Hunde Etikette - Welche Regeln sollten Hundehalter beim Führen & Halten ihres Hundes beachten?

Verhaltensregeln für Hundehalter für ein sicheres und angenehmes Miteinander

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Zuletzt aktualisiert am: 4.8.2021

Ein Deutscher Schaeferhund wird an der Leine kurzgehalten.jpg

Mit der Hundehaltung übernehmt ihr viel Verantwortung, was feste Benimmregeln unumgänglich macht. Was alles zu einer Hunde-Etikette gehört, erfahrt ihr hier.

Die Motivation sich einen Hund anzuschaffen kann sehr unterschiedlich sein. Im Normalfall soll aber der Hund und die Hundehaltung Spaß und Freude bereiten, auch wenn es viel Arbeit bedeutet.

Dass mit dem Kauf und der Anschaffung eines Welpen oder Hundes aber auch verständlicherweise Begrifflichkeiten wie Verhaltensregeln, Verantwortungsgefühl, Pflichtbewusstsein, Gewissenhaftigkeit, Zuverlässigkeit, Sorgfaltspflicht, Rücksichtnahme, Haftung, Sicherheit, Gesetzgebung, Wissen, Verständnis uvm. eng verbunden sind, steht außer Frage.

Dies zementiert auch der Gesetzgeber mit seinen Gesetzen und Verordnungen zum Halten und Führen eines Hundes, wonach jeder Hundebesitzer, sowie verantwortliche und berechtigte Hundeführer alles danach ausrichten muss, dass zu keiner Zeit durch seinen Hund eine Gefahr oder Bedrohung für Menschen, Tiere oder Sachen einhergeht.

Die Hunde-Etikette schließt aus unserer Sicht aber nicht nur feste Gesetze im Hinblick auf die Hundehaltung ein, sondern jeder Hundehalter sollte nach einem festen Verhaltenskodex und Benimmregeln seinen Hund führen und in diesem Kontext leben, um alles für ein angenehmes und sicheres Miteinander unter Hundehaltern und Nichthundehaltern zu ermöglichen. 

Dabei sind alle Themengebiete der Hundehaltung und Kynologie gemeint, denn der Kreis der Beteiligten umfasst Halter, andere Hundehalter und Nichthundehalter, alle Tiere und fremdes Eigentum, aber auch nicht zu vergessen den eigenen Hund, der ebenfalls mit Respekt und nach festen Richtlinien des Tierschutzes zu behandeln, halten und führen ist.

Nicht zu Letzt wollen wir auch darauf aufmerksam machen, dass in unserer medialen Welt sich vieles heute auf Plattformen im Internet abspielt und auch hier jeder Halter sich seiner Verantwortung und in Teilen Vorbildfunktion bewusst sein sollte, wenn er sich zum Thema Hund im Allgemeinen äußert.

Sprich, der Übergang ist vielfach fließend, so dass vieles der Hunde-Etikette in beiden Teilen unseres Lebensbereichs, nämlich der Art und Weise des jeweiligen Offline- und Online-Auftritts, gelebt werden sollte.

Wir wollen in unserem Artikel die Notwendigkeit einer Hunde-Etikette aus vielen verschiedenen Blickwinkeln und Gesichtspunkten betrachten und euch ein entsprechendes Regelwerk, im weitesten Sinne einen Halter Knigge, an die Hand geben.

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Was heißt Hunde-Etikette?

Sich beim Halten und Führen des Hundes an bestimmte Spielregeln zur Sicherheit aller zu halten.

Das Achten von geschriebenen und ungeschriebenen Regeln als Hundehalter

Die Bezeichnung Etikette ist die deutsche Übersetzung von dem französischen Begriff étiquette und bedeutet laut Duden, die Gesamtheit der herkömmlichen Regeln, die gesellschaftliche Umgangsformen vorschreiben.

Sprich, es geht um ein bestehendes Regelwerk, nach dem wir Menschen uns in unserem sozialen Miteinander verhalten und richten sollten.

Mit dem Begriff Etikette wird im selbem Atemzug auch häufig von Benimmregeln, Umgangsformen oder Knigge gesprochen, letztlich wird versucht auszudrücken, dass es darum geht, geschriebene und ungeschriebene Gesetze einzuhalten und aktiv danach zu leben, um ein angenehmes, sicheres und höfliches Miteinander zu gewährleisten, das vor allen Dingen den Respekt allen anderen Lebewesen gegenüber und sich selbst einschließt.

Kurzum, es geht um ein Gesamtverhalten „Gentlemen´s like“ bei dem der gepflegte Anstand oberste Priorität hat und über alle Tätigkeiten, Aktivitäten und jeglichem eigenen Tun praktiziert wird, sowohl in Deutschland, als auch jedem anderen Ort auf der Welt.

Diese Einstellung muss verinnerlicht werden und automatisch in ein gewisses Selbstverständnis übergehen.

Und dies gilt selbstverständlich für die Freizeit, den Beruf, den Sport und folglich auch für die Hundehaltung.

Inzwischen umfasst dies alles nicht nur unseren Auftritt in der realen Öffentlichkeit, sondern auch unsere Spuren und Aktivitäten im Internet.

Daher rührt die Begrifflichkeit Netiquette, bei der es um das Orientieren und Leben ebendieser Verhaltensregeln bei jeglichem Austausch im Netz, sprich Foren, Social Web und Communities geht.

Miteinander kommunizieren, kontrovers diskutieren und dabei ein sachliches und anständiges Niveau zu behalten, ist oberstes Gebot der Netiquette.

Beleidigungen, unsachliches Beschimpfen, ausfallendes Diskreditieren, Lügen verbreiten, verletzen oder kränken haben hier nichts zu suchen und sind nicht tolerabel.

Bei der Netiquette geht es also um die Umgangsformen und Benimmregeln im eigenen Verhalten bei der Kommunikation mit anderen Menschen.

Um abschließend zurück zum Thema Hund und Hundehaltung zu kommen, mit Hunde-Etikette meinen wir also das Leben nach bestimmten Benimmregeln beim Halten und Führen unseres Hundes, allen Zweibeinern und Vierbeinern, als auch dem eigenen Hund gegenüber.

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Welche Gesetze müssen Hundehalter beachten?

Länderspezifische Hundegesetze und Hundeverordnungen, Tierschutzgesetz, Jagdgesetz etc.

Gesetze in Deutschland

Alle gesetzlichen Regelungen rund um das Thema Hundehaltung, sind ein notwendiges Fundament an dem sich jeder Hundehalter orientieren muss und in der Gesamtheit mit allen ungeschriebenen Regeln, den Maßstab für den eigenen Auftritt als Halter gemäß der Hunde-Etikette setzt.

Alle deutschen Bundesländer sind für ihre Hundegesetze und Hundeverordnungen eigenständig verantwortlich.

Die Länder regeln alle relevanten Bestimmungen zum Halten und Führen eines Hundes, die bei einer rechtskonformen Umsetzung durch den Halter und berechtigten Hundeführer dafür Sorge tragen sollen, dass keine Menschen, Tiere oder Sachen durch den jeweiligen Hund bedroht, gefährdet, verletzt oder beschädigt werden.

Folglich wird jedem Hundehalter u.a. vorgeschrieben, wann und wo der Hund an der Leine geführt werden muss, in welchen Bereichen und Gebieten ein generelles Hundeverbot gilt, wo die Hinterlassenschaften des Hundes zu beseitigen und entsorgen sind, ob eine grundsätzliche Verpflichtung für eine Hundehalterhaftpflichtversicherung besteht, es eine gesetzliche Pflichtaufgabe für den Halter ist, seinen Hund durch einen Microchip kennzeichnen und registrieren zu lassen.

Jeder Hundehalter ist zudem in Deutschland gesetzlich dazu angehalten, seinen Hund bei der örtlichen Gemeinde oder dem Finanzamt anzumelden und eine etwaige gemeindespezifische Aufwandssteuer in Form der sogenannten Hundesteuer zu entrichten.

Neben den Hundegesetzen und -verordnungen sind weiterführend die länderspezifischen Jagdgesetze und Waldgesetze zu beachten, denn diese stellen die Regeln auf, wie ein Hund im Wald und in der Flur zu führen ist, wo man sich wie mit seinem Hund aufhalten und bewegen darf, welche Schonzeiten im Hinblick auf Wildtiere zu respektieren sind uvm..

Dies schließt folglich auch mit ein, welche Folgen auf Halter und Hund zukommen können, falls ein Hund Wildtiere stört, bedroht, gefährdet oder gar es zu Vorfällen von Wilderei durch streunende Hunde kommt.

Hier sollte jeder Halter gut informiert sein, denn in letzter Konsequenz dürfen vielerorts streunende und wildernde Hunde durch Jagdschutzberechtigte gezielt getötet werden, um möglichst Schaden vom Wild abzuwehren.

Auf Grund der Brisanz haben wir dem Thema einen eigenen Beitrag mit dem Titel Wilderei durch den Hund – kein Kavaliersdelikt“ gewidmet, den ihr jederzeit gerne lesen könnt.

Auch das Thema Gefährliche Hunde / Listenhunde / Kampfhunde wird auf Länderebene autark bestimmt.

Die entsprechenden Hundeverordnungen regeln u.a. welche Hunderassen generell verboten oder nur nach Erteilung einer Genehmigung gehalten werden dürfen, wann eine Leinen- oder Maulkorbpflicht besteht und wo etwaige Hundeverbotszonen für Listenhunde gelten.

Des Weiteren finden sich in den gesetzlichen Bestimmungen die Regelungen, in welchem Bundesland grundsätzlich eine Verpflichtung zum Hundeführerschein besteht, wenn der Vierbeiner auch unangeleint beim Spaziergang umherlaufen dürfen soll, oder in welchen Fällen eine gesonderte Sachkundeprüfung zu erwerben ist.

Im Zusammenhang mit dem Erwerb eines gefährlichen Hundes, müssen auch unbedingt die Regelungen des Hundeverbringungs- und einfuhrbeschränkungsgesetz (HundVerbrEinfG) beachtet werden, wonach bestimmte Hunderassen generell nicht aus dem Ausland nach Deutschland eingeführt werden dürfen und bei Missachtung sehr unangenehme bis drastische Folgen auf Hund und den entsprechenden Halter zukommen können.

Was das Thema Fortbewegung und Transport eines Hundes in einem Fahrzeug angeht, so regelt die Straßenverkehrsordnung (StVO), wie zum Schutz und Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer ein Hund während der Beförderung zu sichern ist.

Hierzu haben wir auch einen ausführlichen Magazinartikel mit dem Titel „Mit dem Hund im Auto unterwegs“ zur weiteren Vertiefung bereitgestellt.

