Frei nach dem Motto, was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmer mehr, solltest Du, wenn Du einen Beagle-Welpen kaufst, früh mit erzieherischen Maßnahmen beginnen. Damit ist nicht gemeint, dass Du mit aller Härte eines preußischen Kasernenhofes exerzieren sollst. Aber Du kannst Deinen Beagle-Welpen schon früh prägen und Probleme so entscheidend minimieren. 

Das gilt besonders, wenn Du vermeiden willst, dass Dein Beagle eine große Jagdpassion entwickelt oder sie, wenn sie schon von Geburt an sehr ausgeprägt ist, weiter ausbaut und deswegen ständig abhaut. Dazu musst Du vermeiden, dass Dein Beagle überhaupt je eine für ihn total beglückende und damit unvergessliche sowie extrem wiederholenswerte Jagderfahrung macht. 

Das wiederum bedeutet, dass Du ihm immer einen Schritt voraus sein musst um ihn an den Stellen, an denen er eine Jagd beginnen könnte, unter Kontrolle zu halten, ihn abzulenken und möglichst die Assoziation bei ihm zu festigen, dass eine frische Wildfährte Spaß mit DIR bedeutet, wenn er bei Dir bleibt.

Das setzt voraus einerseits voraus, dass Du weisst, was Deinem Beagle echt Spaß macht und andererseits musst Du erahnen, wo er wohl einen Fährtenduft aufnehmen könnte. Zu erwarten ist das, wenn Du Wildtiere Euren Weg kreuzen siehst. Das passiert meist an sogenannten Wildwechseln, die man daran erkennt, dass sie wie menschliche Trampelpfade ausgetreten sind und man dort Hufabdrücke von Schweinen, Rehen oder sonstigem Wild findet. 

Im Gegensatz zu Dir ist aber Dein Beagle hier nicht auf die Augen angewiesen, sondern verfügt über eine feine Nase, die ihm auch noch Stunden später sagt, dass da ein Wildtier vorbeigekommen ist. Das wiederum verlangt von Dir, dass Du nicht nur nach dem Wild selber, sondern vor allem nach den Wechseln Ausschau halten und Deinen Beagle beim Überqueren der Wechsel mit einer Jagdersatztätigkeit beschäftigen musst. 

Sollte all das aber nicht helfen, kann ein Antijagdtraining helfen.

Ähnlich verhält es sich mit einem sich aus der Verfressenheit der Beagles ergebenden Problem: Du weisst nie, was Dein Beagle unterwegs alles findet und in sich hineinstopft. Da Giftköder zwar immer häufiger erwähnt werden, stellen sie nur die Spitze des Eisbergs da. Schließlich kann Hund sich auch den Magen an achtlos weggeworfenen und inzwischen verdorbenen Versper-Broten verderben. 

Es ist daher empfehlenswert, Deinen Beagle-Welpen von Anfang an dazu zu erziehen, dass er nur von Dir freigegebenes Futter nimmt. Der erste Schritt dazu ist, Deinen Welpen sanft davon abzuhalten, blind auf das Futter zuzustürmen und es zu verschlingen, sondern erstmal Blickkontakt zu dir aufzubauen. Wenn er das gelernt hat, kannst Du daran arbeiten, dass er erst auf einen Befehl von Dir hin zu fressen beginnt.

Ob das allerdings reicht, Deinen intelligenten Beagle auch dann von fremden, verlockenden Futterquellen fernzuhalten, wenn er sich unbeobachtet fühlt, sei mal dahingestellt. Fragen dazu kannst Du in einem Anti-Giftköder-Training dem dort verantwortlichen Hundetrainer stellen.

Solltest Du neben Deinem Beagle auch Kinder haben, ist, trotz der Kinderliebe, die ein Beagle im Normalfall mitbringt, ein Hund-Kind-Training sicherlich auch sinnvoll, um Deine Kinder im Umgang mit Eurem Beagle sicherer und besser zu machen.

Erziehungsthemen

  • Antigiftködertraining/Klauen von Lebensmitteln
  • Antijagdtraining
  • Hund und Kind Training
  • Streunen und Abhauen

Beagle - Erziehung & Training
Wichtige Tipps aus erster Hand vom Hundetrainer!

