American Bulldog

Die Heimat des American Bulldogs liegt wie es sein Name bereits verrät, in den Vereinigten Staaten von Amerika.

Die Rasse ist ein weiteres Mitglied der Bulldoggenfamilie. Der American Bulldog ist aktuell von Seiten der Fédération Cynologique Internationale (FCI) nicht anerkannt. Hingegen wird der Amerikanische Bulldog, der auch unter der Bezeichnung Old Country Bulldog bekannt ist, in Amerika vom American Kennel Club (AKC) und United Kennel Club (UKC) als eigenständige Hunderasse geführt.

In unserem Rasseporträt zum American Bulldog wollen wir euch nun die wichtigsten Informationen zum Aussehen, Charakter, Erziehung und Haltung, Gesundheit und Ernährung, Pflegeund den geeigneten artgerechten Aktivitäten an die Hand geben. Denn der American Bulldog ist eine anspruchsvolle Hunderasse, die ganz besondere rassespezifische Bedürfnisse mitbringt und entsprechende Haltebedingungen und eine angemessene Führung durch geeignete Hundebesitzer braucht. Also lasst uns gemeinsam in die Rassebeschreibung des American Bulldogs eintauchen, um bestmöglich für die Haltung der Bulldoggenrasse vorbereitet zu sein.

Aussehen - Wie sieht das äußere Erscheinungsbild des American Bulldog aus?

Der American Bulldog ist ein großer, kraftvoller und athletischer Hund mit einem muskulösen und äußerst stabilen Körperbau. Der Rassename "Bulldog" und "Bully" ist durch das bullige Aussehen mit der eindrucksvollen optischen Wirkung vollkommen trefflich.

Die Rüden haben gemäß dem Standard des United Kennel Clubs (UKC) eine erwünschte Widerristhöhe von 56 bis 63,5 cm, während Hündinnen zwischen 51 und 58,5 cm groß sind - natürlich können aber auch American Bulldog Hunde außerhalb der Standardvorgaben gezüchtet werden und damit andere Körpergrößen von bis zu 70 cm erreichen. Das Gewicht variiert beim American Bulldog je nach Rassevertreter stark. Je nach Hund und Geschlecht kann demnach das Körpergewicht zwischen 27 und 45 kg liegen.

Da der American Bulldog für diverse Aufgaben gezüchtet wurde, so z.B. für den Einsatz als Arbeits- und Gebrauchshund für die Arbeit mit Vieh, Jagdhund oder Wachhund, gibt es zahlreiche Typen, die für ihre spezifische Verwendung und angestrebten Jobs entsprechende Eigenschaften bevorzugt aufweisen sollen. 

Die bekanntesten Haupttypen beim American Bulldog sind:

• Johnson Typ: Der Classic-Schlag beim American Bulldog, auch Bully auf Grund seines schweren, massigen und muskulöseren Körperbaus mit breiteren Schädel, kürzerem Fang und ausgeprägten Untergebiss genannt. Gilt eher als Ausstellungstyp und "Showlinie"
• Scott Typ: Wird als Standard-Schlag bezeichnet, ist die leichter gebaute, athletischere und damit agilere "Arbeitslinie".

Das Fell ist bei allen Rassevertretern kurz, dicht gewachsen und sehr pflegeleicht. Von seiner Haptik kann sich das Haarkleid des American Bulldogs weich bis eher hart und steif anfühlen. Bei der Fellfarbe gibt es keine verbindlichen Vorschriften. So trifft man bei den Bulldogs verschiedene Fellfarben, Farbmuster und Farbkombinationen mit einfarbigen oder zweifarbigen Rassevertretern deren Fell in den Farben Schwarz, Weiß, Brindle, Fawn, Braun, Rot, Blau koloriert sind. Unerwünscht sind einfarbig schwarze und blaue Hunde ohne weiße Abzeichen, dreifarbige American Bulldogs und Merle-Hunde.

