Cavalier King Charles Spaniel

Aristokratischer Kleinhund aus Großbritannien

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Zuletzt aktualisiert am: 30.11.2023

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Das wichtigste in Kürze

  • Bezaubernde Kleinhunderasse mit langer Adelsgeschichte
  • Gefragter Familienhund
  • Liebevoll, unternehmenslustig, aufgeweckt, fröhlich und freundlich
  • Für seine Wachsamkeit und seinen Mut bekannt
  • Seidiges, weiches, langes Haar in diversen Farbschlägen

Die Geschichte des Cavalier King Charles Spaniel geht bis ins 16. Jahrhundert zurück. Die Rasse hatte zu dieser Zeit viele leidenschaftliche Anhänger an den Fürstenhäusern und wurde von unzähligen alten Meistern auf ihren Kunstwerken mit royalen Angehörigen porträtiert. Sie galten schon zu dieser Zeit als beliebte Gesellschaftshunde und Spielkameraden für Klein und Groß.

Dies hat sich bis in die frühe Zeitgeschichte nicht verändert, denn bis heute zählt der kleine aristokratisch anmutende Cavalier King Charles Spaniel zu den beliebtesten kleinen Hunderassen überhaupt.

Worauf es alles neben der Entstehungsgeschichte bei der Haltung dieser Hunderasse ankommt, was z.B. Pflege, Fütterung, Krankheiten, Haltebedingungen etc. angeht, findet ihr in unserem nachfolgenden Rasseporträts.

Durch die Lektüre gewinnt ihr wichtige Erkenntnisse und einen besseren Überblick, ob dieser kleine Spaniel vielleicht auch euer Leben als zukünftiger Sozialpartner bereichern soll. Viel Freude beim Lesen!

Nummer: 136
Gruppe: 9. Gesellschafts- und Begleithunde
Sektion: 7. Englische Gesellschaftsspaniel
Subsektion: -
Arbeitsprüfung notwendig? Nein
Ursprung
Vereinigtes Königreich von Großbritannien
Patronat -
Verwendung

Gesellschaftsspaniel

Datum der Veröffentlichung 4. August 2008
Datum der vorläufigen Bestätigung -
Datum der finalen Bestätigung 20. Januar 1955
Link zum FCI-Standard FCI - Cavalier King Charles Spaniel
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Cavalier King Charles Spaniel: Geschichte

Wie sieht die Entstehungsgeschichte, ursprüngliche Verwendung und historische Verbreitung aus?

Wie entstand unser Rassenname?

Spaniels erreichten England im Mittelalter von Spanien aus über Frankreich, wie die Schrift „The Master of Game“, frei übersetzt „Der Meister des Wildes“, die im 15. Jahrhundert vom 2. Herzog von York, Edward of Norwich verfasst wurde, nahelegt. Das Buch ist im Grunde eine ins Englische übersetzte Kopie eines älteren, französischen Buches, in dem von den spanischen Hunden, auf altfranzösisch „espaigneul“, die Rede ist.  Daraus wurde im Laufe der Zeit Spaniel. 

Wie der Buchtitel richtig vermuten lässt, wurden Spaniels von Aristokraten, Fürsten und Königen seit Jahrhunderten zur Jagd eingesetzt. Einige der verdientesten und bei dem jeweiligen Adligen besonders beliebten Hunde schafften den Sprung aus dem Jagdhundezwinger an den Hof. Aus diesen Höflingen entwickelten sich im Laufe der Jahrhunderte eine Spanielart, deren jagdlichen Fähigkeiten zurück- und die höfischen Anforderungen weitergebildet wurden. 

Steigender Beliebtheit erfreuten wir uns, damals noch unter verschiedenen bürgerlichen Namen als Toy Spaniel, Spaniel gentle oder auch Comforter bekannt, vor allem bei den höfischen Damen, für die uns die hohen Herren mit Begeisterung züchteten.

Im frühen 17. Jahrhundert schließlich schafften wir, was zig menschliche Höflinge ebenfalls zu erreichen versuchten: Wir gewannen eine innige Nähe zu den regierenden Königen Charles I und Charles II von England, der nirgends ohne ein Mitglied unserer Hundefamilie hinging. Unser Einfluss bei Hofe wurde so groß, dass es heißt, wir hätten sogar auf die Gesetzgebung zu unseren Gunsten Einfluss genommen: Der König soll ein Gesetz erlassen haben, demzufolge uns in keinem Raum im Lande der Zugang verweigert werden durfte. 

Schließlich stieg unsere Popularität in der gesamten englischen Aristokratie dermaßen, dass wir schlussendlich geadelt wurden und uns fortan nach unseren beiden royalen Gönnern „Cavalier King Charles Spaniel“ nennen durften.

Welches Problem sollten wir lösen?

Die Aufstiegsgeschichte der Cavalier King Charles Spaniel ähnelt der aller Hoch- oder Altadligen Familien: In grauer Vorzeit waren die adligen Vorfahren der heutigen Fürstenhäuser regelrechte Haudegen, die sehr erfolgreich und geschickt Politik machten, aber das häufig mit dem Schwert in der Hand. Um sich vom anstrengenden Kriegshandwerk zu erholen, gingen die hohen Herren mit Spaniels jagen, was uns Hunden ein ähnlich archaisches Verhalten abverlangt wie der Menschheit das Kriegshandwerk: Unsere Vorfahren mussten das Wild aufstöbern, den Jägern zutreiben und es wiederfinden, wenn es getroffen wurde, aber verletzt und blutend flüchtete.

Wie wurden wir eingesetzt?

Wie jeder heldenhafte Recke jener Zeitalter, wurden auch die besten Spaniels geehrt und durften am Ende ihrer Laufbahn an beziehungsweise unter der Tafel des hohen Herren speisen. 

In den zugigen Mauern der Burgen und Schlösser erkannten zunächst die fröstelnden Burgdamen, dass ein solcher verdienter Recke einige Vorzüge in der Bettstatt mit sich bringt: Er kann züchtig wärmen, wie eine damals übliche mit glühenden Kohlen gefüllte Wärmflasche, löst aber weder eine brennende Hitze bei der Dame noch einen gefährlichen Brand der Burg aus.