Beagles, eine vielseitige und belebte Hunderasse, sind für ihren charmanten Ausdruck bekannt und vereint in sich eine Natur von Neugier und Verspieltheit, die ihr Wesen attraktiv und faszinierend macht. Ihre Abstammung von Jagdhunden animiert sie zu endloser Energie und ihrem natürlichen Instinkt, nach Spuren zu suchen und zu verfolgen. Sie sind eine kleine bis mittelgroße, kompakte und robuste Rasse, deren erwiderte Liebe und Loyalität zusammen mit ihrer starken Nase und ihrer unbändigen Energie das Bild eines idealen Gefährten formen.

Sozialisation des Beagles

Die Sozialisierung von Beagles ist ein entscheidender Aspekt ihrer Erziehung und ihres Wohlbefindens. Dies beginnt schon sehr jung und hilft ihnen, sich in unterschiedlichen Umgebungen und mit verschiedenen Menschen, Tieren und Situationen wohler zu fühlen. Es ist unabdingbar, einen Beagle früh zu verschiedensten Geräuschen, Menschen und Umgebungen zu gewöhnen, damit sie als ausgeglichene, selbstbewusste Erwachsene heranwachsen.

Sie sind sehr gesellige Tiere und schätzen die Gesellschaft von Menschen, anderen Hunden und sogar anderen Arten. Es ist also wichtig, ihnen genügend Gelegenheiten zu bieten, positiv mit der Welt um sie herum zu interagieren. Dies fördern ihr Vertrauen und ihre Anpassungsfähigkeit und kann dazu beitragen, dass sich unerwünschte Verhaltensweisen, wie Trennungsangst, vermindern.

Grundkommandos

Die Grundkommandos wie "Sitz", "Bleib", "Komm" oder "Platz" sind essenziel für Beagles. Gerade weil Beagles von Natur aus neugierig und scharfsinnig sind, ist das Einüben von Gehorsamstrainings ein wichtiger Aspekt in ihrer Ausbildung. Es verhilft ihnen zu einer besseren Kontrolle und lenkt ihre Energie in positive Bahnen.

Gehorsamstraining – Leinentraining

Das Leinentraining spielt ebenfalls eine wesentliche Rolle. Ihre starke "Schnüffler"-Natur kann dazu führen, dass sie beim Spazierengehen leicht abgelenkt werden, insbesondere wenn sie auf Gerüche stoßen, denen sie folgen möchten. Ein gutes Leinentraining hilft, dass der Beagle kontrolliert und sicher geführt werden kann, sowohl in ruhigen als auch in belebten Umgebungen.

Spiel- und Apportiertraining

Das Spiel- und Apportiertraining stellt zudem eine wunderbare Möglichkeit dar, die Beagles physisch und geistig zu fordern und sie gleichzeitig zu unterhalten. Apportierspiele können auch dazu verwendet werden, die Bindung zwischen dem Hund und seinem Besitzer zu stärken und dem Beagle gleichzeitig beizubringen, wie er befehlen gehorcht und auf Kommandos reagiert.

Was sollten wir sonst noch zu dieser Rasse wissen?

Der Beagle ist eine Hunderasse, die bekannt ist für ihre Energie, Freundlichkeit und ihren ausgeprägten Jagdinstinkt. Beagles sind mittelgroße Hunde mit kurzen Beinen, einem robusten Körperbau und einem freundlichen Ausdruck. Sie werden oft als Familienhunde gehalten und sind aufgrund ihrer Intelligenz und ihres ausgeglichenen Wesens beliebt. Beagles benötigen viel Bewegung und mentale Stimulation, um glücklich und gesund zu bleiben.

