Rhodesian Ridgeback

Der Löwenhund aus dem südlichen Afrika

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Zuletzt aktualisiert am: 3.5.2024

Bild von: Sabrina Hopstein
Hochgeladen am: 19.7.2023

Sitzende Rhodesian Ridgeback Dame im Profil schaut zum Betrachter

Das Wichtigste in Kürze

  • Einzige aktuell anerkannte Hunderasse aus Afrika
  • Ursprünglich für die Löwenjagd gezüchtet, heute gefragter Familienhund
  • Großgewachsen, muskulös, athletisch, dynamisch, kräftig und aktiv
  • Selbstbewusst, mutig, intelligent und würdevoll
  • Für erfahrene und aktive Besitzer geeignet

Die Heimat des Rhodesian Ridgeback ist das südliche Afrika. Hier wurde die Rasse u.a. zur Jagd auf Löwen eingesetzt, was ihnen den Beinamen "Löwenhund" einbrachte.

Der Rhodesian Ridgeback begeistert immer mehr Hundeliebhaber mit seinem vorzüglichen Wesen, den hervorragenden körperlichen Rassemerkmale und seinem attraktiven und schönen äußeren Erscheinungsbild. Sein Markenzeichen ist nicht zu Letzt der sogenannte Aalstrich auf seinem Rücken, der diesen Rassehund unverkennbar macht.

Es gibt eine Menge über den Rhodesian Ridgeback, dessen herausragende Qualitäten und Vorzüge zu entdecken. Ihr seid interessiert, diese Hunderasse näher kennenzulernen?

Durch die Lektüre unseres Rasseporträts werdet ihr alle wissenswerten Informationen rund um die Rasse erfahren, sei es die Entwicklungsgeschichte, physische und psychische/mentale Eigenschaften, Erziehungsfragen, Pflege, Ernährung, Gesundheit, Hundesport und sonstige Aktivitäten, sowie die notwendigen Anforderungen und Bedingungen an die artgerechte Haltung.

Nummer: 146
Gruppe: 6. Laufhunde, Schweißhunde und verwandte Rassen
Sektion: 3. Verwandte Rassen
Subsektion: -
Arbeitsprüfung notwendig? Nein
Ursprung
Republik Südafrika
Patronat -
Verwendung

Der Rhodesian Ridgeback wird noch immer zur Jagd von Wild in vielen Teilen der Welt verwendet, aber wird besonders geschätzt als Wachhund und Familienmitglied.

Datum der Veröffentlichung 10. Dezember 1996
Datum der vorläufigen Bestätigung -
Datum der finalen Bestätigung 21. Februar 1955
Link zum FCI-Standard FCI - Rhodesian Ridgeback

Wie entstand unser Rassenname?

Unser Rassenname kommt nicht von ungefähr. Wir heißen Rhodesian Ridgeback. Wir stammen aus dem südlichen Afrika, nämlich aus dem früheren Rhodesien. Ein weiteres Merkmal, das einen Hinweis auf unsere Namensherkunft liefert ist unser spezieller Rückenkamm. Wie gesagt, unser Name ist Rhodesian Ridgeback  -  „ridge“ bedeutet u.a. Erhöhung und „back“ bedeutet Rücken. Wenn ihr uns also Streicheln solltet werdet ihr merken, dass wir tatsächlich eine leichte Erhöhung am Rücken haben. Diese entsteht durch den Rückenkamm, auch Aalstrich genannt. Hier wachsen unsere Fellhaare entgegengesetzt zum restlichen Fell und dadurch entsteht unser wunderschönes Markenzeichen – der Rückenkamm. Schaut es euch an!

Welches Problem sollten wir lösen?

Unsere Hauptaufgabe bestand  in der Jagd von Großwild, was in kleinen Gruppen von 2-3 Hunden erfolgte. Weiterhin sollten wir das Hab und Gut unseres Herrchen (Hof, Menschen und Viehherde) bewachen.

Wie wurden wir eingesetzt?

