Staffordshire Bull Terrier

Liebevolle Muskelpakete aus Großbritannien

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Zuletzt aktualisiert am: 2.4.2024

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Das wichtigste in Kürze

  • Muskelprotze für erfahrene, konsequente, souverän und versiert agierende Besitzer
  • Werden auch Staffie, Staff, Staffordshire Bully und Staffordshire Bullterrier genannt
  • Gehören in manchen Bundesländern zu den Listenhunden
  • Robust, muskulös, aktiv, energiegeladen, bewegungsfreudig, kurzhaarig, pflegeleicht
  • Mutige, hartnäckiger, zuverlässiger, hochintelligenter, liebevoller, kinderlieber Charakterhund

Der Staffordshire Bull Terrier stammt aus Großbritannien.

Weitläufig ist der Staffordshire Bullterrier auch als Staffie, Staff und Staffordshire Bully bekannt.

Früher wurden die Vorläufer des Staffordshire Bull Terriers in ihrer Heimat von den einfachen Arbeitern und Bergleuten in Mittelengland als Haushunde gehalten. Ihre Hauptaufgabe bestand darin, Haus und Hof vor Ratten und anderen Plagegeistern zu befreien - sprich, die Ratten und Mäuse zu töten. Kurzgesprochen, die Vorläufer des heutigen Staffordshire Bullterrier waren als Rattler im Einsatz. Hieraus entwickelte sich dann ein beliebter "Freizeitsport", bei dem auch Wetten geschlossen wurden. Denn die Hunde wurden in einen "Ring" zum Rattentöten eingesetzt, wo sie auf Zeit so viele Ratten töten sollten, wie möglich. Der Staffordshire Bullterrier wurde im weiteren historischen Zeitverlauf dann zu unrühmlichen Hundekämpfen benutzt. Zentrum dieses Treibens war Staffordshire in Mittelengland, wonach die Rasse auch letztlich benannt wurde.

Bereits 1935 ist der Staffordshire Bullterrier in Großbritannien vom Kennel Club (KC) offiziell als eigenständige Rasse anerkannt und registriert worden.

Heute wird der Staffordshire Bull Terrier als sportlicher, energiegeladener, aktiver und wachsamer Familien- und Begleithund angeschafft und gehalten.

Der mäßig große, aber äußerst muskulöse, robuste und stabile Rassehund wird als mutig und auf Grund des Terrier-Gens hartnäckig charakterisiert. Trotz seiner kompakten Erscheinung als Muskelprotz, ist der Staffordshire Bullterrier extrem beweglich und agil, schnell in seinen Bewegungen - dies brauchte er schließlich auch als Rattenfänger, um erfolgreich diese zu fangen. Die klugen Kraftpakete gelten zudem als liebevoll und äußerst kinderverträglich, brauchen dennoch eine umfassende und tiefgreifende Sozialisierung und eine konsequente Hand in Sachen Erziehung und Führung. Der Staffordshire Bull Terrier beweist immer wieder, welch toller und zuverlässiger Partner er für die alle Familienmitglieder ist, ob Groß oder Klein. 

Der kurzhaarige Staffordshire Bullterrier wird in diversen Fellfarben, Fellmustern und Fellfarbkombinationen gezüchtet. Gemäß dem Rassestandard treten rote, falbfarbene, weiße, schwarze oder blaue Rassevertreter auf. Aber auch die vorgenannten Farben in Kombi mit Weiß oder gestromte Varianten sind geläufig.

Solltet ihr über die Anschaffung eines Staffordshire-Bully-Welpen nachdenken, ist es ratsam bei der Recherche und Auswahl der richtigen Bezugsquelle darauf zu achten, dass euer zukünftigen tierischer Partner aus einer seriösen, kontrollierten und erfahrenen Zucht stammt, um einen gesunden, verhaltenssicheren und rassetypischen Welpen zu übernehmen, der beste Grundlagen für die Entwicklung seiner Sozialverträglichkeit mitbringt. Denn beim Staffordshire-Bull Terrier muss zudem auf besondere Haltebedingungen geachtet werden, da die Rasse in zahlreichen Bundesländern zu den sogenannten "Listenhunden" zählt.

Diesbezüglich und zu vielen weiteren Themen rund um die Rasse, werdet ihr in unseren weiteren Ausführungen interessante und hilfreiche Infos und Tipps zur Entstehungsgeschichte, physische und psychische Rassemerkmale, rassebedingte Erziehungsfragen, mögliche Aktivitäten, Krankheiten etc. finden. Viel Freude beim Weiterlesen!

Nummer: 76
Gruppe: 3. Terrier
Sektion: 3. Bullartige Terrier
Subsektion: -
Arbeitsprüfung notwendig? Nein
Ursprung
Vereinigtes Königreich von Großbritannien
Patronat -
Verwendung

Terrier

Datum der Veröffentlichung 24. Juni 1987
Datum der vorläufigen Bestätigung -
Datum der finalen Bestätigung 21. Oktober 1954
Link zum FCI-Standard FCI - Staffordshire Bull Terrier
Lebenserwartung
Rüden
11 - 14 Jahre
Hündinnen
11 - 14 Jahre
Widerristhöhe
Rüden
35.5 - 40.5 cm
Hündinnen
35.5 - 40.5 cm
Gewicht
Rüden
12.7 - 17 kg
Hündinnen
11 - 15.4 kg

Staffordshire Bull Terrier - Erziehung & Training
Wichtige Tipps aus erster Hand vom Hundetrainer!

