Ressourcenverteidigung durch Hunde
Was bedeutet Ressourcenverteidigung bei Hunden?
Von:
Carsten Becker
Zuletzt aktualisiert am: 26.9.2024
- Ressourcensicherung
Ressourcenverteidigung bei Hunden bedeutet, dass der Hund eine begehrte und ihm wichtige Ressource oder den Ressourcenzugang vor einem anderen Lebewesen und Individuum verteidigen will. Der Hund verteidigt also entweder Beute, Futter, Spielzeug, Liegeplatz, Sexualpartner oder eine bestimmte Person gegenüber Artgenossen, anderen Tieren oder Menschen. Nähert sich also ein Individuum seiner Kostbarkeit, die für den Hund einen hohen Stellenwert hat oder für seine Bedürfnisbefriedigung sorgt, so schaltet der Hund bei der Ressourcenverteidigung auf Angriff, sprich er zeigt ressourcenbedingtes Aggressionsverhalten, um das Individuum vor dem Zugriff zurückzuhalten. Er will einfach nicht, dass ihm seine Begehrlichkeit weggenommen wird, schützt sich davor und dies notfalls mit Gewalt.
Die Ressourcenverteidigung ist ein normales und natürliches Verhalten, denn es dient mitunter zum Überleben des Hundes, denke man hierbei z.B. an die Nahrungsverteidigung. Das Verteidigen der Ressource kann von Drohgebärde mit Zähnefletschen, Knurren bis hin zu Beißvorfällen in verschiedenen Stufen erfolgen, die innerhalb des Sozialverhaltens der Hunde vorkommen.
Art, Intensität und Ausmaß des Ressourcenverteidigungsverhalten ist individuell und von Fall zu Fall anders.
Je höher die aktuelle Wertigkeit der Ressource für den entsprechenden Hund ist, desto stärker wird die Verteidigungsbereitschaft aussehen. Die Wertigkeit kann sich für eine bestimmte Sache oder Ressource verändern, also mal zulegen oder schwinden. Bei Futter und Beute ist es z.B. so, je knapper das Futterangebot, desto niedriger ist die Toleranzschwelle und umso höher die Verteidigungsbereitschaft für die Ressource. So kann auch der gereichte Knochen zum Abnagen im Garten für jedermann aus Sicht des Hundes einige Zeit völlig Tabu sein, plötzlich aber in seiner Wertigkeit vollkommen in den Hintergrund rücken, so dass sogar zu Besuch kommende Artgenossen problemlos den Knochen ins Maul nehmen dürfen.
Zudem reagiert auch jeder Hund bei einer etwaigen Annäherung hinsichtlich der Distanz und Grenze, ab der er mit der Ressourcenverteidigung beginnt, unterschiedlich.
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