Vorsicht, Pilze können für Hunde extrem giftig sein
Vorsicht beim Verzehr von Pilzen - dem Hund droht sonst eine Pilzvergiftung
Von:
Carsten Becker
Zuletzt aktualisiert am: 2.1.2023
Sollte sich der Hund durch das Fressen von giftigen Pilzen eine Pilzvergiftung einfangen, so kann dies lebensbedrohlich sein.
Daher gilt es im Garten, Wald und Feld gut aufzupassen, wenn der Hund mit der Nase am Boden schnüffelt und ihr den Eindruck habt, dass er etwas aufgenommen und gefressen hat.
Welche Pilzsorten und Pilzarten in unseren Regionen zu finden sind, werdet ihr in den weiteren Ausführungen unseres Artikels erfahren.
Hat euer Hund tatsächlich einen unachtsamen Moment ausgenutzt oder beim Herumstöbern im Unterholz einen unbekömmlichen und giftigen Pilz gefressen, wird er früher oder später deutliche Vergiftungssymptome zeigen.
Je nachdem welche Symptome und Anzeichen auftreten, ist Eile geboten. Dann heißt es schnell zu reagieren und ab zum Tierarzt. Der Hund benötigt dringend veterinärmedizinische Hilfe, denn bei schlimmen Vergiftungsverläufen ist das Leben des Hundes akut bedroht.
Pilze sind schön & durchaus sehr giftig. Auch für den Hund.
Das Risiko für den Hund durch eine Pilzvergiftung schwere gesundheitliche Folgen zu erleiden, ist groß.
Vorsicht im Sinne der Hunde ist angebracht
Jede Jahreszeit hat so ihre Qualität und bietet teilweise wunderschöne Naturschauspiele. Wir genießen die Tage in der Natur und freuen uns für unseren Hund, wenn er im Freien sich bewegen kann.
Auch das Wachstum und die Entwicklung der verschiedenartigen Pilze zu gewissen Jahreszeiten und Wetterbedingungen ist herrlich zu beobachten. Tolle Farben und skurrile Formen. Und dennoch kennen die meisten von uns gesichert nur Champignons oder Pfifferlinge. Denn Champignons und Pfifferlinge sind wir vom Einkaufen gewohnt, da wir sie selbst saisonal gerne verarbeiten und verspeisen.
Die Jahreszeiten bringen verschiedene Pflanzen und Früchte mit, die heranwachsen, reif werden und dann teilweise ungenutzt auf den Böden der Natur herumliegen. Wenn es viel geregnet hat, sprießen zudem die verschiedensten Sorten von Pilzen in den Gärten, Wiesen, Feldern und Wäldern.
Wenn ihr eure Vierbeiner in dieser Zeit in den Garten zum Herumtollen lasst, oder bei einem der zahlreichen Spaziergänge und Hunderunden unterwegs seid, solltet ihr stets umsichtig und aufmerksam sein, damit ihr früh genug mitbekommt, wenn er sich an Pilzen zu schaffen macht, sie beschnuppert und mit dem Fang berührt. Gerade Welpen und unerfahrene Junghunde tendieren dazu, Neues und Unbekanntes regelrecht zu untersuchen, in dem sie daran knabbern, lecken und davon fressen.
Davon muss der Welpe, Junghund und ausgewachsene Vierbeiner tunlichst abgehalten werden.
Denn leider liest und hört man immer wieder, dass Hunde mit ihren Haltern nach dem Fressen von Pilzen, mit schwersten Vergiftungen den Tierarzt oder die Tierklinik aufsuchen müssen und leidvoll im Worst Case verenden.
Wie ihr euch im Verdachts- oder Akutfall einer potentiellen Vergiftung verhalten solltet, welche Symptome darauf hindeuten und worauf zu sonst zu achten ist, erfahrt ihr durch die Lektüre unseres Leitartikels "Vergiftung beim Hund: Gefahrenquellen, Ratschläge & notwendige Hilfsmaßnahmen".
Steckt also für die Hunderunde einige Leckerlies ein und beschäftigt den Hund unterwegs. Wenn er etwas gut macht und gewünschtes Verhalten zeigt, könnt ihr ihn als Belohnung mit einem Leckerli füttern, ebenso bietet sich die Futtergabe an, um ihn gezielt zu manipulieren, wenn ihr ihn von irgendetwas ablenken wollt, was seine Aufmerksamkeit auf Grund eines externen Reizes erhascht hat. Sei es ein entgegenkommender Hund, ein Reh, etwas Fressbares auf dem Boden oder eben die Pilze am Wegesrand, die allesamt das Interesse des Hundes auf sich ziehen könnten und ihn dermaßen reizen, ansprechen und anlocken, dass er der Versuchung nur schwer widerstehen kann.
