Hunde die bellen, beißen nicht?

Ist dem so? Gibt es Hunde, die eher beißen, als andere?

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Zuletzt aktualisiert am: 10.6.2021

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Jeder Hundewelpe muss schon ganz früh lernen, dass er nicht einfach zubeißen darf.

Der junge Hund benötigt Regeln und Grenzen für sein zukünftiges Hundeleben.

Der Grundstein hierfür muss zeitig in den frühen Entwicklungsphasen der Welpen während der Welpenaufzucht gelegt werden.

Hier bekommt er beigebracht, wie er mit Menschen und anderen Tieren umzugehen hat. Er wird sozialisiert, lernt immer mehr wichtige Inhalte für sein Sozialverhalten, damit er sich sozialverträglich seinen Gegenübern und Rudelmitgliedern verhält.

Dabei spielt auch unter anderem die Beißhemmung eine wesentliche Rolle in der Erziehung und Ausbildung des Hundes.

Kurzum, die Welpen und Hunde müssen eine grundsolide Basisausbildung erhalten und dabei lernen, dass sie durch ihr Beißverhalten, Menschen und anderen Tieren, Schaden zuführen.

Schlussendlich sind wir Halter also dafür verantwortlich, den Hunden die richtige Erziehung mitzugeben, damit die Beißhemmung möglichst hoch ist und nur in äußersten Fällen ihr Gebiss und die Zähne (link) zur Verteidigung einsetzen.

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Jeder Hund ist ein Individuum mit eigenem Wesen & vielfach geprägt vom Halter

Kennt man einen Hund beim Aufeinandertreffen nicht, so lässt sich schwer in seinen Kopf hineinschauen. Etwas Vorsicht ist immer gut.

Der Hund hat eine individuelle Beißhemmung und Beißverhalten

Wer kennt den Spruch nicht: Hunde die bellen, beißen nicht.

Ist dies ein Trugschluss und eine gerne zitierte Floskel ohne Inhalt? Oder sind alle Hunde durch Hundetrainer und Hundeschule derart gut mit der entsprechenden Hundeerziehung ausgebildet, dass bei allen Hunderassen und Hunden gleichermaßen die Latte ihrer individuellen Beißhemmung irre hoch ist. Vermutlich ist dem nicht so.

Denn das Beißverhalten ist bei jedem Hund anders, da Hundewelpen generell keine angeborene Beißhemmung haben und die Kontrolle über ihren Biss durch Erziehung und verschiedene Maßnahmen beigebracht bekommen müssen. Dies fängt beim Spielen unter den Wurfgeschwistern an, hinzu kommen die erzieherischen Inhalte, die durch die Elterntiere vermittelt werden. Weiters geht es dann mit den Ausbildungsschritten während des Umgangs mit den Welpen zunächst durch den Züchter, auf denen aufbauend die zukünftigen Besitzer direkt nach Übergabe des Welpen idealerweise tagtäglich in den bedeutenden Phasen der Welpenentwicklung weitermachen. Zudem werden während den Zusammentreffen mit Artgenossen, beginnend in der Welpenschule, beim Lernen der Elemente des Sozialverhalten und Ausleben des Spielverhaltens im Rudel, die Bildungsmaßnahmen weiter ausgeformt. Sprich, Welpen und Hunde bringen sich wichtige Lehren in diesem Bezug selber bei, durch Aufzeigen von Regeln und Grenzen. So stoppen z.B. Welpen bei zu harter Gangart eines der Wurfgeschwister sofort mit dem Spielen, entziehen dem "Täter" damit die positive Aktivität (Spiel), zeigen ihrem Geschwister damit, bis hierhin und nicht weiter, was einer Maßregelung gleichkommt.

Kurzum: Es kommt also bei Hunden darauf an, wie der Welpe bei der Welpenaufzucht in Sachen Beißhemmung geschult wurde. Da dies für sein weiteres Hundeleben natürlich einen enormen Stellenwert einnimmt, raten wir euch unseren ergänzenden Artikel "Die Beißhemmung bei Welpen und Hunden" zu lesen.

Des Weiteren hängt das jeweilige Beißverhalten oft stark von der Situation ab.

