Zielobjektsuche (ZOS)

ZOS ist Hundesport, der die Nasenarbeit von Dienst- und Rettungshunden nachstellt

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Zuletzt aktualisiert am: 27.7.2024

Ein junger Golden Retriever liegt auf der Wiese hinter einem aufgestellten Autoreifen.jpg

Das Wichtigste in Kürze

  • Bei der ZOS steht anspruchsvolle Nasenarbeit im Fokus der Suchaufgaben
  • Körperliche und kognitive Fähigkeiten unter Einbezug der Sinnesorgane werden gefordert
  • Konzentration, Finderwille, Arbeitseifer sind u.a. bei der Zielobjektsuche (ZOS) gefragt
  • Mit Teamwork Hund und Mensch beim ZOS zum Erfolg
  • Bindung und Selbstwusstsein werden durch die Teamarbeit und den Erfolg gestärkt
  • Groß und Klein, Alt und Jung, Rasse-, Hybrid- und Mischlingshunde sind willkommen
  • ZOS wird in 4 unterschiedlichen Level (Leistungsklassen) ausgeübt
  • Schonende Sportart mit minimalen Verletzungs- und Gesundheitsrisiken

ZOS ist eine noch junge Hundesportart außerhalb des VDH, die nicht nur nasenbegeisterte Hunde auf der spannenden Suche nach dem Zielobjekt im Trümmerfeld, der Freifläche oder der Päckchenstraße auslastet.

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Was ist Zielobjektsuche (ZOS)?

Zielobjektsuche, kurz ZOS genannt, ist eine beliebte Hundesportart. Kern des Hundesports ZOS ist das Auffinden von versteckten Objekten durch den Hund mittels Nasenarbeit. Sprich, im Fokus der Zielobjektsuche steht der der Einsatz des Geruchs- und Orientierungssinns des Hundes, um bestimmte Zielobjekte durch das systematische Suchen mit der vorzüglichen Spürnase zu finden.

Es geht kurzgesprochen also beim ZOS um Schnüffelarbeit des Hundes, wodurch die physischen Anlagen und kognitiven Fähigkeiten unter Einsatz der herausragenden Sinne des Hundes angesprochen und ausgelastet werden. Damit können gerade Hunde, die Spaß an der Nasenarbeit finden, hervorragend spielerisch gefordert und gefördert werden, in dem sie versteckte Objekte suchen und ausfindig machen müssen. Und die Suchaufgaben bei der Zielobjektsuche sind bei allem Spaß durchaus anspruchsvoll. Mit voller Konzentration wird geschnuppert und auf Objektjagd gegangen. Diese werden vorab konditioniert und dann in einem Suchparcours versteckt. Nun erhält der Hund die Suchfreigabe und macht sich intensiv mit seiner Nase am Boden auf die Suche der Gegenstände. Lokalisiert und findet der Hund bei der Zielobjektsuche den konditionierten Gegenstand, so legt er sich wie trainiert am Fundort ab, um das Auffinden des Fundstücks anzuzeigen. Bedeutet sinngemäß: Geschafft, Auftrag erledigt. Nun will er für seine Suchleistung gelobt werden.

Um den Suchauftrag bei der Zielobjektsuche erfolgreich abschließen zu können, wird vom Hund bei der Sucharbeit alles abverlangt. Er wird intensiv am Boden kleben, um das begehrte "Fundstück" aufzustöbern. Dies strengt die Fellnase kopfseitig und körperlich extrem an. Entsprechend ist die Zielobjektsuche eine tolle Ergänzung für das Auslastungsprogramm, insofern der Hund einen Hang für die Nasenarbeit hat und sich hierbei voll in seinem Element fühlt.

Seine außerordentlichen Talente beim Schnüffeln während der Nasenarbeit auf der Suche nach dem konditionierten Objekt der Begierde, erfolgt bei der Zielobjektsuche auf unterschiedliche Weise. Denn es gibt diverse Schwierigkeitsstufen, in denen die Zielobjektsuche (ZOS) von Hund und Mensch ausgeübt wird. Diese heißen im ZOS "Level" (1-4) und sind nichts anderes als die sonst üblichen Leistungsklassen in den anderen Hundesportarten. Die Zielobjektsuche umfasst die Disziplinen Trümmer, Päckchenstraße, Fläche und Wand - allesamt sind dann mit den konditionierten Gegenständen als Suchobjekt bestückt.

Die Zielobjektsuche hat sich aus der professionellen Spezialverwendung von Hunden zur Drogen- und Sprengstoffsuche (Spürhunde) heraus abgeleitet. Durch ZOS wollte man privat geführten Hunden eine Variante im Hundesportbereich bieten, die an den Suchaufgaben von Diensthunden angelehnt ist. Dies war das Bestreben des Erfinders und Gründers der Zielobjektsuche (ZOS), Thomas Baumann, der selber langjährig als Polizei-Diensthundeführer im Einsatz war.

Durch das intensive Trainieren und Zusammenarbeiten mit viel Lob, Motivation und Belohnung, wird das Teamwork stetig verbessert, was auch einen positiven Einfluss auf die alltägliche Funktionalität des Hund-Mensch-Gespann nach sich zieht. Ferner wird die Bindung durch die aktive Teilnahme an der Zielobjektsuche weiter gestärkt und die Beziehung harmonischer.

Die Zielobjektsuche kann mehr oder minder als Hobby zur Auslastung des Hundes ausgeübt werden, aber auch wettkampforientierte Hund-Mensch-Teams haben die Möglichkeit, sich mit anderen im Wettbewerb bei ZOS-Meisterschaften zu messen. Die Zielobjektsuche steht prinzipiell jedem Hund und Menschen offen, die Spaß an der Nasenarbeit finden. Selbst Seniorhunde und Hunde mit Einschränkungen/Behinderungen üben mittlerweile die faszinierende und spannende Hundesportart aus. Und da die Belastungen relativ überschaubar und stets an die Vorgaben des Hundes angepasst werden können, ist ZOS auch bis ins hohe Alter zwecks Beschäftigung und Auslastung denkbar.

Die Geschichte um Zielobjektsuche (ZOS) im Kurzüberblick

Wie enstand Zielobjektsuche (ZOS)?

Die ZOS abgekürzte Zielobjektsuche wurde Mitte der Nullerjahre von Thomas Baumann, der hauptberuflich lange Jahre als Diensthundeführer mit polizeilichen Spürhunden gearbeitet hat, entwickelt.

Wie bei allen in den letzten 50 Jahren entstandenen Sportarten, ist auch beim ZOS die Urmotivation, Familienhunde sinnvoll zu beschäftigen und sie auszulasten. Nötig sind solche Ideen, weil moderne Familien ihre Hunde heute nicht mehr halten, um mit ihnen einen Teil ihrer täglichen Arbeit zu verrichten, sondern die Hunde heute als Mitglieder in der Familie kinderähnlich halten. In vergangen Zeiten war das anders: Damals mussten Hunde noch Haus, Hof und Herde bewachen oder bei der täglichen Jagd helfen. Viele dieser Aufgaben kommen dem Naturell unserer Hunde generell entgegen, zumal viele Rassen speziell zur Erfüllung einer dieser Aufgaben gezüchtet wurden. Mit dem Wegfall dieser Aufgaben herrscht nun Arbeitslosigkeit für die leistungsstarken Kraftpakete, die als moderne Familienhunde ihr Energie auf kurzen Gassirunden kaum abbauen können.

