Airedale Terrier

Größte Terrierrasse mit Ursprung Großbritannien

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Zuletzt aktualisiert am: 7.12.2023

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Das wichtigste in Kürze

  • Größter Vertreter der Terrierrassen
  • Gefragte Superspürnase für die Ausbildung zum Dienst-, Rettungs- und Assistenzhund
  • Arbeitsintelligenter, kooperativer, zuverlässiger, anpassungsfähiger Hundepartner
  • Freundliches, offenes und vertrauensvolles Wesen mit Terrier-Gen
  • Toller Familienhund für aktive, unternehmenslustige und versierte Hundebesitzer

Der Airedale Terrier begeistert viele Hundefreunde mit seinen vorzüglichen körperlichen Eigenschaften und seinem hervorragenden Wesen

Dieser tolle Rassehund wird daher nicht nur als freundlicher und umgänglicher Begleit- und Familienhund geschätzt, sondern durch seine Wesensfestigkeit, Arbeitswille und Lernbereitschaft, gute Führigkeit, Wachsamkeit, Mut und Kommunikationsfähigkeit als offiziell anerkannte Diensthunderasse bei Polizei, Zoll und Militär abgerichtet und für verschiedene Aufgabenbereiche eingesetzt.

Aber auch als Rettungshund, Assistenzhund und aktiv geführter Jagdhund ist der Airedale Terrier nach wie vor in den verschiedenen Regionen der Erde unterwegs und leistet dabei zuverlässig seine ihm anvertrauten Tätigkeiten ab.

Zudem ist die Rasse ein toller und nachweislich erfolgreicher Hundesportler.

Kurzum, der Airedale Terrier besticht mit seiner Vielseitigkeit und hat nicht umsonst eine so große Fangemeinde. 

Damit auch ihr euch ein noch besseres Bild verschaffen könnt, steht euch nun unsere umfangreiche Rassebeschreibung inklusive der Entstehungsgeschichte, Erziehungsthemen, Hundesport und Freizeitbeschäftigung, Pflege, Ernährung, Gesundheit, Anforderungen an die artgerechte Haltung und viele weitere Themen zur Lektüre bereit. Viel Spaß beim Lesen!

Nummer: 7
Gruppe: 3. Terrier
Sektion: 1. Hochläufige Terrier
Subsektion: -
Arbeitsprüfung notwendig? Ja
Ursprung
Vereinigtes Königreich von Großbritannien
Patronat -
Verwendung

Terrier

Datum der Veröffentlichung 8. Oktober 2012
Datum der vorläufigen Bestätigung -
Datum der finalen Bestätigung 28. Mai 1953
Link zum FCI-Standard FCI - Airedale Terrier

Wie entstand unser Rassenname?

Wir Airedale Terrier haben unsere Namensbezeichnung durch die Region aus der wir stammen erhalten. Es handelt sich hierbei einerseits um die Region der Grafschaft Yorkshire in Nordengland, in der unter anderem ein kleiner Nebenfluss mit dem Namen Aire fließt. Dieser kleine Fluss durchfließt das Airedale, was übersetzt "Tal des Aire" heißt. Und hier genau liegt unsere Heimat und folglich der Grund für unseren Rassenamen.

Welches Problem sollten wir lösen?

In den Jahrhunderten in den wir auftauchten war es so, dass die Menschen, die uns hielten, oftmals noch als Bauern und Landwirte im weitesten Sinne tätig waren. Sie hatten nicht viel außer ihr bewirtschaftetes Stück Land und ihren Hof, wo sie wohnten. Auf der anderen Seite gab es genug Menschen, die täglich unterwegs waren, ihr Unwesen trieben und schauten, wo sie etwas Essbares finden konnten. Sie schreckten dabei auch nicht davor zurück, sich ihre Mahlzeiten sich durch Diebstahl zu besorgen und sich auch an dem sonstigen fremden Eigentum zu schaffen machten. Sprich sie klauten und bereicherten sich auf verbotene Weise. Hier sollten wir Airedale Terrier dafür Sorge tragen, dass dies unseren Haltern nicht passierte.

Auf der anderen Seite unterstützten wir unsere Herrchen bei ihrer landwirtschaftlichen Arbeit, nämlich dem Halten und Treiben ihrer Nutztiere und sollten Ungeziefer wie Nager töten, damit diese sich nicht über die wenige Ernteprodukte und sonstigen Nahrungsmittel hermachen konnten. Auch das Leerfressen der Flüsse durch andere Tiere war ein Problem, dass die Menschen zu dieser Zeit in dieser Region beschäftigte.

Des Weiteren gingen andere Menschen bereits zu dieser Zeit auf die Jagd und brauchten einen treuen und zuverlässigen Begleiter an ihrer Seite, um Aufgaben zu erledigen, die nur sehr schwer oder auch gar nicht für unseren "Jägermeister" machbar waren.

Für all diese Aufgaben und Alltagsprobleme brauchten die Bewohner des Aire-Flußtals einen zuverlässigen, vielseitigen, leistungsfähigen und widerstandsfähigen Partner, der ihnen bei der Bewältigung dieser Herausforderungen als treuer, arbeitssamer und schützender Begleiter zur Seite stand.

Wie wurden wir eingesetzt?

Ein Großteil unserer Halter wollte einen vielseitig einsetzbaren Hund für die Jagd haben. Sie setzten uns sowohl bei der Wasserjagd, beispielsweise auf Enten und anderes Federwild ein. Sobald das Wild geschossen wurde, machten wir uns auf ins Wasser und schwammen zu dem erlegten Tier, um es aufzunehmen und unserem Herrchen unversehrt zurückzubringen. Also die klassische Wasserapportarbeit.

Des Weiteren durften wir Airedale Terrier mit auf die Hasen-, Kaninchen-, Fasanen-, Fuchs-, Dachs- und Otterjagd gehen. Auch hier sollten wir das geschossene Wildtier unserem Herrn apportieren oder Hasen in extra aufgestellte und positionierte Fangnetze, aus der schwer zugänglichen Vegetation vor Ort, treiben. Auch das Hetzen von Wildtieren bis hin zum Stellen, Fassen und Niederstrecken unseres Gegenübers, gehörte zu unseren Jagdaufgaben. 

Unsere jagdliche Begabung und zahlreichen Talente überzeugten schnell unsere Halter, wir waren als vielseitig nutzbare Jagdhelfer sehr gefragt.

Weiterhin sollten wir zu Hause im Heim, den Hof oder das Haus bewachen und vor unerwarteten Besuchern und Eindringlingen schützen. Hier dienten wir als Wachhund und beschützten das uns übertragene Revier und das Hab und Gut unserer Besitzer. Natürlich sprangen wir auch unserem Herrn und dessen Familie sofort bei, wenn es brenzlig wurde oder wir eine Gefahr witterten - sie waren stets in sicheren Händen bei uns Airedale Terriern.

Auch als Arbeitshund kamen wir bei den Bauern und Landwirten, die uns hielten, zum Einsatz und sorgten für das Behüten, Bewachen und Treiben des Viehs. Hinzu kam, dass auf Grund der hygienischen Verhältnisse und des vielen Futter bzw. Getreide, Ratten sich in und um die Höfe herumtrieben, die wir konsequent jagen und töten sollten. Otter fraßen den Fischbestand leer, so dass wir diese ebenfalls mit unseren Haltern jagten und für deren Dezimierung sorgen sollten, da schließlich die Bewohner des Airedale-Flußtals selber den Fisch essen wollten und zu Teilen deren Fang zum Lebensunterhalt veräußerten.

Wo stammen wir her?

Unsere Vorfahren stammen aus der vormals größten Grafschaft im Norden Englands. Genau gesagt aus der Grafschaft Yorkshire. Die ehemalige historische Hauptstadt hieß York. Somit haben wir unseren Ursprung in Großbritannien. Bekannte englische Städte in dieser Region sind u.a. Leeds, Bradford, Sheffield. Der Hauptfluss in der Grafschaft heißt Ouse. Verschiedene kleinere Nebenflüsse sind der Foss, Derwent und unter anderem der Aire. 

Man nannte uns in der Literatur auch den Universalhund der arbeitenden Klasse im Airetal.

Arbeitsterrier, Otterhunde bis hin zu Collies werden als Ahnen des Airedale Terrier vermutet.

Welche Rassen sind unsere Vorfahren?

Wie bei vielen anderen Hunden auch, ist nicht ganz genau klar, wer unsere Vorfahren sind. Ganz weit zurück in der Evolutionsgeschichte, ist sicher auch der Wolf bei uns durchgelaufen.

Wenn man bis in die jüngere Steinzeit zurückgeht, wird immer wieder bei der Entstehung etlicher Hunderassen auf den Torfhund verwiesen, der nachgewiesener Maßen unter anderem in Großbritannien unterwegs war. Aus diesem Hund bildeten sich dann die Vorläufer von vielen heutigen Hunderassen, je nach regionalem Einschlag heraus.

Aber zurück zu unseren Ahnen: Wahrscheinlich sind die britischen Arbeitsterrier auch Working-Terrier, Waterside-Terrier und Rough-haired Terrier genannt, aus der Region der Grafschaft Yorkshire, die bei den Farmern und Bergleuten aus der Zeit zum Einsatz kamen, ein Teil der Hunde, die Einfluss auf den heutigen Airedale Terrier hatten. Vermutlich wurden diesen Schlägen der Otterhound eingekreuzt. Es gibt auch immer wieder Hinweise in der kynologischen Literatur, dass auch der Black and Tan Terrier zur Entstehung der Airedale-Terrier-Rasse maßgeblich beigetragen hat, sowie Gordon Setter und Collies ggf. ihren Beitrag und genetischen Fussabdruck geleistet haben.

Man benötigte zu dieser Zeit einen Hund, der vielseitige Fähigkeiten hatte, nämlich das Jagen im Wasser, um dem Otter zu Leibe zu rücken und einen Hund mit Terriercharakter, um die Ratten zu jagen und sonstige Arbeiten zu verrichten. Diese Mischung, war natürlich noch in keiner Weise vom Äußeren mit uns heute zu vergleichen. Unsere Vorfahren waren schon gewöhnungsbedürftig was ihr äußeres Erscheinungsbild angeht. Aber egal, die Menschen wollten einen wetterfesten und arbeitswütigen Hund. Wir sehen heute natürlich deutlich schöner aus, was uns auch auf Wettbewerben und Ausstellungen bescheinigt wird.

Wie haben wir uns auf der Welt verbreitet?

Noch im Vorfeld unserer weltweiten Verbreitung, war es so, dass unsere direkten Vorfahren auf Ausstellungen in unserer Heimat der Grafschaft Yorkshire gezeigt wurden. Diese Ausstellungen fanden ab den 60er Jahren im 19. Jahrhundert statt. Die Hunde waren zu dieser Zeit noch sehr unterschiedlich was ihr Aussehen und ihre Rassebezeichnungen betraf. Es waren unter anderem der Waterside-Terrier, der Bingley Terrier und auch der Rough-haired Terrier hierbei anwesend. 

