Ist ein Hund als Geschenk geeignet?
Hunde eignen sich nicht als Geschenk - außer es war vorab abgesprochen.
Von:
Carsten Becker
Zuletzt aktualisiert am: 14.6.2021
Dient ein Hund als Überraschungsgeschenk? Ist das Verschenken eines Hundes eine gute Idee? Was kann dies im äußersten Fall für den Hund bedeuten?
Wir wollen auf diese Fragen konkrete Antworten finden, denn wer einen Hund verschenkt oder diese als Geschenk erhält und annimmt, sollte sich im Vorfeld ernsthaft Gedanken machen, was dies für den zukünftigen Halter und Hund heißt.
Denn für die Hundehaltung muss langfristig geplant werden, denn schließlich übernimmt man mit dem Hund eine Menge Verantwortung, für deren Erfüllung angemessen zu sorgen ist.
Ein Hund hat grundlegende Bedürfnisse, die rassenspezifisch und je nach Hundeindividuum sehr unterschiedlich sind, denen man als sorgsamer Halter bestmöglich gerecht werden muss, damit der Hund einerseits nach allen tierschutzrechtlichen Gesichtspunkten artgerecht gehalten wird und sich voll entfalten kann.
Schauen wir uns nun eingehender an, ob ein Hund sich als Geschenk für die Kinder, Ehefrau, Eltern oder andere Personen zum Geburtstag, Weihnachten oder auf Grund des jahrelang gehegten und sehnlichsten Wunsches des zu Beschenkenden wirklich eine gute Idee ist, oder tunlichst sein gelassen werden sollte.
Schnell kann die beschenkte Person damit überfordert sein, oder das große Interesse verfliegt mit der Zeit, der Hund wird aus Sicht des neuen Halters zum Ballast. Die Konsequenz die für den Vierbeiner daraus resultiert, ist die Rolle des Opfers und Leittragenden, der im schlimmsten Fall ins Tierheim abgeschoben wird.
Also gilt es grundsätzlich an Position 1, immer das Wohlbefinden des Welpen oder Hundes im Auge zu halten und aus allen Perspektiven das Verschenken eines Tieres im Allgemeinen und eines Hundes im Speziellen kritisch zu hinterfragen!
Es gibt genug Geschenkideen
Ob es ein Fahrrad, eine Uhr, ein Auto oder nur das kleine Geschenk von Herzen ist. Man muss nur kreativ sein.
Ob Weihnachten, Ostern, Geburtstag oder Jubiläum. Was kann ich dieses Mal schenken?
Mehrfach im Jahr überlegt man sich ein geeignetes Geschenk für seine Liebsten. Sei es für den anstehenden Geburtstag, das nächste Osterfest, die bestandene Prüfung oder das kommende Weihnachtsfest.
Dabei kommt man auf die kreativsten Geschenkideen.
Mal fallen die Geschenke kleiner aus, mal sind die Geschenke größer. Oft kommt es auch darauf an, wem man die Geschenke überreicht und was man damit bei seinem Gegenüber erzeugen möchte. Denn es gibt Menschen, für die das Materielle im Vordergrund steht, andere freuen sich über den Blumenstrauß, das selbstgemalte Bild oder einfach eine dicke Umarmung und ein gemeinsam verbrachter Tag.
Dennoch ist die Suche nach dem richtigen Geschenk nicht immer einfach.
Immer wieder kommen wir ins Grübeln und wollen den Personen etwas Gutes tun und sie mit einem Präsent überraschen.
Insbesondere wenn es um unsere Kinder geht, sind uns weder Mühe noch Kosten zu groß und wir versuchen Jahr für Jahr das letzte Mal, mit den Geschenkideen und den Geschenken zu übertreffen. Wir wollen ihnen ihre sehnlichsten Wünsche von den Augen ablesen, oder lassen sie sogar einen Wunschzettel erstellen, um ihre Träume zu erfüllen.
Der Wahnsinn kann dann auch soweit gehen, dass bei dem kleinsten Wunsch nach einem Haustier, dieses für den nächsten Anlass gekauft und angeschafft wird. Hunde werden zunächst zu Geschenkideen und schließlich zu Geschenken.
Die Überraschung ist dann für die Jüngsten groß, der Spielkamerad ist endlich da, und häufig wird dies in einer Hau-Ruck-Aktion umgesetzt, ohne sich über die langfristigen und weitreichenden Folgen ernsthaft Gedanken zu machen.