Bei dem einen ist die Beißhemmung von Grund auf sehr hoch, da dessen Wesenseigenschaften und die jeweilige Hundepersönlichkeit dies so mitbringt. Andere Hunderassen und Hunde sind dagegen deutlich anders drauf und eine zuverlässige Einschätzung zu deren Beißverhalten zu geben ist äußerst schwer.

Ferner kennt man nie die bisherige Historie des Hundes, was er alles so erlebt hat und vielleicht deshalb sich in Momenten, in denen er sich bedrängt und bedroht fühlt, schneller zubeißt als ein selbstbewusster und ausgeglichener Artgenosse.

Vielleicht versteht man auch klare Signale von Drohgebärde des Hundes nicht und unterschreitet seine Individualdistanz oder klare Grenzen seines Reviers, wodurch er nach eindeutigen Warnungen keine Alternative mehr sieht, als den Eindringling zur Raison zu rufen und notfalls unter Einsatz seiner Zähne sich oder das Revier zu verteidigen. Hier raten wir euch zur weiteren Veranschaulichung unseren Artikel über Hüte- und Hirtenhunde zu lesen, da Hirtenhunde, die für den Herdenschutz eingesetzt werden, für die Sicherheit des Reviers und der Herdentiere zuständig sind und für ihr Leben garantieren sollen. Und dies werden diese Hunde notfalls mit aller Konsequenz, unter Einsatz ihrer Waffen und der ausgeprägten Raubwild- und Raubzeugschärfe nachdrücklich tun, denke man nur an notwendige Konfrontationen mit Wölfen.

Gleiches gilt für eingesetzte Schutzhunde, die gezielt ausgebildet und z.B. für das Bewachen und Beschützen von gewerblichen Grundstücken verwendet oder auch von Behörden wie Polizei oder Zoll als Diensthunde geführt werden, die im Ernstfall Täter stellen sollen und dafür wenn nötig auf Befehl auch ihr Gebiss einsetzen. Hier spricht man von sogenannter Mannschärfe.

Ein abgerichteter Jagdhund, der z.B. als Erdhund für die Fuchs- oder Dachsjagd eingesetzt ist und das flüchtende Wild ggf. in den Bau verfolgen, stellen und gezielt bedrängen soll, um durch beherztes Angreifen den Bau zu sprengen, sprich das Wildtier durch sein tun dazu zu bringen, den Bau wieder zu verlassen, muss beim direkten Wildkontakt seine Zähne als Waffe nutzen. Dies bezeichnen Fachleute als Wildschärfe.

Es kann aber auch durchaus vorkommen, dass ein Hund zuschnappt, wenn er berührt wird, da er an dieser Stelle beispielsweise eine Verletzung hat und sich von dem zusätzlichen Schmerz der Berührung schützen will und seinem Gegenüber begreiflich machen möchte, dies sein zu lassen.

Zu guter Letzt wollen wir auch noch auf mögliche Auseinandersetzungen zwischen Hunden verweisen, wo wir beim Sozialverhalten verschiedene Formen des Aggressionsverhaltens finden, das in letzter Konsequenz ebenfalls zu Beißverhalten im Offenen Konflikt führt.

Kurzum, die Motivation zu beißen, kann sehr unterschiedlich sein.

So kann das Beißen durch gezielte Trainingsmaßnahmen antrainiert und situativ zielgerichtet abgerufen werden, oder Gegenstand und Verhalten bei einer speziellen Verwendung sein, aber auch fest verankert und wesensseitig veranlagt sein, da z.B. psychische Störungen vorliegen.

Hinzu kommt, dass in der Regel das Problem nicht vorne an der Leine läuft, sondern am anderen Ende.

Viele Hunde werden durch individuelle Haltebedingungen und tagtäglich negative Erlebnisse, inklusive Misshandlungen, Schlägen, psychischem Terror und bewusster Isolation, gezielt zu gefährlichen und aggressiven Hunden manipuliert.

Dies kann sogar soweit gehen, dass Hunde dahingehend missbraucht werden, mit dem Ziel ihr Aggressivitätspotential maximal zu erhöhen, um sie bei Hundekämpfen einzusetzen oder als lebenden Waffen an der Seite zu halten.

