Bandog

Hundemix mit Ursprung USA

Von:
Zuletzt aktualisiert am: 31.5.2024

Grauer Bandog mit blauen Augen in Nahaufnahme.jpg

Listenhund in:

Bundesländer

Das wichtigste in Kürze

  • Bandog ist keine anerkannte Hunderasse
  • Der Bandog ist eine Kreuzung aus verschiedenen Hunderassen und daher ein Mix
  • Häufig entstanden Bandog aus American Pit Bull Terrier und Molosser
  • Bandog wurden ursprünglich als Wachhunde, Schutzhunde und Jagdhunde gezüchtet
  • Bandogs sollen vom Aussehen abschrecken und Furcht einflößen
  • Bandog werden auch Bandogge oder Kettenhund genannt

Was ist ein Bandog unter den Hunden?

Der Begriff Bandog ist immer wieder im Zusammenhang mit Hunderassen zu lesen. Insbesondere gilt dies rund um die bekannten Rasselisten mit den sogenannten Listenhunden und den damit verknüpften besonderen Vorschriften und Haltebedingungen der Hundegesetze und Hundeverordnungen der einzelnen Bundesländer in Deutschland und den Staaten wie Schweiz, Österreich, Frankreich, Dänemark, Holland etc.

Allerdings ist ein Bandog keine anerkannte Hunderasse, sondern es handelt sich vielmehr um einen speziellen Hundetyp, der als Wach- und Schutzhund und für den Einsatz als Jagdhund auf Großwild ehemals gehalten wurde und heute überwiegend zum Bewachen und Beschützen von Haus und Hof eingesetzt wird. Bandogs sind Kreuzungsmixe, da sie aus verschiedenen Hunderassen und Hunden durch Kreuzung entstehen.

Der Bandog ist ein großer imposanter Hund, der mit seiner Statur Eindruck beim Gegenüber hinterlassen und abschrecken soll. Die ursprünglichen riesigen, massigen und muskulösen Bandog-Hunde gelten heute als ausgestorben. Dennoch lebt die Bezeichnung Bandog weiter, denn mittlerweile gelten Kreuzungen von molosserartigen Hunderassen mit zumeist Rassen, die für ihre Furchtlosigkeit, Wehrhaftigkeit und territoriale Verteidigungsbereitschaft bekannt sind.

Ist der Bandog eine Rasse?

Nein. Der Bandog ist definitiv keine Rasse im herkömmlichen Sinn. Der Bandog ist ein Mix.

Wie wird der Bandog noch genannt?

Der Bandog wird auch als Bandogge und Kettenhund bezeichnet, da sie häufig im Rahmen der Haltung an die Kette gelegt werden. Hieraus resuliert der englische Begriff „chain dog“. Zudem stolpert man bei der Suche über den Bandog über die Begrifflichkeit American Bandog auf Grund seiner ursprünglichen Heimat.

Hinweis:
Hier wollen wir aus Gründen des Tierschutz aber unbedingt darauf hinweisen, dass eine Kettenhaltung und Anbindehaltung in Deutschland nicht als artgerecht und folglich tierschutzwidrig gilt. Eine Anbindehaltung und Haltung als „Kettenhund“ ist hierzulande gemäß der Tierschutz-Hundeverordnung verboten. Mehr dazu gibt´s in Ergänzung in unserem gesonderten Leitartikel „Verbesserter Tierschutz in Sachen Anbindehaltung des Hundes“ zu lesen.

 

Aussehen und „Rassemerkmale“: Wie sieht ein Bandog aus?

Das Aussehen des jeweiligen Bandogs wird am Ende des Tages durch die individuellen Wünsche und Vorstellungen des "Vermehrers" bei der Kreuzung einer Hündin und eines Rüden mit unterschiedlichen Eigenschaften beeinflusst. Kurzgesprochen: Es kommt darauf an, welche Rasse und Hunde der "Zuchtverantwortliche" für das Kreuzen auswählt.

