Physiotherapie für Hunde

Der Begriff „Physiotherapie“ ist sowohl in der Human- als auch in der Tiermedizin ein nur ungenau definierter Begriff. „Physio“ ist griechisch und bedeutet so viel wie „natürlich“. Dementsprechend kann man Physiotherapie als Naturheilbehandlung übersetzen. 

Verschiedene Fachbegriffe, wie Physikalische Therapie, Physiatrie, Krankengymnastik oder Rehabilitation werden oft synonym verwendet. Im Wesentlichen haben sich dabei zwei Definitionen etabliert:

Definition Nr. 1 sieht die Physiotherapie als Therapieform zur Behandlung von Störungen der natürlichen Bewegungs- und Körperfunktionen, bei der unterschiedliche Methoden zum Einsatz kommen. Grob kann man diese wiederum in manuelle (z.B. Massage „per Hand“, Bewegungsübungen) und physikalische Methoden unterteilen. Die physikalischen Methoden werden dabei unter dem Begriff „Physikalische Therapie“ zusammengefasst. Dazu zählen u.a. Wärmeanwendung, Ultraschalltherapie, Elektrostimulation usw. Nach dieser Definition ist also Physiotherapie der Oberbegriff für eine Vielzahl konservativer Therapiemethoden zur Wiederherstellung natürlicher Abläufe, bei der die Physikalische Therapie ein Teilgebiet der Physiotherapie darstellt. 

Definition Nr. 2 orientiert sich an Definitionen der Physiotherapie aus dem englischen Sprachraum. Hier ist der Oberbegriff „Physiatrie“ und beinhaltet Physikalische Therapie und Rehabilitation als eigenständige große Teilgebiete. Bei dieser Definition wird außerdem hervorgehoben, dass Physiatrie sich nicht nur mit der Wiederherstellung (Rehabilitation) der Körperfunktionen, sondern auch explizit mit der Diagnostik selbiger befasst. Die Physiotherapie wird dabei als Teil der Physiatrie gesehen, der sich ausschließlich mit Rehabilitation, nicht aber mit Diagnostik befasst. Dies hängt vermutlich damit zusammen, dass in den englischsprachigen Ländern die Physiotherapieausübung häufig nur Tierärzten vorbehalten ist und nicht, wie z.B. in Deutschland, auch von Tiermedizinischen Fachangestellten, Physiotherapeuten, Humanmedizinern und Quereinsteigern mit mehr oder weniger guter Zusatzausbildung ausgeübt werden darf.

Die Physiotherapie wird, wie auch immer man sie definieren mag, in der Tiermedizin immer häufiger angewandt und intensiv erforscht. Bisher konzentriert sie sich fast ausschließlich auf die Therapie orthopädischer und neurologischer Erkrankungen, sowie die Betreuung von Sportpferden und -hunden. Weitere Einsatzgebiete, wie wir sie aus der Humanmedizin kennen (z.B. bei gynäkologischen, pädiatrischen oder kreislauf-betreffenden Erkrankungen), werden in den nächsten Jahren sicherlich mehr und mehr dazu kommen.  

Für eine erfolgreiche Physiotherapie müssen Patient, Besitzer, behandelnder Tierarzt und Physiotherapeut Hand-in-Hand arbeiten und natürlich auch eine entsprechend gute Ausbildung des Physiotherapeuten vorhanden sein. 

Angewandt wird die Physiotherapie vorbeugend, behandelnd oder nachsorgend mit folgenden Methoden:

• Massage (manuell oder mittels speziellen Massagegeräten) inkl. Lymphdrainage
• manuelle Gelenkmobilisation
• passive und aktive Bewegungsübungen
• Laufbandanwendung (Trocken- oder Unterwasserlaufband)
• Thermotherapie (Wärme- oder Kälteanwendung)
• Hydrotherapie (Wasseranwendung)
• Elektrotherapie
• Lasertherapie
• Stoßwellentherapie
• Ultraschalltherapie
• Kernspinresonanztherapie
• Magnetfeldtherapie
• usw.

Du willst mehr zur Physiotherapie für Hunde erfahren, welche Behandlungsziele im Fokus stehen, welche Behandlungsformen angewendet werden, welche Kosten bei der Hundephysio auf Dich als Hundebesitzer zukommen und worauf sonst alles bei der Hundephysiotherapie zu achten ist? Kein Problem. Dann hast Du nun die Möglichkeiten alle Informationen und Antworten in unserem Leitartikel "Hundephysiotherapie: Ratgeber aus erster Hand von der Hundephysiotherapeutin" nachzulesen.