Rassemerkmale und Verhalten

Beagle gehört zu einer der ältesten Jagdhunderassen. Sie sind bekannt für ihre Spürfähigkeiten, Freundlichkeit und Intelligenz. Die Beagle sind lebhafte Hunde und haben eine natürliche Neugierde, die sie dazu treibt, ihrer Nase zu folgen wohin sie auch führt. Daher ist es ratsam, sie an der Leine zu halten oder in einem sicheren Bereich spielen zu lassen. Trotz ihrer Selbstständigkeit sind Beagle sehr gesellige Hunderassen und sie können unter Trennungsangst leiden, wenn sie längere Zeit allein gelassen werden.

Gesundheit und Pflege

Beagle sind im Allgemeinen gesunde Hunderassen, aber wie alle Rassen sind sie anfällig für bestimmte Gesundheitsprobleme. Die wichtigsten gesundheitlichen Bedenken für Beagle sind Epilepsie, Hypothyreose und Hüftdysplasie. Es ist wichtig, dass ihr Beagle regelmäßige tierärztliche Untersuchungen zur Früherkennung dieser Erkrankungen erhält. Sie sollten ihren Beagle auch regelmäßig baden und seine Ohren reinigen, um Infektionen zu vermeiden.

Ernährung und Fütterung

Beagle lieben es zu essen. Daher besteht die Gefahr, dass sie übergewichtig werden, wenn sie nicht richtig gefüttert werden. Es ist ratsam, eine ausgewogene Ernährung mit viel Protein und gesunden Fetten zu füttern, um ihren hohen Energiebedarf zu decken. Portionen sollten kontrolliert und Snacks sollten auf ein Minimum beschränkt werden.

Training und Sozialisierung

Beagle sind intelligente Hunde, aber sie können auch stur sein. Daher ist das Training manchmal eine Herausforderung. Es ist wichtig, geduldig zu sein und positive Verstärkungstechniken zu verwenden, um den Lernprozess so angenehm wie möglich zu gestalten. Frühe Sozialisation ist auch wichtig, um sicherzustellen, dass Ihr Beagle gut mit anderen Hunden und Menschen auskommt. Das Training sollte bereits im Welpenalter beginnen und sollte sowohl Gehorsam als auch gute Leinenführung umfassen.

Zusammenfassung

Für die Haltung eines Beagles ist es besonders wichtig, dass Sie bereit sind, viel Zeit und Energie zu investieren. Sie benötigen täglich körperliche und geistige Anregung, um glücklich und gesund zu bleiben. Ihre Verspieltheit und Energie sind grenzenlos und erfordern daher einen Lebensstil, der genügend Möglichkeiten für Bewegung und Spiel bietet. Es ist wichtig, liebevoll, aber konsequent in der Erziehung zu sein und stets ein offenes Auge für ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden zu haben. 

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Beagles zwar eine anspruchsvolle, aber zugleich überaus bereichernde Rasse sind. Mit der richtigen Pflege, Geduld und konsequenter Erziehung kann der Beagle zu einem wunderbaren und treuen Begleiter im Leben werden.

Ralf Lügger
Hundetrainer, Hund-Mensch-Coach, Autor
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Rassetypische Krankheiten des Beagles

Beagle: Welche Erbkrankheiten, genetischen Belastungsfaktoren und sonstigen rassetypischen Hundekrankheiten können auftreten?

Erbkrankheiten

Beagle gelten als grundsätzlich robuste und resistente Hunde. Das liegt vor allem an der Zuchtauswahl, die die Züchter über Jahrhunderte für die Auswahl der Eltern von Beagle-Welpen getroffen haben. Die Welpen sollten damals nämlich nicht in erster Linie liebreizend aussehen, sondern als Jagdhunde Leistung bringen. Dazu mussten ihre Eltern von den Erbanlagen her robust und kerngesund sein.

Leider lassen sich aber können aber trotz aller Bemühungen der Züchter, die in der Vergangenheit das Wort Genetik gar nicht kannten, selbst in heutiger Zeit mit den Möglichkeiten der Genetik Erbkrankheiten nicht komplett ausmerzen. Zum einen, weil Gene von einer zur nächsten Generation mutieren, sich also verändern können. Andererseits können Beagle zwar Träger eines rezessiven Gendefekts sein, der aber nur unter ganz gewissen Bedingungen zur aktiven Vererbung kommt und andererseits viele gute Eigenschaften für die Zucht mitbringen. 