Worauf müsst ihr als Halter weiter achten, damit ihr euch vorbildlich nach der Gesetzgebung und der Hunde-Etikette verhaltet?

Da wäre einmal vor der Anschaffung zu klären, wie die Pflichten als zukünftiger Halter eines Hundes in Einklang mit eurem Wohnverhältnis zu bringen sind.

Hierzu zählt einerseits abzuchecken, ob ihr generell in eurer Wohnung einen Hund halten dürft, dies ist insbesondere für Mieter und Eigentümer einer Eigentumswohnung von Bedeutung, da es hier sehr unterschiedliche Regelungen von Seiten des Mietvertrags oder der Eigentümerbeschlüsse geben kann.

Aber auch als Besitzer eines freistehenden Einfamilienhauses sind einige Dinge, wie die Sicherung des Grundstücks zu beachten.

Des Weiteren ist das Thema Lärmbelästigung immer wieder Gegenstand von Streitigkeiten und gerichtlichen Auseinandersetzungen.

Wie sieht hier die Gesetzeslage aus, worauf gilt es zu achten?

Dies haben wir weiterführend in unserem Artikel „Ist Hundegebell Lärmbelästigung“ erörtert und um hilfreiche Tipps für die Praxis ergänzt.

Ein weiterer sehr wesentlicher Aspekt, der uns sehr stark am Herzen liegt und trotz aller Selbstverständlichkeit aus unserer Sicht leider häufig viel zu kurz kommt, ist das Wohl und Wehe des jeweiligen Hundes.

Der Gesetzgeber hat diesbezüglich in seinem Tierschutzgesetz und der Tierschutz-Hundeverordnung eine wichtige Grundlage für die Pflichten zum Halten eines Hundes aufgestellt.

Dies schließt u.a. die Haltebedingungen ein, damit jeder individuelle Hund artgerecht und rassespezifisch unter vernünftigen und passenden Lebensbedingungen im richtigen Lebensumfeld gehalten wird.

Aber auch der richtige Umgang mit dem eigenen Hund ist ein Thema von herausragender Bedeutung. Denn der Einfluss des Halters auf die Persönlichkeitsentwicklung seines Hundes und damit folglich auf dessen Verhalten ist immens.

Ein Hund ist ein Lebewesen, dass auch so behandelt werden muss. Schläge, Misshandlungen, Isolation, Entzug von Zuwendung und Liebe, haben in keinem Hundehaushalt etwas verloren.

Nicht umsonst wird oftmals darauf hingewiesen, dass vielfach das Problem bei einem sogenannten „Problemhund“ nicht beim Hund liegt, sondern am anderen Ende der Leine.

Würden alle Hundehalter sorgsam und pflichtbewusst mit der Aufzucht, Erziehung und dem gesamten Umgang ihre Hundes umgehen, so würden viele Vorfälle und Verhaltensauffälligkeiten ausbleiben, für die die Hunde verantwortlich gemacht und an den Pranger gestellt werden, wobei die eigentliche Ursache und der Übeltäter in der Person des Halters oder Hundeführers zu suchen ist. Mehr braucht man hier zum Thema Ursache und Wirkung nicht zu sagen.

Des Weiteren wollen wir an der Stelle nochmals eindringlich daran appellieren, dass ein Hund viele individuelle Bedürfnisse hat, die es zu bedienen und befriedigen gilt. Und dies geht weit über die tägliche Gassirunde und das tägliche Füllen des Napfs hinaus.

Vielen Hunden könnte einiges erspart bleiben, wenn bereits vor dem Hundekauf sich eingehend mit der Anschaffung sachlich und dezidiert beschäftigt würde.

Leider wird aber nach wie vor allzu oft ein Hund in einer Schnellschuss-Aktion z.B. kurz vor Weihnachten als Geschenk gekauft und nach kurzer Zeit auf Grund der ersten Probleme im Alltag, an der nächsten Autobahnraststätte ausgesetzt.

Deshalb fängt für uns die Hunde-Etikette für jeden potentiellen Halter und Hundeliebhaber bereits viel früher an, nämlich vor dem Hundekauf.

Daher raten wir jedem Hundeinteressierten unbedingt unseren Artikel „Was muss ich rund um den Welpenkauf alles beachten“ zu lesen, da dann einige Missverständnisse und Versäumnisse, die zu Unzulänglichkeiten führen, vermieden werden können.

Alle angeschnittenen gesetzlichen Bestimmungen sind allesamt für Hundehalter mit festem Wohnsitz in dem jeweiligen Bundesland relevant, gelten aber auch für jede Person, die sich vorübergehend dort mit ihrem Hund aufhält, was auch nur den Transit einschließt.

Die einzig richtige und logische Konsequenz kann also nur heißen:

Unwissenheit schützt vor Strafe nicht.

Informiert euch also unbedingt über die gültigen Gesetze bis ins Detail, damit ihr zu jeder Zeit rechtssicher mit eurem Hund unterwegs seid – auch dies ist Gegenstand einer umfassenden Hunde-Etikette und sollte für jeden Hundehalter eine Selbstverständlichkeit darstellen.

Wo bekommt ihr aber die nötigen Informationen in kompakter Form schnell und übersichtlich her?

Dafür haben wir vorgesorgt und für euch unseren umfassenden Leitartikel „Die private Hundehaltung in Deutschland“ zur freien Verfügung bereitgestellt.

Gesetze im Ausland

Nicht nur im eigenen Land sollte man als Hundehalter sich an die Regeln und Gesetze der Hunde-Etikette halten, sondern auch im Ausland die dortigen Gesetzgebungen achten und mit derselben Einstellung wie hierzulande seinen Hund halten und im öffentlichen Raum führen.

Denn es gilt, keine Menschen oder Tiere zu belästigen, bedrohen, zu gefährden oder zu verletzten, zudem keinerlei Sachen und fremden Eigentum zu verdrecken oder zu beschädigen.

Ob ihr nur auf Geschäftsreise oder für den Urlaub einen fremden Staat passiert oder euch dort vorübergehend aufhaltet, bedarf es im Vorfeld der Einreise einige Hausaufgaben zu machen, damit alles rechtlichen Bestimmungen korrekt eingehalten werden.

Hier müssen wir differenzieren, ob es sich um einen EU-Mitgliedsstaat handelt, oder ein sonstiges europäisches oder außereuropäisches Land.

Jeder Staat hat eigene Einreisebestimmungen für die Einfuhr von Heim- und Haustieren, wozu der Hund gehört.

Einerseits gibt es in vielen Ländern ebenfalls Gesetze, die die Einfuhr von gefährlichen Hunderassen und Hunden strikt untersagen oder nur unter bestimmten Voraussetzungen erlauben.

Haltet euch unbedingt daran, denn mancherorts steht sogar das Leben des Hundes auf dem Spiel.

Bei Reisen mit dem Hund gehört es seit vielen Jahren zur Pflicht für jeden Hundehalter, einen EU-Heimtierausweis mit sich zu führen, der ähnlich dem Reisepass oder Personalausweis, jeden Hund individuell identifiziert und in Teilen verpflichtende gesundheitliche Daten, wie beispielsweise der Nachweis einer aktuellen Tollwutimpfung, ausweist.

Was ihr alles rund um den EU-Heimtierausweis wissen solltet, erfahrt ihr durch die Lektüre unseres Magazinartikels „Der EU-Heimtierausweis erleichtert das Reisen für Hund und Halter“.

Genauso gibt es Regeln und Gesetze bei Wiedereinreise mit Hund aus einem Nicht-EU-Staat, deren Inhalt ihr ebenfalls kennen solltet, damit ihr problemlos bei einer etwaigen Auslandsreise wieder nach Deutschland einreisen dürft.

Auch diese haben wir vorsorglich für euch recherchiert und in unserem Artikel „Informationen und Leitfaden zur Einreise mit Hunden in die Europäische Union“ zusammengefasst.

Ansonsten solltet ihr beim Führen des Hundes im Ausland stets darauf achten, dass ihr euren Hund immer unter Aufsicht haltet, damit zu jeder Zeit gewährleistet ist, dass ihr die Kontrolle über ihn habt und situativ auf ihn einwirken könnt. Die Sicherheit aller beim Halten und Führen des Hundes im Ausland, muss stets laut Hunde-Etikette ganz oben stehen.

Informiert euch daher ganz genau, wo Hunde erlaubt sind, wo es generelle Hundeverbote gibt, unter welchen Voraussetzungen der Hund geführt werden darf und führt ansonsten euren Vierbeiner nach den ungeschriebenen Regeln, die für ein angenehmes Miteinander sorgen sollen und wir weiter unten ausführlich beleuchten.

Um gut gerüstet und richtig vorbereitet zu sein, helfen wir euch natürlich auch bei diesem Themenkomplex ausführlich weiter.

Denn eine weitblickende und vorausschauende Vorbereitung geht über das Packen aller Reiseutensilien hinaus.

Es gehört auch dazu sich kundig zu machen, welche Impfungen und Antiparasitika in welchem Land auf Grund potentieller Reisekrankheiten, z.B. Leishmaniose, Rickettsiosen oder Babesiose, oder sonstiger Gefahren zwingend erforderlich und welche weiterhin ratsam sind. Damit leistet ihr einen wertvollen Beitrag, um einerseits geschriebenes Recht entsprechend umzusetzen, aber auch darüber hinaus genügend Vorsorge zu treffen, um möglichst jegliche Infektion mit Viren, Bakterien und Krankheitserregern bei eurem Hund zu vermeiden, die sich in der Folge ansonsten nach einer Rückkehr auch auf andere Tiere und Menschen übertragen könnten. Dieses vorausschauende Denken gehört ebenfalls aus unserer Sicht zu den Grundlagen der Benimmregeln und jeder Hunde-Etikette. Dies dient dem eigenen Schutz, dem des Hundes und aller sonstigen im öffentlichen Raum befindlichen Menschen und Tiere.

Damit ihr keine wesentlichen Dinge für die Reisevorbereitung vergesst und einen Leitfaden an der Hand habt, haben wir vorgesorgt.

Wir haben diesbezüglich in unserem Leitartikel „An was muss ich für das Reisen mit meinem Hund alles denken?“ alle relevanten Fragen beleuchtet, damit ihr rechtlich abgesichert seid, rund um alle nötigen Informationen kompakt zusammen habt, die Voraussetzungen für Reisen in bestimmte Länder wie USA, Frankreich und Schweiz schnell in Erfahrung bringen und nach erfolgter Umsetzung beruhigt eure Reise mit dem Hund antreten könnt.

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Welche unbeschriebenen Regeln gehören zur Hunde-Etikette?

Vom Wissensaufbau, über notwendige Erziehungsmaßnahmen, Bindungsaufbau bis zur artgerechten und rassenspezifischen Auslastung.

