Kaukasischer Schäferhund

Pelziger Gigant mit Schutztrieb aus Russland

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Zuletzt aktualisiert am: 29.1.2024

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Der Kaukasische Schäferhund hat seine Wurzeln im nördlichen Kaukasus und den Gebirgsregionen Armeniens, Georgiens, Aserbaidschans und Daghestans, sprich dem ehemaligen Gebiet der UdSSR. Heute wird die Rasse durch das Patronats Russland in der Fédération Cynologique Internationale (FCI) vertreten.

Die ursprüngliche Verwendung des imposanten Kaukasischen Owtscharka, war die des Wach- und Schutzhundes - er beaufsichtigte, bewachte und verteidigte wenn nötig, das ihm anvertraute Vieh und die Nutztiere (z.B. Kuh-/Rinder- und Schafherden), damit weder Raubtiere noch Diebe, sich an den Tieren zu schaffen machen konnten. Hier fungierte er also im Rahmen des Herdenschutzhundes. Ebenso war er ein wehrhafter und kompromissloser Bodyguard für seine Besitzer und deren gesamtes Eigentum.

Da der Lebensraum in seiner Heimat mitunter sehr harte klimatische Bedingungen aufweist, ist der Kaukasische Schäferhund mit einem dicken Pelz aus einem mindestens 5 cm langen Grannenhaar und einer dicken, wolligen und wärmenden Unterwolle ausgestattet. Zudem schützt ihn das dicke Haarkleid und die charakteristische Mähne rund um seinen Hals, vor kleineren Verletzungen.

Der Gigant ist mit einer vorzüglichen Konstitution und atemberaubenden Körperlichkeit gesegnet. Er ist stämmig und stabil gebaut, entsprechend robust, widerstandsfähig und stark. Alleine seine immense Statur verleiht ihm Respekt und schreckt ab. Zudem unterstreicht sein selbstbewusstes und selbstsicheres Auftreten seine gewaltige Erscheinung. Kurz, der Kaukasische Owtscharka ist stets für alle Eventualitäten gut gerüstet, kann extreme Leistungen abliefern. Nichts und niemand wird ihn so schnell überfordern und aus den Latschen hauen. 

Wesen und Charakter sind durch seine furchtlose und mutige Art geprägt. Er gilt als unabhängig, dennoch anhänglich, treu, unbestechlich und seinem Herrn stark untergeben. Entsprechend ist er fremden Menschen und Tieren gegenüber misstrauisch und reserviert. Für seine Menschen und anvertrauten Tiere und Gegenstände, tritt er bedingungslos ein - der Owtscharka bringt einen ausgeprägten Wach- und Schutztrieb mit, ist zudem extrem scharfsinnig und hat ein starkes natürlich Territorialverhalten veranlagt. Generell ist der Kaukasische Schäferhund ausgeglichen, kann gut mit Kindern und hat eine sensible, feinfühlige Ader.

Ist euer Interesse am Kaukasischen Schäferhund geweckt? Dann habt ihr nun die Gelegenheit unsere Rassebeschreibung mit vielen weiteren Infos rund um die Entstehungsgeschichte, Rassemerkmale, Erziehungsfragen, Aktivitäten, Gesundheit, Pflege, Ernährung, Haltebedingungen etc. zu lesen. Viel Freude dabei!

Nummer: 328
Gruppe: 2. Pinscher und Schnauzer – Molossoide – Schweizer Sennenhunde und andere Rassen
Sektion: 2. Molossoide
Subsektion: 2. Berghunde
Arbeitsprüfung notwendig? Nein
Ursprung
Russland
Patronat -
Verwendung

Wach- und Schutzhund

Datum der Veröffentlichung 13. Oktober 2010
Datum der vorläufigen Bestätigung -
Datum der finalen Bestätigung 23. August 1984
Link zum FCI-Standard FCI - Kaukasischer Schäferhund
Lebenserwartung
Rüden
11 - 13 Jahre
Hündinnen
11 - 13 Jahre
Widerristhöhe
Rüden
68 - 75 cm
Hündinnen
64 - 70 cm
Gewicht
Rüden
50 - 80 kg
Hündinnen
45 - 60 kg

Kaukasischer Schäferhund - Erziehung & Training
Wichtige Tipps aus erster Hand vom Hundetrainer!

Der Kaukasische Schäferhund, auch bekannt als Kaukasische Owtscharka, ist eine faszinierende und einzigartige Hunderasse, die ihren Ursprung in den rauen Bergen des Kaukasus hat. Ein Ort, der seit jeher als Wiege großer Zivilisationen und Kulturen gilt. Diese Rasse, die eine enge Bindung zur rauen und unvorhersehbaren Natur der Berge hat, spiegelt in vieler Hinsicht die charakteristischen Merkmale des Kaukasus wider: Unabhängigkeit, Furchtlosigkeit, Stärke und Loyalität gegenüber ihren Familien.

Als eine der ältesten und natürlichsten Hunderassen der Welt, haben die Kaukasischen Schäferhunde eine lange Geschichte, die eng mit der Entwicklung der lokalen Gemeinschaften und ihrer pastoralen Traditionen verbunden ist. Sie wurden nicht nur als Herdenschutzhunde eingesetzt, um Schafe und andere Weidetiere vor Raubtieren zu schützen, sondern sie waren auch treue Begleiter und Beschützer ihrer menschlichen Familien.