Wie der einzelne Bandog letztlich demnach aussieht und welche Rasseeigenschaften das äußere Erscheinungsbild (Phänotyp) prägen, hängt maßgeblich von zwei Faktoren ab:

  • Gene: Es kommt darauf an, welche genetischen Merkmale bei der Vererbung durch die Elterntiere mitgegeben werden.
  • Gekreuzte Rassen: Das Aussehen des einzelnen Bandog-Individuums wird wesentlich durch die Rassemerkmale der zur Kreuzung herangezogenen „Ausgangsrassen“ geprägt.

Wir wollen dies mit einem konkreten Beispiel näher veranschaulichen:

Werden beispielsweise ein American Pit Bull Terrier mit einem Rottweiler miteinander gekreuzt, so wird das Kreuzungsergebnis Individuen hervorbringen, die typische Eigenschaften beider Rassen durch die genetischen Vorgaben zeigen. Dabei kommt es aber darauf an, welche Gene sich letztlich vordergründig durchsetzen und dann das jeweilige Aussehen der geworfenen Bandog-Welpen beeinflussen und bestimmen.

Es gibt beim Bandog folglich keinen einheitlichen Phänotyp und damit keinen Standard, der wie üblich bei Rassen als „Vorlage“ für das typische äußere Erscheinungsbild der Bandog-Vertreter dient. Und so kann auch keine seriöse Vorhersage beim Kreuzen zweier unterschiedlicher Hunderassen zum Bandog über das Äußere und die angelegten Charaktereigenschaften getroffen werden. Sprich, das Kreuzungsergebnis für die daraus resultierenden Bandog-Welpen hält immer Überraschungen bereit.

Generell lässt sich aber festhalten, das Bandogs großgebaute, massige, robuste und muskulöse Hunde sind.

Rechtlicher Hinweis:
Zahlreichen Bandog Hunden werden die Ohren kupiert, um ihm ein noch furchteinflössenderes Aussehen zu verleihen. Dies ist in Deutschland völlig zu Recht seit 1987 gesetzlich verboten! Gleiches gilt im Übrigen auch für das Kupieren der Rute (Schwanz) des Hundes. Auch dies ist mittlerweile hierzulande von Gesetzes wegen tierschutzwidrig und illegal. Alle wissenswerten Informationen hierzu, haben wir in einem ergänzenden Fachartikel mit dem Titel "Kupieren von Ohren & Rute beim Hund - wie sieht die Rechtslage aus?" zusammengestellt.

 

Bandog: Wesen, Charakter, Temperament

Natürlich spielt es auch im Hinblick auf die vererbten und angeborenen Anlagen im Hinblick auf das Wesen und das verankerte Verhalten des Bandogs eine Rolle, welche Gene er durch die Kreuzung der Elterntiere mitbekommt und die jeweilige Hundepersönlichkeit ausmachen.

Bandogs sind bekannt aber dafür bekannt, besitzertreu, loyal, territorial, reviertreu, wachsam, furchtlos und verteidigungsbereit zu sein. Und so ist auf den Bandog beim Einsatz als Wachhund und Schutzhund jederzeit Verlass.

Bandog: Felllänge und Fellfarben

Charakteristische Bandog-Merkmale sind:

  • Fell: Kurzhaar
  • Typische Fellfarben: Blau, Schwarz, Weiß, Braun, Sand, Beige, Crème etc.
  • Typische Fellmuster: zweifarbig, dreifarbig, mehrfarbig, Abzeichen, gestromt

Bandog: Größe und Gewicht

Auch im Hinblick auf die Größe und das Gewicht gibt es eine große Bandbreite beim Bandog. Denn auch hierbei kommt es auf die miteinander gekreuzten Rassen an und welche Maße diese von Haus aus mitbringen. 

Da aber im Regelfall große bis riesige Hunderassen mit entsprechend massigem Körper miteinander gekreuzt werden, erreichen Bandogs durchaus 50-70 cm je nach Geschlecht. Denn Bandog-Hündinnen sind kleiner und leichter, als ihre männlichen Bandog-Pendants bei Kreuzungsergebnissen selber Ausgangsrassen.

