Joggen mit Hund: Infos, Tipps & Ratschläge für den gemeinsamen Laufspaß

So wird das Joggen mit Hund zum Highlight

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Zuletzt aktualisiert am: 5.10.2023

Zwei Maenner beim Joggen mit einem angeleinten Beagle.jpg

Damit das gemeinsame Joggen von Hund und seinem Bezugsmenschen für beide Parteien zu einem gesunden und spaßbringenden Erlebnis wird, gibt es das eine oder andere zu beachten.

Prinzipiell bringen die allermeisten Hunde und Rassen eine ausgeprägte Lauffreude und einen starken Bewegungsdrang mit, sind unternehmenslustig und gerne aktiv. Ist dem so, dann ist das Lauftraining garantiert neben gemeinsamen Fahrradtouren oder gar dem Ausreiten mit dem Pferd und Hundepartner, eine willkommene Alternative für das Hundeprogramm. Hat man allerdings einen eher mäßig an Spiel, Sport und Spaß interessierten oder bewegungsfaulen Hund an der Seite, so gibt es sicherlich bessere Beschäftigungsformen, um diesen Kandidaten glücklich zu machen. Ferner muss man in Sachen Jogging mit Hund aber auch bei sehr jungen Hunden, die sich noch in der physischen Entwicklungsphase befinden, Seniorhunden mit Alterserscheinungen, vorerkrankten oder gehandicapten Hunden zurückhalten, damit Wohlgemeintes nicht zu weiteren Belastungen führt und der Gesundheit, Konstitution und dem Wohlergehen schadet. Gleiches gilt natürlich auch im Falle von fitten und leistungsstarken Hunden, was eine etwaige Überlastung und Überforderung durch zu ambitionierte Streckenformate und äußere Einflüsse wie starke Hitze angeht.

Kurzgesprochen, es kommt auch beim Joggen mit dem Hund darauf an, die Bedürfnisse, Neigungen und Interessen, sowie die Fähigkeiten und Fertigkeiten, den Gesundheitszustand, körperliche und mentale Fitness einzubeziehen, damit am Ende des Tages das gemeinsame Laufen einen positiven Effekt hat und Hund wie Mensch, die intensiven Trainingseinheiten mit Freude angehen, da es ihnen Spaß macht. Denn angemessenes Joggen ist gut für Körper und Geist.

Damit ihr als sportlich ambitioniertes Team harmoniert und physisch und psychisch einen Nutzen aus den gemeinsamen Joggingrunden zieht, wollen wir euch noch einige Infos, Tipps und Ratschläge nun mit an die Hand geben, damit das Joggen mit Hund zu einem vollen Erfolg und einer hundgerechten Aktivität wird.

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Joggen mit Hund – Ist dies eine artgerechte Form der Beschäftigung?

Ja, wenn es in einem angemessenen Rahmen erfolgt!

Alle Hunde sind zum Laufen geboren

Ja. Was wir Menschen als Joggen oder Jogging bezeichnen, ist eine Form der Bewegung mit dem Ziel, längere Laufstrecken so zu absolvieren, dass sie konditionsfördernd sind. Folglich einen positiven Beitrag in Sachen körperliche und geistige/mentale Fitness bringen, damit die Konstitution und das Wohlbefinden stärken. Der Dauerlauf gehört also zum Ausdauertraining, soll idealerweise an die individuellen Vorgaben des Läufers angepasst sein, damit die Leistungsfähigkeit erhalten und je nach Trainingsumfang sogar sukzessive gesteigert werden kann, möglichst ohne, dass dabei die Verletzungsgefahr oder sonstige negativ einwirkende Einflüsse auf den Organismus außer Acht gelassen werden. Wird das Joggen richtig ausgeführt, trägt es zur Gesunderhaltung bei, stärkt das Herz-Kreislauf-System, den Bewegungsapparat inklusive Knochenstruktur und Muskulatur – Physis und Psyche profitieren, wenn die Joggingaktivitäten nicht übertrieben werden und aufgebrauchte Energie und Wasserbedarf durch adäquate Zufuhr ausgeglichen werden.

Bewegung und Laufen liegt den Hunden genetisch im Blut, mal mehr, mal weniger stark. Zudem haben „Vierbeiner“ sogar noch den Vorteil, dass sie sich gewandter auf allen Vieren fortbewegen und zahlreiche Hunde nicht nur ausdauernd und unermüdlich mit großer Bewegungsfreude fortbewegen, sondern versierte Läufer auf den unterschiedlichsten Untergründen, ob Asphalt, Wiese, Sand, Waldboden, Feld, bergige Landschaften etc. sind.