In seiner polizeilichen Karriere stellte Baumann fest, dass die Spürhunde durch ihre Suche nach Drogen, Rauschgift oder Sprengstoff und anderen verbotenen Stoffen nach kurzer Zeit völlig erschöpft und, vor allem, wenn sie fündig wurden, sehr ausgeglichen waren. Aus dieser Beobachtung heraus keimte in ihm die Idee, dass ein an der dienstlichen Spürhundeausbildung angelehntes Training für Familienhunde eine optimale Auslastung darstellen kann, die selbst aggressiv auftretende Hunde so auspowern wird, dass sie weniger aggressiv und unsicheren Hunden so viele Erfolgserlebnisse bescheren wird, dass sie mehr Selbstsicherheit aufbauen können. Gemeinsam mit seiner Frau Ina entwickelte er sodann ein Trainingsprogramm inklusive Wettkampfregeln und vermarktet seitdem beides unter dem Namen ZOS.

Wie weit verbreitet ist Zielobjektsuche (ZOS)?

ZOS ist die bisher auf den deutschsprachigen Raum begrenzte Variante der Ausbildung zu einer Art Sport-Spürhund. Zwischenzeitlich finden sich in Deutschland schon Nachahmer mit ähnlichen Programmen, wie beispielsweise der des langjährig im Hundesportverband-Rhein-Main als Seminarleiter für Turnierhundesport engagiert mitarbeitenden Ehepaars Lothar und Beate Schäfer entwickelte und sich innerhalb der VDH-Vereine und -Verbände verbreitende Spürhundesport.

Auch in anderen Ländern ist erkennbar, dass diese, eigentlich Diensthunden der staatlichen Polizei- und Zollbehörden vorbehaltene Aufgabe unter verschiedensten Namen und mit verschiedensten Methoden und Wettkampfregeln in sportliche Aktivität für Familienhunde umgewandelt wird.

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Was sind die Ziele & Voraussetzungen der Zielobjektsuche (ZOS)

Was sind die Ziele der Ausbildung und die Unterschiede zu ähnlichen Hundesportarten?

Das erste Ziel der Baumanns, als sie die Zielobjektsuche entwickelten, war es also, im Alltag unterforderte Hunde auszulasten. Auslastung schaffen natürlich auch viele andere Hundesportarten, die sicherlich auch alle eine Steigerung der Mensch-Hund-Bindung mit sich bringen. Da Hunde den Wettkampf für sich nicht brauchen, sondern sich über die ihnen Spaß machende gemeinsame Beschäftigung freuen, verbessert sich die Beziehung zwischen Hund und Halter vor allen Dingen dann, wenn die Sportart nicht mit einem riesen Erfolgsdruck ausgeübt wird, sondern des Hundes wegen.

Dennoch bieten mit der Nase betriebene Sportarten, zu denen ZOS ja auch gehört, einige weitere Merkmale, die sie klar von anderen Hundesportarten abheben. Zum einen lieben es die meisten Hunde, ihre Nase einzusetzen und haben entsprechend viel Spaß an der Nasenarbeit im Allgemeinen. Andererseits fordern alle Arten von Nasenarbeit den Hund sowohl geistig als auch körperlich, verlangen aber von Herrchen oder Frauchen nicht zwingend die Kondition eines Sportlers. Für den Hund bedeutet das, dass er sich mit auf eine ihm viel Spaß machenden Art auspowern kann, dabei aber hoch konzentriert sein muss und hilft, hibbelige und nervöse Hunde konzentrierter und somit ruhiger werden zu lassen, während actionreichen Sportarten solche Hunde unter Umständen weiter aufdrehen.

Im Vergleich zu anderen Nasenarbeits-Sportarten bietet die Zielobjektsuche aber ebenfalls Vorteile. Zum einen lassen sich die Übungen viel einfacher in den Alltag integrieren, als beispielsweise das Training für Mantrailing oder die Fährtenarbeit im Rahmen des IGP-Vielseitigketissports für Gebrauchshunde. Das liegt vor allem daran, dass die zu findenden Objekte auch in einer mittleren Wohnung versteckt werden können und es keiner zu findenden Person bedarf.  Zum anderen wird auch nochmal weniger an Ausrüstung benötigt, da der Hund auch frei suchen kann und nicht zwingend ein Suchgeschirr tragen und über eine Schleppleine mit seinem Menschen verbunden sein muss.


Geeignete Rassen für Zielobjektsuche (ZOS)

( Um die Rassebeschreibung der ausgewählten Rasse lesen zu können, bitte auf das Bild klicken! )
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Zielobjektsuche (ZOS): Ablauf des Trainings

Benötigte Ausrüstung

Die wichtigsten Ausrüstungsgegenstände für das Training der Zielobjektsuche sind die zu suchenden Zielobjekte. Um immer gleichartigen Ersatz zu haben, falls eines der Zielobjekte verloren oder kaputt geht, sollten alle als Zielsobjekt dienenden Gegenstände mehrfach vorgehalten werden. Aber keine Angst, diese befinden sich sicher längst in Deinem Besitz: Es können leere Feuerzeuge, Münzen, Radiergummis, Weinkorken, Holz- oder Lederstücke verwendet werden. Da diese Gegenstände allerdings nur noch als Zielobjekte dienen und nicht mehr für ihren ursprünglichen Zweck verwendet werden sollen, müssen sie zwischen den Trainingseinheiten separat aufbewahrt werden. Zur Aufbewahrung sollten Verpackungen aus dem Material des jeweiligen Gegenstandes verwendet werden, also eine Holzschatulle für ein Holzstück, eine Kunststoffbox für Plastikteile, ein Lederbeutelchen für ein Lederstück etc.

Als verhaltensverstärkende Belohnung für Deine Spürnase können Leckerchen dienen. Zusätzlich kann ein Klicker oder ein spezielles Lobwort hilfrei sein, um die zeitlich punktgenaue Markierung richtigen ZOS-Verhaltens zu ermöglichen, wenn die Leckerchen nicht schnell genug gegeben werden können. Damit das Lobwort oder das „Klick“ für Deinen Hund eine verhaltensverstärkende Wirkung entfalten kann, wird zunächst das Geräusch des Klickers oder das Lobwort mit der (Futter-)Belohnung durch klassische Konditionierung gekoppelt.

