Tosa

Wachsamer und mutiger Riese aus Japan

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Zuletzt aktualisiert am: 29.2.2024

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Der Tosa Inu hat eine lange Tradition in seinem Heimatland Japan, wo der imposante Hüne innerhalb von Hundekämpfen eingesetzt. Die Rasse hat es auf der japanischen Insel zu großem Ruhm geschafft, denn sie ist dort eine lebende Legende mit Nationalhundstatus und wird von den Einheimischen regelrecht vergöttert.

Der Japanische Mastiff, wie der Tosa ebenfalls genannt wird, ist das Kreuzungsergebnis aus dem Shikoku-Ken mit diversen westlichen Hunderassen. Einfluss auf den Tosa nahmen laut den Ausführungen des Rassestandards Bulldogs, Mastiffs, Deutsche Vorstehhunde und Deutsche Doggen. Ferner gelten der Bernhardiner und Bull Terrier als weitere Genlieferanten.

Seinen Rassenamen verdankt er der ehemaligen japanischen Provinz "Tosa", wo seine Wurzeln liegen und die Entwicklung des Riesen begann. In Deutschland ging die Zucht des Tosa erst in den 1970er Jahren los. Ein maßgeblicher Förderer war Prof. Hermann Heuser, der das erste Tosa-Pärchen nach Deutschland brachte und mit ihnen seine Zuchtättigkeiten mit dem Kennel "vom Breinigerberg" startete.

Das allgemeine Erscheinungsbild des Tosa wird von seinem großen Körpergebäude mit viel Muskulatur, starker Knochensubstanz und dem markanten Kopf geprägt. Der Rassehund sorgt beim Betrachter für bleibenden Eindruck und durch den selbstbewussten, selbstsicheren und würdevollen Auftritt mit seiner stattlichen Statur, verschafft er sich ausreichend Respekt.

Die Rasse gilt als äußerst wesensfest, hat also eine hohe Reizschwelle, ist geduldig und gelassen, kann aber wenn nötig ebenso impulsiv von 0 auf 100 mit enormen Nachdruck, mutig und unerschrocken aus sich herausgehen. Er zeigt damit beste Anlagen für die verantowrtungsvolle Aufgabe eines wehrhaften und verteidigungsbereiten Wächters - denn heute wird der Tosa regelmäßig als Wachhund eingesetzt. Zudem attestiert man dem Koloss, treu, unbestechlich und loyal zu sein. Er liebt seine Familie und ist sehr kinderverträglich.

Und trotz ihres tollen Wesens, wird der Tosa in Deutschland und diversen anderen Ländern, den Listenhunden zugerechnet. Dies bringt zwangsläufig einige besonder Haltebedingungen mit, was man als potentieller Käufer und Halter wissen muss.

Der charakterstarke Tosa braucht eine konsequente, disziplinierte, charismatische Führungspersönlichkeit, die mit Souveränität, Respekt und Versiertheit seinen japanischen Giganten erzieht und durch den Alltag führt. Denn Gehorsam und Führigkeit sind das A und O, da ihr den starken Rassehund mit purer Muskelkraft garantiert nicht im Griff und unter Kontrolle halten könnt. Aber keine Panik, mit dem richtigen Handling, der nötigen Ausstrahlung und Ausübung der Rolle als Rudelchef und Autoritätsperson, werdet ihr einen folgsamen und gefügigen Partner an eurer Seite haben.

Es gibt noch so viel zum gutmütigen und familientauglichen Tosa zu erzählen. Seid ihr interessiert? Dann wünschen wir euch viel Freude bei der Lektüre der nachfolgenden Ausführungen mit Infos rund um die Entstehungsgeschichte, Rassemerkmale, Erziehungsfragen, Aktivitäten, Gesundheit, Pflege, Ernährung, Haltebedingungen etc..

Nummer: 260
Gruppe: 2. Pinscher und Schnauzer – Molossoide – Schweizer Sennenhunde und andere Rassen
Sektion: 2. Molossoide
Subsektion: 1. Doggenartige Hunde
Arbeitsprüfung notwendig? Nein
Ursprung
Japan
Patronat -
Verwendung

Ehemaliger Kampfhund, heute Wachhund

Datum der Veröffentlichung 9. Dezember 1997
Datum der vorläufigen Bestätigung -
Datum der finalen Bestätigung 1. April 1964
Link zum FCI-Standard FCI - Tosa
Lebenserwartung
Rüden
10 - 12 Jahre
Hündinnen
10 - 12 Jahre
Widerristhöhe
Rüden
60 - 80 cm
Hündinnen
50 - 70 cm
Gewicht
Rüden
37.5 - 90 kg
Hündinnen
30 - 70 kg

Tosa - Erziehung & Training
Wichtige Tipps aus erster Hand vom Hundetrainer!

