Hundetraining

Was ist Hundetraining?

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Zuletzt aktualisiert am: 7.2.2023

Ein Golden Retriever springt durch ein Hindernis beim Agility Ausschnitt.jpg
Synonyme
  • dogtraining
  • Training

Mit Hilfe von Hundetraining, werden mit verschiedenen Trainingsmethoden einem Hund diverse Trainingsinhalte vermittelt, gelehrt, beigebracht und folglich spezifisches Verhalten aufgebaut. Ebenso dient Hundetraining dazu, unerwünschte Verhaltensweisen zu korrigieren, modifizieren und löschen.

Durch das Hundetraining kann der Mensch beabsichtigte Verhalten wie beispielsweise Grundkommandos des Gehorsams (Sitz, Platz, bleib, Hier, Komm, Fuß etc.) durch Trainingsübungen Schritt für Schritt ins Verhaltensrepertoire des Hundes aufbauen und erwünschte Verhaltensweisen damit gezielt fördern. Aber auch Verhaltensprobleme lassen sich nach Identifizierung der Ursache, mittels Hundetraining planbar und zielgerichtet abbauen und sogar gänzlich mit Geduld auslöschen.

Soll der Hund demnach erzogen werden, damit er ein Grundgerüst an Regeln und Grenzen erhält, mit seiner Umwelt möglichst konfliktfrei und angemessen interagiert, von seinem verantwortlichen Halter/Hundeführer gehorsam, führig, folgsam und folglich kontrolliert im Hundealltag geführt werden kann, so wird im Rahmen seiner Hundeerziehung auf die unterschiedlichen Formen des Hundetrainings zurückgegriffen.

Ebenso braucht es die diversen Hundetrainingsmethoden, um besondere Fähigkeiten und Fertigkeiten zu erlernen, damit der Hund in Bereichen wie dem Hundesport oder bei den möglichen Verwendungen als Arbeits- und Gebrauchshund, erfolgreich die damit verbundenen Aufgaben umsetzen kann.

Wir wollen anhand von einigen Beispielen aufzeigen, wo Hundetraining zu erstaunlichen Leistungen im normalen Alltag, auf dem Hundeplatz und bei der Umsetzung spezieller Aufgaben beiträgt:

  1. Sitz bis zur Freigabe des Napfes bei der Fütterung

    Der Hund soll so erzogen werden, dass das Fütterungsritual immer nach einem erlernten Muster abläuft.

    Der Hundebesitzer wünscht, dass sein Hund während der Zubereitung auf seinem Platz kontrolliert verweilt. Dies erfordert vom Hund einen Kraftakt, denn ihm läuft bereits beim Anblick seines Fressens, das Wasser im Maul zusammen. Mitunter so stark, dass er sabbert. Diese Kontrolle wird durch den individuellen Aufbau der Impulskontrolle und Frustrationstoleranz ermöglicht. Natürlich mit den nötigen Trainingsinstrumenten.

    Ferner soll der Hund an seinem Platz im Sitz bis zur Freigabe zum Fressen verharren. Auch dieses Verhalten will gelernt sein. Es braucht dafür das Element "Sitz" aus dem Grundgehorsam, sowie ein einstudiertes Freigabesignal mit dem der Besitzer seinem Hund die Freigabe über seinen Napf und den Start des Fressvorgangs erlaubt. Auch diese Inhalte werden allesamt in kleinen Schritten mit Hundetraining geübt, bis das erwünschte Verhalten und der gesamte Verhaltensablauf, sicher sitzt.

  2. Umsetzung von Aufgaben beim Agility

    Wie sonst könnte der Hund beim Agility durch seinen Hundeführer angeleitet und zur korrekten Ausführung des nächsten Hindernis im Parcours, mit entsprechend aufgebauten Kommandos zur Umsetzung aufgefordert werden. Auch wenn Hunde äußerst intelligent und begabt sind, braucht es in diesem Beispiel eine klare Anleitung bzw. vorab das nötige Hundetraining und erlernte Routine, um erforderliches Verhalten situativ richtig zu zeigen.

