Reisen mit dem Hund nach Holland

Worauf muss ich achten, wenn ich mit meinem Hund nach Holland reise?

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Zuletzt aktualisiert am: 2.1.2023

Ein Yorkshire Terrier steht auf einem umgefallenen BAumstamm am Strand.jpg

Viele Hundehalter wählen Holland bzw. die Niederlande für einen Kurztrip oder Urlaub an der See als Reiseziel mit dem Hund. Nicht zu Unrecht, wie ihr hier erfahrt.

Unser direktes Nachbarland Holland gilt für viele Deutsche als ideales Urlaubsland, da es vom Westen Deutschlands schnell mit dem eigenen Fahrzeug erreicht werden kann. Das Land der Tulpen und des schmackhaften Goudas hat sehr viel zu bieten, sei es für einen Städtetrip wie nach Amsterdam, Maastricht und Utrecht oder den Campingurlaub direkt an der Nordseeküste, wie etwa in der Gegend von Zandvoort, Domburg oder auf der Insel Texel.

Da die Landschaft größtenteils flach ist, bietet sich die Niederlande hervorragend für das Fahrradfahren, zum stundenlangen Spazierengehen, zum Nordic Walking und vielen anderen Freizeitaktivitäten an. Und auf Grund der großen Hundefreundlichkeit nutzen viele Hundehalter diese Voraussetzungen, um den gemeinsamen Urlaub mit ihrem Hund dort zu verbringen.

Damit ihr für die Reise mit Hund nach Holland bestens vorbereitet seid, werden wir im weiteren Verlauf viele interessante und wissenswerte Themen aufgreifen. Angefangen von den allgemein gültigen Einreisebestimmungen, über die gesetzlichen Vorschriften für das Halten und Führen des Hundes in der niederländischen Öffentlichkeit, bis hin zu wichtigen Tipps rund um die tierärztliche Versorgung, etwaiger Einkaufsmöglichkeiten für den Hund vor Ort oder potentieller Gefahrenquellen in der freien Natur.

Wir wünschen euch viel Freude beim Lesen der spannenden Lektüre. Es lohnt sich, denn die Reisetipps und Ratschläge helfen euch sicherlich für die Reisevorbereitungen weiter, damit eure Reise mit dem Hund in die unterschiedlichen Regionen der Niederlande, ein voller Erfolg mit hohem Erholungswert wird. Auf geht´s!

Eine ordentliche Reisevorbereitung ist Pflichtprogramm

Neben den schönen Dingen, die man im Urlaub und dem Aufenthalt in Holland erleben kann, gehört zu jeder Reisevorbereitung dazu, sich mit den gesetzlichen Grundlagen des ausländischen Staates zu befassen.

Besonders gilt dies für Hundehalter, die sich über die Einreisebestimmungen und Haltevoraussetzungen des Ziellandes kundig machen sollten. Dies schützt Hund und Halter vor Problemen vor Ort und hilft für einen entspannten Aufenthalt weiter.

Zudem gibt es einige ungeschriebene Gesetze, die zu jeder Hunde-Etikette und den entsprechenden Benimmregeln gehört, damit durch das Führen des Hundes im öffentlichen Raum, ein angenehmes Miteinander mit anderen Menschen und Tieren möglich bleibt und nichts und niemand belästigt, gefährdet oder gar verletzt bzw. beschädigt oder verdreckt wird.

Wichtige Vorabinformationen als Grundlage zum Weiterlesen

Länderspezifische Informationen

EU-Mitgliedsstaat Ja
Gelistetes Drittland Nein
Nicht gelistetes Drittland Nein
Besondere Einreisebestimmungen Ja

Einfuhr und Mitführung von Hunden

Hunde erlaubt Ja
Maximale Anzahl pro Person ohne weitere Erlaubnisbestimmungen 5

Listenhunde und weitere rassenspezifische Einschränkungen

Hunderassen & Kreuzung / Mischlinge aus diesen, die in Holland als Risikohunde von der Zentralregierung veröffentlicht werden *
Akita
American Bulldog
American Pitbull Terrier
American Staffordshire Terrier
Boerboel
Bull Mastiff
Bull Terrier
Cane Corso
Dogo Argentino
Dogo Canario
Staffordshire Bull Terrier
Rottweiler
Tosa
Fila Brasileiro
Anatolischer Hirtenhund
Südrussischer Owtscharka
Kaukasischer Owtscharka
Pitbulls
Bully Kutta
Alano Espagnol
Bandog
* gelten als Hunde mit hohem Risikopotential, dennoch gibt es noch keine rechtlichen Bestimmungen/Einschränkungen was das Halten und Führen dieser Hunde angeht. Ist aber in Planung!
Ein Akita an der Leine.

Notwendige Dokumente / Bestimmungen

EU-Heimtierausweis
Mikrochip / Tätowierung

Quarantänebestimmungen

Quarantäne Nein

Welche Impfungen sind zwingend notwendig und welche Zusatzimpfungen / Behandlungen empfohlen

Verpflichtende Impfungen (Core-Impfungen)
Tollwut
Freiwillige und empfohlene Impfungen (Non-Core Impfungen)
Leishmaniose
Zwingerhusten
Borreliose
Staupe (Deutschland Pflicht)
Leptospirose (Deutschland Pflicht)
Hepatitis Contagiosa Canis
Parvovirose (Deutschland Pflicht)
Echinokokken
Anaplasmose
Fuchsräude
Babesiose

Hundekrankheiten, die u.a. in Holland auf euren Hund treffen könnten

Leishmaniose
Zwingerhusten
Borreliose
Staupe
Leptospirose
Hepatitis Contagiosa Canis
Parvovirose
Echinokokken
Anaplasmose
Fuchsräude
Babesiose
Dirofilariose (Herzwurm)
Ehrlichiose

Potentielle Gefahren in der Natur

Pflanzen Von der Ackerbohne bis zur Zimmercalla
Wildtiere Wolf
  Fuchs
  Schlange
  Wildschwein
  Bakterien
  Feuersalamander
  Prozessionsspinnerraupe
  Seehund
  Wespe
  Biene
  Hornisse
  Qualle
  Gewöhnliche Petermännchen
  Seeigel
Klima Hitze
  Kälte
  Sturm
  Schnee
  Waldbrände
  Wellengang
  Unterwasserströmung
  Flut & Ebbe
  Hochwasser

Allgemeine Reisetipps

Futterbezugsquellen gute flächendeckende Versorgung
Stressfaktor Reisestrapazen niedrig

Wichtige Kontaktdaten

Botschaft Botschaft Königreich Niederlande in der Bundesrepublik Deutschland
Behörden Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft
Tierärzte Dierenarts.NL (Niederländisches Tierarztverzeichnis der Königlich Niederländisch Gesellschaft für Veterinärmedizin KNMvD)

Was sollte für eine Identifizierung des Hundes im Vorfeld getan werden?

Einen prinzipiellen Ratschlag an alle Hundehalter wollen wir an dieser Stelle direkt mitgeben, denn unserer Ansicht nach ist es unerlässlich, die eine oder andere Vorkehrungsmaßnahme zu treffen, die euch im Falle eines Verlustes bzw. einer Trennung des Hundes, Vorteile bei der Suche verschaffen werden.

Es kann sich keiner von uns Halter davon freisprechen, dass der eigene Hund das Weite sucht, sei es getrieben von seinen Jagdtrieben oder einfach aus purer Langeweile. Der eine Hund sieht in der Ferne eine Katze oder ein Reh im Wald und büchst sofort aus, weder die Impulskontrolle funktioniert, noch die regelmäßig trainierten Gegenmaßnahmen, wie beispielsweise der sichere Rückruf halten an dieser Stelle den Vierbeiner von seinem Treiben ab. Der andere Hund liegt friedlich an der Schleppleine angeleint auf der Terrasse des Ferienhauses, während ihr das Mittagessen zubereitet. Dem Vierbeiner ist dies in dem Moment einfach zu langweilig, was ihn dazu verleitet, an der Leine solange zu knabbern und zu kauen, bis diese abgetrennt ist und er sich auf eigenständige Erkundungstour begeben kann.

In beiden Fällen ist das Ergebnis dasselbe, Hund und Halter sind am Urlaubsort getrennt, der Vierbeiner kennt sich in der Umgebung genauso schlecht aus wie sein Halter, was ein eigenständiges Zurückfinden nicht einfacher macht. Was tun? Es gilt die Behörden zu informieren und selbst mit etwaigen Urlaubfreunden oder der mitgereisten Familie sich auf die Suche zu begeben. Ein Drama und Notsituation, die kein Halter wirklich im Ausland erleben will.

Damit sich die Suche aber für alle Beteiligte bei einer etwaigen Trennung vom Hund während der Hollandreise ein wenig einfacher gestaltet, könnt ihr Vorsichtsmaßnahmen vor Reisebeginn ergreifen, die eine Zusammenführung beim Auffinden des Streuners vereinfacht. Führt folgende Unterlagen mit euch stattet den Hund mit den nachfolgenden Informationen aus:

  • Aktuelles Foto des Hundes
  • Halsband
    • mit Namen des Hundes
    • Name des Besitzers
    • Kontaktdaten von zu Hause (Anschrift, Telefonnummer mit Ländervorwahl)
    • Kontaktdaten des Reiseziels (Anschrift, lokale Telefonnummern des Aufenthaltsortes)
  • Aktueller EU-Heimtierausweis
Ein Airedale Terrier mit Halsband steht auf dem Sand und schaut aufmerksam in die Ferne.