Sinnvoll ist auch eine Schleppleine, damit Du beim Training im Garten oder auf dem Hundeplatz den abzusuchenden Bereich eingrenzen kannst. Auch kann hierzu ein Suchgeschirr sinnvoll sein, vor allem, wenn Du einen zu flotten Ausbrüchen neigenden Vierbeiner ausbilden willst, der mit voller Wucht in die Leine laufen könnte. In dem Fall verteilt ein Geschirr die hierbei auftretenden Kräfte besser auf den gesamten Körper als ein Halsband, das die ganzen Kräfte auf den Nacken überträgt und somit das Verletzungsrisiko steigen lässt.

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Training im Alltag

Die Basis der Zielobjektsuche und somit erstes Trainingsziel ist zunächst, Deinen Hund auf die zu suchenden Gegenstände, also die Zielobjekte, zu konditionieren. Langfristig sind das bei den meisten Hunden zwischen drei und fünf verschiedene, für besonders talentierte Hunde können es auch bis zu 10 sein, die jeweils aus unterschiedlich riechenden Materialien oder Materialmischungen bestehen sollten.

Zunächst sollte die Spürnase und ihr Gedächtnis aber nicht überfordert werden und daher nur ein Gegenstand trainiert werden, zumal mit dem Gegenstand auch ein akustisches und ein visuelles Kommando verknüpft werden muss.

Das kannst Du prima daheim machen und dieser Text gibt Dir eine Vorstellung davon, wie ein solches Training abläuft. Da aber das Training und der Aufbau komplexen Verhaltens ein sensibles Thema ist, bei dem viele Fehler gemacht werden können, solltest Du Dich hierbei von einem Trainer unterstützen. Denn er kann Dir zeigen, wie Trainingsmethoden und -einheiten sich zu einem stimmigen Traingsprogramm zur Erreichung bestimmter Trainingsziele verdichten, ohne dass der Hund überfordert wird und dadurch den Spaß an der Sache verliert. Hierbei kommt es immer auch auf Timing an: So kann er Dich auf Fehler bei der zeitnahen Belohnung in den Trainingseinheiten hinweisen, die zum Aufbau unerwünschten Hundeverhaltens führen können. Außerdem kann er sehr verlässlich erkennen, wie lange eine Trainingseinheit für Deinen Hund maximal sein darf.

Ein möglicher Weg, den Hund auf ein bestimmtes Kommando hin einen bestimmten Gegenstand suchen zu lassen, kann so aussehen: Zunächst nimmst Du etwas Belohnungsfutter in die eine und den Gegenstand in die andere Hand. Wenn Du statt mit einem Lobwort mit einem Klicker arbeiten willst, nimmst Du schon mit Futter verknüpften Klicker in die Hand mit dem Futter. Sowohl das Futter als auch der Gegenstand sollte von den freien Fingern umschlossen und nicht sichtbar sein. Nun musst Du den Gegenstand überbetont benennen (Raaadieergummiiii) und ein „Go“ als Startkommando hinterher schieben. Gleichzeitig hältst du nun beide Hände in einem gewissen Abstand voneinander Deinem Hund hin. Wahrscheinlich wird er sich zunächst auf die nach leckerem Futter riechende Hand konzentrieren, was Du mit Ignoranz quittierst. Nach einiger Zeit wird er sicherlich auch mal an der anderen Hand schnuppern. Exakt jetzt musst Du den Klicker auslösen und Deinen Hund mit dem Leckerchen belohnen. Dieses Vorgehen nennt man "Capturing", bei dem ein Verhalten gleichsam eingefangen wird. Damit es Deiner Fellnase noch leichter fällt, die Belohnung mit dem Zielobjekt zu verknüpfen, gibst Du es ihm aber aus der Hand mit dem Gegenstand. Diesen Vorgang wiederholst Du möglichst häufig über einige Trainingseinheiten hinweg, wobei jede Trainingseinheit nicht länger als fünf Minuten dauern sollte. Den nächsten Schritt kann Du wagen, wenn Du merkst, dass er auf das „Raaadieeergummiiii – Go“ hin immer sofort zu der Hand mit dem Radiergummi geht und diese mit der Nase berührt.

Das nächste Trainingsziel besteht darin, Deinem treuen Freund klarzumachen, dass er sich vor dem Zielobjekt hinlegen und mit der Nase auf das Objekt weisen soll. Dazu legst Du den Gegenstand zunächst einmal auf dem Boden ab und gibst das einstudierte Sicht- und Lautzeichen, damit der Hund sich auf die sehr kurze Suche macht. Sollte das nicht sofort klappen, gehst Du vor wie schon bei den beiden Händen: Du wartest, bis er dann eher zufällig den Gegenstand beschnuppert und bestätigst mit Klick und einem direkt am Objekt übergebenen Leckerchen. Wenn er dann hierauf richtig konditioniert ist und den Gegenstand regelmäßig mit der Nase anstupst, gibst Du ihm das Zeichen, dass Du immer für Platz verwendest. Legt sich der angehende Zosser nun vor das Objekt, bestätigst Du sein Verhalten sofort mit einem Klick gefolgt von einem Leckerchen, das ihm, wie immer, direkt am Zielobjekt übergeben wird. Da Dein Hund lernen muss, vor dem Gegenstand liegen zu bleiben, steigerst Du nun langsam den Zeitraum zwischen Ablegen und klickern.

Läuft das regelmäßig korrekt, kannst Du langsam und vielleicht unter adaptierter Verwendung der 300-Pick-Methode die Entfernung steigern, sodass der Hund sich auf den Gegenstand zubewegen muss, bevor er sich vor ihn legt und ihn so anzeigt oder verweist. Klappt auch das regelmäßig, kann der Gegenstand in einem ersten Versteck untergebracht werden. Hierzu kann das Zielobjekt unter verschiedenen Haushaltsgegenständen vom Bügeleisen über Teller, Pfannen und Töpfe oder auch Textilien wie Handtüchern versteckt werden. Wichtig ist, dass der Duft des Gegenstandes sich noch in der Raum ergießen kann. Daher sollten Töpfe auch richtigherum auf dem Boden stehen, sodass des Zielobjekt den Topf anhebt.

Auch hier beginnst Du wieder einfach, indem Du zunächst nur einen Gegenstand verwendest und steigerst langsam die Anzahl der möglichen Verstecke, bis Du eine Suchlandschaft aufgebaut hast, die Deinen Hund bis zu fünf Minuten am Stück beschäftigt. Danach sollte sein Mütchen erstmal gekühlt und er reif für eine Pause sein.

Wenn Du nun den Level erhöhen möchtest, konditionierst Du ihn auf einen weiteren Gegenstand, exakt auf dieselbe Art und Weise, wie es oben beschrieben und von Euch beiden schon einmal gemacht wurde.

Wichtig ist bei allem Trainingswillen, immer darauf zu achten, dass Du Deinen Hund nicht überforderst und das Training vor und nicht erst im Zeitpunkt seiner völligen Erschöpfung zu beenden: Frei nach dem Motto, dass man doch aufhören solle, wenn´s am Schönsten ist, wird die Motivation und die Freude auf die nächste Trainingsrunde dadurch gesteigert, dass er zum Zeitpunkt des Trainingsendes gerne noch weitersuchen würde.