Achtung vor einigen Pilzarten, sie können für den Hund äußerst giftig sein
Die Pilzsucher und Pilzfreunde freuen sich sehr über die Geschenke von Mutter Natur.
Natürlich sollte man Pilzexperte sein, um die Guten von den Schlechten unterscheiden zu können. Sie sollen schließlich genießbar und gut verdaubar sein. Es muss also frei nach dem Motto, die Schlechten ins Kröpfchen, die Guten ins Töpfchen, aussortiert werden. Und dazu sollte man bei der Pilzernte ausgewiesener Fachmann sein.
Denn so manch ein Pilzsucher hat nach einem Verzehr mit großen gesundheitlichen Problemen zu kämpfen, da man sich einfach geirrt hat. Manche sind eben auch zum Verwechseln ähnlich.
Auf folgende Pilzarten und Pilzsorten könnt ihr u.a. in unserer Natur stoßen:
Pilzarten |
Schwefelgelbe Koralle |
Rotbrauner Riesenträuschling |
Sattellorchel |
Herbstlorchel |
Blauer Klumpfuß |
Breite Erdzunge |
Satansröhrling |
Hexenröhrling |
Wurzel-Fälbling |
Faserling |
Rosablättriger Helmling |
Alkalischer Helmling |
Gelblicher Helmling |
Duftrichterling |
Fliegenpilz |
Brauner Eichelbecherling |
Erdritterling |
Gallertbecher |
Gifthäuptling |
Stockschwämmchen |
Großer Scheidling |
Herkuleskeule |
Steinpilz |
Becherling |
Geselliger Schwefelkopf |
Orangebecherling |
Körnchenschirmling |
Pappelritterling |
Faserling |
Risspilz |
Spitzschuppiger Stachelschirmling |
Stockschwämmchen |
Wiesel Täubling |
Weißer Wiesenellerling |
Ohrlöffelstacheling |
Schüppling |
Riesenschirmling |
Mit diesem kurzen Ausritt in die Pilzkunde wollen wir euch die Vielfalt der Pilzwelt aufzeigen und die allermeisten von euch Hundehaltern, haben vermutlich nicht die Expertise, um sagen zu können, welche verträglich oder gefährlich für Menschen und Hunde sind. Auf jeden Fall sehen sie alle anders aus, als die bekannten und gewohnten Champignons.
Der Pilzsucher muss sich sehr gut auskennen, um in dem Wirrwarr klarzukommen und nur Pilze zu sammeln, die für die Gesundheit nicht schädlich sind.
Es gibt so viele schön anzusehende Pilzarten und Pilzsorten, die aber eine große Gefahr darstellen.
Und eines ist klar, es gibt Pilze, die lebensgefährlich für eure Vierbeiner sind und nach dem Fressen zu lebensbedrohlichen Symptomen führen. Wenn ihr eure Hunde nicht zurückhaltet droht eine schlimme Pilzvergiftung. Die Risiken sind für den Hund, egal welcher Hunderasse er angehört, kann immens sein und im äußersten Fall zum Tod des Hundes führen.
Also liebe Hundebesitzer, wenn der Herbst gekommen ist und das Wetter sich von seiner typischen Herbstseite zeigt, fällt ausreichend Wasser vom Himmel und bietet den Pilzen den besten Nährstoff um aus der Erde hervorzusprießen. Seid dann wachsam und aufmerksam auf euren Spaziergängen und Wanderungen durch die Natur. Versucht eure Vierbeiner, trotz der Schönheit und vermutlich lecker aussehenden Pilzen, diesen fernzuhalten, damit sie sich nicht den Magen verderben und vergiften.
Sollte der Hund aber schneller gewesen sein und Pilze im Wald, im Garten oder auf dem freien Feld gefressen haben, haltet ihn im Auge und checkt sein Verhalten. Ändert sich sein Zustand, hat euer Hund Beschwerden oder zeigt er gar bereits Auffälligkeiten und Vergiftungssymptome, dann nichts wie ab zum Tierarzt.
Welche Anzeichen & Symptome können auftreten, wenn euer Hund gifitge Pilze frisst?
Eine Pilzvergiftung hat der Hund sich schnell zugezogen, auch wenn diese eher selten vorkommt.
Beim Schnüffeln und Stöbern im Wald, beim Spazieren im Feld, oder gar im eigenen Garten, sind die unterschiedlichsten Pilzarten zu finden und verführen den ein oder anderen Welpen oder Hund in Versuchung.
