Mit dem Welpen Autofahren. Was ist zu beachten?

Den Welpen an das Auto & an das Autofahren gewöhnen.

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Zuletzt aktualisiert am: 13.6.2022

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Ist der Welpenkauf vollzogen und der neugeborene Hund beim Züchter abgeholt, so stehen viele wichtige Aufgaben an, damit der Welpe optimal auf sein zukünftiges Hundeleben vorbereitet wird.

Dies betrifft unter anderem auch das Mitfahren im Auto. Denn sei es für die Fahrt zum Tierarzt, die relativ zeitig nach der Übernahme bereits auf dem Programm steht, oder nach den ersten Tagen und Wochen der erste Ausflug in den nahegelegenen Wald, wie auch perspektivische Reisen mit Hund, ohne entsprechende Gewöhnung kann der Schuss schnell nach hinten losgehen und die Autofahrt für den jungen Hund stressig und unangenehm werden.

Denn es gibt Hunde, die ganz abgeklärt das Auto besteigen, ausgeglichen und entspannt als Beifahrer im Auto mit unterwegs sind, sich ablegen, ruhig verharren und oftmals tief schlafen. Andere hingegen laufen bereits verängstigt und in geduckter Haltung auf den PKW zu, sind hektisch und nervös im Fahrzeuginnern am hin- und herlaufen, hecheln sich die Lunge aus dem Leib, da ihr Stresspegel enorm angezogen hat, ab dem Zeitpunkt wo der Motor läuft und sich das Auto bewegt. Kurzum, für manchen Hund ist das Autofahren ein Gräuel und Himmelfahrtskommando.

Um den Welpen also richtig auf seine erste Autofahrt vorzubereiten, sollte der Grundstein in der sensiblen Phase (Präge- und Sozialisierungszeit) gelegt werden. Früh übt sich eben.

Sobald der Welpe also angeschafft ist, sollte man ihn an das Auto und Autofahren spielerisch gewöhnen.

Was ist genau zu tun, welche Trainingsübungen kann der Halter mit seinem jungen Hund machen, damit er behutsam und schrittweise herangeführt wird und dabei nur positive Erfahrungen sammelt? Wie gewöhnt man am effektivsten den Hundewelpen an das bereitwillige Einsteigen und gesicherte Autofahren? Denn schließlich soll das Mitfahren im Auto zu einer Selbstverständlichkeit und alltäglichen Normalität werden.

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Den Welpe während der Präge- & Sozialisierungsphase an das Autofahren gewöhnen

Dem Hundwelpen genug Zeit und Raum geben, das Auto kennenzulernen und an das Autofahren zu gewöhnen.

Die Gewöhnung nimmt eine bedeutende Rolle in den ersten Wochen ein

Seit kurzem ist euer Labrador Retriever Welpe zu Hause eingezogen. Der Alltag ist seitdem wie auf den Kopf gestellt, da ihr euch alle auf den Rhythmus des kleinen Rüden einstellen musstet.

Natürlich habt ihr dies gerne getan und kümmert euch mit der gesamten Familie rührend um den kleinen Racker.

Und mit dem Einzug des Welpen habt ihr als verantwortungsvoller Halter viele neue Aufgaben und Pflichten rund um die artgerechte Hundehaltung übernommen.

Besonders in den ersten Wochen und Monaten während der Welpenaufzucht wird viel Zeit, Geduld und Engagement von allen Beteiligten notwendig sein, um alle notwendigen Aufgaben im Hinblick auf Prägung, Habituation, Sozialisierung und Erziehung in den frühen Lebensphasen anzugehen, die einen bedeutsamen und herausragenden Einfluss auf die Persönlichkeitsentwicklung des jeweiligen Welpen haben. Denn mit den erforderlichen Lernschritten und Erziehungsmaßnahmen erhält der junge Hund die Grundlagen und die Werkzeuge für sein künftiges Hundeleben, damit er sich in seiner Welt zurechtfindet und auf die alltäglichen Vorkommnisse vorbereitet ist.  Nehmt euch ein wenig Zeit und lest diesbezüglich unseren Leitartikel "Die Entwicklungsphasen von Hundewelpen " um einen besseren Überblick und Eindruck zu erhalten.

Neben den Themen wie Stubenreinheit, Beißhemmung oder Grundgehorsam (Sitz, Platz, Komm, Hier, Aus, Fuß, Bleib etc.) stehen u.a. auch das Kennenlernen der einzelnen Familienmitglieder und des Lebensumfelds, die Sozialisierung und Gewöhnung mit etwaigen Haustieren, Alltagsgeräuschen im Haus und im Freien uvm. auf dem Plan. 

Im Welpenalter geht dies noch sehr leicht, da der Welpe unverbraucht ist, offen und unbedarft an Unbekanntes herangeht und neugierig sich darauf einlässt.

Wichtig bei all den Themen sind ausschließlich positive Erfahrungen und Erlebnisse, der Welpe soll die Umwelt und sein Lebensumfeld erkunden und spielerisch an neue Situationen herangehen, sich damit vertraut machen und lernen, dass dies alles nichts Schlimmes für ihn ist. Dies muss behutsam, Schritt für Schritt erfolgen, da die jungen Welpen schnell ermüden und eine Überforderung auf jeden Fall vermieden werden muss.

Zu den weiteren Kernthemen gehört auch das Gewöhnen und Vertrautmachen mit dem eigenen PKW/Auto, den Motorgeräuschen, dem Innenraum und den entsprechenden Sicherungen wie Transportbox, oder Sicherheitsgeschirr, da viele Erledigungen und Reisen mit Hund, zukünftig mit dem Fahrzeug erfolgen werden. Denn einerseits soll der Welpe sich wohlfühlen und gerne mit dem Auto mitfahren, andererseits soll er sicher befördert werden, damit ihm und allen beteiligten Fahrzeuginsassen und anderen Verkehrsteilnehmern möglichst nichts passiert. Wie der Hund im Auto korrekt transportiert wird, erfahrt ihr in unserem Magazinbeitrag "Mit dem Hund sicher im Auto unterwegs".

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Der Hund, das Auto & die Autofahrt

Tipps & Ratschläge für das Autofahren mit Hund und Hundewelpe.

An das Autofahren behutsam & geduldig heranführen

Da so ein kleiner Welpe in der Anfangszeit auch nicht immer alleine bleiben kann oder konkrete Fahrten anstehen, bei denen der Welpe auf jeden Fall anwesend sein muss oder ihr ihn einfach bei euch haben wollt, muss er früher oder später mit dem Auto mitfahren. Und das bedeutet, dass er das Fahrzeug als solches kennenlernen und sich mit ihm vertraut machen, als auch an das Autofahren herangeführt werden muss, um ein positives Verhältnis zum Kraftfahrzeug und dem Fahren aufzubauen.

Bald schon nach dem Einzug ist die erste Untersuchung beim Tierarzt fällig. Die Tierarztpraxis liegt 15 km entfernt und ist mit dem Welpen nur mit dem Auto zu erreichen. Sprich, die erste Autofahrt des Welpen steht in den nächsten Wochen an.

Wie wird er das Geruckel wohl aufnehmen und wie wird er sich während der Autofahrt verhalten? Was hält er vom Auto und dem Fahrzeuginnern?

Je früher der Welpe die ersten Berührungspunkte mit dem Auto hat, desto einfacher wird er das Mitfahren als Normalzustand verinnerlichen. Es ist also im Sinne des jungen Hundes, ihn als Welpen früh an das Auto zu gewöhnen und ihn mit dem Gefährt vertraut zu machen, damit die Fahrten für ihn möglichst entspannt ablaufen. Nebenbei bemerkt gilt diese Herangehensweise auch für Anhänger des Campingurlaubs. Solltet ihr also vorhaben, mit eurem Hund regelmäßig mit Wohnwagen oder Wohnmobil zu verreisen, steht auch die Gewöhnung auf diese Art von Fahrzeug und das ganze drumherum mit Campingplatz etc. ebenfalls an. Sicherlich hilft euch an der Stelle unser gesonderte Magazinbeitrag "Mit dem Hund im Wohnmobil unterwegs" um mehr über die Einzelheiten zu erfahren.

Zurück zum Autofahren:

Unweigerlich gehören auch die entsprechenden Sicherheitsmaßnahmen für die Mitfahrt des Hundes im Auto dazu, je nachdem wie ihr euren Welpen befördern wollt. Soll der Welpe wie auch perspektivisch der erwachsene Hund zukünftig in einer stabilen Aluminium-Hundebox transportiert werden, da sie ihm höchstmögliche Sicherheit bietet, oder wollt ihr eher auf ein Trenngitter im Kofferraum zurückgreifen, um bei einem etwaigen Aufprall zu vermeiden, dass der Hund nach vorne in den Fahrgastraum fliegt und ihn mit einem Sicherheitsgeschirr zusätzlich befestigen? Auch an die gewählte Variante und auf die Gegenstände muss der Welpe konditioniert und gewöhnt werden, damit die Sicherheitslösung in Fleisch und Blut übergeht und für ihn eine anvertraute und normale Angelegenheit beim Einstieg in den PKW darstellt.

Ziel ist es schließlich, keinen gestressten Hund als Beifahrer bei sich zu haben, der nur mit Mühe zum Einsteigen ins Auto gebracht werden kann, da er permanent angespannt, unsicher und nervös ist, im Kofferraum erregt hechelt, stressbedingten Mundgeruch hat, Stressschuppen sich im Fell abrupt zeigen, er ständig anfängt zu Winseln und zu Bellen, damit seinem Halter seine leidige Position vermitteln will und während der gesamten Fahrt sich hin- und herbewegt, im Kreis läuft, sich ablegt, wieder aufsteht und einfach in seiner verzerrten Welt gefangen ist.

Nein, der Wunsch ist doch vielmehr, dass der Hund völlig entspannt auf dem Rücksitz oder im Kofferraum liegt, da er die Fahrgeräusche und Bewegungen kennt und gut einschätzen kann, daran gewöhnt ist und für ihn das Normalste der Welt darstellt. Ruhig bleibt er liegen und döst vor sich hin. Ein Traum.

Was ist nun konkret im Hinblick auf die Gewöhnung des Welpen in Sachen Auto und Autofahrt zu tun?

Bei den ersten Begegnungen nehmt ihr euren Welpen mit in Richtung Auto, das Fahrzeug bzw. der Motor bleibt während der ersten Berührungsschritte generell aus. Der Welpe soll sich voll und ganz auf das Äußere des Fahrzeugs und den Innenraum konzentrieren können. Wenn möglich solltet ihr hier auch schrittweise zunächst in der Garage, dann auf dem Parkplatz am Haus und erst dann im öffentlichen Raum den Welpen mit dem Fahrzeug konfrontieren, um möglichst für wenig sonstige Außenreize und Ablenkungen während dem eigentlichen Training zu sorgen, damit sich der junge Hund einzig mit dem PKW beschäftigen kann. Haltet die Übungssequenzen kurz und lieber mehrere Intervalle über den Tag verteilt, damit der Welpe nicht überfordert wird.

Hilfreich ist zudem, etwas mit dem Eigengeruch und einem Gegenstand, den der Welpe bereits mit Wohlbefinden, Verbundenheit, Vertrautheit, Entspannung und "eigenem Reich" in Verbindung bringt, vorab ins Auto zulegen. Das kann z.B. seine Hundedecke oder das Körbchen sein, aber auch die Hundebox, auf die ihr den Welpen seit geraumer Zeit konditioniert habt und die mit seiner Schlafdecke bestückt ist. Wichtig dabei ist, dass ihr den entsprechenden Gegenstand dort im Autoinnern platziert, der der zukünftige Platz des Hundes sein wird, denn wie im Haus benötigt der Hund sein eigenes Terrain und Ort, der ausschließlich ihm gehört und auf den er sich ungestört zurückziehen kann. Dieser Platz wird ihm ein Gefühl von Sicherheit vermitteln.

Ein weiteres Mittel, dass ihr bereits für alle möglichen erzieherischen Maßnahmen, Übungen seitens der Sozialisierung und Prägung einsetzt, ist das richtige Loben, Belohnen und Motivieren. In aller Regel wird dabei als Motivationsgegenstand, für die positive Verstärkung von Verhalten und zur Manipulation des Welpen und Hundes, Leckerchen verwendet. Diese Leckerchen nehmt ihr nun auch bei der Gewöhnung des Hundes in Sachen Auto her und verteilt einige davon im gesamten Fahrzeug und seinem zukünftigen Platz. Gerne wird er bei seiner Erkundungstour und dem Herumschnüffeln auf die Leckerchen stoßen und diese als willkommene Annehmlichkeit futtern. Damit entsteht ein weiterer positiver Einfluss trotz der neuen Umgebung und damit ein Stück Behaglichkeit, zudem animiert es den Welpen weiter sein Erkundungsverhalten auszuleben und das Auto zu entdecken.

Während der ersten Schritte ist es ratsam den Welpen an der Leine zu halten, stets in seiner direkten Nähe zu sein, da auch ihr ihm Sicherheit verleiht. Ferner lasst die Türen und den Kofferraum stets geöffnet, es vermittelt eine Art "Tag der Offenen Tür" und er fühlt sich nicht bedrängt, oder eingeschlossen. Er braucht die Luft, den Freiraum und das Gefühl, jederzeit eine "Flucht- und Rückzugsmöglichkeit" zu haben.

In den weiteren Folgen, könnt ihr dann den Welpen von der Leine lassen und ihn völlig frei und enthemmt das Fahrzeug inspizieren lassen. Geht auf Abstand und lasst ihn dabei in völliger Ruhe alleine wirken, bis er kein Interesse mehr zeigt. Sprich, ohne zeitliche Vorgaben, die Stress auslösen könnten. Der Welpe diktiert das zeitliche Vorgehen, baut bitte zu keiner Zeit Druck auf.

Will er bei den Trainingsübungen mal nicht so mitspielen, oder ist er einfach zögerlich und unsicher, dann lasst ihn sich langsam herantasten, frei nach dem Trial & Error Prinzip, sprich Probieren geht über Studieren. Diese Vorgehensweise ist völlig in Ordnung, denn auch jeder von uns hat mal einen schlechten Tag, ist zurückhaltend bei Unbekannten oder hat einfach keine Lust. Dann wird die nächste Einheit vielleicht wieder umso effektiver, natürlich könnt ihr ihn zudem mit Leckerchen oder Futter etwas ködern und ihm die Angelegenheit noch schmackhafter machen. Seid einfach kreativ.

Im weiteren Verlauf muss der Welpe auf seinen angestammten Platz konditioniert werden. Idealerweise habt ihr euren Welpen bereits seit geraumer Zeit an die Transportbox so gewöhnt, dass er im Haus darin schläft oder sich für seine Entspannung bereitwillig dorthin zurückzieht. Ist dem so, so platziert die Box im Auto an die Stelle, wo sie zukünftig mit eurem Hund stehe wird. Legt sein Lieblingsspielzeug hinein, reicht ihm sogar sein Futter darin und/oder lasst ihm eine dicke Portion an körperlicher Zuneigung zukommen (Streicheln/Massagen), denn so wird er den Aufenthalt im Fahrzeug in seiner Hundebox mit etwas sehr Angenehmen verknüpfen und zukünftig darin ohne Probleme sich aufhalten wollen.

Manche Welpen sind sehr lehrreich und führig, steigen dann schnell von selber ein und gehen zügig auf ihren zugewiesenen Platz. Als Belohnung reicht ihr ihm dann einen Kauknochen, mit dem er eine Weile beschäftigt ist und dabei entspannt in der Box verweilt.

Beim nächsten Training geht ihr einen Schritt weiter und schließt in Anwesenheit des Welpen die Türen und den Kofferraum, bleibt aber mit dem jungen Hund selber draußen. Beobachtet euren Welpen während des Schließvorgangs ganz genau. Dafür ist es wichtig sich mit dem Ausdrucksverhalten, sprich der Hundesprache und den Kommunikationsmitteln zwischen Hund/Mensch auszukennen, damit ihr sein gezeigtes Verhalten genau deuten könnt. Ist der Welpe vom Zuschlagen der Autotüren oder des Hecks erschrocken, verunsichert oder vor Angst zusammengezuckt und verharrt in geduckter Haltung? Oder ist er völlig unbeeindruckt und nimmt das Schließen der Tür einfach als gegeben mit, da er dies nicht anders von der Haustüre und den Zimmertüren im Wohnraum gewohnt ist? Solltet eher ein sensibler Zeitgenosse zurückbleiben, so wiederholt die Vorgehensweise Mal um Mal und gebt ihm sofort im Moment des Zuschlagens ein Leckerli, denn dann wird er mit dem Zuschlagen wieder etwas Angenehmes und Positives verknüpfen. Hat er sich dann mit der Zeit an den Vorgang gewöhnt, so könnt ihr wieder einen Schritt weitergehen.

Funktioniert das Schließen und die Aufnahme des Schließgeräusch ohne Probleme, so wird die Schwierigkeit erhöht, indem ihr die Türen und den Kofferraum verschließt, wenn der Welpe sich im Fahrzeuginnern befindet. Bleibt aber bei den ersten Malen bei ihm, so dass er nicht vor den Kopf geschlagen und zurückgelassen fühlt, wodurch Unsicherheit oder Angst aufkommen könnte. Denn dies würde euch u.U. gewaltig zurückwerfen.

Sitzt auch dieser Prozess sicher und der Welpe hat keine Angst, ist sogar ruhig und entspannt in der Hundebox geblieben, ohne ein Mucks von sich zugeben, dann probiert es beim nächsten Mal sich in der Hundebox ablegen zu lassen und genüsslich über einen Kauknochen herzumachen. Verschließt vorsichtig die den Kofferraum und schaut wie er sich verhält. Übt diesen Vorgang immer wieder, aber beobachtet genau sein Verhalten. Bleibt er bereitwillig ohne Anzeichen von Unwohlsein zurück, dann können wir nur gratulieren. So habt ihr später auch mal die Möglichkeit beim Tanken den Hund im Auto zu lassen und in Ruhe zahlen zu gehen, ohne dass er direkt meckert.

Hat bis hierhin alles soweit gut funktioniert, so wird nun die nächste Ausbaustufe eingeläutet, denn heute wird der Motor gestartet.

Lasst wie gewohnt euren Welpen in der Transportbox ablegen, gebt ihm etwas Futter und wartet kurz, bis er entspannt ist. Wenn ihr für die gewünschte Entspannung generell in dem Gewöhnungsprozess etwas Unterstützendes tun wollt, raten wir euch unseren Magazinartikel "Hundetraining: Das gezielte und erlernte Entspannen des Hundes mittels Entspannungssignalen" zu lesen. Hier werdet ihr weitere hilfreiche Informationen zu einer Trainingsmethode finden, mit der ihr euren Hund gezielt entspannen könnt, um dann effektiver mit ihm zu arbeiten.

Liegt er nun in seiner Box ruhig und unaufgeregt ab, knabbert an seinem Kauknochen, so ist der Zeitpunkt gekommen, um den Zündschlüssel herumzudrehen und den Motor zu starten. Nehmt euch jemanden zur Hilfe, der den Motor in Betrieb setzt, damit ihr direkt neben eurem Hund Platz nehmen könnt.

Brummmbrummmbrummm. Und wieder aus.

Vermutlich schaut er verdutzt, lobt und belohnt ihn sofort und gebt ihm ein Leckerchen. Vergegenwärtigt euch vorab unbedingt nochmals wie richtig gelobt und belohnt wird, damit der gewünschte Effekt der Verknüpfung erreicht ist.

Dieser Trainingsprozess muss nun immer wieder wiederholt werden, dabei bleibt der Motor immer länger an.