Wir waren bereits damals zuverlässige, mutige und selbständige Jagdhunde und wurden zur Löwenjagd eingesetzt. Deshalb nennen uns auch viele Menschen nicht nur Rhodesian Ridgeback sondern afrikanischer Löwenhund. Unsere Herrchen konnten sich auf alle Fälle auf uns verlassen. Wir spürten die Großkatzen auf und hielten sie bis zur Ankunft unserer Herrchen in Schach. Durch unsere hervorragende Achtsamkeit und unseren Mut wurden wir Rhodesians natürlich auch zum Schutz und Bewachung der Farmen und Siedlungen, sowie den Nutztieren eingesetzt. Dafür haben wir uns sehr gut geeignet.

Wo stammen wir her?

Wir sind stolz darauf, dass wir zur Zeit die einzige anerkannte Hunderasse mit dem Ursprung aus dem heißen südlichen Afrika sind. Unser Herkunftsland heißt heute Simbadwe, das frühere Südrhodesien. 

Der Rhodesian Ridgeback geht aus alteingesessenen Hunderassen und -schlägen aus der ehemaligen Kapkolonie des heutigen Südafrika hervor.

Welche Rassen sind unsere Vorfahren?

Die früheren Kolonisten der Kapkolonie hatten das Problem, dass sie ihre Siedlungen und Farmen sowie ihre Nutztiere gegen Großwild und insbesondere gegen Löwen schützen mussten. Das Problem hatten auch in ähnlicher Form die Ureinwohner Rhodesiens, die von den Kolonisten abfällig als „Hottentotten“ bezeichnet wurden.  Ein heikles und gefährliches Unterfangen, dass beide durch den Einsatz ihrer Hunde versuchten Herr zu werden. Die Kolonisten merkten schnell, wie widerstandsfähig und den afrikanischen Bedingungen angepasst die Hunde der Ureinwohner waren. Somit entschieden sie sich diese „Hottentottenhunde“ ebenfalls zur Bewachung und Schutz ihres Hab und Gut einzusetzen. Diese Hunde hatten bereits unser heutiges Markenzeichen,  nämlich den „ridge“ also den Rückenkamm. Mit der Zeit vermischten sich dann die europäischen Hunde der Kolonisten und die der Ureinwohner. 

Wie haben wir uns auf der Welt verbreitet?

1922 stellte der Brite Francis Richard Barnes den Originalstandard des für unsere Rasse auf, der auf dem Dalmatiner Standard basierte. 1926 erfolgte die Anerkennung seitens der Kennel Union des südlichen Afrika. Seit dieser Zeit sind wir registriert und haben uns in Europa ausgebreitet. In Deutschland hatten wir bald so viele Fans, dass 1976 der erste Zuchtverein für Rhodesian Ridgebacks hier gegründet wurde.

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Aktuelles zum Rhodesian Ridgeback

Wie beliebt ist der Rhodesian Ridgeback und wie wird er heute eingesetzt?

Beliebtheit der Rasse heute

Wir Rhodesian Ridgebacks sind auf Grund unseres äußeren Erscheinungsbild und unserer hervorragenden positiven Charaktereigenschaften eine sehr beliebte Hunderasse. Dies zeigt auch die jährlich hohe Anzahl an neugeborenen Welpen, die vom Verband für das Deutsche Hundewesen e.V. (VDH) in ihrer jährlichen Statistik aufgeführt wird. 

Der Rhodesian Ridgeback hat auf der gesamten Welt zahlreiche Anhänger und wird demnach von unzähligen Hundehaltern, über alle Kontinente hinweg, geführt.

Verwendung heute

Sowohl als klassischer Familienhund und Begleithund, mit Wachhundqualität, als auch Jagdhund werden wir sehr gerne von unseren Besitzern erworben, ausgebildet und eingesetzt. Wobei der Rhodesian Ridgeback in Deutschland keine anerkannte Jagdhunderasse ist und daher nicht zur Brauchbarkeitsprüfung zur Erlangung des "Jagdhundestatus" gehört.

Auf Grund unserer herausragenden Fähigkeiten und Rassemerkmale werden wir zudem immer wieder zum Rettungshund ausgebildet und dürfen unsere besonderen Qualitäten wie die vorzügliche Nasenarbeit u.a. als Mantrailer zum Aufspüren vermisster Personen unter Beweis stellen.