Unser erster Rassestandard wurde im Jahr 1879 von Reginald Knight mit einigen anderen Züchtern aufgestellt und schriftlich abgesegnet.

Ab diesem Zeitpunkt wurden die ersten unserer gezüchteten Hunde schriftlich vermerkt und die unsere Rasse trat immer weiter in den Focus. Schnell wurden auch die ersten Preise auf den folgenden Ausstellungen gewonnen, wodurch die Beliebtheit immer weiter zunahm.

Ein wesentlicher Baustein bei der Verbreitung von uns Airedale Terrier über die Landesgrenzen Großbritanniens hinaus, war der Züchter und Gründer des South of England Airedale Clubs, Holland Buckley. Er züchtete eine enorme Anzahl an Preisträgern und konnte deshalb hervorragend unsere Rasse ins Ausland verkaufen. Auf Grund seiner körperlichen und Wesensmerkmale waren wir sehr schnell gefragte Hunde.

Die ersten Exemplare von uns Airedale Terrier, die deutschen Boden betraten, kamen im Jahr 1893 und bereits im darauffolgenden Jahr wurde der erste Klub für Terrier (KFT) gegründet, der damals aber noch den Namen "Klub für Rauhaarige Terrier" trug. Bereits beim Erscheinen des ersten Zuchtbuchs hatte wir eine beachtliche Anzahl eingetragenen Hunden zu verzeichnen, die für die weiteren folgenden Terrierarten ausgedehnt wurden. Bis heute wurde auch in der Arbeit mit uns AT dafür gesorgt, dass wir vielseitig verwendbar blieben, was aber in unserer Heimat Großbritannien nach und nach leider sich verweichlichte. Sprich hier ist sind wir eher als der gute und liebe Haushund angesehen.

Während den beiden Weltkriegen wurden wir Airedales zum Einsatz als Diensthund beim Militär herangezogen. Und das nicht nur bei den Briten, sondern vor allen Dingen bei den Deutschen, bei den Österreichern und auch bei den Schweizern. Im 1. Weltkrieg waren mehr wie 5000 Hunde im Einsatz beim deutschen Heer. Davon war ein Großteil von unseren Exemplaren als Meldehunde und Verwundetensucher beim Sanitätsdienst unterwegs. Auch im Mutterland Großbritannien wurden wir gezielt zum Kriegseinsatz ausgebildet und kamen zum Militäreinsatz. Im 2. Weltkrieg waren noch ca. 1/3 aller eingesetzten Hunde Airedale Terrier, die Beliebtheit war sogar größer als beim Deutschen Boxer und beim Dobermann. Weitere Hunderassen die zum Einsatz kamen war der Deutsche Schäferhund und der Rottweiler. Wir sind auf Grund unserer vielseitigen Verwendbarkeit sehr gefragte Kameraden für die Soldaten gewesen. Deshalb wurden wir auch lange Zeit als Kriegshunde bezeichnet.

Durch die Kriege sind wir und unsere zuverlässige Art zu Arbeiten und als vielseitig nutzbarer Jagdhund bis in die tiefsten östlichen Gebiete Europas bekannt geworden und wurden dort zum Jagd auf Schwarzwild verwendet. 

Den Weg in die Vereinigten Staaten von Amerika schafften wir bis zu dem wichtigsten Amtssitz auf der gesamten Welt. Wir wurden von einigen amerikanischen Präsidenten als Familien- und Haushund gehalten. 

  1. Woodrow Wilson war der 28. Präsident der Vereinigten Staaten von 1913-1921. Während seiner Amtszeit hielt er einen Airedale Terrier mit dem Namen Davie.
  2. Warren G. Harding folgte auf Wilson ab 1921-1923 und war der 29.Präsident, sein Airedale hieß Laddie Boy. Laddie Boy lebte von 1920 bis 1929.
  3. Der 30. Präsident von Amerika hieß Calvin Coolidge. Er regierte von 1923 bis 1929. Auch er hielt für sich und seine Familie einen von uns, mit dem Namen Paul Pry.

Wie wir unseren jeweiligen Präsidenten genau dienten, ob als Spielkamerad für die Kinder, als Jagdhund oder auch als Wachhund in den Präsidentengemächern, das bleibt das Geheimnis.

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Aktuelles zum Airedale Terrier

Wie beliebt ist der Airedale Terrier und wie wird er heute eingesetzt?

Beliebtheit der Rasse heute

Unsere Beliebtheit bei den verschiedenen potentiellen Haltern je nach angestrebter Verwendung, sei es als Familienhund, Ausstellungshund oder zum Einsatz bei der Jagd, erkennt ihr u.a. an der relativ hohen Anzahl an neugeborenen Airedale Terrier Welpen, die der Verband für das Deutsche Hundewesen e.V. (VDH) in seiner aktuellen Welpenstatistik mit 834 Babyhunden angibt. Diese werden von den beim VDH registrierten Züchtern, als neue Rassehunde jährlich gemeldet und stehen zur Vermittlung an Hundeliebhaber zur Verfügung. 

Wie beliebt wir als Hunderasse sind, erkennt man auch daran, dass wir den Weg bis zu einigen Berühmtheiten aus Film und Show geschafft haben. John Wayne ein höchst beliebter Schauspieler, der in vielen weltbekannten Western die Hauptrolle gespielt hat, hielt einen von uns Exemplaren als Haushund. Sein Name war Duke. Auch der Regisseur Edgar Rice Burroughs, der von 1875 bis 1950 lebte war Halter eines Airedales. Sein Hund erhielt den Namen nach der Hauptfigur seines bekanntesten und erfolgreichsten Films, Tarzan. 

Sprich wir Airedale Terrier haben nicht nur in Deutschland und unserem Mutterland Großbritannien eine große Fangemeinde, sondern auch in den Vereinigten Staaten von Amerika, wo wir in der Beliebtheitsskala aktuell immerhin auf Platz 60 von 200 beim AKC geführten Rassen liegen und vielen anderen Ländern auf der ganzen Welt. 

Verwendung heute

Wir werden heute von vielen Familien als Familien- und Begleithund bzw. klassischer Haushund gehalten. Hier dürfen wir dann in der Familie unser Leben als treuer Begleiter genießen.

Des Weiteren schaffen sich nach wie der eine oder andere passionierte Jäger uns Airedales, auch kurz AT genannt, für den Einsatz als vielseitig verwendbaren Jagdgebrauchshund an. Hier muss man allerdings dann drauf achten, dass wir aus einer Leistungszucht stammen, wo bereits beide Elternteile jagdlich genutzt wurden, um die entsprechenden Wesensmerkmale ausgeprägt zu haben. Allerdings verhält es sich hier so, dass viele andere Hunderasse heute für die Jagd bevorzugt werden.

Dafür ist unser Stellenwert als Diensthund deutlich höher als bei anderen Artgenossen. Hier werden wir u.a. in der Funktion des Spürhundes ausgebildet und kommen beim Einsatz von Polizei, Zoll, Bundesgrenzschutz und Militär zum Zuge.

Ferner findet man unsere Rasse regelmäßig als abgerichteter Blindenführhund innerhalb der Aufgabenbereiche eines Assistenzhundes und im Bereich des Rettungshundewesen als ausgebildeter Rettungshund, sei es bei der Vermisstensuche im Wald oder nach dem Abgang einer Lawine. 

Durch unsere Eignung für die Spezialausbildung zum Assistenzhund, sind wir auch im Bereich der tiergestützten Therapie als Therapiebegleithund unterwegs, um unseren Dienst am Menschen ableisten zu dürfen.

Um für die vorgenannten Arbeiten und Aufgaben gut gerüstet zu sein, benötigt es natürlich gewisse physische und psychische/mentale Anlagen, damit die notwendigen Lerninhalte überhaupt vermittelt werden können, aber auch in der Praxis beim jeweiligen Einsatz sicher und zuverlässig die Tätigkeiten erfolgreich umsetzen zu können. Neben unserer Wesensfestigkeit, zeichnet uns u.a. unsere ausgeprägte Intelligenz, hohe und schnelle Auffassungsgabe, Arbeitseifer, Teamfähigkeit, Gehorsam, Führigkeit uvm. aus. Sprich, wir Airedale Terrier lassen nicht viele Wünsche offen, um uns vielseitig auszubilden und verwenden zu können.

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Wie ist es um die Physis des Airedale Terriers bestellt?

Welche körperlichen Rassemerkmale bringt der Airedale Terrier mit und welche Vor- und Nachteile hängen mit ihnen zusammen?
Lebenserwartung
Rüden
10 - 12 Jahre
Hündinnen
10 - 12 Jahre
Widerristhöhe
Rüden
58 - 61 cm
Hündinnen
56 - 59 cm
Gewicht
Rüden
20 - 30 kg
Hündinnen
20 - 30 kg

Allgemeines Erscheinungsbild

Unsere Erscheinung ist für einen Terrier mehr als imposant. Wir gehören den hochläufigen Terriern an und sind somit gleichzeitig die größten Exemplare unter ihnen. Was alle Hunderassen insgesamt betrifft, gehören wir auch hier zu den großen Hunden.

Wir haben eine sehr kompakte Körperstatur, die mit einem großen Anteil an gut definierter Muskulatur ausgestattet ist. Hierdurch sind wir sehr kräftige und starke Zeitgenossen.

Die Gesamterscheinung wirkt sehr stimmig und harmonisch, unterstützt wird dies durch den kraftvollen und dennoch rhythmischen Gang.

Die Kopfpartie passt von der Größe sehr gut zu unserem Körpergebäude. Sowohl unser Schädel als auch das Vorgesicht haben keine großen Größenunterschiede. Der Schädel ist relativ lang gezogen und flach. Wir tragen zudem keine Stirnfalten und der Stopp ist quasi nicht zu sehen.

Unser Riechkolben, also unser Nasenschwamm ist schwarz.

Was unseren Fang also Schnauze angeht, ist dieser von den Augen bis zum Ende gut ausgeprägt. Der gesamte Bereich wirkt kompakt, da der Fang nicht zum Ende hin verjüngt ist und auch keine Keilform hat.

Direkt an unserem Maul befinden sich die eng anliegenden Lefzen.

Die Backenpartie ist bei uns Airedale Terrier ziemlich glatt und flach gehalten.

Kommen wir zu dem Bereich, mit dem wir unser Futter verzehren und auf der Jagd oder beim Hundesport Dinge aufnehmen und transportieren. Genau, unser Gebiss und Kiefer. Wir verfügen über ein sogenanntes Scherengebiss, bei dem die oberen Zähne beim Zusammenbeißen lückenlos über die untere Zahnreiche schließt.  Die Zähne an sich sind sehr kräftig von ihrer Substanz. Der Kiefer ist extrem kräftig und stark gebaut und wird mit einer ordentlichen Portion Muskulatur bedient.

