Bulldog
Bulliges Muskelpaket mit Herz aus Großbritannien
Von:
Carsten Becker
Zuletzt aktualisiert am: 7.6.2024
Der kraftstrotzende Bulldog stammt auf Großbritannien und wurde in seiner Heimat zunächst als wehrhafter Kampfhund und für die Stierhetze eingesetzt. Entsprechend war dieser Typ des British Bulldog physisch und psychisch/mental veranlagt, was sich bis zum heutigen modernen Bulldog durch die Zuchtentwicklung nochmals stark veränderte. Denn der Nationalhund Großbritanniens ist zwischenzeitlich ein liebevoller, sanfter, charmanter, großherziger Zeitgenosse in einem muskulösen, kompakten, stabilen, robusten und wehrhaften Körper mit enormer Power.
Auch wenn der Bulldog vielleicht grimmig ausschauen mag, wie es der Rassestandard selber schreibt, den Eindruck von höchster Entschlossenheit, Kraft, Mut und Kühnheit vermitteln mag, ist er bei respektvollem und fairen Umgang, ein umgänglicher, liebenswürdiger, friedfertiger und freundlicher Rassehund. Oftmals wird ihm auf Grund seiner Vergangenheit als kampferprobter Sportler, Unrecht getan.
Charakteristisch ist beim breitschultrigen und untersetzt wirkenden Bulldog dessen ausgeprägter Kopf mit dem breiten Fang, kurzen Gesicht und den dicken, breiten, tiefhängenden Lefzen. Die Zugehörigkeit zur Gruppe der Molossoiden und doggenartigen Hunde, lässt sich nicht leugnen.
In Sachen Erziehung sind liebevolle Konsequenz, Geduld und Geschick angesagt, um dem Bulldog Sinn und Zweck der erwünschten Handlungen und Verhalten begreifbar zu machen, denen er dann auch Folge leistet. Kadavergehorsam kann man sich bei dem charakterstarken Bulldog abschminken. Zudem wir der angemessen geführt und mit achtungsvollen Umgangsformen angepackt werden. Unangebrachte Härte, unverhältnismäßige Ansprache, Zwang und Ungerechtigkeit, führen zu Missstimmungen. Soweit muss es aber auch erst gar nicht kommen, denn es reicht ein hundegerechtes und ehrliches Miteinander, damit man das Herz und den Verstand sowie die Kooperationsbereitschaft des English Bulldog als Rudelführer für sich gewinnt.
Um alles Weitere über die englische Rasse mit Nationalhundstatus durch seine Verdienste im 2. Weltkrieg zu erfahren, stehen euch unsere nachfolgenden Ausführungen rund um die Entstehungsgeschichte, Rassemerkmale, Erziehungsfragen, Aktivitäten, Gesundheit, Pflege, Ernährung, Haltebedingungen etc. des Bulldogs zur Verfügung. Viel Freude bei der Lektüre!
Nummer: | 149 |
Gruppe: | 2. Pinscher und Schnauzer – Molossoide – Schweizer Sennenhunde und andere Rassen |
Sektion: | 2. Molossoide |
Subsektion: | 1. Doggenartige Hunde |
Arbeitsprüfung notwendig? | Nein |
Ursprung | Vereinigtes Königreich von Großbritannien |
Patronat | - |
Verwendung | Begleithund mit Abschreckungswirkung |
Datum der Veröffentlichung | 13. Oktober 2010 |
Datum der vorläufigen Bestätigung | - |
Datum der finalen Bestätigung | 14. März 1955 |
Link zum FCI-Standard | FCI - Bulldog |
8 - 12 Jahre
8 - 12 Jahre
34 - 40 cm
32 - 38 cm
25 kg
23 kg
Bulldog - Erziehung & Training
Wichtige Tipps aus erster Hand vom Hundetrainer!
Die Bulldog (Englische Bulldogge), ein Inbegriff robuster Treue, verkörpert eine faszinierende Mischung aus Stärke und Sanftmut. Ihr markantes, faltiges Gesicht mit den großen, seelenvollen Augen erzählt Geschichten vergangener Zeiten und spiegelt eine tiefe Verbindung zur menschlichen Geschichte wider. Diese Rasse, oft missverstanden als störrisch und aggressiv, ist in Wirklichkeit ein Sinnbild für Geduld und Zuneigung. Ihr einzigartiges Erscheinungsbild, gepaart mit einem ausgeglichenen Temperament, macht sie zu einem beliebten Familienmitglied und treuen Begleiter.
