Kampfhunde

Was sind Kampfhunde?

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Zuletzt aktualisiert am: 17.1.2025

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Kampfhunde sind Hunde, die zu Rassen gehören, deren Vorläufer bereits in der Antike zu unterschiedlichen Zwecken kämpfen mussten. Aus Hunden, die in Kriegen aber auch zu Unterhaltungszwecken in römischen Arenen gegen Menschen und andere Tiere kämpften, entwickelten sich Rassen, die heute zu den Kampfhunde Rassen gezählt werden.

Warum sagt man Kampfhund?

Die Begriffe Kampfhund und Kampfhunde standen ursprünglich nicht für eine besondere Hunderasse oder eine Gruppe von Hunderassen. Vielmehr beschreiben Kampfhund und Kampfhunde eher die Tätigkeit und den ehemaligen Verwendungszweck der Hunde.

Schon in vorchristlicher, antiker Zeit wurden Hunde in den Heeren von Griechen, Assyrern, Persern und Römern als Kriegshund verwendet. Damals nahmen sie aktiv an den Kämpfen und Schlachten teil. Diese Hunde dienten somit als Kampfhunde.

Spätestens die Maxime „Spiele und Brot“ führte römische Kampfhunde zu Unterhaltenszwecken in Arenen wie dem Kolosseum. Bei den römischen Spielen fanden allerlei brutale und blutrünstige Kämpfe statt. So mussten Hunde gegen große, wehrhafte Tiere wie Bullen, Löwen oder Bären, aber auch gegen Menschen kämpfen.

Um Hunde zu erhalten, die siegreiche Kampfhunde ergaben, wurden Hunde mit entsprechenden körperlichen und charakterlichen Merkmalen in der Zuchtauslese bevorzugt. Körperlich wurden Größe, starke Muskulatur, ein widerstandsfähiges Skelett und Bisskraft gefördert. Ein aggressiver, angriffslustiger Charakter mit einiger Schmerzunempfindlichkeit war wohl ebenfalls ein Selektionsmerkmal, das heute durch die „Schönheitszucht“ in den Hintergrund tritt. Dennoch weisen die Vertreter heutiger Kampfhunde Rassen ähnliche Merkmale auf.

In allen westlichen Ländern sind solche Hundekämpfe heute strikt verboten, während sie in China und Japan leider noch erlaubt sind. Dennoch lassen bis heute kriminelle Menschen im Westen Hunde zum Zwecke einer pervertierten Form der Unterhaltung und für Wetteinnahmen gegeneinander kämpfen.

Soll ein Hund als Kampfhund missbraucht werden, wird er von Geburt an drangsaliert, psychisch unter Druck gesetzt und geschlagen. Geschlagen werden die Hunde auch während des Hundekampfes, wenn sie sich ineinander verbissen haben. Diese Misshandlungen sollen die Aggressivität und Beißlust der Kampfhunde steigern.

Welcher Hund gilt als Kampfhund?

Heute hat sich der Begriff Kampfhund vom tatsächlichen Einsatz eines Hundes als Kampfhund entfernt. Denn dieser Missbrauch ist glücklicherweise zwischenzeitlich verboten und daher selten. Das Wort Kampfhunde meint heute eher Hunde der Kampfhunde Rassen und Mischlinge dieser Rassen. Die Kampfhunderassen sind diejenigen Rassen, die aus den speziell für den Hundekampf gezüchteten Hunden hervorgingen.

Im Namen einiger Kampfhund Rassen klingt die kämpferische Vergangenheit noch an. Beispielsweise sind Bullterrier Kampfhunde, weil ihre Vorfahren gegen Bullen kämpften. Die Grube, in denen Kampfhund gegen Kampfhund antrat, heißt im Englischen „Pit“. Genannt wurden in diesen Gruben kämpfende Kampfhunde Pitbull Terrier.

Da Kampfhunde auf Grund der Zuchtauswahl und von der „Ausbildung“ her als besonders aggressiv und gefährlich gelten, wird der Begriff Kampfhund vom Volksmund häufig mit dem Begriff der „Listenhunde“ gleichgesetzt. Das ist insofern falsch, als die „Listen der gefährlichen Hunde“ der einzelnen Bundesländer nicht nur Kampfhunde umfassen. Vielmehr finden sich dort auch einige als  Herdenschutzhund eingesetzte Rassen wie der Kangal wieder. Und das, obwohl die Verordnung mit dieser Liste beispielsweise in Baden-Württemberg offiziell „Kampfhundeverordnung“ heißt. 

Was für Rassen sind Kampfhunde?

Kampfhunde sind heute Hunde, die einer Kampfhunderasse angehören. Welche Rassen zu den Kampfhund Rassen gehören, wird in Deutschland von den Bundesländern in Verordnungen und Gesetzen geregelt. Diese enthalten Listen mit Rassen, deren Vertretet als gefährliche Hunde eingestuft werden. Diese werden häufig als Kampfhunde bezeichnet.

Dass diese Hunderassen als Kampfhunde bezeichnet und vom Gesetzgeber als gefährlich eingestuft werden, wird von der Politik begründet. Es wird argumentiert, dass es in den letzten Jahren vermehrt Unfälle und Beißattacken durch Hunde dieser Rassen gegeben habe. Bei diesen Vorfällen sind erwachsene Menschen, Kinder und andere Tiere schwer verletzt und mitunter zu Tode gekommen.

Dass aber die Gesetzgebung nicht gänzlich frei von Willkür zu sein scheint, zeigt sich daran, dass die in den Listen genannten Hunderassen von Land zu Land unterschiedlich sind. Wären die Listen völlig objektiv, müssten z. B. die Rottweiler als Kampfhunde in Bayern und Baden-Württemberg auf der Liste stehen. Auch dürfte ein Deutscher Schäferhund nicht nur in der Schweiz als gefährlich gelten.

Die Kampfhunde Rassen als Liste:

Die Hunderassen und Kreuzungen mit diesen, die in Deutschland und im Ausland (Schweiz, Österreich, Frankreich, Holland) etc. zu den Kampfhund Rassen gehören können, sind u. a. folgende:

Eine Übersicht über alle Kampfhunde Rassen mit Bildern bietet Euch unsere Übersichtseite der Rassebeschreibungen der Gruppe der Listenhunde.

Um mehr über die jeweiligen länderspezifischen Hundegesetze und -verordnungen zu erfahren, damit ihr die genauen Haltebedingungen inkl. Leinenpflicht und Maulkorbzwang kennt, habt ihr die Möglichkeit unseren Leitartikel "Die private Hundehaltung in Deutschland" anzuklicken und alle relevanten Informationen für Deutschland und die jeweiligen Bundesländer hier zu finden.

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