Den charakteristischen Terrierblick verschaffen uns die kleinen und dunklen Augen. Man erkennt sofort unsere Tapferkeit und Furchtlosigkeit sowie die Intelligenz, die in uns steckt.

Zum aufmerksamen Hören verhelfen uns die gut proportionierten und V-förmigen Ohren. Es handelt sich um Klappohren, da wir einen Großteil unserer Ohren nach vorne abgeklappt und vorgekippt tragen.

Wie verhält es sich mit unserem Hals? Die Halspartie extrem muskulös und definiert, sprich trocken. Die Länge ist ausreichend und geht in die Schulter über.

Von der Seite betrachtet, haben wir Airedale Terrier einen geraden Rücken, der mäßig lang und kräftig gebaut ist. Auch hier merkt man die Power und Stämmigkeit, die in uns steckt. Die daran anschließende Lendenpartie ist ebenfalls mit vielen Muskeln bestückt. 

Hierzu tragen wir eine tiefe Brust und gut ausgebildete Rippen, die genug Raum für unsere inneren Organe bietet und uns mit ausreichend Luft bei etwaigen Aktivitäten versorgt.

Kommen wir zu unserer Rute, sprich dem Schwanz. Früher hat man diesen regelmäßig gekürzt, im Fachjargon kupiert genannt. Heute tragen wir ihn je nach Land ungekürzt und naturbelassen. Die Rute an sich ist kräftig von ihrer Struktur und an unserem Hinterteil hoch angesetzt. Wir tragen diese fröhlich durch die Gegend. 

Unsere Gliedmaßen, die uns durch das schöne Hundeleben tragen sind insgesamt kräftig und von guter Struktur. Die Vorderläufe sind von der Knochensubstanz stark und vollkommen gerade. Die Länge ist wie bei den Hinterbeinen gut gelungen, wir gehören ja bekanntlich auch zu den hochläufigen Terriern. Die Oberschenkel unserer Hinterläufe geben viel Schub durch die stählernen Muskeln. Sie sind lang gebaut. Auch die Unterschenkel sind gut mit Muskeln ausgestattet.

Zu guter Letzt noch die Pfoten von uns Airedale Terrier. Hier haben wir rundes und kompaktes Schuhwerk von Mutter Natur bekommen, mit gut ausgebildeten und resistenten Ballen versehen. Diese geben uns genug Standfestigkeit und lassen uns gut über Stock und Stein laufen. Wir sind also extrem geländegängig.

Fellfarben & Fellarten

Felldichte dicht
Fellstärke dick
Fellform wellig, glatt
Fellhärte hart
Felllänge mittel
Unterwolle Ja
Fellmuster zweifarbig, Sattel, schattiert
Fellfarbe Schwarz, Weiß, Grau, Tan (Loh)

Wie sehen wir Airedale Terrier denn von unserer Fellbeschaffenheit und den Fellfarben aus?

Im Grunde ist unser Haarkleid zweifarbig. Zum einen ist die Farbe Schwarz oder Grau dominant und zum anderen ein Braun bzw. Rotbraun, das auch als Lohfarben bezeichnet wird und einem Rotbraun entspricht. An unserem Hals bzw. Nacken und Rücken tragen wir unser Fell so strukturiert, als hätten wir einen schwarzen oder graufarbenen Sattel aufgesetzt. Des Weiteren ist der obere Teil unserer Rute ebenfalls mit der dunklen Farbe und der untere mit der braunen Farbe gezeichnet. Der restliche Teil unseres Körpers ist mit der braunen Fellfarbe besetzt.

Die Beschaffenheit unseres Fells ist drahtig, kurz bzw. mäßig lang und wirkt teilweise wellig bis struppig. Die Struktur ist hart und dicht mit einer dicken und weichen Unterwolle versehen. Insgesamt sind wir dadurch vor Kälte und Nässe sehr gut geschützt und können eine Weile bei widrigen Wetterverhältnissen gut im Freien sein.

Körpermaße

Was unsere Gesamtgröße angeht, werden unsere männlichen Rassevertreter, die Rüden, zwischen 58 und 61 cm groß. Diese Widerristhöhe ist das Idealmaß, das die Rasserichtlinien für den Zuchtstandard der FCI im Rassestandard vorgeben. Unsere Hündinnen sind vom Stockmaß etwas kleiner. Ihr Idealmaß liegt bei 56 bis 59 cm.

Das Gewicht betreffend, machen die Standardrichtlinien des FCI keinerlei Vorgabe. Dennoch wollen wir euch einen Korridor angeben, indem wir Rüden und Hündinnen uns in der Regel bewegen. Das Gewicht schwankt zwischen 20 und maximal 30 kg.

Stärken

Auf Grund unserer körperlichen Voraussetzungen sind wir sehr robust, was unsere Konstitution betrifft. 

Hinzu kommt eine sehr gute Ausdauer, sowohl bei Freizeitaktivitäten, beim Sport oder auf der Jagd, die uns durch die gut gewachsenen und ausgebildeten inneren Organe, wie beispielsweise die Leistungsfähigkeit der Lunge, extrem leistungsfähig macht.

Wir haben einen athletischen Körperbau, der uns für den Hundesport, für den Einsatz bei der Jagd und als Diensthund enorme Vorteile bringt. Wir können gut springen, sind schnell auf kurzer Distanz und können uns auch potentiellen Gefährdern durch unseren festen Stand entgegenstellen.

Den stabilen Stand verschafft unser muskulöser Rücken und die stark bemuskelten Gliedmaßen. Diese habe zudem widerstandsfähige Ballen unter den Pfoten, die uns eine enorme Geländefähigkeit geben. Wir sind also sicher auf unterschiedlichsten Belägen und Unterböden unterwegs.

Mit unserem gut gebauten Kiefer und Fang, sowie dem starkem Scherengebiss, können wir AT stark zubeißen, um Futter/Knochen leicht zu zerkleinern, zudem packen wir das Apportel beim Hundesport, das erlegte Wild im Revier oder den Ball beim Apportieren auf der Hundewiese fest im Maul und verbingen es zu unserem Hundeführer. Auch im Bereich des Diensthundewesens sind wir damit beim Einsatz gegen das Böse, wehrhaft genug, um uns und unseren Diensthundeführer vor Übergriffen zu schützen.

Ferner ist auf unseren Geruchssinn durch die exzellente Nase stets Verlass, egal welcher Verwendung wir nachgehen, ob bei der Nasenarbeit im Garten, der Fährtenarbeit oder Mantrailing im Hundesport, dem Rettungshundeeinsatz oder als Drogenspürhund.

Auf Grund unserer Fellstruktur, die uns ein sehr strapazierfähiges und dickes Haarkleid verleiht, sind wir sehr wetterresistent und können gut mit Kälte und Nässe umgehen. Unsere dicke Unterwolle hilft uns hier sehr weiter. Sprich, wir halten es also auch schon einmal etwas länger draußen bei jeder noch so schlechten Witterung aus. Dies ist insbesondere beim Einsatz auf der Jagd beim Ansitzen wichtig, da wir hier ruhig ausharren müssen.

Ein weiterer Vorteil, den wir Airedale Terrier bieten, ist die Tatsache, dass wir bei richtiger und regelmäßiger Pflege unseres Fells, kaum haare verlieren. Wir verlieren auch nicht wie andere Artgenossen zweimal im Jahr unser Haar. Dies wurde uns so über die Jahrhunderte eingezüchtet. Ein Umstand, der den meisten Menschen sehr entgegen kommt, da weniger zu säubern ist und man sich auch eher mit guter Kleidung an uns heranwagt, ohne dass direkt unser halbes Fell an euch hängt.

Stärken

  • Beweglichkeit
  • Geländegängigkeit
  • große Sprungkraft
  • Schnelligkeit
  • schubvolle Beschleunigung
  • Wendigkeit
  • Eindruck von Wach- und Schutztauglichkeit
  • Apporttauglichkeit
  • Jagdtauglichkeit
  • Ausdauer
  • Sportlichkeit
  • wenig Haarverlust
  • wenig Sabber
  • geringer Pflegeaufwand
  • Robustheit
  • stabiler Stand
  • Widerstandsfähigkeit
  • guter Geruchssinn
  • Kälteresistenz
  • Nässeresistenz
  • Windresistenz

Schwächen

  • großer Platzbedarf

Schwächen

Durch die recht großen Körperverhältnisse benötigen wir Airedale Terrier relativ viel Platz und Bewegungsfreiheit, sei es beim Transport im eigenen Auto, der Bahn oder Bus, beim gemeinsamen Besuch der Pizzeria oder des Eiscafés, wie auch im eigenen Wohnraum oder bei der abendlichen Einladung im Haus bei Freunden der Familie.

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Airedale Terrier: Wesen, Charakter & Temperament

Was zeichnet das Wesen und Sozialverhalten beim Airedale Terrier aus?

Allgemeine Merkmale

Intelligenz Hoch
Temperament Hoch
Willenstärke Mittel
Allein zuhause Gering
Verfressenheit -
Jagdtrieb Hoch
Wachsamkeit Hoch
Streuner-Trieb Mittel
Bewegungsbedürfnis Hoch
Verspieltheit Hoch
Mut Hoch

Allgemeine Merkmale

Intelligenz

Wir Airedale Terrier sind mit einem hohen Grad an Intelligenz ausgestattet. Wir sind kluge Hunde, mit einer schnellen Auffassungsgabe, lernwillig, lernfreudig und lernfähig.

Diese Eigenschaften bringen uns einen großen Vorteil und benötigen wir in allen möglichen Bereichen unserer Verwendung. Denn die Lerninhalte können es je nach Einsatzgebiet in sich haben und bedürfen zum Teil einer umfangreichen Ausbildung.

Sowohl für das Erlernen und Umsetzen der Aufgaben eines Jagdhundes, als auch bei der Ausbildung zum Diensthund bei der Polizei oder beim Zoll, als Mantrailer im Bereich des Rettungshundewesens, zum Erlangen der Eignung als Assistenz- und Therapiehund, den verschiedenen Einsatzmöglichkeiten im Hundesport, wie auch den notwendigen Erziehungsmaßnahmen vom Grundgehorsam bis zum sicheren Rückruf, helfen viele "graue Zellen" uns gescheiten und begabten Airedale Terriern und dem jeweiligen Hundeführer, sehr weiter. Denn wir verstehen schnell was man von uns will und sehen möchte, lernen Übungsablaufe zügig und prägen uns diese gut ein. Wir AT sind wirklich helle Köpfchen.