Die Wurzeln der Bulldog reichen zurück ins England des 13. Jahrhunderts, wo sie in dem brutalen Sport des Bullenbeißens eingesetzt wurde. Ihre Stärke und Entschlossenheit, die einst für diese grausamen Kämpfe genutzt wurden, haben sich in einer bemerkenswerten Fähigkeit zur Überwindung von Herausforderungen und einer tiefen Loyalität gegenüber ihren Menschen transformiert. Heute steht die Bulldogge nicht für Aggression, sondern für Standhaftigkeit und Liebe, Qualitäten, die sie zu einem treuen Familienmitglied machen.
Der robuste Körperbau der Bulldog, gekennzeichnet durch einen breiten Kopf, kurze Schnauze und massiven Körper, birgt jedoch auch gesundheitliche Herausforderungen, die nicht übersehen werden dürfen. Ihre charakteristischen Atemwege können zu Problemen führen, weshalb eine sorgfältige Pflege und Überwachung ihrer Gesundheit unerlässlich sind. Trotz dieser Herausforderungen bleibt die Englische Bulldogge ein Symbol für Ausdauer und Widerstandsfähigkeit.
Die emotionale Tiefe dieser Rasse ist unermesslich. Sie sind nicht nur Hunde, sondern Seelengefährten, die mit einer beispiellosen Sensibilität und einem tiefen Verständnis für menschliche Emotionen ausgestattet sind. Die Englische Bulldogge spürt Stimmungen und Bedürfnisse ihrer Menschen und reagiert oft auf erstaunliche Weise, um Trost und Freude zu spenden. Ihre Fähigkeit, Freude und Trost in den Alltag zu bringen, macht sie zu einem unschätzbaren Mitglied der Familie.
Die Bindung, die eine Englische Bulldog mit ihren Menschen eingeht, ist tief und dauerhaft. Sie ist mehr als ein Haustier; sie ist ein Lebensgefährte, ein Beschützer des Herzens und ein Spiegel der bedingungslosen Liebe. Dieser Hund wählt seine Familie mit einer Ernsthaftigkeit, die sein Engagement und seine Treue widerspiegelt. Die Beziehung, die entsteht, ist eine der gegenseitigen Achtung und des tiefen Verständnisses, geprägt von den subtilen Kommunikationswegen, die sich zwischen Mensch und Bulldogge entwickeln.
Sozialisierung der Bulldog (Englische Bulldogge)
Die Sozialisierung einer Englischen Bulldog beginnt früh und ist entscheidend für ihre Entwicklung zu einem ausgeglichenen und geselligen Hund. Da sie eine starke Bindung zu ihrer Familie aufbauen, müssen Bulldoggen lernen, sich auch in Gegenwart anderer Menschen und Tiere wohlzufühlen. Dies erfordert regelmäßige und positive Begegnungen mit einer Vielzahl von Situationen, Geräuschen und Umgebungen, um ihre natürliche Vorsicht in Neugier umzuwandeln und Vertrauen aufzubauen.
Eine frühzeitige Sozialisierung hilft, die natürliche Zurückhaltung der Rasse gegenüber Unbekanntem abzubauen und fördert eine positive Reaktion auf neue Erfahrungen. Dies kann durch Besuche in Hundeparks, Spaziergänge in belebten Stadtvierteln oder das Treffen mit Freunden und deren Haustieren geschehen. Wichtig ist, dass diese Erfahrungen positiv gestaltet werden, um Angst oder Aggression zu vermeiden. Positive Verstärkung, Geduld und Konsequenz sind Schlüssel zum Erfolg in der Sozialisierung der Englischen Bulldogge.
Training der Bulldog
Grundkommandos
Die Ausbildung von Grundkommandos wie „Sitz“, „Platz“, „Bleib“ und „Komm“ ist für die Englische Bulldog von entscheidender Bedeutung. Diese Befehle schaffen die Basis für weitere Trainingsfortschritte und stärken die Bindung zwischen Hund und Besitzer. Bulldogs sind intelligent, können aber auch eigenwillig sein, was eine konsequente und geduldige Trainingsmethode erfordert.
