Gefahr für Hunde: Bärlauch
Ist das Fressen von Bärlauch für den Hund giftig?
Von:
Carsten Becker
Zuletzt aktualisiert am: 7.10.2024
Allgemein
Familie: AmaryllisgewächseGiftig: Ja
Giftlevel: Gering
Pilz: Nein
Synonyme
- Allium ursinum
- Bärenlauch
- Hexenzwiebel
- Hundsknoblauch
- Knoblauchspinat
- Ramsen
- Teufelsknoblauch
- Waldherre
- wilder Knoblauch
- Wurmlauch
- Zigeunerlauch
- Zigeunerzwiebel
Der Bärlauch ist für Hunde giftig und stellt damit eine gesundheitliche Gefahr dar. Hunden darf Bärlauch demnach über das Hundefutter nicht verfüttert werden, da ansonsten eine mehr oder minder schwere Bärlauch-Vergiftung beim Hund droht. Ebenso muss er im Freien, ob in bepflänzten Gärten oder unterwegs in Wäldern und Wiesen, vom Bärlauch ferngehalten werden, damit er keinen Bärlauch fressen kann.
Bärlauch und Hunde: Eine wichtige Warnung für Hundebesitzer
Bärlauch, mit seinem charakteristischen Knoblauchgeruch, ist eine beliebte Pflanze, die in vielen Wäldern und Gärten wächst. Für uns Menschen ist er eine köstliche Bereicherung für viele Gerichte, aber für unsere geliebten Vierbeiner kann er eine ernsthafte Gefahr darstellen. In diesem umfassenden Ratgeber erfahren Sie alles, was Sie als verantwortungsbewusster Hundebesitzer über die potenziellen Gefahren des Bärlauchs wissen müssen und wie Sie im Notfall richtig handeln können.
Was ist Bärlauch und warum ist er gefährlich für Hunde?
Bärlauch (wissenschaftlich Allium ursinum) ist eine krautige Pflanze aus der Familie der Amaryllisgewächse, die vor allem im Frühling in Laubwäldern, aber auch in angelegten Gärten und den Küchen zu finden ist. Die Blätter des Bärlauchs ähneln denen des Maiglöckchens oder des Herbstzeitlosen und haben einen charakteristischen knoblauchartigen Geruch und Geschmack.
Der Bärlauch in im breiten Volksmund auch als Bärenlauch, Hexenzwiebel, Hundsknoblauch, Knoblauchspinat, Ramsen, Teufelsknoblauch, Waldherre, wilder Knoblauch, Wurmlauch, Zigeunerlauch und Zigeunerzwiebel bekannt.
Seine langen, weichen grünen Blätter werden als feine Beilage in diversen Rezepten zum Würzen, aber auch als komplett eigenständige Mahlzeit wie die Bärlauchsuppe verarbeitet. Ferner ist der Blütenstängel mit den weißen Blüten charakteristisch für das Aussehen des Bärlauch und somit für jedermann gut zu erkennen, wenn man über ihn in der Flora stolpert.
Für Hunde ist Bärlauch aufgrund seines Gehalts an schwefelhaltigen Verbindungen, ähnlich wie Knoblauch und Zwiebeln, giftig. Der Verzehr von Bärlauch kann zu einer Bärlauch-Vergiftung beim Hund mit typischen Vergiftungserscheinungen wie Magen-Darm-Beschwerden, Blutarmut, Atembeschwerden und anderen ernsthaften Gesundheitsproblemen führen. Zudem zerstören die Toxine die roten Blutkörperchen und führen zu Blutarmut beim Hund.
Symptome einer Bärlauchvergiftung bei Hunden
Die Symptome einer Bärlauchvergiftung können variieren, aber einige der häufigsten Anzeichen sind:
- Gestörtes Allgemeinbefinden
- Unruhe
- Übelkeit
- Erbrechen
- Durchfall
- Bauchschmerzen
- Schleimhautreizung
- Vermehrtes Speicheln
- Abgeschlagenheit
- Schwäche
- Atembeschwerden
- Erhöhter Herzschlag
- Blasse Schleimhäute
- Blutarmut
Wenn Sie vermuten, dass Ihr Hund Bärlauch gefressen hat und eines oder mehrere dieser Symptome zeigt, ist schnelles Handeln erforderlich.
Vorsichtsmaßnahmen und Prävention (Vorbeugung)
Um Bärlauchvergiftungen vorzubeugen, sollten Hundebesitzer folgende Maßnahmen beachten:
- Aufklärung: Informieren Sie sich über giftige Pflanzen für Hunde und seien Sie sich der Gefahren des Bärlauchs bewusst.
- Achtung: Es gibt zwischen Bärlauch und Maiglöckchen eine Verwechslungsgefahr. Aber beide Pflanzen sind für Hunde hochgiftig und können durch den Verzehr zu gesundheitlichen Schäden beim betroffenen Hund führen. Also Augen auf.
- Sichere Aufbewahrung: Halten Sie Ihren Hund von Bärlauchpflanzen fern und achten Sie darauf, dass er keinen Zugang zu Bärlauch hat, insbesondere wenn Sie in der Nähe von Wäldern oder anderen Gebieten mit Bärlauchvorkommen spazieren gehen.