Der Staffordshire Bullterrier, oft liebevoll "Staffy" genannt, ist eine Rasse, die sowohl missverstanden als auch tief verehrt wird. Diese Hunde sind robust, mutig und voller Lebensfreude. Doch hinter ihrer kraftvollen Erscheinung verbirgt sich ein herzliches und intelligentes Wesen, das sich nichts mehr wünscht, als Teil einer liebevollen Familie zu sein.

Staffies sind für ihre unerschütterliche Loyalität und Zuneigung bekannt. Sie bauen eine tiefe Bindung zu ihren Menschen auf und sind bekannt für ihre kinderfreundliche Natur. Ihre tapfere Art macht sie zu furchtlosen Beschützern, doch es ist ihr fröhlicher und verspielter Charakter, der sie so liebenswert macht. Ihre Energie und Lebensfreude sind ansteckend, was sie zu großartigen Begleitern für aktive Familien macht.

Die emotionale Intelligenz des Staffies ist bemerkenswert. Sie sind außerordentlich einfühlsam und spüren die Stimmungen ihrer Besitzer intuitiv. Dies macht sie nicht nur zu treuen Freunden, sondern auch zu sensiblen Seelentröstern. Ihre Fähigkeit, Freude zu spenden und Trost zu bieten, ist unübertroffen.

Ein junger schwarzer Staffordshire Bull Terrier liegt mit offenem Maul und heraushängender Zunge auf der Wiese und schaut frontal den Betrachter an

Sozialisierung des Staffordshire Bullterriers

Die Sozialisierung ist ein entscheidender Aspekt in der Erziehung eines Staffies. Frühzeitig und richtig durchgeführt, fördert sie ein ausgeglichenes und vertrauensvolles Verhalten gegenüber Menschen und anderen Tieren. Eine gut sozialisierte Staffy ist freundlich, selbstbewusst und reagiert gelassen auf neue Situationen. Die Prägung sollte bereits im Welpenalter beginnen und umfasst den Umgang mit verschiedenen Menschen, Tieren, Umgebungen und Situationen.

Grundkommandos und Training

Das Training von Grundkommandos wie „Sitz“, „Platz“, „Bleib“ und „Komm“ legt das Fundament für die weitere Erziehung. Staffies sind intelligent und lernen schnell, besonders wenn positive Verstärkungsmethoden wie Lob oder Leckerlis verwendet werden. Beispielsweise kann das „Sitz“-Kommando geübt werden, indem man ein Leckerli über den Kopf des Hundes hält, bis er sich setzt, und ihn dann sofort belohnt.

Gehorsamstraining

Das Gehorsamstraining stärkt die Bindung zwischen Hund und Halter und fördert das Verständnis gegenseitiger Erwartungen. Konsistenz und Geduld sind Schlüssel zum Erfolg. Das Training sollte in einer ablenkungsfreien Umgebung beginnen und allmählich auf belebtere Orte ausgeweitet werden, um den Hund an verschiedene Reize zu gewöhnen.

Leinentraining

Das Leinentraining ist essentiell, um sicherzustellen, dass der Staffy beim Spazierengehen ruhig und kontrolliert bleibt. Es beginnt mit dem Gewöhnen an Halsband und Leine in einer vertrauten Umgebung und führt schrittweise zu kurzen Spaziergängen, bei denen der Hund lernt, an lockerer Leine zu gehen, ohne zu ziehen.

Spiel- und Apportiertraining

Spiel- und Apportiertraining sind nicht nur großartige Möglichkeiten zur Bewegung, sondern fördern auch die kognitive Entwicklung und das Problemlösungsverhalten. Staffies genießen Spiele, die sowohl körperliche als auch geistige Herausforderungen bieten, wie das Apportieren von Gegenständen oder das Lösen von Rätseln, um an Leckerlis zu kommen.

Ein hellbrauner Staffordshire Terrier mit schwarzem Maul liegt auf der Wiese und schaut zum Betrachter

Weitere wichtige Erziehungsaspekte zum Staffordshire Bull Terrier:
  • Geduld und Konsequenz: Staffies sind lernbegierig, aber auch eigensinnig. Eine geduldige und konsequente Erziehung ist entscheidend.
  • Soziale Interaktion: Regelmäßige Interaktion mit anderen Hunden und Menschen fördert ein ausgeglichenes Sozialverhalten.
  • Gesundheitspflege: Regelmäßige tierärztliche Kontrollen und eine angemessene Ernährung sind für die Gesundheit des Hundes von großer Bedeutung.
  • Mentale Stimulation: Intelligenzspiele und Trainingsherausforderungen halten den geistig aktiven Staffy beschäftigt und verhindern Langeweile und destruktives Verhalten.
Zusammenfassung

Für den idealen Besitzer eines Staffordshire Bullterriers ist eine Kombination aus Liebe, Geduld, Konsequenz und Verständnis für die Bedürfnisse dieser besonderen Rasse notwendig. Ein ideales Zuhause bietet genug Platz für Bewegung, regelmäßige Interaktionen und geistige Anregungen. Das Zusammenleben mit einem Staffy ist eine bereichernde Erfahrung, die von gegenseitigem Respekt, Verständnis und unerschütterlicher Freundschaft geprägt ist.

Ralf Lügger
Hundetrainer, Hund-Mensch-Coach, Autor

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