Was alles direkt und indirekt auf die Hunde-Etikette einzahlt

Bis hierhin haben wir primär die rechtlichen Rahmenbedingungen und damit gesetzlich niedergeschriebenen Verhaltensregeln der Hunde-Etikette abgehandelt.

Ob nun Recht oder nicht Recht, es gibt aus unserer Sicht einige weitere Themen die jeder Hundeinteressierte, Hundeliebhaber und auch Hundehalter im Speziellen im Blickfeld haben sollte.

Des Weiteren kommen auch einige Benimmregeln hinzu, die jedem Hundehalter-Knigge unbestritten angehören, damit die Anwesenheit und Gegenwart des Hundes aus Sicht aller Zweibeiner und Vierbeiner, eine angenehme und gefahrlose Angelegenheit bleibt.

Zunächst einmal beginnt nach unserem Empfinden alles damit, sich ausreichend Wissen über die Kynologie und alle relevanten Themen der art- und rassegerechten Hundehaltung, mit Erziehung, Ernährung, Rassekunde, Pflege, Gesundheit bzw. Hundekrankheiten, Verhalten, Zucht etc. anzueignen.

Damit meinen wir nicht, dass jeder Hundehalter ein Spezialist in allen Bereichen sein muss, aber ein gewisses Grundwissen muss von Anfang an als Fundament her, dass sich durch die tägliche Auseinandersetzung mit dem eigenen Hund und den Praxisalltag stetig erweitern sollte.

Denn auch hier gilt, no body is perfect, aber jeder sollte bereit sein täglich dazuzulernen und seinen Horizont im Hinblick auf die Hundehaltung im Sinne eines vorbildlichen Haltens und Führens zu erweitern.

Dies schließt zwangsläufig mit ein, dass sich jeder potentielle Hunde- oder Welpenkäufer früh mit der Anschaffung und damit verbundenen Fragen eingehend beschäftigt, um möglichst den passenden Hund und Hunderasse für sich und seine Lebenssituation zu finden.

Soll es eher ein Rassehund, Hybridhund oder Mischling sein, will ich den Hund vom Züchter oder aus dem Tierheim beziehen, soll es ein Rüde oder eine Hündin werden, kurzum welcher Hund passt am Besten zu mir? Dieser Frage sind wir in diesem Artikel nachgegangen.

Warum wir den Prozess rund um die Anschaffung des Hundes mit in den Hunde-Knigge einbeziehen, ist die Tatsache, dass viele perspektivische Probleme im Verhalten des Hundes und dem damit verbundenen Außenauftritt in der Öffentlichkeit, sowohl Menschen als auch Tieren gegenüber, hätten vermieden werden können, wenn die Entscheidungsfindung deutlich akribischer ablaufen würde und sich jeder Halter bewusst wäre was auf ihn konkret mit der Haltung eines Hundes generell und eines konkreten Hundeindividuum im Speziellen zukommt.

Ist der Hund oder Welpen einmal zu Hause eingezogen, so geht die Arbeit und die damit verbundene Verantwortung für den neuen Sozialpartner und alle Außenstehenden erst richtig los.

Solltet ihr euch für einen Hundewelpen entschieden haben, da ihr den Vierbeiner von klein auf aufziehen und groß werden sehen wollt, wird einiges auf euch zukommen, damit der Welpe alle notwendigen Werkzeuge für sein weiteres Hundeleben vermittelt bekommt, sprich auf das tatsächliche Hundeleben richtig vorbereitet wird.

Hier geht es dann u.a. um Prägung, Habituation, Sozialisierung, Erziehung und Bindungsaufbau, die allesamt eine tragende und herausragende Bedeutung für die Persönlichkeitsentwicklung des jungen Hundes haben und sich damit enorm auf das zukünftige Verhalten Menschen und Tieren gegenüber auswirken werden.

Auf Grund des Stellenwertes der gesamten Aufgaben rund um die Aufzucht in der frühen Welpenentwicklung, haben wir einen umfassenden Leitartikel mit dem Titel „Die Entwicklungsphasen von Hundewelpen“ bereitgestellt, damit ihr ein Gefühl über den Umfang und die Themenvielfalt inklusiver praktischer Tipps bekommt.

Anhand der täglichen Arbeit mit eurem Welpen und Hund werdet ihr immer tiefer in die einzelnen Themengebiete rund um die Hundehaltung eintauchen und schnell erkennen, wie wichtig eine solide Grundausbildung und Erziehung ist.

Ein Hund braucht klare und verbindliche Regeln und Grenzen, eine Führungspersönlichkeit und Leitfigur, die konsequent und diszipliniert im Sinne des Hundes dafür Sorge trägt, dass diese eingehalten werden. Dies vermittelt dem Hund wiederum die nötige Sicherheit, Vertrauen, Kalkulierbarkeit und Kontrolle.

Daneben stehen Erziehungsthemen wie Stubenreinheit, Grundgehorsam mit Sitz, Platz, Bleib, Hier etc. auf dem Plan, aber auch Fuß, Freifolge, Leinenführigkeit, Impulskontrolle, sicherer Rückruf und weitere hilfreiche und notwendige Lerninhalte werden dringend benötigt, um sicher mit seinem Hund unterwegs im Alltag teilnehmen zu können.

Wie diese Themen alle zusammenhängen, haben wir u.a. in unserem Artikel Führung - Freifolge - Hund-Mensch-Bindung, der sichere Rückruf und die Konditionierung – wie hängt das alles zusammen?“ beleuchtet.

Je mehr Arbeit und gemeinsame Zeit in die Beziehung Hund und Mensch investiert wird, desto besser werdet ihr als Hund-Mensch-Team aufeinander abgestimmt und eingespielt sein, was die gegenseitige Verlässlichkeit stark ausbildet.

Hierzu in nicht zu Letzt notwendig seinen Hund zu verstehen, auf seine Bedürfnisse einzugehen und das Verhalten antizipieren zu können, um jederzeit als verantwortungsbewusster Hundeführer in der Lage zu sein, auf seinen Hund zuzugreifen und einzuwirken, sprich auf unerwünschtes Verhalten richtig zu reagieren und erwünschtes Verhalten gezielt abrufen zu können.

Hierfür muss einerseits die erwähnte Ausbildung und Erziehung vorhanden sein, andererseits benötigt der Halter an dieser Stelle ausreichende Kenntnis und Wissen über die Hundesprache und das Ausdrucksverhalten, sowie das Verständnis über die Kommunikation zwischen Hund und Mensch.

Neben der Erziehung und Ausbildung spielt insbesondere die artgerechte und rassespezifische Auslastung eine große Rolle, um die Instinkte, Triebe und Bedürfnisse durch das gezielte Ansprechen und Setzen von Reizen, physisch wie psychisch auszulasten.

Sprich, jeder Hund will gemäß seiner Rassenanlagen, also den körperlichen Eigenschaften und wesensseitigen und charakterlichen Merkmalen, verwendet und eingesetzt werden.

Wenn ihr eine bessere Einschätzung über den Aufwand und die Möglichkeiten der rassenspezifischen Auslastung gewinnen wollt, stehen euch die einzelnen Rassenporträts mit allen relevanten Informationen und viele mehr, zur Verfügung.

Ist man in Sachen Auslastung als Halter zu nachlässig oder hat schlichtweg nicht das große Interesse mit dem Hund entsprechende Aktivitäten beim Hundesport oder den Freizeitbeschäftigungen regelmäßig und in ausreichender Form zu unternehmen, sollte man von einer Anschaffung eher absehen, denn durch Unterforderung und Langeweile werden sich früher oder später Verhaltensauffälligkeiten ausbilden, der Hund sich Ersatzbefriedigung und -beschäftigung suchen, die folglich unmittelbar und mittelbar sich auf das Miteinander mit allen anderen Menschen und Tieren auswirken werden.

Also gehört auch dieser Ansatz ganz klar zu den Aufgaben eines Halters dazu, um der Hunde-Etikette zu entsprechen.

Des Weiteren gibt es neben den gesetzlich niedergeschriebenen Pflichten zu Leinenzwang und anderen Vorsichtsmaßnahmen, die ein Halter beim Führen des Hundes im öffentlichen Raum zur Sicherheit der Menschen und Tiere umzusetzen hat, allgemein bekannte Todo´s unter Hundehaltern und aus Respekt und Rücksichtnahme Nichthundehaltern gegenüber, hinsichtlich der Vorgehensweise zum Anleinen oder Freilaufen des Hundes.

So solltet ihr euren unangeleinten Hund an die Leine nehmen, wenn euch fremde Menschen mit oder ohne Hund entgegenkommen, da ihr niemals deren Einstellung und Toleranz fremden freilaufenden Hunden gegenüber einschätzen und auch nicht zu 100% für das Verhalten eures Hundes garantieren könnt.

Bedenkt, dass es genug Menschen gibt, die unter Angstzuständen und Panik vor Hunden leiden. Da dies häufiger als gedacht vorkommt, haben wir dem Thema einen gesonderten Artikel mit dem Titel Angst vorm Hund? Was ist zu tun?“ gewidmet.

Hundehalter mit Hund sind ebenfalls sehr unterschiedlicher Auffassung, da sie u.U. in der Vergangenheit bereits schlechte Erfahrungen mit anderen Hunden und deren Haltern machen mussten, vielleicht sogar Vorfälle erlebt haben, bei denen ihr Hund oder sie selbst zu Schaden kamen.

Um also keinerlei Angriffsfläche für Diskussionen Raum zu geben und vorbildlich in Sachen Führen des Hundes in der Öffentlichkeit voran zu gehen, ist es laut der Hunde-Etikette hier ratsam, den Hund frühzeitig und weitsichtig an die Leine zu beordern.

Zudem gehört zu den etwaigen Sicherheitsvorkehrungen für das Halten des Hundes, die ausreichende Einfriedung und Sicherung des eigenen Grundstücks, um ein Entlaufen und Verselbständigen des Hundes zu vermeiden, da ansonsten durch das Umherstreunen Menschen und Tiere gefährdet, bedroht, belästigt und verletzt werden können.

Die vorgenannten Themen stellen nur einen Bruchteil der gesamten Aufgaben, formelle Pflichten und informelle Regeln der Hundehaltung dar, es würde an dieser Stelle den Rahmen sprengen auf alle wesentlichen und erforderlichen Bereiche einzugehen, die ihr aber bei Interesse gerne durch die Lektüre diverser Artikel aus den Rubriken Beschäftigung, Betreuung, Gesundheit, Pflege etc. in unserem Magazin vertiefen könnt.