Welche Einreisebestimmungen sind bei der Reise mit Hund nach Holland zu beachten?

Holland bzw. die Niederlande gehören der Europäischen Union (EU) an, sind somit einer der aktiven EU-Mitgliedsstaaten und damit gehören sie der EU-Gemeinschaft hinsichtlich der Regelungen für das Reisen mit Hunden, Katzen und Frettchen innerhalb der EU an.

Dies bedeutet in unserem konkreten Fall, dass jeder Hundehalter, der sich auf die Reise mit seinem Hund innerhalb der EU-Mitgliedsstaaten und folglich auch dem Besuch des Nachbarlandes Holland, an bestimmte Einreisebestimmungen halten muss. Da aber für alle EU-Mitgliedsländer die Richtlinien identisch sind verschafft euch dies eine äußerst hohe Flexibilität und Sicherheit, denn die grundsätzlichen Regeln sind für die Wiedereinreise nach Deutschland genau dieselben, als wenn ihr nach Frankreich, Luxemburg oder eben in die Niederlande reist.

Die geltende Gesetzgebung mit der EU-Verordnung 576/2013 und die entsprechende Durchführungsverordnung, die seit dem 29. Dezember 2014 bestand hat, bildet die Grundlage für die Umsetzung der Rechtslage aller EU-Mitgliedstaaten bezüglich des Reisen mit einem Heimtier bzw. Hund.

Über allem steht hier für den freien Reiseverkehr, der sogenannte EU-Heimtierausweis, der vergleichbar mit dem Reisepass bzw. dem Personalausweis ist. Dieser Ausweis identifiziert den jeweiligen Hund, inklusive seiner Chip- bzw. Tätowiernummer und verschiedener tiermedizinischer Aussagen. Woher ihr den EU-Heimtierausweis bekommt, welchen genauen Zweck er dient und viele weitere wichtige Details, erfahrt ihr in unserem Artikel „Der EU-Heimtierausweis erleichtert das Reisen für Hund und Halter“.

Schauen wir uns nun die wichtigsten Regelungen und Fakten näher an, die für die Einreise nach Holland und zurück nach Deutschland, gleichermaßen gelten und zwingend einzuhalten sind. Die folgenden Bestimmungen gelten auch bei einer Durchreise durch die Niederlande, ein anderes Zielland zu erreichen:

  • Grundsätzlich muss der EU-Heimtierausweis pro Hund mitgeführt werden
  • Es dürfen maximal 5 Hunde pro Person einreisen.
  • Die Hunde der einreisenden Person dürfen nicht zum Verkauf bzw. Besitzerwechsel nach Holland eingeführt werden. Für diese Fälle gilt eine andere gewerbsmäßige Gesetzgebung!
  • Ein ausreichender Tollwutimpfschutz muss bestehen, der auch über den kompletten Aufenthalt Gültigkeit hat. Der Nachweis wird durch Vorlage des EU-Heimtierausweis dokumentiert. Dieser ist immer bei der Auslandsreise pro Tier mitzuführen.
  • Seite dem 03. Juli 2011 müssen alle Hunde mit einem Mikrochip versehen sein. Für Hunde, die bereits vor dem genannten Datum eine gut leserliche Tätowierung tragen, wird diese natürlich alternativ akzeptiert.
  • Alle Welpen, die jünger als 3 Lebensmonate sind, dürfen auf Grund der fehlenden Tollwutimpfbarkeit nicht mit nach Holland einreisen.

Soweit so gut. Nun sind euch die wichtigsten Regeln bekannt, die bei der Ein- oder Durchreise durch ein EU-Mitgliedsstaat mit dem Hund beachtet werden müssen.

Was aber, wenn ihr Mehrfachhalter seid, über mehr als 5 Hunde verfügt und mit ihnen regelmäßig an Hundesportwettbewerben, Hundeshows bzw. -ausstellungen, Jagdgesellschaften oder sonstigen Wettkämpfen und an den Trainings hierzu teilnehmen wollt?

An diese Ausnahmefälle ist natürlich von Seiten der Europäischen Union gedacht worden. Solltet ihr an einer derartigen Veranstaltung teilnehmen, so müsst ihr bei Einreise ein Dokument als Nachweis mitführen, dass die Hunde allesamt für das Event registriert sind und mindestens 6 Monate alt sind.

Für alle unter euch, die einen sehr speziellen Fall oder Fragen haben, die nach der Lektüre des gesamten Artikels unbeantwortet geblieben sind, oder gar zu ihrer Sicherheit die Behörden persönlich kontaktieren wollen, raten wir über die Königlich Niederländische Botschaft zu gehen und ihr Anliegen mit den Verantwortliche zu klären.

Wie lange darf die Reise nach Holland mit Hund maximal dauern, bis sie als Daueraufenthalt gilt?

Der Kurztrip oder eine Urlaubsreise von 2-3 Wochen ist generell überhaupt kein Problem, was den grundsätzlichen Aufenthalt in Holland bzw. den Niederlanden mit Hund angeht.

Sollte es allerdings in euren Überlegungen und Planungen eine Idee sein, längerfristig in Holland mit eurem Hund zu bleiben, vielleicht einen 2. Wohnsitz an der See in Erwägung zu ziehen, so nehmt unbedingt mit den Behörden frühzeitig Kontakt auf, wie lange ihr in Holland bleiben dürft, bis ihr euch und euren Hund dort anmelden müsst.

Denn in den Niederlanden müssen Hunde registriert werden und es wird eine jährlich zu entrichtende Hundesteuer fällig. Die Verantwortung hierfür obliegt den Gemeinden, die wie in Deutschland die Steuer erheben und von Gemeinde zu Gemeinde sehr unterschiedlich hoch von den Gebühren ausfällt. In diesem Zusammenhang gibt es allerdings auch sehr Erfreuliches zu berichten, da viele Gemeinden der Niederlande inzwischen gänzlich auf die Hundesteuer verzichten oder aber drastisch gesenkt haben. Auch dies ist erneut ein Pluspunkt in Sachen Hundefreundlichkeit und Hundeliebe.

Gibt es in Holland sogenannte Listenhunde, also verbotene Hunderassen, die nicht einreisen dürfen oder besonderen Haltebedingungen unterliegen?

Um eines vorweg zu nehmen: Vielfach gibt es alte Forenbeiträge und Informationen im Internet zu lesen, dass Holland bzw. die Niederlande, eine sehr scharfe Umsetzung bezüglich sogenannter Listen-/Kampfhunde führen.

Zum 01. Januar 2009 wurde die vorherige Gesetzgebung zu Hunden mit hohem Risikopotential, dessen Inhalt eine Liste mit Hunderassen und Mischlingen führte, die für die Einreise verboten waren, abgeschafft.

Stand 2019 verhält es sich so, dass auf der homepage der Niederländischen Regierung weiterhin eine Liste mit Hunderassen ausgewiesen wird, die in ihrer Beschreibung als „Hunde mit hohem Risiko für aggressives Verhalten (Risikohunde)“ geführt werden, aber keinerlei besonderen Bedingungen unterlegt sind, sprich es keine Verbote oder besondere Haltebedingungen gibt. Diese Hunderassen stehen aber unter Beobachtung, sollte es zu Zwischenfällen mit diesen Rassen kommen.

Unsere Empfehlung:

Hier können wir nur an alle Halter appellieren, besondere Vorsicht bei einer Reise nach Holland mit ihrem Hund, der diesen Rassen zuzuordnen ist, walten zu lassen und nach eigenem Ermessen lieber auf Leine und ggf. Maulkorb zurückgreifen. Sollten bereits Verhaltensauffälligkeiten und Verhaltensprobleme in der Heimat aufgetreten sein, macht es durchaus Sinn, auf die Reise mit dem Hund zu verzichten. Schlussendlich muss natürlich jeder Halter an dieser Stelle eigenverantwortlich seine Entscheidung fällen, aber immer auch das Wohl des Hundes und der Allgemeinheit im Auge halten. Ihr haftet am Ende des Tages für das Verhalten des Vierbeiners und tragt die gesamte Verantwortung.

Risikohunde laut der niederländischen Regierung:

Welche Hunderassen gehören zu den gelisteten Hunden der niederländischen Regierung, für die sich an dieser Stelle das Ministerium für Landwirtschaft, Natur und Lebensmittelqualität verantwortlich zeichnet?

Ein Boeboel der auf dem Boden liegt und leicht nach rechts schaut.

Solltet ihr Besitzer und Halter einer dieser Hunderassen sein, oder einen anderen Hund ähnlichen Aussehens halten und durch die offiziellen Angaben des Ministeriums für Landwirtschaft, Natur und Lebensmittelqualität irritiert und verunsichert sein, so nehmt im Zweifel direkt Kontakt mit der niederländischen Botschaft oder dem Ministerium auf, um eure Fragen persönlich zu klären. Hierdurch erlangt ihr u.U. eine bessere Sicht der Dinge und könnt demnach entscheiden, ob ihr den Weg mit eurem Hund nach Holland antretet oder ihn vorsichtshalber Zuhause lassen wollt.