Mit ihrem tollen und menschenzuträglichen Wesen, werden Rhodesians auch immer wieder als zertifizierter Therapiebegleithund eingesetzt, wo sie bei der tiergestützten Therapie und Interaktion mit Menschen, die an physischen und psychischen Beschwerden leiden, im Team mit einem geprüften Therapeuten arbeiten.

Da weiter viele Hundeliebhaber von unserem äußeren Erscheinungsbild so fasziniert sind und unseren Körperbau gleichermaßen attraktiv finden, legen sich einige Halter uns Rhodesian Ridegeback gezielt für die Verwendung als Ausstellungshund bei Hundeausstellungen und Zuchtschauen zu, um uns dort präsentieren, bewerten und richten zu lassen.

Aufgrund unserer gesamten Konstitution und Anlagen sind wir zudem gefragte Hundesportler.

Gehört die Rasse zu den Listenhunden?

In Deutschland werden wir Rhodesian Ridgeback nicht als Listenhunde eingestuft und können somit bedenkenlos angeschafft werden. Unsere Halter bzw. verantwortlichen Hundeführer müssen sich beim Führen in der Öffentlichkeit nur an die allgemeinen bundeslandspezifischen Hundegesetze und -verordnungen im Hinblick auf Leinenpflicht oder Hundeverbotszonen halten. Alle Einzelheiten hierzu, findet ihr in unserem Leitartikel "Die private Hundehaltung in Deutschland".

Sollten unsere Besitzer allerdings überlegen in die Schweiz oder nach Österreich zu reisen, so bestehen im Kanton Glarus (Schweiz) und in Vorarlberg (Österreich) besondere Haltepflichten für bestimmte Hunde und Hunderassen - zu denen gehören auch wir Rhodesian Ridgebacks!

Wie die Gesetzeslage im Kanton Glarus geregelt ist, könnt ihr dezidiert in unserem weiterführenden Artikel "Urlaub und Reisen mit Hund in den Kanton Glarus in der Schweiz" nachlesen.

In Österreich im Bundesland Vorarlberg gilt für das Halten eines Ridgebacks eine sogenannte Bewilligungspflicht. Ob und welche weiteren Einschränkungen für Ortsansässige und Besucher beim Führen eines Rhodesian bestehen, ist uns nicht bekannt, denn die Gemeinden können Leinen- und Maulkorbpflichten für einzelne Hunde und/oder Gebiete bestimmen. Erkundigt euch also frühzeitig bei den Behörden vor Ort oder den zuständigen Polizeidienststellen.

Listenhund in ...

Bundesländer

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Wie ist es um die Physis des Rhodesian Ridgebacks bestellt?

Welche körperlichen Rassemerkmale bringt der Rhodesian Ridgeback mit und welche Vor- und Nachteile hängen mit ihnen zusammen?
Lebenserwartung
Rüden
10 - 12 Jahre
Hündinnen
10 - 12 Jahre
Widerristhöhe
Rüden
63 - 69 cm
Hündinnen
61 - 66 cm
Gewicht
Rüden
36.5 kg
Hündinnen
32 kg

Allgemeines Erscheinungsbild

Wir Rhodesians sind große und elegante Hunde. Wir sind sehr muskulös und ausgewogen gebaut. Man kann jeden Muskel genau erkennen, da sie sehr ausgeprägt sind und unser kurzes Fell diese nicht versteckt. Dadurch wirken wir sehr athletisch, kräftig und sportlich. Wir sehen aus unserer Sicht einfach gut aus.

Durch unsere langen und muskulösen Beine und die dicken runden Pfoten sind wir eine äußerst ausdauernde, bewegliche und wendige Hunderasse. Zudem sind wir allen Bodenverhältnissen gewachsen, wir Rhodesians sind extrem geländegängig. Wenn wir laufen sieht dies daher sehr ästhetisch aus. Von Natur aus sind wir lebhaft und aktiv. Diese Eigenschaften brauchten wir ja auch schließlich bei unserem Job der Löwenjagd. 

Der Kopf ist bei uns Rhodesians von mittelgroßer Länge und wirkt durchaus vom Profil kompakt. Unsere hängenden Ohren liegen dicht am Kopf seitlich an.  