Temperament

Trotz unserer Größe sind wir AT sehr agile und bewegliche Tiere. Wir sind flink in unseren Bewegungsabläufen. Unsere Körperspannung verleiht uns zu jeder Sekunde den notwendigen Antrieb und Elan, um auf jegliche Situation vorbereitet zu sein und eingreifen bzw. agieren zu können. Unsere Aufmerksamkeit kann man gut an der Art und Weise der Haltung von Ohren und Rute erkennen - wir sind stets in gespannter Erwartungshaltung. Unsere Beinmuskulatur, insbesondere die stark bemuskelten Oberschenkel, geben uns die enorme Vitalität und Energie, um blitzschnell den Körper einsetzen zu können. Wir halten hierfür stets unsere Umgebung wachsam im Auge, sind hierbei aber nicht nervös oder ängstlich, ganz im Gegenteil, denn wir Airedale´s gelten als furchtlos. Wir sind temperamentvolle Hunde, die geistig und körperlich voll auf der Höhe sind. Hinzu kommt unsere Zuverlässigkeit, unser Arbeitswille und die immer spürbare Loyalität, denn sollte sich jemand unseren Bezugsmenschen, ob Familie oder dienstliche Hundeführer, ungefragt nähern und aus unserer Sicht in Gefahr bringen, dann schalten wir bedingungslos von 0 auf 100 und gehen in die Offensive, mit einem ausgeprägten Durchsetzungsvermögen, Wehrhaftigkeit, Entschlossenheit und Unerschrockenheit. Wir gelten als wesensfeste Hunderasse.

Willensstärke

Wir sind von unserem Charakter sehr sicher auftretende und selbstbewusste Hunde, was unser entschlossener Ausdruck unterstreicht. Wir wissen was wir drauf haben und können hier auch manchmal einen eigenen Kopf haben und in der einen oder andere Situation etwas dickköpfig reagieren. Wir versuchen dann einfach unseren Willen durchzusetzen. Hier hilft regelmäßiges intensives Training, bei dem ihr uns den erwünschten Weg aufzeigt und uns unbedingt konsequent, aber partnerschaftlich, führen solltet. Gebt uns nie die Möglichkeit Befehle zu überhören und ignorieren, denn ist einmal der Wurm drin, steht viel Arbeit an. Wir sind also willensstark, keine unterwürfige Rasse, aber mit entsprechender Expertise führig.

Allein zuhause

Grundsätzlich gilt auch hier, wie bei vielen anderen Hunderassen, ihr solltet euch im Vorfeld ganz klar darüber sein, dass ein Hund Aufmerksamkeit und sein Herrchen um sich haben möchte. Eine kurze Zeit können wir Airedales natürlich bei entsprechender Gewöhnung mal alleine bleiben, wenn ihr aber berufstätig und den Tag über unterwegs seid, dann sind wir sicherlich nicht für unsere gemeinsame Beziehung geeignet. Besonders wenn wir noch sehr jung sind, sind wir abhängig von euch und brauchen eure Nähe und intensive Betreuung. 

Jagdtrieb

Wie es sich für eine ursprünglich gezüchtete Jagdhunderasse gehört, bringen wir Airedale Terrier auch einen ausgeprägten Jagdtrieb mit. Das stellt generell auch keinerlei Problem dar, wenn man als Halter und verantwortlicher Hundeführer, den Trieben und Instinkten ausreichend Freiraum bei kontrollierten Beschäftigungen gibt, damit der AT sich gemäß seiner Rassemerkmale und Anlagen einbringen, entfalten und auspowern kann. 

Das bedeutet, dass wir AT entweder jagdlich ausgebildet und im Revier beim Umsetzen diverser Jagdaufgaben, rassespezifisch ausgelastet werden, oder durch eine andere Verwendung und spezifischer Aktivitäten, wie beim Mantrailing, Fährtenarbeit, Dummytraining, ZOS etc., der Personensuche im Rettungshundewesen oder etwaiger Such- und Zerrspiele in der Freizeit, beschäftigt werden wollen, damit wir nicht unterfordert sind und unser Jagddrang an anderer Stelle unerwünschterweise aus uns herausbricht.

Kurz: Es müssen jagdliche Einsätze her oder Jagdersatzaufgaben, um den Jagdtrieb gezielt zu reizen und anzusprechen, damit wir AT ihn kontrolliert ausleben können.

Wachsamkeit

Wir Airedale Terrier sind wachsam und passen sehr aufmerksam auf, sind unbefangen und unbestechlich. Das Hab und Gut unserer Familie liegt uns sehr am Herzen und fühlen uns hierfür verantwortlich. Keine Angst, wir kläffen nicht einfach drauf los, sondern können sehr gut einschätzen, wann ein kräftiges und einschüchterndes Bellen notwendig ist. Wir bringen also gute Voraussetzungen als Wachhund an der Seite der Familie mit, denn in diesem Zusammenhang ist unser natürlicher Schutztrieb nicht zu verachten. Wir beschützen euch und euer Eigentum ohne zu zögern und konsequent. Daher sagt man uns ein stark vorhandenes Terriotialverhalten nach, sprich unser Revier ist uns heilig.

Streuner-Trieb

Generell neigen wir AT nicht zum herumstreunen, aber im Hinblick auf unseren Jagdtrieb muss unbedingt entsprechende Beschäftigung her, damit wir ausgelastet sind. Denn ansonsten droht bei jedem Hund mit starkem Jagdinstinkt, dass ein Außenreiz ihn so sehr anspricht und übermannt, dass er abhaut und unkontrolliertes Jagdverhalten auf Grund völliger Unterforderung zeigt.

Bewegungsbedürfnis

Da wir muskulöse, agile, vitale, lebhafte, unternehmenslustige und arbeitssame Hunde sind und ehemals als Arbeitshund und Begleiter für die Jagd gezüchtet wurden, sind unser Bewegungsdrang und Bewegungsfreude natürlich hoch. Wir wollen uns auspowern und Aufgaben und Beschäftigungen haben, die wir erledigen. Wir sind leistungsfähige und arbeitswillige Hunde, die zeigen wollen was in uns steckt und die Erwartungen unserer Bezugsmenschen erfüllen. Ob bei der Jagd, beim Hundesport, als Dienst-, Assistenz- und Therapie-, Rettungs- oder als Familienhund, wir Airedale´s wollen gefördert und gefordert werden, sowohl körperlich austoben und kopfseitig Aufgaben lösen und uns einbringen. Nur mit dem richtigen Maß an artgerechter Auslastung fühlen wir uns glücklich, zufrieden und ausgeglichen. Bei allem Bewegungsdrang ist aber auch an ausreichende Pausen und Ruhephasen zu denken. Gebt uns den Freiraum uns auch mal zurückziehen zu können, um etwas zu schlafen und die Batterien wieder aufzuladen.

Kurz: In den Händen von "Couchpotatos", die uns nur als Sofahund und für einen kurze Gassirunde anschaffen wollen, sind wir nicht die geeigneten Partner, dafür ist unser Tatendrang einfach zu groß.

Verspieltheit

Das Spielen liegt uns im Blut. Ob mit euch Erwachsenen oder den Kindern, wir freuen uns riesig, wenn man uns spielerisch beschäftigt. Wir schnappen uns auch mal einen Ball oder Stock und tollen mit dem Gegenstand selbstständig im Garten rum, kauen darauf und wälzen uns auf dem Rücken. Airedale Terrier bringen einen ausgeprägten Spieltrieb mit, den man auch bei der Interaktion mit Artgenossen beim Spielen und Toben auf der Hundewiese gut beobachten kann. Sein Bringtrieb kann gut mit Ballspielen oder der Frisbee im Garten trainiert werden, zudem zeigt sich dies beim Apportieren von erlegtem Wild oder sonstigen Apportieraufgaben, wie auch den diversen Tätigkeiten als Drogen- und Sprengstoffspürhund.

Mut

Wir sind couragierte und kühne Hunde, unsere Entschlossenheit und Selbstbewusstsein sind nicht zu übersehen. Etwaigen Eindringlingen zu Hause, potentiellen Straftätern auf der Arbeit als Diensthund oder auf der Jagd nach Wild, stellen wir uns mutig und unerschrocken entgegen. Dennoch gelten wir nicht als aggressiv und schon gar nicht ängstlich. Wir verfügen über einen furchtlosen Charakter. Wir sind ideale Beschützer für unsere Besitzer und dessen Eigentum, wie Terrier und "Wadenbeißer" eben so ticken - Quatsch wir sind die deutlich ausgeglicheneren unter ihnen.

Sozialverhalten

Sozialverträglichkeit

Unsere Sozialverträglichkeit mit Hunden und Menschen gilt als hoch, vorausgesetzt wir stammen aus einer Zucht, die Wert auf die Entwicklung unserer Persönlichkeit legt und uns entsprechende Grundlagen in Sachen Prägung und Sozialisierung von klein auf mitgeben, sowie unsere zukünftigen Besitzer aufbauend auf den erlangten Erfahrungen und Lerninhalten, durch regelmäßigen sozialen Hunde- und Menschenkontakt uns ermöglicht, unser Sozialverhalten in allen Facetten zu schulen, aufzubauen und durch regelmäßige innerartliche und artfremde Interaktionen zu verfeinern und als Persönlichkeit zu reifen - am Ende steht dann bestenfalls ein höchst sozialverträglicher Airedale Terrier mit einer ausgeprägten Sozialkompetenz.

Dass wir aber von Haus aus sozialverträgliche Hunde sind, zeigt doch die Tatsache, dass wir uns für diverse Aufgaben und Tätigkeiten besonders gut eignen, wo wir mit Menschen und anderen Hunden tagtäglich zusammenkommen.

Solltet ihr daran interessiert sein, mehr über die Bedeutung der frühen Welpenphasen zu erfahren, um am Ende des Tages einen umweltsicheren, sozialfähigen und alltagstauglichen Hund an der Seite zu führen, habt ihr gerne die Möglichkeit unseren entsprechenden Leitartikel zu lesen.




Freundlichkeit zu Hunden

Beim Zusammentreffen mit anderen Hunderassen, sind wir Airedales in der Regel sehr friedliche Zeitgenossen. Natürlich gibt es Zeiten und Situationen, beispielsweise direkt in unserem Territorium, wo es auch einmal zu Diskussionen kommen kann. Aber wie gesagt, grundsätzlich sind wir sehr ausgeglichene, angenehme, friedfertige und sozialverträgliche Hunde. Vorausgesetzt ist natürlich eine umfassender Sozialisierung im Welpenalter. Kurzum, wir können in aller Regel gut mit anderen Hunden.




Freundlichkeit zu Menschen

Die Art und Weise mit der wir euch und anderen Menschen entgegentreten, ist von neugieriger, offener und freundlicher Natur geprägt. Wir treten dabei sehr vertrauensvoll auf und hoffen nicht enttäuscht zu werden. Wir sind freundliche und friedlich veranlagte Hunde im Zusammenwirken mit Menschen. Wir lieben unsere Familie und engen Bezugsmenschen, gelten als menschenbezogen. Der beste Beweis hierfür ist unsere Eignung zum Assistenz- und Therapiehund, für deren Ausbildungsfähigkeit ein "besonderes" Wesen notwendig ist - insbesondere für die Interaktion mit dem menschlichen Wesen. Nicht umsonst sind wir so beliebt.