Mitzuführende Dokumente bei der Einreise mit Hund nach Holland

Laut der EU-Gesetzgebung für das Verbringen von Heimtieren und demnach von Hunden in einen EU-Mitgliedstaat, ist jeder Hundehalter dazu verpflichtet, einen EU-Heimtierausweis für jeden Hund, der die Einreise mit antritt, bei sich zu führen, um zu jedem Zeitpunkt diesen bei einer etwaigen Kontrollen durch verantwortliche Behördenmitarbeiter, vorlegen zu können.

Kurzum: Die Identifikation des einzelnen Hundes wird damit nachweislich garantiert und durch die Registrierungsnummer des Mikrochips oder der Tätowierung gewährleistet.

Alle Einzelheiten erfahrt ihr durch das Lesen des ausführlichen und detaillierten Artikels mit dem Titel „Der EU-Heimtierausweis erleichtert das Reisen für Hund und Halter“.

Solltet ihr an einer Veranstaltung mit mehr als 5 Hunden teilnehmen und somit die Einreise nach Holland beabsichtigen, so ist es zwingend erforderlich einen schriftlichen Nachweis über die Registrierung aller mitgeführten Hunde an dem Event bei sich zu haben.

Die erforderliche Tollwutschutzimpfung belegt ihr durch den aktuellen EU-Heimtierpass, den ihr wie erwähnt, so oder so bei euch führen müsst.

Welche Impfungen sind bei der Einreise nach Holland verpflichtend?

Wenn ihr den Weg mit eurem Hund nach Holland antretet, müsst ihr frühzeitig die Aktualität des Impfstoffes gegen Tollwut überprüfen. Denn die Tollwutschutzimpfung ist laut den aktuellen Gesetzen der Europäischen Union beim Ein- oder Durchreisen durch einen EU-Mitgliedsstaat oberste Pflicht.

Sollte euer Hund grundsätzlich überhaupt keine Tollwutimpfung bis dato haben, so vereinbart frühzeitig einen Termin bei eurem Tierarzt, da zwischen Einreisetag und Verabreichen des Wirkstoffs gegen Tollwut, eine Karenzzeit von 21 Tagen liegen muss.

Da der Impfschutz auch für den kompletten Zeitraum eures Aufenthaltes verpflichtend ist, besprecht mit eurem Veterinär, ob ggf. eine Auffrischungsimpfung notwendig ist.

Ein weiter wichtiger Hinweis:

Die Tollwutschutzimpfung darf nicht vor einem etwaigen Implantieren eines Mikrochips gesetzt werden. Damit soll die eindeutige Identifikation mit dem Hundeindividuum gewährleistet werden.

Hundewelpen müssen ebenfalls bei Einreise den Tollwutschutz bereits haben, so dass die neugeborenen Hundebabys erst ab Vollendung der 15 Lebenswoche reisefähig ist, denn die Impfung darf frühestens nach der 12. Lebenswoche verabreicht werden und die 21 Tage Karenzzeit sind zwingend auch hier einzuhalten.

Einzige Ausnahmeregelung gilt in dem Fall, dass der Welpe das Muttertier auf der Reise begleitet, für die der blaue EU-Heimtierausweis mitgeführt wird und ein schriftlicher veterinärmedizinischer Nachweis mitgeführt wird, dass der Welpe seit seiner Geburt am Geburtsort gehalten wurde und niemals mit Wildtieren, die u.U. eine Tollwutinfektion haben könnten, in Kontakt gekommen ist.

Welche Impfungen und Behandlungen sind weiterhin für die Reise nach Holland für den Hund sinnig?

In aller Regel lassen Hundehalter sich vom Tierarzt ihres Vertrauens beraten, welche Impfungen für ihren Hund im Allgemeinen und angesichts der individuellen Verwendung angeraten sind.

So sind bei einem Jagdgebrauchshund sicherlich die eine oder andere zusätzliche Impfung notwendig, denken wir an Erdhunde, die in Fuchsbauten dem Fuchs nachjagen und dort die offene Konfrontation mit dem Wildtier suchen. Durch den Biss oder direkten Kontakt zu einem wildlebenden Tier, könnte z.B. die Tollwut oder die Fuchsräude übertragen werden.

Weiterhin sind Hunde, die permanent im Wald, in Waldgebieten und Wiesen und Feldern unterwegs sind, durch den Biss einer Zecke und die Infektion der Borreliose, höher gefährdet, als Stadthunde.

An dieser Stelle sind wir uns sicher einig, dass das Risiko für einen Jagdhund größer ist, als für einen Papillon oder Chihuahua, die eher als Schoß- und Begleithund gehalten werden.

Die ständige Impfkommission, an der sich die behandelnden Tierärzte orientieren, rät bei den sogenannten Core-Impfungen, entsprechenden Impfwirkstoff gegen Staupe, Parvovirose und Leptospirose zu injizieren und bei Bedarf auffrischen zu lassen.

Die gesamte Impfthematik, verpflichtende und freiwillige Impfungen und viele weitere wissenswerte Informationen, haben wir für euch durch eine Veterinärmedizinerin, in einem Artikel mit dem Titel „Impfung“ zusammenfassen lassen.

Je nach Verwendung und regelmäßiger Aktivitäten im Freien, macht wie oben bereits thematisiert, die Impfung gegen Borreliose und Fuchsräude Sinn.

Wird der Hund während des Hollandaufenthaltes mit vielen anderen Hunden, etwa bei einer Hundesportveranstaltung, Jagdgesellschaft oder Hundeausstellung in Kontakt kommen, so solltet ihr mit dem Tierarzt über eine etwaige Impfung gegen Zwingerhusten nachdenken. Dies kommt auch in Betracht, wenn ihr während des Auslandsaufenthaltes in den Niederlanden auf eine Hundepension oder einen Gassigänger zur Betreuung zurückgreift, damit ihr selbst Freiraum und hundefreie Zeit für Museumbesuche, Stadtbummel oder andere Aktivitäten bekommt.

Eine weitere parasitäre Infektionskrankheit stellt die Leishmaniose dar, die überwiegend in südlicheren Urlaubsländern vorkommt, aber auch in den Niederlanden bereits in den Ende 1980er Jahren thematisiert wurde, da Hunde betroffen waren, die Holland nie verlassen hatten. Da der Verlauf bei einer etwaigen Infizierung hochgradig gefährlich ist, raten einige Tierärzte auch hier eine entsprechen Impfung an. Besprecht die Angelegenheit einfach mit eurem Tierarzt.

Zu guter Letzt wollen wir nochmals den Hinweis geben, dem Hund regelmäßige Entwurmungskuren und Spot-ons gegen Zecken (Antiparasitika) zu verabreichen, um weitere Hundekrankheiten durch Parasiten aller Art einzudämmen. Denn beispielsweise die Babesiose, Echinokokken und die Anaplasmose treten auch in unserem Nachbarland Holland bei Hunden auf. Diesbezüglich raten wir ebenfalls mit dem Tiermediziner die Bewertung aus dessen Sicht zu besprechen.

Muss der Hund bei einer Reise nach Holland in Quarantäne?

Generell müssen Hund bei Reisen innerhalb der EU-Mitgliedsstaaten nicht in Quarantäne.

Sollte allerdings die Einreise ohne ausreichenden Tollwutschutz angetreten werden, so dürfen die Behörden entweder die Einreise verweigern, oder aber bei einer Kontrolle den Hund entziehen und sofort in Quarantäne stecken.

Selbiges gilt, wenn ihr keinen EU-Heimtierpass für euren Hund mitführt und es an der Grenze oder während des Aufenthaltes in Holland zu Kotrollen kommt. Auch hier dürfen die Behörden euch direkt an der Grenze abweisen oder den Hund beschlagnahmen und in Quarantäne stecken.

Verhalten sich Hunde auffällig, gesundheitlich oder durch aggressives Problemverhalten, obliegt den Verantwortlichen ebenfalls die Möglichkeit den Hund zu entziehen, in Quarantäne zu stecken und über die weitere Vorgehensweise zu entscheiden.

Gefahren in der Umwelt durch Tiere, Pflanzen, Klima etc.

Holland ist ein Teil der Niederlande, dennoch verwenden ein Großteil der Menschen beide Begrifflichkeiten synonym. Sprich für die allermeisten ist Holland die Niederlande und die Niederlande Holland.

Auf jeden Fall leben in unserem Nachbarland extrem freundliche und offene Menschen, wodurch sich alle Besucher sehr wohl dort fühlen und viele Touristen und Urlauber ihre freie Zeit hier verbringen wollen.

Durch die Nähe zu Deutschland, reisen viele Deutsche regelmäßig zum Shoppen, zum Besuch der zahlreichen bestens ausgestatteten Museen oder für einen Aufenthalt an den weitläufigen Stränden der Niederlande, ins Mutterland der Radfahrer, Tulpen und des Goudas.

Betrachten wir uns die Flora und Fauna, sowie die klimatischen Voraussetzungen, so sind die Bedingungen in vielen Regionen mit denen in Deutschland zu vergleichen.

Bei all der landschaftlichen Vielfalt und Schönheit des Landes und der größtenteils sehr angenehmen Wetterbedingungen, müssen Hundehalter aber auch die Risiken und Gefahren in Holland für ihren Hund im Auge halten.

