English Cocker Spaniel
Liebenswürdiger Jagdhund aus Großbritannien
Von:
Ulf Weber
Zuletzt aktualisiert am: 23.11.2023
Das Wichtigste in Kürze
- Mittelgroße Spürnase mit starker Jagdpassion
- Ursprünglich für den Jagdeinsatz als talentierter Stöberhund gezüchtet
- Heute beliebter Familienhund und Jagdgefährte
- Fröhliches, freundliches, aufgewecktes und charmantes Wesen
- Aktiver und temperamentvoller Rassehund mit charakteristischen flauschigen Schlappohren
Der English Cocker Spaniel gehört zu den Jagdhunderassen mit britischer Herkunft.
Die Hunderasse wird einerseits als ausgebildeter Jagdhund im Revier für die unterschiedlichsten Jagdaufgaben eingesetzt, aber auch auf Grund seines hervorragenden Wesen und Fähigkeiten, gerne als klassischer Haushund, Diensthund bei Polizei und Zoll, wie auch als hilfreicher Therapie- und Rettungshund verwendet.
Sprich der English Cocker Spaniel ist ein allseits beliebter und viel geachteter Rassehund, der seine Vorzüge und Qualitäten in etlichen Bereichen regelmäßig unter Beweis stellt und damit das Herz vieler Hundeliebhaber bis heute gewinnen konnte.
Solltet ihr ebenfalls an dem Cocker Spaniel und dessen rassespezifischen Eigenschaften, seiner Entwicklungsgeschichte, den notwendigen Haltebedingungen inklusive Erziehung, Beschäftigung, Gesundheit, Pflege und Fütterung interessiert sein, dann habt ihr nun die Gelegenheit unser ausführliches Rasseporträt zu lesen und zahlreiche Infos, Tipps und Ratschläge für eine etwaige Haltung dieser Rasse zu erhalten.
Nummer: | 5 |
Gruppe: | 8. Apportierhunde – Stöberhunde – Wasserhunde |
Sektion: | 2. Stöberhunde |
Subsektion: | - |
Arbeitsprüfung notwendig? | Ja |
Ursprung | Vereinigtes Königreich von Großbritannien |
Patronat | - |
Verwendung | Stöberhund |
Datum der Veröffentlichung | 8. Oktober 2012 |
Datum der vorläufigen Bestätigung | - |
Datum der finalen Bestätigung | 10. April 1963 |
Link zum FCI-Standard | FCI - English Cocker Spaniel |
English Cocker Spaniel: Geschichte
Wie entstand unser Rassenname?
Der Ursprung unserer Rasse ist unklar, aber es wird angenommen, dass unsere Vorfahren England im Mittelalter von Spanien aus über Frankreich erreichten, wie es aus dem Buch „The Master of Game“, frei übersetzt „Der Meister des Wildes“, das im 15. Jahrhundert von Edward of Norwich, dem 2. Herzog von York, verfasst wurde, hervorgeht und in dem von „Spaynels” die Rede ist. Das Buch ist im Grunde eine ins Englische übersetzte Kopie eines französischen Buches aus dem 14. Jahrhundert, in dem von den spanischen Hunden, auf altfranzösisch „espaigneul“, gesprochen wird. Daraus wurde im Laufe der Zeit das Wort Spaniel, das aber eine Vielzahl ähnlicher Hunde bezeichnete.
Wie schon der Name des Buches nahe legt, wurden Spaniels in der Jagd eingesetzt. Im Laufe der Jahrhunderte wurden Spaniels für verschiedene Spezialdisziplinen verwendet, woraus sich unterschiedliche Spaniel Schläge entwickelten. So gab es Wasser-Spaniels und Land-Spaniels, je nachdem, ob sie zu Land oder zu Wasser jagten. Unsere direkten Vorfahren sind die „Cocking“ Spaniels, die auf die Jagd auf Waldschnepfen, im Englischen Woodcocks, spezialisiert waren und als Cocker Spaniels um 1840 in der englischen „Encyclopedia of Rural Sports“, also der Enzyklopädie der ländlichen Sportarten, beschrieben wurden.
Welches Problem sollten wir lösen?
Als Stöberhunde war die Aufgabe eines Spaniels und seiner auf die Jagd an Land oder auf dem Wasser spezialisierten Vorfahren das Aufstöbern von kleinem Wild und Vögeln. Dabei liefen die Land- oder Field Spaniels vor dem Jäger her, der die auffliegenden Vögel mit Netzen oder Falken fing. Water Spaniels andererseits stöberten schwimmend Wasservögel wie Enten auf, die dann mit Pfeil und Bogen erfolgreich beschossen, aus dem Wasser zu durch den Water Spaniel schwimmend zu apportieren waren.
Wie wurden wir eingesetzt?
Mit der Erfindung von Schrotflinten um 1750 wurde die Jagd auf Kleinwild wie Hasen und Enten effektiver und daher für eine größere Menge englischer Jäger spannend, da es nicht mehr nötig war, mit Netzten oder Falken zu arbeiten, sondern man konnte die wegfliegenden Vögel auf größere Distanzen und besseren Erfolgschancen als mit Pfeil und Bogen mit der Flinte beschießen. Somit stieg auch der Bedarf an Stöberhunden, also an Spaniels.
Wo stammen wir her?
Der Ursprung unserer Rasse bleibt bis auf zwei datierbare Belege unklar.
Hunde, die uns Spaniels gleichen, wurden schon auf Münzen zu Zeiten Philipps II von Makedonien, dem Vater Alexander des Großen, geprägt (382-336 v. Chr.). Wenn wir davon ausgehen, dass diese Hunde tatsächlich unsere Vorfahren sind, lässt sich die Spur zurück bis hierher verfolgen.
Unklar ist aber zum einen, wo diese Hunde herstammten und wie sie sich bis nach England ausgebreitet haben. Klarer wird es ab der Erwähnung der „espaigneul“-Hunde in einer Schrift des französischen Grafs von Foix Gaston III. Fébus aus dem 14. Jahrhundert. Der Ausdruck „espaigneul“ verweist auf eine spanische Herkunft der beschriebenen Hunde. Das Buch wurde im Folgejahrhundert durch Edward of Norwich in Englische übersetzt, wobei der von „Spaynels“ spricht, woraus später Spaniels wurde. Daher ist anzunehmen, dass im Spätmittelalter unsere Vorfahren aus Spanien und Frankreich nach England kamen.
Andererseits gibt es drei weitere Theorien über die Herkunft der ersten spanielähnlichen Hunde.
Am weitesten zurückreicht dabei die Kelten-Theorie, der zufolge unsere Vorfahren bereits um 900 vor Christus durch einen von Spanien nach Cornwall, Wales, England und Irland eingewanderten Kelten-Stamm auf die britischen Inseln gekommen sein sollen.
Außerdem gibt es noch die Römer-Theorie, wonach die Römer solche Hunde über die Handelsstraße von Fernost über das römische Reich bis nach England gebracht haben sollen. In dem Fall sollen sogar Pekingesen, Möpse und Shih Tzus zu unseren Vorfahren gehören.
Last but not least gibt es Vertreter der Arabischen Theorie, der zufolge französische Kreuzritter im 11 Jahrhundert ihre Vorstehhunde und andere Jagdhunde im Gelobten Land und anderen Gebieten des Mittleren Ostens mit den dortigen Windhunden, Greyhounds genannt, kreuzten. Die Kreuzungen brachten sie nach Frankreich von wo aus sie dann England erreicht haben sollen.
Bei allen drei Theorien stellt sich allerdings die Frage, wieso dann unsere Rasse ca. 2.300 Jahre nachdem sie z. B. der Kelten-Theorie nach auf den Inseln angekommen sein sollen, nach Spanien und nicht nach einer britischen Region benannt worden ist. Die Antwort könnte sein, dass unsere Hunde in der Zwischenzeit auf der Insel keine so große Rolle mehr gespielt haben und über Spanien ein zweites Mal nach England kamen.
Welche Rassen und Hundeschläge den English Cocker Spaniel beeinflusst haben, kann nur gemutmaßt werden.
Welche Rassen sind unsere Vorfahren?
Ebenso unklar wie die Herkunft unserer Rasse sind die Rassen, aus denen wir hervorgegangen sind.