Leider führen unsachgemäße Haltung von sogenannten Kampfhunden/Listenhunden, immer wieder zu schrecklichen Unglücken, bei denen z.B. spielende Kinder im eigenen Garten angefallen, schwer verletzt oder gar getötet werden.

Genau deshalb greift der Gesetzgeber an dieser Stelle mit seinen Hundegesetzen und Hundeverordnungen ein.

Alle Bundesländer führen besondere Rechtsvorschriften zum Halten, Führen, Züchten, Handeln und Weiterveräußern sowie Erziehen und Ausbilden von gefährlichen Hunden, Kampfhunden und Listenhunden. So ist es strengsten verboten, Hunde gezielt dahingehend zu erziehen oder bearbeiten, mit der Absicht deren Aggressivität zu steigern.

Die Gesetze sind allesamt von Bundesland zu Bundesland auf Grund des Föderalismus sehr unterschiedlich.

Dennoch ist es die Pflicht jedes einzelnen Hundehalters und etwaigen Hundekäufers, sich über die detaillierten Gesetze zu informieren, da hier unter anderem Leinenpflicht, Maulkorbzwang, Hundeverbotszonen etc. geregelt sind und besondere Bedingungen für vorgenannte Hunde gelten. Einige Bundesländer gehen sogar soweit, dass manche Hunde, Hunderassen und Kreuzungen generell verboten sind, oder aber nur nach vorheriger Erlaubniserteilung unter verschärften Regeln angeschafft, gehalten und geführt werden dürfen.

Des Weiteren ist es auf Bundesebene sogar grundsätzlich laut Hundeverbringungs- und Einfuhrbeschränkungsgesetz (HundVerbrEinfG), die Einfuhr von Kampfhunden/Listenhunden nach Deutschland verboten.

Um euch einen Überblick zu verschaffen, wie die Situation in den einzelnen Bundesländer aussieht und welche Hunderassen, Hunde und Kreuzungen zu den sogenannten Kampfhunden, Listenhunden und gefährlichen Hunden gehören, haben wir alle Gesetze recherchiert und für euch in unserem Leitartikel "Die private Hundehaltung in Deutschland" umfassend aufbereitet.

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Alltagssituationen zwischen Mensch & Hund

Weiß man, wie man sich einem Hund gegenüber verhalten muss, hat man schon die halbe Miete. Hinzu braucht es qualifizierte Hundeerziehung.

Allgemeines Hundewissen, Verhaltensregeln und Hundeerziehung

Wenn wir als Spaziergänger unseren täglichen Weg laufen und wir keine erfahrenen Hundehalter sind, wird uns beim Anblick des einen oder anderen Hundes und/oder Hunderasse, die uns dabei begegnet, etwas mulmig.

Sollte man selbst kein Hundebesitzer sein und ansonsten relativ wenig Berührungspunkte mit Hunden haben, ist dies aus teilweise Unwissenheit, aber auch durch viel negative Schlagzeilen und Gerede, zu verstehen. Es bestehen eben einige Vorurteile, aber auch berechtigte Einwände.

Unterstützung erhalten diese Gedanken durch die vielen Vorfälle mit sogenannten Kampfhunden und Listenhunden.

Regelmäßig kann man von Beißattacken lesen, bei denen die Hunde durch ein aggressives Beißverhalten auffallen und Menschen oder Tiere zum Opfer werden.

Beschäftigt man sich tiefer mit den Ereignissen, so muss man regelmäßig die unvorstellbaren Haltebedingungen vernehmen, in denen die Hunde leben müssen, drangsaliert werden, nie eine vernünftige Hundeerziehung erhalten haben und von Menschen gehalten werden, die vollkommen unqualifiziert sind und sich vielfach nicht als Halter bestimmter Hunde und Hunderassen schlichtweg eignen.

Nicht umsonst behält sich der Gesetzgeber in einigen Bundesländer vor, eine eigehende Prüfung der Eignung des potentiellen Hundehalters vor Kauf/Anschaffung von Hunden mit erhähtem Gefährdungspotential, Kampfhunden und Listenhunden vorzunehmen und bei einer Genehmigung, diese nur unter verschärften und jederzeit widerrufbaren Bedingungen, zu erteilen.