Wenn ihr euch in den Niederlanden aufhaltet, so gibt es auch hier eine paar wesentliche Dinge, die ihr als verantwortungsvolle Halter beachten solltet, damit eurem Hund weder durch die Aufnahme von Giftpflanzen, noch durch Sturmfluten an der See oder dem dichten Straßenverkehr in den Innenstädten von Amsterdam, Rotterdam oder Den Haag, Schaden zugeführt wird und dem Vierbeiner durch Unwissenheit, ungeschicktes Verhalten oder einfach Pech etwas zustößt. Welche Gefahren den Hund u.U. im Alltag in Holland lauern, werden wie nun eingehend betrachten.

Straßenverkehr

Wir sprechen auch bei uns Menschen immer von den großen Tragödien und Ängsten im Hinblick von Flugzeugabstürzen. Aber viel präsenter sollten uns die zahlreichen täglichen Todesopfer im Straßenverkehr sein, hier droht das größte Unheil. Alle Statistiken zeigen die immense Gefahr, die durch die Fahrzeuge im Straßenverkehr sowohl für uns Menschen, als auch für die Tierwelt ausgeht.

In Holland ist dies nicht anders, so dass ihr bei einem Aufenthalt mit eurem Hund stets darauf achten müsst, wo ihr gerade mit dem Vierbeiner unterwegs seid und entsprechend aufmerksam den Hund kontrollieren müsst. Durch die grundsätzliche Leinenpflicht in Holland, werdet ihr so oder so nicht umherkommen, euren Vierbeiner regelmäßig an der Leine auszuführen. An verkehrsreichen Straßen ist dies auch unerlässlich, selbst wenn ihr durch regelmäßiges Training den Hund gut im Griff habt und vermeintlich ihn jederzeit durch entsprechende stimmliche oder gestische Maßnahmen, beides Kommunikationswerkzeuge für die Kommunikation zwischen Mensch und Hund, kontrollieren könnt.

Wenn ihr beispielsweise auf der Anreise auf der Autobahn eine Rast einlegt, damit euer Hund sich die Beine vertreten und sein Geschäft erledigen kann, so lasst ihn unter keinen Umständen frei herumlaufen, denn schnell kann er durch die Anwesenheit eines Hasen, anderen Hundes oder von einer sonstigen Ablenkung sich angesprochen fühlen und durch eine unglückliche Folge von Handlungen auf die Straße der Raststätte geraten oder gar auf die Fahrbahn der Autobahn geraten. Das Unglück was hieraus entstehen kann, wollen wir uns erst gar nicht ausmalen.

Nicht anders verhält es sich bei einem Spaziergang durch Städte wie Amsterdam, Maastricht oder Groningen. Natürlich gibt es hier überall Zonen, in denen keine Fahrzeuge unterwegs sind oder nur bedingter Verkehr herrscht, schnell um die Ecke können aber wieder stark befahrene Straßen zu einer großen Bedrohung werden. Führt im besten Fall den Hund immer an der kurzen Leine auf der der Straßenseite abgekehrten Position. Damit habt ihr auch mit dem Bein nochmals die Möglichkeit auf den Hund leicht einzuwirken und steht zwischen ihm und den fahrenden Fahrzeugen, wodurch ihr das Risiko minimiert, dass er ungewollt auf die Straße springt.

Haltet ihr euch eher in ländlichen Gebieten Hollands auf und seid regelmäßig mit dem Vierbeiner im Freien unterwegs, so gilt auch hier Leinenzwang. Auf Landstraßen neigen viele Autofahrer gerne einmal zu schnellerem Fahren, was die Gefahr dann besonders groß macht, wenn der Hund durch eine Katze oder ein Wildtier in seinem Jagdtrieb angesprochen wird und er dem Tier nachjagen und dabei die Straße überqueren wird. Dann ist das Leben des Hundes und alle sonstigen Verkehrsteilnehmer akut bedroht.

Zusammenfassend kann man durchaus sagen, dass der Straßenverkehr in den Städten, Ortschaften und auf dem Land grundsätzlich die größte Gefahr für den Vierbeiner birgt. Haltet den Hund hier immer im Auge, achtet auf sein situatives Verhalten, antizipiert mit den entsprechenden Gegenmaßnahmen und haltet ihn in Straßennähe stets angeleint. Es geht um die Sicherheit eures Hundes und der Allgemeinheit.

Klima

Das Klima der Niederlande wird als gemäßigt-maritime bezeichnet. Die Temperaturen liegen im Mittelwert bei ca. 9-10 Grad Celsius, wobei es im südlichen Teil generell etwas wärmer als im Norden ist.

Eine allzu große Hitze gibt es in den Sommermonaten in aller Regel nicht, genauso sind die Winter nicht sehr hart und werden von Wetterexperten eher als milde eingestuft.

Dennoch gibt es natürlich auch in Holland Tage, in denen die Sonnen extrem stark strahlt und auch Hunde vor der Hitze sich ein schattiges Plätzchen suchen, um vor der direkten Hitzeeinstrahlung zu flüchten. In den Sommermonaten hat kein Hund aus den vorgenannten Gründen alleine im Fahrzeug zurückzubleiben, denn die gesundheitlichen Einwirkungen können bis zum qualvollen Tod durch Hitzeschlag reichen. Bei starker Hitze solltet ihr den Hund weiterhin vor zu großer Überanstrengung beim Hundesport oder sonstigen körperlichen Aktivitäten schützen und diese lieber in die Abendstunden verschieben.

Die Winter sind in den Niederlanden nicht extrem kalt, nimmt man Amsterdam als Beispiel, so bleibt die Hauptstadt in aller Regel Frostfrei. Unter den Gefrierpunkt können die Temperaturen natürlich in anderen Regionen der Niederlande durchaus sinken, sicherlich werdet ihr aber zu keiner Zeit extreme Kälte wie in den Alpenregionen der europäischen Staaten vorfinden.

Je nach dem wann ihr also mit eurem Hund nach Holland reist, in aller Regel werden die allermeisten Hunderassen mit den klimatischen Bedingungen, die im Normalfall im Durchschnitt in den Niederlanden vorherrschen, gut parat kommen.

Worauf es aber weiterhin von Seiten der klimatischen Verhältnisse zu achten gilt, sind die Stürme und Sturmfluten an der See. Hier erreicht die Windstärke u.U. sehr starke Ausmaße mit extremen Böen, der Wellengang am Ufer und Strand ist insbesondere an der Nordsee nicht zu unterschätzen und Überschwemmungen durch Sturmfluten immer wieder Gang und Gäbe. Hiervor sollte ihr euren Hund zu den entsprechenden Zeiten fernhalten, damit er nicht unbeabsichtigterweise und durch unvorsichtiges Handeln den Wassermassen und Stürmen zum Opfer fällt.

Berge, Meer und andere regionale Bedingungen

Die Berglandschaft in Holland hält sich bis auf ein paar wenige Hügel und kleine Berge, wie der Vaalserberg mit 322 Meter, der Eschberg mit 309 Meter und der Vijlernerbos mit 301 Meter, allesamt in der Gemeinde Limburg anzufinden, absolut in Grenzen. Damit sind die Gefahren bei Wanderungen an Abhängen herunterzurutschen oder bei Umschlagen der Wetterverhältnisse in den Hängen der Alpen zu erfrieren, nicht gegeben. In diesen Landschaften Limburgs, lassen sich wunderbare Spaziergänge, Wanderrouten oder Fahrradtouren planen, bei denen der Hund gefahrlos mitlaufen kann.

Viele Besucher kommen aber insbesondere auf Grund des hohen Anteils an Wasserflächen in die Niederlande, um entweder den Strand zum Erholen zu genießen, Wassersport wie dem Segeln, Jetskifahren oder Schwimmen nachzugehen, lange Strand- und Uferspaziergänge an den Seen, Flüssen oder am Meer zu unternehmen oder gar ein Hausboot als Feriendomizil zu wählen.

Dabei dient vielen Hunden, die mit ihren Herrchen mitreisen, das wohlige Nass an den zahlreichen Strandzugängen der Nordsee oder das IJsselmeer zum Schwimmen im Wasser. Gerne springen die Vierbeiner zum Toben in die Wassermassen, wobei hier einerseits der Bootsverkehr auf den Flüssen wie Maas und Schelde, dem zeitweisen hohen Wellengang, den Strömungen und Gezeiten mit Ebbe & Flut an der Nordsee und Hochwasser durch Sturmfluten große Beachtung als Halter geschenkt werden muss. Denn viele Hunde können die Risiken bei weitem nicht so einschätzen und geraten z.B. durch fiese Unterwasserströmungen vom seichten Wasser in Ufernähe aufs weite Meer hinaus und befinden sich plötzlich in einer sehr bedrohlichen und prekären Lage. Hier muss man das Glück nicht unbedingt herausfordern, sondern mit Bedacht und Weitsichtigkeit seinen Hund durch Vorsichtmaßnahmen vor einem Unglück schützen. Ist die See zu rau, haltet den Hund aus dem Wasser zurück.

Etwaige Wattwanderungen und weites Hinauslaufen bei Ebbe ist ebenso eine waghalsige Unternehmung ohne ortskundigen Guide. Schnell lassen die Gezeiten das Wasser bei Flut aus allen Richtungen an die Küste zurücklaufen und ehe man sich als unerfahrener Besucher versieht, steht man schon bis zum Hals in einer lebensbedrohlichen Situation. Dem mitlaufenden Hund geht es je nach Entfernung zum rettenden Ufer nicht anders.