Dominanz gegenüber Hunden

Beim Aufeinandertreffen mit Artgenossen wollen wir uns nicht unterordnen. Wir sind immerhin die Könige unter den Terriern. Wir ticken nicht so, dass wir unentwegt versuchen der Platzhirsch zu sein, aber leichtes dominantes Verhalten in der einen oder anderen Situation kann nicht schaden. 




Dominanz gegenüber Menschen

Wenn ihr uns zu lasch erzieht und uns freie Hand lasst, nachlässig in eurer Führungrolle seid oder gar mit Führungsschwäche glänzt, werden wir sicherlich sofort dies vernehmen und als unsere Chance betrachten. Die Folge könnte sein, dass wir unsere Grenzen versuchen neu auszuloten, dominant auftreten und unsere Position zu verbessern. Denkt daran, dass wir willensstark, störrisch und stur sein können. Wir wissen was wir wollen. Das A und O sind Konsequenz und Disziplin, mit der ihr als Autoritätsperson und Rudelführer euren AT leiten und steuern solltet.




Bindung zum Herrchen

Wie viele andere Hunderassen auch, sind wir sehr anhängliche Hunde, die gerne mit ihrer Familie zusammen sind. Wir wollen ein inniges Verhältnis zu euch pflegen und sind euch ein treuer Begleiter. Wir sind sehr bindungsfähige Hunde und bei entsprechender Herangehensweise entwickelt sich hieraus eine intensive Beziehung. Wenn ihr eure Führungsrolle richtig interpretiert, habt ihr stets einen zuverlässigen Partner an eurer Seite. Wir gelten zwar nicht als unterwürfig, sind aber sehr kooperativ und wünschen uns viel Zuwendung. Wir sind glücklich über jede freie Minute, die ihr Bezugsmenschen mit uns verbringt, da dies zu einer weiteren Intensivierung unserer Bindung führt. 

Auch an dieser Stelle können wir wiederum auf unsere besondere Eignung als Dienst-, Assistenz-, Therapie-, Rettungs- und Jagdhund hinweisen - denn bei allen Aufgabenfeldern ist eine überaus intensive, starke, unerschütterliche und vertrauensvolle Bindung die Grundvoraussetzung für ein erfolgreiches Miteinander.




Erziehbarkeit

Wir Airedale Terrier sind sehr leicht zu erziehende Hunde, wenn unser Halter ausreichend Erfahrung und Sachkenntnis über die Konditionierung und Hundeerziehung verfügt, sowie im Hinblick auf die Zusammenarbeit und das Führen uns Airedale Terrier konsequent, diszipliniert aber partnerschaftlich, mit Lob und Belohnung anpackt. Der AT braucht eine starke Führungspersönlichkeit an seiner Seite, der geduldig, liebevoll, motivitierend aber bestimmt vorgeht. Gewusst wie ist hier die Zauberformel, als Anfängerhund eignen wir uns eher nicht. 

Generell bringen wir für die Erziehung und Ausbildung aber die besten Voraussetzungen mit:

Wir sind sehr lernwillig und lernfähig, arbeitseifrig, zuverlässig, strebsam und wollen die an uns gestellten Aufgaben und Erwartungen erfolgreich und zur Zufriedenheit umsetzen. Zudem sind wir sehr intelligent, kooperativ und bindungsfähig. Als eine der ältesten Gebrauchshunderassen werden wir vielseitig ausgebildet und eingesetzt, nicht umsonst. Wir bringen zwar einen starken Charakter mit, sind aber keine schwierigen Wesen. Wir brauchen eine Führungsfigur, die aber auf Augenhöhe mit uns kommuniziert.




Kinderfreundlichkeit

Wir fühlen uns von Kindern umgeben, sehr wohl. Wir sind eine kinderliebe Hunderasse, die natürlich die Eigenarten jeder einzelnen Person kennenlernen muss, aber gut damit umzugehen weiß. Wir sind sehr anpassungsfähig und können uns gut auf verschiedene Dinge einstellen und einlassen. Deshalb eignen wir uns hervorragend als Familienhund.

Dennoch sollten Kleinkinder immer nur unter Aufsicht mit dem Hund interagieren, damit der verantwortliche Halter/Hundeführer stets eingreifen kann. Neben Regeln und Grenzen für den Hund, brauchen auch die Kinder entsprechende Umgangsformen, die ihr in unserem ergänzenden Artikel mit den "Golden Regeln für Kinder" nachlesen könnt.




Sensibilität

Wir Airedale Terrier sind bestimmt die umgänglichsten der Terrierrassen und bringen sogar ein Stück will-to-please mit. Denn wir wollen die Erwartungen unserer Besitzer stets erfüllen.

Sozialverhalten

Freundlichkeit Hoch
Dominanz Mittel
Sozialverträglichkeit Hoch

Freundlichkeit Hoch
Dominanz Mittel
Bindung Herrchen Hoch
Erziehbarkeit Hoch
Kinderverträglichkeit Hoch
Sensibilität Mittel
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Was gibt es beim Airedale Terrier im Hinblick auf die Erziehung zu wissen?

Welche rassespezifischen Erziehungsthemen können bei der Haltung des Airedale Terriers aufkommen?

Erziehungsthemen

Da wir AT auch rassegeschichtlich betrachtet für den Jagdeinsatz gezielt gezüchtet wurden, ist unser Jagdtrieb und -instinkt ausgeprägter von Haus aus vorhanden, als bei der einen oder anderen Hunderasse, die eher bis heute zum Zweck eines Schoßhundes oder einfach als Haushund gezüchtet wurde.

Dies birgt die Gefahr, dass wir je nach Hundeindividuum und rassespezifischer Auslastung, auf Reize, die unseren Jagdtrieb ansprechen, besonders anspringen. Dies kann sogar soweit führen, dass ein AT, der vollkommen unterfordert ist, beim Anblick eines Rehs oder Hasen im Feld, beim Wittern einer Wildfährte im Wald, den zwitschernden Vögeln im Baum oder dem Vorbeihuschen einer Katze im Wohngebiet, völlig an der Leine ausrastet und in Richtung des Impulses zieht. Ebenso kann es sogar passieren, dass der vermeintlich gut erzogene, gehorsame und führige Airedale unterwegs in der Freifolge sich auf uns davon macht, da dessen Interesse von einem hoppelnden Kaninchen geweckt wurde, das seinen Beutetrieb sofort auf Hochtouren gebracht hat, er völlig von Sinne impulsiv und hochemotional reagiert und dem Wild hinterherhetzt - sprich unkontrolliertes Beutefangverhalten zeigt. 

Neben der rassespezifischen Beschäftigung, bei der der Airedale Terrier sich entweder als aktiv geführter Jagdhund im Revier ausgiebig einbringen und austoben und/oder etwaiger jagdähnlicher Aktivitäten bzw. Ersatzbeschäftigungen, bei denen er seinen Jagdinstinkt kontrolliert zur Entfaltung bringen kann, sei es z.B. beim Mantrailing, der Wasserarbeit oder Fährtensuche, gehören Apportier- und Suchspiele zu idealen Aufgaben, um den AT rassegerecht herauszufordern. Ferner braucht der Hund von klein auf die richtigen Erziehungsmaßnahmen und der Halter ein Gesamtpaket an funktionierenden und wirksamen Trainings- und Alltagswerkzeugen, mit denen er stets seinen Hund wunschgemäß führen und unter Kontrolle halten kann. Hierzu zählen u.a. Hundetrainings und Vermittlung von Lerninhalten rund um den Grundgehorsam, die Impulskontrolle und Frustrationstoleranz, Leinenführigkeit, Freifolge, sicheres Abrufen und Abbruchsignal bis hin zu einem Antijagdtraining.

Das oberste Ziel bei einem Hund mit ausgeprägtem Jagdtrieb ist die Vermeidung jeglichen unkontrollierten Jagdverhaltens. Denn einerseits kann dies böse Folgen für Hund, verfolgtes Tier und andere Menschen haben, die z.B. in Folge eines Verkehrsunfalls verursacht durch das Hetzen eines Wildtieres und Überqueren einer Straße, in Mitleidenschaft gezogen werden können. Zudem ist das unkontrollierte Jagen in Deutschland verboten, wird als Wilderei bewertet und kann drastische Konsequenzen für Hund und Halter haben. 

Ein weiterer nicht zu unterschätzender Faktor ist der erzielte Jagderfolg - auch ohne Beute - durch den unkontrollierten jagenden Hund. Denn das eigentliche Jagen ist bereits pures Vergnügen, dass beim Hund Glückshormone austoßen lässt und somit ein Erlebnis darstellt, dass er immer wieder von Neuem erleben möchte. Büchst er also einmal aus, so wird er es vermutlich immer wieder versuchen. 

Kommt es also bereits in Ansätzen zu unerwünschtem Verhalten im Zusammenhang mit dem Jagdtrieb, so lasst keine unnötige Zeit verstreichen und zieht einen kompetenten Hundetrainer oder je nach Problem, Verhaltenstherapeuten zu Rate, um frühzeitig der Ursache gründlich auf die Spur zu gehen und die richtigen Gegenmaßnahmen einzuleiten. Dies können kleine Korrekturen bis hin zu einem kompletten Verhaltensabbau sein.

Welche weiteren rassespezifischen Erziehungsthemen können auf euch als Halter eines Airedale Terriers zukommen?

Wie wir bereits im vorherigen Block bei der Beschreibung des Wesens des AT erörtert haben, könnte etwaiges Dominanzverhalten anderen Hunden oder im Zusammenleben im Familienrudel ein Thema werden. Manche Hundeindividuen könnten beispielsweise auf Grund mangelnder Sozialisierung oder traumatischer Erlebnisse im Kindesalter, zu unerwünschtem Verhalten gegenüber Artgenossen auffallen, sei es dominantes Auftreten, Angst oder unüblichem Aggressionsverhalten. Der AT steht normalerweise weder für Aggressivität oder Ängstlichkeit, daher ist in derartigen Fällen schnelles Handeln gefragt, um durch eine umfassende Verhaltensanalyse den Auslöser zu identifizieren. Fehlt es Herrchen/Frauchen im Umgang mit dem Airedale an Führungsstärke und Konsequenz, wodurch das Zusammenspiel zwischen Hund und Halter und die Beziehung verstimmt sind, raten wir ebenfalls unbedingt frühzeitig einen Hundeprofi hinzuzuziehen, um dem Umstand entgegenzutreten. Eigenes Herumdoktern kann das vermeintliche Problem nur noch verstärken und zu weiteren Dissonanzen führen.

Im Hinblick auf die Wachsamkeit und das Beschützergen, könnte es u.U. in Bezug auf das territoriale Verhalten zu übermäßig starkem Schutztrieb kommen, wenn sich Personen der Haustür auf dem Grundstück nähern, die der Airedale so noch nicht kennt und er daraufhin bellend und in eindeutiger Drohposition, die Person stellt. Auch in diesem Bezug braucht der Vierbeiner die richtige Grunderziehung und klare Grenzen, die von Anfang an durch den verantwortlichen Halter zu setzen sind. Kommt ihr damit nicht parat und euer AT ist entgegen seiner angestammten Rassemerkmale zu forsch, solltet ihr im Sinne aller, reagieren.