Zu dieser frühen höfischen Aufgabe kamen alsbald einige weitere hinzu, die von den harten und ausgedienten alten Spaniel-Recken mangels Einfühlungsvermögen und Zartheit nicht auf höfisch perfekte Weise übernommen werden konnten. Dazu zählten die allgemeine Unterhaltung und Ablenkung, die Begleitung und das Trösten der unter der häufigen und lange anhaltenden Abwesenheit Ihrer kriegführenden und politiktreibenden Ehemänner leidenden Damen. 

Daraus ergaben sich auch die bürgerlichen Namen unserer Familie: sanfte Spaniels sollten wir sein, also „gentle Spaniels“. Tröstend und angenehm, im Englischen comfortable, sollten wir auch sein, was zur Bezeichnung „Comforters“ durch den Leibarzt Queen Elizabeth I Dr. Caius führte. Wie jede clevere adlige und weitverzweigte Familie waren wir auf allen politischen Seiten zu finden, so auch in den aus religiösen Gründen turbulenten Zeiten zwischen 1531 und 1559: So tröstete einer unserer Vorfahren Mary Stuart, die katholische Opponentin der protestantischen Elizabeth I vor ihrer Hinrichtung, und wurde mit ihr zum Schafott geführt, wo er nach der Hinrichtung 1587 unter den Röcken Mari Stuarts gefunden wurde. Andererseits dienten wir auch schon Mary Stuarts protestantischem Großonkel Heinrich VIII und dessen wiederum katholischen Tochter Maria I als treue Begleiter.

Ablenkung und Trost spendeten wir auch durch ausgelassenes Spiel, wir dienten also auch als Spielzeug, also als Toy-Spaniel.

Wo stammen wir her?

Der Eindruck, wir stammten ursprünglich aus England, trügt. Unsere Wurzeln reichen weit in die Antike zurück: Schon auf Makedonischen Münzen aus der Regierungszeit des Vaters von Alexander dem Großen im vierten Jahrhundert v. C. findet man eine Abbildung eines Hundes, der einem Spaniel ähnelt.

Nebulös bleibt, wie wir die Jahrhunderte überdauert haben und uns von Makedonien bis nach England ausbreiten konnten. Allerdings wird vermutet, dass Spaniels mit den Kelten über Spanien, Frankreich und Holland auch nach England kamen, wo unsere Rasse ausdefiniert wurde.

Dort wurden wir geadelt und erhielten unseren Namen Cavalier King Charles Spaniel, allerdings gab es auch einen Familienzweig in Frankreich, von denen einige aus dem Besitz der Tochter von Charles I, Henriette von Orleans, zur Auffrischung der Linie nach England zu ihrem Bruder Charles II übersiedelten, wo unser Zentrum liegt.

Nachdem John Churchill, Vorfahr von Lady Di und Winston Churchill, als Oberbefehlshaber der königlich-britischen Armee siegreich aus dem spanischen Erbfolgekrieg heimkehrte und in den Stand eines Herzogs erhoben wurde, baute er Blenheim Palace, benannt nach der englischen Übersetzung der Schlacht von Höchstädt, die im Englischen nach dem in der Nähe liegenden Ort Blindheim benannt ist, und züchtet dort unsere sich durch eine weiße Grundfarbe mit rotbraunen Flecken auszeichnende Linie der Blenheim-Cavalier-King-Charles-Spaniels. Er legte aber auch noch Wert auf unsere Sportlichkeit und beschrieb, dass wir problemlos mit einem trabenden Pferd Schritt halten konnten.

Die ersten Vorläufer des Cavalier King Charles Spaniel waren wahre Aristokraten an den englischen Fürstenhöfen. Weiter prägten Japan Chin, Cocker Spaniel und kontinentaler Zwergspaniel das charakteristische Aussehen.

Welche Rassen sind unsere Vorfahren?

Auch die weitere Entwicklung findet fast ausschließlich in England statt.

Im Laufe des 18. Jahrhunderts fand man es schicklich, unsere ursprünglich längeren und eigentlich allen Spaniels eigenen Schnauzen possierlicher zu züchten. Dazu wurden Cavalier King Charles Spaniels mit kurzschnäuzigen asiatischen Rassen, welche vermutlich der Japan Chin war, gekreuzt. 

Die hieraus entstandene plattnasige Linie brachte unserer Familie mal wieder eine Namensänderung ein und wurde 1886 offiziell als „King Charles Spaniel“ als britische Rasse anerkannt.

Die Rückzüchtung der ursprünglichen Schnauze und die offizielle Anerkennung als Cavalier King Charles Spaniel war ein nicht mehr vom Adel dominierter Prozess, der 1926 begann, als der Amerikaner Roswel Eldridge weder in den USA noch auf der Insel King Charles Spaniels finden konnte, die denen aus den glorreichen Zeiten an der Seite der Regierenden ähnelten und daher einen hohen Preis auf der britischen Crufts Show aussetze für einen solchen Spaniel.

Darauf gründeten sich in England ab 1928 wenige enthusiastische Züchter die ersten Cavalier King Charles Spaniel Clubs, in denen fleißig durch Einkreuzung von Cocker Spaniels und kontinentalen Zwergspaniels (Papillon) rückgezüchtet wurde. Der 11 Jahre später ausbrechende 2. Weltkrieg brachte derart viele Einschränkungen mit sich, dass die schlechte Versorgungslage nur wenige Exemplare der rückgezüchteten Linien überleben ließ. Schließlich wurde aber 1945 unsere heutige Rasse durch eine der führenden Züchterinnen jener Zeit, Mrs. Hewitt Pitt, in einem Standard beschrieben und durch den britischen Züchterverband offiziell als Cavalier King Charles Spaniel neben den King Charles Spaniels anerkannt.

Roswel Eldridge, der Initiator des Ganzen, war allerdings das Glück nicht beschert, einen von uns kennenzulernen, denn er starb vorher.

Wie haben wir uns auf der Welt verbreitet?

Klar, dass in unserer wechselvollen Geschichte die britischen Inseln unsere zentrale Heimat wurden und Vorfahren mit den hohen Familien des Offizierscorps oder auch der Verwaltung auch in den Kolonien, allen voran den amerikanischen, heimisch wurden.

Aber in unserer aktuellen Rasse konnten wir ab 1945 immer wieder auf Hundeschauen gute Plätze gewinnen und erlangten endgültig als Cavalier King Charles Spaniels eine immer größere Popularität, zunächst auf der Insel, aber schon ab 1952 auch in den USA.