Laut dem Rassestandard der FCI haben wir Rhodesian Ridgebacks entweder eine schwarze Nase zu dunklen Augen oder eine helle leberfarbene Nase zu bernsteinfarbenen Augen. 

Unsere Zähne, die wir hier und da einsetzen müssen, sind ineinandergreifend – der perfekte Scherenbiss. Unser Kiefer ist äußerst stark.

Wir haben keine allzu lange Rute, damit ist unser Schwanz gemeint.  Am Ansatz ist die Rute deutlich dicker und zur Schwanzspitze hin verjüngend. 

Sehr auffallend ist unser bekannter Rückenkamm, der durch das entgegengesetzt wachsende Fell an dieser Stelle entsteht. Der Rückenkamm wirkt deutlich dunkler wie das sonstige Fell. Viele Menschen wollen uns deshalb berühren und streicheln.

Von unserer Gesamterscheinung wirken wir mit einer enormen Präsenz, mitunter königlichen Erscheinung. Unsere Gangart wirkt grazil und harmonisch, trotz unserer Größe kein wenig plump. Wir nehmen die Menschen die uns sehen total ein. Wir haben eine schöne, attraktive und imposante Erscheinung. Wir Rhodesian Ridgbacks sind sehr edle Hunde.

Fellfarben & Fellarten

Felldichte dicht
Fellstärke dick
Fellform glatt
Fellhärte hart
Felllänge kurz
Unterwolle Nein
Fellmuster einfarbig, Aalstrich
Fellfarbe Weiß, Weizenfarben

Wir haben ein kurzes und dichtes Haarkleid. Unser Fell wirkt glatt und glänzend. Unser wunderschönes Markenzeichen befindet sich auf unserem Rücken: wir Rhodesian Ridgebacks  haben einen auffälligen und markanten Rückenkamm. Die Haare hier wachsen im Gegensatz zum übrigen Teil unseres Felles in entgegengesetzter Richtung, wodurch dieser wunderschöne Effekt entsteht, wofür uns viele Menschen lieben und bestaunen.

Unsere Fellfarbe kann von hell weizenfarben bis rot weizenfarben reichen. Der ein oder andere Hund unserer Rasse hat manchmal eine schwarze Schnauze und dunkle Ohren, des Weiteren gibt es Hunde mit weißen Stellen an der Brust und den Zehen, was seitens der offiziellen Zuchtbestimmungen und des Standards laut FCI statthaft ist.

Körpermaße

Wir sind große und stattliche Hunde mit einem vorgeschriebenen Gardemaß bei den Rüden von 63-69 cm und den Hündinnen von 61-66 cm, gemessen am Widerrist. Wow, was für eine Statur.

Dennoch wirken wir sehr elegant, da wir zwar einen muskulösen Körper haben, der aber zu keiner Zeit massig oder schwerfällig wirkt.

Unsere ausgewogenen Körperproportionen ergeben bei den Rüden ein Gewicht von 36,5 Kg und den Damen von 32 Kg.

Stärken

Wir Rhodesians können auf Grund unseres Körperbaus, wir haben lange Beine und sind sehr muskulös, lange und ausgedehnte Läufe und Spaziergänge sowie jegliche Sportarten machen. Wir haben eine enorme Ausdauer. 

Trotz unserer Größe sind wir bei jeglicher Beschäftigung sehr beweglich. Wir Rhodesians sind auch in der Lage hohe und weite Sprünge zu machen. Auch aus dem Stand heraus. Somit lässt sich dem ein oder anderen Hindernis ausweichen oder überqueren. Das kommt uns beim Toben mit Artgenossen und bei sportlichen Aktivitäten sehr entgegen. Auch Wanderungen und Spaziergänge in unebenen Gebieten sind keine große Herausforderung.

Sowohl uns Geist als auch unser Körper ist sehr robust und resistent. 

Eine sehr angenehme Eigenschaft für unser Umfeld ist, dass wir nicht zum Sabbern neigen.