Training im Hundesportverein / Hundeschule

Offensichtlich könntest Du ZOS auch alleine mit Deinem Hund im stillen Kämmerlein oder im Garten ausüben, was in der Tat einer der größten Vorteile der Sportart als alltägliche Beschäftigungs- und Auslastungsmethode für den Hund darstellt.

Dennoch bietet der Hundeplatz einer Hundeschule Euch beiden viele Vorteile. Wie oben schon gesagt, solltest Du viele Erfahrungen unter Anleitung eines Trainers machen, um Fehler im Umgang mit Deinem Hund oder im Trainingsaufbau zu vermeiden. Ein Trainer kann Dir auch super helfen, wenn Dein Hund sich anders als anzunehmen verhält und deshalb die oben skizzierte Methodik nicht auf Anhieb funktioniert und gegebenenfalls ein anderer Weg beschritten werden muss. Auch der Austausch mit gleichgesinnten Hundemenschen bringt immer eine Erweiterung des eigenen Horizonts, genauso, wie der Kontakt mit Artgenossen auch Deinen Hund in seiner Entwicklung fördern wird. Vor allen Dingen die Tatsache, dass ZOS für ihn eine spannende, aber sehr anstrengende Beschäftigung ist, kann Aggressionen senken. Selbst für einen Hund, der zu aggressivem Verhalten gegenüber Artgenossen neigt, steigt die Toleranz mangels Restenergie. Macht der Hund in solchen Momenten als angenehm empfundene Erfahrungen mit anderen Hunden, kann das sein Aggressionspotential generell senken.

Wenn Du und Dein Hund so viel Spaß an der Zielobjektsuche habt, dass ihr Euch auch mit anderen messen wollt, wird der Hundeplatz unvermeidbar, da Ihr hier wettkampfvorbereitend trainieren könnt. Dafür ist es nämlich notwendig, über ausreichenden Platz zu verfügen und dort die je nach Leistungsstufe und Spielart unterschiedlich konfigurierten Suchlagen aufbauen und arbeiten zu können.

Anbieter

VDH: Nein
FCI: Nein
Mit VDH/FCI verbunden:
Sonstige: Hundezentrum Baumann

Welche Voraussetzungen sind für die Zulassung zu erfüllen?

Da ZOS nicht im Rahmen eines dem Verband des Deutschen Hundewesens (VDH) angegliederten Vereins, sondern durch ein privatrechtliches Unternehmen angeboten wird, ist die Sportart vom VDH nicht anerkannt. Die sonst im Hundesport unumgängliche Begleithundeprüfung ist hier also keine Voraussetzung.

Stattdessen ist die „generelle Leistungserfüllung innerhalb der jeweiligen Prüfungsbedingungen durch den Hund“ Grundvoraussetzung für die Teilnahme an regionalen Wettkämpfen. Es kann davon ausgegangen werden, dass diese für Einsteiger durch einen von der „Hundezentrum Baumann GmbH“ lizenzierten ZOS-Trainer festgestellt werden muss, obwohl das nicht klar aus dem Reglement hervorgeht.

Erfolgreich ist ein Team, wenn es in Summe mindestens 240 und in keiner Disziplin weniger als 70 Punkte erreicht hat. Wie viele Punkte maximal zu machen sind, ist nicht aus dem Regelwerk erkennbar, es kann aber vermutet werden, dass es pro Disziplin maximal 100 Punkte, in Summe also 300 Punkte geben kann.

Erfolgreiche Teilnehmer dieser regionalen Wettkämpfe, die zugleich Qualifizierungs-Tourniere für die durch die „Hundezentrum Baumann GmbH“ veranstalteten „Internationalen Deutschen ZOS-Meisterschaft“ sind, empfehlen sich für diese ZOS-Meisterschaft.

Ein Aufstieg in eine höhere Leistungsklasse ist nur nach einer erfolgreichen Teilnahme an der durch die „Hundezentrum Baumann GmbH“ veranstalteten „Internationalen Deutschen ZOS-Meisterschaft“ möglich.

Weitere Voraussetzungen sind neben der üblichen Tollwutimpfung und einer Teilnahmegebühr von 40 € nicht feststellbar.

Insgesamt ist das auf der Internetseite der Baumann Hundezentrum GmbH veröffentlichte Regelwerk des ZOS in seiner Gesamtheit nicht ganz leicht zu verstehen, auch, da es sich an der ein oder anderen Stelle selbst widerspricht. Im Folgenden haben wir versucht, das Ganze verständlich aufzudröseln.

Welche Größenklassen gibt es?

Eine der wenigen Sportarten, bei denen es nun wirklich nicht auf Körper-, sondern höchstens Nasengröße ankommt, ist ZOS. Aus diesem Grund gibt es auch keine Größenklassen in dieser Sportart.

Welche Turniertypen gibt es?

Jede Prüfung im ZOS besteht aus mindestens drei Disziplinen, nämlich der Suche im freien Gelände, der Suche im Trümmerfeld und der sogenannten Päckchenstraße. In der höchsten Leistungsklasse ist außerdem noch die Suchwand zu absolvieren.

Der wesentliche Unterschied zwischen diesen Disziplinen ist also die Umgebung, in der das immer maximal 15 Quadratzentimeter große und maximal 1 cm hohe Suchobjekt versteckt wird.

Außerdem gibt es Leistungsstufen von Level 1 bis Level 4, bei denen sich zwar das Grundthema der jeweiligen Disziplin hält, aber viele Unterschiede in der Anordnung der Flächen und der Suchgegenstände sowie der Ausführung der Aufgabe bestehen.

Klar ist aber über alle Leistungsklassen, welches Verhalten von Hund oder Mensch zu Punktabzügen oder Disqualifikation führt.

So muss die Suche vom Hund korrekt ausgeführt werden, um keine Punktabzüge zu provozieren. Dazu gehört, dass er selbständig und ohne ständige Hilfestellung oder Loben deinerseits sucht. Auch sollte er konzentriert suchen und sich weder von außen noch von Verleitgegenständen ablenken lassen, sondern ausschließlich mit der Nase nach dem gewünschten Gegenstand suchen und dabei den Suchbereich nicht verlassen. Förderlich für volle Punkte ist auch, wenn Du Deinen Hund sich vor der Prüfung lösen lässt: Lösen während der Prüfung kostet Euch Punkte und unterbricht den Konzentrationsluss.

Auch bei der Anzeige des Gegenstandes können von Hunden Fehler gemacht werden. Sollte ein Hund irgendetwas anderes tun, als vor dem richtigen Gegenstand mit einem Abstand von höchstens 20 Zentimetern zwischen dem Zielobjekt und seiner Nase ruhig zu liegen, werden Punkte abgezogen. Weder darf er dort körperliche Unruhe zeigen, das Versteck berühren oder gar verschieben, noch das Zielobjekt Verbellen, Kratzen oder einer sonstigen Handlung aktiv anzeigen noch reinbeißen oder gar apportieren. Solltest Du Deinen Hund im Anzeigeverhalten unterstützen, kostest Euch das auch Punkte.