Es gibt viele Berührungspunkte für unsere Kinder im Alltag, wo sie mit den tollsten Rassehunden, ob Beagle, Golden Retriever, Dobermann oder der Dackel von Onkel Krause, aufeinandertreffen.
Vielleicht haben sie aber auch im Urlaub in Spanien einen Narren an dem kleinen Mischlingshund gefressen und wollen unbedingt solch einen haben.
Oder die Kinder sind nach einem Treffen bei Freunden von dem tollen und süßen Labradoodle so begeistert, dass ihr sehnlichster Wunsch genau solch ein Hybridhund ist.
Unter Umständen liegt der Blick sogar viel näher, denn die Nachbarn haben just nach dem Tod ihres Hundes, einen Deutscher Schäferhund Welpen beim Züchter erworben und beschäftigen sich Tag ein, Tag aus mit dessen Aufzucht. Das goldige und süße Auftreten des neugeborenen Hundes hat die Kinder verständlicherweise so tief im Herz getroffen, dass sie euch Eltern rund um die Uhr mit der Anschaffung eines Welpen in den Ohren liegen.
Aber erstmal ganz langsam an dieser Stelle, bevor nun der Welpenkauf oder die Anschaffung eines Hundes wie aus der Hüfte geschossen, umgesetzt wird.
Hier muss man sich ernsthaft fragen, ob es tatsächlich ein Hund als kommendes Geschenk sein sollte.
Denn Hunde eignen sich nicht als Geschenk oder Mitbringsel!
Die Anschaffung eines Hundes muss im Sinne aller Beteiligten wohl überlegt und hinlänglich geplant sein. Was so ein Welpenkauf alles so mit sich bringt und welche Fragen sich jeder potentielle Welpenkäufer im Vorfeld stellen sollte, haben wir in unserem ergänzenden Artikel "Was muss ich rund um den Welpenkauf alles beachten?" zusammengestellt.
Ist ein Hund als Geschenk wirklich zu empfehlen?
Mit einem Hund als Geschenk jemanden zu überraschen, ist keine gute Idee.
Im Familienkreis besprechen & dann einen Entschluss treffen
Wir meinen nein!
Einen Hund als Überraschung zu verschenken, ist völlig falsch und kontraproduktiv.
Ohne sich richtig mit einer etwaigen Anschaffung oder Kauf eines Hundes, jedweder Hunderasse, auseinandergesetzt zu haben, kann dies für den unwissenden Beschenkten zur Katastrophe und Himmelfahrtskommando werden.
Denn damit ändert sich der bisherige Alltag kolossal. Und konnte sich der neue Hundebesitzer bisher nicht selber zu einer Anschaffung seines Traumhundes entscheiden, wird dies sicherlich bestimmte Gründe gehabt haben und wenn es nur Nuancen waren, die ihn von einer eigenständigen Anschaffung abgehalten haben.
Bei den eigenen Kindern mag dies noch etwas anderes sein, denn hier bleibt in letzter Konsequenz so oder so einige Themen rund um die Hundehaltung an den Eltern hängen, denke man nur an etwaige Tierarzt und Futterkosten, die Bezahlung der Hundesteuer und der Hundehalterhaftpflichtversicherung, sprich der gesamten monetäre Aufwand.
Sprich, Dritte durch das Geschenk eines Hundes überraschenderweise zum Hundehalter zu machen, ist verantwortungslos, da nie zu 100% alle notwendigen Punkte die dagegensprechen können, mit Sicherheit bedacht und aus dem Weg geräumt sind. Kann und will derjenige überhaupt für einen Hund sorgen?
Funktioniert dann die alltägliche Umsetzung nicht wie gewünscht, oder der Beschenkte muss sich zur Bewältigung aller Aufgaben der Haltung, rigoros in seinem bisherigen Tagesablauf und in seiner Lebensstruktur einschränken, dann Gnade Gott.
Und der Verlierer am Ende des Tages ist wer? Der Hund.
Genauso wenig eignet sich ein Welpe oder Hund als Geschenk für die eigenen Kinder oder den Ehepartner, es sei denn, alle entscheidenden Fragen und Gesichtspunkte, wie Betreuung, Erziehung, Kosten, tägliche Beschäftigung und Auslastung, Platzbedarf im Wohnraum und Auto etc. sind bereits detailliert und kontrovers in der Vergangenheit bis ins letzte Detail besprochen worden und nur noch der Zeitpunkt des Welpenkauf bzw. der Anschaffung eines Hundes war noch offen. Sind sich nach eingehender Prüfung alle Familienmitglieder unisono einig über Aufwand, Verantwortung, Aufgabenteilung usw. und dass alle an in allen Gesichtspunkten an einem Strang ziehen, dann kann der Neuankömmling durchaus guten Gewissens zu einem besonderen Anlass Einzug halten.