Der Sprung auf den Kontinent gelang Ende der 50er Jahre in die Niederlande um Mitte der 60er auch in Deutschland anzukommen. Wie meist in unserer Geschichte, waren in den Niederlanden und in Deutschland Adlige für uns wichtig: Unter den ersten Züchterinnen waren die Gräfinnen van den Boom und zu Erbach Fürstenau.

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Aktuelles zum Cavalier King Charles Spaniel

Wie beliebt ist der Cavalier King Charles Spaniel und wie wird er heute eingesetzt?

Beliebtheit der Rasse heute

Heute sind wir im englischsprachigen Raum und auf dem europäischen Kontinent eine hochbeliebte Hunderasse mit 996 für Deutschland beim VDH für das Jahr 2020 gemeldeten Welpen.

Verwendung heute

Im Rassestandard wird unter Verwendung „Gesellschaftsspaniel“ aufgeführt, aber wir sind durchaus nicht nur eine alteingesessene Gesellschaftshunderasse, die sich auch hervorragend als Familienhund eignet, sondern sind durchaus auch in einigen Hundesportarten erfolgreich.

Ferner trifft man regelmäßig auf uns Cavalier King Charles Spaniel wenn wir von unseren Haltern bei Hundeausstellungen und Zuchtschauen präsentiert werden. Sprich wir werden oft mit dem Ziel angeschafft, uns als Ausstellungshund zu verwenden.

Durch unser freundliches und sensibles Wesen, sowie unsere sanftmütige und gewinnende Aura, werden wir auch gezielt zu Therapiehunden ausgebildet und kommen bei der tiergetützten Behandlung z.B. älterer und bettlegerischer Menschen zum Einsatz.

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Wie ist es um die Physis des Cavalier King Charles Spaniels bestellt?

Welche körperlichen Rassemerkmale bringt der Cavalier King Charles Spaniel mit und welche Vor- und Nachteile hängen mit ihnen zusammen?
Lebenserwartung
Rüden
9 - 13 Jahre
Hündinnen
9 - 13 Jahre
Widerristhöhe
Rüden
30 - 35 cm
Hündinnen
30 - 35 cm
Gewicht
Rüden
5.5 - 8 kg
Hündinnen
5.5 - 8 kg

Schläge und Varietäten

Unter Schlägen und Varietäten verstehen Züchter die verschiedenen Linien, die sich jeweils durch gewisse Eigenheiten auszeichnen. In unserem Falle manifestieren sich diese Eigenheiten im Fell und seinen verschiedenen Farben und Mustern.

Die Cavalier King Charles Spaniels of Black and Tan reichen in der Geschichte bis zu den Zeiten von Charles II zurück und wurden von ihm in schwarz mit lohfarbenen Abzeichen an Augen, Wangen, der Ohrinnenseite, der Brust, den Läufen und der Unterseite der Rute gezüchtet.

Die schon erwähnte Blenheim-Linie zeichnet sich durch eine perlweiße Grundfarbe mit rotbraunen Abzeichen an Kopf und Ohren sowie verteilt über den restlichen Körper.

Daneben gibt es noch eine einfarbig rubinrote Linie, auch Ruby benannt und last but not least die Cavalier King Charles Spaniels in Tricolour. Diese zeigen eine schwarz-weiße Grundfarbe mit den lohfarbenen Abzeichen der Blenheimer Cavalier King Charles Spaniels.

Allgemeines Erscheinungsbild

Für einen Gesellschaftshund gilt körperliche Größe als unschicklich und unpraktisch. Mit 30-33 cm. Schulterhöhe sind Cavalier King Charles Spaniels zwar nicht die kleinsten Gesellschaftshunde, hinterlassen aber mit lediglich 5,5-8 kg Gewicht immer noch keine blauen Flecken auf Schößen, sollten wir dort mal landen, obwohl wir keine Schoßhunde sind.

Trotz unseres eleganten Bewegungsablaufs erinnern wir mit unseren großen dunklen und sanften Augen in den rund wirkenden, kurzschnäuzigen Gesichtchen an das Kindchenschema und wecken so das Beschützergen unserer Herrchen und Frauchen, obwohl wir aktive und sportliche Tiere sind.

Fellfarben & Fellarten

Felldichte dicht
Fellstärke fein
Fellform wellig
Fellhärte weich
Felllänge lang
Unterwolle Nein
Fellmuster einfarbig, zweifarbig, dreifarbig, Abzeichen
Fellfarbe Schwarz, Weiß, Rot, Tan (Loh)

Unterstützt wird dieser Eindruck durch unsere langen Schlappohren, die, wie der Rest unseres Körpers, von einem zum Kuscheln einladenden weichen, langhaarigem Fell in leichten Wellen fallenden Fell bedeckt ist.

Körpermaße

Interessant in diesem Zusammenhang ist, dass in unserem Rassestandard nicht verbindlich vorgegeben ist, dass unser Stockmaß zwischen 30 und 33 Zentimetern liegen soll. Vorgegeben ist nur das Gewicht von 5,5 bis 8 Kilogramm.

Stärken

Vorteilhaft ist unsere geringe Größe, da wir nicht viel Platz benötigen und immer auf einem Schoß oder im Arm Platz finden, zumal unser Gewicht so niedrig ist. Andererseits kann Dein Cavalier dennoch sehr sportlich sein, sofern er zu den erbgesunden Exemplaren gehört.

Stärken

  • Beweglichkeit
  • Flinkheit
  • schubvolle Beschleunigung
  • Wendigkeit
  • Sportlichkeit
  • geringer Platzbedarf

Schwächen

  • Fellwechsel 2 mal jährlich
  • Haarverlust ganzjährig

Schwächen

Was in von der europäischen Aristokratie behauptet wird, ist bei uns leider ein Fakt: Wir sind aus einer sehr kleinen Klicke mit längeren Nasen herausgezüchtet und so oft unter Verwandten gekreuzt worden, dass unser Genpool so klein ist, dass viele Erbkrankheiten in recht vielen Fällen auftreten. Einige der weiter unten genannten Krankheiten gibt es sogar nur bei uns und bei keiner anderen Hunderasse.

Das schränkt auch die Lebenserwartung ein: Ein kerngesunder Cavalier King Charles Spaniel kann, wenn alles perfekt läuft, den 17. Geburtstag feiern. Wahrscheinlicher ist, dass er bei guten Voraussetzungen 8-10 Jahre gesund bleibt und bei der richtigen Medikation dann ein Alter von 10-13 Jahre erreicht.  