Der Vierbeiner fühlt sich dann eventuell magisch angezogen und probiert einen Happen von dem Gewächs. Ob giftig oder bekömmlich, wird sich dann kurzweilig herausstellen. Leider fehlt ihm hier das nötige Wissen und je naiver, neugieriger und unerfahrener der Hund vom Alter her noch ist, desto eher kann es dann zum Verzehr und und durch die Kostprobe, zu einer Pilzvergiftung kommen.
Da die Gefahr und das Risiko für den Hund sehr hoch sein kein, sollten wir Halter aufmerksam sein und tunlichst versuchen, den Hund vom Verzehr abzuhalten. Leider funktioniert dies nicht immer.
Fallen uns beim Hund demnach seltsame und ungewohnte Verhaltensweisen auf oder sind gar schon gesundheitliche Beeinträchtigungen zu erkennen, könnten dies eindeutige Symptome einer Pilzvergiftung sein.
Potentielle Symptome einer Pilzvergiftung |
Durchfall |
Erbrechen |
Magen-Darm-Probleme mit Schmerzen |
Fieber |
Zittern am ganzen Leib |
Atemprobleme |
Atemnot bis zur Erstickungsgefahr |
Rausch |
Blutungen |
Erhöhte Speichelansammlung |
Schaum vor dem Maul |
Herzprobleme |
Abgeschlagenheit, körperliche Schwäche und lethargisches Verhalten |
Koordinationsprobleme |
Krämpfe |
Veränderungen der Augen |
Was ist zu tun, wenn euch Symptome einer Pilzvergiftung beim Hund auffallen?
Sollte euer Hund tatsächlich Pilze gefressen haben, die für ihn giftig sind und er Auffälligkeiten von Seiten seines Gesundheitszustandes oder sonstigen Verhaltens zeigt, gilt es keine Zeit zu verlieren.
Haltet euren Vierbeiner im Auge, denn es kann etwas Zeit zwischen Fressen des Pilzes und der ersten Beschwerden vergehen.
Wenn der Hund die ersten Anzeichen für eine Pilzvergiftung zeigt, doktert bitte aber nicht selber herum. Eile ist gefragt.
Ab zum Tierart! Es ist absolute Vorsicht geboten. Es geht um das Leben eures Vierbeiners. Unter Umständen braucht euer Hund schnelle ärztliche Hilfe. Und hier kann jede Minute zählen, je nachdem welche Menge auf das Körpergewicht sowie die allgemeine Verfassung und Konstitution berechnet, er zu sich genommen hat. Denn die Verträglichkeit einiger Happen hängt von dem jeweiligen Hundeindividuum ein stückweit ab - verschiedene Faktoren spielen also eine signifikante Rolle, ab wann eine giftige Substanz von ihrer Dosis dem Hund Schaden zufügt.
Holt euch frühzeitig auf jeden Fall Rat und Hilfe vom Experten ein. Lasst euren Vierbeiner beim Tierarzt eures Vertrauens untersuchen und checkt ab, ob es sich in der Tat um eine Pilzvergiftung handelt. Damit ist nicht zu Spaßen.
Der Tierarzt wird die richtige Diagnose stellen und eurem Hund die Behandlung geben, die es unbedingt benötigt, um dem Vierbeiner zu helfen und ihn wieder gesundheitlich auf die Höhe zu bringen.
Ein Tipp:
Solltet ihr beim Fressen eines etwaigen Pilzes dabei gewesen sein, so nehmt möglichst etwas davon mit, damit der Tierarzt sofort eine Information und Einschätzung über die Pilzart erhält. Dies kann unter Umständen das Leben des Hundes retten oder zumindest ein schnelles ärztliches Handeln ermöglichen, da dann gesicherte Fakten und Indikatoren vorliegen, somit gezielt tiermedizinisch und toxikologisch gegengesteuert werden kann.
Merkt euch auch genau wann, wo und wieviel euer Vierbeiner von den giftigen Pilzen zu sich genommen bzw. gefressen hat.
Versucht trotz der Situation einen klaren und nüchternen Kopf zu behalten. Vermeidet vor allen Dingen weiteren Stress, der sich dann auch auf euren Hund überträgt und weitere Auswirkungen nach sich ziehen kann - mehr hierzu findet ihr in unserem ergänzenden Artikel "Der gestresste Hund".
Wenn also die Jahreszeit gekommen ist, in der die Pilze massenweise aus dem Boden schießen und ihr mit euren Hunden die Wälder und die verschiedensten Freilaufflächen in der Natur für die Spaziergänge, Wanderungen oder Sportaktivitäten, wie Fahrradfahren, Ausreiten oder Joggen nutzt, so haltet die Vierbeiner bei ihrem Herumstöbern im Auge und versucht sie als gewissenhafte Hundebesitzer von den Pilzen fern zu halten. Vermeidet wenn möglich, jeden Pilzkontakt, damit der Hund keiner Pilzvergiftung ausgesetzt wird.