Gibt es aber unter den Beteiligten nur die geringsten Dissonanzen und Ungereimtheiten, dann sollte die Idee einen Hund als Geschenk mit nach Hause zu bringen, sofort wieder verworfen werden.
Denkt immer daran, ein Hund will und muss sowohl aus rechtlicher Sicht, wie auch aus moralischen und pflichtbewussten Gründen, artgerecht und rassenkonform gehalten und geführt werden, was viel Arbeit, Verantwortlichkeit für Hund, Familie, andere Menschen und Tiere als auch viel Zeit bedeutet.
Wenn ihr nur ansatzweise ein Gefühl für die Aufgaben, gesetzlichen Vorgaben und Benimmregeln der Hunde-Etikette bekommen möchtet, die tagtäglich umzusetzen sind, so empfehlen wir euch etwas Zeit in die Lektüre unseres Leitartikels "Die private Hundehaltung in Deutschland" zu investieren. Hier erhaltet ihr viele hilfreiche Tipps und wertvolle Ratschläge.
Des Weiteren bieten wir euch eine umfangreiche Checkliste rund um den Welpen- und Hundekauf an, der sowohl bei Anschaffung eines neugeborenen Hundes und Hundes älteren Jahrgangs zur Prüfung aller relevanten Themen, genutzt werden kann.
Wird im Nachgang durch die Informationssammlung der Gesamtumfang der Hundehaltung bewusst, wird sicherlich schnell klar, warum ein Hund als Überraschungspräsent tunlichst nicht in Frage kommen sollte. Denn damit wird über das Leben des Beschenkten zu einem großen Anteil bestimmt und beschränkt, folglich der Hund u.U. perspektivisch zum leittragenden Opfer, auf dessen Kosten etwaiger Unmut ausgetragen wird. Damit darf auf Grund unüberlegter Handlungen nicht leichtfertig gespielt werden, denn die gutgemeinte Geste hat durchaus das Potential in einer Vollkatastrophe und Desaster für alle Beteiligten zu enden.
Um abschließend also die Eingangsfrage nochmals konkret zu beantworten:
Ein Welpe oder Hund ist in aller Regel als Geschenk völlig ungeeignet.
Was bedeutet es, einen Hund als Haustier zu halten?
Viele Aufgaben, ausreichend Zeit und viel Engagement sind für eine artgerechte Haltung notwendig.
Um dem Hund gerecht zu werden, muss er in den Alltag integrierbar sein
Eine der Kernfragen, denen man sich stellen muss, ist die grundsätzliche Bedeutung eines neuen Mitbewohners, der schöne Momente bringen mag, aber auch viel Arbeit und Verpflichtung bedeutet.
Ein Hund muss in den Alltag der Familie gut zu integrieren sein, der Hund sollte keine Belastung bedeuten, denn dann hat der Vierbeiner mittelfristig schlechte Karten.
Für alle Parteien im Haushalt muss klar sein, dass es viele Aufgaben und Tätigkeiten, rund um die artgerechte Hundehaltung zu machen gibt. Sind alle bereit als Familie an einem Strang zu ziehen und sich gegenseitig bei der Bewältigung der Aufgabenbereiche zu unterstützen, immer mit der Maßgabe das Wohl des Hundes im Blickfeld zu haben?
Ein Hundealltag geht schließlich auch an Sonn- und Feiertagen nicht erst um 10 Uhr mit Aufstehen los, sondern der Hund hat Bedürfnisse, die es jeden Tag zu erfüllen gilt.
Welche Aufgabenfelder kommen auf uns Hundebesitzer zu?
Damit wir unseren Hunden ausreichend Zeit widmen, mit viel Einsatz auf die gesamte Hundehaltung in all ihren Bereichen eingehen können, sollten wir uns alle im Vorfeld darüber im Klaren sein, was mit der Anschaffung eines Hundes und der Hundehaltung alles auf uns zukommt.
Der Hund will bewegt werden, ob beim Hundesport oder bei der Wanderung durch die Weinberge, er will bespaßt sein, ob auf der Hundewiese mit den Artgenossen oder beim Toben mit Herrchen und Frauchen und er braucht ausreichend Zuneigung und Aufmerksamkeit. Je nach Rasse und Hund wird dies viele Stunden täglich beanspruchen, dazu muss jeder gleichermaßen bereit sein.