Das bringt uns zu Deinen Verhaltensweisen, die, falls nicht tadellos, schnell zu Punktabzug oder Abbruch der Prüfung führen können. Beispielsweise darfst Du die im weiteren dargestellten Bereiche, in denen Du Dich während der Suche aufhalten darfst, nicht verlassen. Falls Du das Zielobjekt vor Deinem Hund gefunden haben solltest, darfst Du ihn dort nicht hinleiten. Ebenfalls darfst Du sein Verhalten bei der Anzeige nicht durch Kommandos oder sonst wie beeinflussen. Niemals darfst Du Gegenstände oder Verstecke anfassen oder gar für Deinen Hund aus dem Weg räumen. Cool bleiben ist oberste Devise, werden doch negative Emotionen wie Wut und Aggression geahndet. Auch ein bestätigender Klick vor Ende der Prüfung oder bei Prüfungen, die gar nicht geklickt werden dürfen, wird hart bestraft, indem die Prüfung dann mit 0 Punkten gewertet wird.

Disqualifiziert wird, wer sich den richterlichen Anweisungen widersetzt, nicht pünktlich zur Anmeldung erscheint oder die Suchgegenstände vor der Prüfung zu spät an die Jury übergibt. Auch das Mitführen von Futter und anderen Belohnungssartikeln in den Anmeldungsbereich oder gar in die Suchfelder führt zu einer Disqualifikation. Offensichtliche Erkrankungen des Hundes sind ein Disqualifizierungsgrund. Wer Starkzwangmittel wie Stachel- oder Elektroschockhalsbänder während einer Prüfung verwendet oder seinen Hund mit Schlägen oder Tritten züchtigt, und das muss eigentlich nicht extra erwähnt werden, ist auch raus.

Das Losverfahren, über das die Startnummer eines Teams innerhalb einer Gruppe ausgelost wird, ist in allen Klassen dasselbe.

Welche Leistungsklassen gibt es?

Die Leistungsklassen im ZOS werden Level genannt, von denen es die im Folgenden beschriebenen vier gibt.

Level 1

In der Prüfung zum Level 1 müssen die drei Disziplinen Flächensuche, Trümmersuche und Päckchenstraße absolviert werden.

Voraussetzung ist, dass Du Deinen Hund auf 2 verschiedene Suchgegenstände trainiert und ihm beigebracht hast, sich vor den Gegenstand zu legen und mit der Nase auf ihn zu weisen. Bei jeder der drei Disziplinen kannst Du frei wählen, welchen der beiden Gegenstände Dein Hund suchen soll. Allerdings muss jeder der beiden mindestens einmal verwendet werden.

In diesem Level geht es vor allem noch um das konzentrierte Absuchen des jeweiligen Suchbereichs nach einem Gegenstand, der noch nicht von anderen unterschieden werden muss. Daher werden auch keine anderen, Deinen Hund verleitenden Gegenstände, versteckt.

Unmittelbar vor jeder Prüfung meldest Du Dich und Deinen Hund beim Prüfer an. Hierbei nennst Du Eure Namen und die Startnummer. Weiterhin übergibst Du ihm, falls es sich um eine Flächen- oder Trümmersuche handelt, den Gegenstand, den der Prüfer in dem jeweiligen Suchgelände verstecken soll. Für die Päckchenstraße weicht das Prozedere ab und wird daher unten im Absatz "Der Aufbau und Ablauf des Prüfungsgeländes der Päckchensuche" behandelt. Auch teilst Du dem Richter mit, von welchem der möglichen Ansatzpunkte aus der Hund starten soll. Im Idealfall kannst Du den Ansatzpunkt so wählen, dass der Hund gegen den Wind laufen kann.

Während der Richter das Zielobjekt nun irgendwo auf dem Suchgelände versteckt, wartet Ihr im Anmeldebereich, von dem aus Ihr das Suchgelände nicht einsehen könnt.

Wenn der Richter damit fertig ist und Dir die Freigabe erteilt hat, begibst Du Dich auf sein Zeichen hin zu dem von Dir benannten Ansatzort. Dort gibst Du dem Prüfer per Hand das Startzeichen und schickst Deinen Hund mit den entsprechenden Kommandos zur Suche los. Ab nun laufen die 5 Minuten, die Euch zustehen, bis der Gegenstand gefunden sein muss. Vergisst Du das Startzeichen bevor Du den Hund losschickst, fängt die Zeit in dem Moment an abzulaufen, in dem Du das Kommando an Deinen Hund gibst. In dem Fall wird der Richter einen erneuten Ansatz verlangen, der Deinen Hund kostbare Zeit kosten wird.

Wenn Du es für nötig hältst, kannst Du für Deinen Hund während der Suche eine Pause beim Richter anmelden und ihn dann aus dem Suchfeld abrufen. Nach der Pause musst Du ihn aber wieder von dem ursprünglich dem Richter angesagten Ansatzplatz aus starten lassen. Punkte werden hierfür nicht abgezogen, aber die Uhr wird nicht angehalten, sodass die Pause die zur Verfügung stehende Zeit reduziert.

Die Teilprüfungen enden spätestens nach 5 Minuten. Wenn Dein Hund aber vor dem Gegenstand liegt, musst Du dem Prüfer durch Handzeichen anzeigen, dass Dein Hund den Gegenstand gefunden hat. Dann endet die Prüfung mit der Erwiderung des Handzeichens durch den Prüfer, das er nach 3 Sekunden gibt.

Der Aufbau & Ablauf des Prüfungsgeländes der Flächensuche

Auf einer Wiesenfläche von ca. 200 Quadratmetern wird einer der beiden Gegenstände, auf den Du Deinen Hund konditioniert hast, versteckt. Diese Fläche wird von einem einen Meter breiten Mittelgang durchschnitten, auf dem Du Dich während der Suche frei bewegen kannst. An einer der beiden Seiten, auf die die Mittellinie stößt, müssen die Hunde außerhalb des Suchfeldes angesetzt werden.

In den Flächensuchen aller Levels darfst Du Deinen Hund an einer maximal 5 Meter langen Schleppleine halten oder frei laufen lassen.

Der Aufbau & Ablauf des Prüfungsgeländes der Trümmersuche

Für die Suche im Trümmerfeld wird auf einer Fläche von 20 Quadratmetern ein Trümmerfeld aus verschiedenen Gegenständen angelegt. Hier können neben Baumaterialien auch Koffer, Reifen und Möbel verwendet werden, in und unter denen dann die Geruchsartikel oberflächlich, also nicht von den Trümmern tief begraben, versteckt werden.

In den Trümmersuchen aller Levels darfst Du Deinen Hund an einer lockeren, maximal zwei Meter langen Leine oder frei laufen lassen.