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Cavalier King Charles Spaniel: Wesen, Charakter & Temperament

Was zeichnet das Wesen und Sozialverhalten beim Cavalier King Charles Spaniel aus?

Allgemeine Merkmale

Intelligenz Mittel
Temperament Mittel
Willenstärke Gering
Allein zuhause Mittel
Verfressenheit Gering
Jagdtrieb Gering
Wachsamkeit Gering
Streuner-Trieb Gering
Bewegungsbedürfnis Gering
Verspieltheit Hoch
Mut Mittel

Allgemeine Merkmale

Intelligenz

Als gute Gesellschafter, deren familiären Wurzeln in sehr intelligenten Jagdhunderassen mündet, ist unsere Intelligenz heute eher von sozialer Art. Durchaus sind wir sehr lernfähig, aber vor allem sind wir darauf aus, Dir zu gefallen, was Dir die Erziehung Deines Cavaliers erleichtert und uns beiden auch die ein oder andere sportliche Aktivität ermöglicht. 

Temperament

Verschmust, wie wir sind, können wir auch mal eine Zeit lang die Ruhe in Person sein, aber wir haben auch sehr lebhafte Phasen, in denen wir herumtollen wollen.

Willensstärke

Auch das zahlt auf unser soziales Wesen ein: Wir sind keine Dickköpfe und Dein Cavalier King Charles Spaniel wird seinen Willen eher von Deinem Willen ableiten. 

Allein zuhause

Welcher Cavalier kann seine höflichen Stärken ohne Gesellschaft ausleben und freuen uns, wenn uns auch in Deutschland die von Charles II verbrieften Privilegien, vor allem, das, dass uns keine Tür verschlossen bleiben darf, geachtet werden. Schließlich haben wir auf Körpergröße und jagdliche Wildheit verzichtet, in keiner Gesellschaft, egal ob auf der Arbeit oder bei privater Gelegenheit, negativ aufzufallen und gute Gesellschafter zu werden. Darin liegt unsere Bestimmung und ohne Gesellschaft, fühlen wir uns nicht wohl. Wir finden, dass wir es dadurch auch verdient haben, überallhin mitzudürfen.

Natürlich kannst Du Deinen Cavalier King Charles Spaniel behutsam und schrittweise daran gewöhnen, ein paar Stunden alleine in der Wohnung zu bleiben, aber über lange Arbeitstage hinweg alleine in der Wohnung zu bleiben, wird ihm nicht guttun.

Verfressenheit

Gegen einen guten Bissen haben wir nichts einzuwenden, aber als so verfressen wie andere Rassen können wir nicht gelten, schon alleine, weil wir, selbst wenn wir wollten, gar nicht an das zu plündernde Buffet herankämen.

Jagdtrieb

Auch wenn unsere Ahnen passionierte Jäger waren, ist uns der Jagdtrieb größtenteils abhandengekommen, aber wie heißt es so schön: Gelegenheit macht Diebe. Wir empfinden es als Cavaliers-Delikt, wenn ein vor unserer Nase herumflitzendes Nagetier, egal ob zur Familie gehörend oder wild in der Natur, mit uns Fangen spielt und der Preis das Leben des Nagers ist. Da kommt unser Jagdtrieb doch noch zum Vorschein, auch wenn wir nicht nach unser Vorväter Sitte so lange stöbern, bis wir ein solches Tier finden. 

Ihr solltet uns also niemals mit solchem als Beute taugenden Kleingetier alleine lassen, wenn Euch an diesen Tieren was liegt. 

Wachsamkeit

Dass unsere Wachsamkeit hier als niedrig eingestuft wurde, ist eine Frechheit! Natürlich sind wir wachsam und bekommen sofort mit, wenn sich jemand unserem Revier, also Eurer Wohnung nähert. Vielleicht bellen wir auch mal kurz, um anzuzeigen, dass was vorgeht. Aber wir freuen uns halt auf jeden Besuch und sehen nur das Beste in allen Menschen. Außerdem hoffen wir auf ein paar Streicheleinheiten. Daher käme kein Cavalier King Charles Spaniel auf die Idee, einen solchen Besuch zu verbellen. Würde ja auch gar nicht passen, wenn wir jeden anbellen würden. Stell Dir mal vor, wie unangenehm und unpassend sowas in der Öffentlichkeit wäre.

Streuner-Trieb

Wir sind Höflinge, keine Straßenbande! So ein Streuner-Trieb ist ja aus der Not geboren, Jagen zu müssen, und wird auf der Jagd „Stöbern“ genannt. Unsere Vorväter mussten das noch tun, doch wir haben uns das abgewöhnt und uns andere Qualitäten zugelegt, mit denen wir unser Futter und Anerkennung verdienen.

Bewegungsbedürfnis

Sicher, wir sind lebhaft und können auch mit einem Jogger mithalten. Gassi müssen wir auch und schätzen durchaus längere Spaziergänge mit kurzen sportlichen Einlagen wie Apportieren. Aber mit Deinem Cavalier King Charles Spaniel musst Du nicht jeden Tag 5 oder 10 Kilometer laufen. 

Verspieltheit

Spielchen machen wir gerne, schließlich ist einer der Namen, unter denen unsere direkten Vorfahren bekannt waren, das Wort Toy-Spaniel, wobei Toy Spielzeug bedeutet. Als gute Gesellschafter sorgen wir auch für Zerstreuung, und das gelingt am besten im Spiel. Uns ist es dabei egal, ob mit Deinen Kindern oder Dir, ob in der Wohnung oder draußen. 

Mut

Mutig sind wir insofern, als wir offen auf jeden und alles zugehen und hierbei keinerlei Angst zeigen, auch wenn wir meist kleiner sind, als unser Gegenüber.

Sozialverhalten

Sozialverträglichkeit

Unsere Offenheit schließt auch andere Hunde ein, egal, ob sie größer oder viel größer als wir sind: Wir freuen uns über jeden sozialen Umgang, sofern die Umgangsformen stimmen.




Freundlichkeit zu Hunden

Die Umgangsformen sind uns wichtig, daher gehört Unfreundlichkeit generell nicht zu unseren Eigenschaften, auch nicht anderen Hunden gegenüber. 




Freundlichkeit zu Menschen

Unser in Jahrhunderten erlerntes Motto ist: Mit Freundlichkeit kommt man weiter. Wenn Du mit Deinem Cavalier glücklich bist, wirst Du auch ihn glücklich machen wollen, darauf bauen wir alle. So werden wir mit Dir, Deinen Kindern und Deinen Freunden und sonstigem Besuch, egal ob gebetener oder ungebetener, immer freundlich und sanft umgehen.