- Vorsicht giftig: Halten Sie ihren Hund von Bärlauch fern.
- Alternative Trainingsmethoden: Trainieren Sie Ihren Hund, bestimmte Pflanzen nicht zu fressen, und führen Sie ihn an der Leine, wenn nötig. Durch konsequente Erziehung und vorausschauendes Verhalten können Sie das Risiko einer Vergiftung durch Bärlauch minimieren.
Was tun, wenn Ihr Hund Bärlauch gefressen hat?
Wenn Sie vermuten, dass Ihr Hund Bärlauch gefressen hat und Symptome einer Vergiftung zeigt, ist schnelles Handeln entscheidend:
- Ruhe bewahren: Versuchen Sie, ruhig zu bleiben, um den Stress für Ihren Hund zu minimieren.
- Tierarzt kontaktieren: Rufen Sie sofort Ihren Tierarzt oder die nächstgelegene Tierklinik an und informieren Sie sie über die Situation.
- Beobachtung: Halten Sie Ausschau nach möglichen Symptomen einer Bärlauchvergiftung und teilen Sie Ihrem Tierarzt alle relevanten Informationen mit. Dazu zählen wenn möglich auch, die ungefähre Menge an Bärlauch, die der Hund gefressen hat und der Zeitpunkt der Aufnahme.
- Erste-Hilfe: Bitte nicht herumdoktern und hoffen, dass etwaige Symptome wieder von alleine verschwinden. Eine unbehandelte Bärlauch-Vergiftung kann je nach Dosis (Menge) im Verhältnis zur Größe und Gewicht des Hundes zur einer tödlichen Gefahr werden. Die Gesundheit des Hundes steht beim Verzehr von Bärlauch auf dem Spiel.
Diagnose und Behandlung durch den Tierarzt bei einer Bärlauchvergiftung beim Hund
Die Diagnose und Behandlung einer Bärlauchvergiftung beim Hund obliegt in den Händen eines erfahrenen Tierarztes. Bei Verdacht auf eine Vergiftung ist es wichtig, schnell zu handeln und professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.
- Untersuchung und Anamnese: Der Tierarzt wird Ihren Hund gründlich untersuchen und Sie nach den Symptomen sowie nach möglichen Ursachen für die Vergiftung fragen. Informationen darüber, wann und wie viel Bärlauch Ihr Hund gefressen hat, sind dabei besonders wichtig.
- Symptomatische Behandlung: Je nach Schwere der Symptome kann der Tierarzt eine symptomatische Behandlung einleiten, um Ihrem Hund Linderung zu verschaffen. Dazu gehören Maßnahmen wie die Gabe von Medikamenten gegen Übelkeit und Erbrechen, die Verabreichung von Flüssigkeiten zur Hydratation und die Unterstützung der Atmung.
- Entgiftung und Ausscheidung: In einigen Fällen kann es erforderlich sein, Ihrem Hund ein Mittel zu verabreichen, um ihn zum Erbrechen zu bringen, damit der Mageninhalt entfernt werden kann. Aktivkohle kann ebenfalls eingesetzt werden, um die Aufnahme von Giftstoffen im Magen-Darm-Trakt zu reduzieren und ihre Ausscheidung zu fördern.
- Überwachung und Nachsorge: Ihr Hund wird möglicherweise für einige Zeit im Krankenhaus überwacht, um sicherzustellen, dass er sich erholt und keine weiteren Komplikationen auftreten. Ihr Tierarzt wird Ihnen Anweisungen für die Nachsorge zu Hause geben, einschließlich spezieller Diätempfehlungen oder Medikamentenverabreichung.
Es ist wichtig, die Anweisungen Ihres Tierarztes genau zu befolgen und regelmäßige Nachuntersuchungen durchführen zu lassen, um sicherzustellen, dass sich Ihr Hund vollständig erholt hat.
Fazit: Bärlauch - Eine unterschätzte Gefahr für Hunde
Bärlauch mag für uns Menschen ein köstliches Frühlingskraut sein, aber für unsere Hunde kann er eine potenzielle Gefahr darstellen. Indem Sie sich über die Risiken informieren, präventive Maßnahmen ergreifen und im Notfall richtig handeln, können Sie dazu beitragen, dass Ihr Hund sicher und gesund bleibt.
Bitte teilen Sie diese wichtigen Informationen mit anderen Hundebesitzern und tragen Sie so zu einem bewussteren Umgang mit der Umgebung Ihrer vierbeinigen Freunde bei. Denken Sie daran: Was für uns Menschen harmlos erscheint, kann für Hunde lebensbedrohlich sein.
Wenn Sie weitere Informationen zu Vergiftungen beim Hund in Erfahrung bringen wollen, so haben Sie nun die Gelegenheit, alle wichtigen Informationen, wichtige Erste-Hilfe-Tipps und praktische To-dos in unserem ergänzenden Leitartikel "Vergiftung beim Hund - Gefahrenquellen, Symptome, Tipps & Hilfsmaßnahmen" nachzulesen.
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