Stärken

  • Beweglichkeit
  • Geländegängigkeit
  • große Sprungkraft
  • Schnelligkeit
  • Sprinter
  • Langstreckenläufer
  • Wendigkeit
  • Eindruck von Wach- und Schutztauglichkeit
  • Jagdtauglichkeit
  • Agilität
  • Ausdauer
  • Belastbarkeit
  • Sportlichkeit
  • ausreichend Platz für innere Organe
  • stabiles Skelett
  • wenig Sabber
  • geringer Pflegeaufwand
  • leichte Auffindbarkeit von Zecken in Fell
  • Robustheit
  • stabiler Stand
  • Verletzungsresistenz
  • Wehrhaftigkeit
  • Widerstandsfähigkeit
  • Zähigkeit
  • guter Geruchssinn
  • gutes Sehvermögen
  • Wärmeresistenz

Schwächen

  • hoher Futteraufwand
  • Fellwechsel 2 mal jährlich
  • Haarverlust ganzjährig
  • großer Platzbedarf
  • Kälteempfindlichkeit

Schwächen

In unseren Jugendjahren sind wir nicht die einfachste Hunderasse. Wir benötigen eine führende Hand, die uns mit Nachdruck zeigt wo es langgeht. Wir müssen gezeigt bekommen wer der Chef ist.

Unser Haarkleid verliert leider das ganze Jahr Haar, während den anstehenden Fellwechseln im Sommer und Winter natürlich noch ein wenig extremer.

Durch unsere Körpermaße müssen die Haltebedingungen im Hinblick auf Wohnraum und die Platzverhältnisse beim Transportieren im PKW, ausreichend bemessen sein, damit wir uns nicht eingeengt und gequetscht fühlen. 

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Rhodesian Ridgeback: Wesen, Charakter & Temperament

Was zeichnet das Wesen und Sozialverhalten beim Rhodesian Ridgeback aus?

Allgemeine Merkmale

Intelligenz Hoch
Temperament Hoch
Willenstärke Hoch
Allein zuhause Hoch
Verfressenheit Gering
Jagdtrieb Hoch
Wachsamkeit Hoch
Streuner-Trieb Mittel
Bewegungsbedürfnis Hoch
Verspieltheit Gering
Mut Hoch

Allgemeine Merkmale

Intelligenz

Einer der prägenden Attribute unserer Charaktereigenschaften ist unsere hohe Intelligenz, die wir auch bei der Jagd auf Großwild und unseren weiteren Aufgabenfeldern benötigten.

Wir mussten immer schon genau wissen, was wir in Situationen wie der Löwenjagd, beim Beschützen von eurem Eigentum oder aber beim Sport zu tun hatten. Wie verhalte ich mich am besten, um mir einen Vorteil zu verschaffen...wir können strategisch unsere Intelligenz einsetzen.

Temperament

Wir sind eine stolze und würdevolle Hunderasse. In der Regel drängen wir uns nicht auf und sind weder aggressiv, noch von unserer Art scheu. Wir sind sehr ausgeglichen, gelassen, friedfertig und liebevoll. Wir sind nicht leicht zu reizen, verfügen also über eine hohe Reizschwelle  – wir überreagieren also nicht, wenn etwaige Umwelteinflüsse auf uns einwirken.

Wir sind wesensfeste Vierbeiner, die allerdings auch impulsiv aus sich herausgehen können, wenn es die Situation erforderlich macht. Dann zeigen wir unsere temperamentvolle Art.

Unsere innere Ruhe und Nervenstärke ist allerseits bei Rodesian Ridgeback Anhängern bekannt.

Willensstärke

Unser Willen ist stark ausgeprägt, was nicht heißen soll, dass wir mit dem Kopf durch die Wand wollen, dies würde zu starken Kopfschmerzen und Nebenwirkungen für uns als auch für unser Herrchen führen. Dass lassen wir also lieber.

Aufgaben, die wir von euch also an die Pfote, ääh Hand, bekommen, werden wir immer versuchen mit Bravour zu meistern und für euch bestens zu erledigen. Egal was dies für uns bedeutet, wir schaffen das. 

Denn wir sind willensstark und zielstrebig.

Allein zuhause

Mit einer umfangreichen Gewöhnung, guten Erziehung und ausreichender Auslastung ist es kein Problem uns einige Zeit alleine in der gewohnten Umgebung zulassen. Wir passen dann bestens auf.