Gefahren durch einheimische Tierwelt

Auch wenn weitestgehend ein Jagdverbot in Holland besteht, heißt dies noch lange nicht, dass dort keine Wildtiere leben. Natürlich gibt es in den Niederlanden einen Bestand an Hirschen, Rehen, Füchsen, Mardern, Dachse und auch Wildschweinen.

Im Grunde bestehen damit die selben Bedingungen bei einem Waldspaziergang, wie in Deutschland. Da ihr in aller Regel in den holländischen Waldgebieten bei einem Urlaubsaufenthalt fremd seid, haltet den Hund beim Spaziergang vorsichtshalber an der Leine, damit ihr eine bessere Kontrolle auf ihn habt. Zudem treten beim Auslauf im Wald u.U. die Defizite von Seiten der Ausbildung und Erziehung schnell zu Tage, denn hier zählt ein eingespieltes Hund-Mensch-Team, die Führigkeit und der Gehorsam des Hundes beim Ansprechen seines Jagdtriebes besonders.

Wie wichtig an der Stelle ein gut einstudierter Rückruf und das Funktionieren der Impulskontrolle im Fall von Sichtkontakt mit einem Wildtier ist, haben wir in unserem Artikel „Führung - Freifolge - Hund-Mensch-Bindung, der sichere Rückruf und die Konditionierung – wie hängt das alles zusammen?“ ausführlich beschrieben. Die Lektüre lohnt sich, um ein paar Tipps, Ratschläge und Anregungen für das Arbeiten mit dem Hund zu bekommen.

Aber warum gehen wir hier auf den Jagddrang des einzelnen Hundes sein? Es ist in Holland verboten Wildtiere zu jagen, hetzen, zu gefährden und zu bedrohen. Wildhüter und andere Berechtigte, die wildernde Hunde entdecken, können nach eigenem Ermessen das Wildtier schützen. Und was dies in aller Konsequenz bedeutet, brauchen wir sicherlich nicht zu thematisieren.

Des Weiteren ist der Zusammenstoß mit einer Wildschweinrotte sicherlich nicht die angenehmste Zusammenkunft für den Vierbeiner. Auch daher sollte ihr mit der entsprechenden Vorsicht in Waldgebieten der Niederlande mit eurem Hund unterwegs sein, schließlich seid ihr derjenige, der über Wohl und Wehe des Hundes durch die entsprechende Führung entscheidet.

Eine ganz andere Gefahr lauert sobald ihr euch mit eurem Hund in der Nähe des Meeres aufhaltet. Natürlich soll der Vierbeiner seinen Spaß im Wasser genießen dürfen, dort schwimmen und toben können, vorausgesetzt es ist in diesen Bereichen ausdrücklich erlaubt. Es gibt aber ein paar Meeresbewohner, deren Kontakt oder Verzehr unter allen Umständen vermieden werden muss.

Zunächst muss hier ein hochgiftiger Fisch der Barschgattung Erwähnung finden. Das Gewöhnliche Petermännchen ist oft in Strandnähe in Sand und Schlamm eingegraben, wodurch der Hund das Tier nicht entdeckt und beim Drauftreten übel durch die giftigen Flossenstacheln gestochen werden kann, was unwahrscheinlich starke und langanhaltende Schmerzen und Schwellungen hervorruft.

Weiterhin sollte der Hund vor Quallen ferngehalten werden. Sprich, fällt euch auf, dass das Wasser voll mit den Nesseltieren ist, ist es ratsam ihn aus dem Meer herauszuhalten. Denn der Kontakt mit den giftigen Tentakeln verursacht starke Verbrennungen, die ärztlich behandelt werden müssen, dennoch leidet der Hund unter den Schmerzen. Der von toten Quallen am Strand kann zudem starke Durchfälle, Übelkeit und vielfaches Erbrechen über Tage hinweg hervorrufen, was ebenfalls eine medizinische Behandlung nach sich zieht.

Als letztes ist von Seiten der Meeresbewohner, der Seeigel zu nennen. Viele Hunde, die sich im seichten Wasser umhertreiben treten versehentlich in das stachelige Meerestier hinein oder nehmen es sogar mit der Schnauze auf. Die spitzen Stacheln können hier schlimme Verletzungen herbeiführen.

Weiter geht es zu Reptilienarten, die für den Hund in der freien Wildbahn zur Bedrohung werden können. Allen voran muss hier die Kreuzotter, eine Giftschlange, genannt werden.

Der Biss und die Injektion ihres toxischen Giftes führt zu starken Schmerzen, Anschwellen der Bissstelle, Erbrechen, Durchfall bis hin zu Herzrasen und in schlimmen Verläufen droht sogar der Kreislaufkollaps. Es kommt immer darauf an, welchen Gesundheitszustand der eigene Hund im Falle eines Bisses mitbringt, wieviel Gift injiziert wird und wie groß bzw. schwer der Hund ist. Auf alle Fälle ist schnelles Handeln beim Vernehmen der Symptome entscheidend. Ein Tierarzt muss zeitnah her.

Der primäre Lebensraum der Kreuzotter in den Niederlanden ist vor allen Dingen die Provinz Friesland, Drenthe mit seinen Moorgebieten und dem größten zusammenhängenden Waldgebiet Hollands, die Veluwe. Weiterhin ist die giftige Schlangenart in Overrijssel und Limburg beheimatet.

Weitere Erwähnung bedarf es beim Feuersalamander, der ebenfalls in den Niederlanden zuhause ist. Der Kontakt und Verzehr der Amphibie rufen schwerwiegende Vergiftungen mit Symptomen wie Apathie, Koma, Krämpfe, Benommenheit und die klassischen Vergiftungserscheinungen wie Übelkeit, Durchfall und Erbrechen hervor.

In manchen Gegenden sind die Prozessionsspinner zu finden. Sollte des Hund eine dieser Raupen fressen oder mit den Brennhaaren in Kontakt kommen, so wird er Vergiftungserscheinungen zeigen, die von Bewegungsstörungen, über Kreislaufbeschwerden, Atemproblemen, Atemstillstand bis hin zum anaphylaktischer Schock tendieren. Hier ist dringend ein Tierarzt aufzusuchen, der medizinische Gegenmaßnahmen schnellstens einleiten muss.

Um die gesamte Palette der Symptome zu kennen, steht euch unsere Giftdatenbank zur freien Verfügung, in der ihr giftige Tiere, Pflanzen, Pilze uvm. findet und die entsprechende Symptomatik der einzelnen Spezies heraussuchen könnt, um eine Einschätzung der Giftigkeitsgrades zu gewinnen.

Abschließend wollen wir auch auf die Rückkehr der Wölfe in den Niederlanden hinweisen. Bis dato wurden ganz vereinzelte Tiere im Waldgebiet von Veluwe entdeckt, aber auch in der grenznahen holländischen Stadt Twente habe es Sichtkontakt.

Bakterien, die sich in abgestandenen Pfützen, Seen, Teichen und Stehgewässern tummeln, bergen eine sehr große Gefahr, dass der Hund daraus trinkt und sich eine schlimme Infektion zuzieht. Näheres erfahrt ihr, wenn ihr unseren Artikel mit dem Titel „Der Hund trinkt das Wasser aus der Pfütze, ist das gesund?“ lest, der wichtige Informationen und Tipps bereithält.

Trinken von Salzwasser

Manche Hunde stürzen sich bei der Ansicht des Meers und den Wellen direkt auf das kühle Nass und beginnen intuitiv das Wasser aufzunehmen und zu trinken. Der eine oder andere bemerkt schnell, dass das salzige Wasser nicht schmeckt und lässt davon ab. Andere wiederum trinken genüsslich weiter.

Da aber das Salzwasser unverträglich ist, ruft der Verzehr u.U. Durchfälle, Übelkeit und Erbrechen hervor. Wird sogar zu viel getrunken, so kann es zu Vergiftungserscheinungen kommen.

Um dem Wasserhaushalt eures Vierbeiners stets ausreichend Nachschub zu gewähren, macht es Sinn eine kleine Flasche mit Wasser zu füllen und bei Ausflügen mitzunehmen. Reicht dem Hund ab und an davon, mit der Zeit weiß er dann Bescheid, dass ihr Wasser am Mann habt und wird sich bei Durst Aufmerksamkeit verschaffen.

Giftige Pflanzen und Pilze

Dass unsere Hunde gerne beim Auslauf in der freien Natur die Umgebung durchforsten, mit ihrer Nase und Schnauze am Boden hängen und hier und da neugierig schnüffeln, liegt im ureigenen Instinkt der Vierbeiner.

Dabei neigen einige Kaliber dazu, Gras in Massen zu fressen, um es kurze Zeit später mit Würgen auszukotzen. Warum dies so ist, haben wir auf Grundlage von Studienergebnissen in unserem Artikel mit dem Titel „Hunde fressen Gras, warum?“ abgehandelt.

Andere Hunde machen sich über alles her, was fressbar erscheint, sei es fremder Kot, das weggeworfene Pausenbrot oder der dahinmodernde Kadaver eines vollendeten Wildtieres.

Da die Hunde auch vor Pflanzen und Pilzen nicht unbedingt die Schnauze lassen, wollen wir unbedingt auf diese Gefahr, die in der freien Natur und in unseren Wohnungen schlummert, hinweisen. Es gibt unwahrscheinlich viele freiwachsende Pflanzen, Zierpflanzen und Pilzarten, die für den Hund beim Verzehren und Fressen extrem giftig sind und schlimme Vergiftungssymptome herbeiführen.