Dennoch gewinnt ihr sicherlich bereits durch die angeschnittenen und abgehandelten Ausführungen einen ersten Eindruck, welcher Aufwand und Verantwortlichkeit jeder Hundehalter ab dem Tag des Einzugs des Hundes übernimmt, was alles zu tun ist, um einen führigen und gut erzogenen Hund an seiner Seite zu haben, mit dem man sich so im öffentlichen Raum aufhalten und bewegen kann, dass nichts und niemand belästigt, bedroht, gefährdet, verletzt oder beschädigt wird.

Eben das vorbildliche Vorleben geschriebener und ungeschriebener Benimmregeln der Hunde-Etikette.

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Hunde-Etikette, Benimmregeln & Halter-Knigge in der Praxis

Wie die Hunde-Etikette und die entsprechenden Spielregeln im Umgang mit Menschen, Tieren und fremden Eigentum aussehen sollten.

Aufruf an alle Hundehalter

Bis hierhin haben wir die rechtlichen Rahmenbedingungen und die ungeschriebenen Gesetze für das Halten und Führen eines Hundes aus der abstrakten Sicht beschrieben, nun wollen wir auf die richtige Umsetzung in der Praxis und den Hundealltag blicken.

Sinn und Zweck nach einer Hunde-Etikette als Hundehalter aktiv zu leben und seinen Part für das Ansehen aller Hunde und Hundehalter beizutragen liegt darin, dass niemand Drittes, Tiere oder fremdes Eigentum durch die Anwesenheit oder das Verhalten eures Hundes in Mitleidenschaft gezogen werden, ihr Halter und euer Hund durch widriges und unangebrachtes Vorgehen nicht in Misskredit gerät und damit in der Gesamtheit für ein störungsfreies und annehmliches Zusammenleben aller Parteien helft, um einen positiven Beitrag gegen alle Vorurteile, Hunden und Haltern gegenüber beizutragen.

Denn es ist mitnichten so, dass alle Menschen Hunden und Hundehaltern wohlwollend und wohlgesinnt sind.

Es gibt Menschen, die Hunden gegenüber positiv eingestellt sind, andere haben eine neutrale Meinung und wiederum gibt es eine Gruppe von Nichthundehalter, die eine reservierte und ablehnende Position vertreten.

Nicht unerwähnt dürfen an dieser Stelle natürlich auch die Hundehasser bleiben, die allen Hundehaltern und Hunden nichts Gutes wollen und zu Teilen zu drastischen Mitteln greifen, ihnen gezielt nachstellen oder willkürlich durch Giftköder Schaden und Leid zuführen wollen.

Da diese Spezies leider in den letzten Jahren deutlich zugenommen hat und für grausame Verletzungen, Vergiftungen und Todesfälle verantwortlich ist, wollen wir euch im Kampf gegen diese Menschen mit wichtigen weiteren Informationen in unserem Artikel „Giftköder - eine große Gefahr für Hunde“ weiterhelfen.

An diesem Punkt erscheint es uns umso wichtiger, dass ihr als Hundehalter alles im Alltag dafür tut, beim Halten und Führen eures Hundes, immer nach einem festen Verhaltenskodex gemäß der Hunde-Etikette aufzutreten, um möglichst keinen Schaden im Hinblick auf das Image der Hundehalter und Hunde zu verursachen und keine Angriffsfläche für Kritik und Hasstiraden zu bieten.

Leider gibt es aber auch unter Hundehaltern einen ganz kleinen Personenkreis, die durch ihr Auftreten mit ihrem Hund in der Öffentlichkeit provozieren, nachweislich auffällig werden und die Hunde mitunter als Abschreckung und Waffe mit sich führen.

Dies wollen wir nicht verschweigen und an alle vernünftigen und verantwortungsbewussten Halter appellieren, im Sinne aller Hunde und Hundehalter vorbildlich voranzugehen.

Damit steuert ihr dann als Einzelner einen wertvollen Beitrag für ein sorgenfreies und angenehmes Miteinander mit allen Menschen, ob Hundehalter oder Nichthundehalter, alle Tiere und Sachen bei.

Hunde-Etikette in Bezug auf den eigenen Hund

Zur Hunde-Etikette gehört es unbestrittenermaßen, mit Respekt seinem eigenen Hund gegenüberzutreten und ihn ordentlich zu behandeln.

Dazu gehört, dass sich jeder Halter über die notwendigen Aufgaben rund um die Hundehaltung und die Bedürfnisse eines Hundes und einer spezifischen Hunderasse im Speziellen bewusst ist.

Der Hundealltag muss so gestaltet werden, dass der Hund artgerecht und rassespezifisch gehalten, verwendet und ausgelastet wird, er körperlich und geistig sich entfalten und ausleben kann, gepflegt, vernünftig ernährt, gesundheitlich versorgt, erzogen und ausgebildet wird, er seine Zuneigung und Zuwendung bekommt und in einem vernünftigen Lebensumfeld aufgezogen und leben kann.

Der verantwortliche Halter muss sich um seinen Hund kümmern und auf seine Persönlichkeit und rassespezifischen Merkmale eingehen, das gesamte Beschäftigungsprogramm, die sonstigen Aktivitäten und Aufgaben daran ausrichten.

Eine harmonische Hund-Mensch-Beziehung mit einer starken Bindung und engen Beziehung ist hierfür die Grundlage und das notwendige Fundament.

Der Hund benötigt eine starke Führungspersönlichkeit und Autoritätsperson in Form seines Halters, an der er sich orientieren kann, die ihm Sicherheit, Verlässlichkeit und Vertrauen vermittelt.

Dazu gehören feste Regeln, Umgangsformen, Grenzen und Leitplanken, die der verantwortliche Halter diszipliniert und konsequent umsetzen muss, dies wohlgemerkt immer auf einem Niveau des Respekts und der Wertschätzung.

Natürlich gehören Lob, Motivation und Belohnung zu den hilfreichen Instrumenten, auch Tadel ist hier und da nötig und angebracht.

Allerdings gibt es aber auch Dinge, die in der Beziehung Hund-Mensch grundsätzlich nichts zu suchen haben und zu Teilen vermieden werden müssen. 

Hunde sind von Haus aus sehr kommunikative Rudeltiere, die zu Menschen und Artgenossen unbedingt ab Kindesbeinen Kontakt und das Leben in einem Sozialgefüge benötigen. Isolation hingegen ist Gift und Verderb, es bricht die Persönlichkeit und führt zu schlimmen Verhaltensstörungen.

Gleiches gilt für Missachtung, Verachtung, Verweigerung jeglicher Kommunikation und körperlicher Nähe. 

Dies schließt natürlich mit ein, sich im Vorfeld bereits Gedanken zu machen, ob man als Halter überhaupt dem Hund gerecht werden kann und ausreichend Zeit zur Verfügung hat, um sich um ihn vollumfänglich zu kümmern und dem rassenspezifischen Betreuungsaufwand nachzukommen. Ist man generell bereit Zeit zu opfern und eine vernünftige Betreuung zu gewährleisten?

Einen Hund anzuschaffen, nur um des Hundes wegen, ist der völlig falsche Ansatz. Solltet ihr beispielsweise alleinstehend sein und von morgens 7 h bis abends 21 h stets auf der Arbeit sein, hinzu 3 Tage die Woche auf Auslandsreise beruflich unterwegs sein und der Hund immer alleine zu Hause warten soll oder von A nach B geschoben wird, ist die generelle Anschaffung sicherlich mehr als suboptimal und sinnbefreit. 

Dies ist schließlich bei uns Menschen nicht anders, oder wollt ihr in einem dunklen Loch im Keller leben, ohne jeglichen Kontakt zur Außenwelt euer Dasein fristen und dahinvegetieren?

Neben psychischem Terror und erzeugtem Belastungsdruck, haben auch jegliche körperlichen Misshandlungen und Schläge in der Hundehaltung nichts zu suchen.

Hierzu zählen wir auch Werkzeuge wie Stachel- oder Elektrohalsbänder, um den Hund gefügig zu machen.

Natürlich kann ein Hund durch sein gezeigtes Verhalten einen auch zur Weißglut treiben und nervenaufreibend sein, dies muss aber auf einem anderen Weg gelöst werden. Solltet ihr verzweifeln und nicht weiterwissen, zieht unbedingt frühzeitig einen erfahrenen Hundetrainer oder Verhaltenstherapeuten hinzu. Nahezu für jedes Problem gibt es einen Lösungsweg.

Leider hört man auch immer wieder von Fällen, in denen Hunde verwahrlosen, in Dreck, ihrem eigenen Kot und hundeunwürdigen Verhältnissen leben, teilweise dort gezielte Zucht stattfindet, um als Hundeverzocker schnelles Geld auf Kosten der Lebewesen zu machen. 

Ebenso solltet ihr euch über potentielle Qualzucht informieren und diese genauso wenig beim Hundekauf unterstützen.

In diesem Zusammenhang gehört es natürlich aus unserer Sicht auch zu einem Verhaltenskodex dazu, einen Hundewelpen ausschließlich von seriösen Züchtern zu erwerben, bei denen das Wohl und Wehe der Zuchttiere und Nachzuchten oberste Priorität hat. Unterstützt unter keinen Umständen etwaige unseriöse und fragwürdige Hundeverkäufer für die Welpen und Hunde nur eine Ware und Mittel zum Zweck darstellen.

Die Gesundheit und das Wohlbefinden des Hundes stehen beim nächsten Punkt der Hunde-Etikette ebenfalls im Fokus.

Denn ein Hund hat an heißen Tagen unter gar keinen Umständen im verschlossenen Auto zurückgelassen zu werden, denn dies kann lebensbedrohliche Folgen für den Hund haben. Leider hört man aber nach wie vor viel zu häufig von derartigen Fällen, in denen der Hund einen Hitzschlag erleidet, der oftmals tödlich endet.

Die Lebensumstände und -verhältnisse müssen zudem artgerecht und an die körperlichen Voraussetzungen des jeweiligen Hundes angepasst sein. Hierzu könnt ihr einiges in unserem Artikel über die Tierschutz-Hundeverordnung nachlesen.

Den Hund 24 h am Tag in einen engen und verdreckten Zwinger zu sperren, oder ihn Tag ein, Tag aus an einer Anbindung im Hof zu halten, sind gesetzlich verboten und zudem unter aller Würde.

Ein Hund will bewegt und beschäftigt werden, damit er sich entfalten kann und am Ende des Tages ein glücklicher Hund ist.

Behandelt also euren Vierbeiner stets so, wie es auch eurer eigenen Erwartungshaltung entspricht.