- Sitz: Beginnen Sie mit einem Leckerli in der Hand, führen Sie es über den Kopf des Hundes, sodass er seinen Blick folgt und sich schließlich setzt. Sobald er sitzt, loben und belohnen Sie ihn.
- Platz: Nachdem der Hund das Sitz-Kommando beherrscht, können Sie ihn mit einem Leckerli, das vor seiner Nase zu Boden geführt wird, in die Platz-Position bringen.
- Bleib: Dieses Kommando wird gelehrt, indem man den Hund in Sitz- oder Platz-Position bringt, die Handfläche als Stopp-Geste vor ihm zeigt und langsam zurücktritt. Belohnen Sie ihn, wenn er bleibt.
- Komm: Wichtig für die Rückrufübung, bei der der Hund lernen sollte, auf Kommando zu Ihnen zu kommen.
Gehorsamstraining
Das Gehorsamstraining umfasst mehr als nur Grundkommandos. Es lehrt den Hund, Anweisungen zuverlässig zu folgen und in verschiedenen Situationen angemessen zu reagieren. Dies erfordern regelmäßige Übungseinheiten und eine positive Verstärkung, um gute Verhaltensweisen zu fördern.
Leinentraining
Leinentraining ist essenziell, um sicherzustellen, dass Spaziergänge sowohl für den Hund als auch für den Besitzer angenehm sind. Die Englische Bulldog sollte lernen, locker an der Leine zu gehen, ohne zu ziehen. Dies kann durch Belohnung des Hundes erreicht werden, wenn er neben Ihnen ohne Zug auf der Leine geht.
Spiel- und Apportiertraining
Obwohl nicht als die agilste Rasse bekannt, genießen Englische Bulldog Spiel- und Apportierspiele, die zur körperlichen Aktivität und mentalen Stimulation beitragen. Das Einbeziehen von Spielen wie Apportieren kann das Training unterhaltsam und belohnend für den Hund gestalten.
Wichtige Aspekte in der Erziehung der Englischen Bulldogge
- Gesundheitsüberwachung: Aufgrund ihrer besonderen körperlichen Struktur müssen Bulldoggen regelmäßig tierärztlich untersucht werden.
- Geduld und Konsequenz im Training: Diese Rasse benötigt eine konsequente Erziehung mit einer Mischung aus Festigkeit und Geduld.
- Klimabewusstsein: Ihre kurzen Nasen machen sie anfällig für Atemprobleme, besonders in heißem Wetter.
- Soziale Interaktion: Regelmäßige soziale Interaktionen sind entscheidend, um Überängstlichkeit oder Aggressivität zu vermeiden.
Zusammenfassung und der ideale Besitzer
Die Englische Bulldog ist eine Rasse voller Widersprüche – äußerlich robust und stark, innerlich sanft und liebevoll. Sie ist ein Familienhund par excellence, der Geduld und Liebe in gleichem Maße verlangt. Der ideale Besitzer einer Englischen Bulldogge ist jemand, der die Zeit und Geduld aufbringen kann, sich mit den spezifischen Bedürfnissen und Eigenschaften der Rasse auseinanderzusetzen. Dies beinhalten ein engagiertes Training, regelmäßige gesundheitliche Überwachung und eine umfassende soziale Interaktion.
In der idealen Welt ist der Bulldoggenbesitzer nicht nur ein Besitzer, sondern ein lebenslanger Freund, der den einzigartigen Geist und Charakter dieser Rasse versteht und schätzt. Die Englische Bulldogge, mit ihrer Geschichte der Tapferkeit und ihrem tiefen Wunsch nach menschlicher Nähe, verdient einen Platz an der Seite von Menschen, die ihre Loyalität und Liebe erwidern können. In einer solchen harmonischen Beziehung blüht die Englische Bulldogge auf und wird zu einem wahren Symbol der unerschütterlichen Freundschaft und bedingungslosen Liebe.
Hundetrainer, Hund-Mensch-Coach, Autor
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