Alle Einzelheiten hierzu, was die Kampfhundeproblematik angeht, welche Rassen dazu gehören und wie die jeweiligen länderspezifischen Bedingungen ausschauen, erfahrt ihr zur weiteren Lektüre in diesem Magazinartikel.

Zurück zu den Alltagsgeschichten, die vielen Menschen beim Zusammentreffen widerfahren:

Beim Anblick eines Dobermanns oder Rottweilers, die eventuell auch nicht angeleint sind und schnurstracks auf den Spaziergänger zusteuern, können sicherlich je nach Persönlichkeit einen Kloß im Magen erzeugen und die Knie weich werden lassen. Kommt hinzu, dass der Spaziergänger in seinem bisherigen Leben eine schlechte Erfahrung mit Hunden gemacht hat, dann ist eine potentielle Verängstigung durchaus nachzuvollziehen. Hieraus können sich enorme Traumata ausbilden, wie ihr in unserem Artikel "Angst vorm Hund? Was ist zu tun?" nachlesen könnt.

Wer kennt schon nicht die Geschichte mit dem Postboten, die immer wieder als Beweis für etwaige Beißsucht, Beißverhalten und Aggressivität von Hunden, egal welcher Hundegattung, ob Rassehund, Hybridhund oder Mischlingshund sie angehören, herhalten muss.

Oder die allgemein übliche Ansage an Kinder, sobald ein Hund anwesend ist: Lauf nicht weg, sonst beißt er!

Sicherlich sollte jede Person, die mit einem unbekannten Hund zusammenstößt, sich zunächst ruhig und besonnen verhalten, ihn nicht einfach ungefragt anfassen oder zielgerichtet auf ihn zusteuern, wodurch er sich durch das unterschreiten seiner Individualdistanz, bedrängt oder bedroht fühlen könnte. Alternativ ist es denkbar, dass der Hund sich erschrickt und/oder durch zu offensive Bewegungen zu einer Reaktion oder unerwünschten Verhalten animiert wird.

Oftmals ist es schlichtweg ein falsches Verhalten von uns Menschen, dass zu einem vermeintlichen aggressiven Verhalten oder Beißen eines Hundes führt. Oft fühlt sich der Hund provoziert und damit könnte es trotz erlernter Beißhemmung durch Missverständnisse in der Kommunikation Hund/Mensch und Fehleinschätzung bei der Beurteilung des Ausdrucksverhaltens des Hundes, zu Beißvorfällen kommen.

Trotz aller denkbaren Gründe, wollen wir das Thema Hunde und Beißverhalten nicht verharmlosen. Denn, leider gibt es eine Vielzahl an Ereignissen, bei denen Menschen und Tiere Bissverletzungen davontragen.

Besonders erschreckend ist dies, wenn Kinder davon betroffen sind. Daher ist es enorm wichtig, die Verantwortung als Erwachsener und Erziehungsberechtigter der Kinder bewusst und entsprechend aufmerksam bei Aufeinandertreffen mit Hunden, zu sein. Hier kann man generell vorsorglich den Kindern hilfreiche Benimm- und Verhaltensregeln aufzeigen und damit aktiv seinen Beitrag leisten, um mit den geeigneten Umgangsformen, die Risiken zu minimieren. Wir haben auf Grund der Sensibilität und außerordentlichen Bedeutung für ein gutes und sorgsames Miteinander Kind/Hund, unseren Beitrag "Goldene Regeln für Kinder beim Umgang mit einem Hund" für euch bereitgestellt.

Zudem ist es eine der Hauptaufgaben als Hundehalter dafür zu sorgen, dass der Welpe/Hund mit den richtigen Trainingsmaßnahmen, ausreichend erzogen und ausgebildet wird. Wir haben als Halter die Pflicht alles dafür zu tun, dass wir den Hund stets beaufsichtigt halten, um jederzeit situativ auf ihn einwirken können, um ihn unter Kontrolle zu halten.