Ebenso verhält es sich beim Gewicht beim Bandog. Hündinnen sind in der Regel leichter als Bandog-Rüden. Das Gewicht liegt über beide Geschlechter betrachtet über 30 Kg und kann durchaus je nach Ausgangsrasse bis 70 Kg je Bandog-Vertreter reichen.

Lebenserwartung Bandog

Die Lebenserwartung eines Bandogs liegt im Durchschnitt bei 8-12 Lebensjahren, wobei dies wiederum auf die gekreuzten Rassen und genetischen Grundlagen der Elterntiere ankommt.

Bandog Zucht: Welche Rassen werden häufig miteinander gekreuzt?

Um bei einer gezielten Kreuzung einen Bandog zu züchten, kommen immer wieder Molosser und bullartige Terrier zum Einsatz.

Neben der Verpaarung anerkannter Hunderassen können aber auch Mischlinge mit den erwünschten Rassemerkmalen bei der Zucht zum Bandog herangezogen werden.
Diese Rassen werden häufig für die Kreuzung zum Bandog eingesetzt:

Bandog: Welche Erbkrankheiten und sonstige rassetypischen Krankheiten sind bekannt?

Auch in diesem Bezug kann pauschal keine seriöse Aussage getroffen werden, da es wiederum darauf ankommt, welche Rassen und Hunde gekreuzt werden, um einen Bandog zu „züchten“.

Da es sich bei den Ausgangsrassen aber häufig um schwere und große Hunde handelt, liegen Dispositionen für Erkrankungen des Bewegungsapparats wie Hüftgelenksdysplasie und Ellbogendysplasie beispielsweise nahe. 

Pflege beim Bandog

Bandogs sind von Haus aus anspruchslos und damit pflegeleicht. Regelmäßiges Bürsten des Kurzhaar-Fells und Kontrolle der sonstigen Körperregionen wie Krallen, Augen und Geschlecht gehören aber dennoch zum Pflichtprogramm – denn auch beim Bandog trägt das richtige Maß an Hundepflege und Hygiene zum gepflegten Erscheinungsbild als auch Wohlbefinden und der Gesundheit bei.

Ernährung des Bandogs

Hierbei muss vor einer etwaigen Anschaffung beachtet werden, dass es sich um Hunde mit einer besonderen Statur handelt. Die großen, kräftigen und durchaus agilen Hunde brauchen eine bedarfsgerechte Fütterung. Das Futter kann beliebig gewählt werden (Nassfutter, Trockenfutter, Barf etc.), aber es muss reichhaltig sein, um den Energiebedarf der Bandogs zu decken.

Ist das Halten von Bandog Hunden in Deutschland erlaubt?

Prinzipiell darf in Deutschland ein Bandog angeschafft und gehalten werden. Aktuell gibt es nur in einem Bundesland bestimmte Vorschriften, die im Hinblick auf die Anschaffung und das Halten und Führen eines Bandogs zu erfüllen sind. 

Haltung eines Bandogs: Was muss beachtet werden?

Bandogs brauchen eine charismatische, souveräne und konsequent agierende Führungspersönlichkeit als geeigneten Hundehalter. Die gilt für den gesamten Umgang inklusive Erziehung und Führung im gemeinsamen Hundealltag. Es ist als Bandog-Besitzer wichtig, sich bewusst zu machen, dass diese Hunde starke Persönlichkeiten mit ganz bestimmten Eigenschaften auf Grund der ursprünglichen und bis heute andauernden Verwendung als Wach- und Schutzhunde sind. 

Bandog-Hunde sind keine Anfängerhunde. Prinzipiell raten wir aber auch erfahrenen Hundehaltern von der Anschaffung von Hunden ab, die gezielt dazu gezüchtet werden, um einerseits auf Menschen furchteinflößend zu wirken und andererseits das „Zuchtziel“ darin liegt, Hunde mit einem gesteigerten Aggressionspotential und erhöhter Aggressionsbereitschaft gegenüber Menschen und anderen Tieren zu züchten. 