Was könnt ihr konkret in Sachen Hundeerziehung tun, um den Hund vor einer Vergiftung zu schützen?
Viele einzelne Trainingsinhalte sind zu vermitteln, da sie ineinander wirken.
Von Anti-Giftköder-Training über Impulskontrolle bis Sicherer Rückruf
Hier müssen wir etwas weiter ausholen und etwas Grundlegendes vorwegschicken:
Es kommt immer auf die jeweilige Hundepersönlichkeit, dessen Charakter, Wesen, Temperament, individuelle Frustrationstoleranz sowie die bisher vermittelten Erziehungsinhalte an, wie sehr er sich von einem externen Reiz ködern und zu unerwünschtem Verhalten treiben lässt. Dies gilt für alle Instinkte und Triebe, die der jeweilige Hund mitbringt.
Will heißen, dass ihr von klein auf eurem Hund die richtigen Erziehungsmaßnahmen beibringen müsst, damit er möglichst so konditioniert ist, dass er gewissen Reizen im Alltag widerstehen kann und ihr zudem über ausreichende Hilfsmittel verfügt, um in Notsituationen oder prekären Momenten effektiv und punktgenau, auf euren Hund einwirken und gewünschtes Verhalten abrufen könnt.
Um auf der Klaviatur des breiten Spektrums an Erziehungs- und Ausbildungsmaßnahmen erfolgreich spielen zu können und diese dem Hund so zu vermitteln, dass sie sicher sitzen und ihr im Alltag verlässlich damit arbeiten könnt, benötigt es viel Erfahrung und einiges an Arbeit. Denn Training ist die eine Seite der Medaille, die praktische Anwendung aber eine ganz andere Hausnummer. Hierfür müssen die Lerninhalte regelmäßig wiederholt werden, damit sie sich einprägen und im Fall der Fälle souverän und routiniert abgerufen werden können.
Welche Trainingsmaßnahmen nun als Grundlage im Zusammenhang mit dem Fressen von Pilzen sinnvoll sind, wollen wir euch gerne an die Hand geben.
Generell ist es so, je eher ihr euren Hund durch die entsprechenden Erziehungsschritte und Trainings in die Lage versetzt, dass er grundsätzlich nichts mehr frisst, ohne dass von euch eine ausdrückliche und eindeutige Freigabe mittels einem einstudierten Befehl, Signal etc. erfolgt, desto sicherer und geschützter ist er vor etwaigen Vergiftungen.
Denn schließlich geht es nicht nur um etwaige Giftpilze, sondern es könnte sich auch um eine hochgiftige Chemikalie wie Round-Up im Feld für die Unkrautvernichtung handeln oder eine Attacke durch einen Hundehasser mit einem eigens dafür ausgelegten Giftköder. Aber auch das Fressen eigenem oder fremden Kot oder Aas ist sicherlich nicht das was ihr wollt, auch hiergegen helfen die richtigen Trainingsmethoden.
Um also in Sachen Hundetraining im Kontext zum Thema Vergiftung/Fressen die richtigen Maßnahmen einzuleiten und dem Hund eine angelernte Fresskontrolle zu vermitteln, kommen folgende Lerninhalte für euch als Halter und den Hund in Betracht:
- Grundgehorsam (Sitz, Platz, Bleib, Komm, Hier, Aus etc.)
- Impulskontrolle
- Anti-Giftköder-Training
- Sicherer Rückruf / Sicheres Abrufen
- Konditionierte Entspannung
- Bindungsaufbau
- Ausdrucksverhalten von Hunden
- Kommunikation Hund/Mensch
Das hört sich nun extrem umfassend und viel an. Es geht schlichtweg darum, dass sich der Vierbeiner in verschiedenen Situationen unter Kontrolle hat und gewissen Stimuli und Reizen im Alltag widersteht. Und hier greifen viele Elemente der Konditionierung ineinander, da ohne die entsprechenden Grundelemente auch keine weiterführenden Lerninhalte mit höherem Schwierigkeitsgrad möglich sind. Kurz, ohne Grundschule, kein Abitur.
Wir wollen euch daher noch einen weiteren Artikel mit dem Titel „Führung - Freifolge - Hund-Mensch-Bindung, der sichere Rückruf und die Konditionierung – wie hängt das alles zusammen?“ zur Lektüre vorschlagen, in dem die Verkettung und Verbindung der einzelnen Trainingsinhalte und der notwendigen Funktionalität eines eingespielten Hund-Mensch-Teams anschaulicher wird.
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