In der züchterischen Verantwortung liegt es daher, möglichst viel über die Anlagen der Elterntiere zu wissen um zu prüfen, ob es bei der Verpaarung zweier Hunde zu Erbkrankheiten kommen kann. Das ist zeit- und kostenintensiv, mindert aber die Wahrscheinlichkeit, dass im Beagle-Wurf Erbkrankheiten vorkommen. Ob ein Züchter seriös und verantwortungsvoll handelt oder ob er eher an Gewinn- und Aufwandsminimierung als an gesunden Beagle-Welpen interessiert ist, hat also entscheidenden Einfluss auf die Wahrscheinlichkeit, ob der Welpe, für den Du Dich entschieden hast, eine der auch bei Beagles vorkommenden Erbkrankheiten haben wird. 

Für Dich heißt es also Augen auf beim Beagle Kauf und vor allem bei der Auswahl des Züchters, aus dessen Wurf der Beagle-Welpe stammen soll, um das ohnehin geringe Risiko einer Erberkrankung zu vermeiden.

Bei Beagles kann es, vor allem in der Welpen- und Junghundephase, zu sogenanntem Rückwärtsniese oder -husten kommen. Hierbei macht ein Beagle beunruhigende, an einen Asthmaanfall erinnern. Das Rückwärtshusten ist aber für den Hund im normalerweise ungefährlich und hält nur einige Sekunden bis zum nächsten Schlucken an. Um es zu beenden, kannst Du ein Schlucken provozieren, z. B. indem Du ein Leckerchen gibst oder den Kehlkopf von außen massierst. Die Ursachen hierfür sind nicht geklärt, allerdings scheint es sich um eine Erscheinung zu handeln, die bei einigen Rassen häufiger als bei anderen vorkommt und hervorgerufen werden könnte, indem ein zu langes Gaumenzäpfchen sich vor den Kehlkopfdeckel legt.

Eine ernstere Erbkrankheit ist die degenerative Myelopathie, die es in verschiedenen Varianten gibt, von denen eine Hound-Ataxie genannt wird, weil sie vermehrt beim Foxhound und beim Beagle beobachtet wird. Hierbei handelt es sich um eine neurologische Erkrankung, bei der die Nervenzellen des Stammhirns und des Rückemarks im Brustwirbelbereich langsam zersetzt wird. Neben der genetischen Veranlagung scheint die Fütterung größerer Pansenmengen die nicht heilbare Erkrankung meist im Alter zwischen 2 und 8 Jahren ausbrechen zu lassen. Heilen kann man diese Erkrankung nicht, einzig Physiotherapie und ausreichend Bewegung kann den mit den Lähmungserscheinungen einhergehenden Muskelabbau verlangsamen.  

Ebenfalls ernst die Epilepsie, die bei Beagles als Erberkrankung vorkommen kann und zu für Halter und vor allem Hund anstrengenden aber kaum schmerzhaften Krampfanfällen führt. Epilepsie ist zwar nicht heilbar, aber mit Medikamenten kann die Anfallshäufigkeit und -intensität minimiert werden.

Wie viele Hunderassen können auch Beagle eine Vielzahl an Augenerkrankungen leiden, von denen einige veranlagt sind. Zu nennen wären hier angeborene und vererbte Hornhaustrübungen und die Retinadysplasie, bei der es sich um angeborene Netzhautfehlbildungen handelt, die in der schwächsten Form kaum Auswirkungen auf das Sehvermögen, in der stärksten aber zur Erblindung führt. Ähnliches gilt auch für die progressive Retinaatrophie, bei der die Sehzellen im Laufe der Zeit absterben. 

Auch Dermoid-Zysten können im Auge von Beagles vorkommen. Hierbei handelt es sich um einen aus Hautzellen gebildeten Hohlraum, in dem auch Fell wachsen kann. Eine solche Zyste entsteht, wenn in der embryonalen Entwicklung die Nervenzellen bei ihrer Wanderung an die entsprechende Körperregion, in dem Fall das Auge, Hautvorläuferzellen mitnehmen, die sich dann an der falschen Stelle, hier eben am Auge, zu Hautzellen weiterbilden. Meist ist eine operative Entfernung der Zysten möglich.

