Mit dem Hund sicher im Auto unterwegs

Wir wollen auf ein Thema aufmerksam machen, dass der ein oder andere Hundehalter nur stiefmütterlich behandelt.

Um von A nach B zu kommen, nehmen wir oft aus Bequemlichkeit das Auto. Sei es beispielsweise die Fahrt zum Bäcker um die Ecke, die kurze Wegstrecke zum Tierarzt ein paar Kilometer weiter, oder gar für den ausgedehnten Spaziergang im nahegelegenen Wald. Statt zu Fuß oder mit dem Fahrrad an der frischen Luft die Hunderunde mit dem Erreichen des angestrebten Ziels zu verbinden, nehmen wir lieber aus Faulheit den PKW.

Oft ist als treuer Begleiter unser Vierbeiner mit an Bord. Wir wollen ihn nicht alleine zu Hause lassen und gut benehmen tut er sich eh, egal wo wir uns aufhalten. Also kommt er kurzerhand mit.

Selbst wenn für die Reise mit Hund das Auto genommen wird, mit Reise-Ziel Dänemark, Spanien, Italien, Frankreich, Holland, oder wohin das Urlaubsziel euch führt, platziert ihr auf Grund des gesamten Gepäcks den Hund im Innenraum auf der Rückbank oder er darf neben den Koffern im Kofferraum abliegen. Dabei genießt er den Freiraum, verändert regelmäßig seine Position, dreht sich und bewegt sich hin und her.

Wenn es dann losgeht, wird der Kombi geöffnet, den wir uns aus Platzgründen im Hinblick auf die Anschaffung eines Hundes gezielt gekauft haben. Der Hund springt rein und wartet auf den Rest der Familie. Ab geht die Post.

Leider machen sich aber die wenigsten Hundehalter einen Kopf darüber, welch tickende Zeitbombe bei unsachgemäßem Transport des Hundes sich im Fahrzeug befindet. Und dass gilt für den Hund, die Insassen und alle anderen Verkehrsteilnehmer.

Eine scharfe Notbremsung am Zebrastreifen und der kleine Yorkshire Terrier, der auf der Rückbank sitzt, wird zum Geschoss durch die Windschutzscheibe. Grausam und lebensgefährlich.

Und natürlich ist jeder Unfall ein Unfall zu viel und jeder damit notwendige Besuch beim Tierarzt ebenso.

Daher wollen wir euch in den weiteren Ausführungen detailliert informieren, wie ihr sachgerecht und rechtskonform den Hund im Auto transportiert.

Denn das ordnungsgemäße Sichern gehört zu den Halterpflichten, deren Aufgaben und gesetzlichen Bestimmungen wir sehr detailliert in unserem Leitartikel "Die private Hundehaltung in Deutschland" beschrieben haben. Denn einige Gesetze und Verordnungen gelten bundesweit, andere auf Länderebene. Egal wie, wes ist wichtig sie zu kennen und das Halten und Führen des Hundes entsprechend zu handhaben.

Um den Hund im Straßenverehr mitzunehmen und im Auto zu transportieren, gelten Vorschriften und Regeln, die es unbedingt zum Schutz des Vierbeiners, aller Fahrzeuginsassen und den sonstigen Teilnehmern am Straßenverkehr, einzuhalten gilt.

Wenn ihr also euren Vierbeiner nicht richtig sichert, dann nehmt ihr unweigerlich erhebliche Verkehrsrisiken für Mensch und Tier in Kauf.

Denn das Risiko beim starken Bremsen, beim rasanten Einfahren in eine scharfe Kurve oder im schlimmsten Fall, dass der ungesicherte Hund beim heftigen Aufprall bei einem Verkehrsunfall, von der Rückbank oder Hutablage quer durch das Auto fliegt, Insassen an den Kopf schlägt und ihnen das Genick bricht, oder zum tödlichen Geschoss durch die Windschutzscheibe wird, ist immens. Genauso ist die Gefahr von schweren Verletzungen und Quetschungen für den Hund durch das hin- und herfallen groß, zudem können Gepäckstücke den Hund je nach Größe erschlagen oder erheblich verletzen.

Kurzum, ein ungesicherter Hund im PKW ist für Wohl und Wehe aller Beteiligten indiskutabel.

Sollten wir nicht entsprechend den Verkehrsvorschriften handeln, kann es ferner zu empfindlichen Geldbußen, also Verwarngelder bzw. Ordnungswidrigkeitsgebühren, kommen.

In der Straßenverkehrsordnung wird in § 23 StVO Sonstige Pflichten von Fahrzeugführerenden u.a. folgendes vorgeschrieben:

„Wer ein Fahrzeug führt, ist dafür verantwortlich, dass seine Sicht und das Gehör nicht durch die Besetzung, Tiere, die Ladung, Geräte oder den Zustand des Fahrzeugs beeinträchtigt werden. Wer ein Fahrzeug führt, hat zudem dafür zu sorgen, dass das Fahrzeug, der Zug, das Gespann sowie die Ladung und die Besetzung vorschriftsmäßig sind und dass die Verkehrssicherheit des Fahrzeugs durch die Ladung oder die Besetzung nicht leidet.“

Wenn ihr euren Vierbeiner nicht vorschriftsgemäß und damit ausreichend für den Transport im Auto sichert und ihr in eine Fahrzeugkontrolle geratet, wird es sowohl Gebühren kosten, als auch unter Umständen mit Punkten bestraft.