Hunde-etikette in bezug auf den eigenen hund auf einen blick
Tretet eurem Hund stets mit Respekt entgegen.
Misshandlungen, Schläge, körperliche und seelische Übergriffe haben in der Hundehaltung nichts zu suchen.
Zuwendung, Zuneigung und ein harmonisches Miteinander sind wichtig. 
Ausreichende körperliche und geistige Beschäftigung sind zwingend nötig.
Es muss bei allen Punkten der Hundehaltung, ob Ernährung, Gesundheit, Pflege, Beschäftigung und Erziehung, Betreuung etc. auf die Bedürfnisse des Hundes und das Hundeindividuum eingegangen werden.
Ausreichend Zeit und Betreuungskapazität sind für die Hundehaltung unumgänglich.
Welpenkauf nur bei seriösen, kompetenten und in verbänden organisierten Züchtern.
Hygienische, artgerechte und rassespezifische Haltebedingungen und Lebensverhältnisse.
Keine Verwendung von Stachel- oder Elektrohalsbändern.
Hund niemals an heißen Tagen im verschlossenen Auto zurücklassen.
Feste Regeln und Grenzen einführen, diese konsequent und diszipliniert umsetzen und damit dem Hund als eine starke und souveräne Leitfigur und Führungspersönlichkeit zur Seite stehen.

Hunde-Etikette in Bezug auf Begegnungen mit Menschen

Die Anwesenheit eines Hundes kann durchaus großen Respekt einflößen, mitunter wird manchen Menschen unwohl und es kommt verschiedentlich auch zu Angstzuständen.

Da nicht jeder unvoreingenommen der Spezies Hund entgegentritt, liegt es an jedem einzelnen Hundehalter sich gewisse Benimmregeln aufzutragen, wie sein Hund der Menschheit entgegentreten soll, sei es in Betracht auf den Hund im Haus und auf dem eigenen Grund und Boden oder unterwegs beim Spaziergang.

Es kommt dabei natürlich auch wesentlich darauf an, wie der eigene Hund menschlichen Wesen zugetan ist. Denn es gibt Hunderassen und Hundeindividuen, die eher reserviert und zurückhaltend sind, andere gehen offen und sehr kommunikativ auf Menschen zu, wiederum gibt es Hunde die mehr als stürmisch den direkten Kontakt suchen, bis hin zu Hunden, die das eigene Revier vor Eindringlingen und Besuchern schützen und verteidigen wollen und dies auf sehr beeindruckende Weise direkt mitteilen und mit entsprechendem Verhalten nachdrücklich unterstreichen.

Gehen wir zunächst auf das Verhalten des Hundes im eigenen Haus und dem Grundstück ein:

Viele Hunde werden u.a. angeschafft, um das eigene Sicherheitsgefühl zu stärken, da man der Ansicht ist, dass der Hund das eigene Eigentum, Grund und Boden und nicht zu Letzt die eigene Familie beschützt und notfalls verteidigt, damit nach Außen eine gewisse abschreckende Wirkung auf potentielle Einbrecher hat und sonstige gefährdende und bedrohliche Personen hat.

Bis zu einem gewissen Grad ist dies auch richtig und verständlich, dass der Hund durch dessen Verhalten sein Revier markiert und frei von Störenfrieden halten will.

Auf der anderen Seite müssen wir Hundehalter an dieser Stelle natürlich an viele Menschen denken, die unseren Alltag am laufen halten, sei es der Postbote, der täglich Briefe und Pakete liefert, die Paketzusteller, die ebenfalls die bestellte Ware zustellen wollen, der Bofrost-Fahrer, der die monatliche Bestellung der Tiefkühlkost aufnehmen möchte, die verantwortlichen Mitarbeiter der Energiekonzerne, die den aktuellen Zählerstand kontrollieren müssen, der Schornsteinfeger, der u.a. mit seiner Arbeit für die Sicherheit im Hinblick auf etwaigen Gasaustritt sorgt oder der Allgemeinmediziner, der zum Hausbesuch vorbeischaut.

Die Liste ließe sich endlos weiterführen und muss zwingend durch Nachbarn, Freunde, Bekannte und Familienmitglieder ergänzt werden, die ab und an zum Spielen kommen, ein angenommenes Paket vorbeibringen wollen, der Esseneinladung folgen oder einfach eine Tasse Kaffee am Nachmittag miteinander trinken möchten.

Für alle Personen, die in friedlicher Mission das Grundstück betreten und an der Tür klingeln, sofern der eigene Hund nicht bereits an der Grundstückgrenze durch Bellen die Ankunft angekündigt hat, sollten unbedingt zur Sicherheit und Vermeidung von Unannehmlichkeiten, einige Benimmregeln vorsorglich eingeführt werden.

Auch dies sollte laut der Hunde-Etikette, Gegenstand eines guten Miteinanders sein.

Sichert das Grundstück ausreichend ab, damit euer Hund nicht einfach über den Zaun springen oder auf andere Art und Weise das Grundstück verlassen kann, um dann bereits vor den eigenen Toren etwaigen Besuch zu begrüßen.

Des Weiteren ist eine gut sichtbare Beschilderung mit dem Hinweis, dass hier ein Hund sein zu Hause hat, mehr als angeraten, damit nicht versehentlich sich jemand in Gefahr begibt, da er erstmalig das zu Hause aufsuchen muss und von der Anwesenheit und Gegenwart eines Hundes nichts weiß.

Im Fall, dass ihr einen gefährlichen Hund/Listenhund/Kampfhund haltet, seid ihr hierzu auch gesetzlich verpflichtet.

Haltet ihr einen Hund mit ausgeprägtem Revierverhalten und Wachfunktion, der keine Menschen auf seinem Grundstück duldet, ist das Anbringen von Warnschildern ebenfalls mehr als sinnvoll.

Je nachdem wie der jeweilige Hund auf Besucher grundsätzlich reagiert, macht es zudem Sinn, den Hund im Haus zu halten, zumindest für den Fall, dass sich jemand konkret angekündigt hat.

Wird eine Anbindung oder Haltung im Zwinger auf dem Grundstück in Betracht gezogen, um dem Hund den Aufenthalt im Außenbereich zu ermöglichen, aber dennoch dafür zu sorgen, dass er keine Gefahr oder Bedrohung für Dritte beim Betreten des Grundstücks darstellt, so müssen unbedingt einige tierschutzrechtliche Vorschriften zur Anbindungs- und Zwingerhaltung beachtet werden, damit das Wohlbefinden und das gesamte Wohl und Wehe des Hundes nicht aus den Augen gerät. Die entsprechende Gesetzesgrundlage erfahrt ihr in unserem Artikel „Die Tierschutz-Hundeverordnung“.

Was sollte man als verantwortlicher Halter zu Hause laut Hunde-Etikette weiterhin unternehmen, um seiner Fürsorgepflicht für Dritte nachzukommen und für eine geordnete und wohlfühlende Atmosphäre hinsichtlich der Anwesenheit des Hundes zu sorgen?

Wenn es an der Tür klingelt darf natürlich der eigene Hund den Besuch durch sein Bellen ankündigen, denn das Bellen ist in diesem Moment das Kommunikationsmittel, um die Aufmerksamkeit seines Halters zu gewinnen und ihm den Besuch mitzuteilen.

Nun sieht das Verhalten bei Hunden in diesem Moment sehr unterschiedlich aus, die einen schlagen unwahrscheinlich heftig und ununterbrochen bis zum Einwirken des Halters an, was schon den Eindruck des Verbellens und Vertreiben vom Grundstück vermittelt, andere springen und stellen sich zudem mit den Vorderpfoten an der Haustür auf, was eine bedrohliche Geste für den Besucher vor der Tür darstellen kann und es vor Öffnen der Haustür notwendig macht, den Hund in einen separaten Raum zu verbringen, andere Hunde hingegen bellen kurzzeitig, lassen dann nach erfolgter Meldung und Herbeikommen des Halters ab und ziehen sich auf ihren zugeordneten Platz auf Zeichen oder Signal ihres Halters zurück.

Genau an dieser Stelle zahlt sich also die frühzeitige Prägung, Sozialisierung und Erziehung aus, wenn der Hund von klein auf an gewisse Alltagsgeräusche und die Anwesenheit fremder Menschen gewöhnt und sozialisiert wurde, als auch ganz bestimmte Trainingsinhalte für solche Situationen trainiert wurden.

Im besten Fall nimmt der Vierbeiner zwar das Klingeln war, verbleibt aber bis zur Freigabe durch seinen Halter auf seinem zugewiesenen Platz. In Fällen, in denen der Hunde dennoch aufspringt und zur Tür läuft, hat er unverzüglich nach erfolgtem Befehl oder Kommando auf seinen Platz zurückzugehen, abzulegen und dort zu verweilen, bis der Halter ihm u.U. eine Freigabe zur Begrüßung des Besuchs erteilt.

Gibt es in diesem Bereich bereits Nachholbedarf oder gar leichte Umsetzungsprobleme, so solltet ihr über die Unterstützung eines erfahrenen und kompetente Hundetrainers nachdenken, denn es ist für alle Beteiligten je nach Verhalten des Hundes unangenehm und kann schnell zu innerlichen Barrieren, Hemmungen und Vorurteilen von Seiten der Besucher führen, die locker mit den richtigen Instrumenten zu vermeiden wären – auch dies ist aus unserer Sicht ein starkes Argument für die Hunde-Etikette.

Im gleichen Atemzug ist eine Verhaltensweise zu nennen, die nicht in Repertoire des Hundes gehört. Das Anspringen von anderen Menschen. Auch in diesem Fall liegt der Schlüssel in den frühen Lebensphasen des Hundes, während seiner Erziehungs- und Ausbildungszeit. Denn das Verhalten muss von Anfang an untersagt und mit den richtigen Erziehungsmaßnahmen vermieden werden.

Das ungestüme Anspringen kann ansonsten zu sehr schlimmen Zwischenfällen führen, besonders wenn Kleinkinder oder ältere Menschen involviert sind, die u.U. den Kräften eines Hundes ausgeliefert sind, es zu schlimmen Stürzen und daraus resultierenden Unfällen mit Verletzungen, wie Brüchen, Prellungen oder tiefen Schürfwunden kommt. 

Etwaige Sachschäden durch Verschmutzungen von Kleidung und zerrissene Klamotten, tiefe Kratzer durch die Krallen des Hundes in Accessoires wie Handtasche oder Lederschuhe, sind dann das deutliche geringere Übel, die aber im Fall von anspringenden Hunden alltäglich sind.

So oder so bringt es Ärger und ein schlechtes Image, was wir eigentlich durch die Hunde-Etikette gerne vermeiden wollen. 

Da das Anspringen, ob zu Hause oder unterwegs, für Halter und Dritte äußerst peinlich, unangenehm und gefährlich sein kann, haben wir dem Thema einen gesonderten Magazinartikel mit dem Titel „Unerwünschtes Verhalten: Anspringen von Menschen durch den Hund“ gewidmet.