Im Rahmen der Römer-Theorie wurde auch behauptet, dass wir von Pekingesen, Möpsen und Shi Tzus abstammen, die die Römer aus Fernost importiert und deren flachen Fänge sie durch Einkreuzung von Hunden mit prägnanteren Fängen wieder herausgezüchtet hätten, ähnlich, wie Anfang des 20. Jahrhunderts aus den flachschnäuzigen King Charles Spaniels die mit einem größeren Fang ausgestatten Cavalier King Charles Spaniels gezüchtet wurden.
Anfang des 19. Jahrhunderts jedenfalls wurden die unterschiedlichen Spaniel-Arten auf den britischen Inseln nach ihrer Größe unterschieden und nicht nach ihrer züchterischen Herkunft, also den Eltern. So konnte es sein, dass verschiedene Welpen eines Wurfes zu verschiedenen Spaniel-Schlägen gezählt wurden. So verstand man in jener Zeit unter einem Cocker Spaniel einen Spaniel, der mit zwischen 5,5 und 9, andere Quellen sprechen von weniger als 11 Kilogramm, leichter und kleiner war als ein Field Spaniel, was beides leichter ist, als es heute in unserem Rassestandard festgeschrieben ist.
Offensichtlich waren diese kleinen Vertreter aus verschiedenen besonders geeignet, Waldschnepfen zu jagen. Neben unseren direkten Vorfahren, die als Cocking oder Cocker Spaniel bekannt waren, gab es aber noch den meist klein gewachsenen Sussex Spaniel und die Welsh Cocker und Devonshire Cocker, die 1903 unter dem Rassennamen Welsh Springer Spaniel als eigene Rasse anerkannt wurden.
Es ist anzunehmen, dass in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts Abkömmlinge ähnlicher Größer aller dieser Spaniel-Varianten so gepaart wurden, dass die Größe der Nachkommen nicht mehr zwischen Field-, Springer- und Cocker Spaniel variierte, sondern nur noch Welpen einer der dieser Gruppen entstanden und so langsam eine Rassezucht etabliert wurde.
Verstärkt wurden die Anstrengungen, zu reinen Hunderassen zu kommen, nachdem 1885 der erste Spaniel Club gegründet wurde und Hundeschauen von ihm organisiert wurden, in deren Folge auch die ersten Rassebeschreibungen und -standards für Spaniel entstanden.
Wie haben wir uns auf der Welt verbreitet?
Auf Grund unserer jagdlichen Fähigkeiten waren schon unsere Vorfahren in ganz Europa verbreitet, sodass es uns als reinrassigen, standardisierten Rasse einfach viel, als Cocker Spaniel in Europa früh wieder Fuß zu fassen, sodass bereits 1904 der erste Zuchtverband auf dem europäischen Festland gegründet wurde.
In Amerika sind schon unsere Vorfahren mit der Mayflower, also mit dem ersten Schiff voller Kolonisten, den Pilgervätern, gelandet. In engem Austausch mit dem Mutterland verlief dort die Entwicklung ähnlich, aber mit dem Ergebnis, dass auf Grund einiger Unterschiede der American Cocker Spaniel bis 1935 eine Variation derselben Rasse, seitdem aber eine eigenständige Rasse ist. Beide Rassen, die American und die English Cocker Spaniel sind heute sowohl in den USA als auch auf den Britischen Inseln verbreitet.
In den 1970er erlebten wir einen wahren Boom und waren eine Moderasse. Damals waren 40 % aller English Cocker Spaniel rothaarige Exemplare, während die übrigen 14 Farbvarianten sich die übrigen 60 % aufteilten. Aus diesem Grund werden alle möglichen Eigenheiten, die im Grunde von der Farbe unabhängig sind, den bedauernswerten roten ECS zugeschrieben werden, da alle Probleme hier in totalen Zahlen am häufigsten auftraten.
Aktuelles zum English Cocker Spaniel
Beliebtheit der Rasse heute
Heute sind wir im Vereinigten Königreich laut einer Statistik des Kennel Clubs mit über 20.000 registrierten Exemplaren die zweitbeliebteste Rasse nach den Labradoren und erfreuen uns auch royaler Beliebtheit: Neben vielen königlichen Untertanen besitzen auch Prince William und Cate Middleton einen English Cocker Spaniel. In den USA sind wir nicht ganz so beliebt, konnten unsere Stellung in den Jahren zwischen 1999 und 2009 aber um 10 auf den 66. Platz verbessern.
Auch in Deutschland liegen wir mit 837 VDH-Welpen im Jahr unter den Top-20.
Verwendung heute
Heute werden wir in unserem Mutterland England nach Verwendung in zwei Linien unterschieden: Einerseits werden Englische Cocker Spaniel in Arbeitslinien mit robusteren und kräftigeren Körpern und Fokus auf die jagdlichen Eigenschaften zum ursprünglichen Einsatz auf der Jagd als Jagdgebrauchshund und andererseits in Showlinien als reine Ausstellungs-, Familien- und Begleithunde mit Fokus auf das im Rassestandard festgeschriebene äußere Erscheinungsbild gezüchtet.
In Deutschland hingegen wird eine solche Unterscheidung nicht gemacht und die meisten English Cocker Spaniel werden heute als reine Familien- und Begleithunde gehalten, wobei die Cocker Spaniel, die für den Jagdeinsatz in Jagdspaniel-Klubs gezüchtet werden, neben den Zuchtschauen auch Arbeitsprüfungen, also Jagdhundeprüfungen, bestehen müssen, um zur jagdlichen Zucht zugelassen zu werden.
Außerdem ist die jagdliche Verwendung in Deutschland eine andere, als die im englischen Mutterland der Rasse. Dort wird in erster Linie Niederwild, also Vögel und Hasen, Füchse und Kaninchen mit dem English Cocker Spaniel gejagt. Dabei ist es dem britischen Waidmann wichtig, dass der Cocker in seiner Nähe das Wild aufstöbert und nicht durch lautes Bellen in Bewegung versetzt, bevor der Jäger nah am Wild ist, damit die Schussdistanz gering und die Zielgenauigkeit groß bleibt. Der Cocker jagt in diesem Fall „unter der Flinte“.
Nach dem Schuss soll er das geschossene Wild auffinden und apportieren. Zum Auffinden soll er regelmäßig Blickkontakt mit seinem Führer suchen um neue Anweisungen durch Gesten zu erhalten und sich so zu der Stelle dirigieren lassen, an der das Wild apportierbereit liegt.
In Deutschland hingegen wird stärker auf Schalenwild, also Wild mit gespaltenen Hufen, wie Wildschweinen gejagt, was andere Anforderungen an den Hund stellt. Hier kommt es darauf an, dass der English Cocker Spaniel unübersichtliche Gebiete großflächig durchstöbert und bei Witterung bellt, also Sicht- oder Spurlaut ist, wenn er Wild aufgestöbert hat und verfolgt. Das laute Gebell gibt dem Jäger eine Vorstellung davon, wo sich Hund und Wild befinden und in welche Richtung sich beide bewegen. Das gibt ihm die Möglichkeit, sich früh genug schussbereit zu machen. Daher sind in Deutschland jagdlich gezüchtete und eingesetzte English Cocker Spaniel im Gegensatz zu denen aus dem Mutterland der Rasse eher darauf gezüchtet, laut zu sein und selbständiger zu agieren.
Auf Grund unserer Sensibilität und unserer Menschenfreundlichkeit werden wir auch in wachsender Zahl als Therapiehunde eingesetzt.
Ferner greifen öffentliche Behörden wie Zoll und Polizei auf die tatkräftige Unterstützung zum Aufspüren von Drogen oder Sprengstoff auf uns English Cocker Spaniel zurück und setzen uns als ausgebildete Diensthunde ein.
Des Weiteren werden wir auch als Rettungshunde durch unseren guten Geruchssinn und Orientierungsvermögen, zur Suche vermisster Personen eingesetzt.
Wie ist es um die Physis des English Cocker Spaniels bestellt?
12 - 14 Jahre
12 - 14 Jahre
39 - 41 cm
38 - 39 cm
13 - 14.5 kg
13 - 14.5 kg
Schläge und Varietäten
Wir English Cocker Spaniel werden in verschiedenen Farbvarietäten gezüchtet:
- Einfarbig
- Zweifarbig
- Dreifarbig
- Mehrfarbig
Die möglichen Fellfarben und Farbkombinationen beschreiben wir dezidiert in der Rubrik "Fellfarben und Fellarten" weiter unten.
Allgemeines Erscheinungsbild
Insgesamt werden wir als fröhlich, robust, sportlich, gut proportioniert und kompakt wirkend beschrieben. Die Erscheinung und damit fast alle genannten und sonstigen körperlichen Merkmale der Cocker Spaniel gehen auf die Anforderungen zurück, die die jagdliche Arbeit mit sich bringt. Im Gegensatz zu den Britischen Inseln wird in Deutschland heute aber nur ein verschwindend kleiner Teil der Cocker Spaniel auf Basis englischer Arbeits- oder Fieldtrail-Linien, also rein auf die Optimierung der Jagdleistung und fast ohne Rücksicht auf den Rassestandard hin, gezüchtet. Der größere Teil wird hierzulande in der Show- oder Ausstellungslinie gezüchtet, die auf die Optimierung der im Rassestandard festgehaltenen äußeren Erscheinung und der ästhetischen Aspekte abzielen. Die Rassestandards werden auch von den Jagd-Spaniel Verbänden eingehalten, wobei zur jagdlichen Zucht nur English Cocker Spaniel zugelassen werden, die anhand jagdlicher Prüfungen ihre Jagdpassion und -können nachgewiesen haben.
Hunde, die in unwegsamem und teilweise mit dornigem Gestrüpp bewachsenen Gelände oder in dicht bewachsenen ufernahen Gewässern ausdauernd stöbern müssen, sollten robust genug sein, sich nicht bei jedem Kontakt mit Dornen, Wild, Wasser oder Wetter zu verletzen oder zu erkälten. Hierauf zahlt neben dem stabilen und kompakten Skelett auch ein langes aber nicht zu langes, widerstandfähiges Fell ein, das bei der Ausstellungslinie entsprechend des Standards seidig glänzend und recht lang ist.
Die Kompaktheit der Cocker-Spaniel-Körper ist von Vorteil, um sich auch in dicht bewachsenem und verbuschtem Gelände bewegen zu können und durch die engsten Wildwechsel zu passen.
Andererseits sind kräftige und ausreichend lange Läufe wichtig, um über Hindernisse zu springen und in hin und wieder notwendigen Sprints die notwendige Geschwindigkeit zu erreichen.
Um auch über längere Zeit stöbern zu können, muss ein Cocker Spaniel natürlich Ausdauer und somit Sportlichkeit mitbringen, die erreicht werden kann, wenn der Körper für die Organe ausreichend Platz bietet und von kräftigen Muskeln bewegt wird. Die Cocker der Show-Linien fallen hier etwas filigraner aus, da die Brustkörbe bei der Arbeitslinie noch mehr Platz für die Lunge bieten sollen und da nur der kleine, jagdlich genutzte Teil der Show-Cocker stöbern und Wild apportieren müssen, was mit einem muskulösen Körper leichter fällt.
So wird der Kopf eines English-Cocker-Spaniels von einem kräftigen Hals getragen, der beim Apportieren geschossenen Wildes ebenso hilfreich ist, ein breiter und tiefer Fang. Hier unterscheidet sich die Arbeits- von der Showlinie in der Länge der Lefzen, die bei den Ausstellungshunden länger sind, was auch für die bei den Fieldtrailern kürzeren und mit weniger Fell bewachsenen Schlappohren gilt.
Um den körperlichen Herausforderungen erfolgreich begegnen zu können, müssen alle diese Eigenschaften, beispielsweise die Körpergröße und damit der Platz für die Organe einerseits sowie die von ihnen zu versorgende Muskelmasse andererseits gut aufeinander abgestimmt sein, sodass Cocker Spaniel insgesamt gut ausgewogen gebaut sein sollten.
Insgesamt sind die Cocker Spaniel der Showlinie etwas kleiner und schmaler.
Fellfarben & Fellarten
Felldichte | dicht |
Fellstärke | fein |
Fellform | wellig, glatt |
Fellhärte | weich |
Felllänge | lang |
Unterwolle | Ja |
Fellmuster | einfarbig, zweifarbig, dreifarbig, gefleckt, getüpfelt, geschimmelt |
Fellfarbe | Schwarz, Braun, Weiß, Rot, Blau, Gelb, Gold, Tan (Loh), Orange |
Das Fell eines English Cocker Spaniels soll dem Rassestandard entsprechend glatt und seidig, aber niemals drahtig oder wellig sein. Dennoch findet man viele Cocker, die zwar enganliegendes, glattes Fell am Körper besitzen, gerade an den Ohren und an den Läufen längeres und welliges Fell aufweisen, das Befederung genannt wird.
Der Englsih Cocker Spaniel trägt ein doppeltes Haarkleid, bestehend aus dem Deckhaar und der wärmenden Unterwolle.
Farblich sind wir recht variantenreich und kommen einfarbig, zweifarbig, dreifarbig oder Schimmel daher.
Einfarbige Cocker Spaniels gibt es in schwarz mit oder ohne loh, rot, gold-gelb, leber- oder schokoladenbraun mit oder ohne loh. Wir gelten selbst dann noch als einfarbig, wenn wir einen weißen Fleck auf der Brust haben.
Die bicolor-Varianten reichen von schwarz-weiß über orange-weiß und braun-weiß bis lemon-weiß, jeweils mit oder ohne Tüpfelung.
Ein English Cocker Spaniel in schwarz-weiß oder braun-weiß, dessen Fell auch loh aufweist, ist dreifarbig oder trikolor.
Schimmel tritt in blauschimmel mit und ohne loh, orangeschimmel, lemonschimmel uind braunschimmel mit und ohne loh auf.
Körpermaße
Die Körper von Stöberhunden wie dem English Cocker Spaniel müssen auf Grund sich teilweise widersprechender Anforderungen einen insgesamt ausgewogenen Körper besitzen, der eine kompromissvolle Erfüllung aller Anforderungen zulässt.
Einerseits sollen wir klein genug sein, um auch durch enge Wildwechsel mit hohen Geschwindigkeiten zu passen. Andererseits groß genug, um über Hindernisse zu springen und den Organen genug Platz zu bieten, die Muskeln gut und ausdauernd zu versorgen.
Mit Stockmaßen bei den Rüden zwischen 39-41 cm und den Hündinnen zwischen 38-30 cm bei einem Gewicht von 13 - 14,5 Kilogramm gelten wir als Mittelgroße Hunde und sind perfekt zum Stöbern geeignet, da wir einerseits klein genug sind, um auch durch dichtes Gestrüpp zu passen, andererseits aber groß genug, um weder in Schnee stecken zu bleiben noch von zu überspringengenden Baumstämmen oder anderen Hindernissen aufgehalten zu werden. Die Größe, vor allem die Beinlänge, zahlt auch auf unsere Geschwindigkeit und Ausdauer ein.
Stärken
Wie alle Jagdhunde, verfügen auch English Cocker Spaniel über einen feinen Geruchssinn, der sich nicht nur in der Jagd nutzen lässt. Unsere generelle Robustheit wird durch unser seidiges, langes Fell, das uns mit seiner Unterwolle hervorragend vor Kälte, Nässe und Dornen schützt. Als Familienhund sind wir mit unserer mittleren Größe weder zu klein noch zu groß.
Sowohl für die jagdliche Verwendung, als auch den Hundesport oder die sonstigen Freizeitaktivitäten, sind wir durch unsere hervorragenden Gliedmaßen inklusive strapazierfähiger Pfoten und Ballen, sowie unserer Agiltität und Beweglichkeit, sehr geländegängige Hunde.
Ferner brauchen wir weder im Wohnraum noch beim Tranpsort im KFZ viel Platz, wir sind eher quadratisch, praktisch, gut...
Stärken
- Beweglichkeit
- Flinkheit
- Geländegängigkeit
- Wendigkeit
- Apporttauglichkeit
- Jagdtauglichkeit
- Agilität
- Ausdauer
- Sportlichkeit
- ausreichend Platz für innere Organe
- wenig Sabber
- geringer Platzbedarf
- Robustheit
- guter Geruchssinn
- Kälteresistenz
- Nässeresistenz
- Schneeresistenz
- Windresistenz
Schwächen
- Fellwechsel 2 mal jährlich
- Haarverlust ganzjährig
- hoher Pflegeaufwand
Schwächen
Unser Fell birgt neben dem Vorteil des guten Schutzes den Nachteil, dass dort, wo es länger wächst, zu Verfilzungen neigt. Das macht unser Fell pflegeintensiv.
Lange Schlappohren, Behang genannt, verhindern eine gute Belüftung des Gehörgangs. Daher müssen die Ohren regelmäßig auf Entzündungen und Verunreinigungen hin überprüft werden.
English Cocker Spaniel: Wesen, Charakter & Temperament
Allgemeine Merkmale
Intelligenz | Hoch |
Temperament | Hoch |
Willenstärke | Mittel |
Allein zuhause | Gering |
Verfressenheit | Hoch |
Jagdtrieb | Hoch |
Wachsamkeit | Mittel |
Streuner-Trieb | Hoch |
Bewegungsbedürfnis | Hoch |
Verspieltheit | Hoch |
Mut | Hoch |
Allgemeine Merkmale
Intelligenz
Wie alle Hunderassen, die ursprünglich zur Erfüllung einer von Menschen gestellten Aufgabe gezüchtet wurden, verfügen auch English Cocker Spaniel über viel Intelligenz, um über die notwendige Lernfähigkeit zu verfügen und sind entsprechend clever.
Temperament
Was unser Temperament angeht, machen wir dem spanischen Ursprung unseres Rassenamens alle Ehre und agieren mit mediterraner Lebenslust, viel guter Laune und quirligem Temperament. Selten steht unsere Rute oder wir insgesamt still.
Willensstärke
Auch wenn wir als eigensinnig, gelten, neigen wir nicht zu Dominanz und sind neigen zu gehorsamem Verhalten.
Allein zuhause
Obwohl der typische English Cocker Spaniel sehr an seiner Familie hängt und keines Falls für ein Leben im Zwinger taugt, kannst Du Deinen Cocker stundenweise über Deine Arbeitszeit alleine lassen, wenn Du ihn schrittweise daran gewöhnst und ihm vorher die Möglichkeit gibst, sich ein wenig zu verausgaben und sein Geschäft zu erledigen.
Verfressenheit
English Cocker Spaniel neigen zu Verfressenheit, was für Dich Vor- und Nachteile mit sich bringt. Einerseits musst Du darauf achten, dass Dein Cocker nicht übergewichtig wird und auf Spaziergängen nicht alles frisst, was auf Eurem Weg liegt, da das nicht immer gut für den Magen ist, vor allem, wenn es sich um einen Giftködern handeln sollte.
Andererseits kann man einem verfressenen Hund alles beibringen, da er für Futter alles tun würde. Daher kannst Du die Verfressenheit Deines Spaniels als Motivation bei Erziehung und Training super verwenden.
Jagdtrieb
Trotz der Tatsache, dass wir in der Show-Linie nicht mehr so extrem auf unsere jagdliche Neigung und Fähigkeit hin selektiert werden, steckt der Jagdhund natürlich noch immer tief in unseren Genen.
Der Jagdtrieb eines Cocker Spaniels macht sich vor allem in seiner Apportierfreude und seinem Schnüffeltrieb bemerkbar. Es kann Dir passieren, dass Dein Spaniel, wenn er auf Spaziergängen nicht angeleint ist und Du nicht aufpasst, eine Wildspur verfolgt und sich stöbernd aus Deiner Einflusssphäre entfernt.
Wenn Dein Hund aber abgeleint laufen soll, solltest Du auf eine gute Erziehung und Abrufbarkeit sowie ausreichende Auslastung achten.
Wachsamkeit
Obwohl wachsam und bellfreudig, eigenen wir uns wenig für den Dienst als Wachhund. Sicherlich bemerken wir Eindringlinge und würden auch kurz Anschlagen, lassen uns aber schnell von der charakterlichen Güte und den guten Absichten aller Menschen überzeugen, vor allem, wenn wir mit Leckerlies geschmiert werden.
Streuner-Trieb
Der Jagdtrieb ist hier der Ursprung des Problems: Entfernt sich Dein Cocker schnüffelnd von Dir oder Eurem Grundstück, sprecht ihr von Streunen, dabei gehen wir nur unserer Arbeit nach: Wir stöbern Wild auf! Wenn Du das nicht willst, und davon ist stark auszugehen, solltest Du Deinen English Cocker Spaniel gut erziehen und auslasten.
Bewegungsbedürfnis
Quirlig und agil, wie wir sind, brauchen wir viel Bewegung, schließlich sind wir ursprünglich gezüchtet, ausdauernde Jagdbegleiter zu sein, die dem Jäger die Wege abnimmt. Aus diesem Grund eignen wir uns auch super als Begleiter sportlicher Menschen, egal, ob diese joggend, zu Pferd oder mit dem Fahrrad unterwegs sind. Aber das alleine wird nicht reichen: Wichtig ist auch spielerische Auslastung.
Verspieltheit
Als sehr verspielte Hunde freuen wir uns immer über eine Spieleinheit, vor allem, wenn es sich um Varianten von Apportierspielen handelt. Diese Seite unseres Wesens qualifiziert uns besonders als kinderfreundliche Familienhunde.
Mut
Im Grunde eher mutig, lassen wir uns nicht so leicht ins Bockshorn jagen. Allerdings kommt es dennoch vor, dass der ein oder andere English Cocker Spaniel aus der Art schlägt und doch zu Ängsten neigt und in Folge dessen zum Angstbeißer wird.
Auch hier wird behauptet, dass dies vor allem bei rotfarbigen Cockern auftreten kann. Anzunehmen ist aber, dass das nicht der Fall ist: In den 70er Jahren waren 40 % aller Cocker rothaarig, die übrigen 60 % entsprachen einer der anderen 14 Farbvarianten. Daher war die totale Anzahl der rothaarigen Cocker sehr hoch und die totale Zahl der roten Cocker mit einer Krankheit oder einem Fehlverhalten war ebenfalls sehr hoch, sodass schnell geschlossen wurde, rote Cocker seien anfälliger für alles Mögliche.
Sozialverhalten
Sozialverträglichkeit
Unsere fröhliche Verspieltheit leben wir auch gerne mit anderen Hunden aus, denen wir offen und freundlich ohne besonders dominanten Züge begegnen, sofern wir nicht zu den angstdominierten Persönlichkeiten zählen.
Daher kannst Du neben Deinem Cocker Spaniel problemlos auch andere Hunde oder andere Tiere halten, vor allem, wenn Dein Cocker den Umgang mit den anderen Tieren vom Welpenalter an lernt. Allerdings solltest Du dennoch Deinen Cocker nicht mit Nagetieren wie Mäusen, Kaninchen und Meerschweinchen oder Vögeln alleine lassen, da diese seinem Beuteschema entsprechen.
Freundlichkeit zu Menschen
Fröhlich und freundlich sind wir auch im Umgang mit allen Menschen. Gehören diese zur Familie, wachsen sie uns eng ans Herz. Aber auch Fremden gegenüber sind wir immer offen und freuen uns, neue Freundschaften zu schließen, was manche Menschen als aufdringlich empfinden könnten. Aus diesem Grund sind wir auch nicht als Wachhunde zu gebrauchen: Wir bellen zwar mal kurz, wollen aber lieber Freundschaft schließen als jemanden des Grundstücks zu verweisen.
Dominanz gegenüber Menschen
Menschen gegenüber neigen wir nicht zur Dominanz, aber richtig erzogen und geführt werden müssen auch wir, da wir auch zu Eigensinnigkeiten neigen, die vor allem dann auftreten, wenn Du Führungsschwäche erkennen lässt.
Bindung zum Herrchen
Ursprünglich sollten wir beim Jagen sehr eng mit unserem Hundeführer zusammenarbeiten und sind über Generationen auch mit dem Ziel gezüchtet worden, eine enge Beziehung zu unserem Herrchen zu suchen. Dieses Erbe tragen wir auch heute noch in uns, sodass Dein Cocker die Nähe zu Dir und Deiner Familie braucht und suchen wird, wenn Ihr ihn gut behandelt. Er wird dann gleichermaßen verspielt und verschmust sein.