Ein Führerscheinentzug droht Gott sei Dank nicht, ist aber auch kein Argument für die Nachlässigkeit.

Folgende Strafen können auf euch zukommen:

Wie ihr also durch den Strafen- bzw. Bußgeldkatalog unschwer erkennen könnt, lohnt es sich in keinem Fall, die Vorschriften nicht genau einzuhalten.

Wenn die Polizei auf das unsachgemäße Transportieren eines Hundes aufmerksam wird, wird sie konsequent handeln und zum Schutz für Mensch und Tier euch mit einer Sanktion bestrafen. Also tut eurem Vierbeiner den Gefallen und sichert ihn korrekt im Auto, bevor ihr Gas gebt.

Damit euer Hund bzw. der Vierbeiner richtig und ordnungsgemäß für den Transport im Auto gesichert ist, habt ihr verschiedene Möglichkeiten.

Grundsätzlich müsst ihr laut Straßenverkehrsordnung darauf achten, dass die Ladung, die ihr mit eurem Fahrzeug transportiert, angemessen gesichert ist.

Der mitfahrende Hund ist in dem Moment als Ladung anzusehen und wird dieser zur Beurteilung der notwendigen Sicherheitsvorschriften gleichgesetzt.

Es sollte aber nicht nur auf Grund des geltenden Rechts eine Selbstverständlichkeit sein, den Hund zum Transport korrekt zu sichern, sondern auch um dessen Gesundheit und körperlicher Konstitution gerecht zu werden, damit ihr ihn vor Blessuren und etwaigen Verletzungen schützt.

Das Befördern des Hundes ist sowohl im Innenraum, also auf dem Beifahrersitz, der Rückbank und dem Kofferraum gestattet.

Damit der Vierbeiner nicht einfach im Auto hin- und herlaufen kann, solltet ihr den Hund immer mit einem speziellen Sicherheitsgurt im Innern anschnallen oder ihn direkt in eine spezielle Hundetransportbox im Kofferraum verbringen.

Warum?

Solltet ihr dem nicht nachkommen, ist ein Unglück schnell passiert. Nur einige Beispiele zur Veranschaulichung:

Um solche Schadenereignisse zu vermeiden und die Risiken beim Transport eines Hundes zu verringern, solltet ihr präventiv handeln. Es kann sich jederzeit ein Unfall ereignen und den Hunden bei unsachgemäßen Transport schwere Schäden zufügen.

Es gibt spezielles Zubehör für den Transport des Hundes im Kraftfahrzeug, um die optimale Sicherung zu gewährleisten.

Dabei gibt es keine gesetzliche Anschnallpflicht, sondern der Hund muss beim Transport nur angemessen und ausreichend gesichert sein. Sprich, die Vorkehrungsmaßnahmen sollen gewährleisten, dass der Hund bei Ausweichmanövern oder starkem Bremsen nicht unkontrolliert durch das Auto fliegt und damit zu einem gefährlichen Geschoss für Insassen und Verkehrsteilnehmer wird.

Zudem sorgt man mit dem ordnungsgemäßen Sichern dafür, dass der Hund nicht im Auto umherstreifen kann wie er will und damit den Fahrer stört oder ablenkt.

Wie könnt ihr nun euren Hund aber tatsächlich im PKW, Bus oder Wohnmobil korrekt transportieren?

Beispielsweise ist ein Sicherheitsgeschirr oder ein Trenngitter für den Kofferraum eine geeignete Möglichkeit, seinen Hund im Auto ordnungsgemäß zu sichern und mitzunehmen.

Bei der Wahl des entsprechenden Sicherheitskonzepts kommt es u.a. auch auf die Größe der Rasse und des Hundes an, wie auch auf die Hundepersönlichkeit, ob es sich um einen ausgeglichenen Zeitgenossen handelt, der still während der gesamten Autofahrt abliegt und schläft, oder der Hund eher nervös sich ständig von einer Seite auf die andere bewegt, gestresst herumhechelt und angespannt ist. Manche Hunde neigen sogar zu permanenten Bellen, ihre Form der Kommunikation und dem Aussenden von Signalen und Emotionen. 

Ferner kommt es natürlich auch auf die zu fahrende Entfernung an, denn sicherlich ist es mit der Zeit unbequemer für den Hund mit einem Sicherheitsgurt für Hunde gesichert zu werden, statt entspannt in einer Hundebox zu verweilen, wenn es mit Hund z.B. auf die Urlaubsreise geht.