Dominanz gegenüber Hunden

Unsere Freundlichkeit, auch aus der Not unserer geringen Körpergröße heraus, verbietet uns anderen Hunden gegenüber jedwedes dominantes Verhalten. Allerdings solltest Du auf Deinen Cavalier King Charles Spaniel aufpassen, da nicht jeder große Hund unsere Umgangsformen mitbringt: Manche von dieser reagieren sehr rüpelhaft auf kleinere und bis zur Unterwürfigkeit freundliche Hunde. Das heißt andererseits auch nicht, dass Du Deinen Cavalier sofort auf den Arm nehmen musst, wenn Ihr beide einem anderen Hund über den Weg lauft. 




Dominanz gegenüber Menschen

Dass wir Menschen und vor allem unserem Herrchen gegenüber nicht dominant sein wollen, versteht sich von selbst. Unsere Machtbasis ist von jeher, den Mächtigen zu gefallen, nicht sie plump zu dominieren.




Bindung zum Herrchen

Insgesamt sind wir also sehr auf Menschen bezogen. Allerdings neigen wir dazu, nicht allzu sehr zwischen unseren Herrchen und anderen Menschen zu unterscheiden. Widerstandslos neigen wir dazu, mit jedem anderen Menschen mitzugehen, weswegen es immer wieder passiert, dass einer von uns geklaut oder entführt wird.




Erziehbarkeit

Natürlich wird ein bisschen Geduld benötigt, bis die Jüngsten unter uns die wesentlichste Voraussetzung modernen höflichen Verhaltens erlernt und Stubenreinheit erlangt haben. Da unterscheidet sich der Cavalier King Charles Spaniel nicht von allen anderen Rassen. 

Aber unser unbeugsamer Wille, Euch zu gefallen, macht uns sehr lernwillig. Und unsere Intelligenz fördert unsere Lernfähigkeit. Diese Kombination macht uns zu einer recht einfach zu erziehenden Rasse, die sich auch für Hundeanfänger und ältere Menschen eignet. 

Da aber auch Dein Cavalier ohne Deutschkenntnisse zu Dir kommen wir, ist eine konsequentes Verhalten Deinerseits Voraussetzung, dass wir schnell lernen: Lobe uns immer, wenn wir etwas richtig machen und gebe immer zu erkennen, wenn Dir etwas nicht gefällt. Wichtig ist dabei, dass aber dasselbe Verhalten Deines Cavaliers immer dieselbe Art von Reaktion bei Dir auslöst und er für dasselbe Verhalten nicht einmal gelobt und einmal gestraft wird. 




Kinderfreundlichkeit

Unsere Menschenbezogenheit und verspielte Sanftheit machen uns zu hervorragenden Begleitern und Spielgefährten von Kindern. Wichtig wäre es Deinem Cavalier King Charles Spaniel aber, dass Dein Kind ihm in seiner ungestümen Art nicht wehtut und auch sonst erlernt hat, wie es mit einem Hund umgehen sollte. 

Erst, wenn Du sicher bist, dass Dein Cavalier und Dein Kind sicher gelernt haben, miteinander umzugehen, solltest Du überhaupt erst in Erwägung ziehen, die beiden alleine zu lassen, da wir das im Grunde niemals wirklich empfehlen können. 




Sensibilität

Als Seelentröster zum Tode verurteilter Ex-Königinnen wie Maria Stuart haben wir durchaus einige Sensibilität den menschlichen Stimmungen gegenüber erlangen können. So sind wir auch heute noch fähig, auf Eure Befindlichkeiten einzugehen. Dein Cavalier wird Dich durch seine freudige Verspieltheit von Deinen Sorgen ablenken oder Dich in den kuscheligen Zeitentrösten und Leid so teilen.

Sozialverhalten

Freundlichkeit Hoch
Dominanz Gering
Sozialverträglichkeit Hoch

Freundlichkeit Hoch
Dominanz Gering
Bindung Herrchen Hoch
Erziehbarkeit Hoch
Kinderverträglichkeit Hoch
Sensibilität Hoch
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Was gibt es beim Cavalier King Charles Spaniel im Hinblick auf die Erziehung zu wissen?

Welche rassespezifischen Erziehungsthemen können bei der Haltung des Cavalier King Charles Spaniels aufkommen?

Erziehungsthemen

Beim Cavalier King Charles Spaniel sind zur Zeit keine rassetypischen Verhaltensprobleme, unerwünschtes Verhalten bis hin zu Störungen bekannt.

Dennoch gibt es natürlich immer einzelne Hundeindividuen, die zu ungewollten Verhaltensweisen neigen oder sich gar Problemverhalten aus vielerlei Gründen ausbilden können, so z.B. mangelnde Prägung, Habituation und Sozialisierung, Angststörungen durch negative Erlebnisse und Erfahrungen oder gesundheitlich bedingte Verhaltensauffälligkeiten.

Ferner dürfen etwaige Auswirkungen selektiver Zucht, deren primäres Ziel ein attraktives und spezielles Aussehen ist, nicht außer Acht gelassen werden. Häufig kommt es nämlich bei Rassen, die auch im Zusammenhang mit extremer Zucht und Qualzucht immer wieder genannt werden, zu Persönlichkeits- und Wesensveränderungen, die als Folge gesundheitliche Probleme und Verhaltensveränderungen wie Aggression oder Angst, zeigen. In diesem Zusammenhang wird auch der Cavalier King Charles Spaniel genannt, wie ihr in unserem ergänzenden Artikel "Qualzucht - Wie Hunde unter der Qualzucht leiden" nachlesen könnt, der auf Basis eines staatlichen Gutachten ausgefertigt wurde.

Entscheidend ist dann, frühzeitig einen Experten wie den Tierarzt, Hundetrainer oder spezielle Verhaltenstherapeuten mit dem Problem zu konsultieren, um rechtzeitig die Ursache zu diagnostizieren und Behandlungen bzw. Gegenmaßnahmen einzuleiten.

Erziehungsthemen

    Cavalier King Charles Spaniel - Erziehung & Training
    Wichtige Tipps aus erster Hand vom Hundetrainer!