Jagdtrieb

Da wir früher bekanntlich bei der Löwenjagd in kleineren Gruppen eingesetzt wurden und die Großkatzen aufspüren und jagen sowie in Schach halten mussten, ist der Jagdtrieb natürlich tief in uns. Diesen kann man aber durch regelmäßiges Training abtrainieren bzw. reduzieren. Ob in der Hundeschule mit gezieltem Antijagdtraining oder spielerisch mit Dummy o.ä. – jegliche Beschäftigung nutzt weiter und lastet uns aus.

Wachsamkeit

Wir Rhodesian Ridgebacks sind die ideale Hunderasse für den Einsatz als Wach- und Schutzhund. Wir sind mutig und furchtlos, aber nicht aggressiv  und dennoch sehr aufmerk- und wachsam. Wir beobachten unsere Umgebung ganz genau und passen bestens auf. Der Eigentum und unsere Liebsten, sind bei uns in guten Händen.

Wir sind zwar keine Schreihalse, die bei jedem Außenreiz, den wir mit unseren hervorragenden Sinnesorganen aufschnappen, losbellen. Aber durch unsere Reviertreue, sorgen wir innerhalb unseres anvertrauten Territorium für Ruhe und Sicherheit. Schließlich war dies jeher eine unserer Hauptaufgaben auf den Farmen in Südafrika. Die Anlage des Territorialverhalten ist bei uns Rhodesians unbestritten da, wird aber zunächst auf leise Art mit etwaigen ungebetenen Gästen versucht zu klären...denn unser Auftreten und herrschaftliche Anwesenheit schreckt die allermeisten ausreichend ab.

Streuner-Trieb

Unsere Halter sollten nie vergessen, dass wir einen ausgeprägten Jagdtrieb mitbringen, der uns bei entsprechender Unterforderung auf Grund mangelnder rassespezifischer Auslastung durchaus dazu verleiten kann, dass wir im Feld oder Wald entdecktem Wild nachjagen. 

Bewegungsbedürfnis

Auf Grund unserer Statur sind wir die Sportler unter den Hunderassen. Wir brauchen viel Auslauf und Bewegung. Wir sind absolute Kraftpakete. Der ideale Begleiter bei Joggingrunden oder beim Ausritt mit dem Pferd. Wir sind sehr ausdauernd und wollen viel beschäftigt werden. Sprich unsere Besitzer müssen sich Zeit mit uns nehmen, damit wir ausgelastet sind.

Mut

Wir sind keine ängstlichen Hunde, dies durften wir vom Ursprung her nicht sein, da wir bei der Bewachung von Hab und Gut unserer Besitzer und bei der Jagd auf Großkatzen stets mit Mut  und ohne Furcht voran gehen mussten. Heute greift man ebenfalls gerne auf dieses Wesensmerkmal zurück um uns als Wach- und Schutzhund einzusetzen. 

Sozialverhalten

Sozialverträglichkeit

Wir sind keine Hunderasse, die direkt auf jeglichen anderen Hund zuläuft und zwingend begrüßen muss. Wir haben aber auch kein Problem damit, sollte ein anderer Hund auf uns zukommen und unsere Nähe oder Kontakt suchen. Klar freuen wir uns über den Kontakt zu anderen Hunden.

Voraussetzung ist natürlich eine umfangreiche Sozialisierung im Welpenalter, damit wir den Umgang mit Artgenossen Schritt für Schritt erlernen und die notwendigen Lerninhalte wie das Sozialverhalten spielerisch vermittelt bekommen. Dabei bauen wir auch unsere Sozialkompetenz für jegliche Interaktion mit anderen Hunden auf und aus - wobei wir von Haus aus äußerst soziale Hunde sind. Worauf es hierbei alles ankommt, erfahrt ihr in unserem Artikel "Die Entwicklungsphasen von Hundewelpen".




Freundlichkeit zu Hunden

Wir lassen uns von unseren Artgenossen nicht aus der Ruhe bringen und wirken ihnen gegenüber immer freundlich. Auf Grund unserer Körperbeschaffenheit sind wir den meisten Hunden überlegen und strahlen dies mit Besonnenheit aus.