Halbherzig in das Abenteuer Hundekauf einzusteigen, ist nicht nur gefährlich und blauäugig, sondern birgt ein großes Risiko für den Hund. Denn er ist am Ende des Tages der Leidtragende, wenn sich entweder zu wenig um ihn gekümmert wird oder im schlimmsten Fall, wieder abgegeben werden soll.
Auslastung |
Viele Aufgaben und Beschäftigungsvarianten werden zukünftig im Mittelpunkt stehen, um dem Hund seitens seiner körperlichen und geistigen Auslastung gerecht zu werden. Der Vierbeiner will gefördert und gefordert werden, er benötigt Bewegung und psychische Anforderungen, damit seine Instinkte befriedigt werden. Der Hund wird euch für eine rassegerechte Haltung Sport, Spiel und Spaß in den verschiedensten Formen benötigen, damit unterschiedliche Reize für die Auslastung des Hundes gesetzt werden, um die Triebe und Instinkte anzusprechen und zu fördern, damit sich der Vierbeiner voll entfalten und seinen Anlagen entsprechend einbringen kann. Auch Hundespiele mit Hundespielzeug oder andere Spielgeräten, lasten den Hund geistig und körperlich aus. |
Erziehung |
Ein ganz wichtiger Bereich ist der Themenkomplex der Erziehung des Hundes. Der Hund muss sich in der Familie einordnen und seine Bezugspersonen als Leitfiguren anerkennen. Des Weiteren sind klare Regeln, Befehle, Kommandos und Signale für die Hundeführung notwendig, damit der Hund konsequent und diszipliniert erzogen wird. Ohne Schule geht es bei den Kindern und ohne Hundeschule beim Hund nicht. Ob es die Grundausbildung, die Prägung, Habituation und Sozialisierung in der Welpenphase, die notwendigen Ausbildungskurse von Junghunden oder die Begleithundeprüfung sind, es stehen viele Formen der Erziehungskurse in den Hundeschulen zur Verfügung. |
Pflege |
Jeder Hund benötigt einen gewissen Zeitaufwand an Hundepflege. Je nachdem, welche Hunderasse als Hund gehalten werden soll, ist der Pflegeaufwand höher oder etwas niedriger. Dennoch wollen alle Hunde das Fell gepflegt bekommen, die Ohren geputzt und die Krallen geschnitten haben. Auch die Augen und die Haut müssen gecheckt und gesäubert werden. Viele andere Dinge kommen je nach Beschäftigung mit dem Vierbeiner noch hinzu. |
Ernährung |
Alle Hunderassen haben ein großes Bedürfnis, dass im Mittelpunkt eines Hundelebens steht. Sie haben Hunger und wollen etwas zu Fressen. Das Futter bzw. die Fütterung sind am besten zu festen Tageszeiten dem Hund zu geben. Auch die Futterwahl und die Menge sind Kriterien bei der Nahrung des Hundes, über die man sich Gedanken machen muss und die es je nach Lebenszyklus anzupassen gilt. Ihr wollt ja schließlich, dass es dem Hund gut geht, er lange gesund und fit bleibt und Freude am Leben durch einen guten Allgemeinzustand hat. Auf welches Futter ihr dann zurückgreift, bleibt jedem Hundehalter selber überlassen. So kann es das klassische Nassfutter oder Trockenfutter vom Fressnapf, Zooplus oder Rewe sein. Eine natürliche Alternative stellt das Barfen mit der Rohfütterung dar. Am Ende sollte eine ausgewogene und energiehaltige Ernährung stehen, die dem Verbrauch angepaßt ist. |
Gesundheit |
Für die Gesundheit des Hundes muss auch Zeit und Geld investiert werden. Regelmäßige Tierarztbesuche für die Kontrolluntersuchungen und Check-ups des Hundes sind angeraten. Die notwendigen Impfungen und das präventive Behandeln gegen Parasiten, wie Zecken, Würmer und Flöhe muss gewährleistet sein. Und dann kommt hinzu, dass je nach Altersstadium des Hundes die Ernährung, Bewegung und die Behandlungen von Krankheiten, Verletzungen oder Vorsorgeuntersuchungen zu einer Unterstützung der Fitness und des Allgemeinzustands dienen. Je nach Lebensphase ist der Bedarf sehr unterschiedlich. |
Fazit
Erst über eine Anschaffung mit allen Beteiligten sprechen und dann eine gemeinsame Entscheidung treffen.