Sprich, als Halter gehört es zu unserer Aufgabe, dass wir den Hund im Griff haben.

Eine grundsolide Basisausbildung ist dabei unerlässlich, damit höchstmögliche Gehorsamkeit des Hundes gewährleistet ist.

Grundbefehle wie Sitz, Platz, Fuß, Hier, Komm, Aus, Leinenführigkeit, Freifolge, gesicherte Abrufen, Impulskontrolle etc. sind quasi ein Muss im Repertoire des Hundehalters und des entsprechenden Hundes. Denn es sorgt für Sicherheit beim Halten und Führen des Hundes im öffentlichen Raum, also trägt es zum Schutz für alle Menschen und Tiere bei.

Diese vorgenannten Lerninhalte wirken im Alltag eng zusammen, was wir in unserem Magazinbeitrag "Führung - Freifolge - Hund-Mensch-Bindung, der sichere Rückruf und die Konditionierung – wie hängt das alles zusammen?" eingehender verdeutlicht haben.

Sind wir gleichzeitig Hundebesitzer und Eltern von Kindern, stehen einige wichtige Trainingsmaßnahmen für einen geeigneten Umgang Kind/Hund auf dem Programm. Beide Seiten müssen aneinander gewöhnt werden, sich kennenlernen und das Gegenüber studieren, damit sie die jeweilige Persönlichkeit besser einschätzen können und etwaiges Verhalten anpassen. Oberstes Gebot sind hierbei klare Regeln und Grenzen, sowohl für die Kinder wie auch den Hund. Man darf nie vergessen, dass es sich schließlich immer noch um ein Tier handelt, das zwar domestiziert ist, dennoch ureigene Instinkte, Verhaltensweisen und sehr unterschiedliche Wesenseigenschaften mitbringt.

Daher liegt eines der Hauptprobleme, das immer wieder zu Beißunfällen führt, in der Unwissenheit über das allgemeine Hunde- und Ausdrucksverhalten, denn häufig verhalten wir Menschen, ob Erwachsene oder Kinder, uns einfach unangemessen.

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Was ist der Schlüssel zum Erfolg?

Aufklärung & Hundeerziehung sind der richtige und einzige Weg.

Wissen vermitteln, Unwissenheit bekämpfen und Hunde ausbilden

Wenn die Anzahl der Bissverletzungen und Beißereignisse sich reduzieren sollen, muss man an der Ursache arbeiten.

Das wichtigste Element ist hierbei eine vernünftige und nachhaltige Aufklärung.

Hier würde es Sinn machen aus verschiedenen Kanälen die Aufklärung über Hunde und Hundeverhalten zu steuern.

Prinzipiell stehen die meisten Deutschen den Hunden als Tiere sehr offen gegenüber. Das ist gut so. Eine gute Grundvoraussetzung, um bei der Aufklärung systematisch vorgehen zu können.

Warum also nicht Kindern in der Schule mehr zum Umgang mit Hunden beibringen und was diese Tiere so alles auszeichnet. Wäre doch im Hinblick auf den Biologieunterricht, Sozialkunde etc. eine gute Idee.

Gleiches gilt natürlich auch im Hinblick auf erwachsene Menschen, für die es lohnen würde, mehr im Alltag über Hunde in den Medien zu berichten, schließlich handelt es sich mit der Spezies Katzen, um Deutschlands meistverbreitete Haustierarten.

Weiterhin spielt auf Seite der Hundehalter die Hundeerziehung eine signifikante Rolle, als auch das Führen des Hundes gemäß geltender Haltevorschriften und Verhaltensregeln, die ihr in unserer Hunde-Etikette findet.

Ist jeder Hund und Welpe von klein an vernünftig geprägt, habituiert, sozialisiert, erzogen und ausgebildet worden und in Händen eines Hundehalters, der seiner Verantwortung, Fürsorge und Verpflichtung bewusst ist, dann würden wir uns vermutlich deutlich weniger über das Beißverhalten, Beißhemmung und sonstiges aggressives Verhalten unterhalten müssen.