Der Aufbau & Ablauf des Prüfungsgeländes der Päckchensuche

Die Päckchenstraße besteht im Level 1 aus 6 blickdichten Behältnissen von maximal 10 Litern Volumen, die aber in den Seiten Löcher für den Geruchspartikel tragenden Luftaustausch haben. In einem dieser 6 Behältnisse befindet sich der Gegenstand, den es zu finden gilt.

Damit sich der Geruch des Zielobjektes besser verteilen kann und aus den Behältnissen ausströmen kann, müssen die Gegenstände mindestens 30 Minuten vor Prüfungsbeginn in die Behältnisse verbracht werden. Entsprechend müssen für diese Prüfungen in allen Levels die Geruchsgegenstände schon weit vor der Anmeldung beim Richter abgegeben werden.

In den Päckchenstraßen aller Levels darfst Du Deinen Hund an einer lockeren, maximal zwei Meter langen Such- oder Schleppleine oder frei laufen lassen.

Level 2

In der Prüfung zum Level 2 werden dieselben drei Disziplinen überprüft. Allerdings finden sich einige, die Prüfung schwerer machende Änderungen im Regelwerk.

So muss Dein Hund nun drei anstatt zwei Zielobjekte unterscheiden können. Außerdem wird ab dem 2. Level mittels Verleitungen geprüft, ob sich Dein Hund von seinem Ziel, den gesuchten Gegenstand innerhalb von 5 Minuten zu finden, ablenken lässt.

Auch hier kannst Du bei jeder der drei Disziplinen wählen, welches der drei Zielobjekte, auf die Dein Hund trainiert ist, zum Einsatz kommt. Wichtig ist aber, dass jeder der drei Gegenstände in einer der drei Disziplinen eingesetzt wird.

Als Ablenkung dient in jedem der drei Suchfelder Spielzeug und ein weiterer Gegenstand, die der Richter auswählt und neben dem zu suchenden Zielobjekt im Suchfeld versteckt. Damit dieser weitere Gegentand Deinen Individualgeruch aufnehmen kann, musst Du ihn während der Anmeldung beim Richter entweder drei Sekunden lang oder während des gesamten Zeitraums der Anmeldung in der fest geschlossenen Hand halten. Da auch die Geruchskompositionen, die die drei Zielobjekte ausmachen, unter anderem aus Deinem Individualgeruch bestehen, soll hier geprüft werden, ob Dein Hund primär auf Deinen Geruch oder die jeweilige Gesamtkomposition geprägt ist.

Wie auch in Level 1 beginnt die eigentliche Prüfung, nachdem Du dem Richter per Hand ein Startzeichen gegeben hast. Vergisst Du es, wird ab Level 2 die jeweilige Suchdisziplin mit 0 Punkten gewertet.

Die Teilprüfungen enden auch hier spätestens nach 5 Minuten. Wenn Dein Hund aber vor dem Gegenstand liegt, musst Du dem Prüfer durch Handzeichen anzeigen, dass Dein Hund den Gegenstand gefunden hat. Dann endet die Prüfung mit der Erwiderung des Handzeichens durch den Prüfer, das er nach 5 Sekunden gibt.

Der Ablauf ist ansonsten dem aus Level 2 gleich.

Der Aufbau & Ablauf des Prüfungsgeländes der Flächensuche

Abgesehen von den beiden Verleitgegenständen, die scheinbar auch in der Flächenprüfung zum Einsatz kommen, entspricht der Aufbau und Ablauf dem in Level 1.

Der Aufbau & Ablauf des Prüfungsgeländes der Trümmersuche

Es werden nun mehr Versteckmöglichkeiten, also Gegenstände, auf derselben Grundfläche und somit enger aus- und übereinandergelegt. Daraus ergibt sich, auch wenn es nirgends explizit erwähnt ist, dass das Zielobjekt tiefer als in Level 1 in den Trümmern versteckt sein kann. Zusätzlich erschwert wird der Level durch die Verleitgegenstände, die ebenfalls in den Trümmern versteckt werden und dadurch, dass das Zielobjekt so versteckt sein kann, dass der Hund sich in unebenem Gelände ablegen muss.

Ansonsten läuft die Prüfung ab, wie in Level 1.

Der Aufbau & Ablauf des Prüfungsgeländes der Päckchensuche

Die Päckchenstraße besteht im Level 2 aus acht statt sechs blickdichten Behältnissen von jetzt schon 15 Litern Volumen, in denen ebenfalls die beiden Verleitgegenstände versteckt werden.

Ansonsten läuft die Prüfung ab, wie in Level 1.

Level 3

Um den Prüfungen im Level 3 mehr Würze zu verpassen, sind hier einige Anpassungen der in den unteren beiden Levels liebgewonnen Gewohnheiten notwendig.

Obwohl die Anzahl der möglichen Zielobjekte, die Dein Hund untescheiden und kennen muss, immer noch bei drei liegt, erhöht sich der Schwierigkeitsgrad. Denn nun werden zwei der drei Artikel in der Trümmer- und Flächensuche versteckt. Du kannst entscheiden, welcher davon das zu findende Zielobjekt und welcher der ablenkende Differenzierungsgegenstand sein soll. Allerdings müssen beide Gegenstände einmal die Rolle des Zielobjektes und einmal das des Differenzierungsgegenstandes übernehmen. Logisch, dass es darum geht, dass Dein Hund das jeweilige Kommando mit dem richtigen Gegenstand verbinden muss, um diese Prüfung zu bestehen. Diese Untersscheidung setzt ein sehr hohes Maß an Signalkontrolle sowie Reizunterscheidung voraus.

Der dritte, bisher noch nicht eingesetzte Gegenstand muss dann in der Päckchensuche als Zielobjekt herhalten.

Sowohl was den Aufbau der Suchflächen, als auch was die Verleitungen angeht, wird es im 3. Level anspruchsvoller. Neben dem schon bekannten Spielzeug und dem mit Deinem Geruch behafteten Fremdgegenstand kommen nun noch Nahrungsmittel zum Einsatz. Was genau passiert, wird in der Beschreibung der Flächen-, Trümmer- und Päckchensuche weiter unten erklärt.

In allen drei Suchszenarien wird mit starken Verleitungen gearbeitet. Als Ausgleich ist es Dir erlaubt, Deinem Hund beim Ansatz das Behältnis, in dem Du im Alltag das Zielobjekt aufbewahrst, vor die Nase halten. Dieses "Anriechen" erleichtert es Deinem Hund, sich zu klarzumachen und zu erinnern, was er suchen soll. Das Anriechen geschieht am örtlich immer noch frei wählbaren Ansatz.

Auch in diesem Level, in dem für zwei der drei Szenarien 6 Minuten zur Verfügung stehen, sind Pausen nach dem schon bekannten Prozedere erlaubt. Allerdings ist ein erneutes Anriechen beim Ansatz nach der Pause nicht gestattet.