Folgende Sicherheitsmaßnahmen stehen zum rechtssicheren Transport des Hundes zur Verfügung:

Sicherlich die effektivste und sicherste Variante stellt eine Transportbox bzw. Hundebox aus Leichtmetall/Aluminium dar. Gewöhnt man den Hund auch früh während der Welpenaufzucht an das Auto, die Hundebox und das Autofahren, so stellt die Transportbox zudem ein Ort der Geborgenheit und sein Ruheplatz dar. Häufig wird die Hundebox auch als Schlafplatz genutzt, sei es zu Hause um dem Welpe die Stubenreinheit beizubringen, oder unterwegs im Urlaub als seine "Hundehütte".

Apropos Gewöhnung: Als Ergänzung wollen wir euch noch die Lektüre unseres Magazinartikels "Mit dem Welpen Autofahren. Was ist zu beachten?" ans Herz legen, in dem wir das Heranführen des Welpen an das Autofahren beschreiben.

Trenngitter im Kofferraum kommen häufig bei großen Hunderassen zum Einsatz, die während der Autofahrt im Kofferraum bleiben. Dafür spricht, dass der Hund bei einem Aufprall nicht nach vorne fliegen kann. Ein Nachteil hingegen ist, dass er bei nicht zusätzlicher Sicherung mit Sicherheitsgeschirr, im Kofferraum sich hin- und herbewegen kann und bei Kurven oder seitlichen Verkehrsunfällen nicht ausreichend gesichert ist.

Solltet ihr eine Mehrhundehaltung führen, sind mehrere Hundeboxen bzw. eine Doppel-Box mit zwei Kammern und einer Trennwand im Kofferraum eine sicherere Transportlösung oder aber ein Trenngitter zum sonstigen Innenraum, wobei dann alle Hunde gesondert mit einem Sicherheitsgurt bzw. -geschirr zusätzlich gesichert werden sollten.

Wir raten generell dazu sich vor dem Kauf eines entsprechenden Produkts beraten zu lassen, damit für den jeweiligen Hund/Hunde die passende Lösung gefunden werden kann.

Wenn ihr euch dann entschieden habt, auf welches Autozubehör ihr zurückgreifen wollt, solltet ihr genau die Einbau- bzw. Nutzungsbedingungen beachten.

Investiert die Zeit für euren treuen Hund, damit er in Zukunft sicher durch die Gegend chauffiert werden kann.

Ein Thema, dass uns enorm große Sorgen bereitet und worauf wir mit Nachdruck hinweisen wollen, ist die Tatsache, dass es immer wieder Hundehalter gibt, die ihren Hund bei Hitze und warmen Temperaturen im Auto zurücklassen.

Die Hitze ist mehr als lebensgefährlich für den Hund!

An warmen Tagen und bei großer Hitze kann das Auto beim Zurücklassen des Hundes im Fahrzeug, zu einer tödlichen Falle werden.

Denn immer wieder hört man von Hitzeschlägen, Herz- und Kreislaufproblemen sowie Herz- und Kreislaufversagen durch die Hitze und den fehlenden Sauerstoff im Auto.

Die Zahlen von tödlich verlaufenden Ereignissen mit zurückgelassenen Hunden im Auto, während der Hitzeperiode sind gewaltig.

Man muss die Handlungsweise der Hundehalter in diesen Fällen mehr als hinterfragen, denn einerseits agiert der Halter äußerst fahrlässig und verantwortungslos, wenn der Hund bei warmen Temperaturen eingeschlossen im Auto zurückgelassen wird. Unter Tierschutzgesichtspunkten ist das Verhalten der Hundehalter grenzwertig und wird oft rechtlich belangt.

Denn die Konsequenz sind Polizeieinsätze, Feuerwehreinsätze und Passanten, die die Scheiben des Fahrzeugs einschlagen, um den Hund vor dem sicheren Tod zu retten. Die Hunde leiden bei Wärme und Hitze absolute Qualen.

Die anschließende medizinische Akutversorgung durch einen herbeigerufenen Tierarzt ist zwingend nötig, um Herz- und Kreislauf zu stabilisieren und dem Hund nötige Medikamente und Infusionen zuzuführen. In der Hoffnung, dass die Hunde den Vorfall überleben.

Folgender Tipp für die Auslandsfahrt mit dem Hund im Auto:

Für alle Autofahrten ins Ausland, egal ob längere Ferien- oder Urlaubsfahrt, die Geschäftsreise mit Hund, der Kurztrip in eine ausländische Metropole oder die Schoppingtour direkt hinter die Grenze. Erkundigt euch unbedingt im Vorfeld der Autofahrt, welche Vorschriften für das Transportieren eines Hundes im Kraftfahrzeug, in den jeweiligen Ländern gelten. Es lohnt sich nicht die Regeln zu missachten und den Vierbeiner oder jeglichen Menschen in Gefahr zu bringen. Hinzu kommt, dass die ausländischen Behörden massive Strafen und sehr drastische Mittel im Fall von Regelverstößen aufrufen.