Kupieren von Hunden

Mit dem Begriff Kupieren beschreibt man bei Hunden das Kürzen von Rute und Ohren. Das Kupieren wird durch einen tiermedizinischen Eingriff mittels einer Operation vorgenommen, bei der Teile der Schwanzwirbeln der Rute entfernt werden. Lange Zeit durften sowohl Teile der Rute und Ohren gekürzt werden. Laut dem deutschen Tierschutzgesetz ist aber das Amputieren von Körperteilen in Deutschland inzwischen strikt verboten. Seit 1986 gilt für die Ohren ein generelles Kupierverbot, etwas mehr als ein Jahrzehnt danach, wurde auch das Kupieren der Rute verboten. Allerdings gibt es Ausnahmefälle, wie beispielsweise für Jagdhunde, wie ihr in unserem ergänzenden Artikel "Kupieren von Ohren und Rute beim Hund - wie sieht die Rechtslage aus?" explizit nachlesen könnt.

Bei manchen Hunderassen, wie Deutscher Boxer, Dobermann, Rottweiler etc. galt lange Zeit ein kupierte Rute als wünschenswerte Rasseneigenschaft und rassetypisch, war sogar Gegenstand des jeweiligen Rassestandards und entsprechend Idealbild eines Rassevertreters. Es gibt allerdings nach wie vor Rassen, wo der Rassestandards die kupierte Rute als Variante nennt, oder auf das Kupieren früherer Tage explizit hinweist, schaue man sich beispielsweise den Australian Shepherd, Bobtail, English Cocker Spaniel oder dem Welsh Corgi an.

Es gibt allerdings Hunde, die mit einer angeborenen Rutenverkürzung auf die Welt kommen, die als Brachyurie bezeichnet wird. Sprich, die Rute entspricht nicht der normalen rassentypischen Länge.

Ferner ist das Kupieren von Rute und Ohren ein beliebter Eingriff bei sogenannten Listenhunden zur gezielten Veränderung des äußeren Erscheinungsbilds lange Zeit gewesen, auch dies ist in Deutschland glücklicherweise inzwischen untersagt. Leider gibt es aber nach wie vor Länder, in denen dieser operative Eingriff den Züchtern erlaubt wird und der ein oder andere potentielle Hundekäufer versucht, ein Exemplar über diesen Umweg nach Deutschland zu verbringen. Hier können wir nur an die Vernunft appellieren und bitten, diese Quälerei nicht zu unterstützen.

Einziger Grund warum ein etwaiges Kupieren der Rute oder Ohren vertretbar ist und gerechtfertigterweise durchgeführt werden muss, ist bei einer medizinischen Indikation oder den oben angesprochenen Sonderfällen.