Da der Bandog hierzulande als „Rasse“ auf der Rasseliste in Bayern steht, empfehlen wir im Falle eines dennoch möglichen Bandog-Kaufs oder einer Adoption eines Bandogs aus dem Tierheim, sich eingehend über die besonderen Haltebedingungen und gesetzlichen Vorschriften für Listenhunde zu informieren. Gleiches gilt auch im Hinblick auf mögliche Urlaube im Ausland. Denn auch dort kann der Bandog zu den Kampfhunden / Listenhunden gehören, wie u.a. im Falle vom Bundesland Vorarlberg in Österreich oder dem Kanton Zürich in der Schweiz. Die damit einhergehenden besonderen Bestimmungen gehen von einer einzuholenden Erlaubnispflicht vor der Anschaffung, inklusive Auflagen zum Tragen von Maulkorb und Leinenzwang bis hin zu einem generellen Einfuhrverbot von Bandog-Hunden.

Randnotiz: Die aktuellen Rasselisten in Deutschland und im Ausland lassen den Leser durchaus verwundern, dass der Bandog als eigenständige Rasse dort zu finden ist. Denn wie bereits erwähnt, handelt es sich beim Bandog um einen Kreuzungsmix aus diversen Rassen oder Mischlingshunden, wofür es allerdings keinen eindeutig festgelegten Standard mit spezifischen Eigenschaften gibt. Folglich ist es interessant zu beobachten, wie die verantwortlichen Behörden einen Hund der vermeintlichen "Rasse" Bandog zuordnen wollen.

Interessant:
Welche Hunderassen zu den Listenhunden gehören und welche gesetzlichen Bestimmungen damit verbunden sind, findet ihr in unserer Übersicht im Rasselexikon.

 

Ist es ratsam sich einen Bandog als Haushund zuzulegen?

Da der Bandog keine anerkannte Rasse ist, die nach bestimmten Regeln und Standards im Bereich der organisierten und kontrollierten Zucht gezüchtet wird, stammen viele Bandog-Welpen aus Hobbyzuchten, denen man äußerst kritisch gegenüberstehen sollte. Ferner sind Bandog-Hunde dahingehend negativ behaftet, da sie häufig von eher zweifelhaften Personen gehalten und für fragwürdige bis verbotene Zwecke gehalten werden. Denn Bandogs werden u.a. im Bereich von Hundekämpfen eingesetzt, was nicht nur strikt verboten, sondern auch aus tierschutzrechtlichen Gründen auf´s schärfste zu verurteilen ist.

Unsere Bitte und Empfehlung: Unterstützt die fragwürdige Zucht von Bandog-Mixen nicht! Lasst die Finger von Bandog Welpen oder erwachsenen Bandog Hunden aus dem Tierschutz und schaut euch nach alternativen Hunderassen und Mischlingen um. Solltet ihr über die Anschaffung eines Hundes konkret nachdenken und euer Wunschhund soll ganz bestimmte Eigenschaften mitbringen, die auch beim Bandog anzutreffen sind, so gibt es auch im Bereich der anerkannten Hunderassen zahlreiche Rassen, die einen näheren Blick Wert sind.

Tipp:
Schaut euch doch einmal eingehender in der FCI-Gruppe 2 bei den Molossoiden und der FCI-Gruppe 3 bei den Bullartigen Terriern um. Hier findet ihr alle Informationen zu den Rassen und habt bei der Suche nach dem passenden Hund eine große Auswahl an seriösen Züchtern über die jeweiligen Zuchtvereine. 

 

Nummer: -
Gruppe: Nicht anerkannte Rassen
Sektion: -
Subsektion: -
Arbeitsprüfung notwendig? Nein
Ursprung
Vereinigte Staaten von Amerika
Patronat -
Verwendung -
Datum der Veröffentlichung -
Datum der vorläufigen Bestätigung -
Datum der finalen Bestätigung -
Link zum FCI-Standard -
Lebenserwartung
Rüden
8 - 12 Jahre
Hündinnen
8 - 12 Jahre
Widerristhöhe
Rüden
58 - 70 cm
Hündinnen
50 - 65 cm
Gewicht
Rüden
40 - 70 kg
Hündinnen
30 - 60 kg

Hat dir der Inhalt gefallen? Dann teile ihn doch auch mit anderen:

VGWort Zählpixel