Joggen mit Hund - Das Laufen ist eine artgerechte Beschäftigung, muss aber bedürfnisorientiert erfolgen!

Natürlich ist es aber bei Hunden am Ende des Tages nicht anders als bei Menschen. Denn auch in der Hundewelt gibt es Hundeindividuen die sich besser für das Joggen eignen und dieser Art der Beschäftigung eher freudig gegenüberstehen, als andere. Ist der eigene Hundepartner also ein bewegungsfreudiger, begeisterter, stets motivierter und ausgelassener Laufpartner, so hat man den idealen Laufkumpan. Muss man hingegen seinen Hund mehr zum Joggen tragen, so sollte man seine Joggingrunde lieber im Sinne des Hundes alleine unternehmen. Denn hat der Hund daran keinen Spaß und es endet in einer „Zwangsveranstaltung“ so wird perspektivisch das Joggen zur Qual und unnötigen Belastung, was sich neben den negativen physischen und psychischen Auswirkungen beim Hund, auch in Sachen Bindung und Beziehung zeigen wird.

Also zusammengefasst, das Joggen ist durchaus eine art- und hundgerechte Form der Beschäftigung, da das Laufen der natürlichen Fortbewegung der Vierbeiner entspricht, solange der Umfang und die Intensität angemessen sind und generell der Laufsport nicht gegen sonstige individuelle Voraussetzungen und Vorgaben des Hundeindividuums sprechen, seien es u.a. körperliche oder mentale Gründe.

Bevor es nun aber auf die Laufstrecke losgehen kann, gibt es noch einige Dinge zu wissen und zu tun, damit das Joggen mit Hund beste Aussichten für alle Beteiligten hat.

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Sind alle Hunde & Hunderassen gleichermaßen für das Joggen geeignet?

Nein, es gibt Hunde und Rassen, die sich mehr fürs Joggen eignen und andere hingegen eher ungeeignet sind.

Sind Schäferhund, Dackel, Labrador & Co. allesamt fürs Joggen geeignet?

Nein, sind sie nicht.

Generell sind zwar zahlreiche Rassehunde, Hybridhunde und Mischlinge für das Jogging mit ihrem Menschen geeignet. Aber ob nun jeder Hund tatsächlich der ideale Joggingpartner ist, hängt von diversen Faktoren der jeweiligen Hundepersönlichkeit ab.

Und hier spielen nachfolgende Kriterien eine Rolle, ob der Hund fürs Joggen qualifiziert ist:

  • Lebensalter / Lebensphase (Welpe, Junghund, Adult, Seniorhund)
  • Gesundheitszustand, Konstitution, Vitalität, Fitness
  • Leistungsfähigkeit
  • Aktuelle Form
  • Größe und Gewicht
  • Beschaffenheit des Haarkleids
  • Bewegungsdrang und Lauffreude

Kurz & knapp: Es kommt auf die Physis, Psyche, Gesundheit, Vitalität etc. des jeweiligen Hundes an!

An der Stelle wollen wir anmerken, dass die meisten der vorgenannten Punkte sich stetig verändern können und damit auch eine mögliche Eignung des Hundes für das Joggen immer auf Aktualität überprüft werden muss. Sei es eine veränderte Motivation von Seiten des Hundes auf Grund eines neuen Lebensabschnitts, auftretender Alterserscheinungen, Gebrechen und damit einhergehender Lust und Laune, aufgebautem Übergewicht oder mangelnder Fitness nach einer Verletzung oder Auszeit vom Dauerlauf. Und hier sind Herrchen und Frauchen gefragt, um auf mögliche Veränderungen, angemessen zu reagieren.

Schaut man sich in der Hundewelt um, so gibt es auch zahlreiche Hunde aller Kategorien (Rassehund, Designerdog, Mischlingshund), die sich von Haus aus auf Grund ihrer Rassemerkmale, mehr oder minder für das Joggen mit Hund eignen.

Denn bereits durch die züchterische Entwicklung wurden verschiedene Rasse speziell als Arbeits- und Gebrauchshunde gezüchtet, um in ihrem Hundealltag bestimmte Aufgaben im Rahmen ihrer Verwendung zu übernehmen. Und einige von ihnen mussten jeher ihre Lauftalente dabei unter Beweis stellen, so wie Hüte- und Treibhunde, Jagdhunde und Schlittenhunde, um beispielsweise Vieh von A nach B zu treiben, bei der berittenen Jagd flüchtendes Wild über große Distanzen zu verfolgen oder das Gepäck, Hab und Gut sowie die Menschen auf schneebedeckten Pisten bei ihren Wanderungen hunderte von Kilometern durch die Arktis zu transportieren.

