Vergiftungsgefahr: Der Besenginster ist für Hunde giftig!
Ist das Fressen vom Besenginster für den Hund giftig?
Von:
Carsten Becker
Zuletzt aktualisiert am: 8.10.2024
Allgemein
Familie: HülsenfrüchtlerGiftig: Ja
Giftlevel: Mittel
Pilz: Nein
Synonyme
- Besenpfrieme
- Besenstrauch
- Cytisus scoparius
- Eifelgold
- Gemeiner Besenginster
- gewöhnlicher Besenginster
- Saothamnus scoparius
Der Besenginster (botanisch: Cytisus scoparius) ist eine weit verbreitete Pflanze, die häufig in Gärten, Wäldern und Heidelandschaften anzutreffen ist. Mit ihren leuchtend gelben Blüten wird sie oft als Zierpflanze verwendet, doch für Hunde stellt sie eine ernsthafte Gefahr dar. Alle Pflanzenteile des Besenginsters sind giftig und können bei Hunden schwere Vergiftungen verursachen. In diesem Artikel erfährst du alles, was du über die Gefahren des Besenginsters für Hunde wissen musst, welche Symptome auftreten können und wie du deinen Hund vor dieser giftigen Pflanze schützen kannst.
Der unscheinbare Besenginster als Gefahr im Garten und in der Natur
Der Besenginster gehört zur Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae) und wird u.a. auch Ginsterstrauch, Besenpfrieme, Besenstrauch, Besenginster, Edelginster und Eifelgold genannt. Die Pflanze ist vor allem in Europa, Asien und Nordamerika verbreitet. Der Besenginster wächst bevorzugt als Strauch auf nährstoffarmen Böden, an Waldrändern, entlang von Feldwegen und in Heidegebieten. Mit seinen auffälligen gelben Blüten und dem dichten Wuchs ist er oft eine attraktive Wahl für private Gärten, Parks und öffentliche Anlagen. Doch die Pflanze birgt erhebliche Risiken für Hunde, die dazu neigen, beim Spielen oder Erforschen der Umgebung an Pflanzen zu knabbern. Besonders gefährlich ist die Tatsache, dass alle Teile des Besenginsters, von den Blättern über die Blüten bis hin zu den Samen, giftige Substanzen enthalten.
Warum ist Besenginster für Hunde giftig?
Der Besenginster enthält mehrere giftige Substanzen, die für Hunde gefährlich sind, darunter das Alkaloid Spartein. Spartein wirkt direkt auf das zentrale Nervensystem und das Herz-Kreislauf-System deines Hundes. Es kann die Reizleitung im Herzmuskel beeinträchtigen und zu ernsthaften Herzrhythmusstörungen führen. Zudem verursacht der Verzehr von Besenginster gastrointestinale Beschwerden und beeinträchtigt die Nervenfunktion. Bereits eine geringe Menge der Pflanze kann bei Hunden zu einer Vergiftung führen, insbesondere wenn Teile der Samen oder Blätter gefressen werden. Die Schwere und der Verlauf einer Besenginstervergiftung beim betroffenen Hund. hängt von mehreren Faktoren ab: Dosis (Menge im Verhältnis zum Körpergewicht des Hundes), Vorerkrankungen, Lebensalter etc.
Symptome einer Besenginster-Vergiftung bei Hunden
Eine Vergiftung durch Besenginster äußert sich durch eine Vielzahl von Symptomen, die je nach Größe und Gewicht des Hundes sowie der aufgenommenen Menge variieren können. Typische Anzeichen einer Vergiftung durch das Fressen von Ginster können sein:
- Erbrechen
- Durchfall
- Übelkeit
- Vermehrter Speichelfluss
- Zittern
- Krämpfe
- Bauchschmerzen
- Atembeschwerden
- Schwäche
- Benommenheit
- Herzrhythmusstörungen (Bradykardie oder Tachykardie)
- Unruhe und Angstzustände
- Verstopfung
- Darmverschluss
- In schweren Fällen: Bewusstlosigkeit, Atemnot und Atemstillstand
Die Symptome können bereits wenige Stunden nach der Aufnahme der Pflanze auftreten und erfordern umgehend tierärztliche Hilfe, um das Leben deines Hundes zu retten. Da Vergiftungen durchaus lebensbedrohlich für Hunde sein können, darf im Ernstfall keine Zeit verloren werden. Je schneller der Tierarzt oder eine Tierklinik in der Nähe deinem Hund helfen und ihn mit wirksamen Maßnahmen behandeln können, desto besser ist die Prognose.