Wird das Motorgeräusch nun auch zu einer Selbstverständlichkeit und der Welpe bleibt entspannt liegen, so kann eure Hilfe erstmalig neben dem Starten des Fahrzeugs, einige Meter fahren.

Und bei gewünschtem Verhalten wird der Welpe wieder gelobt und belohnt - sprich das wünschenswerte Verhalten wird also durch die Belohnungsgabe positiv verstärkt. Welchen Einfluss dies generell bei der Konditionierung hat, könnt ihr gerne hier nachlesen.

Fällt euch auf, dass durch das Fahren und Geruckel der Welpe nervös wird, sich vielleicht sogar mit Bellen meldet, dann haltet an und geht einen Schritt im Training zurück. Übt also weiter bei laufendem Motor, aber im Stand.

Klappt dann nach einiger Zeit das kurze Fahren, so wird auch diese Trainingssequenz sukzessive nach oben geschraubt und von einigen Metern, über ein paar hundert Meter bis hin zu ein paar Kilomater gefahren. Übertreibt aber nicht, denkt daran, dass euer Weggefährte jung ist und trainiert maximal in 5 Minuten Intervallen. Mit der Zeit könnt ihr natürlich die Wegstrecken und die Zeit weiter ausbauen, immer unter der Voraussetzung, dass der Welpe entspannt ist und für ihn die Autofahrt ein ganz normaler Alltagsprozess ist.

Neben der Gewöhnung, gibt es noch einige weitere Dinge, die wir euch in Sachen Auto und Autofahrt mit eurem Welpen und Hund an die Hand geben wollen, damit ihr stets sicher und geübt mit eurem Vierbeiner unterwegs seid:

Tipps & Ratschläge rund um das Autofahren auf einen Blick
Sicherheit steht ganz oben. In der Straßenverkehrsordnung (StVO) ist unter § 23 das Mitführen von Ladung geregelt. Hunde, die im Auto mitgenommen werden zählen hierzu. Sie sind ordnungsgemäß und ausreichend zu sichern, damit sie für mitfahrende Personen und den gesamten Straßenverkehr keine Bedrohung darstellen. Zum Beispiel kann der Hund in einer Hundebox bzw. Transportbox befördert werden, ein Trenngitter im Kofferraum befestigt und der Hund zusätzlich mit einem Sicherheitsgeschirr und Sicherheitsgurt gesichert werden. Welche Möglichkeiten es alles gibt und wie die genauen rechtlichen Vorschriften aussehen, könnt ihr in unserem bereits weiter oben erwähnten Artikel, über das rechtskonforme und sichere Autofahren mit Hund, nachlesen.
Vor dem erstmaligen Autofahren mit dem Welpen, solltet ihr euren Vierbeiner, egal in welchem Altersstadium er sich befindet, mit dem Fahrzeug betraut machen. Er muss das Gefährt kennenlernen und ein Gespür entwickeln, was vor sich geht. Am besten ihr setzt den Vierbeiner ins Innere des Kraftfahrzeugs, wenn er in der Lage ist, selbst einzusteigen, umso besser. Lasst ihn alles beschnüffeln und inspizieren, somit wird er seinen Geruch dort auch beim nächsten Mal direkt aufspüren und die Vertrautheit ist dann direkt da. Es handelt sich früher oder später um eine gewohnte Umgebung mit vertrauten Abläufen.
Stattet das Auto mit einer Hundebox, einer Hundekiste, einer Transportbox oder Ähnlichem zum sicheren Transport aus und verseht dieses mit seiner Hundedecke. Der Hund braucht einen zugeordneten Platz, der ihm ist und für ein angenehmes Geborgenheitsgefühl und Wohlbefinden sorgt.
Bevor ihr mit eurem Hund das Auto betretet und euch auf die Fahrt begebt, ist es sinnvoll nochmals eine kleine Gassirunde zu gehen, damit der Hund seinen Toilettengang macht und sich nochmals lösen kann. Ob Groß oder Klein, weder Kot noch Urin sollen schließlich im Auto landen. Durch etwaige Aufregung kann es aber durchaus passieren, dass der Welpe einfach mal laufen lässt. Seid dann nachsichtig, denn es ist nur allzu natürlich.
Solltet ihr längere Autofahrten geplant haben, macht euch bereits im Vorfeld Gedanken, wo ihr mehrere Pausen für den Vierbeiner einlegt. Er muss ab und an sich bewegen, sein Geschäft erledigen und frische Luft schnappen. Vielleicht findet ihr einen Rastplatz, egal ob in Deutschland oder der Fahrt ins Ausland, wo es ausreichend Platz und eventuell Hundewiesen gibt. Die Rastplätze sind zudem gut ausgestattet um dem Vierbeiner seinen Napf mit frischem Wasser zu füllen. Etwas zu Fressen und Trinken versteht sich von selbst und ist für seine Konstitution wichtig. Achtet aber darauf ihn nicht zu überfüttern, da die Fahrtbewegungen auf seinen Magen-Darm-Rhythmus schlagen können. Behaltet euren Hund stets im Auge und geht auf die Bedürfnisse des Vierbeiners ein.
Trainiert frühzeitig das richtige Verhalten mit dem Hund beim Einsteigen und Aussteigen. Er hat die Kommandos und Befehle zu lernen, dies bedeutet Training und Ausbildung rund ums Autofahren. Wenn er es beherrscht und ihr das Erlernte konsequent umsetzt und abruft, dient es allen Verkehrsteilnehmern und dem Hund zur Sicherheit bei der Teilnahme am Straßenverkehr. Nichts ist schlimmer als das der Hund unaufgefordert das Auto verlässt und in den Verkehr einläuft oder etwaige Passanten belästigt. Hier muss die Impulskontrolle funktionieren. Der Hund muss lernen, dass ihr das Sagen habt und anzeigt, wann er was zu tun hat. Im Idealfall bleibt er ruhig sitzen, bis die Tür oder der Kofferraum sich öffnen, im besten Fall die Leine angelegt wird und ein klare Aufforderung eurerseits zum Ausstieg kommt. Klappt das so wie ihr es wünscht, lobt euren Hund und gebt ihm eine Belohnung.
Ein ganz großes Anliegen haben wir bezüglich des Zurücklassens des Hundes im Auto, während ihr für eine Zeit etwas erledigt. Egal wie lange es auch immer dauern mag, im Sommer sollte dies bei den Temperaturen, die durch das Aufheizen des Fahrzeugs um ein Vielfaches steigen, ein absolutes Tabu sein! In extremen Fällen kann der Hund bis zum Tode gequält sein und ihr mit einem Strafverfahren, nach den gesetzlichen Bestimmungen des Tierschutzgesetzes, belegt werden. Jeder Hundehalter, der sein Tier im Auto zurücklässt, handelt unverantwortlich.
Abschließend wollen wir euch raten, eine Hundehalterhaftpflichtversicherung abzuschließen, die für Schäden aufkommt, die der Welpen und Hund verursacht. Über die Hundehaftpflicht sind Personen- und Sachschäden versichert. Springt beispielsweise der Welpe oder Hund beim Öffnen des Kofferraums aus dem Auto und rennt in den Verkehr, so sind die Schäden bei einem etwaigen Verkehrsunfall hierüber versichert. Genauso kann er aber auch mit einem Fahrradfahrer kollidieren oder sich erschrecken und nach einem vorbeigehenden Fußgänger schnappen.

Solltet ihr soweit die wichtigsten Punkte im Hinblick auf das Autofahren mit eurem Hund beachten, steht der Fahrt nichts mehr im Weg.

Damit wird dann die Sicherheit für den Welpen und Hund gewährleistet sein, das Autofahren an sich zu einer Normalität und ihr behaltet als Halter äußerste Flexibilität, seid zudem rechtlich sauber.

Ihr werdet hoffentlich immer sicher und gut eure Fahrtziele erreichen und euer Vierbeiner sich schnell an die Autofahrt gewöhnen. Wenn es ihm gefallen sollte, wird er bestimmt bald ruhig seinen Platz einnehmen und vor sich hindösen. Allzeit gute Fahrt!

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