Andere wiederum waren eher als gesellige Alltagspartner gedacht, die das Leben der privilegierten Herren und Damen des Adels versüßen sollten und mehr oder weniger als Schoßhund der Aristokraten dienten.

Ferner gab es Hunderassen, die für das Ziehen und Tragen schwerer Lasten oder ähnlich kraftraubender Tätigkeiten gebraucht wurden. Diese Rassen mussten sich auf ihre imposante Körperstatur und -bauweise verlassen können, sind bis heute entsprechend groß, schwergebaut und kraftstrotzend.

Und zu guter Letzt gibt es auch die eine oder andere Rasse, die auf Grund ihres Status als „Modehund“ und damit einhergehender Verfolgung extremer Zuchtziele, physisch und gesundheitlich an den Folgen leiden und demnach sich für ausgeprägte läuferische Beschäftigungsformen, weniger eignen.

So unterschiedlich also die Hunde physisch und psychisch daherkommen, so unterschiedlich eignen sie sich demnach im Hinblick auf ihre körperlichen Eigenschaften (Anatomie) bis hin zu ihrem inneren Antrieb in Sachen Bewegung, für längere Laufstrecken und Joggingtouren.

Kurzgesprochen, es gibt unter den Hunden wahre Laufwunder, die flink, agil, ausdauernd und mit großem Tatendrang auf ihren vier Läufen unterwegs sind, schnell, geländegängig, unermüdlich laufen und springen, sich bei jedweder Bewegung voll in ihrem Element fühlen. Andere wiederum sind eher gemütlich und mitunter sogar behäbig unterwegs, bringen weder die Physis als Langstreckenläufer, noch die Begeisterungsfähigkeit für das Joggen und Laufen mit. Es kommt also auch beim Joggen in Sachen Eignung letztlich auf den jeweiligen Hund, dessen Anlagen, Interessen und Fähigkeiten an.

Schwere Hunde, Hunde mit langem Rücken und kurzen Beinen sowie kurznasige Hunde sind von Natur aus für das Joggen und den Dauerlauf ungeeignet. Exemplarisch wollen wir hier die Rassen Berner Sennenhund, Bernhardiner, Bordeauxdogge, Neufundländer, Landseer, Leonberger, Basset Hound, Welsh Corgi Cardigan, Welsh Corgi Pembroke, Dackel, Mops, Pekingese, Bulldog und Französische Bulldogge nennen.

Aber auch zahlreiche weitere Riesenrassen wie Deutsche Dogge oder Irish Wolfhound und ihre kleinwüchsigen Pendants wie Chihuahua, Zwergpinscher, Cavalier King Charles Spaniel, Petit Brabancon oder Malteser sind weniger als Joggingpartner für ausgedehnte und anspruchsvolle Wegstrecken geeignet.

Ferner gilt es auch an wärmeren Tagen Rücksicht auf den Hundepartner zu nehmen, wenn dieser eine dicke und dichte Haarpracht als Haarkleid mit Deckhaar und Unterwolle trägt. Denn dann wird ihm die zusätzliche körperliche Belastung beim Joggen in Verbindung mit den hohen Temperaturen und seiner dicken „Kleidung“ stark zusetzen.

Solltet ihr aktuell auf der Suche nach einem Hundepartner sein, dann könnt ihr in Sachen Körperlichkeit, Bewegungsdrang und geeigneter Verwendung, mehr in unseren Rassebeschreibungen finden.

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Welche Hunderassen sind fürs Joggen mit Hund geeignet?

Von A wie Airedale Terrier bis W wie Whippet.

Joggen mit Hund - geeignete Hunderassen, Designerdogs & Mischlinge

Oh, es gibt eine große Anzahl an Hunden unter den Rassehunden, Hybridhunden und Mischlingen, die sich für das Joggen mit Hund eignen.

Unter den Rassehunden kommen verschiedene Hüte- und Treibhunderassen, Jagdhunderassen, Schlittenhunderassen, Wasserhunderassen bis hin zu Windhunderassen in Frage. Aber auch andere Hunderassen, die den verschiedenen Kategorien der Rassenomenklatur der Fédération Cynologique Internationale (FCI) zugeordnet sind, können gut als Laufpartner beim Jogging mitgenommen werden. Hier seien bspw. die hochläufigen Terrier sowie Pinscher und Schnauzer genannt.

