Lymphdrainage beim Hund - Alles über Anwendung, Vorteile und Anwendungsgebiete

Bei der Lymphdrainage handelt es sich um eine meist manuelle Therapieform zur Behandlung von geschwollenem Gewebe (Ödemen).

Die sogenannte Lymphe, eine Gewebsflüssigkeit, die aus Wasser, gelösten Proteinen, anderen Molekülen und Nährstoffen besteht, fließt durch Lymphgefäße, die den ganzen Körper durchziehen und im Blutkreislauf enden. An einigen Stellen treffen die Lymphgefäße aufeinander – diese Stellen werden Lymphknoten genannt. Die Lymphe hat u.a. die Aufgabe, Stoffwechselabfallprodukte, Bakterien oder Fremdkörper in Richtung der Lymphknoten zu transportieren. Hier werden die einzelnen Bestandteile herausgefiltert. Das lymphatische System gehört zum Immunsystem und reagiert auf Krankheitserreger mit einer Immunantwort. 

Verschiedene Faktoren, wie zum Beispiel Krankheiten, können das Lymphsystem negativ beeinflussen. Wenn die Lymphe in ihrem Fluss behindert wird, können sich die oben bereits erwähnten Lymphödeme bilden – dann ist eine Lymphdrainage sinnvoll. 

Eine Lymphdrainage ist eine meist manuelle Massage, die von einem ausgebildeten Hundephysiotherapeuten kreisförmig durchgeführt wird. Neben Dreh- und Pumpgriffen werden häufig auch Schöpfgriffe angewandt. Über diese Techniken sollen die Lymphgefäße stimuliert und dazu angeregt werden zu kontrahieren. Zudem wird eine schmerzlindernde und beruhigende Wirkung auf den Hund erzielt. Die Lymphdrainage beginnt stets im Halsbereich des Hundes – das ist wichtig, da sich hier viele Lymphknoten befinden und die Lymphgefäße in dieser Region in das venöse Blutsystem münden. Erst dann tastet sich der Therapeut über den Rumpf an die betroffene Stelle heran.

Wie häufig die Lymphdrainage beim Hund als Therapie angewendet wird, kommt auf den Befund und damit die verknüpfte Notwendigkeit an. Je nach Therapieplan kann die Lymphdrainage beim Hund zunächst täglich, im weiteren Verlauf der Behandlung 2-3 mal die Woche oder in größeren Abständen erfolgen.

Auch wenn die Lymphdrainage einen positiven Effekt für den Hund, die Hundegesundheit und das Tierwohl hat, ist die Behandlung für den Vierbeiner anstrengend.

Nach der Therapie sollte der Hund daher Zeit zum Ausruhen und Regenerieren haben. Ruhe und Regeneration sind demnach wichtige Bausteine, damit die positive Wirkung der Lymphdrainage bei Hunden sich voll entfalten kann.

Ferner hat die Lymphdrainage bei vielen Hunden Einfluss auf den Harndrang. Der ein oder andere Hund muss nach der Lymphdrainage vermehrt sich Lösen und Wasser lassen. Zudem entwickeln Hund ein erhöhtes Durstgefühl, wodurch das Bedürfnis nach Wasser steigt. Um den Wasserverlust wieder zu decken, muss der Hund im Anschluss an die Behandlung viel trinken.

Die Kosten für Lymphdrainage beim Hund variieren je nach Therapieplan, Behandlungsdauer, Behandlungsort und praktizierender Hundephysiotherapeut. Eine Therapiesitzung dauert zwischen 30-90 Minuten. Für die Lymphdrainagen-Therapie beim Hund ist je Behandlungseinheit mit Kosten von ca. 35-120 Euro zzgl. etwaiger Fahrtkosten zu kalkulieren.

• Schmerzlinderung
• Beruhigende Wirkung
• Druckminderung im Gewebe
• Gewebelockerung
• Stärkung des Immunsystems
• Steigerung der Abwehrkräfte
• Entspannung
• Entstauung von Lymphödemen
• Positiver Einfluss und Beschleunigung des Heilungsprozess
• Steigerung der Lymphbildung und des Lymphflusses
• Verbesserter Abtransport der Flüssigkeit
• Ödemverringerung
• Steigerung der mentalen und psychischen Verfassung durch Ausschüttung von stimmungshebenden Endorphinen, da das Wohlbefinden des Hundes durch die Lymphdrainage gestärkt wird
• Mobilitätssteigerung
• Anregung Stoffwechsel
• Verdauungsförderung

Lymphdrainage wird bei Hunden u.a. zur Behandlung nachfolgender Krankheitsbilder und und gesundheitlicher Beschwerden empfohlen:

• Ödeme
• Hämatome
• Durchblutungsstörungen
• Verletzungen, wie z.B. Muskelfaserrisse, Muskelzerrungen, Prellungen oder Verstauchungen
• Nach Operationen z.B. postoperative Behandlung nach Bandscheiben-OP oder Kreuzband-OP beim Hund
• Zur Förderung der Wundheilung
• Zur Behandlung von Narben inkl. Narbenverhärtung und Narbenschwellung
• Arthrose
• Spondylose
• Spondylarthrose
• Überlastungssyndrom: funktionelle oder strukturelle Beschwerden am Bewegungsapparat des Hundes durch Überbeanspruchung durch Hundesport oder andere Aktivitäten

Sollte der Hund unter einer der nachfolgenden Krankheiten leiden, so wird von einer Behandlung mit Lymphdrainage aus medizinischen Gründen generell oder an bestimmten Körperbereichen abgeraten:

• Herzinsuffizienz
• Teilweise bei Tumorerkrankungen (Tumore)
• Akute Entzündungen
• Infektionskrankheiten
• Fieber
• Akute Thrombose
• Hyperthyreose
• Akute Bronchitis
• Asthma
• Trächtigkeit

Hier haben wir für Dich zur weiteren Lektüre empfehlenswerte Fachliteratur zur Lymphdrainage und Physiotherapie für Hunde recherchiert. Viel Spaß beim Lesen! 

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	Hunde-Physiotherapie: Fit und gesund durch Krankengymnastik (Autor), Taschenbuch von Dorothee Kühnau (autor) und Beate Warnat (Autor)

Was die Hundephysiotherapie für Deinen Hund sonst noch alles leisten und bei welchen gesundheitlichen Beschwerden helfen kann, erfährst Du in unserem ergänzenden Artikel „Hundephysiotherapie: Ratgeber aus erster Hand von der Hundephysiotherapeutin“!