Erziehbarkeit
Jeder Hund, auch wenn er noch so einfach zu erziehen ist, benötigt konsequente Erziehung. Da macht Dein English Cocker Spaniel keine Ausnahme. Er wird sich aber im Vergleich recht leicht erziehen lassen, da er einerseits intelligent ist und andererseits darauf hin gezüchtet wurde, mit Dir eng zusammenzuarbeiten. Daher will er gehorsam sein und Deinen Anweisungen folgen. Vereinfachend kommt noch hinzu, dass Du ihn normalerweise über seine Verfressenheit zusätzlich motivieren kannst, wenn Du Leckerlis in das Belohnungssystem einbaust.
Kinderfreundlichkeit
Cocker Spaniels bringen alles mit, was einen guten Familienhund auszeichnet: Wir sind sehr menschenfreundlich und brauchen den engen Kontakt zu Menschen. Gleichzeitig sind wir ziemlich verspielt und freuen uns, in Deinen Kindern Spielkameraden zu finden. Andererseits sind wir in ruhigen Momenten recht verschmust, sodass wir Kuschelzeiten auch zu schätzen wissen.
Klar ist, dass diese Liebe nur beidseitig funktionieren kann und gewährleistet sein muss, dass Kinder den Umgang mit einem Hund lernen müssen. Mindestens solange das nicht, beispielsweise im Rahmen eines Kind-Hund-Kurses, erfolgt ist, solltest Du Kinder und Hunde nicht unbeaufsichtigt lassen. Zudem raten wir euch diesbezüglich unseren ergänzenden Artikel "Die Goldenen Regeln für Kinder im Umgang mit einem Hund" zu beherzigen.
Sensibilität
Unsere Sensibilität drückt sich einerseits in unserer Verschmustheit als auch in der leichten Erziehbarkeit aus: Man muss uns nicht laut oder mit Gewalt, sondern nur mit leiser Konsequenz erziehen.
Sozialverhalten
Freundlichkeit | Hoch |
Dominanz | Gering |
Sozialverträglichkeit | Hoch |
Freundlichkeit | Hoch |
Dominanz | Gering |
Bindung Herrchen | Hoch |
Erziehbarkeit | Hoch |
Kinderverträglichkeit | Hoch |
Sensibilität | Hoch |
Was gibt es beim English Cocker Spaniel im Hinblick auf die Erziehung zu wissen?
Erziehungsthemen
Hilfe bei den meisten der oben genannten Themen wirst Du wahrscheinlich niemals benötigen, da sie nur unter gewissen Umständen für Dich und Deinen Cocker wichtig werden.
Vereinzelte English Cocker Spaniel neigen zur Entwicklung von Ängsten, die auch dazu führen können, dass sie sich zu „Angstbeißern“ entwickeln Auch hier wird behauptet, dass dies vor allem bei rotfarbigen Cockern auftreten kann. Anzunehmen ist aber, dass das nicht der Fall ist: In den 70er Jahren waren 40 % aller Cocker rothaarig, die übrigen 60 % entsprachen einer der anderen 14 Farbvarianten. Daher war die totale Anzahl der rothaarigen Cocker sehr hoch und die totale Zahl der roten Cocker mit einer Krankheit oder einem Fehlverhalten war ebenfalls sehr hoch, sodass schnell geschlossen wurde, rote Cocker seien anfälliger für alles Mögliche. Sollte Dein Spaniel ein solches Verhalten zeigen, ist es ratsam, professionelle Hilfe durch kompetente Hundetrainer oder Verhaltenstherapeuten in Anspruch zu nehmen und ein Antiangsttraining zu absolvieren.
Alle Cocker Spaniel sind mit einem großen Appetit ausgerüstet. Diesem Umstand solltest Du früh einige Aufmerksamkeit schenken. Im Idealfall frisst Dein Cocker nur, was Du ihm zum Fressen freigibst. Das verhindert einerseits, dass Du Peinlichkeiten am Buffet erlebst. Andererseits behältst Du die Kontrolle über die Gesundheit Deines Spaniels: Du kannst verhindern, dass er unterwegs Giftköder oder sonstiges schädliches Zeug zu sich nimmt und kannst Übergewichtigkeit vorbeugen, indem Du die Futter- und Kalorienmenge bestimmst, die Dein Hund zu sich nimmt. Wie das trainiert werden kann, lässt sich im Rahmen eines Antigiftködertrainings erlernen.
Von Vollblutjagdhunden abstammend, kann der Jagdtrieb bei heute in Deutschland verfügbaren Cocker Spaniels unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Sollte er bei Deinem Cocker stark ausgeprägt sein, kann ein Antijagdtraining helfen. Der Jagdtrieb kann sich auf vielerlei Weise zeigen: Vom reinen „Fangenspielen“, also dem Verfolgen schneller Verkehrsteilnehmern wie Fahrradfahrern oder Autos über das Streunen, weil eine Geruchsspur verfolgt wird, ist alles denkbar. Da English Cocker Spaniel aber ursprünglich als Stöberhunde eingesetzt wurden, ist das Streunen die wahrscheinlichste Erscheinungsform. Hier kommt es darauf an, dass Dein Cocker sich gut abrufen lässt, er also auf Deinen Ruf hin zu dir zurückkommt. Wenn das gar nicht klappt, kann Dir ein Antijagdtraining weiterhelfen, in dem Du auch lernst, Deinem Spaniel alternative Beschäftigungen anzubieten, um ihn vom Jagdgeschäft abzulenken. Dazu eignen sich Spiele und Beschäftigungen, in denen Dein Hund seine Nase einsetzen und apportieren kann.
Last but not least: Solltest Du Kinder haben, ist es empfehlenswert, dass die Kinder im Rahmen eines Hunde-Kind-Trainings den richtigen Umgang mit Deinem Cocker lernen, damit sie nicht zu ungestüm auf den Hund zugehen und ihn verletzen. Das kann nämlich selbst bei einem ausgeglichenen Cocker zu einer unerwünschten Reaktion mit den Zähnen führen.
Erziehungsthemen
- Angsttraining
- Antigiftködertraining/Klauen von Lebensmitteln
- Antijagdtraining
- Hund und Kind Training
- Streunen und Abhauen
English Cocker Spaniel - Erziehung & Training
Wichtige Tipps aus erster Hand vom Hundetrainer!
Der Englische Cocker Spaniel ist eine Hundebesonderheit, die sich durch ihre fröhliche, aufgeschlossene und liebevolle Art auszeichnet. Diese Hunderasse ist bekannt für ihre Fähigkeit, eine tiefe Bindung zu ihren Menschen aufzubauen und dabei Gleichgewicht zwischen Energiefülle und Genügsamkeit zu halten. Abgesehen von ihrer genannten unbestreitbaren Einzigartigkeit benötigt diese Rasse einen speziellen Sozialisierungszugang.
Der Englische Cocker Spaniel ist eine Hunderasse, die ursprünglich aus England stammt und als Jagdhund eingesetzt wurde. Heute wird er oft als Familienhund gehalten.
Sozialisation des Englischen Cocker-Spaniels
Die Sozialisierung ist ein wichtiger Aspekt für die Entwicklung des Englischen Cocker Spaniels. Bei einer frühen und sorgfältigen Sozialisierung lernen die Welpen, sich in einer Vielzahl von Situationen wohlzufühlen. Sie lernen, sich an den Umgang mit fremden Menschen und Hunden, an den Straßenverkehr und eine Vielzahl von Geräuschen zu gewöhnen. Dies kann beispielsweise durch den Besuch von Welpenspielgruppen, Trainingskurse oder einfach durch das gemeinsame Erkunden der Umwelt geschehen.
Grundkommandos
Grundkommandos wie "Sitz", "Platz", "Bleib" und "Komm" sind besonders wichtig für den Englischen Cocker Spaniel. Sie bieten Grundlagen für Gehorsamkeit und helfen, sicherzustellen, dass der Hund in potenziell gefährlichen Situationen kontrollierbar ist. Das Training dieser Kommandos sollte früh beginnen und kontinuierlich weitergeführt werden.