  3. Das Abrichten zum Jagdhund

    Nicht anders sieht es auch z.B. bei Jagdhunderassen aus, die für den Einsatz im Revier entwickelt und gezüchtet wurden. Sie bringen von Haus aus je nach angestrebtem jagdlichem Arbeitsbereich, bestimmte Anlagen, Fähigkeiten und Fertigkeiten mit. Diese rassespezifischen Voraussetzungen qualifizieren sie, eine Jagdhundeausbildung mit abschließender Brauchbarkeitsprüfung zu durchlaufen. Um fit fürs Revier und die anstehende Tauglichkeitsprüfung zu sein, benötigt es was? Richtig, Hundetraining. Denn mit geeigneten Trainingsmaßnahmen werden die veranlagten Vorgaben dann für den Praxiseinsatz weiter gefördert und ausgebaut, um zielgerichtet bestimmte Verhaltensweisen beim Jagdeinsatz nach erteilter Erlaubnis auszuführen. Sprich, hier wird die jagdliche Passion in Verbindung mit den natürlich angelegten und mittels Hundetraining aufgebauten Verhalten kontrolliert ausgelebt, um einen spezifischen Arbeitsauftrag im Sinne des Jägers und Jagderfolgs umzusetzen. Dabei bewegt sich der Hund in einem festen Rahmen von Regeln und Grenzen. Funktioniert dies wunschgemäß, so darf der Rassevertreter der Jagdhunderasse nach bestandener Prüfung sich ausgebildeter Jagdgebrauchshund schimpfen und von seinem Jäger im Jagdrevier geführt und eingesetzt werden.

  4. Ausbildung zum Assistenzhund

    Wie hilfreich ist es doch, wenn der eigene Hund mit entsprechendem Hundetraining in die Lage versetzt wird, seinen gehbehinderten Menschen bei der Bewältigung alltäglicher Aufgaben zu unterstützen. Beispielsweise den Lichtschalter auf Kommando an- und auszumachen oder die Pantoffeln für Herrchen/Frauchen aus dem Flur zu holen.

    Ebenso können sich sehbehinderte Menschen glücklich schätzen, dass Hunden besondere Fertigkeiten antrainiert werden können. Denn so behält die hilfsbedürftige Person ein Stück weit ihre Selbständigkeit und eigenständige Mobilität. Der Hund wird als ausgebildeter Blindenführhund seinen Menschen stets sicher durch den öffentlichen Raum führen und vor jedweder Gefahr bewahren. Muss die Straße überquert werden, so hält der Hund bei Rot an der Fußgängerampel. Schaltet dies auf Grün, so geht es weiter und sein Partner kommt sicher auf die gegenüberliegende Straßenseite. Auch dies ist nur mit dem nötigen Hundetraining möglich.

  5. Erlernen von Hundetricks und Kunststücken

    Sowohl beim Trickdog als auch dem Dogdance, werden dem Hund mit gezieltem Hundetraining spezifische Verhaltensweisen beigebracht.

    Soll der Vierbeiner Männchen machen und sich um die eigene Achse auf den Hinterbeinen zu drehen? So kann dies mit Training aufgebaut und erlernt werden.

    Ferner kann der Fellnase mit etwas Übung das Jonglieren eines Balls auf dem Nasenrücken als besonderes Kunststück mit Hundetraining angelernt werden.

    Ein weit verbreiteter Einstieg in Sachen Hundetrick, ist das "Pfötchengeben" auf Kommando. Auch hierzu benötigt man das richtige Training, um das angestrebte Verhalten auf Wunsch zuverlässig abzurufen.

Will man also erreichen, dass der Hund perspektivisch zuverlässig bestimmtes Verhalten zeigt, wird auf unterschiedliche Trainingsmethoden mit festen Trainingszielen beim Hundetraining zurückgegriffen. Dabei wird ein angestrebtes Verhalten als Trainingsziel ins Auge gefasst. Von diesem Ausgangspunkt gilt es nun mit Hundetraining dieses aufzubauen. In dieser Lernphase wird das erwünschte Verhalten bei korrekter Ausführung immer wieder verstärkt, durch Wiederholung stetig geformt und verfestigt bis es am Ende des Lernprozesses sicher sitzt und wunschgemäß gezeigt wird. Einmal das Verhalten angelegt und aufgebaut, muss es immer wieder trainiert, abgerufen und wiederholt werden, damit dieses mangels Anwendung nicht wieder sukzessiv verlernt wird, sondern hingegen eine Routine aufbaut.

Wir wollen an dieser Stelle nicht tiefer auf die Komplexität und unterschiedlichen Lern-/Trainingsmethoden des Hundetrainings im Detail eingehen, wollen aber auf unseren dreiteiligen Leitartikel zur Lektüre ermuntern:

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