Das Ritual zu Beginn der Prüfung bleibt zwar so, wie es auch in den unteren Levels abläuft, denn es findet sich keine abweichende Regelung. Aber das Prozedere am Ende der Prüfung ist umfangreicher und verlangt dem Hund längere Ruhe ab. Wenn Dein Hund vor dem Gegenstand in einer der drei Suchanordnungen liegt, musst Du dem Prüfer durch Handzeichen anzeigen, dass Dein Hund den Gegenstand gefunden hat. Dann endet die Prüfung aber noch nicht mit der Erwiderung des Handzeichens durch den Prüfer, welches er nach 3 Sekunden gibt. Sondern Du musst nun zu Deinem Hund gehen und dort ca. 5 Sekunden neben ihm stehen bleiben, bis der Prüfer Dir ein abschließendes Zeichen gibt. Erst jetzt darfst Du, falls es überhaupt erlaubt ist, per Lobwort oder Klicker Deinen Hund bestätigen. Tust es früher, wird diese Teilprüfung mit 0 Punkten bewertet.

Der Aufbau & Ablauf des Prüfungsgeländes der Flächensuche

Im Gegensatz zu der einen großen Fläche, die bisher genutzt wurde, werden nun zwei Flächen mit unterschiedlich hohem Gras von je 150 m² markiert. Das entspricht einem Quadrat mit einer Kantenlänge von ca. 12 Metern.

Versteckt werden nun Eure beiden Gegenstände, von denen aber nur einer das gesuchte Zielobjekt ist und der andere als Differenzierungsgegenstand ist. Daneben werden ebenfalls die aus dem Lebensmittel und dem Spielzeug  bestehenden Verleitgegenständen versteckt. Was in welcher der beiden Grasflächen versteckt wird, liegt völlig frei in der Entscheidung des Richters.

Per Los wird unmittelbar vor dem Start entschieden, auf welchem der beiden Felder Dein Hund beginnen soll.

Noch immer hast Du aber die Wahl, von welcher der beiden möglichen Seiten aus Dein Hund angesetzt werden soll. Es ist unklar, ob Du diese Entscheidung treffen musst, bevor der Richter die Gegenstände versteckt oder erst danach. Letzteres würde den Faktor Sympathie zwischen Richter und Dir minimieren und durch den Faktor Glück ersetzen.

Wenn Dein Hund nun auf dem per Los festgelegten ersten Feld sucht, hat er 3 Minuten pro Feld, also 6 Minuten insgesamt zur Verfügung und ein Wechsel auf das andere Feld ist nur auf richterliche Anweisung hin möglich. Im Rahmen des Wechsels musst Du Deinen Hund am ursprünglichen Ansatzort erneut starten lassen. Du darfst ihn aber erneut anriechen lassen, wobei während des Wechsels die Uhr weiterläuft.

Nach Abschluss dieser Teilprüfung wird Dir vom Richter nicht mitgeteilt, ob Dein Hund erfolgreich war, das passiert erst bei der Gesamtauswertung. Da die Gefahr besteht, dass Du mit einem Klick nun eine Falschsuche als korrekt bestätigst, darfst Du nun nicht Klicken.

Der Aufbau & Ablauf des Prüfungsgeländes Trümmersuche

Auch in der Trümmersuche werden im 3. Level zwei Felder mit jeweils 15 m² präpariert. In diesen Bereichen werden die als Trümmer zur Verfügung stehenden Dinge so hochgestapelt, dass drei der möglichen Verstecke in der Höhe der Hundenase liegen, also drei sogenannte Hochlagen möglich sind.

Im Gegensatz zur Flächensuche ist es hier so, dass in jedem der beiden Trümmerfelder einer der beiden von Euch mitgebrachten Geruchsgegenständen versteckt werden muss. Welcher der beiden Gegenstände als Zielobjekt und welcher als Differenzierungsgegenstand dient und welcher in welchem Feld versteckt wird, entscheidet der Richter.

Neben diesen beiden Gegenständen werden auch die in allen Level-3-Szenarien zu versteckenden Verleitgegenstände und ein weiterer Gegenstand, der Dir vom Leistungsrichter gegeben wird und den Du während der Anmeldung in der Hand halten musst, versteckt.

Die übrigen Abläufe und Bestimmungen sind dieselben, wie bei der Flächensuche des 3. Levels.

Der Aufbau & Ablauf des Prüfungsgeländes Päckchensuche

Der Aufbau der Päckchenstraße unterscheidet sich von denen in den niedrigeren Levels in mehreren Punkten. So sind nun 10 Päckchen aufzustellen. Diese dürfen aus Eimern oder Koffern mit einem maximal Volumen von 20 Litern bestehen und können so angeordnet werden, dass Hochlagen entstehen.

Hierin zu verstecken sind neben dem bisher noch nicht als Zielobjekt verwendetem eigenen Geruchsgegenstand nur die aus Spielzeug, Nahrung und mit Deinem Individualgeruch behafteten Fremdgegenstand bestehenden Verleitungen, die in allen Szenarien der Stufe 3 verwendet werden müssen.

Das Prozedere beim Start und während der Suche ist dasselbe wie bei den Päckchensuchen der niedrigeren Levels, es stehen also auch hier wieder nur 5 Minuten zur Verfügung.

Die Päckchensuche ist die einzige Disziplin, bei der Du nach dem oben beschriebenen erfolgreichen Ende der Suche Deinen Hund per Klick bestätigen darfst.

Level 4

In der Königsklasse wird aus der im 3. Level zweiteiligen Trümmersuche wieder eine einzige Fläche, die aber nun Trümmerstraße heißt. Außerdem wird eine gänzlich neue Disziplin, die Wandsuche, hinzugefügt.

Um den Schwierigkeitsgrad erhöhen zu können, werden auch die einer Suche vorangehenden Abläufe und Prozesse verändert.

Die Prüflinge der 4. Leistungsklasse bilden Gruppen, deren Gegenstände in den Prüfungen der anderen Gruppenmitglieder als Verleitgegenstände dienen. Aus diesem Grund werden die Gegenstände nicht mehr, wie in den niedrigeren Lelvels üblich, unmittelbar vor der Prüfung übergeben, sondern viel früher. Natürlich werden neben diesen weiterhin Lebensmittel, Spielzeuge und außerdem ein Verleitgegenstand aus einem dem Zielobjekt ähnlichen Material versteckt.

Zur Überprüfung der Differenzierung werden auch alle 3 Gegenstände, die Dein Hund unterscheiden können soll, versteckt.

Im Gegensatz zu Level 3 hast Du nun nicht mehr die Wahl, welcher Eurer Gegenstände in welchem Szenario zu suchen ist, sondern diese Entscheidung trifft der Richter und teilt sie Dir unmittelbar vor Suchbeginn mit.

Die Wahl des Ansatzpunktes und das Anriechen bleiben aber erlaubt.