Mit einem Hund als Geschenk zu überraschen, sollte man zurückhaltend sein
Wie man unweigerlich erkennen kann, bedeutet die Übergabe eines Hundes als Geschenk viel Arbeit und Zeit, die man im Fall, dass die eigenen Kinder oder der Ehepartner die Beschenkten sind, für das Zufriedenstellen des Hundes tagtäglich selber mitinvestieren muss. Noch extremer stellt sich die Angelegenheit dar, wenn ihr Dritte mit dem Hund beschenken wollt.
Es geht darum, dem Hund ein bestmögliches Hundeleben mit einer artgerechten Haltung zu ermöglichen. Und das in aller Konsequenz, mit allen Beteiligten. Sprich alle für einen, einer für alle.
Und was meint ihr, kann eine artgerechte und rassenspezifische Hundehaltung, wie sie stattfinden soll, tatsächlich ohne Abwägen und Besprechen im Familienrat garantiert werden? Geht ihr davon aus, dass Dritte, die den Hund von euch überreicht bekommen, auf Dauer Spaß daran haben und selber voll überzeugt sind, alle Aufgaben und Pflichten der Hundehaltung aus voller Überzeugung übernehmen zu wollen? Darf der Beschenkte überhaupt in seiner Mietwohnung einen Hund halten oder bringt ihr ihn und den Hund damit direkt in Bedrängnis? Kann derjenige der den Hund geschenkt bekommt, allen Bedürfnissen des Hundes gerecht werden und hat er hierfür die finanziellen Mittel?
Seid ihr der Meinung, einen Hund kann man tatsächlich einfach so zu einem Festtag verschenken? Definitiv NEIN.
Im Vorfeld einer potentiellen Hundeanschaffung steht eine intensive Informationsaufnahme und Verarbeitung der gewonnenen Erkenntnisse. Kommt man zum Schluss, dass ein Hund und die damit verbundene Arbeit problemlos in den Alltag der Familie einzugliedern ist, hat man eine erste Hürde genommen.
Bedenkt vor dem Kauf eines Hundes, dass der Hund nicht nur für eine kurze Zeit bei euch zu Hause wohnen wird, sondern ein ganzes Hundeleben lang euer Begleiter sein soll. Und dies kann je nach Hunderasse bis zu 15 Jahren und mehr sein. Schaut euch hierzu die Unterschiede der einzelnen Hunderassen in unseren Rassebeschreibungen von Seiten ihrer Lebenserwartung und den damit verbundenen nachzukommenden Einflussfaktoren genau an.
Im Anschluss muss man sich dann weiterhin mit der Frage beschäftigen, zu welchem Zweck soll der Hund angeschafft und verwendet werden. Welcher Hund passt wirklich zu einem?
Wollen alle Familienmitglieder einen reinen Haushund, oder soll der Hund als Jagdhund aktiv eingesetzt werden, oder in Funktion des Reitbegleithundes beim Ausritt eingesetzt werden, oder ist er für die Freizeitaktivität zum regelmäßigen Jogging oder zu der Fahrradtour eingeplant? Vielleicht will auch ein Familienmitglied idealerweise einen aktiven Hundesport wie Agility oder Flyball ausüben oder den Hund über die allgemeine Grunderziehung hinaus mit Begleithundeprüfung etc. ausbilden lassen.
Alle Personen im Haushalt sollten im Idealfall in die Betreuung des Hundes involviert sein. Hierfür bedarf es besonders für die Kinder, klare Regeln aufzustellen und einzuhalten. Sind die Kinder von ihrem Lebensalter her und ihrer Persönlichkeit überhaupt schon in der Lage, sich richtig um den Hund zu kümmern und die ihnen übertragene Verantwortung für das Tier zu übernehmen? Oder überfordert ihr unter Umständen die Kinder?
Sind diese Punkte alle geklärt und eindeutig in ihrer Tragweite beantwortet, mit den möglichen Haltebedingungen und den sonstigen Lebensverhältnissen abgeglichen, kann ggf. über die Anschaffung des Welpen oder Hundes nachgedacht werden.
Kurz und knapp:
Auch wenn ihr es gut meint und jemandem eine große Freude bereiten wollt, ein Welpen oder Hund ist nicht das geeignete Geschenk, weicht im Sinne aller auf etwas anderes aus und teilt demjenigen, den ihr mit dem Vierbeiner beglücken wollt, eure Überlegungen mit und geht gemeinsam in die Planungen. Nur so kann es gutgehen.
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