Leider werden aber allzu oft in den ersten Wochen des Einzugs des kleinen Welpen die Fehler begangen, dass der Welpe mit seinen scharfen Krallen und spitzen Zähnen, ständig an den Kindern, Eltern und Mobiliar zerren, beißen und kratzen darf. Entsprechend sehen die meisten Familienmitglieder und viele Gegenstände in diesen ersten Wochen aus. Sie sind gezeichnet von den Kämpfen mit dem Hundewelpen.

Die Welpen kennen das Herumtollen und Spielen aus den gemeinsamen Tagen mit den Geschwistern, das sie schließlich mindestens 8 Wochen in ihrem Wurf untereinander ausleben durften. Dabei bekommen die Welpen aber untereinander sofort angezeigt, wenn es dem einen oder anderen Welpen zu viel ist und es werden Grenzen gesetzt. Auch das Muttertier wird bei zu grobem Verhalten dazwischen gehen, den jeweiligen Welpen maßregeln und zur Räson bringen.

Zuhause wird das Verhalten als süß, knuffig und vollkommen normal akzeptiert und keiner ist sich bewusst, was sich im Wesen des Welpen verfestigt und Verhaltensweisen aufbauen. Am Ende wird durch Unerfahrenheit und Unwissenheit ein Verhalten antrainiert, was sich später mit einer tieferen Beißhemmung verankern könnte. Sprich die Hemmschwelle könnte tiefer liegen, wenn es zu unbequemen Situationen mit Artgenossen oder Menschen kommt und der Hund schneller zubeißen, als wenn er eine sehr ausgeprägte Beißhemmung antrainiert bekommen hat.

Was wollen wir damit sagen: Eine natürlich angeborene Beißhemmung kennt der Welpe nicht und je mehr ihm zugestanden wird, desto schwieriger wird es, das Verhalten wieder in die richtigen Bahnen zu lenken und zu korrigieren. Dies kann zu Verhaltensproblemen führen. Wir Halter sind also ab dem Tag des Einzugs gefragt, für den Welpen verantwortlich und müssen die Regeln und Grenzen aufzeigen, die bis dato von Muttertier und Geschwistern aufgestellt wurden. Denn keiner wünscht sich doch einen Hund, der eine tiefe Beißhemmung aufweist, bei Konfrontationen zu Beißen und Schnappen neigt und damit Ärger und Sorgen bereitet.

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Wer könnte in die Aufklärung über das Verhalten von Hund im Kontext zum Mensch eingebunden werden?

Angefangen bei Verbänden, über Schulen bis zu den Eltern. Viele Wege führen nach Rom.

Je mehr Menschen & Institutionen für dei Aufklärung sorgen, desto effektiver

Potentielle Aufklärung durch:
Verbände
Schulen
Ärzte
Eltern bzw. Erziehungsberechtigte
Hundeschulen

Beim Zusammenleben zwischen Hund und Mensch, egal ob als Hundebesitzer oder als zufällig in Kontakt kommende Person, ist es von großer Bedeutung, sich an gewissen Umgangsformen und Regeln zu halten.

Solltet ihr also Hunden gegenüber voreingenommen sein und gewisse Vorurteile haben, dann setzt euch bitte aktiv mit den persönlichen Beweggründen und Problemen auseinander. Es wird sicherlich helfen, durch Aufklärung und aktives Lernen, ein anderes Bild von unseren Hunden als Tiere zu bekommen.

Und ihr Hundebesitzer und Hundefreunde solltet euren Anteil an der Aufklärung übernehmen und jeder Halter für sich seinen Hausaufgaben bei der Erziehung seines Hundes machen und die Verantwortung Mensch und Tier gegenüber sehr ernst nehmen.

Die Hundeerziehung ist ein ganz wesentlicher Teil unserer artgerechten Hundehaltung. Wir sind dafür verantwortlich, dass die Hunde in der Hundeschule und beim Hundetrainer richtig erzogen und ausgebildet werden. Und dies geht bereits los, sobald wir die Welpen bzw. den Welpe abholen und damit die Verantwortung übernehmen.

Wenn alle Personen und Institutionen im Sinne der Hunde aktiv werden, kommen wir vielleicht der Korrektheit der Aussage, Hunde die bellen, beißen nicht, einen wichtigen Schritt näher.

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