Der Aufbau & Ablauf des Prüfungsgeländes der Flächensuche

Bei der Flächensuche bleibt es bei zwei Flächen von jeweils 150 m², wobei der Richter die Gegenstände auf diesen beiden Flächen völlig nach seinem Geschmack verteilen kann.

Klar, dass die in der Einleitung zu Level 4 beschriebenen Änderungen die Flächensuche ebenfalls betreffen. Davon abgesehen bleibt aber alles wie gehabt.

Der Aufbau & Ablauf des Prüfungsgeländes der Trümmersuche

Ganz anders bei der Trümmersuche, die nun wieder auf einer einzigen Fläche stattfindet. Diese heißt nun Trümmerstraße und hat 3 mal 6 Meter ein längliches Erscheinungsbild.

Die Menge der Trümmer kann so gewählt werden, dass Hoch- und sogar Kletterlagen ermöglicht werden.

Neben den oben schon genannten Verleitungen ist in der Trümmersuche nach wie vor ein Fremdgegenstand unterzubringen, den Du vorher längere Zeit in der Hand gehalten haben musst, damit Dein Individualgeruch auf ihn übergeht.

Klar, dass die in der Einleitung zu Level 4 beschriebenen Änderungen die Trümmersuche ebenfalls betreffen. Davon abgesehen bleibt aber alles wie gehabt.

Der Aufbau & Ablauf des Prüfungsgeländes der Päckchensuche

Auch die Päckchenstraße ist um weitere 2 Behälter länger geworden und umfasst nun 12 Behälter wie Eimer und Koffer von 20 Litern Fassungsvermögen. Sie werden so angeordnete, dass Hochlagen möglich sind.

Im Gegensatz zum bisher bekannten Ablauf muss Dein Hund nun dreimal durch die Päckchenstraße, er wird also dreimal neu angesetzt. Pro Durchgang hat er 3 Minuten Zeit. Im Gegensatz zu der sonst für alle Disziplinen des 4. Levels geltenden Regel, dass alle drei Gegenstände in der Suchlage versteckt sind, ist es hier pro Durchgang immer nur einer der drei, wobei aber alle zum Zug kommen müssen.

Neben den oben schon genannten Verleitungen ist in der Päckchensuche nach wie vor ein Fremdgegenstand unterzubringen, den Du vorher längere Zeit in der Hand gehalten haben musst, damit Dein Individualgeruch auf ihn übergeht.

Klar, dass die in der Einleitung zu Level 4 beschriebenen Änderungen die Päckchensuche ebenfalls betreffen. Davon abgesehen bleibt aber alles wie gehabt.

Der Aufbau & Ablauf des Prüfungsgeländes der Wandsuche

Bei der Suchwand handelt es sich um eine mindestens 5 Meter breite und mindestens 2 Meter hohe Wand mit mindestens 50 Schächten in unterschiedlicher Höhe zur Aufnahme der Geruchsartikel. Diese Schächte müssen so tief sein, dass Du als Hundeführer die Gegenstände nicht sehen oder erkennen kannst.

Vom Ablauf her ist es so, dass Du Deine drei Geruchsartikel beim Richter abgibst. Er entscheidet sich dann für zwei von ihnen, die er in der Wand unterbringt.

Am Ansatz teilt Dir der Richter mit, welchen der Gegenstände Dein Hund zunächst anzeigen soll. Hat er ihn gefunden, darfst Du ihn nicht bestätigen, sondern musst ihn umgehend auf die Suche nach dem anderen Gegenstand schicken.

Da einer der Gegenstände in einer Hochlage versteckt ist, ist klar, dass Dein Hund mindestens bei diesem nicht vorliegen kann. Er muss sich gegebenenfalls auf seine Hinterläufe stellen und mit der Nase in Richtung des entsprechenden Riechschachts weisen.

Die schon bekannten Regeln zum Ende einer Suche gelten hier sicherlich.

06

Zielobjektsuche: Gesundheit & Fazit

Wichtige Gesundheitstipps für Zielobjektsuche (ZOS)

  • Der Hund sollte vom Tierarzt gesundheitlich auf "Herz und Nieren" geprüft sein, bevor es mit dem Hundesport losgehen kann!
  • Achtsam auf kommunikative Signale des Hundes während der Sportübungen achten, um das situative Befinden und Wohlergehen im Auge zu haben.
  • Vorsicht vor physischer und mentaler Überlastung & Übertreibung beim Hundesport!
  • Kranke und verletzte Hunde sollten keinen Hundesport ausüben!
  • Pausen einplanen (auf angemessene Erholungsphasen und Entschleunigung achten)
  • Zwang hat im Hundesport nichts verloren!
  • Vorsicht bei hohen Temperaturen (Hitzegefahr)
  • Intensität und Schwierigkeitsgrad langsam steigern
  • Aufwärmprogramm (dynamische Übungen zur Vorbereitung auf die Belastungen) mit dem Hund beim Hundesport absolvieren
  • Auf ausreichende Wasserversorgung und etwaige Energiezufuhr während des Hundesports achten!
  • Der Hund muss körperlich voll entwickelt sein
  • Kein Hundesport mit trächtigen und säugenden Hündinnen!
  • Hat der Hund Übergewicht, ist die Belastung für den Bewegungsapparat und gesamten Organismus höher!
  • Gesundheit, Fitness und Vitalität beim Hund müssen für den Hundesport stimmen
  • Erhöhtes Risiko für Kreuzbandriss bei kastrierten Hunden, jüngeren Hunden und Hunden mit Übergewicht!
  • Regelmäßiger Check-up bei einem Physiotherapeuten
  • Cool Down nach dem Hundesport
  • Bei eingeschränkten (Behinderungen, Arthrose, HD, ED etc.) und älteren Hunden (Seniorhunden) auf angemessene Hundesportarten ausweichen (z.B. Crossdogging, Degility, ZOS)
  • Stets auf adäquates Equipment beim Hundesport achten, um die Verletzungsgefahr und physische Belastung auf den Hund zu minimieren

Gesundheitsrisiken

Da es bei dieser Sportart nur bedingt um Schnelligkeit geht, sind Gesundheits- oder Verletzungsrisiken im Grunde nicht vorhanden. Im Gegenteil ist dieser Sport auch für gehandicapte, kranke oder alte Hunde eine genauso exzellente Beschäftigung, wie für hyperaktive, aggressive oder unsichere Hunde.

In jedem Fall stellt ZOS eine super Möglichkeit dar, gemeinsam viel Spaß zu haben und damit die Bindung zwischen Dir und Deinem vierbeinigen Freund zu steigern.

Einzig wünschenswert wäre, wenn die Firma Baumann das etwas unübersichtliche Regelwerk einmal überarbeiten würde.

Seid ihr interessiert weitere Infos, Tipps und To-dos rund um mögliche Sportverletzungen, Risiken und Symptomen vom Hundeprofi zu erfahren? Dann seid ihr hier nun genau richtig. Denn unsere dogondo-Tierärztin Vanessa Lässig hat das Thema umfassend in einem ergänzenden Beitrag beleuchtet.

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