Im weiteren Verlauf empfindet jeder Besuch den direkten Kontakt des Hundes sehr unterschiedlich, was ein ausgesprochenes Fingerspitzengefühl und Einfühlungsvermögen des Halters verlangt. 

Bestenfalls sollte der Hund nach erlaubter Begrüßung wieder auf seinen Platz geschickt werden und nur nach ausdrücklichem Signal das Verlassen seiner zugeteilten Zone erlaubt bekommen.

Im Idealfall werden dann Situationen präventiv vermieden, in denen der Hund sich dem Besucher aufdrängt, ständig an seinem Beinzipfel hängt und während des Essens oder Kaffeetrinkens mit sabbernder Schnauze, bettelnd neben ihm verweilt.

Ist der Kontakt sehr eng, vertraut und eindeutig die Nähe des Vierbeiners erwünscht, so kann der Hund durchaus seine Freigabe erhalten und seine Streicheleinheit abholen, um sich anschließend im direkten Umfeld entspannt abzulegen.

Insgesamt wollen wir mit den Beispielen insbesondere dafür sensibilisieren, dass bestimmte Regeln und Grenzen für den Hund unerlässlich sind, für deren disziplinierte Einhaltung und konsequente Umsetzung allerdings der jeweilige Halter verantwortlich ist, damit die Anwesenheit des eigenen Hundes zu keiner Bedrohung, Belästigung oder gar weiteren folgenschweren Vorfällen im gewohnten Lebensumfeld und Zuhause für alle Beteiligte darstellt.

Kommen wir nun zu weiteren Inhalten einer vorbildlichen Hunde-Etikette, für das Führen des Hundes außerhalb des umfriedeten Grundstücks und dem Zuhause im öffentlichen Raum:

Auch hier ist die oberste Priorität, das eigene Verhalten und das Führen des Hundes in angemessener, vorausschauender und sorgsamer Weise vorzunehmen, damit es zu keinen ungewollten Zwischenfällen mit Menschen jeden Alters kommt und sich jede Person auch in Gegenwart des Hundes wohl und sicher fühlen kann.

Solltet ihr also mit eurem Hund innerorts, in der Stadt oder in dicht besiedelten Wohngebieten unterwegs sein, ist das Führen des Hundes an der Leine angesagt, egal wie gut die Erziehung und vermeintliche Kontrolle über den Hund auch sein mag.

Alleine das Erschrecken des Hundes durch einen lauten Knall, oder Kinder die unangekündigt um die Ecke lauthals und schreiend gelaufen kommen, hupende Autos, vorbeirasende Motorräder oder Radfahrer, Vorbeihuschen einer Katze, fußballspielende Jugendliche, eine Gruppe von Inlineskatern oder andere Außenreize, könnten dabei rassebedingt oder auf Grund der individuellen Anlagen Auslöser für unerwünschtes Verhalten sein. 

Es könnte zum Ausbüchsen des Hundes führen, dass angstbedingt motiviert ist oder der Hund der Katze nachjagen will, dabei in die Straße einläuft, einen folgeschweren Verkehrsunfall mit erheblichem Sach- und Personenschaden verursacht, dem Radfahrer hinterherläuft und dabei nach den Reifen des Rades schnappt, wodurch der Radfahrer schwer stürzt, der Hund sich in der Fußgängerzone durch die Menschenmassen unsicher und bedroht fühlt, ein Passant versehentlich den Hund berührt, der daraufhin zupackt und es zu einem Beißvorfall kommt.

Dies sind nur ein paar wenige Beispiele, die die Sorgenfalten des betroffenen Halters tief ins Gesicht treiben lassen und die Grundlage für Diskussionsstoff für jeden kritisch eingestellten Nichthundehalter bildet.

Um also eine bestmögliche Kontrolle und Zugriff auf seinen Hund zu haben, können wir in den vorgenannten Bereichen nur zur Leine raten, auch wenn dies nicht schon rechtlich durch die länderspezifischen Hundegesetze und Gemeinde- bzw. Städteverordnungen vorgeschrieben ist.

Wenn ihr euch hingegen auf der Hundewiese aufhaltet, oder auf einer weitläufigen und frei zugänglichen Fläche oder den Feldwegen unterwegs seid, so liegt es in eurem eigenen Ermessen und eurer situationsbedingten Einschätzung, ob ihr euren Vierbeiner ableinen und ihn nach Lust und Laune freilaufen lassen könnt. Im Übrigen steht ein bestimmter Zeitraum an Freilauf auch jedem Hund laut der Hunde-Tierschutzverordnung täglich zu.

Ob und wann ihr nun euren Vierbeiner ohne Leine laufen lassen wollt, solltet ihr vor allen Dingen von etwaigen rechtlichen Rahmenbedingungen abhängig machen, hierbei denken wir z.B. an eine eventuelle Hundeführerscheinpflicht für das Fortbewegen mit Hund ohne Leine, als auch an das jeweilige individuelle Erziehungsniveau und das generelle Verhalten eures Hundes bedingt durch seinen Charakter und seine Wesensmerkmale sowie dessen Temperament.

Für das Freilaufen müssen aber auf jeden Fall u.a. das Fußlaufen, die Freifolge und der sichere Rückruf sicher sitzen, damit ihr zu jeder Zeit wenn nötig, euren Hund gezielt herbeirufen und unter Kontrolle halten könnt.

Wenn ihr auf der täglichen Hunderunde unterwegs seid, euer Hund ohne Leine laufen darf, die Umgebung erkundet, herumschnüffelt und seinem Treiben nachgeht, liegt es an euch einerseits das Verhalten und die Körpersprache des Vierbeiners unter Beobachtung zu halten, damit ihr frühzeitig auf ihn einwirken könnt, anderseits aufmerksam die Umgebung im Auge zu halten und beim Herannahen von Menschen euren Hund durch gezieltes Eingreifen mit Kommandos und Signale zu euch zu beordern. 

Ist euer Vierbeiner generell leichtführig und hört aufs Wort, so dirigiert bei Fuß an die abgewendete Seite des Passanten und geht weiter eures Weges. 

Solltet ihr aber nur leichte Zweifel am Verhalten des Vierbeiners haben oder kein ausreichendes Vertrauen in eure Führung, dann nehmt vorsichtshalber den Hund lieber an die Leine, bis ihr einen ausreichenden Abstand zwischen euch und den Spaziergänger gebracht habt.

Kommen euch Jogger, Kinder oder größere Gruppen entgegen, die sich schnell und hektischer fortbewegen, eine erhöhte Geräuschkulisse mit sich bringen und demnach euren Hund in seinen Instinkten ansprechen und reizen könnten, ist wiederum die Leine angebracht, da es das Risiko von unvorhersehbarem Verhalten und fehlender Kontrolle durch euch reduziert. So behaltet ihr für die Not immer den direkten Zugriff und seid durch die Leine deutlich handlungsfähiger.

Gleichzeitig zeigt es dem Gegenüber, dass ihr euch um deren Befindlichkeit sorgt, denn für einen Jogger oder Passanten ist es sehr unangenehm auf einen unangeleinten Hund zuzulaufen und nicht zu wissen, wie dieser sich verhält und generell tickt. 

Durch das frühzeitige Anleinen signalisiert ihr also den herannahenden Personen, dass ihr die Lage abgecheckt, bewertet und entsprechend handelt, um das aneinander vorbeilaufen so angenehm, stressfrei und leicht wie möglich zu gestalten. So sieht optimale Rücksichtnahme aus, einfach vorbildlich!

Lasst bitte niemals euren Hund auf andere Menschen unbekümmert zustürmen und sorglos sich selber überlassen. Dies könnte massiv ins Auge gehen, geht gegen alle Benimmregeln der Hunde-Etikette und sorgt für Minuspunkte im Ansehen der Hunde und Hundehalter in seiner Gesamtheit.

Abschließend wollen wir euch für den Notfall, dass es doch zu einem unerwünschten Zwischenfall mit Personen- oder Sachschaden kommt, für den Abschluss einer Hundehalterhaftpflichtversicherung sensibilisieren.

Es geht dabei gar nicht so um die Reinigungsrechnung im Falle dass euer Hund jemanden angesprungen ist und dabei der Mantel verschmutzt wurde, dies ist in aller Regel aus dem eigenen Portemonnaie zu bewältigen.

Kommt es hingegen zu einem schweren Verkehrsunfall, da euer Hund in den Straßenverkehr eingelaufen ist, wobei Personen schwer verletzt werden und einen dauerhaften Schaden davontragen, sind schnell die eigenen Grenzen der Solvenz erreicht. 

Sprich es kann schnell existenzbedrohend werden, da ihr im Ernstfall als verantwortlicher Halter in der Haftung für euren Hund steht.

Damit dies euch als Schadenverursacher nicht die Existenz kostet, noch Dritte geschädigte Personen auf Grund fehlender finanzieller Möglichkeiten für eine hohen Schaden aufzukommen auf den Kosten sitzen bleiben, ist eine Hundehaftpflicht mehr als ratsam.

Hunde-etikette in bezug auf begegnungen mit menschen auf einen blick
Grundstück vor Ausbruch des Hundes sichern.
Hund bei erwartetem Besuch frühzeitig ins Haus holen und nicht frei auf dem Grundstück umherlaufen lassen.
Prägt und sozialisiert euren Hund früh auf andere Menschen.
Erzieht euren Hund so, dass er nur nach Freigabe seinen zugewiesenen Platz verlässt, auch wenn es klingelt und Besuch kommt.
Bei entgegenkommenden Passanten den Hund vorsorglich an die Leine nehmen oder ihn an die abgewendete Seite beordern und Fußlaufen lassen.
Innerorts, an Straßen, in besiedelten Bereichen, Fußgängerzonen etc. den Hund anleinen.
Der Hund darf nicht auf Menschen zustürmen und an ihnen hochspringen.
Je nach Hund und Hundepersönlichkeit Warnschilder am Eingangstor des Grundstücks anbringen, um Menschen vor Eintreten auf die Anwesenheit eines Hundes hinzuweisen.
Der Hund benötigt eine umfassende Erziehung und Ausbildung.
Nehmt Rücksicht auf alle Menschen beim Führen des Hundes außerhalb des eigenen Grundstücks.
Schließt sicherheitshalber eine ausreichende Hundehalterhaftpflichtversicherung ab, damit im Ernstfall jeglicher Schaden durch den Hund Dritten gegenüber versichert ist und keiner auf den entstandenen Kosten sitzen bleibt.