Gehorsamstraining – Leinentraining
Darüber hinaus ist das Gehorsamkeitstraining unerlässlich, um die Bindung zwischen Menschen und Tier zu stärken und das Vertrauen zu fördern. Während des Trainings lernt der Hund, seinem Besitzer zuzuhören und dessen Anweisungen zu befolgen. Eine sanfte und konsequente Erziehungsmethode ist hier sehr entscheidend.
Das Leinentraining wird benötigt, um in urbanen und verkehrsreichen Gebieten Spaziergänge entspannt genießen zu können. Über dieses Training lernt der Hund, ohne Zug an der Leine zu laufen. Dies ermöglicht nicht nur reibungslose Spaziergänge, sondern verhindert auch das Risiko von Verletzungen durch abrupte Ziehbewegungen.
Spiel- und Apportiertraining
Das Spiel- und Apportiertraining ist wichtig, um die natürlichen Instinkte des Hundes zu stimulieren und ihn geistig und körperlich zu fordern. Der Englische Cocker Spaniel ist von Natur aus ein Arbeitshund und schätzt daher die Möglichkeit, seine Fähigkeiten einzusetzen. Der Besitzer kann diese Energie durch Apportierspiele optimal nutzen, die das Heranholen von Spielzeug beinhalten.
Was sollten wir sonst noch zu dieser Rasse wissen?
Der Englische Cocker Spaniel stammt aus England, wie man trefflich seinem Rassenamen entnehmen kann und wurde ursprünglich für Jagd gezüchtet. Heute ist der English Cocker Spaniel, wie die Einheimischen in seinem Heimatland den attraktiven Cocker Spaniel nennen, ein überaus beliebter Alltagsbegleiter und Familienhund.
Wie groß wird ein Englischer Cocker Spaniel?
Ein Englischer Cocker Spaniel wird in der Regel zwischen 38 und 41 cm groß.
Wie viel Bewegung braucht ein Englischer Cocker Spaniel?
Ein Englischer Cocker Spaniel benötigt täglich mindestens 2-3 Stunden Bewegung und Auslauf, um körperlich und geistig ausgelastet zu sein. Dabei sollten Spaziergänge, Joggingrunden oder auch Hundesportarten wie Agility oder Flyball in den Tagesablauf integriert werden. Eine ausreichende Bewegung ist wichtig für die Gesundheit und das Wohlbefinden des Hundes.
Wie oft sollte man einen Englischen Cocker Spaniel bürsten?
Der Englische Cocker Spaniel hat ein langes, seidiges Fell, das regelmäßige Pflege erfordert. Es wird empfohlen, den Englischen Cocker Spaniel mindestens zwei- bis dreimal pro Woche zu bürsten, um Verfilzungen zu verhindern und das Fell sauber und gesund zu halten. Während des Fellwechsels kann es erforderlich sein, ihn häufiger zu bürsten, um abgestorbene Haare zu entfernen. Es ist auch wichtig, die Ohren regelmäßig zu überprüfen und zu reinigen, da sie anfällig für Infektionen sind. Darüber hinaus ist es ratsam, den Hund regelmäßig zu baden, um Schmutz und Gerüche zu entfernen.
Sind Englische Cocker Spaniel leicht zu erziehen?
Englische Cocker Spaniel sind in der Regel intelligent und lernbereit, was sie zu einer relativ leicht zu erziehenden Rasse macht. Wie bei jeder Hunderasse hängt die Erziehung jedoch von vielen Faktoren ab, wie z.B. der Konsequenz und Geduld des Besitzers, der Art der verwendeten Trainingsmethoden und der Persönlichkeit des Hundes. Eine frühzeitige Sozialisierung und positive Verstärkung können dazu beitragen, dass Englische Cocker Spaniel gut erzogene und gehorsame Hunde werden.
Zusammenfassung
Um ein guter Besitzer eines Englischen Cocker Spaniels zu sein, ist es entscheidend, viel Zeit zu investieren, sowohl für Training als auch für Spiel und Freizeit. Liebevolle Geduld, Konsistenz und die Bereitschaft, sich auf die Bedürfnisse dieser wundervollen Rasse einzustellen, sind unerlässlich. Im Gegenzug erhalten Sie einen fröhlichen, anhänglichen Begleiter, der sich gleichermaßen gut als Familienhund und als treuer Freund eignet.
Die Liebe und die Bindung, die ein Englisches Cocker Spaniel seinem Besitzer schenken kann, ist unvergleichbar. Mit dem richtigen Zugang zu Training, Sozialisierung und Geduld wird Ihr Cocker Spaniel Ihr treuester Freund.
Kurze Exkursion zum Thema Flyball
Was ist Flyball?
Flyball ist ein Hundesport, bei dem ein Team von vier Hunden in einem Rennen gegeneinander antritt, um eine Reihe von Hürden zu überwinden und einen Ball aus einer Vorrichtung zu fangen.
Wie wird Flyball gespielt?
Flyball ist ein Mannschaftssport für Hunde, bei dem vier Hunde pro Team in einem Parcours gegeneinander antreten. Jeder Hund muss eine Hürde überwinden, einen Auslöser betätigen, um einen Ball freizugeben, diesen fangen und mit dem Ball zurück zum Start laufen.
Das Spiel wird auf Zeit gespielt und das Team, das zuerst alle vier Hunde erfolgreich durch den Parcours gebracht hat, gewinnt. Flyball ist eine beliebte Sportart für Hunde und fördert ihre körperliche Fitness und mentale Stärke.
Um Flyball zu spielen, benötigt man ein Team von vier Hunden und ihren Besitzern, einen Flyball-Parcours mit Hürden und Auslösern sowie Bällen und eine geeignete Trainingsumgebung. Die Hunde sollten trainiert sein, um den Parcours schnell und effizient zu durchlaufen und den Ball erfolgreich zu fangen und zurückzubringen.
Was sind die Regeln von Flyball?
Flyball ist ein Hundesport, bei dem zwei Teams von je vier Hunden gegeneinander antreten. Jeder Hund muss dabei über vier Hürden springen und eine Box am Ende des Parcours drücken, um einen Tennisball freizugeben, den er dann zurück zum Start bringen muss. Das nächste Teammitglied startet erst, wenn der vorherige Hund den Parcours abgeschlossen hat.
Die Regeln von Flyball sind wie folgt:
- Ein Team besteht aus vier Hunden und einem Ersatzhund.
- Der Parcours besteht aus vier Hürden und einer Box.
- Der Start- und Zielpunkt ist für alle Teams gleich.
- Der erste Hund startet, wenn das Signal gegeben wird, und muss den Parcours absolvieren, bevor der nächste Hund starten kann.
- Jeder Hund muss über die Hürden springen und die Box drücken, um den Tennisball freizugeben.
- Der Tennisball muss vom Hund aufgenommen und zurück zum Start gebracht werden, bevor der nächste Hund starten kann.
- Das Team, das alle Hunde zuerst durch den Parcours bringt, gewinnt das Rennen.
- Wenn ein Hund einen Fehler macht oder die Regeln nicht einhält, muss er den Parcours erneut absolvieren.
Flyball ist ein unterhaltsamer Hundesport, der von Menschen und Tier gleichermaßen genossen wird.
Welche Rassen sind am besten für Flyball geeignet?
Flyball ist ein Hundesport, bei dem ein Team von Hunden in einem Hindernisparcours gegeneinander antritt. Das Ziel des Spiels besteht darin, dass jeder Hund über eine Reihe von Hürden springt, einen Ball aus einer Vorrichtung freisetzt und den Ball dann zurück zum Startpunkt bringt, während der nächste Hund startet.
Flyball ist für energiegeladene und motivierte Hunde geeignet. Rassen, die für Flyball gut geeignet sind, sind unter anderem Border Collies, Australian Shepherds, Jack Russell Terrier, Belgische Schäferhunde und Boxer. Diese Rassen haben oft die notwendige Schnelligkeit, Ausdauer und Motivation, um erfolgreich am Flyball teilzunehmen.
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass jeder Hund individuell ist und dass auch andere Rassen oder Mischlinge am Flyball teilnehmen können, solange sie die notwendigen Fähigkeiten und den Spaß am Spiel haben.