Freundlichkeit zu Menschen

Alles in allem sind wir Rhodesian Ridgebacks gut zu ertragen und man liebt uns aufgrund unseres Aussehen, unseres Charakters und  unserer Gesamterscheinung. Unser Wesen ist von Haus aus sehr lieb, fremden Menschen gegenüber sind wir zunächst zurückhaltend, aber keinesfalls ängstlich oder scheu. Wir wollen einfach einen guten Eindruck machen.




Dominanz gegenüber Hunden

Unser Gegenüber spürt, dass wir durch unsere Charaktereigenschaften und unsere körperlichen Voraussetzungen in der Regel im Vorteil sind – wir zeigen leicht diese dominante Aura. Unsere Präsenz wirkt von alleine. 




Dominanz gegenüber Menschen

Eine leichte Dominanz besonders bei unseren Rüden ist uns nicht abzusprechen. Daher ist von Anfang an ab der Welpenaufzucht wichtig, dass unser Herrchen seine Führungsrolle als Rudelführer richtig interpretiert und uns diszipliniert führt und leitet.

Klare Regeln und Grenzen sind nötig, an denen wir uns orientieren können und durch die richtige Ansprache sofort wissen, wer der Herr im Ring ist. Sei es im Alltag, bei der Erziehung oder sonstigen Aktivitäten. Anfang und Ende bestimmt immer der Rudelchef - sprich wann wir Fressen, wann wir Spielen und den Beginn, sowie das Ende der Hundetrainings. Wenn Herrchen dies verinnerlicht, wird es kein Aufbegehren geben.

Wir akzeptieren natürlich das letzte Wort unserer Bezugsperson, diese sollte uns zeigen wo es langgeht. Erfolgt dies mit Souveränität, Führungsqualität und mit ruhiger und konsequenter Hand, dann sind wir tolle Familienhunde.

Wir lassen uns sehr gut in die Familie integrieren, unsere Position in der Rangordnung zuweisen und akzeptieren bei entsprechender Umsetzung und regelmäßigen Erinnerungen, bereitwillig die Rangfolge.




Bindung zum Herrchen

Wir Rhodesian Ridgebacks sind sehr treue und loyale Hunde, führen eine äußerst enge Beziehung mit einer starken Bindung zu unserer Bezugsperson. Was für den Bindungsaufbau dabei beachtet werden sollte, könnt ihr gerne in unserem ergänzenden Artikel nachlesen.




Erziehbarkeit

In jungen Jahren sind wir zunächst etwas schwieriger und benötigen regelmäßigen und nachhaltigen Erziehungsunterricht. Am besten und effektivsten in einer Hundeschule oder im Einzeltraining mit einem versierten Hundetrainer. Denn es ist wichtig, von Anfang an den richtigen Weg einzuschlagen, damit die Erziehungsmaßnahmen ihre volle Wirkung erreichen und im Alltag das Führen von uns Rhodesians unproblematisch durch die richtige Führung und Ansprache verlaufen kann. 

Und die Erziehung ist ein permanenter Prozess, sprich egelmäßiges Wiederholen verfestigt die einstudierten Lerninhalte und lässt damit Hund und Halter in der Praxis sicherer auftreten - denn ein eingeschweißtes Team, dass gut miteinander harmoniert und funktioniert, ist das A und O. 

Warum?

Wir haben soviel Power und Kraft, dass wir uns mühelos losreißen könnten, um unseren Trieben freien Lauf zu lassen, wenn ein Außenreiz auf uns einwirkt. Hier muss eine Alternative her, denn sich als Halter immer dagegegen zu stemmen und wenn es schlecht läuft hinterherziehen zu lassen, ist keine gute Idee.

Hilfreiche Befehle, Signale und die gängigen Werkzeuge wie Impulskontrolle, sicherer Rückruf, Leinenführigkeit, Freifolge etc. sind unabdingbare Instrumente für das Halten und Führen eines Rhodesian Ridgeback.

Generell bringt die Rasse alles für das gemeinsame Arbeiten mit, denn die Hunde sind arbeitswillig, menschenbezogen und kooperativ - aber man muss wissen wie man an die Sache herangeht, damit sie von Erfolg gekrönt ist.