Hunde-Etikette in Bezug auf Begegnungen mit Tieren und Hunden

Wie sollten sich Hundehalter beim Führen ihres Hundes anderen Tieren und Hunden gegenüber verhalten und worauf ist dabei laut Hunde-Etikette zu achten?

Wenn es zu Hundebegegnungen kommt, sei es beim Spaziergang unterwegs, auf der Hundewiese beim Freilauf, dem Toben und Spielen mit Artgenossen, in der Hundeschule beim gemeinschaftlichen Hundetraining oder auch beim Besuch von Freunden, die ebenfalls einen Hund haben, ist die Rolle des Besitzers und verantwortlichen Hundeführers klar. 

Denn nicht jedes Aufeinandertreffen wird wunschgemäß ablaufen und frei von Konflikten, Auseinandersetzungen und Beißvorfällen sein. 

Je besser ihr euren eigenen Hund kennt und sein Verhalten lesen und einschätzen könnt, desto besser. Damit seid ihr dann jederzeit in der Lage, kritische Situationen auf Grund der gezeigten Hundesprache eures Vierbeiners richtig zu deuten, frühzeitig zu reagieren und Gegenmaßnahmen einzuleiten, um etwaige Problemsituationen zu vermeiden oder deeskalierend zu handeln.

Trotz, dass ihr eine positive Meinung über das Verhalten eures Hundes Artgenossen gegenüber haben mögt, sollte dennoch grundsätzlich mit Augenmaß, Vorsicht, Zurückhaltung und gesunder Skepsis vorgegangen werden. 

Auch wenn es bis dato mit eurem Hund keinerlei negativen Erfahrungen und Konflikte mit anderen Hunden in der Vergangenheit gab, er in aller Regel nur spielen und eine gute Zeit mit anderen Hunden verbringen will, ihr wisst nie was hinter der anderen Hundefassade steckt und ob die Anziehung und das angestrebte freundlich gesinnte Miteinander auch die Intuition des anderen ist, oder eher Neutralität, Ignoranz oder gar totale Ablehnung in dessen Bestreben liegt.

Geht also immer mit etwas bedacht an die Sache heran, frei nach dem Motto: Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste.

Ob es sich bei den Begegnungen nun um bekannte oder fremde Hunde handelt, der Anlass für Streitigkeiten und Konfliktsituationen können sehr unterschiedlich sein, schlagartig ausarten und einen unerwartet einholen.

Als Hundebesitzer seid ihr in allen Situationen einerseits das Sprachrohr und der Kommunikationspartner für andere Hundehalter und euren eigenen Hund, der die Lage im Sinne aller Beteiligter mit den jeweiligen Gegenüber bei etwaigen Aufeinandertreffen mit anderen Hunden und Haltern klären muss. 

Denn ihr könnt nie aus der Entfernung das Verhalten des anderen Hundes eurem gegenüber und andersherum antizipieren, wisst zudem nicht, wie der andere Halter grundsätzlich dem Kontakt mit anderen Hunden eingestellt ist, ob er dies wünscht, zulässt oder strikt dagegen ist und ablehnt.

Ohne vorherige Erlaubnis solltet ihr generell euren Hund nicht einfach auf einen oder mehrere andere Hunde loslassen. 

Euer Hund hat schlichtweg nichts bei anderen Hunden verloren, ohne dass ihr die Zustimmung des anderen Hundehalters eingeholt habt. 

Dies schließt ein, dass ihr sofort euren Hund für den Fall des unangeleinten Führens an die Leine nehmt sobald ihr einen anderen Hund mit seinem Halter entdeckt und entweder Kontakt zu dem anderen Halter aufnehmt oder an dem anderen Hund-Mensch-Gespann mit ausreichendem Sicherheitsabstand vorbeigeht. 

Drängt euch nicht zu sehr auf, denn es wird schon Gründe geben, wenn die andere Partei nicht selber die Kommunikation eröffnet.

Anderseits seid ihr aber auch die Führungspersönlichkeit, die etwaige prekäre Situationen durch selbstbewusstes und souveränes Vorangehen im Sinne eures eigenen Hundes regeln muss. 

Dies erwartet euer Hund von euch, es gibt ihm Sicherheit, Kalkulierbarkeit und Verlässlichkeit, wodurch er sich vertrauensvoll an eure Seite und eure Hände gibt, da er weiß, dass ihr stets die richtige Lösung für Probleme parat habt, ihn sicher und souverän aus einer bedrohlichen Lage herausbegleitet und er nicht selber die Situation klären muss. 

In Fällen in denen dies so nicht ist, der Hund sich allein gelassen und unsicher fühlt, kann dies schnell ins Gegenteil umkehren. Die Folge kann dann unerwünschtes Verhalten sein, dass sich mit Angriffsverhalten äußert, da der Hund keine andere Chance sieht, als durch Aufstellen und Aggression die Situation selber zu regeln.

Ist es im Sinne aller Beteiligter und alle anwesenden Hundehalter sind damit einvernehmlich einverstanden, dass ihre Hunde von der Leine dürfen und ausgiebig miteinander toben, spielen und raufen dürfen, heißt dies nicht, dass die Aufsichtspflicht nun endet und jeder Halter sich von dem Treiben der Hunde abwenden kann.

Denn schon Kleinigkeiten können zu unkalkulierbaren Störungen innerhalb des Rudels sorgen.

Es darf nicht vergessen werden, dass jeder Hund eine komplett andere Hundepersönlichkeit mitbringt, sei des von der Größe, Gewicht und den sonstigen körperlichen Voraussetzungen, die allein schon eine großen Wettbewerbsvorteil und Überlegenheit anderen Artgenossen gegenüber liefern können. 

Hinzu kommen die Wesenseigenschaften und charakterlichen Anlagen, die zu Diskrepanzen im Umgang führen können. 

So gibt es Hunde, die mit einem sehr ausgeprägten Selbstbewusstsein und Willen daherkommen, mit ihrem Gesamtauftritt imponieren und durch ihr Ausdruckverhalten ihre Dominanz zum Ausdruck bringen wollen.

Andere hingegen sind sehr zurückhalten, leicht ängstlich und scheu, und nehmen bereitwillig eine untergeordnete Rolle im Rudel ein.

Treffen nun aber zwei Alphatiere aufeinander, mag dies im ersten Moment gutgehen, sobald es aber um Dinge wie Ressourcensicherung oder sexuell motivierte Vormachtstellung durch die Anwesenheit einer Hündin auf der Hundewiese geht, kann der andere Rüde schnell zum Kontrahenten und Widersacher werden, was sich durchaus bis ins offene Austragen eines Konfliktes ausdehnen kann.

Probleme können aber auch aus ganz anderen Beweggründen heraus entstehen, wenn beispielsweise zwei sehr konträre Hunderassen aufeinandertreffen, die in ihrer Körpersprache und im Ausdrucksverhalten leicht unterschiedliche Auffassung haben und es hieraus zu Kommunikationsmissverständnissen kommt.

So kann z.B. ein verspielter und sehr kommunikativer Labrador Retriever durch seine sehr stürmische und zugängliche Art bei einem Hirtenhund (Herdenschutzhund) für eine unerwartete, energische und forsche Reaktion und Ansage sorgen, da er die Individualdistanz des Hirtenhundes zu abrupt unterschritten und damit eine Grenze des Erlaubten übertreten hat.

Diese Dinge müssen die anwesenden Halter aufmerksam beobachten, um im Fall der Fällte einschreiten und deeskalierend einwirken zu können.

Natürlich regeln Hunde vieles zunächst unter sich, da es Gegenstand des Sozialverhaltens von Hunden ist, aber auch hier gibt es Grenzen des Erlaubten, wo gemäß Hunde-Etikette der verantwortliche Halter gefragt ist.

Umso wichtiger ist es, ausreichendes Wissen über das Sozialverhalten von Hunden aufzubauen, um die unterschiedlichen Verhalten innerhalb dieses zu kennen und von Anfang an dafür Sorge zu tragen, dass er eigene Hund ausreichend Kontakt zu Artgenossen bekommt, damit er die Regeln und Gesetze des Sozialverhaltens von Hunden erlernt und in der Praxis im Rudel anwendet.

Ihr wollt an dieser Stelle mehr zum Sozialverhalten erfahren, dann könnt ihr dies gerne durch die Lektüre unseres Magazinartikels „Das Sozialverhalten von Hunden“ tun.

Die Regeln der Hunde-Etikette gehen aber auch weit über das Zusammentreffen mit anderen Hunden hinaus.

Die Benimmregeln gelten auch für jegliche Begegnungen und Aufeinandertreffen mit anderen Tieren, egal ob es sich dabei um die Katze in direkter Nachbarschaft bei der Gassirunde, die Hasen in Nachbars Garten, die Schafe oder Ziegen des ortansässigen Bauern auf dem Feld, die vorbeireitenden Pferde, die Entenfamilie am Ufer des Flusses oder gar um gesichtetes Wild in der Flur oder dem Wald handelt.

Jeder Hund und jede Hunderasse bringt einen gewissen Grad und Veranlagung an rassenspezifischen Jagd- und Beutetrieb mit, der die besondere Aufmerksamkeit beim Auslauf, ob mit Leine oder ohne Leine, erfordert.

Je nachdem kann ein anderes Tier schnell als externer Reiz, den eigenen Hund und dessen Beutetrieb ansprechen und zum Jagen verleiten. Dies muss unter allen Umständen vermieden werden.

Um die Gefahr zu reduzieren, gehören die richtigen Erziehungsmaßnahmen, die auf den rassespezifischen Anlagen und den individuellen Charakter des Hundes ausgerichtet und aufgebaut werden müssen, sowie ausreichende Auslastung, dazu. 

Dies bedeutet aber noch lange keine Garantie, dass der Außenreiz nicht doch stärker wie jede erlernte Impulskontrolle und sicherer Rückruf sind und auf den Vierbeiner so unwiderstehlich wirken, dass er jegliche Erziehung vermissen lässt, auf Durchzug stellt, durch das erhöhte Erregungsstadium sich in seiner eigenen Welt befindet und seinem eigenen Treiben nachgeht. 

Sprich, jede noch so gute Kinderstube und beigebrachte Manieren stoßen an ihre Grenzen. 

Wohlwissend dieser Tatsache, sollte man also als verantwortungsbewusster Halter je nach Hundeindividuum weitere Vorsichtsmaßnahmen bei der Hunderunde vornehmen. 

Zum Beispiel ist ein generelles Anleinen angebracht, wenn der eigene Vierbeiner häufiger entsprechendes Jagdverhalten bereits in der Vergangenheit gezeigt hat und auffällig wurde, oder aber ihr gewisse Restzweifel an der Funktionalität und Effektivität der Erziehungsmaßnahmen im Ernstfall habt. 