Für manche Rassen & Hunde ist Laufen eine Leidenschaft!

Wir wollen einige der möglichen Laufbegleiter, die sich unter den Rassehunden als Joggingpartner auf Grund ihrer Anatomie, Wesensmerkmale und Temperament von Haus aus aufdrängen, nennen:

All die vorgenannten Hunderassen haben einen hohen Bewegungsbedarf und bringen eine ausgeprägte Lauffreude mit. Und dennoch darf nicht verschwiegen werden, dass bei zahlreichen der aufgeführten Rassen, das Laufen nur ein Teil ihrer erforderlichen art- und rassegerechten Beschäftigung ausmacht, um ihnen physisch und kognitiv gerecht zu werden. Denn allesamt sind für eine spezifische Aufgabe und angestrebte Verwendung geschaffen worden und wollen möglichst auch in diesen Bereichen gefordert und gefördert werden, damit sie sich in ihrer Domäne oder bei geeigneten Ersatzaktivitäten rassespezifisch einbringen, entfalten und ausleben können. Auf Grund ihrer Entwicklungsgeschichte und damit verbundenen vordergründigenen Haltung als Arbeits- und Gebrauchshund, wird man auf den einen oder anderen der vorgenannten Kandidatenliste und weiterer Rassehunde, die sich mit ihren Rassemerkmalen als Joggingpartner von Grund auf zwar qualifizieren, dennoch nicht allzu oft treffen, da sie primär in ihrem angedachten Tätigkeitsfeld eingesetzt werden.

Diverse Rassen, Designerhunde & Mischlinge sind laufstark, bewegungsfreudig und mit einer enormen Kondition ausgestattet!

Gehen wir weiter zu den Designerdogs (Hybridhunderassen). Auch hier findet man durchaus auf Grund der ursprünglich zur gezielten Kreuzung eingebrachten Ausgangsrassen geeignete Hunde und Laufpartner, die mit Einsatz, Spaß und Talent neben den anatomischen Voraussetzungen, beim Joggen voll bei der Sache sind. Als da wären Aussiedoodle, Labradoodle, Goldendoodle und Aussiedor. Besonders gilt dies für die größeren unter ihnen, denn zahlreiche der Designhunderassen werden in unterschiedlichen Größenvarietäten gezüchtet. Mehr zu den Hybridhunden findet ihr in unserer gleichnamigen Rubrik.

Was die Mischlinge anbetrifft, so können wir durch die Vielfalt der Durchkreuzung der einzelnen Mischlingshunde hier keine pauschale Aussage treffen, wie gut oder weniger gut, sich der jeweilige Hund für das gemeinsame Joggen eignet. Aber seid gewiss, es gibt unzählige Mischlinge da draußen, die ideale Joggingpartner sind und gerne zum Zeitvertreib mit ihren Menschen regelmäßig joggen gehen.

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Dürfen Hundewelpen auch zum Joggen mitgenommen werden?

Nein, Joggen würde die Entwicklung der Welpen gefährden.

Sind Welpen fürs Joggen geeignet?

Nein. Solange sich Hundewelpen in ihrer Entwicklungs- und Wachstumsphase befinden, ist Joggen Tabu. Was im Übrigen die gesamte körperliche Anstrengung und Belastung angeht.

Denn der gesamte Körper, Knochen, Skelett, Bewegungsapparat, Gelenke, Bänder und Muskulatur sind noch nicht vollständig ausgebildet, sodass prinzipiell behutsam, dosiert und in Maßen die diversen Beschäftigungen erfolgen müssen – es darf nicht übertrieben werden, denn Körper und Geist der jungen Hunde sind schnell überfordert. Kurze und angemessene Bewegung, viel Regeneration und Schlaf ist im Welpenalter noch angesagt.

Da es rasseabhängig ist, wann der Hund ausgewachsen und vollentwickelt, demnach der Zeitpunkt für intensivere Aktivitäten inklusive Joggen mit Hund gekommen ist, raten wir in dieser Frage unbedingt den Tierarzt mit einzubinden. Er wird euch guten Gewissens sagen, wann euer Hund soweit ist. Und damit der Startschuss nach einer abschließenden Kontrolluntersuchung in Bezug auf das Joggen und andere körperlich einwirkende Beschäftigungen mit Laufen und Springen gekommen ist.