    Der Cavalier King Charles Spaniel, oft einfach nur als Cavalier bezeichnet, ist eine Hunderasse, die für ihre anhängliche und verspielte Natur, sowie ihr elegantes und majestätisches Aussehen bekannt ist. Mit einer aristokratischen Herkunft aus dem Vereinigten Königreich und ausgeprägtem Charme, haben sich diese Hunde in den Herzen vieler Menschen weltweit einen festen Platz erobert. In ihrer bewegenden Geschichte haben sie die Vorrechte der Königshäuser genossen und sind dank ihrer hohen Anpassungsfähigkeit auch ausgezeichnete Begleiter für moderne Familien in städtischen Umgebungen. Aber was macht diese Rasse so besonders und wie sollten ihre Sozialisation und Ausbildung angegangen werden?

    Sozialisation des Cavalier King Charles Spaniels

    Wenn es um die Sozialisierung des Cavalier King Charles Spaniels geht, ist es wichtig zu beachten, dass diese Hunde ein tiefes Bedürfnis nach Gesellschaft und Interaktion haben. Sie sind äußerst menschenorientiert und leiden unter Trennungsängsten, wenn sie längere Zeit allein gelassen werden. Daher sollte die Sozialisierung bereits im Welpenalter mit vielen positiven Begegnungen zwischen Menschen und anderen Hunden beginnen.

    Grundkommandos

    Beim Training von Grundkommandos zeigt sich der Cavalier als intelligenter und lernwilliger Begleiter. Befehle wie "Sitz", "Platz" oder "Hier" sollten mit Geduld und positiver Verstärkung gelehrt werden. Da diese Rasse jedoch recht sensibel ist, sollte negatives oder hartes Training vermieden werden, da dies zu Angst und Verweigerung führen kann.

    Gehorsamstraining – Leinentraining

    Das Gehorsamstraining ist ein essentieller Teil der Erziehung jedes Cavaliers. Dies beinhaltet einerseits das Erlernen von Regeln und Grenzen im Haushalt, andererseits aber auch das Abrufen und das Verhalten an der Leine. Hier gilt es, konsequent, aber liebevoll zu handeln und gutes Verhalten immer zu belohnen.
    Das Leinentraining ist bei der Cavalier King Charles Spaniel Rasse besonders wichtig, da sie einen starken Jagdinstinkt besitzen. Daher sollte von Anfang an einen sicheren und entspannten Umgang an der Leine geübt werden, um potenziellen Gefahrensituationen vorzubeugen.

    Spiel- und Apportiertraining

    Beim Spiel- und Apportiertraining zeigt der Cavalier schließlich seine verspielte und aktive Seite. Diese Hunde lieben es, ihre Zeit mit Spielzeug, Bällen und anderen Aktivitäten zu verbringen, also verwenden Sie diese für das Training und um die Bindung zu Ihrem Hund zu stärken.

    Was sollten wir sonst noch zu dieser Rasse wissen?

    Der Cavalier King Charles Spaniel (CKCS) kommt aus Großbritannien und ist ein äußerst populärer Alltagsbegleiter für Jung und Alt.

    Wie groß wird ein Cavalier King Charles Spaniel?

    Ein Cavalier King Charles Spaniel wird in der Regel etwa 30 bis 35 Zentimeter groß.

    Wie viel Auslauf benötigt ein Cavalier King Charles Spaniel?

    Ein Cavalier King Charles Spaniel ist eine energiegeladene Rasse und benötigt daher regelmäßige Bewegung. Es wird empfohlen, dass ein Cavalier King Charles Spaniel mindestens 30-60 Minuten Auslauf pro Tag erhält. Dies kann in Form von Spaziergängen, Spielzeit im Garten oder anderen Aktivitäten erfolgen, die es ihm ermöglichen, sich ausreichend zu bewegen und zu spielen. Es ist wichtig sicherzustellen, dass der Hund genügend Bewegung bekommt, um seine körperliche und geistige Gesundheit zu fördern.

    Wie viel wiegt ein ausgewachsener Cavalier King Charles Spaniel?

    Ein ausgewachsener Cavalier King Charles Spaniel wiegt normalerweise zwischen 5,5 und 8 Kilogramm. Es gibt jedoch individuelle Unterschiede, und das Gewicht kann auch von Faktoren wie Geschlecht, Genetik und Aktivitätsniveau abhängen. Es ist wichtig, die Ernährung und Bewegung Ihres Hundes zu überwachen, um sicherzustellen, dass er ein gesundes Gewicht hat.

    Welche Farben kommen beim Cavalier King Charles Spaniel vor?

    Der Cavalier King Charles Spaniel kann in verschiedenen Farben auftreten. Die vier anerkannten Fellfarben bei dieser Rasse sind:

    • Blenheim: Diese Farbvariante zeichnet sich durch eine weiße Grundfarbe mit kastanienbraunen Abzeichen auf dem Kopf und am Körper aus.
    • Tricolor: Diese Farbkombination besteht aus schwarz-weißem Fell mit kastanienbraunen Abzeichen an den Wangen, über den Augen, an den Beinen und am Körper.
    • Black and Tan: Diese Fellfarbe ist schwarz mit kastanienbraunen Abzeichen an den Wangen, über den Augen, an den Beinen und am Körper.
    • Ruby: Dies ist eine einfarbige Variante mit einem satten kastanienbraunen Fell ohne Abzeichen.

    Es ist wichtig zu beachten, dass es auch andere Farbvarianten geben kann, die jedoch nicht vom Rassestandard anerkannt sind. Jeder Cavalier King Charles Spaniel ist einzigartig und kann individuelle Variationen in der Fellfarbe aufweisen.

    Sind Cavalier King Charles Spaniels leicht zu trainieren?

    Ja, Cavalier King Charles Spaniels sind in der Regel leicht zu trainieren. Sie sind intelligente Hunde und haben eine natürliche Neigung, ihren Besitzern zu gefallen. Mit positiver Bestärkung und konsequenter, aber liebevoller Erziehung können sie viele Kommandos und Tricks lernen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass jeder Hund individuell ist und verschiedene Trainingsmethoden unterschiedlich gut funktionieren können. Es ist auch wichtig, das Training früh zu beginnen und kontinuierlich fortzusetzen, um gute Ergebnisse zu erzielen.