Auch der bloße Kontakt, besonders mit dem Maul und den Augen kann ebenso schmerzende und brennende Folgen nach sich ziehen, die in der Folge u.a. Symptome wie Augenverätzungen, Schleimhautveränderungen, Atemnot, Herzstillstand und Tod durch Vergiftung mitbringen.

Wenn der Hund nach den Regenzeiten im Unterholz im Wald herumstreunt, sollte ihr ihn aufmerksam im Auge halten und schauen, dass er sich von den heransprießenden Pilzen fernhält. Denn der Vierbeiner kann schwierig genießbare von giftigen Pilzen unterscheiden und wird erst nach dessen Verzehr bemerken, ob es ihm wohlgemundet und bekommen ist, oder er sich eine Pilzvergiftung eingefangen hat. Kennt ihr den Unterschied zwischen einer giftigen Frühjahrslorchel oder dem Grünen Knollenblätterpilz? Ist der Pantherpilz genießbar oder unbedingt zu meiden? In unserer Giftdatenbank habt ihr die Möglichkeit, alle Pilze, die für den Hund gefährlich und giftig sind, herauszusuchen und den Schweregrad der Giftigkeit sowie die entsprechenden Symptome zu finden.

Was das Thema Pilzvergiftung im Allgemeinen betrifft, so halten wir für euch einen weiteren Artikel mit dem Titel „Vorsicht, Pilze können für Hunde extrem giftig sein“ bereit.

Bei den im Freien wachsenden Pflanzen, angefangen beim Asthmakraut, über den Bärlauch, den Berglorbeer, den Besenginster bis hin zu den Wolfsmilchgewächsen, müssen wir der Verantwortung für unseren Hund gerecht werden und aufpassen, dass er keine giftige Pflanze anknabbert oder gar frisst. Der Verlauf einer derartigen Vergiftung kann im schlimmsten Fall tödlich enden. Vor allen Dingen sind die Hundewelpen und Junghunde gefährdet, da sie neugierig die Umwelt erkunden wollen und hier und da dann mit ihren Zähnchen an den Pflanzen knabbern und Teile davon verschlucken.

Ähnlich verhält es sich bei Zier- und Zimmerpflanzen, die wir in unseren Wohnungen und Häusern, in Teilen in den Gärten finden. Ob wir nun von der Amarylis, dem Alpenveilchen, der Belladonna-Lilie, der Dieffenbachie, dem Gummibaum, der Kaladie, der Prachtlilie, dem Weihnachtsstern oder der Zimmerkalla sprechen, allesamt sind für den Hund hochgiftig. Auch hier erfahrt ihr in unserer Giftdatenbank vieles mehr, inklusive dem Vorkommen je nach Erdteil, sprich in unserem konkreten Fall Europa und damit den Niederlanden.

Sollte während des Aufenthaltes in Holland, euer Hund sich auffällig verhalten und gesundheitliche Probleme haben, so könnte er unterwegs etwas ungenießbares gefressen haben. Wie ihr euch in diesen Fällen, in denen er sich womöglich eine Vergiftung zugezogen hat, verhalten solltet und was alles auf einen derartigen Umstand hinweist, haben wir ausführlich mit wichtigen Tipps in unserem Magazinartikel „Vergiftung beim Hund: Gefahrenquellen, Ratschläge & notwendige Hilfsmaßnahmen“ zusammengefasst. Die Lektüre der wesentlichen Informationen kann unter Umständen im Ernstfall das Leben eures Hundes retten, wenn ihr genau wisst, wie ihr euch zu verhalten habt.

Welche Tierkliniken und Tierärzte können im Ernstfall weiterhelfen?

Die Fläche der Niederlande beträgt ca. 41 500 qm, die von ungefähr 17 Mio. Einwohner besiedelt wird. Die Holländer sind sehr tierlieb, was die stattliche Anzahl von 11 Mio. Haustieren (2017) zeigt. Dies sind zwar annähernd genau die Hälfte der 34 Mio. Haustiere in deutschen Haushalten, betrachtet man aber die Einwohnerzahl, die in Deutschland mit über 80 Mio. mehr als das 4-fache beträgt, so sieht man die Dichte der Haushalte mit Haustieren sehr genau.

Wollen wir uns nun die tierärztliche Versorgung der Niederlande anschauen, ob diese flächendeckend für einen Aufenthalt in Holland gewährleistet ist, sollte eurem Hund etwas zustoßen oder er gesundheitliche Probleme zeigt, die einen Tierarztbesuch notwendig machen.

Insgesamt ist die veterinärärztliche Versorgung in den Niederlanden sehr gut aufgestellt, es gibt zahlreiche Tierkliniken und niedergelassene Tierärzte.

Solltet ihr somit in die Situation geraten, dass es eure Vierbeiner schlecht geht, so habt ihr die Möglichkeit über die das niederländische Tierarztverzeichnis der Königlich Niederländischen Gesellschaft für Veterinärmedizin (KNMvD) schnell einen Tierarzt in der Nähe eures Aufenthaltsortes zu finden.

Holland bietet seinen Besuchern einen enormen Freizeitwert

Viele gute Gründe ziehen Touristen und Besucher in die Niederlande.

Es gibt eine immense Auswahl an hervorragenden Museen, sei es das Van Gogh Museum, das Rijksmuseum oder das Stedelijk Museum, die sich allesamt in Amsterdam befinden. Hier gibt es endlose künstlerische Schätze zu entdecken, u.a. die renommiertesten holländischen Maler, wie Vincent van Gogh, Godfried Schalcken, Jan Vermeer, Rembrandt, Jan van Goyen aber auch weltberühmte Maler und Bildhauer wie Picasso, Miro, Modigliani, Mondrian, Renoir, Matisse. Um einen Besuch kommt man als kunstinteressierte Mensch nicht herum.

Wo wir uns nun schon in Amsterdam befinden, die Stadt hat noch so viel mehr zu bieten. Ein Spaziergang durch die Innenstadt mit den wundervollen Krachten und zahlreichen Brücken wird allen Besuchern immer im Kopf bleiben. Und das schöne ist, dass ihr die Erkundung mitsamt eures Hundes unternehmen könnt. Zwischenzeitlich könnt ihr eine Rast auf einer Parkbank am Ufer der Krachten einlegen oder euch ein kühles Amstel Bier bei gutem Wetter auf der Außenbestuhlung einer der vielen Kneipen gönnen.

Wir könnten noch die zahlreichen Städte der Niederlande aufzählen, die sich nahezu alle für einen Besuch anbieten. Seien es Rotterdam, Maastricht, Utrecht, Groningen, Den Haag, Zwolle, Amersfoort, Leiden, Alkmaar oder Noordwijk. Überall findet sich die typische holländische Bauweise, die wundervollen Stadtkerne und die freundlichen Bewohner, wieder.

Wenn ihr mit eurem Hund nach Holland reist, so halten sich sehr viele Besucher für den Urlaub oder den Kurztrip aber im Hinterland oder in der Nähe von Nordsee oder Ijsselmeer auf. Das Wasser mit den wundervollen Naturschutzgebieten, den endlosen Sandstränden und Dünenlandschaften, ziehen für Erholung und verschiedenste Aktivitäten an, sei es bei einer Fahrradtour, beim Walking, Wandern oder aber beim Relaxen im Sand am Strand. Und wer dabei dann nicht fehlen darf, ist euer Hund.

Damit ihr in der Öffentlichkeit soweit problemlos mit eurem Hund klarkommt, gibt es natürlich ein paar Dinge, an die man sich als Hundehalter im Alltag richten muss. Wir wollen uns nun einige wichtige gesetzliche Regeln und Haltevorschriften anschauen, damit der Aufenthalt mit Hund in Holland entspannt verlaufen kann.

Weiters möchten wir jeden Hundehalter dazu animieren nach den Benimmregeln und unbeschriebenen Gesetzen einer ordentlichen Hunde-Etikette zu leben, damit durch das Führen und Halten des Hundes weder Menschen, Tiere noch Sachen belästigt, bedroht, gefährdet oder gar verletzt bzw. beschädigt oder verdreckt wird. Es geht schlussendlich um das Ansehen aller Hundehalter und Hunde.

Leinenpflicht, Maulkorbzwang und Verbotszonen

In ganz Holland bzw. den Niederlanden gilt für alle Hunde eine generelle Leinenpflicht.

Egal wo ihr gerade unterwegs seid, ob in der Stadt beim Bummeln, dem Spaziergang im Wald oder Feld, dem Besuch im Naturschutzgebiet, beim Sonnenbaden am Strand oder beim Wandern auf dem breiten Land, ihr müsst euren Hund im öffentlichen Raum in den Niederlanden immer an der Leine halten.

Eine Maulkorbpflicht gibt es nicht. Sollte euer Hund aber beim Kontakt mit Artgenossen, Menschen oder anderen Tieren in der Vergangenheit mal etwas aggressiver und ruppiger sich verhalten haben, vielleicht auch dem einen oder anderen Tier hinterhergejagt sein, so haltet ihn an kurzer Leine und zieht ihm vorsichtshalber in der Öffentlichkeit eventuell einen Maulkorb an. Natürlich liegt die Entscheidung bei euch und in eurem Ermessen.