Geschichte

Die Wurzeln des American Bulldogs reichen bis ins 17. Jahrhundert zurück, als die Vorfahren der Rasse von britischen Siedlern nach Amerika gebracht wurden. Ursprünglich wurde die Rasse für die Arbeit auf Farmen verwendet, um Vieh zu treiben, Grundstücke und das Hab und Gut ihrer Besitzer zu bewachen. Nach dem 2. Weltkrieg war die Rasse fast ausgestorben, bis John D. Johnson und Alan Scott sie durch gezielte Zucht wiederbelebten. Die Rasse wurde 1999 vom United Kennel Club anerkannt.

Verwendung - So wird der American Bulldog eingesetzt

Der heute in seiner Form bekannte American Bulldog wird nach wie in seinem Heimatland als Jagdhund bei der Jagd auf Schwarzwild eingesetzt, als wachsamer und mutiger Wachhund gehalten und ist mittlerweile ein beliebter Familien- und Begleithund. Durch ihr einfühlsames, menschenfreundliches und sanftes Wesen werden American Bulldogs mittlerweile auch zu Therapiehunden ausgebildet.

Charakter, Wesen und Temperament des American Bulldog

Die selbstbewussten American Bulldogs sind bekannt für ihre Loyalität, ihren Mut und ihre Schutzinstinkte. Sie sind sanft, freundlich und liebevoll gegenüber ihrer Familie, können jedoch Fremden gegenüber misstrauisch und distanziert sein. American Bulldogs gelten als territorial. Ferner sind die sportlichen Hunde energiegeladen und benötigen regelmäßige mentale und körperliche Auslastung. Frühe Sozialisierung und konsequente Erziehung sind extrem wichtig, um ihre Schutzinstinkte unter Kontrolle zu halten und Aggressionen gegenüber anderen Hunden zu vermeiden.

Erziehung - Was muss bei der Hundeerziehung beim American Bulldog beachtet werden?

Die Erziehung eines American Bulldogs erfordert Erfahrung, Konsequenz, Führungsstärke und Geduld. Sie sind intelligente und charakterstarke Hunde, die gerne lernen, aber auch einen starken eigenen Willen haben. Positive Verstärkung ist der beste Ansatz, um gewünschtes Verhalten zu fördern. Frühzeitige Sozialisierung mit Menschen und anderen Hunden ist zwingend notwendig, um einen ausgeglichenen und alltagstauglichen Hund aufzuziehen. 

Aktivitäten und Beschäftigung für den American Bulldog

Die athletischen, bewegungsfreudigen und energiegeladenen American Bulldogs benötigen ausreichend physische Auslastung und kognitive Aufgaben, um ihren Körper und die Kopfarbeit angemessen zu fordern. Neben den obligatorischen Spaziergängen zur intensiven täglichen Bewegung und Auslauf sowie Spiel und Spaß mit den Familienmitgliedern im Garten, eignen sich Bulldogs hervorragend für zahlreiche Hundesportarten wie Agility, Fährtenarbeit oder Zielobjektsuche (ZOS). Abseits des Hundeplatz sind American Bulldogs auch tolle Begleiter beim Joggen, Fahrradfahren oder abwechslungsreichen Wandertouren bis hin zu anspruchsvollen Suchaufgaben für die Nasenarbeit. Der Amerikanische Bulldog ist ein vielseitig begabter und interessierter Hund, bei dem für die Wahl der richtigen Beschäftigung gut nach dem Motto "Probieren geht über Studieren" vorgegangen werden kann. Wichtig ist dabei nur, dass der Hund Freude an der Aktivität hat, nicht überfordert und diese schonend ausgeübt wird.

Gesundheit beim American Bulldog

Wie viele große Rassen sind American Bulldogs anfällig für gesundheitliche Probleme und bringen die ein oder andere Disposition für Erbkrankheiten mit. So sind beim American Bulldog rassespezifisch Krankheiten wie Hüft- und Ellbogendysplasie bekannt. Auch Augenprobleme bis hin zur Blindheit, Taubheit und Hauterkrankungen wie Ichthyose können auftreten. Es ist wichtig, Welpen von seriösen Züchtern zu erwerben, die ihre Zuchttiere auf diese Krankheiten vor der Verpaarung testen lassen, um bestmögliche genetische Vorgaben an die Nachfolgegeneration der Welpen weiterzugeben.

Ernährung eines American Bulldogs

Eine ausgewogene Ernährung, die speziell auf die Bedürfnisse von American Bulldoggen abgestimmt ist, ist für die bedarfsorientierte und gesunde Fütterung entscheidend. Dementsprechend muss je nach Lebensalter, Auslastung und Energieverbrauch sowie sonstiger Faktoren wie Vorerkrankungen auf die Futterzusammensetzung für eine stabile Hundegesundheit, Vitalität und dem hündischen Wohlergehen geachtet werden. American Bulldogs neigen zur Verfressenheit, daher sollte die Futtermenge sorgfältig überwacht werden, um Übergewicht zu vermeiden. Es empfiehlt sich, Hundefutter mit einem hohen Fleischanteil und ohne Getreide zu wählen. Bei der Futterwahl muss auch auf etwaige Futtermittelallergien und Futtermittelunverträglichkeiten geachtet werden.

Pflege des American Bulldog

Das kurze Fell des American Bulldogs erfordert wenig Pflege - die Rasse gilt als pflegeleicht und kann mit etwas Wissen und Routine spielend selber durch Herrchen und Frauchen erfolgen. Regelmäßiges Bürsten reicht aus, um Schmutz und abgestorbene Haare aus dem Fell zu entfernen. Ab und an sollten unbedingt die Ohren gecheckt und gereinigt werden, um Infektionen bzw. Ohrenentzündungen vorzubeugen. Natürlich ist es auch bei den robusten American Bulldogs wichtig, alle anderen Körperregionen auf Sauberkeit und Unversehrtheit zu prüfen und im Bedarfsfall mit den richtigen Pflegemaßnahmen wie das Krallenschneiden oder Säubern der Augen zu behandeln.

Haltebedingungen und geeignete Halter

American Bulldogs sind keine Hunde für unerfahrene Anfänger. Sie benötigen erfahrene Besitzer, die mit ihrer Kraft und ihrem starken Charakter umgehen können. Sie eignen sich besser für Häuser mit Garten als für Wohnungen in der Stadt. Ein gut eingezäunter Garten ist wichtig, da diese Hunde einen ausgeprägten Bewegungsdrang haben und bei mangelnder Auslastung oder durchgehender Triebe, durchaus hohe Einfriedungen auf Grund ihres außerordentlichen Sprungvermögens überwinden können. Vor der Anschaffung und Haltung muss man sich als zukünftiger Hundehalter eines American Bulldogs bewusst sein, dass die Rasse in manchen Bundesländern Deutschlands, im Tessin in der Schweiz und in Dänemark auf der Rasseliste der Listenhunde steht und die Haltung mit besonderen Haltebedingungen verknüpft ist.

Wo bekommt man einen gesunden American Bulldog?

Auch wenn der American Bulldog als eigenständige Rasse aktuell nicht vom FCI anerkannt ist, findest Du in Deutschland und dem europäischen Ausland ausreichend Züchter, die mit Erfahrung, umfassendem Wissen und Engagement sich für die Zucht des American Bulldog einsetzen. Dies erfordert aber ein wenig Recherche. Achte bei der Wahl des richtigen Züchters darauf, dass dieser idealerweise einem organisierten und nach festgelegte Richtlinien aktiven Zuchtverein angehört. Um einen gesunden American Bulldog Welpe anzuschaffen, ist es wichtig, dass die eingesetzen Elterntiere und Vorgängergenerationen gesundheitlich auf Herz und Nieren geprüft sind, es sich um eine erfahrene und seriöse Zuchtstätte mit artgerechten Haltebedingungen und einem hundgerechten Umgang handelt. Um bestens vorbereitet auf die Suche nach einem Welpen zu gehen, kannst du in unserem ergänzenden Leitartikel alles erfahren, was Du rund um den Welpenkauf beachten und wissen musst.

Fazit

Der American Bulldog ist ein treuer, loyaler, furchtloser und sportbegeisterter Begleiter mit viel Power, der in den richtigen Händen zu einem wunderbaren Familienhund werden kann. Die Hunderasse aus der Familie der Bulldoggen erfordert aber viel Hundewissen, Erfahrung, Führungsqualitäten, Aufmerksamkeit, Training und Bewegung.