Nochmal zur Erinnerung: Diese Krankheiten können zwar vorkomme, sind aber selten, vor allem, wenn der Welpe aus verantwortungsvoller Zucht kommt.

Sonstige Krankheiten

Eine Krankheit unbekannten Ursprungs, bei der Infektionen oder Toxine als Auslöser vermutet werden und die bei Beagles im Alter zwischen 6 und 18 Monaten häufiger als bei anderen Rassen vorkommt, ist die Meningitis-Arteriitis, die auch Beagle Pain Syndrome genannt wird. Hierbei handelt es sich um eine Entzündung in Rückenmark, die aber heilbar ist.

Wie alle Hunderassen mit langen Schlappohren, neigt auch der Beagle zu Ohrentzündungen, Otitis genannt, da der Behang eine gute Durchlüftung der Gehörgänge verhindert und dort ein für Infektionen auslösende Milben und Mikroorganismen ein perfektes feucht-warmes Klima herrscht.

Beagles neigen außerdem zu Übergewicht, einerseits auf Grund der Verfressenheit und nachgiebiger Halter, andererseits auch, weil es zu einer Schilddrüsenunterfunktion kommen kann. Ein Symptom dieser auch Hypothyreose genannten Krankheit ist Gewichtszunahme. 

Ein zu hohes Gewicht kann die bei Beagles ebenfalls vorkommenden Probleme mit den Gelenken, sei es in Form der angeborenen Hüftdysplasie oder von eher im Alter auftretenden Bandscheibenvorfällen noch verschärfen.

Im Alter kann es außerdem zu Grünem Star, also einer Trübung der Linse, sowie Funktionsstörungen im Tränenkanal kommen, sodass die Tränenflüssigkeit überläuft und dunkle Ablaufspuren unterhalb des Auges hinterlässt.

OFA Krankheiten

    Erklärung OFA
    07

    Welche Aktivitäten eignen sich für den Beagle?

    Welche Hundesportarten und Alltagsbeschäftigungen eignen sich für den Beagle?

    Passende Sportarten

    Um einen energiegeladenen Beagle davon abzuhalten, allerhand Unsinn anzustellen, muss er ausgelastet werden. Da ist es bei den meisten Beagles nicht mit einem einfachen Spaziergang am Tag getan. Es stellt sich also die Frage, wie Du Deinen Beagle auspowern kannst und das möglichst so, dass er auch Spaß dabei hat.

    Für Jagdhunderassen wie Beagles, die vor allem mit der Nase arbeiten, bieten sich natürlich alle Sportarten und Beschäftigungen an, die dieses Sinnesorgan ins Zentrum stellen, sei das die Fährtenarbeit im Rahmen des VPG-Vielseitigkeitssports,  die Zielobjektsuche, das Mantrailing oder die Ausbildung im Bereich der Geruchsidentifikationssuche.

    Aber auch bewegungsintensive Sportarten wie Agility und all seine Derivate sind für Beagle eine interessante Auslastungsmethode, setzt die Jagd doch ebenfalls eine zügiges Über- oder Unterlaufen von natürlichen Hindernissen wie Baumstämmen etc. voraus. 

    Um den Grundgehorsam eines Beagles zu steigern, kann es auch sinnig sein, Obedience, also Unterordnung zu betreiben. Hier steht die kooperative Zusammenarbeit und eben der Gehorsam des Hundes im Vordergrund, der ja auch im Alltag vorhanden sein muss. Da aber Beagle nicht dafür gezüchtet wurden, aufs Wort zu hören, sondern in der Meute selbständig zu agieren, ist es nicht allzu wahrscheinlich, dass Du mit Deinem Beagle Obedience-Weltmeister wirst.