Lebt der Airedale Terrier in einer Familie mit Kindern, so ist die Integration im Welpenalter ein wichtiger Bestandteil, um den jungen Hund in die Sozialgemeinschaft und als vollwertiges Mitglied aufzunehmen. Dabei wird dem Hund seine rangniedrigere Position zugewiesen, denn er wird in der Rangfolge den letzten Platz einzunehmen haben. Damit dies innerhalb der Rangordnung so bleibt, muss er von allen beteiligten Personen gleichermaßen, mit denselben Regeln und Umgangsformen, geführt und gesteuert werden. Sprich alle sollten an einem Strang ziehen und dieselbe Sprache sprechen, damit der Hund Verlässlichkeit in der Ansprache erhält, die ihm als Leitplanke für sein Handeln dient, damit er genau weiß, was er darf und was nicht. Zudem gilt es als Rudelführer und Hauptautoritätsperson in der Verantwortung für die Einhaltung der aufgestellten Sozialstruktur zu sorgen. Dies wird durch den täglichen Umgang und das Führen des Vierbeiners erreicht. Im Falle von Aufbegehren und Ausloten der Grenzen durch das Verhalten des Hundes, muss dies direkt im Keim erstickt und unmissverständlich unterbunden werden. Damit das Leben mit Kindern und Hund möglichst harmonisch und reibungslos verläuft, brauchen also beide Seiten ein Regelwerk im Umgang mit der anderen Partei. Der Hund hat vom Tisch nicht Fressbares zu stibitzen, genauso wenig darf ein Kind ihm in den gefüllten Napf greifen. Neben unseren "Goldenen Regeln für Kinder im Umgang mit einem Hund", raten wir allen Eltern präventiv zu einem Hund-Kind-Kurs in der Hundeschule. Sollte es bereits im Hundealltag zu unerwünschten Zwischenfällen gekommen sein, kann die Lösung nur durch eine intensive Zusammenarbeit mit einem versierten Hundefachmann erfolgen.

Ein Antigiftködertraining für euren Airedale Terrier kann vorbeugend eine sehr gute Idee sein, aber insbesondere bei Individuen, die gerne mit der Nase stets am Boden schnüffeln und Fressbares aufsaugen, unbedingt notwendig sein. Denn diese Trainingsinhalte können das Leben des AT retten. Es kommt leider immer häufiger zu Vergiftungen, wenn Hunde unterwegs oder im eigenen Garten, einen präparierten Giftköder gefressen haben. Aber vielleicht wollt ihr auch einfach, dass euer Hund generell nichts mehr anrührt, ohne dass ihr ihm ein einstudiertes Freigabesignal erteilt habt und ihm damit ausdrücklich die Aufnahme von Fressen erlaubt. In beiderlei Hinsicht werden euch die Elemente eines Antigiftködertraining weiterhelfen.

Erziehungsthemen

  • Antiaggressionstraining
  • Antigiftködertraining/Klauen von Lebensmitteln
  • Antijagdtraining
  • Hund und Kind Training

Airedale Terrier - Erziehung & Training
Wichtige Tipps aus erster Hand vom Hundetrainer!

Der Airedale Terrier, oftmals mit dem Beinamen "König der Terrier" ausgezeichnet, ist eine Rasse, die durch ihre bemerkenswerte Vielseitigkeit, ein ausgeprägtes Selbstvertrauen und unerschütterliche Loyalität hervorsticht. Mit seiner beeindruckenden Größe, der strahlenden Intelligenz und seinem unermüdlichen Enthusiasmus hat der Airedale Terrier eine Qualität, die ihn sowohl furchteinflößend als auch unwiderstehlich macht.

Von seiner Vergangenheit als Arbeitshund, der sowohl für die Jagd als auch für die Wache eingesetzt wurde, hat der Airedale Terrier einen ausgeprägten Sinn für Abenteuer von Natur aus. Sein unerschrockenes Wesen und seine unentwegte Energie können ohne ordnungsgemäße Sozialisierung und Training zu Problemen führen, daher muss man sich auf die große Verantwortung einstellen, die das Halten dieser Rasse mit sich bringt.

Sozialisation des Airedale Terriers

Im Bereich der Sozialisierung sollte man sich bewusst sein, dass der Airedale Terrier, trotz seines offensichtlichen Charmes und selbstsicheren Auftretens, großer Aufmerksamkeit und Führung bedarf. Seine Intelligenz und sein unabhängiger Charakter können gelegentlich dazu führen, dass er versucht, die Kontrolle zu übernehmen, insbesondere wenn er nicht genügend gefordert oder gelangweilt wird. Daher sollten die Sozialisierungsmaßnahmen bereits in frühestem Welpenalter beginnen, damit er die Grundregeln des Zusammenlebens mit Menschen und anderen Tieren lernt und seinen Platz in der Familie und der Gesellschaft findet.

Grundkommandos

Die Grundkommandos für einen Airedale Terrier sollten vor allem "Sitz", "Bleib", "Komm", und "Aus" beinhalten. Bedenken Sie, dass diese intelligenten Hunde eventuell nicht gleich beim ersten Mal gehorchen - seien Sie geduldig, beharrlich und führen Sie das Training mit Liebe und Bestimmtheit.

Gehorsamstraining – Leinentraining

Das Gehorsamstraining ist unerlässlich, um sicherzustellen, dass der Airedale Terrier seine Energie in positiver Weise nutzt und sich respektvoll gegenüber anderen verhält. Daher empfiehlt es sich, regelmäßige Trainingseinheiten einzulegen, bei denen der Hund geistig und körperlich gefordert wird. Auch das Leinentraining ist sehr wichtig, denn da der Airedale Terrier sehr aktiv und neugierig ist, kann das Laufen ohne Leine zu einer Herausforderung werden.

Spiel- und Apportiertraining

Das Spiel und Apportiertraining kann eine effektive Methode sein, um den Airedale Terrier sowohl körperlich als auch geistig zu beschäftigen. Da diese Hunde eine natürliche Veranlagung zum Apportieren haben, kann das Einbeziehen von Spielen, Fetch und anderen Aktivitäten in ihr tägliches Training dazu beitragen, ihre Konzentration zu verbessern und ihre Energie auf positive Weise zu lenken.

Was sollten wir sonst noch zu dieser Rasse wissen?

Der Airedale Terrier ist eine komplexe und vielseitige Rasse. Es gibt verschiedene Aspekte, die man kennen sollte, bevor man sich entscheidet, einen zu besitzen.

Erstens, der Airedale Terrier ist eine sehr energiereiche Rasse. Diese Hunde brauchen viel Bewegung und mentale Stimulation, um glücklich und gesund zu bleiben. Einfache Spaziergänge im Park reichen oft nicht aus. Sie brauchen intensive Trainingseinheiten, Spiele, Wanderungen, oder sogar Hundesport, um ihre Energie abzubauen.

Zweitens, Airedale Terrier sind sehr intelligente Hunde. Sie haben einen starken Drang zu lernen und gefördert zu werden. Sie lieben es neue Tricks zu lernen und mit ihrem Besitzer zu arbeiten. Aber diese Intelligenz kann auch zu Sturheit führen, was dazu führt, dass sie manchmal auch eine Herausforderung in der Erziehung sein können. Daher benötigen sie eine konsequente und geduldige Erziehung.

Drittens, obwohl Airedale Terrier im Allgemeinen freundlich und sozial sind, können sie auch territorial und beschützerisch sein. Dies kann dazu führen, dass sie gegenüber fremden Menschen und Tieren misstrauisch sind. Sie benötigen daher eine soziale Prägung von klein auf, um sicherzustellen, dass sie auch zu Gleichgesinnten freundlich sind.

Viertens, Airedale Terrier benötigen eine regelmäßige Pflege. Ihre dichte, drahtige Oberdecke und weiche Unterwolle müssen regelmäßig gebürstet werden, um Verfilzung und übermäßigen Haarausfall zu verhindern. Darüber hinaus benötigen diese Hunde regelmäßige Trimmungen, um ihr Fell gesund und sauber zu halten.

Zusammenfassung

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Besitz eines Airedale Terriers sowohl herausfordernd als auch lohnend sein kann. Es erfordert Engagement, Aufwand und Zeit, um ihren Bedürfnissen gerecht zu werden und sie in glückliche und ausgeglichene Hunde zu verwandeln. Aber wenn man bereit ist, in sie zu investieren, sind Airedale Terrier treue, liebevolle, und verspielte Begleiter.

Wichtig ist, dass Sie als Besitzer eines Airedale Terriers Konsequenz, Geduld und Ausdauer mitbringen. Diese Rasse ist bekannt für ihren Stolz und ihren unabhängigen Charakter, so dass der Airedale Terrier Grenzen und klare Führung benötigt. Dabei sollte jedoch immer Verständnis und Zuneigung im Umgang mit diesem Hund an erster Stelle stehen. Ein gut erzogener Airedale Terrier ist ein treuer Begleiter, ein aufmerksamer Wachhund und ein liebevoller Familienhund, der das Leben seiner Besitzer mit Freude und Liebe erfüllt.

Ralf Lügger
Hundetrainer, Hund-Mensch-Coach, Autor
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Rassetypische Krankheiten des Airedale Terriers

Airedale Terrier: Welche Erbkrankheiten, genetischen Belastungsfaktoren und sonstigen rassetypischen Hundekrankheiten können auftreten?

Erbkrankheiten

Wir Airedale Terrier sind generell sehr widerstandsfähige, robuste Hunde, gelten als sehr gesunde Hunderasse. Dennoch gibt es die eine oder andere Disposition für diverse Erbkrankheiten, die unsere Rasse mitbringt:

Viele großgewachsene Hunderassen leiden heutzutage unter der Hüftgelenksdysplasie. Diese schränkt unseren Bewegungsablauf im Bereich der Hüfte stark ein. Es handelt sich um eine erblich bedingte Erkrankung, die in verschiedenen Stufen der Schwere auftritt.  

Eine weitere genetisch bedingte Vorerkrankung die über uns schwebt, ist die Ellenbogendysplasie. Hierbei sind unsere Gelenke betroffen, die uns mit der Zeit immer mehr einschränkt und große Schmerzen verursacht. Ab einem gewissen Zeitpunkt liegen dann Arthrosen vor, die dazu führen, dass wir keinerlei Lust haben uns zu bewegen und an den betroffenen Gelenken lahmen.

In sehr seltenen Fällen werden wir AT von der Progressiven Retinaatrophie heimgesucht. Es handelt sich um einen Augenerkrankung, bei der die Netzhaut sich zurückbildet. Die Folge ist ein langsames Erblinden.