Wo kann man Flyball spielen?
Flyball ist ein Hundesport, bei dem ein Team von Hunden einen Parcours mit vier Hürden absolviert und dabei einen Ball über eine bestimmte Strecke hin und her transportiert. Das Ziel ist es, den Ball zu fangen und ihn über die Hürden zurück zum Startpunkt zu bringen, während die Zeit gestoppt wird. Flyball ist ein schneller und aufregender Sport, der sowohl für Hunde als auch für ihre Besitzer viel Spaß macht.
Wenn Sie Flyball spielen möchten, können Sie nach Hundesportvereinen in Ihrer Nähe suchen. Viele Hundesportvereine bieten Flyball-Training und -Wettbewerbe an. Sie können auch online nach Flyball-Gruppen oder Vereinen in Ihrer Region suchen. Es gibt verschiedene Veranstaltungen und Turniere, bei denen Sie Flyball spielen können. Es ist ratsam, sich mit erfahrenen Flyball-Spielern auszutauschen, um weitere Informationen über Trainingsmöglichkeiten und Veranstaltungen zu erhalten.
Viel Spaß beim Entdecken des aufregenden Hundesports Flyball! Mehr Infos dazu findest Du direkt in der Beschreibung der Hundesportart Flyball mit allen Infos, praktischen Tipps und gesundheitlichen Hinweisen.
Hundetrainer, Hund-Mensch-Coach, Autor
Rassetypische Krankheiten des English Cocker Spaniels
Krankheiten
- Hüftgelenksdysplasie
- Degenerative Myelopathie
- Kongenitales Vestibularsyndrom
- Pankreatitis
- Schilddrüsenunterfunktion
- Progressive Retinaatrophie
- Neuronale Ceroid-Lipofuszinose
- Bandscheibenvorfall
- Dackellähme
- Goniodysgenesie
- Epilepsie
- Entropium
- Otitis
- Hauttumoren
- Grauer Star
- Dilatative Kardiomyopathie
- Wobbler-Syndrom
- Taubheit
- Retinadysplasie
- Atopische Dermatitis
- Adult Onset Neuropathy
- Cockerwut
- Ektropium
- Autoimmunhämolytische Anämie
- Akne
- Linsenluxation
- Plattenepithelkarzinom
- Keratokonjunktivitis sicca
- Grüner Star
- Adipositas
- Gesäugetumoren
- Distichiasis
- Spondylose
- Bindehautentzündung
- Membrana pupillaris persistens
- Persistierender Ductus arteriosus botalli
- Blutohr
- Glomerulopathie
- Pulmonalstenose
- Malassezien-Dermatitis
- Wasserrute
- Akrales Mutilationssyndrom
- Exercise Induced Collapse
- Gallenblasenmukozele
- Familiäre Nephropathie
- Idiopathische Aggression
Erbkrankheiten
Auch wenn Du bei der Liste der möglichen Erkrankungen den Eindruck bekommen kannst, English Cocker Spaniel seien extrem anfällig, trügt der Eindruck doch, da es sich bei den meisten um Krankheiten handelt, die sehr selten auftreten. Insgesamt sind English Cocker Spaniel recht robust, wenn sie nicht das Pech haben, zu den wenigen zu gehören, die eine der Erbkrankheiten haben.
Die Anzahl der an Erbkrankheiten erkrankten Hunde einer Rasse steht häufig in direktem Zusammenhang mit der Popularität der Rasse: Ist die Nachfrage nach Welpen einer Rasse sehr hoch, wittern viele „Züchter“ kommerzielle Chancen und vernachlässigen die züchterische Auswahl, um Erbkrankheiten auszumerzen. Insofern ist Dir, als möglichem Welpenkäufer zu raten, Dich über den Züchter schlau zu machen.
Hervorheben möchte ich die Cockerwut, die sehr umstritten ist. Sie wird beschrieben als der Epilepsie ähnliche Krankheit, bei der ein Cocker auch in den ruhigsten Situationen zunächst einen starren Blick und dann aggressive Ausbrüche bekommt, weil er teilweise nicht vorhandene Dinge verteidigt. Das Verhalten ist sehr schwer von schlechter Erziehung zu unterscheiden. Daher ist sie umstritten: Einige sagen, es gäbe sie gar nicht, andere sagen, es gibt sie und sie lässt sich über eine Obduktion nach dem Tod des betroffenen Tieres anhand der Veränderungen im Gehirn nachweisen. Wie bei fast allen anderen Krankheiten wird auch hier behauptet, dass rothaarige Cocker stärker betroffen seien, was aber wohl eher darauf zurückzuführen ist, dass die roten in den 1970er 40 % aller English Cocker Spaniel ausmachten und daher bei ihnen die höchsten totalen Zahlen zu vermelden waren.
Sonstige Krankheiten
Einige der nicht erblichen Erkrankungen stehen in Verbindung mit den erblichen Krankheiten:
Wenn ein Hund z. B. ein Roll-Lid hat, neigt er selbstverständlich auch zu Bindehautentzündungen in Folge der Lid-Fehlstellung.
Ähnliches gilt für Blasensteine, die in Folge der erblich bedingten und zu Nierenversagen führenden Familiäre Nephropathie steht.
Entzündungen an der Lefze oder an den Ohren kommen bei vielen Hunden vor. An den Lefzen entstehen sie gerne in den Falten, in denen sich Reste der Nahrung mit Speichel und anderen Verunreinigungen mischen und dadurch zu einem hervorragenden Nährboden für Erreger aller Art bilden.
Hunde mit so schönen Schlappohren, wie Cocker Spaniel sie haben, neigen leider immer etwas zu Ohrentzündungen, weil sich hinter dem Behang wegen der schlechteren Belüftung ein feucht-warmes Klima bildet und sich Hautschuppen, Ohrenschmalz und andere Verunreinigungen sammeln, die für Milben und andere Erreger einen guten Nährboden bilden.
Sowohl für die Lefzen als auch für die Ohren liegt die Lösung nahe: Regelmäßige Überprüfungen und Reinigungen mit feuchten Tücher sind angeraten um das Entzündungsrisiko zu minimieren. Wie das geht, ist unter „Zeitaufwand für Pflege“ beschrieben.
Welche Aktivitäten eignen sich für den English Cocker Spaniel?
Passende Sportarten
Energiebündel wie English Cocker Spaniel müssen ausgepowert werden. Das gelingt normalerweise nicht nur über reine Spaziergänge, selbst, wenn für diese pro Tag ein bis zwei Stunden zu eingeplant sind, wird das jedem Spaniel schnell zu langweilig, da unser Herz an der Jagd hängt. Besonders Stöbern und Apportieren sind unser Steckenpferd.
Daher eignen wir uns für alle Sportarten, die unsere Nase ansprechen oder uns apportieren lassen. Agility ist auch ok, schließlich imitieren die Geräte Stock und Stein, wie wir sie bei der Ausübung der Jagd früher auch überspringen und durchschreiten mussten.
Aktivitäten für jeden Tag
All das kannst Du auch prima in die täglichen Spaziergänge einbauen und Deinen Cocker dort Dinge apportieren oder gelegte Fährten erschnüffeln lassen. Da wir begeisterte Schwimmer sind, kannst Du ihm auch Dummys in das flüssige Nass werfen, was besonders im Sommer Spaß macht.
Aktivitäten für jeden Tag
- Spazieren
- Gassigehen
- Wandern
- Trekking
- Inlinerfahren
- Joggen
- Fahrradfahren
- Apportierspiele
- Suchspiele
- Intelligenzspiele
- Geschicklichkeitsspiele
- Hundetricks
- Jagdersatzbeschäftigung (Reizangel, Fährte legen, Sucharbeiten, Apportieren, Dummyarbeit etc.)