Der Tosa Inu, eine bemerkenswerte und einzigartige Hunderasse, ist weltweit für seine mutige Persönlichkeit, majestätische Körpergröße und sein sanftes Wesen bekannt. Ursprünglich in Japan als Kampfhund gezüchtet, hat sich der Tosa Inu durch seine ausgesprochene Loyalität und sein tief verwurzeltes Harmoniebedürfnis einen unverwechselbaren Platz in den Herzen von Hundefreunden weltweit erobert. Diese Rasse ist bekannt für ihre Ausdauer, Stärke und Kampffähigkeit und sind gleichzeitig loyale, liebevolle und ruhige Familienhunde, wenn sie richtig trainiert und behandelt werden.

Sozialisation des Tosa Inu

Sozialisierung ist bei der Haltung eines Tosa Inu von entscheidender Bedeutung. Schon in den ersten Lebensmonaten formen unsere Taten und Handlungen ihr Wesen, wirken sich auf ihre Wahrnehmung und ihre Verhaltensmuster aus. Bei einem Hund von der Größe und Stärke eines Tosa Inu kann ein Mangel an richtigem Training und Sozialisierung schwerwiegende Folgen haben. Ein schlecht sozialisierter Tosa Inu kann aggressiv und unkontrollierbar werden, und aufgrund seiner beeindruckenden Größe kann er auch gevaarlijk sein. Eine durchdachte, gründliche und frühzeitige Sozialisation ist daher der Schlüssel zu einem ausgeglichenen und gut erzogenen Tosa.

Grundkommandos

Die Ausbildung eines Tosa Inu sollte auch Grundkommandos wie "Sitz", "Bleib", "Komm" und "Platz" umfassen. Diese dienen auch teilweise als sicherheitsrelevanten Kommandos, was bei dieser Hunderasse besonders wichtig ist. Fur den Tosa Inu ist das dominante Verhalten charakteristisch, das durch consistente Training vorgebeugt werden kann. Ein weiterer wichtiger Bereich ist das Gehorsamstraining. Um eine starke Bindung und eine gegenseitige Anerkennung aufzubauen, sollte man von Anfang an am Gehorsamstraining arbeiten.

Gehorsamstraining – Leinentraining

Leinentraining ist für den Tosa Inu auch sehr wichtig. Sie sind sehr kraftvoll und können außerdem unberechenbar sein, wenn sie andere Hunde oder Menschen sehen. Das richtige Training kann verhindern, dass der Hund die Kontrolle übernimmt und sicherstellt, dass Sie das Sagen haben, wenn Sie zu Fuß unterwegs sind. 

Spiel und Apportiertraining

Das Spielen und Apportieren ist für den energischen Tosa Inu ein hervorragendes Mittel, um seine mentale und physische Energie zu fördern und zu erhalten. Diese Hunde sind intelligent und lernfähig, und sie brauchen die mentale Stimulation, um gefördert, gehalten und zufrieden zu bleiben.

Was sollten wir sonst noch zum Tosa als Rasse wissen?

Wenn man einen Tosa Inu besitzt, muss man sich darauf vorbereiten, viel Zeit und Mühe in seine Ausbildung zu investieren. Darüber hinaus benötigt diese Rasse auch viel Bewegung, um seine körperliche Gesundheit zu erhalten. Daher benötigt ein Tosa Inu-Besitzer genug Zeit und Platz, um den Bedürfnissen dieser aktiven Rasse gerecht zu werden.

In Bezug darauf, was wir sonst noch über den Tosa Inu wissen sollten, gibt es vier wichtige Punkte, die zu beachten sind: ihr Bedarf an körperlicher Betätigung, ihre hohe Intelligenz, ihre starken Schutzinstinkte und ihre Anerkennung von Regeln und Konsequenzen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Tosa Inu eine sehr besondere Hunderasse ist. Ideal ist ein Besitzer, der Lebenserfahrung und Grundsätze hat. Jemand, der dem enormen Engagement, das ein Tosa Inu erfordert, gerecht werden kann, beide Seiten der Bedürfnispyramide beachtet: Die nach Geborgenheit und Sicherheit suchende, emotionale Seite und die rationalen, klaren Linien, die eine stetige und fundierte Erziehung voraussetzen. Eine ausgewogene Balance aus herzlicher Geneigtheit und klarer Kommandogewalt stellt den idealen Rahmen für ein harmonisches Zusammenleben mit einem Tosa Inu dar. 

Zusammenfassung

Insgesamt ist es wie mit vielen anderen Hunderassen auch: Sie verdienen Respekt und Verständnis für ihre Art, ihr Wesen und ihre Bedürfnisse. Nur dann können sie zu einem treuen und liebenswerten Familienmitglied werden. Es ist eine langfristige Verpflichtung, die viel Liebe und Geduld erfordert, aber das Endergebnis ist es auf jeden Fall wert.

Ralf Lügger
Hundetrainer, Hund-Mensch-Coach, Autor

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