Aber auch dann darf der „untrainierte“ Hund natürlich nicht auf Teufel komm raus loslegen. Behutsames Heranführen, Gewöhnen und sukzessive Steigerung von Umfang, Pensum, Intensität und Trainingslevel sind die richtige Herangehensweise, damit der Hund und dessen Gesundheit, keinen Schaden nimmt.

Wann nun also der einzelne Hund als vollentwickelt gilt und ihm demnach der Status des „Ausgewachsenseins“ verliehen werden kann, hängt besonders von seiner Größe ab. Denn bei kleinen Hunden und Rassen kann dieser Zeitpunkt bereits mit Vollendung des 10. Lebensmonats erreicht sein, wohingegen Riesenrassen dafür 2 Jahre brauchen. Einen ergänzenden Artikel zu diesem Thema steht für euch mit dem Titel „Wie lange dauert es, bis mein Welpe ein ausgewachsener Hund ist?“ im Magazin bereit.

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Joggen, Hundesport & Co.: Wie sieht es mit alten & vorerkrankten Hunden aus?

Es kommt auf den jeweiligen Hund, dessen Alter, Zustand, Bedürfnisse etc. an.

Vorsicht mit Joggen beim Seniorhund und kranken Hunden

Bei Hundesenioren gilt im Grund dasselbe, wie bei heranwachsenden Hundewelpen. Laufen und Joggen, Hundesport und sonstige körperliche Aktivitäten sind auf die veränderten Bedingungen und individuellen Vorgaben des Hundes auszurichten. Denn auch bei älteren Hunden muss unbedingt auf den Belastungsgrad geachtet werden, damit der Hund und dessen Organismus nicht überfordert wird. Zudem plagen manchen Seniorhunde mehr oder minder starke Alterserscheinungen. Hinzu gesellen sich vielleicht akute oder bereits dauerhaft ausgelöste chronische Hundekrankheiten oder sonstigen Gebrechen, die dem Vierbeiner je nach Schweregrad das fortgeschrittene Hundeleben schwer machen. Sodass jedwede unnötige Mehrbelastung unangebracht bis schädlich ist.

Früher oder später ist es also vernünftigerweise an der Zeit, die regelmäßige Joggingrunde ohne den bisherigen tierischen Begleiter zu absolvieren und dem Hund Alternativen je nach Persönlichkeit, Konstitution und Interesse zu bieten – das Crossdogging und Zielobjektsuche im Hundesportbereich oder die Nasenarbeit mit Suchaufgaben im privaten Umfeld, angemessene Spaziergänge mit geeigneten Wegstrecken, die an die Tagesform und körperlichen Möglichkeiten angepasst sind, passen sicherlich bei einem Hundesenior besser.  

Ähnlich sieht es bei Hunden mit Behinderungen, Gebrechen und Vorerkrankungen aus.

Sprich, sportliche Ambitionen müssen bei vorbelasteten Hunden heruntergeschraubt werden und statt dem Joggen mit Hund andere Beschäftigungsformen her, die für Herz-Kreislauf-System, Bewegungsapparat und den sonstigen Organismus zuträglich sind.

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Joggen mit Hund: Worauf muss ich noch achten?

Sicherheit für alle hat oberste Priorität, auch beim Joggen mit Hund.

Joggen mit Hund: Regeln, Grenzen, Warnsignale & To-do´s

Bevor es nun mit dem geeigneten Hund an der Seite zum Joggen losgehen kann, gibt es noch ein paar Regeln und To-do´s, die unbedingt im Sinne des hündischen Laufpartners beachtet werden sollten:

  • Den Hund auf aktuelle Eignung beim Tierarzt untersuchen lassen.
  • Nicht mit vollem Bauch Joggen (max. 2 Stunden vor dem Joggen/Laufen füttern).
  • Wenn angeleint: Idealerweise mit Geschirr und Leine zur Entlastung der Halswirbelsäule joggen.
  • Wenn unangeleint: Grundgehorsam inklusive Fußlaufen und sicherer Rückruf muss sitzen.
  • Safety first – im Dunkeln sowie der Morgen- und Abenddämmerung mit Lampe und/oder Reflektoren an Hund und Mensch laufen.
  • Auf Brut- und Setzzeiten in ländlichen Regionen und Waldgebieten achten (Leinenpflicht beachten!).
  • Auf andere Menschen, Tiere, Verkehr etc. aufmerksam und rücksichtsvoll achten (Hunde-Etikette).
  • Vorsicht bei Hunden mit starkem Jagdtrieb.
  • Vorsicht bei „hyperkaktiven“ Hunden bezüglich Übertreibung und Überlastung.
  • Jede Joggingrunde muss an die Vorgaben, Bedürfnisse und Tagesform des Hundes angepasst sein – lieber die Runde im Sinne des Hundes abbrechen, wenn sein Ausdrucksverhalten (Verweigerung, übermäßiges Hecheln, Ablegen, Unkonzentriertheit, mangelnde Reaktion, Bewegungseinschränkungen) etwaige Anzeichen von Überforderung oder Lustlosigkeit zeigt.
  • Den präferierten Laufstil (Trab/Galopp) des Hundes als Marschrichtung für das Tempo übernehmen.
  • Umfang, Intensität und Pensum stets an die äußeren Bedingungen anpassen.
  • Kein Jogging in der Hitze – Vorsicht vor Hitzschlag!
  • Vorsicht vor heißem Asphalt – es drohen Verbrennungen an den Ballen.
  • Auch im Hinblick auf Kälte, Eis und Schnee gilt Vorsicht – Hunde mit dünnem Fell sind anfällig und frieren schnell, Streugut setzt den Pfoten zu, Minusgrade den Atemwegen.
  • Muss der Hund sich lösen, muss ihm die Zeit dafür gewährt werden.
  • Vor dem Start nochmals Zeit fürs Geschäft geben.
  • Ist der Hund krank, laboriert an einer Verletzung oder sonstigen Belastung ist Joggen Tabu.
  • Je nach Streckenformat Pausen einplanen und Wasser anbieten.
  • Als Anfänger langsam den Hund ans Joggen heranführen und das Laufpensum Stück für Stück anpassen – dabei stets auf Rückmeldungen durch das Ausdrucksverhalten des Hundes achten. Ändert sich dessen Motivation, wirkt er geschafft und kraftlos, muss die Intensität wieder reduziert werden.
  • Langsam loslegen, vorab Dehnübungen und Aufwärmtraining nicht vergessen – nicht von 0 auf 100 durchstarten.
  • Möglichst auf weichen Untergründen laufen, da es die Knochen, Gelenke und Muskulatur des Hundes schont.
  • Geht es zum Joggen los und der Hund zeigt keine freudige Reaktion, steht schwerfällig und unmotiviert auf, dann kann dies ein Anzeichen von Überlastung, Muskelkater bis hin zu mangelnder Motivation sein – im Zweifel dem Hund eine Auszeit gönnen.

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Fazit – Wohldosiert ist Joggen mit dem richtigen Hund eine tolle Beschäftigung

In Maßen ist das Lauftraining mit Hund gesund und macht Spaß.

So wird das gemeinsame Joggen mit Hund ein Erfolg!

Im Zentrum des Geschehens sollte beim Joggen mit Hund, der Spaß stehen. Für Hund und Halter.

Gesundheit, Vitalität und Fitness sollten durch den Ausdauersport gestärkt und nicht durch zu hoch gesteckte Ziele und Ambitionen in Mitleidenschaft gezogen werden.

Geht man das Joggen mit Hund ruhig, gelassen, stressfrei, fürsorglich und mit entsprechender Vernunft an, wird die intensive gemeinsame Zeit mit angemessener Bewegung, schönen Eindrücken durch Mutter Natur und viel frische Luft zum puren Vergnügen.

2 x Herzenssache: Im Idealfall Hobby & Hund verbinden!

Achtet stets auf Signale des Hundes, wie er sich beim Joggen fühlt, um früh etwaige Warnsignale zu bemerken und entsprechend reagieren zu können. Nehmt Rücksicht auf euren hündischen Laufpartner, denn auch im Hinblick auf den gemeinsamen Laufsport müssen sich beide an den Laufstil des Partners gewöhnen, um Routine aufzubauen und als Team zusammenzuwachsen. Gegenseitige Aufmerksamkeit und Kommunikation sind auch beim Joggen wichtige Faktoren, um als eingespieltes Hund-Mensch-Team entspannt und ausgelassen dem Joggingsport gemeinsam nachgehen zu können.

Ist dem so und Hund und Halter verleben eine unvergessliche Zeit, so wird das Joggen mit Hund neben den vorgenannten positiven Effekten für Körper und Geist, auch das Verhältnis und die Bindung zueinander stärken. Was will man mehr?

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