    Aktivitäten für jeden Tag

    Im Alltag solltest Du Deinem Beagle auch mehr bieten, als stumpf zurückgelegte große Strecken. Natürlich wird es ihn ermüden, wenn er große Strecken läuft, sei es im Rahmen Deinen langen Jogging-, Fahrrad- oder Reitausflügen. Aber geistig ist er dabei noch nicht gefordert worden. 

    Daher solltest Du Dir ein paar für Deinen Beagle unterhaltsame Spiele und Aktivitäten einfallen lassen, die Du in die Ausflüge oder daheim in den Alltag integrierst. Beispielsweise kannst Du ihm sein Trockenfutter im Garten verteilen, damit er es per Nase aufstöbern kann. Alternativ kannst Du ihm auch eine Fährte legen, an deren Ende sein Napf steht. Oder Ihr macht Mantrailing-ähnliche Spiele, dann wird am Ende der Fährte das Fressen von der Versteckperson ausgegeben.

    Solcherlei Aktivitäten können auch auf Spaziergängen gemacht werden, allerdings ist es dann immer ratsam, wenn eine zweite Person dabei ist, um Fährten zu legen oder sich zu verstecken. Einen Spaziergang kannst Du auch interessanter gestalten, wenn ihr auch mal querfeldein lauft und der Beagle sich im Hindernislauf üben kann. Klar, dass ihr dabei Rücksicht auf die Belange der Grundbesitzer nehmen solltet und weder junge Forstkulturen noch frisch gesäte Felder durchlaufen sollt.

    Apportierspiele können auch gemacht werden, sind aber für einen Beagle nur selten über einen längeren Zeitraum fesselnd.

    08

    Das sind die Anforderungen für die Haltung eines Beagles

    Welche Besonderheiten sind im Hinblick auf Haltebedingungen, Zeit- und Kostenaufwand beim Beagle zu beachten?
    Pflege Gering
    tägliche Aktivitäten Hoch
    Gassi gehen Hoch
    Erziehung Hoch

    Anforderungen an den Hundehalter

    Stadt, Wohnung und Garten

    Wir Beagles fühlen uns als energiegeladene Jagdhund natürlich auf dem Land und jagdlich geführt am besten. Allerdings sind wir sehr anpassungsfähige Hunde, die auch in einer kleinen Stadtwohnung ohne Garten leben können, wenn wir so ausgelastet werden, dass wir daheim nur schlafen wollen. 

    Ein Garten ist für uns nicht so wichtig, da wir keine territorial veranlagten Hüte- oder Wachhunde sind, sondern eben Jäger. Für Dich ist ein Garten allerdings eine komfortable Einrichtung, da Du ihn dann zum Pinkeln und Lösen auch mal in den Garten lassen kannst. Das ist nicht nur vorteilhaft, wenn Du Deinen Beagle-Welpen stubenrein bekommen und daher beim geringsten Anzeichen von anstehenden kleinen oder großen Geschäften rausbringen sollst, sondern auch, wenn Dein älterer Beagle mal mitten in der Nacht Verdauungsprobleme hat, die keinen Aufschub dulden.

    Erziehung, Gassi und Beschäftigung

    Garten hin oder her, Dein Beagle will beschäftigt und ausgelastet werden, ansonsten sucht er sich gerne selber ein paar Aufgaben, die er mit seinem dickköpfigen Wesen dann auch konsequent zu lösen versucht. In den seltensten Fällen werden Dir diese Aktivtäten in den Kram passen. 

    Eine solche Auslastung besteht nun leider nicht nur in langen Spaziergängen, zumal, wenn Dein Beagle dabei nur an der kurzen Leine gehen darf. Klar, dass Spaziergänge unverzichtbarer Bestandteil des Gesamtprogramms sind, aber Du solltest während der Sparziergänge Deinem Beagle ein paar interessante Aufgaben stellen. Am Anfang eines solchen Programms steht immer die Erziehung, die die Basis für Euer Zusammenleben ist.