Die amerikanische Orthopedic Foundation for Animals (OFA) führt in ihrer Krankheitsdatei die Degenerative Myelopathie ebenfalls mit einer hohen Quote von 36,4% der untersuchten Airedale Terrier auf. Hierbei handelt es sich um eine langsam verlaufende neurologische Erkrankung, die das Rückenmark langsam zerstört und zwangsläufig zu Bewegungseinschränkungen von uns führt.

Zu guter Letzt führt die Institution noch 1,3% von bekannten Fällen mit etwaigen angeborenen Herzerkrankungen auf.

Sonstige Krankheiten

Wir Airedale Terrier sind in manchen Fällen, wie auch andere Artgenossen, die eher den kurz- und drahthaarigen Hunderassen angehören, von der saisonalen Flankenalopezie betroffen. Wie der Begriff es schon andeutet, sind unsere Flanken, also unser seitlicher Körper, von kahlen Stellen heimgesucht. 

Die Schilddrüsen-Unterfunktion tritt ebenfalls bei einzelnen Exemplaren von uns Airedales auf. Häufig werden bei Hunden frühe Symptome nicht wahrgenommen und die Krankheit entwickelt sich dann schleichend. Es handelt sich generell um eine sehr häufig auftretende Erkrankung bei Hunden, die Einfluss auf das Nervensystem, auf das Herz und auf den Stoffwechselt hat.

Eine weitere Problematik, die unter gewissen Voraussetzungen uns treffen kann, ist die Magendrehung. Diese kommt plötzlich und unerwartet und kann bis zum Tod führen. Bei der Magendrehung ist der Magen äußerst ausgedehnt und dreht sich um sich herum wodurch Ein- und Ausgang versperrt ist.

Die oben aufgezeigten erblichen und sonstigen Erkrankungen, stellen mit etwaigen Verletzungen beim Hundesport, in der Freizeit oder auf der Jagd nur potentielle Risiken dar, die in unserem Leben auf uns zukommen können und zu Schmerzen, Trauer und Leid führen können. Aber wir sehen es ja eher alle gemeinsam positiv, da wir Airedale Terrier bekanntlich zu den eher wenig krankheitsanfälligen Hunderassen zählen. Wir sind eher resistent und zäh.

Um aber beim Kauf oder Anschaffung eines unserer Exemplare, und hierbei ist es egal ob bei einem Züchter oder aus dem Tierheim, solltet ihr auf ein paar Dinge achten, die wir euch hier mit auf den Weg geben wollen.

Was könnt ihr tun, solltet ihr euch mit dem Gedanken befassen, einen Airedale Terrier Welpen oder einen erwachsenen Hund zu kaufen?

Wir versuchen euch einige Punkte an die Hand zu geben, die ihr im Auge halten solltet, wenn ihr auf die Suche nach einem von uns geht.

Solltet ihr euch mit einem Züchter in Verbindung setzen wollen, so schaut, ob dieser einem seriösen Verband angehört, der wiederum dem Verband für das Deutsche Hundewesen e.V. (VDH) angegliedert ist. 

Kann der Züchter die Abnahme des Wurfes durch einen Zuchtwart nachweisen?

Lasst euch vor Unterzeichnung eines Kaufvertrages alle Unterlagen zeigen aus denen z.B. etwaige erbliche Vorerkrankungen der Elterntiere hervorgehen. 

Folgende Unterlagen bitte überpüfen:

  • Stammbaum / Ahnentafel
  • Impfpass
  • HD / ED / Patellaluxations Gutachten
  • Tierärztliche Untersuchungsergebnisse bei Inzucht
  • Chip inkl. Registrierungsnummer

Sollten die obigen Information zur vollen Zufriedenheit ausgefallen sein, so könnt ihr noch ein paar allgemeine Fragen abklopfen, um das Gesamtbild für den Hundekauf rund zu machen:

  • Wie sieht es mit dem allgemeinen Erscheinungsbild des Muttertieres und der Welpen vor Ort aus?
  • Machen die Welpen einen gesunden und lebhaften Eindruck?
  • Wie sind die hygienischen Verhältnisse vor Ort?
  • Hat der Züchter ein gesteigertes Interesse, mehrere Informationen über euch  und eure Wohnverhältnisse und unsere zukünftigen Haltungsbedingungen zu bekommen?
  • Ist der Welpe bei Abgabe mindestens 8 Wochen alt, mehrfach einer Entwurmung vollzogen und die notwendigen Impfungen erhalten?

Hierbei handelt es sich um Anhaltspunkte, die euch mehr Sicherheit geben sollen, wenn ihr euch mit dem Thema Kauf eines Airedale Terrier auseinandersetzt. Mehr findet ihr in unserem Artikel "Was muss ich rund um den Welpenkauf alles beachten?".

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Welche Aktivitäten eignen sich für den Airedale Terrier?

Welche Hundesportarten und Alltagsbeschäftigungen eignen sich für den Airedale Terrier?

Passende Sportarten

Wir Airedale Terrier sind absolute Sportskanonen. Wir brauchen viel und ausdauernde Beschäftigung um uns optimal auszulasten. Wir haben eine körperliche Konstitution und Anlagen, die wie gemacht sind für viele heutige Hundesportarten. Wir wurden bekanntlich so gezüchtet, dass wir ein vielseitig einsetzbarer Arbeits- und Jagdhund waren. Daher sind wir groß geraten, haben viel hochqualitative Muskulatur und strotzen nur so von Energie. Wir sind extrem leistungsfähige und bewegunsfreudige Hunde, die auch vom Kopf gefordert und mit gezielte Aufgaben beschäftigt werden wollen - wenn dies dann noch im Team mit unserem Herrchen/Frauchen passiert, sidn wir die glücklichsten Hunde schlechthin. Denn dies schweist uns durch die gemeinsamen Interaktionen und bestenfalls Erfolge noch mehr zusammen.

Folgende Hundesportarten kommen unseren körperlichen und wesensseitigen Eigenschaften sehr entgegen:

  • Agility

    Hier wird ein Parcours bzw. Kurs abgesteckt und wir müssen diesen innerhalb einer vorgegebenen Zeit möglichst Fehlerfrei absolvieren. Sprich unsere Schnelligkeit, Kraft und Energie und die gute Beweglichkeit kommen hierbei optimal zum Einsatz. Gleichzeitig wird das Team Hund und Mensch gefordert, da ihr uns per Körpersprache und Akustikzeichen den Weg weisen müsst. Hier ist volle Konzentration gefragt.

  • Apport Flyball

    Da wir Airedale Terrier verspielte Hunde sind, paßt uns die Sportart Flyball sehr in den Kram. Denn schnelle Bewegungsabläufe, Apportierfähigkeit und Spielfreude werden speziell gefordert. Und Durchsetzungsvermögen ist ein Kriterium, da zwei Teams sich bei der Hundesportart gegenseitig messen. Und das direkt auf zwei Bahnen, die parallel ähnlich eines 100m-Sprints im Stadion verlaufen. Ziel ist es Hindernisse zu überspringen und an einer Box einen Auslöser zu betätigen, der einen Ball herauswirft. Diesen müssen wir dann auffangen und zurückbringen.

  • Nasen – Fährtenarbeit

    Diese Sportart nennt man auch einfach Nasenarbeit. Wir setzen unseren Riechkolben ein, das beherrschen wir nahezu, und suchen eine Fährte mit dem Kopf und der Nase auf dem Boden ab, bis wir einen Gegenstand und bei Spezialdisziplinen einen Menschen gefunden haben. Diese Fährte ist einige Zeit vorher bewusst von einer anderen Person speziell für die Disziplin gelegt worden.

  • Nasen – Mantrailing

    Das Mantrailing ist ebenfalls eine wundervolle Möglichkeit uns AT physisch und psychisch zu fordern und viele Aufgaben, die einen jagdähnlichen Charakter haben, in unser Training einzubauen. Hierbei wird die Personensuche simuliert. Es kann auf lebendige Menschen, die beispielsweise nach einer Naturkatastrophe verschüttet und vermisst sind, gesucht werden. Oder aber den schlimmsten Fall, die Suche nach einer vermuteten Leiche. Dabei setzen wir unseren hervorragenden Sinn, die Nasenarbeit ein. Das spezielle beim Mantrailing ist, dass wir einen einzigen Menschen und dessen Geruch suchen, auch wenn wir von vielen anderen Einflüssen abgelenkt werden. Sprich es ist die gezielte Fahndung.

  • Obedience

    Auch beim Obedience kommt es darauf an, dass wir zusammen gut funktionieren. Eine weitere Charaktereigenschaft, die uns sehr liegt, ist hier gefordert. Die Gehorsamkeit. Hier wird von uns als Team erwartet, das wir präzise arbeiten und kotrolliert Übungen umsetzen. Wichtig ist, dass wir alle Grundbefehle wie Sitz, Platz, Fuß vollkommen beherrschen, um hier die Aufgaben meistern zu können.

  • Dogdance

    Hierbei müssen wir Airedales zu laufender Musik uns möglichst rhythmisch bewegen und dabei festgelegte Befehle zum Thema Gehorsamkeit perfekt ausführen. Es gibt hierbei viele Parallelen zum Dressurreiten. Elemente wie Rückwärtslaufen und Drehungen kommen auch hier zum Einsatz.

  • Rally Obedience

    Beim Rally Obedience kommt das flinke und schnelle Bewegen und Laufen von uns AT wieder zum Einsatz. Es ist wieder ein vorgegebener Hindernisparcours als Team gemeinsam zu bewältigen. Dabei werden klassische Übungen des Obedience, also der präzisen Einhaltung von Befehlen, mit der Abarbeitung von gesteckten Hindernissen verbunden. An jedem einzelnen Hindernis ist ein Schild mit einer Aufgabe und der folgenden Richtung des Parcours angegeben, die wir gemeinsam umzusetzen haben. Dabei müssen wir uns voll aufeinander konzentrieren und in höchstem Maße vertrauen.

  • Schutzhundesport

    Auch für den Schutzhundesport eignen wir Airedale Terrier uns sehr. Wenn wir dies soweit umsetzen wollen, müssen wir eine spezielle Schutzhundeausbildung durchlaufen und mehrere Prüfungen ablegen. Hierbei wird unter anderem trainiert, jemanden durch extremes Bellen einzuschüchtern und der gezielte Zugriff auf eine Person die einen Schutzärmel trägt.

  • Turnierhundesport

    Der Turnierhundesport verlangt wieder von uns beiden alles ab. Wir müssen hier beide in bester körperlicher Verfassung und Fitness sein. Es gibt verschiedene Varianten des Turnierhundesports, die alle mit Absolvierung einer gesteckten Hindernisstrecke zu tun haben.

  • Vielseitigkeitssport (IPO) / Gebrauchshundesport

    Die Königsdisziplin ist auch eine perfekte Hundesportart für uns Könige der Terrier. Hierunter werden 3 unterschiedliche Hundesportarten in einer zusammengefasst. Die Fährtenarbeit, die Unterordnung und der Schutzdienst. Dies verlangt viel von unseren Charakterzügen ab kombiniert mit unserer Körperlichkeit.