Wenn ihr bei der Hunderunde oder einer Aktivität im Freien dem Hund mehr Freiraum gewähren wollt, so nutzt eine Schleppleine, die euch einerseits genug Kontrolle lässt, andererseits der Vierbeiner sich in einem größeren Radius frei bewegen kann und den Beschäftigung beim Schnüffeln und Erkunden ausreichend nachgehen kann.

Der generelle Leinenzwang macht in manchen Bereichen durchaus zur Sicherheit des eigenen Hundes und aller anderen Beteiligten in der Öffentlichkeit Sinn. Dennoch gibt es auch Bereiche, die ausdrücklich zum Freilaufen ohne Leine eingerichtet wurden. Diese sind sowohl in den Städten als auch auf dem Land zu finden.

Achtet dabei auf Zonen, die folgendermaßen gekennzeichnet sind: „losloopgebieden“ bedeutet sinngemäß Freilaufzone/Freilaufgebiet.

An den Stränden sind vielfach Hunde zugelassen, dürfen sogar mancherorts zu gewissen festen Tageszeiten am Strand unangeleint laufen. Auch je nach Jahreszeit gibt es hier Unterschiede, da in den Herbst- und Wintermonaten die Badegäste auf Grund der kälteren Temperaturen ausbleiben, dürfen Hunde an manchen Stränden sogar ganztags frei umherlaufen. Während der Sommermonate ist natürlich zu den Stoßzeiten dann entweder Hundeverbotszone oder Leinenpflicht angesagt.

Unsere Empfehlung:

Je nachdem wo ihr mit eurem Hund euch in Holland aufhaltet, achtet immer auf die Beschilderung, seien es ausgewiesene Hundeverbotszonen, die beispielsweise an Kinderspielplätzen und Schulhöfen gelten können, ausgewiesene Freilaufflächen und Zonen in denen sich Hunde ohne Leine bewegen dürfen, wie in Stadtparks und sonstigen Parkanlagen, als auch auf Hinweise beim Betreten von Geschäften, Gaststätten, öffentlichen Gebäuden, Kulturellen Einrichtungen, Kirchen, Krankenhäuser, Bahnhöfen und Haltestellen, öffentlichen Verkehrsmitteln, in Hotels und Ferienanlagen, auf den Campingplätzen und überall dort, wo sich größere Menschenmassen aufhalten, seien es Marktplätze, Kirchenvorplätze oder Fußgängerzonen. Im Wald und in den Naturschutzgebieten ist der Hund immer an der Leine zu halten, zum Schutz der Flora und Fauna.

Vorsicht vor Hitze und Sonne im Fahrzeug

Das Klima in Holland ist insgesamt sehr mild, die Winter werden im Allgemeinen nicht sehr kalt, die Sommermonate hingegen erreichen zwischenzeitlich sehr hohe Temperaturen, unter denen Menschen und Tiere an sehr heißen Tagen ächzen und je nach körperlicher Konstitution auch leiden können.

Sobald die Temperaturen wärmer werden, nutzen einheimische Niederländer und viele Besucher die die Strände und Gewässer Hollands, damit die heißen Tage durch die Meeresbrise und Seeluft, einigermaßen ertragbar werden.

Auch das Empfingen eurer Hunde ist bei Temperaturen jenseits der 25 Grad Celsius in aller Regel nicht anders. Sie suchen sich ein schattiges Plätzchen und wollen einfach nur ruhen, teilweise sieht man den einen oder anderen Vierbeiner mit offenem Maul hechelnd, um sich herunter zu kühlen.

Weder Hundesport, noch sonstige körperliche Anstrengungen sind während der Sonnenstunden angeraten, da sie nur unnötige Belastung für den Hund bringen und ihm u.U. gesundheitliche Schäden zuführen.

Jeder der in dieser Zeit das Fahren mit dem Auto vermeiden kann, tut dies. Selbst die besten Klimaanlagen schützen vor dem Schwitzen nur punktuell, steht man im schlimmsten Fall im Stau und die Sonnen prallt auf das Dach des Fahrzeugs, so wird man förmlich gegrillt.

Aus diesem Grund, dürfen Hunde auch nicht alleine im Auto zurückgelassen werden, denn schnell können die Vierbeiner qualvoll leiden und im äußersten Fall den Hitzetod durch einen Hitzschlag erleiden. Bitte nehmt euren Hund stets mit!

Da die allermeisten von euch mit dem eigenen PKW nach Holland reisen werden und die Reisestrapazen sich damit für den Hund im Rahmen halten, sollten bitte unterwegs immer ausreichende Pausen einlegen, damit der Vierbeiner sein Geschäft verrichten, seine Läufe vertreten und frische Luft schnappen kann. Bei Hitze ist zudem darauf zu achten, dass der Hund genug Wasser bekommt. Viele weitere Reisetipps haben wir in unserem Leitartikel „An was muss ich für das Reisen mit meinem Hund alles denken?“ für euch ausgeführt, damit für den Hund auf Reisen rund um gesorgt ist und es ihm an nichts fehlt.

Menschen, die auf Assistenzhunde / Blindenhunde angewiesen sind genießen Sonderrechte

Wenn Menschen auf die Hilfe durch einen Assistenzhund bei der Bewältigung ihres Alltages angewiesen sind, so gelten in vielen Fällen Ausnahmeregelungen, wenn ansonsten für die Mitnahme eines Hundes Verbote oder Einschränkungen für das Halten und Mitführen eines Vierbeiners aufgerufen werden.

Wie soll schließlich eine erblindete Person ohne den Blindenführhund sich in einem Laden beim Einkaufen zurechtfinden oder von zu Hause zum Friseur oder Arzt finden. Genau deshalb werden die tierischen Begleiter ausgebildet, um ein relativ autarkes Leben, den behinderten Menschen zu ermöglichen.

Solltet ihr also zu dem Personenkreis gehören, die einen Assistenzhund halten und eine Reise nach Holland antreten möchtet, so bewegt euch wie gewohnt zu eurem anvisierten Ziel, nutzt die öffentlichen Verkehrsmittel, besucht die gewünschten Sehenswürdigkeiten und handelt so wie ihr es zuhause gewohnt seid. Sollte eventuell für die Fahrt mit Bus oder Bahn eine gesonderte Fahrkarte für den Hund notwendig sein, so wird man euch dies mitteilen, sollte der Hund aus rechtlichen Gründen beispielsweise nicht in ein Lebensmittelgeschäft, so wird man euch freundlich darauf hinweisen und sicherlich beim Einkauf helfen. Haltet nur bitte stets euren Behindertenausweis und sonstige Dokumente über den Nachweis der Behinderung und des Assistenzhundes bereit für etwaige Kontrolle bereit.

Hotels, Restaurants, Campingplätzen, Ferienwohnungen, Ferienhäusern und Bars

Steht ein Restaurantbesuch während des Aufenthaltes in Holland mit dem Hund im Schlepptau an, so kommt es immer auf die Philosophie des jeweiligen Betreibers an, ob Hunde gerngesehen oder gar Tabu sind.

Hier kann man eigentlich immer nur die Empfehlung aussprechen, Hinweise am Eingang des Lokals zu beachten oder konkret Mitarbeiter oder Verantwortliche vor Ort, oder bei telefonischer Reservierung oder Buchung, freundlich zu befragen. In Sternerestaurants oder sehr gehobenen Häusern wird die Anwesenheit von Hunden im Allgemeinen nicht so gerne gesehen, wohingegen in gut bürgerlichen Gaststätten dies oftmals ganz anders gehandhabt wird.

Bei gutem Wetter kann generell auf die Außenbestuhlung ausgewichen werden, was für die meisten Inhaber der Gastronomie überhaupt kein Problem darstellt.

Die selbe Vorgehensweise liegt bei Hotel-, Ferienhaus- und Ferienwohnungsbuchungen, Einkehren in Cafés, Kneipen und Coffeeshops nahe. Vielfach finden sich sogar speziell bei Onlinebuchungen von Unterkünften direkt die notwendigen Hinweise inklusive besonderer Serviceleistungen wie gesonderte Hundetoiletten und Auslaufbereiche in den Anlagen. Bei Besuchen von Bars, Kneipen und Cafés ist ein weiterer Hinweis, wenn bereits andere Hunde beim Heranschreiten an den Tischen mit ihren Herrchen zu sehen sind. Hier könnt ihr euch direkt hinzugesellen und der kulinarischen Freude nachgehen.

Zusammenfassend kann man hier nur mitgeben, dass auch hier der Urlaub oder Kurztrip mit Hund auf jeden Fall lohnt, denn in der täglichen Umsetzung wird man bei der Mitnahme des Hundes bei einem etwaigen Besuch einer Gastronomiestätte auf wenig Widerstand stoßen.

Hundekot entsorgen, sonst wird es teuer

Wenn es an das Packen des Reisegepäcks geht, sei es die Tagestour, der Kurztrip oder die Urlaubsreise nach Holland, steckt ausreichend Tüten ein, um die Hinterlassenschaften eures Hundes aufzusammeln und ordnungsgemäß zu entsorgen.

Sollte ihr dem nicht nachkommen und erwischt werden, so werden Bußgelder bis zu 100 EUR fällig.

An manchen Stellen sind in den Städten Bereiche als Hundetoiletten eingerichtet, damit der Hund stressfrei an einem zulässigen Ort, sein Geschäft verrichten kann.