    Da auch Dein Beagle nun mal eine Kombination aus Intelligenz, Selbständigkeit und Willensstärke mitbringt, lernt er zwar sehr auf Grund seiner Intelligenz schnell, was Du bei welchem Befehl von ihm möchtest. Andererseits wirst Du ihm häufig Ansagen machen, die seinen eigentlichen Zielen, die er mit seiner gesamten Dickköpfigkeit verfolgen möchte, entgegenstehen. In diesen Situationen wird Dein Beagle sich wie ein Banker verhalten und seine Intelligenz für eine sehr ausgewogene Chancen-Risiko-Analyse nutzen. Am Ende dieser Analyse wird er entscheiden, ob er folgt oder seiner Wege geht. 

    Hiermit umgehen zu lernen muss Dein Ziel sein und das heißt primär, dass Du Deinen Beagle sehr gut kennenlernen musst:

    Was sind die Dinge und Aktivitäten, die er auch gegen Deinen Willen umsetzen wird, egal, ob Du danach sauer auf ihn sein wirst oder nicht? Weit verbreitet bei Beagles sind hier natürlich das Stöbern nach Wild und auch nach Futter, das dann gerne auch in Mundraub endet. 

    Woran erkennst Du, dass er gleich in den Modus kommt, indem Du keine Kontrolle mehr haben wirst? Dazu musst Du einerseits die Körpersprache Deines Beagles lesen und andererseits Umwelteinflüsse im Auge halten. Wenn Du beispielsweise weißt, dass Dein Beagle gerne jagen geht, musst Du Wildtiere und Wildwechsel im Auge haben.  

    Was sind Aktivitäten, Leckerchen oder Spielzeuge, auf die er so abfährt, dass Du ihn darüber an Dich binden und in akuten Situationen ablenken kannst? 

    Wenn diese Fragen beantwortet sind, musst Du zusätzlich mit diesen Informationen umgehen und sie in Handlungen übersetzen, deren Wirksamkeit nicht zuletzt von gutem Timing abhängen.

    Um das alles gut in den Griff zu bekommen, lohnt es sich auf jeden Fall, eine Hundeschule oder einen Hundetrainer zu befragen, vor allem, wenn Dein Beagle-Welpe der erste Hund ist, den Du erziehen willst. Aber selbst, wenn Du schon Erfahrung in der Welpenerziehung hast, schadet es nicht, das Wissen auffrischen zu lassen und die Anlagen Deines Beagles exakt zu bestimmen.

    Generell ist es natürlich so, dass ein ausgepowerter Hund weniger Faxen macht, als einer, der seine Energie nicht abbauen kann. Es fragt sich also, was Du mit Deinem Beagle so machen kannst, damit er Energie abbauen kann. 

    Neben vielen gängigen Sportarten, die ja oben schon erörtert sind, macht es sehr sinnvoll, die weiten und zeitintensiven Spaziergänge durch interessante Jagdersatzspiele zu würzen. Beispielsweise kannst Du Deinem Beagle eine Fährte legen, auf der immer mal wieder ein Leckerchen versteckt ist, und die er dann ausarbeiten muss.

    Um es kurz zu machen: Dein Beagle verlangt von Dir einiges an Zeit und viel Aufmerksamkeit in dem Sinne, dass Du Deinen Beagle und sein Verhalten kennen solltest. Außerdem musst Du einen Weg finden, ihn durch sanfte aber äußerst konsequente Erziehung zu einem guten Begleithund zu machen.

    Pflege, Futter und Gesundheit

    Ohne Deinen Beagle zu vernachlässigen, kannst Du hier Kosten und Zeit im Vergleich zu anderen Rassen sparen, auch wenn ein Beagle auch nicht ohne Pflege auskommt. Aber es macht eben einen großen Unterschied, ob ein sehr langes Fell oder ein Beagle-artig kurzes Fell sauber zu halten.

    Das Fell eines Beagles kann sehr schnell durch Abbürsten oder Abreiben mit einem Handtuch von dem üblichen Dreck und Staub, der sich auf einem Spaziergang im Fell verfangen kann, befreit werden.

    Auch die obligatorische Suche nach und das Entferne von Zecken, die vermehrt im Frühjahr und Frühsommer wie auch im Herbst auftreten, ist im Beagle-Fell einfach.