Wie ihr seht, sind wir in der Lage an vielen interessanten und herausfordernden Hundesportarten in der Hundeschule und dem Hundesportverein teilzunehmen. Wir freuen uns darauf auch an Wettkämpfen uns mit anderen Hunden und Teams messen zu können. 

Wir Airedales bringen aber auch noch Fähigkeiten mit, die ideal für die Ausübung und Ausbildung beispielsweise als Blindenführhund, als Diensthund bei Polizei und Zoll, als auch bei einer Rettungshundestaffel in Funktion des Rettungssuchhundes.

Weiterhin werden wir nach wie vor von einer bestimmten Anzahl an begeisterten Jägern für die Jagdhundeausbildung verwendet und auf der Jagd geführt.

Es gibt also ein breites Spektrum, wie ihr mit uns den Hundealltag verbringen, bespaßen und fordern könnt.

Aktivitäten für jeden Tag

Da natürlich ein Großteil der Zeit außerhalb des Hundeplatz stattfindet, wollen auch Airedale Terrier im privaten Umfeld ebenso auslastungsseitig auf unsere Kosten kommen.

Bindet bitte auch hier unbedingt unsere Bedürfnisse, Triebe und Instinkte in das Beschäftigungsprogramm mit ein, damit wir adäquate Reizpunkte gesetzt bekommen und uns rassekonform einbringen, entfalten und ausleben können.

Es muss ein ordentlicher Mix aus körperlicher Bewegung und Denksport her, damit wir zeigen können, was in uns steckt. Spaß, Spiel und Sport sollte bei uns sportlichen Airedales großgeschrieben werden.

Das Rahmenprogramm im normalen Hundealltag, kann je nach weiterer Verwendung natürlich angepasst werden, denn sowohl Unter- als auch Überforderung sind zu vermeiden.

Eine gute Grundlage bilden täglich ausgiebige und abwechslungsreiche Spaziergänge. Um mit uns nicht nur stupide durch die Weltgeschichte zu laufen, freuen wir uns auf sinnvolle Beschäftigungen unterwegs. Baut ein paar Trainingssequenzen, Apportierspiele und Suchaufgaben ein, damit wir unsere zahlreichen Fähigkeiten, Qualitäten und herausragenden Sinne zum Arbeiten bringen.

Ferner stehen mehrere Gassirunden auf dem Programm, damit wir Airedale Terrier uns mehrmals lösen können. Auch dabei können kurzweilige weitere Aktivitäten für zusätzlich körperliche und geistige/mentale Betätigung sorgen.

Auch gemeinsamen Wanderungen durch Weinberge, Felder oder Wälder gegenüber sind wir sehr aufgeschlossen. Da wir sehr ausdauernd laufen können, bieten wir uns auch als ideale Begleiter für das Joggen und bei Fahrradtouren, sowie als Reitbegleithund an.

Worüber wir uns diebisch freuen, ist jeder Sozialkontakt mit Artgenossen auf der Hundewiese. Denn dort können wir dann richtig Gas geben, toben, spielen und raufen. Vorausgesetzt wir sind sozialverträgliche und umgängliche Rassevertreter.

Sollten wir mit euch in einem Haus mit Garten wohnen, prima. Denn dort könnt ihr uns ebenfalls mit Hundespielen oder dem Trickdog beschäftigen. Ebenso wachen wir aufmerksam, was ebenfalls durch die hohe Konzentration und Aufmerksamkeit, auslastend wirkt. Der Wachdienst strengt an...

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Das sind die Anforderungen für die Haltung eines Airedale Terriers

Welche Besonderheiten sind im Hinblick auf Haltebedingungen, Zeit- und Kostenaufwand beim Airedale Terrier zu beachten?
Pflege Mittel
tägliche Aktivitäten Hoch
Gassi gehen Hoch
Erziehung Mittel

Anforderungen an den Hundehalter

Unsere Hunderasse stammt bekanntlich aus den nordischen Regionen Großbritanniens, die von Industrie und Landwirtschaft primär abhängig waren. Diese waren ländlicher Natur. Wir wurden immer weiter gezüchtet, um auf die Jagd zu gehen und als Arbeitshund Tätigkeiten rund um den Hof zu verrichten. Sprich, wir sind es gewohnt auf dem Land zu leben und fühlen uns dort auch deutlich wohler als in der Stadt. Nun gibt es dennoch Menschen, die sich einen AT gerne zulegen wollen, aber ihr zu Hause in der City haben. Es ist auch nicht ausgeschlossen in der Stadt als Airedale glücklich zu werden, es setzt aber einige Voraussetzungen an euch Halter voraus. 

Wenn ihr eine Wohnung bewohnt, wäre es sinnvoll, wenn diese mit einem Aufzug zu erreichen ist, sollte sie sich im Obergeschoß befinden. Denn für uns große Hunde ist das Treppensteigen Gift.

Genug Platz sollte die Wohnung bieten, dasselbe gilt natürlich für das Haus oder die Wohnung auf dem Land. Ein etwaiger Garten wäre ideal und je größer desto besser.

Ein stadttaugliches Leben als auch das Leben auf dem Land, sollte mit viel Bewegung, Auslauf, Spaß und Spiel begleitend von Jagdersatzaufgaben möglich sein, denn ihr solltet nicht vergessen, dass die Jagd eine unserer herkömmlichen Aufgaben war. Wir sind große Hunde mit viel Power, die ein hohes Maß an Auslastung benötigt. Dass erfordert viel Zeit und Einfallsreichtum. Ob als Freizeitaktivität, in der Hundeschule oder dem Hundesportverein, ist uns prinzipiell egal, es muss nur ausreichend und abwechselnd sein. Dies alles kostet Geld und Zeit. Kalkuliert dies bitte mit in eure Planung ein, aber vor der Anschaffung.

Wir Airedales sind eine der großen Hunderassen und ziemlich muskulös gebaut. Gleichzeitig haben wir viel Energie, die wir im Idealfall täglich abbauen dürfen. Um dies auch so zu halten, benötigen wir ausreichend Futter. Dieses Futter sollte ausgewogene und vitamin- wie auch ballaststoffreich sein. Denkt auch immer an ausreichende Flüssigkeit, damit wir unseren Durst löschen können. Das kostet auch deutlich mehr wie für einen kleinen Artgenossen, wie einen Chihuahua oder Rehpinscher. Bedenkt dies.

Was unsere Erziehung angeht, müsst ihr gerade in der Anfangszeit für die wichtigsten Grunderziehungsmaßnahmen wie Welpenschule und Junghundekurse, aber auch etwaigen Hundeführerschein oder die Begleithundeprüfung, Zeit einplanen. Wir sind lernwillige Hunde, die aber eine konsequente Hand benötigen. Alle weiteren Erziehungskurse und Sportarten sind Möglichkeiten, die ihr allein aus Auslastungsgründen in Betracht ziehen könnt. Wenn ihr uns für die Jagd nutzen möchtet, dann benötigen wir eine Jagdhundeausbildung, die Zeit und Geld kostet. Der normale Aufwand wird aber eher im mittleren Bereich liegen.

Wie wir euch bereits weiter oben erklärt haben, gehören wir Airedale Terrier nicht zu den Hunderassen, die sowohl ein Sommerfell als auch ein Winterfell tragen. Wir verlieren nicht zweimal im Jahr das Haar, sondern man muss das abgestorbene und überflüssige Haar durch ordnungsgemäße Pflege entfernen. Dies geschieht in der Regel durch Trimmen des Fells. Hier kann euch auch gut ein Hundesalon professionell unterstützend zur Seite stehen. Die Prozedur wird ca. alle drei Monate fällig. Werden wir nur ab und an geschoren, verbleiben die Haarwurzen des abgestorbenen Haars in unserer Haut, was zu unangenehmen Juckreiz und Hautentzündungen führen kann. Auch der Geruch ist natürlich bei abgestorbenen Substanzen mit der Zeit nicht der angenehmste, also runter mit dem Zeug. Weiterhin sollte ihr euch unsere Ohren ab und zu annehmen und diese säubern, da sich bei den Klappohren sonst Nässe und Dreck sammeln kann, was ebenfalls zu Infektionen und Gestank führt. Unsere Zähne müssen von Zeit zu Zeit geputzt und die Krallen auf Länge geprüft werden. Eine regelmäßige und korrekte Rundumpflege ist extrem wichtig für uns da dies unmittelbar auch Einfluss auf die Gesundheit nimmt. Und wir sehen auch besser aus und das ist wichtig für unseren Hundeego.

Wir Airedales sind nicht überzüchtet und haben daher grundsätzlich gesundheitlich keine großen Probleme. Wir sind zähe und resistente Hunde, mussten wir auch in der Vergangenheit beim ursprünglichen Einsatz auf der Jagd, als Wachhund auf dem Hof oder gar beim Viehtreiben. Sollten wir vor unerwarteten Verletzungen frei bleiben, solltet ihr auf alle Fälle die Standarduntersuchungen und -impfungen beim Tierarzt eures Vertrauens machen. Auch die Wurmkuren und Zeckenschutzmittel zur Parasitenbekämpfung ist regelmäßig angesagt, verschlingt aber im Verhältnis zu unserer Größe keine Unsummen. Auch eine etwaige Kastration muss vom Aufwand kostenseitig und von den Auswirkungen einbezogen werden. Wenn ihr euch einen AT anschafft, solltet ihr auch wissen, dass natürlich diese Kosten für die Gesundheit einkalkuliert werden sollten. 

Solltet ihr nun tatsächlich mit dem Gedanken spielen euch einen Airedale Terrier anzuschaffen, dann beachtet zusätzlich noch ein paar Punkte, damit ihr lange Spaß und Freude mit uns habt, wenn wir bei euch einziehen. Denn dies wir kein Kurzbesuch bei euch daheim, sondern wir ziehen dann für immer bis zu unserem Lebensende bei euch ein. Und unsere durchschnittliche Lebenserwartung beträgt immerhin 10 bis 12 Jahre.

Ihr wohnt in einem Haus oder Wohnung zur Miete? Checkt bitte im Vorfeld ab, ob ihr einen Hund halten dürft. Was sieht euer Mietvertrag vor, oder sprecht am besten direkt mit dem Vermieter.

Zu guter Letzt geht es dann noch um eure zukünftige Urlaubsplanung. Diese muss sich auch etwas ändern, denn entweder dürfen wir mitfahren, oder ihr habt eine gute und artgerechte Lösung. Dies kann eine gut ausgestatte und gepflegte Tierpension sein oder ein Familienmitglied oder ein Freund hat Zeit und Lust sich in diesem Zeitraum mit uns zu amüsieren. 

Anforderungen an die Umgebung

Stadttauglichkeit Mittel
Platzbedarf Wohnung Hoch
Platzbedarf Garten Hoch

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