Am Strand und allen Grünflächen, wo sich auf Menschen bewegen, ist es ebenfalls eine Selbstverständlichkeit, dass ihr den Hundehaufen aufhebt und in einer Tüte entsorgt.

Warnhinweise und Schilder beachten

Wenn ihr mit dem Hund nach Holland kommt, so werden euch im Alltag vielen Hinweisschilder begleiten, die auf die Haltebedingungen in diesen Zonen hinweisen. Die meisten Beschilderungen sind selbsterklärend bzw. die holländische Sprache in Verbindung mit den Bebilderungen leicht zu verstehen.

Wir wollen euch einige Beispiele hierfür nennen:

Holländisch losloopgebieden 
Deutsch Freilaufgebiet/Freilaufzone/Hunde dürfen in diesem Bereich ohne Leien laufen gelassen werden

 

Holländisch Honden toegestaan
Deutsch Hunde erlaubt

 

Holländisch Honden op het strand in Verbindung mit rotem Kreis und Hund darin + durchgestrichen
Deutsch Hunde am Strand verboten

 

Holländisch Honden op het strand in Verbindung mit rotem Kreis und Hund darin + Honden wel aangelijnt
Deutsch Hunde am Strand müssen angeleint sein / sind an der Leine zu halten

 

Holländisch Honden op het strand in Verbindung mit rotem Kreis und Hund darin + Honden wel aangelijnt toegestaan tussen 19 en 9 uur
Deutsch Hunde dürfen an der Leine an den Strand zwischen 19 und 9 Uhr

 

Holländisch Honden op het strand in Verbindung mit grünem Quadrat und weißem Hund + 1 okt. tot 15 april + Honden toegestaan
Deutsch Hunde dürfen zwischen 1. Oktober und 1 April an den Strand

 

Holländisch Verboden voor honden
Deutsch Hunde verboten / Hundefreie Zone

 

Holländisch Opruimplicht
Deutsch Reinigungspflicht / Halter wird zum Säubern der Hinterlassenschaften angewiesen

 

Wie sind die Einkaufsmöglichkeiten für Futter des Hundes in Holland?

Die Auswahl zum Einkaufen bei einem Aufenthalt in Holland ist ähnlich breitgefächtert wie in Deutschland. So gibt es kleinere Lebensmittelläden, über Discountern wie Aldi und _Lidl bis hin zu den großen Lebensmittelketten wie Coop, Super de Boer, Jumbo, Albert Heijm und C1000.

Alle diese Einkaufsmöglichkeiten bieten auch Futter für Haustiere und in unserem Fall für euren Hund an. Weiterhin bieten Gartencenter, Baumärkte und klassische Tierbedarfsläden Hundefutter in allen Varianten an.

Hier stellt sich aber grundsätzlich die Frage, ob ihr das gewohnte Futter und die entsprechende Futterzusammenstellung während des Aufenthaltes weiterhin beibehalten wollt oder auf Alternativprodukte ausweichen könnt und auch dazu bereit seid.

Da jeder Hund anders auf Futterumstellungen reagiert, müsst ihr den besten Weg für die Reise anhand der individuellen Bedürfnisse eures Vierbeiners ausrichten und wie er körperlich und verdauungsseitig ungewohntes Futter verträgt.

Zudem macht es natürlich aufwandsseitig teilweise einen großen Unterschied, ob ihr zu den Anhängern des Barfens zählt oder eher zu herkömmlichen Nass- und Trockenfutter neigt. Welche Möglichkeiten es grundsätzlich für die Fütterung des Hundes gibt, haben wir in unserem Magazinartikel "Was gibt es für den Hund an Hundefutter" eingehend beschrieben.

Setzt euch frühzeitig bei den Reiseplanungen mit dem Thema Ernährung für euren Hund während der Reise nach Holland auseinander, vielleicht entscheidet ihr euch auch dazu, ausreichend Hundefutter im eigenen Fahrzeug mitzunehmen. Diese Variante wird vermutlich auch die einzig richtige sein, wenn euer Hund ein spezielles Hundefutter bekommen soll oder auf Grund einer Diät sogar haben muss.

Abschießend nochmals zurück zur Eingangsfrage: Die Versorgung bzw. Einkaufsmöglichkeit im Hinblick auf Hundefutter, ist in Holland flächendeckend gut.

Worauf muss ich bei meinen Versicherungen für die Holland Reise achten?

Da das Halten und Führen eines Hundes generell nicht nur Spaß, Liebe und Freude bedeutet, sondern mit der gesamten Haltung viel Arbeit und potentielle Risiken durch das Verhalten eines Hundes im Raum stehen, ist die Absicherung einer Hundehalterhaftpflichtversicherung quasi unumgänglich.

Warum?

Sollte euer Hund durch sein Verhalten einen Personen- oder Sachschaden verursachen, sind immer Dritte davon betroffen. Da insbesondere bei schweren Unfällen oftmals horrende Kosten durch geschädigte Menschen und hohe Sachschäden auf den Halter des Schadenverursachers zukommen können, schützt euch diese Versicherung vor einer etwaigen existenzbedrohenden Lage.

Wir haben in unserem Magazinartikel „Hundehalterhaftpflicht: Wichtig für Hund & Halter“ das Thema eingehend erörtert und viele Beispiele zur Veranschaulichung aufgezeigt. Lest euch den Beitrag in Ruhe durch und ihr werdet die Bedeutung einer Hundehaftpflichtversicherung erkennen.

Aber was muss diese Hundehaftpflicht für die Reise nach Holland abdecken?

Zu aller erst muss die Hundehalterhaftpflichtversicherung generell ausreichend Versicherungsschutz im Ausland bieten. Und dieser Schutz sollte bestenfalls weltweit Bestand haben.

Weiterhin sollte auf etwaige Ausschlussklauseln geachtet werden, damit ihr bei einem etwaigen Schadenfall in der angemieteten Ferienwohnung oder dem gebuchten Hotelzimmer nicht auf den Kosten sitzen bleibt, da beispielsweise alle gemieteten Aspekte nicht im Versicherungsumfang eingeschlossen sind.

Lasst euch eingehend beraten, solltet ihr eine Hundehaftpflichtversicherung neu abschließen wollen oder besprecht die angehende Reise kurz mit den Verantwortlichen, bei denen ihr bereits einen Vertrag laufen habt.

Ein weiterer Punkt ist die Hundekrankenversicherung. Auch hier gilt es einen etwaigen Auslandsschutz abzuprüfen, solltet ihr vor Ort mit eurem Vierbeiner zu einem Tierarzt müssen oder gar ein Aufenthalt in einer Tierklinik ansteht. Sollte der Versicherungsumfang die Hollandreise einschließen, ist zudem darauf zu achten, ob ihr vor Behandlungsbeginn bei einem Veterinär in Holland, eine schriftliche Leistungszusage beim deutschen Versicherer einholen müsst.

Welche allgemeinen Reisetipps sind für mich und meinen Hund noch hilfreich?

Was wir euch noch mit auf den Weg geben wollen, wenn ihr mit eurem Hund nach Holland reist, weist die Regierung darauf hin, dass ihr für jegliches Verhalten eures Hundes verantwortlich seid. Ihnen ist es insbesondere das Anliegen, dass weder Menschen, Tiere oder fremdes Eigentum durch die Anwesenheit und dem Verhalten gestört, belästigt, beschmutzt bzw. verdreckt und gefährdet oder bedroht werden. Fremde private Grundstücke, eingezäunte Wiesen und Weiden sind ohne vorherige Zustimmung der Eigentümer damit Tabu.

Zudem ist der Hund beim Führen und Halten in der Öffentlichkeit zu jeder Zeit durch euer Handeln unter Kontrolle zu halten. Ihr seid aus Sicht der Behörden dafür ganz alleine verantwortlich, dass ihr euren Hund immer im Griff habt und die nötigen Kenntnisse im gesamten kynologischen Bereich aufweist und die entsprechenden Trainingsmaßnahmen zum Gehorsam, Impulskontrolle, Leinenführigkeit, Freifolge, sicherer Rückruf etc. des Hundes mitbringt, die wir in unserem Artikel "Führung - Freifolge - Hund-Mensch-Bindung, der sichere Rückruf und die Konditionierung – wie hängt das alles zusammen?" für euch ausgearbeitet haben.

Dies hört sich alles sehr sachlich an, dennoch wollen wir nochmals an dieser Stelle auf die außergewöhnlich freundliche Stimmung Hunden im Allgemeinen gegenüber hinweisen. An den allermeisten Orten werden Hunde daher mit offenen Armen empfangen. Der Rest liegt an jedem Halter, das Beste daraus zu machen.

Abschließend wollen wir euch noch einen weiteren Magazinartikel mit dem Titel „An was muss ich für das Reisen mit meinem Hund alles denken?“ wärmsten zur Lektüre und Vorbereitung auf die Reise nach Holland empfehlen. Hier erfahrt ihr wichtige weitere allgemeine Fakten rund um das Thema Reisen mit Hund, Tipps für eine To-Do-Liste und weitere wichtige Ratschläge u.a. zu tiermedizinischen Aspekten, wichtigen Reiserichtlinien oder Check-Listen, was alles für den Hund ins Reisegepäck gehört. Wir wünschen viel Freude bei der Lektüre und eine komplikationsfreie, erholsame und spannende Reise nach Holland mit eurem Hund.

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