Prävention: Wie du deinen Hund vor Besenginster schützen kannst
Um deinen Hund vor den Gefahren des Besenginsters zu bewahren, solltest du folgende vorbeugende Maßnahmen in Betracht ziehen:
- Erkenne die Pflanze: Lerne, wie Besenginster aussieht, damit du ihn in der Umgebung deines Gartens oder bei Spaziergängen erkennen und vermeiden kannst.
- Sicherer Garten: Wenn du Besenginster in deinem Garten hast, entferne ihn, um das Risiko zu minimieren. Achte darauf, dass auch andere giftige Pflanzen keinen Zugang für deinen Hund bieten.
- Aufmerksamkeit bei Spaziergängen: Behalte deinen Hund im Auge, besonders wenn du in der Natur oder an Waldrändern unterwegs bist, wo der Besenginster oft wächst.
- Erziehung und Training: Ein gut trainierter und erzogener Hund ist die beste Vorbeugung vor möglichen Vergiftungen. Hast Du einen gehorsamen und führigen Hund an deiner Seite, so kannst du im Ernstfall mit Kommandos wie "Aus", "Nein", "Lass es", "Stopp" etc. direkt auf ihn einwirken und mit einem weiteren Hörsignal wie "Hier" abrufen. Ferner empfehlen wir ein Antigiftködertraining. Mit diesen Trainingsmaßnahmen kannst du aktiv vorsorgen, damit im Optimalfall sich dein Vierbeiner davon abhalten lässt, an giftigen Pflanzen zu knabbern oder sie sogar gar nicht erst anrührt.
Erste-Hilfe: Was tun, wenn dein Hund Besenginster gefressen hat?
Sollte dein Hund trotz aller Vorsichtsmaßnahmen Besenginster gefressen haben, musst du schnell handeln. Hier sind die Schritte, die du sofort unternehmen solltest:
- Ruhe bewahren: Es ist wichtig, ruhig zu bleiben, um klar denken zu können und deinem Hund nicht zusätzlichen Stress zu verursachen.
- Tierarzt kontaktieren: Rufe sofort deinen Tierarzt an und beschreibe die Situation so genau wie möglich (wie viel Pflanze gefressen wurde, Zeitpunkt etc.).
- Erbrechen vermeiden: Versuche nicht, Erbrechen herbeizuführen, es sei denn, der Tierarzt rät ausdrücklich dazu.
- Symptome überwachen: Achte auf Anzeichen einer Vergiftung und informiere den Tierarzt über alle beobachteten Symptome.
Fazit – Vorsicht vor dem Besenginster
Der Besenginster ist eine attraktive Pflanze, die jedoch eine ernste Gefahr für Hunde darstellen kann. Um deinen Hund vor den giftigen Wirkstoffen zu schützen, ist es entscheidend, die Pflanze in deiner Umgebung zu erkennen und präventive Maßnahmen zu ergreifen. Sollte dein Hund dennoch Teile des Besenginsters gefressen haben, ist schnelles Handeln erforderlich, um schwere Vergiftungen zu verhindern.
Hast Du Interesse noch mehr über Vergiftungen zu erfahren? Dann empfehlen wir Dir unseren Leitartikel "Vergiftung beim Hund: Gefahrenquellen, Symptome, Tipps & Hilfsmaßnahmen" zu lesen.
Hat dir der Inhalt gefallen? Dann teile ihn doch auch mit anderen: