Zuchtauslese für Hunde

Was bedeutet Zuchtauslese bei Hunden?

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Zuletzt aktualisiert am: 7.11.2024

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Synonyme
  • Zuchtauswahl
  • Zuchtselektion

Auf den Begriff Zuchtauslese stößt man regelmäßig in der organisierten und kontrollierten Rassehundezucht. Bei der gezielten Zucht von Rassehunden ist es das Ziel, reinrassige, rassetypische, verhaltenssichere und sozialverträgliche Nachzuchten durch die beabsichtigte Verpaarung oder gar Kreuzung geeigneter Zuchthunde zu erreichen. Durch die Zuchtauslese können gewünschte Rassemerkmale verstärkt bzw. erhalten und unerwünschte Eigenschaften reduziert werden, in dem man bei der selektiven Auswahl der zur geplanten Fortpflanzung ausgewählten Deckrüden und Zuchthündinnen, deren Anlagen begutachtet und diese gezielt nach bestimmten Kriterien wie Wesensmerkmale und Charaktereigenschaften, körperliche Anlagen, Krankheiten etc. aussucht, um das angestrebte Zuchtziel von wesensfesten, rassetypischen, gesunden und sozialverträglichen Rassehundewelpen zu erlangen.

Mit Hilfe der Zuchtauslese können also gezielt Veränderungen bei der Zucht von Rassen und Hunden physischer- und psychischerseits, sowie im Hinblick auf die Vererbung genetischer Dispositionen für Erbkrankheiten herbeigeführt werden und das Erscheinungsbild, Körper, Geist und Gesundheit willentlich beeinflusst und manipuliert werden, sprich in eine bestimmte Richtung und Entwicklung gelenkt werden. Dafür greift man durch die vorherige Selektion auf bestimmte Hundeindividuen zurück, die Anlagen mitbringen, die für eine positive Weiterentwicklung durch deren vorhandene Gene bei den Nachzuchten sprechen.

Bei der Zuchtauslese greift also der einzelne Züchter bei der Zucht seiner Zuchtlinie oder gar der zuständige Zuchtverband bzw. Zuchtverein einer bestimmte Rasse willentlich und bewusst ein, in dem bestimmte Hunde durch die Fortpflanzung vermischt werden, um durch deren Anlagen eine spezifische Veränderung bei den Nachkommen zu erlangen.

Die Zuchtauslese macht vor allem dort Sinn, wo man z.B. gesundheitliche Veranlagungen wie z.B. eine erbliche Disposition für die Patellaluxation, Progressive Retinaatrophie PRA oder Epilepsie versucht herauszuzüchten, damit die Rassegesundheit positiv fördert, demnach etwas Positives für die Rasse und etwaige Zuchtlinie erzielt und nicht der Wunsch ein bestimmtes Schönheitsideal zu entsprechen, der eigentliche Treiber der Zucht und Zuchtauslese ist, was bekanntlich mitunter zu folgereichen Übertreibungen führen kann.

Dass die Zuchtauslese und die daraus resultierenden Zuchtergebnisse nicht nur Vorteile für die Rassen und Hunde mit sich bringt, zeigen die negative Folgen und Auswüchse mancher Hunderassen, wie wir detailliert in unserem gesonderten Artikel "Qualzucht - Wie Hunde unter der Qualzucht leiden".

Wie die heute anerkannten Rassen der Fédération Cynologique Internationale (FCI) durch Verpaarung, Kreuzung und gezielte Zuchtauslese geschaffen und immer weiter verfeinert wurden, könnt ihr in unseren Rassebeschreibungen nachlesen. 

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