Bullmastiff

Freundlich gestimmter Gigant aus Großbritannien

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Zuletzt aktualisiert am: 13.6.2023

Ein Bullmastiff liegt mit Halsband auf der Wiese.jpg

Listenhund in ...

Bundesländer

Bullmastiff

Das wichtigste in Kürze

  • Imposanter Riese mit molosserartigem Aussehen und hoher Reizschwelle
  • Groß, muskulös, robust, kräftig, wehrhaft, widerstandsfähig, pflegeleicht, wetterfest
  • Wachsamer, territorialer, treuer, unbestechlicher und loyaler Hund mit Beschützergen
  • Kurzes, hartes und glattes Fell in jeglicher Schattierung von gestromt, Rehbraun oder Rot.
  • Braucht eine erfahrene, konsequente und charismatische Erziehung und Führung

Der Bullmastiff ist ein wahrlich imposanter und vor Kraft strotzender Rassehund, der seinen Ursprung in Großbritannien hat. Die Ausgangsrassen bei der Zuchtentwicklung waren der Old English Mastiff und die Bulldogge, die die genetischen Vorgaben geliefert und damit das heutige Aussehen, die körperlichen Anlagen und Wesenseigenschaften beeinflusst haben.

Trotz dass der Bullmastiff als Rasse noch gar nicht so alt ist, ist dieser bereits seit dem Jahr 1955 von der Fédération Cynologique Internationale (FCI) offiziell als eigenständige Hunderasse anerkannt.

Seine historische Verwendung war die eines Wach- und Schutzhundes. Der Bullmastiff sollte als tatkräftiger und wehrhafter Helfer an der Seite von Wildhütern zum Einsatz kommen, die die weitläufigen Ländereien der englischen Großgrundbesitzer zu beaufsichtigen und betreuen hatten. Sprich, die eingesetzten Wildhüter hatten den Auftrag, die Areale vor dem Unwesen und verbotenen Treiben von Wilddieben zu bewahren, die sich aus Gründen zur Nahrungsbeschaffung oder Weiterverkauf an dem dort lebenden Wild zu schaffen machen wollten. Für diese mitunter gefährlichen Zusammenstöße benötigten die Wildhüter Hunde, die in der Lage waren, die ungebetenen Gäste an ihren Raubzügen und der beabsichtigten Wilderei effektiv zu hindern. Die Aufgabe für die eingesetzten Bullmastiff bestand darin, die Diebe auf frischer Tat zu ertappen, zu vertreiben oder zu stellen und in Schach zu halten, um diese dann für ihr Vergehen in der Öffentlichkeit zu bestrafen. Damit wollte man ein Exempel statuieren, damit der Bevölkerung die mitunter drastischen Konsequenzen für etwaige Wilderei, bewusst gemacht wurden. Denn das Verbrechen wurde durchaus mit dem Tod geahndet und die Wilddiebe als abschreckende Maßnahme, auf öffentlichen Plätzen gehängt oder auf andere Art hingerichtet. Die Bullmastiff machte an der Seite der Wildhüter bereits nur auf Grund ihres Äußeren als imposante Kraftpakete Eindruck - schaut man sich den Bullmastiff näher an, dann kamen sicherlich bei den Wilddieben Zweifel an ihrem Vorhaben auf. Ein frühzeitiger Rückzug war sicherlich für die eigene Gesundheit die bessere Alternative, sodass die Bullmastiff durchaus eine hohe Erfolgsquote bei ihrer Tätigkeit nachweisen konnten und ihr Revier sauber hielten.

Für die ursprüngliche Verwendung des Bullmastiff, musste der eingesetzte Vierbeiner, mutig, wehrhaft, verteidigungsbereit, folglich körperlich und wesensseitig für die Konfrontation mit menschlichen Eindringlingen, bereit und gebrauchstauglich sein. Denn im Falle eines direkten Wilddieb-Kontakts, sollte der Bullmastiff energisch und entschlossen zupacken, den Wilddieb zur Strecke bringen und festhalten.

Und hier ist den Erschaffern der Rasse durch die Kreuzung von Old English Mastiff und Bulldogge ein hervorragender Mix gelungen, der den Herausforderungen spielend gewachsen war. Der Bullmastiff ist ausgesprochen robust, widerstandsfähig, kraftvoll, so dass ihn nichts und niemand so schnell von den Pfoten hauen kann. Denn er steht stabil und solide dar, bringt eine außerordentliche Stärke mit, ist zu keiner Zeit behäbig oder schwerfällig, sondern kann situativ sehr explosiv agieren. Das Körpergebäude und die Gliedmaßen des Hunderiesen sind mit qualitativ bester Muskulatur ausgestattet, die ihm genau das richtige Verhältnis von bulligem Aussehen mit guter Beweglichkeit und Agilität, garantiert. 

Die selbstbewusste und mental starke Rasse gilt als extrem belastbar und bringt eine hohe Reizschwelle mit. Sprich, der Bullmastiff ist von Haus aus gelassen und ruhig, kann aber wenn es erforderlich ist, impulsiv von 0 auf 100 hochschalten und sehr energisch und mit großem Nachdruck zu Werke gehen. Die Hunderasse ist äußerst wesensfest und bei entsprechender Habituation und Sozialisierung, umweltsicher und sozialverträglich.

In der heutigen Zeit wird der Bullmastiff überwiegend als Familien- und Begleithund angeschafft. Hier kann er natürlich im Rahmen der Haltung, durch seine ausgeprägte Wachsamkeit, hervorragend das Hab und Gut von Herrchen/Frauchen bewachen. Das im anvertraute Revier ist dem territorial veranlagten Bullmastiff heilig. Daneben hat der eindrucksvolle Bullmastiff auch einen starken Beschützerinstinkt, sodass seine Bezugsmenschen in dessen Gegenwart stets sicher fühlen können. Der Rassestandard des Bullmastiff stellt ferner das lebhafte und aktive Temperament bei großer Ausdauerfähigkeit des Rassehundes heraus. Zudem wird die Hunderasse als treu, anhänglich, loyal und verlässlich charakterisiert. Ergänzend kann man seine gute Anpassungsfähigkeit erwähnen, wodurch sich der Vierbeiner bei entsprechenden Haltebedingungen, sowohl auf dem Land, als auch in der Stadt, halten lässt.

Welche tolle Hundepersönlichkeit der Bullmastiff tatsächlich ist, zeigt dessen Eignung zur Ausbildung und Einsatz als Therapiebegleithund, um hilfsbedürftigen Menschen durch seine Anwesenheit und aktive Unterstützung, bei Behandlungen und Therapien zu helfen.

Im Hinblick auf die Erziehung und das sichere Führen des friedfertigen Kraftpakets, ist ein konsequentes, disziplinierte, führungsstarkes, durchsetzungsfähiges, versiertes und souveränes Handling gefragt.

In Sachen Pflege gilt der Bullmastiff als genügsamer und pflegeleichter Alltagspartner. Regelmäßiges Bürsten reicht bei dem vorhandenen Haarkleid im Regelfall völlig aus. Dies wird seinen Halter sicherlich auch freuen. Nicht desto trotz müssen natürlich auch alle andere Körperbereiche gecheckt und sauber gehalten werden. 

Allerdings muss man wissen, dass die großgewachsene Rasse, ausreichend Futter braucht, um ihren täglichen Energiebedarf zu decken. Und sein Platzbedarf ist ebenfalls erhbelich größer, als bei einer Kleinhunderasse wie Chihuahua oder Cocker Spaniel. Also einfach mal so mit dem Bullmastiff in den Bus einzusteigen, um von A nach B zu kommen oder ihn mit ins Café um die Ecke zu nehmen, muss erstens erlaubt und zweitens platzmäßig realisierbar sein.

Sollte der Bullmastiff zu den Rassen gehören, die euch im Zusammenhang mit einer Anschaffung interessieren, wollen wir im Hinblick auf den möglichen Hundekauf nicht unerwähnt lassen, dass die Hunderasse in diversen Bundesländern und im Ausland, als Listenhund geführt wird, was besondere Haltebedingungen voraussetzt. Mehr dazu findet ihr in unseren entsprechenden Artikel im Magazin in der Rubrik "Hund & Recht".

Wenn ihr nun weitere Details zur Entstehungsgeschichte, Rassemerkmale, Erziehungsfragen, Aktivitäten, Gesundheit, Pflege, Ernährung, Haltevoraussetzungen etc. zum Bullmastiff erfahren wollt, dann solltet ihr zu gegebener Zeit unser ausführliches Rasseporträt lesen.

Bis dahin freuen wir uns über eure aktive Mithilfe, solltet ihr Zeit und das entsprechende Wissen zum Bullmastiff mitbringen - dann nehmt doch einfach Kontakt zu uns auf!

Nummer: 157
Gruppe: 2. Pinscher und Schnauzer – Molossoide – Schweizer Sennenhunde und andere Rassen
Sektion: 2. Molossoide
Subsektion: 1. Doggenartige Hunde
Arbeitsprüfung notwendig? Nein
Ursprung
Vereinigtes Königreich von Großbritannien
Patronat -
Verwendung

Wachhund

Datum der Veröffentlichung 13. Oktober 2010
Datum der vorläufigen Bestätigung -
Datum der finalen Bestätigung 23. April 1955
Link zum FCI-Standard FCI - Bullmastiff
Lebenserwartung
Rüden
7 - 10 Jahre
Hündinnen
7 - 10 Jahre
Widerristhöhe
Rüden
64 - 69 cm
Hündinnen
61 - 66 cm
Gewicht
Rüden
50 - 59 kg
Hündinnen
41 - 50 kg

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