    Zusammenfassung

    Als Besitzer eines Cavaliers sollten Sie sich bewusst sein, dass Sie nicht nur einen Hund, sondern ein echtes Familienmitglied erhalten. Diese Rasse benötigt viel Liebe, Aufmerksamkeit und Gesellschaft. Sie benötigen regelmäßige mentale und körperliche Anregung, liebevolles Training und sorgfältige Pflege, um glücklich und gesund zu bleiben. Im Gegenzug gewähren sie Ihnen jedoch eine unermessliche Liebe, Loyalität und Freude.

    Ralf Lügger
    Hundetrainer, Hund-Mensch-Coach, Autor
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    Rassetypische Krankheiten des Cavalier King Charles Spaniels

    Cavalier King Charles Spaniel: Welche Erbkrankheiten, genetischen Belastungsfaktoren und sonstigen rassetypischen Hundekrankheiten können auftreten?

    Erbkrankheiten

    Wie ich oben schon sagte, sind wir aus einer sehr überschaubaren Anzahl an King  Charles Spaniels herausgezüchtet worden, die damals ausgewählt wurden, weil ihre Fänge länger als bei den anderen Charlies waren. Die Nachkommen dieser wenigen Hunde wurden wieder und wieder gekreuzt, um die äußeren Merkmale unserer Rasse herauszuzüchten. Dabei wurden leider auch schon vorhandene Gendefekte der ursprünglichen Charlies weitergeben und durch die inzestuöse Fortpflanzung verstärkt.

    Dabei kamen ein paar Krankheiten heraus, die uns einzigartig machen, weil keine andere Hunderasse diese Krankheiten bekommt. Dazu gehört das Dry Eye / Curly Coat Syndrome. Welpen, die an der stärksten Ausprägung dieser Erbkrankheit leiden, haben ein sehr raues und lockiges Fell, woran sie leicht zu erkennen sind. In der abgeschwächten Form ist das Fell normal, aber die Tiere haben trockene und entzündete Augen. Linderung bringen dann Augentropfen und -salben und, da es sich um einen Autoimmunkrankheit handelt, Immunsuppressiva.

    Auch das Perodic Falling Syndrome gehört dazu. Hierbei handelt es sich um einen genetisch neurologischen Defekt, der einen Cavalier mitten in der Bewegung erstarren und umfallen lassen kann. Es kommt zu Krämpfen, die der Epilepsie ähneln. Jedoch würden wir bei einem Epileptischen Anfall bewusstlos, während wir dies hier bei vollem Bewusstsein erleben. Daher solltest Du in dem Falle beruhigend auf Deinen Cavalier King Charles Spaniel einwirken.

    Die Syringomyelie haben auch andere sehr kleine Hunde, da hier im Schädel zu wenig Platz für Gehirn und freie Flüssigkeiten, die das Gehirn umgeben, ist. Die Flüssigkeit wird dann in Richtung Rückenmarkskanal gedrückt und führt dann ebenfalls zu neurologischen Störungen, die von Kratzen zur Einnahme von Schonhaltungen des Kopfes. Erste Symptome treten meist im Alter von ca. 6 Monaten bis 3 Jahre auf, hin und wieder auch in späteren Jahren.

    Auch unsere Augen sind auf vielfältige Weise anfällig, aber weit verbreitet ist Herzklappeninsuffizienz.

    Sonstige Krankheiten

    Da wir Hängeohren haben, neigen wir ab und an durch Feuchtigkeitsbildung, Dreck, Milben etc. zu Ohrenentzündungen.

    OFA Krankheiten

      Erklärung OFA
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      Welche Aktivitäten eignen sich für den Cavalier King Charles Spaniel?

      Welche Hundesportarten und Alltagsbeschäftigungen eignen sich für den Cavalier King Charles Spaniel?

      Passende Sportarten

      Trotz unserer gesellschaftlichen Stellung und Verpflichtungen sind wir Cavalier King Charles Spaniel dennoch für einige Hundesportarten zu begeisternde Sportsmen und -women. 

      Unserer verspielten Natur kommen die verschiedenen Agilityarten, bei denen es darum geht, über Hindernisse wie Wippen, Tunnel, Hürden oder Balken zu laufen, sehr entgegen. Diese Sportart kannst Du mit Deinem Cavalier King Charles Spaniel in vielen Hundesport Vereinen oder Hundeschulen ausüben. Alternativ kannst Du die Geräte in auf unsere Größe angepassten Modellen kaufen und in Deinem Garten aufstellen.

      Ebenfalls in Vereinen und Hundeschulen auszuüben aber viel besser und leichter in Deinen Alltag zu integrieren sind die Aktivitäten, die die verbliebenen Jagdhundinstinkte ansprechen: Dein Cavalier wird auf alle Nasen-Suchspiele und Nasen-Sportarten stehen.

      Aktivitäten für jeden Tag

      Außerhalb des Hundplatz kannst du deinen Cavalier mit diversen Aktivitäten begeistern, die ihm mit Dir an der Seite viel Spaß bereiten, Auslastung bringen und folglich seine Bedürfnisse befriedigen.

      Eine gute Grundlage sind die täglichen Spaziergänge und Gassirunden, die ihr unterwegs mit kurzen Trainingssequenzen für klassische Gehorsamkeitsübungen oder speziellen Hundetricks anreichern könnt.

      Ferner kommen wir auch im privaten Umfeld um die Schnüffelarbeit nicht herum. Versteckt Gegenstände oder gar Personen, die wir mit unserer Spürnase suchen und finden sollen.

      Apportierspiele begeistern auch alle Spaniel, die bekanntlich ursprünglich abgeschossene Vögel zum Jäger bringen sollten. Da die Vögel häufig im Wasser landeten, sind auch wir tendenziell wasserbegeisterte Hunde, sodass Du das Stöckchen auch gerne mal in eine See werfen darfst.

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      Das sind die Anforderungen für die Haltung eines Cavalier King Charles Spaniels

      Welche Besonderheiten sind im Hinblick auf Haltebedingungen, Zeit- und Kostenaufwand beim Cavalier King Charles Spaniel zu beachten?
      Pflege Hoch
      tägliche Aktivitäten Mittel
      Gassi gehen Mittel
      Erziehung Mittel

      Anforderungen an den Hundehalter

      Stadt, Wohnung und Garten

      Naturferne Paläste und Nähe zu Zivilisation und Hochkultur sind wir seit Jahrhunderten gewohnt. Auch die Nähe zu Menschen und sogar Menschenmengen sind wir gewohnt, sodass uns das Leben in der Stadt weder fremd ist noch ein Stadtbummel als unadäquates Ausführen empfunden wird.