    Da aber Jagdhunde gerne den eigenen Körpergeruch übertünchen, indem sie sich in stark riechenden Substanzen wie Kot anderer Tiere wälzen, kann es sein, dass es mit reinem Abbürsten nicht getan ist, sondern ein Bad oder eine Dusche hermuss. Dann solltest Du entweder mit reinem Wasser arbeiten, oder, falls das nicht reicht, mit Hundeshampoo, das den PH-Wert der Haut nicht so stark aus der Bahn wirft, wie Menschshampoo. Generell sollte aber ein Hund so selten wie möglich gebadet werden. 

    In der Zeit, in der Dein Beagle das Fell wechselt, also im Frühjahr und Herbst, empfiehlt es sich, das Fell täglich zu bürsten, da Du hierbei schon einen Großteil der ausfallenden Haare abbürsten kannst und dann nicht in der Wohnung liegen hast.

    Ein Auge solltest Du auch auf die Ohren Deines Beagles haben, da der Behang im Ohr eine gute Belüftung des Gehörganges beeinträchtigt und daher ein feucht-warmes Klima schafft, in dem sich Krankheitserreger und Parasiten sehr wohl fühlen. Daher ist es wichtig, die Ohren hin und wieder mit einem feuchten Tuch zu reinigen und auf entstehende Entzündungen hin zu überprüfen.

    Auch die Augen musst Du beachten. Hier solltest Du morgens den Graupel ebenfalls mit einem feuchten Tuch entfernen. 

    Die Krallen können, wenn Dein Beagle ausschließlich über weichen Untergrund läuft und nicht hin und wieder mal nach Mäusen buddelt, zu lang werden, sodass sie künstlich zu kürzen sind. Das kannst Du entweder selber machen, dann musst Du aber aufpassen, dass Du nur in den toten Bereich der Krallen schneidest, in dem Dein Beagle keine Schmerzen empfindet und nicht in den adern- und nervendurchzogenen Teil, der dann anfängt zu bluten, Schmerzen verursacht und sich im übelsten Fall auch entzünden kann. 

    Eine lebenslang gute Pflege der Zähne zahlt sich vor allem in hohem Alter Deines Beagles aus, damit er auch dann noch kraftvoll zubeißen und Nahrung aufnehmen kann. Hier solltest Du zweigleisig fahren: Einerseits ist es vorteilhaft, wenn Dein Bealge-Welpe schon durch häufiges Überprüfen der Zähne lernt, dass es nicht schlimm ist, wenn Herrchen, Frauchen oder eine Ärztin ihm in den Fang schaut und dort auch eine gewisse Zeit herumfuhrwerkt um die Zähne zu prüfen und ggf. Zahnstein zu entfernen. Andererseits solltest Du Deinem Beagle gegen Zahnstein nicht nur Futter, sondern auch Kaustangen oder Zahnputzstangen geben, damit der Zahnbelag hin und wieder beim Zerkauen der harten Stangen abgescheuert wird.

    Damit sind wir nun beim Futteraufwand angekommen. Fragst Du Deinen verfressenen Beagle, wird er sicher dafür plädieren, diesen Posten des Gesamthaushalts möglichst nach oben offen zu lassen. Aber das kann ich Dir nun wirklich nicht empfehlen, würde es doch zu massivstem Übergewicht und damit zu einer verkürzten Lebenszeit führen. Wenn Du Deinen Beagle entsprechend seiner tatsächlichen Größe fütterst, sind hier die Ausgaben überschaubar.

    Wenn Du also ein paar Dinge beachtest, nämlich einige Zeit, Geduld und Konsequenz in die Erziehung steckst, Deinen Beagle entsprechend seiner tatsächlichen Größe und seines sich aus der von Dir gebotenen Auslastung ergebenden Energieverbrauchs ernährst, ihn gut pflegst und ihn von einem verantwortungsvollen Züchter hast, steht einem langen, glücklichen und wahrscheinlich gesunden gemeinsamen Leben nichts mehr im Wege.

    Anforderungen an die Umgebung

    Stadttauglichkeit Mittel
    Platzbedarf Wohnung Gering
    Platzbedarf Garten Mittel

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