- Schwimmen
- Hundewiese (Spiel, Spaß und Toben mit Artgenossen)
- Hundetraining
Das sind die Anforderungen für die Haltung eines English Cocker Spaniels
Pflege | Hoch |
tägliche Aktivitäten | Mittel |
Gassi gehen | Mittel |
Erziehung | Gering |
Anforderungen an den Hundehalter
Stadt, Wohnung und Garten
Von der Größe und Anpassungsfähigkeit her, können English Cocker Spaniel durchaus in der Stadt leben und kommen auch in der Wohnung mit wenig Platz und zur Not auch ohne Garten aus. Dein English Cocker Spaniel kann auf all die Annehmlichkeiten wie das Landleben und eine große Wohnung oder gar ein Haus mit Garten ein eigenes Revier zum Rumtollen, Stöbern und Toben verzichten, wenn Du diszipliniert genug bist, ihn draußen bei jeder Wetterlage gut auszulasten. Kurze Spaziergänge in der Fußgängerzone reichen dann nicht, sondern Du musst auch die Möglichkeit für ihn schaffen, sich auszutoben und spielerisch gefordert zu werden.
Erziehung, Gassi und Beschäftigung
Umgekehrt wird es Deinem Cocker nicht reichen, nur in den Garten entlassen zu werden, wenn Du Dich seiner Auslastung ansonsten nicht intensiv annimmst.
Vor einer von vertrauensvoller Kooperation zwischen Deinem Spaniel und Dir bestimmten Auslastung steht allerdings eine fundierte Erziehung und vielleicht sogar eine weitere Ausbildung in dem ein oder anderen Sport.
Wenn bei Dir ein English-Cocker-Spaniel-Welpen einzieht, fängt für Euch beide die Erziehung auf der grünen Wiese an, für die Dein Cocker-Welpe Deine Wohnung hält: Du musst ihn stubenrein bekommen und auch sonst alle Grundbegriffe des Grundgehorsams wie „Platz“, „Sitz“ und „Hier“ vermitteln. Das erfordert einige Geduld, konsequentes Verhalten und vor allem perfektes Timing: Wenn der Welpe beispielsweise ansetzt, sich zu entleeren, musst Du ihn sofort raus bringen und eine riesige Partie in den höchsten Tönen, zu denen Deine Stimmbänder fähig sind, veranstalten um ihn zu beloben, wenn das Geschäft draußen auf der Wiese verrichtet ist. Die dann zu absolvierende Welpen-Gassirunde sollte pro Lebensmonat des Welpen 5 Minuten (z. B. 6 Lebensmonate mal 5 Minuten = 30 Minuten) dauern, aber das mehrfach pro Tag und unterbrochen von Erziehungsübungen. Das wirst Du häufig wiederholen müssen, bis Dein Cocker seine Verdauung kontrollieren kann. Mehr über die sogenannte Stubenreinheit findest du hier.
Ratsam ist es, früh die Welpenspielstunde einer Hundeschule zu besuchen, einerseits, damit die Welpen den Umgang miteinander lernen und gut sozialisiert werden können, andererseits, damit Du selber (wieder) fit wirst in Fragen der Hundeerziehung.
Klar ist aber, dass Du für diese Grunderziehung, wenn Du alles richtig machst, weniger Zeit, Geduld und Geld für Kurse brauchen wirst, als bei vielen anderen Rassen, weil Englische Cocker Spaniel einerseits auf Grund der Intelligenz recht lernfähig und andererseits wegen ihres Bindungsbedürfnisses an Menschen auch lernwillig sind.
Beachten musst Du aber, dass auch Dein Cocker intelligent genug sein wird, inkonsequentes Verhalten Deinerseits schnell zu erkennen und für seine Zwecke zu missbrauchen. Schließlich hat er den ganzen Tag Zeit, Dich zu studieren und Strategien zu entwickeln, wie er am besten an seine Ziele kommt.
Parallel zur Erziehung rücken Beschäftigung und Auslastung langsam in den Fokus. Ist Dein Cocker ausgewachsen, solltet Ihr pro Tag 2-3 Stunden auf Tour sein. Dein Hund wird es Dir danken, wenn das in der Natur geschieht und er von Dir so gut erzogen wurde, dass er sich abrufen lässt und Du ihn auch mal von der Leine lassen kannst, beispielsweise, um ihm Bälle oder sonstige Gegenstände zu werfen, die ein normaler Englischer Cocker Spaniel mit Herzblut apportieren wird. Da Wasser auch zu unseren Elementen zählt, wird er sich wahrscheinlich auch freuen, wenn er Dir den Gegenstand schwimmend aus einem Gewässer bringen darf.
Als mit einer hervorragend feinen Nase ausgestatteter Hund wird Dein Cocker Spaniel auch an allen Varianten von Suchspielen Spaß haben. Ziehe beispielsweise von Deinem Hund unbeobachtet einen riechenden Gegenstand, gerne auch was lohnendes wie ein Leckerchen, über den Boden, verstecke es und lasse Deinen Hund der Spur folgen.
In Hundesportvereinen und einigen Hundeschulen werden natürlich auch Kurse angeboten, die aus solchen Spielereien die oben genannten ernsthaften Sportarten machen, inklusive Tournieren. Zur Teilnahme an Tournieren muss Dein Cocker aber eine Grundgehorsamsprüfung, beim VDH „Begleithundeprüfung“ genannt, ablegen. Klar ist, dass in dem Fall weitere Kosten in Form von Mitgliedschaftsbeiträgen für einen Verein oder Kursgebühren in Hundeschulen anfallen.
Insgesamt ist der Zeit- und Kostenaufwand zur Erziehung eines Cocker Spaniels zum Hausgebrauch vergleichsweise gering, während der Zeitaufwand für die Auslastung mit ca. 2-3 Stunden pro Tag zu Buche schlagen wird.
Pflege, Ernährung und Gesundheit
Wenn Dein English Cocker Spaniel nachhaltig sein schönes, seidiges Fell behalten soll, verlangt das von Dir einigen Aufwand. So solltest Du ihn täglich kämmen und bürsten und das zweimal in der Woche sehr intensiv, da die längeren Haare an den Ohren, der Unterseite des Rumpfes und die Fahnen an der Rückseite der Läufe sonst leicht verfilzen und auf diese Weise auch abgestorbene Haare entfernt werden und neuen Haaren Luft und Platz machen.
Abgestorbene Haare am Kopf sollten gezupft werden.
Zusätzlich solltest Du Deinen Cocker alle 6-8 Wochen in einem Hundesalon trimmen lassen. Hier ist darauf zu achten, dass tatsächlich getrimmt und nicht geschnitten wird. Beim Trimmen geht es ebenfalls nur darum, abgestorbene Haare zu entfernen.
Da sich hinter dem Behang, also den Schlappohren, gerne Infektionen entwickeln, solltest Du die Ohren regelmäßig kontrollieren und mit einem feuchten, weichen Tuch reinigen. Ähnliches gilt für die Augen. Hierzu wird empfohlen, spezielle Reinigungsflüssigkeiten aus einer Zoohandlung zu verwenden.
Das Gebiss jeden Hundes sollte regelmäßig überprüft werden, um im Falle starker Zahnsteinbildung, die zu einer Entzündung und schließlich zu Zahnverlust führen kann, frühzeitig zu reagieren. Vorbeugen kannst Du der Zahnsteinbildung, indem Du Deinem Spaniel reinigende Kauknochen anbietest. Sollte sich dennoch Zahnstein gebildet haben, solltest Du ihn tierärztlich entfernen lassen.
Du solltest mit allen Pflegemaßnahmen schon im Welpenalter beginnen, damit Dein Cocker sich an die Prozeduren gewöhnt.
Unserer Verfressenheit solltest Du auch Tribut zollen und aufpassen, dass Dein Cocker Spaniel nicht übergewichtig wird. Insofern möchten wir zwar immer viel Futter bekommen, sollten aber als mittelgroße Hunde auch nur mittelgroße Mengen davon bekommen, natürlich in Abhängigkeit auch des Kalorienverbrauchs, den Dein Cocker auf Grund der Auslastung und Beschäftigung, die Du mit ihm verschaffst, verbraucht.
Sollte Dein zu einer grundsätzlich sehr robusten Rasse gehörender English Cocker Spaniel keine der oben angeführten Krankheiten haben oder sich zuziehen, werden sich die Arztkosten in Grenzen halten und einer gemeinsamen und schönen Zeit von bis zu 14 Jahren steht nichts mehr im Wege.
Anforderungen an die Umgebung
Stadttauglichkeit | Mittel |
Platzbedarf Wohnung | Mittel |
Platzbedarf Garten | Gering |
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