      Kümmerst Du Dich genug spielerisch um Deinen Charlie, und gehst du oft genug mit ihm raus kann er auch in einer kleinen Wohnung ohne Garten leben, obwohl jeder von uns einen Garten als angenehm betrachten würde.

      Erziehung, Gassi und Beschäftigung

      Kommt Dein Cavalier als Welpe zu Dir, wird es Deine Geduld herausfordern, ihn stubenrein zu bekommen, aber das ist bei jeder Rasse der Fall. Die weiterführende Ausbildung wird Dein Cavalier King Charles Spaniel lernwillig und -fähig annehmen. Auch wenn wir uns für jeden Menschen, egal, ob er in einem Single- oder Familienhaushalt lebt, alt oder jung ist, Mann oder Frau, hundeerfahren oder nicht, solltest Du dennoch eine Hundeschule zur Sozialisierung des Welpen aufsuchen. Auch kannst Du hier einige Tricks in der Hundeerziehung lernen, z. B. das richtige Timing in Punkto Lob und Tadel anzuwenden.

      Da wir aber generell einfach zu erziehen sind, sollte sowohl der Zeit- als auch der Kostenaufwand überschaubar sein. Das hängt allerdings auch davon ab, welchen Abschluss Du Deinen Charlie erreichen lassen möchtest: Soll er die Begleithundeprüfung ablegen und danach auf Turnieren Hundesport wie Agility, Obedience oder possierliche aber für Hunde anspruchsvolle Sportarten wie Trick-Dogging oder Dog-Dance machen? Wenn ja, steigen Zeit- und Kostenaufwand.

      Möchtest Du Deinen Cavalier in rein privatem Umfeld und frei von Terminen auslasten, solltest Du ausreichend Zeit für Spaziergänge und Spielphasen erübrigen. Hier bieten sich von Natur aus alle unsere feine Nase oder unseren Apportierwillen ansprechenden Spielchen an. Einfaches Fangen spielen rockt aber auch.

      Pflege, Futter und Gesundheit

      Im Grunde sind fitte Jungs und Mädels, mit denen man Pferde stehlen kann und bei dem die zu kaufenden Futtermengen gering und die Arztkosten normal sind. Voraussetzung ist natürlich, dass Dein Cavalier King Charles Spaniel keine der weiter oben aufgeführten Krankheiten ereilt. Wenn das so ist, ist das für ihn sicherlich schlimmer als für Dich, aber es wird, wenn Du an Deinem Charlie hängst, weder emotional, noch zeitlich oder finanziell spurlos an Dir vorübergehen. 

      Was unsere Pflege angeht, sind schon ein paar Dinge zu beachten, aber nicht zu viele. 

      Fangen wir bei den flauschigen Schlappohren an. Hinter denen werden die Gehörgänge nicht optimal belüftet. Keine Sorge, das Schicksal teilen wir mit allen Hunden, die behangene Ohren haben und das stellt auch kein Problem dar, wenn Du sie regelmäßig auf Verunreinigungen aller Art überprüfst und sie sauber hältst. Dann treten mit hoher Wahrscheinlichkeit erst gar keine Entzündungen auf. Die Verunreinigungen können aus Ohrsekret, Haarrückständen, Fremdkörperchen wie Getreide- oder Grasteile aber auch aus Parasiten wie Milben bestehen. 

      Am besten reinigst Du die mit Fell bewachsenen Teile des Ohres so, wie ich es gleich noch für den Rest des Fells beschreibe und die nicht mit Fell bewachsenen Teile so, wie die Augen.

      Diese solltest Du, falls Dein Spaniel morgens noch getrocknete Tränen, also Sand, in den Augen hat, mit einem weichen, feuchten Tuch vorsichtig reinigen. Am besten verwendest Du statt Wasser eine in jeder Zoohandlung erhältliche Augenreinigungslösung. 

      Viel Aufmerksamkeit solltest Du auch der Bekleidung, also den langen, flauschigen Fell Deines Gentle-Spaniels widmen, das dazu neigt, unschöne Knoten und Verfilzungen zu bilden, die dann nur noch durch die Radikalkur des Haareschneidens gelöst werden können. 

      Außerdem werden alle Arten von Warmblütern und damit auch alle Hunderassen inklusive uns Cavalieren, die sich in der feucht-warmen Frühlings-, Sommer- und Frühherbstzeit in der Natur, und damit meine ich schon eine etwas höhere und nicht wöchentlich gemähte Rasenfläche, bewegen von Zecken und Milben, die gerade in unserem Fell hervorragende Verstecke finden, geradezu zum Fressen geliebt.

      Dagegen hilft nur, dass Dein Cavalier-Welpe früh an intensives Kämmen und Bürsten gewöhnt wird, da Du das zwei- bis dreimal in der Woche intensiv machen solltest. Hierbei solltest Du Dich vorsichtig aber intensiv bis zur Haut vorarbeiten. Besser ist es, auf eine Bürsten-und-Kämm-Session in der Woche zu verzichten, die übrigen aber korrekt zu machen. Bei der Gelegenheit kannst Du auch nach Parasiten Ausschau halten. 

      Solltest Du eine Zecke finden, kannst Du sie mit in jedem Zoohandel angebotenen Zeckenzangen, -schlaufen oder metallenen -pinzetten entfernen. Ich persönlich bevorzuge die letztgenannte, da sich damit sehr präzise arbeiten lässt. Aber Vorsicht in Augennähe: Die Dinger sind scharf und bei einer unkontrollierten Bewegung Deines Charlies kann es zu Augenverletzungen kommen. 

      Auch solltest Du nicht das Gebiss vergessen. Mit zirka einem halben Jahr verlieren wir die Milchzähne. Manchmal fallen aber nicht alle aus, das müsste Dir auffallen, damit sie vom Tierarzt gezogen werden können. Andernfalls drohen auch Deinem Spaniel Entzündungen.

      Alle Hunde, so auch wir, bilden Zahnstein. Dagegen kannst Du spezielle Kauknochen geben, solltest aber die Bildung im Auge behalten und, falls er zu viel wird, ärztlich entfernen lassen. Andernfalls, Du ahnst es, droht eine mit Zahnverlust endende Parodontose.

      Anforderungen an die Umgebung

      Stadttauglichkeit Hoch
      Platzbedarf Wohnung Gering
      Platzbedarf Garten Gering

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