Ein grau-braun-beiger Kaukasischer Schäferhund mit offenem Maul und heraushängender Zunge läuft auf einer Holzbrücke fokussiert auf den Betrachter zu

Sozialisation des Kaukasischen Schäferhundes

Bei der Sozialisierung des Kaukasischen Schäferhundes spielen viele Faktoren eine entscheidende Rolle. Die frühen Erfahrungen und die Umwelt, in der sie aufwachsen, sowie die positive Verstärkung und das Training, das sie erhalten, sind entscheidend für die Entwicklung ihres Charakters und Verhaltens.

Der Kaukasische Schäferhund ist bekannt für sein starkes, selbstbestimmtes Temperament und seinen ausgeprägten Schutzinstinkt. Deshalb ist es besonders wichtig, dass sie in einer Umgebung aufwachsen, die ihnen ermöglicht, positive Erfahrungen mit Menschen, anderen Hunden und verschiedenen Umgebungssituationen zu sammeln. Damit wirkt man der Entwicklung von Ängsten und Aggressionen entgegen. Es ist wichtig, dass Kaukasen von klein an lernen, dass sie zwar ihre Familie und ihr Territorium verteidigen dürfen, doch das aggressive Verhaltensweisen gegenüber anderen Menschen und Tieren nicht akzeptabel sind.

Grundkommandos

Grundkommandos, die für den Umgang mit dem Kaukasischen Schäferhund besonders wichtig sind, umfassen unter anderen „Sitz“, „Platz“, „Hier“, „Aus“, und „Nein“. Wie alle anderen Hunde, braucht auch der Kaukasische Schäferhund klare und konsequente Führung durch seinen Besitzer. Er muss genau wissen, was von ihm erwartet wird und was nicht toleriert wird.

Gehorsamstraining – Leinentraining

Beim Gehorsamstraining mit einem Kaukasischen Schäferhund ist es wichtig, immer geduldig und fair zu sein. Man muss ihm Zeit geben, die Befehle zu verstehen und zu lernen, wie man sie ausführt. Darüber hinaus muss man seine Eigenständigkeit und seinen Wunsch, selbst Entscheidungen zu treffen, respektieren.

Das Leinentraining ist ein weiterer wichtiger Aspekt im Umgang mit Kaukasischen Schäferhunden. Aufgrund ihrer Größe und Stärke kann das Gehen an der Leine für den Besitzer eine Herausforderung sein, wenn das Training nicht richtig und konsequent durchgeführt wird.

Spiel- und Apportiertraining

Es ist auch wichtig, Kaukasische Schäferhunde auf spielerische Art und Weise zu beschäftigen, um sie mental und physisch auszulasten. Spiel- und Apportiertraining helfen dabei, den Gehorsam des Hundes zu verbessern und seine Bindung zum Menschen zu stärken.

Ein schwarz-beiger Kaukasischer Schäferhund liegt vor einer Schrankwand im Wohnraum und schaut den Betrachter an

Was sollten wir sonst noch zum Kaukasischen Schäferhundes wissen?

Die richtige Erziehung eines Kaukasischen Schäferhundes bestimmt, wie gut er in seiner Rolle als Beschützer, Familienmitglied und Freund aufgeht. Vier wichtige Punkte in der Erziehung dieser Hunderasse sind:

  • Frühzeitige Sozialisierung: Je früher der Kaukasische Schäferhund positive Erfahrungen mit Menschen, anderen Hunden und verschiedenen Umgebungen sammeln kann, desto besser.
  • Klares und konsequentes Führungsverhalten: Der Kaukasische Schäferhund braucht einen Besitzer, der ihn mit Geduld, Fairness und Konsequenz führt und erzieht.
  • Positive Verstärkung: Bei der Ausbildungsarbeit mit Kaukasischen Schäferhunden ist es besonders wichtig, positives Verhalten stets zu belohnen und hervorzuheben.
  • Ausreichende Beschäftigung: Körperliche und geistige Auslastung kann dabei helfen, unerwünschte Verhaltensweisen wie Aggression oder Zerstörungswut zu vermeiden.
Zusammenfassung

Zusammengefasst ist der Kaukasische Schäferhund eine besondere und bemerkenswerte Hunderasse, die mit ihrer Stärke, Loyalität und ihrem Schutzinstinkt beeindruckt. Die erfolgreiche Haltung und Pflege eines Kaukasischen Schäferhundes erfordern jedoch Geduld, Disziplin, Wissen und eine tiefe Liebe zur Rasse. Der ideale Besitzer eines Kaukasischen Schäferhundes ist verantwortungsbewusst, erfahrend im Umgang mit Hunden, körperlich aktiv und in der Lage, einen sicheren und liebevollen Lebensraum für seinen Hund zu schaffen. Es ist wichtig zu wissen, dass diese Hunderasse nicht für jeden geeignet ist, aber für diejenigen, die sie verstehen und lieben, kann sie eine wahrhaft bereichernde Ergänzung zur Familie sein.

Ralf Lügger
Hundetrainer, Hund-Mensch-Coach, Autor

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