Mit einer Schleppleine hat euer Hund noch ein ausgeprägtes Maß an Freiheit beim Spazieren, dennoch behaltet ihr die Kontrolle auf ihn und könnt situativ auf ihn einwirken.

Des Weiteren ist es erforderlich, weitsichtig, aufmerksam und mit Achtsamkeit bei den Hunderunden unterwegs zu sein, um frühzeitig andere Tiere zu entdecken und mit entsprechenden Gegenmaßnahmen auf seinen Hund Einfluss zu nehmen.

Oberstes Gebot laut der Hunde-Etikette sollte demnach stets das Wohlbefinden des anderen Tieres gelten, damit diese nicht in ihrem Lebensraum gestört oder belästigt werden, gefährdet oder gar verletzt werden. Denkt daran, Wildern ist kein Kavaliersdelikt und kann im Ernstfall das Leben eures eigenen Hundes kosten.

Abschließend wollen wir euch im Zusammenhang mit dem Jagdverhalten bei Hunden auf unseren Magazinartikel „Das Beutefangverhalten bei Hunden“ aufmerksam machen. Hier erfahrt ihr viele wichtige Informationen zum Jagd- und Beutetrieb des Hundes, wie sich dies im Hundealltag äußert und was ihr konkret dagegen tun könnt. Es lohnt sich.

Hunde-Etikette für Begegnungen mit anderen Tieren auf einen Blick
Nehmt euren Hund an die Leine, wenn ihr anderen Haltern mit Hund begegnet.
Lasst euren Hund nicht einfach auf andere Hunde los, bevor ihr nicht um Erlaubnis gefragt habt.
Ist die Kontaktaufnahme der anwesenden Hunde nach vorherigem Abklären im Sinne aller erlaubt, bitte behutsam die Zusammenführung steuern, um nicht einen der beteiligten Hunde zu überfordern, überrumpeln oder verschrecken, was zu unerwünschtem Verhalten und nicht erwünschten Reaktionen führen könnte.
Nehmt euren Hund in Waldgebieten wo Leinenpflicht besteht generell an die Leine.  
Soll der Hund ab und an im Freilauf geführt werden, muss ich als Halter im Vorfeld alles im Hinblick auf die Erziehungsmaßnahmen getan haben, dass er mir stets Folge leistet, ich die Kontrolle und den jederzeitigen Zugriff durch die direkte Nähe und die nötige Aufmerksamkeit behalte.
Der Hund darf im Wald die Gehwege nicht verlassen.
Sollte euer Hund in der Vergangenheit mit Jagdverhalten aufgefallen sein, so nehmt ihn beim Auslauf an die Leine.
Begegnet anderen Tieren gegenüber immer mit Respekt und Achtsamkeit, haltet dabei genau das Verhalten eures Hundes im Auge.
Haltet euren Hund stets unter Aufsicht, damit ihr situativ auf ihn einwirken könnt.
Sobald andere Hunde anwesend sind, verzichtet ihr auf Elemente wie Leckerchen, Futter, Spielzeug, Stöckchen usw. da dies für andere als Beute angesehen werden kann und unter dem Aspekt Ressourcensicherung zu Konflikten führen kann.
Fremde Hunde nur nach vorheriger Erlaubnis berühren, streicheln und ggf. füttern.
Bei umherstreunenden Hunden oder Hunde, die unangeleint sofort die Nähe des eigenen angeleinten Hundes suchen, entweder lautstark den Halter auffordern, seinen Hund zurückzurufen oder situativ entscheiden, ob ihr euren Hund ebenfalls ableint, um die Situation für ihn zu entschärfen, ihm freies Agieren und Kommunizieren zu ermöglichen die gesamte Situation damit zu entspannen. Hier kommt es natürlich auch darauf an, welche Erfahrungen ihr bis dato mit eurem eigenen Hund gesammelt habt. Notfalls dreht gezielt ab und schreitet normalen Schrittes ohne hektisches Treiben in eine andere Richtung weiter, sollte der fremde Hund euch stets folgen, ggf. mit eindeutigen und klaren Ansagen ihn davon abbringen.
Direkter Hundekontakt an der Leine ist möglichst zu vermeiden, um eine ineinander verheddern im Konfliktfall zu vermeiden, denn dann kann ein Einschreiten extrem gefährlich werden und die Hunde können nur schwer voneinander ablassen. So kann z.B. einer der Hunde, der als Lösung die Flucht vorzieht, nicht von seinem Widersacher sich entfernen, was die Lage nur noch weiter verschärft.
Wenn Du an einem anderen Hund-Halter-Gespann vorbeigehen willst, nehme und führe Deinen Hund stets auf der abgewandten Seite.
Möchtest Du keinen direkten Kontakt beim Auslauf mit dem Hund zu anderen Hunden, so schlage frühzeitig einen Richtungswechsel oder Wechsel der Straßenseite ein, um von vornherein keinen Stress auf deinen Hund zu erzeugen.
Solltest du mehrere Hunde gleichzeitig ausführen, so nehme nur so viele Hunde mit, über die du jederzeit sicher die Kontrolle halten kannst. 
Gehe nie ohne Leine spazieren, damit du stets deinen Hund situativ anleinen kannst.
Reagiert euer Hund nervös, ängstlich oder gar aggressiv auf andere Hunde bei Begegnungen, so nutzt Trainingsmethoden wie die konditionierte Entspannung um im Ernstfall die Aufmerksamkeit von ihm erlangen zu können, damit ihr ihn aus einer brisanten Situation herausmanövrieren könnt. 

Hunde-Etikette in Bezug auf fremdes Eigentum

Die Hunde-Etikette sieht auch einige Benimm- und Verhaltensregeln in Bezug auf fremdes Eigentum vor.

Dies kann öffentliches oder privates Eigentum betreffen.

Gesetzlich seid ihr z.B. dazu verpflichtet, in bestimmten Bereichen für Sauberkeit zu sorgen und die Hinterlassenschaften eures Hundes zu entfernen und entsorgen.

Nehmt immer ausreichend Hundetüten zum Spaziergang und der Gassirunde mit, damit ihr den Hundehaufen aufheben und in den nächsten öffentlichen Mülleimer schmeißen könnt.

Versucht es zudem zu vermeiden, dass euer Vierbeiner mitten auf den Gehweg uriniert oder in sonstige Bereiche, in denen sich Menschen regelmäßig aufhalten. 

Dies schließt selbstredend jedes fremde Eigentum inklusive Reifen von Autos, abstellte Fahrräder, Vorgärten, Parkbänke, Spielplätze oder Eingangsbereiche ein. Auch hier sollte der Halter seinen Hund vor dem unkontrollierten Markieren zurückhalten.

Respektiert zudem die örtlichen Bestimmungen zu Hundeverbotszonen, Leinenpflicht und sonstige öffentliche Anordnungen. Diese könnt ihr jederzeit bei den Behörden vor Ort in Auskunft bringen.

Zudem stehen vielerorts öffentliche Schilder mit Hinweisen zum erwünschten Umgang im Hinblick auf das Mitführen eines Hundes, ebenso weisen viele Gewerbetreibende und öffentlich geführte Institutionen in ihren Eingangsbereichen auf etwaige Hundeverbote oder Mitführbestimmungen hin.

Es gibt Zonen, in denen generell jeder Hundehalter besondere Vorsicht walten lassen muss, da nicht nur Menschen unter Umständen gefährdet, sondern Sachen, verdreckt oder beschädigt werden könnten.

Dies gilt z.B. für folgende Bereiche:

  • Kirchen
  • Kinderspielplätze
  • Sportanlagen
  • Schulen
  • Kindergärten
  • Bestellte Felder
  • Fremde Grundstücke
  • Eingefriedete Grundstücke
  • Uferanlagen
  • Schwimmstätten
  • Badeseen
  • Land- und forstwirtschaftliche Bereiche
  • Naturschutzgebiete
  • Wald
  • Öffentliche Gebäude und Einrichtungen
  • Bus- und Bahnhöfe inkl. den jeweiligen Beförderungsmittel
  • Parks
  • Öffentliche Liegeflächen
  • Friedhöfe
  • Krankenhäuser und Kliniken
  • Geschäfte 
  • Gaststätten
  • Vorgärten und private Grundstücke
  • Wohngebiete und Siedlungen

Viele der vorgenannten Hinweise und weitere hilfreiche Tipps könnt ihr in unserem Artikel „Die private Hundehaltung in Deutschland“ und den weiterführenden Beiträgen detailliert in Erfahrung bringen.

Hunde-Etikette in Bezug auf fremdes Eigentum auf einen Blick
Entfernt und entsorgt den Hundekot und steckt hierfür Hundetüten ein.
Lasst euren Hund nicht überall hin urinieren. 
Nutzt in der Stadt, wenn möglich eigens dafür vorgesehene Hundetoiletten und Hundewiesen.
Erkundigt euch nach Hundeverbotszonen und Anleinpflichten.
Wenn ihr fremden Grund und Boden mit eurem Hund betreten wollt, fragt vorab um Erlaubnis.
Bestellter Felder, eingezäunte Wiesen und Obstanlagen sind für euren Hund Tabu.
In Hotels, Restaurants, Bus und Bahn, sind Sitzmöbel und Bett Tabu, achtet das fremde Eigentum.
An Straßen, Kreuzungen und innerorts nehmen ich den Hund an die Leine, damit keine Unfälle durch unerwünschtes Verhalten verursacht werden.
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Fazit - Vorsicht, Umsicht & Rücksicht zeichnen einen guten Hundehalter aus!

Das Wohl und Wehe aller Menschen, Tiere und Sachen sollte beim Halten und Führen eines Hundes stets im Fokus stehen.

Als Halter mit gutem Vorbild vorangehen

Zusammenfassend wollen wir nochmals an alle Hundehalter appellieren, dass ihr stets beim Halten und Führen eures Hundes, das Wohl und Wehe aller Menschen, Tiere und Sachen stets im Auge haltet, weitsichtig handelt, situativ angemessen und richtig im Sinne der Beteiligten auf euren Hund einwirkt und sein Verhalten antizipiert, um alles für ein entspanntes und gutes Miteinander zu tun.

Respektiert dabei die Bedenken, Ängste und Befürchtungen mancher Nichthundehalter und aller Tiere, die der Gattung Hund lieber distanziert gegenüberstehen.

Jedes vorbildliche Verhalten wird sich positiv auf das Gesamtbild aller Hundehalter und Hunde auswirken, genauso wie unangemessenes und falsches Verhalten direkt zu Misskredit des einzelnen führt, aber sich auch negativ auf das Ansehen insgesamt niedeschlägt.

Handelt also immer nach dem Motto: Vorsicht, Umsicht und Rücksicht zeichnen einen guten Hundehalter aus!

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