Der Rhodesian ist trotz seines freundlichen und tollen Wesen kein Anfängerhund.




Kinderfreundlichkeit

Wir mögen Kinder sehr gerne und finden es toll, wenn sich die Kinder mit uns beschäftigen. Wir sind ein idealer Familienhund und lassen uns gut integrieren.




Sozialverhalten

Freundlichkeit Hoch
Dominanz Mittel
Sozialverträglichkeit Mittel

Freundlichkeit Hoch
Dominanz Gering
Bindung Herrchen Hoch
Erziehbarkeit Hoch
Kinderverträglichkeit Hoch
Sensibilität Hoch
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Was gibt es beim Rhodesian Ridgeback im Hinblick auf die Erziehung zu wissen?

Welche rassespezifischen Erziehungsthemen können bei der Haltung des Rhodesian Ridgebacks aufkommen?

Erziehungsthemen

Bei unserer Erziehung ist es so wie mit jeder anderen Hunderasse. Wir Rhodesian Rigebacks Welpen und Junghunde sollten mit ruhiger Hand, aber mit Konsequenz erzogen werden. Hierbei ist es uns wichtig, dass ihr uns definierte Aufgaben und Übungen regelmäßig wiederholen lasst. Unser Herrchen sollte sich entsprechend die Zeit nehmen und sich mit unseren Charaktereigenschaften und Verhaltensweisen auseinanderzusetzen.

Gleiches gilt natürlich auch für den Praxisalltag. Führung ist uns wichtig - Herrchen/Frauchen müssen ihrer Teamleaderrolle ernsthaft und diszipliniert nachkommen. Die Führungsrolle obliegt euch. Nehmt sie an und geht mit souveränem und sicheren Auftreten voran, dies bringt uns Sicherheit und stärkt das Vertrauen. Dann lassen wir uns gerne bereitwillig von euch leiten und orientieren uns an euch.

Hin und wieder werden vereinzelt Fälle besonders mit uns Rhodesian Ridgeback Rüden bekannt, wo Halter mit dominantem Verhalten überfordert sind. Dies ist bei unserer Rasse kein neues Phänomen. Gibt es also Probleme in der Beziehung und dem Zusammenwirken im Ersatzrudel, dann kontaktiert frühzeitig einen erfahrenen und kompetenten Hundetrainer, der sich ein genaues Bild vor Ort machen und entsprechende Erziehungsmaßnahmen angehen kann. Oft liegt es an der mangelnden Konsequenz in der eigenen Ansprache und Umsetzung aufgestellter Regeln und Grenzen, was sich durch ein paar Stellschrauben zügig durch intensives Arbeiten aber ändern lässt. Wartet aber nicht zu lange oder doktert eigenmächtig herum, da oftmals die Angelegenheit nur verschlimmbessert wird und sich im Verhalten des Vierbeiners weiter verfestigt.

Auch in Bezug auf die kleinsten und jüngsten Familienmitglieder sollte man als Erziehungsberechtigte und verantwortliche Halter immer ein Auge auf das Verhalten des Hundes gegenüber den Kindern und andersrum, halten. Denn auch hier muss unmissverständlich klar sein, welche Position der Rhodesian im Familienrudel einnimmt. Ebenso brauchen die Kinder die richtigen Umgangsregeln für ein reibungsloses Miteinander mit dem Hund - auch wenn der Rhodesian von Haus aus kinderfreundlich und friedlich ist, will er nicht drangsaliert, bedroht und mitunter grob angepackt werden. Daher raten wir euch unseren Artikel "Goldene Regeln für Kinder im Umgang mit einem Hund" zu lesen. Ferner bieten zahlreiche Hundeschulen "Hund-Kind-Kurse" an, die sicher eine Überlegung wert sind.

Unter Umständen gibt es bei dem ein oder anderen unserer Artgenossen das Problem, dass er auf Grund seiner ursprünglichen Verwendung, nämlich der Jagd auf Großwild, auch heute zu unkontrolliertem Jagdverhalten neigt. Unser Jagdtrieb bzw. –instinkt kann daher sehr ausgeprägt sein.  Hier wäre ein Antijagdtraining angeraten, welches bei den meisten Hundeschulen und Hundetrainern als Einzel- oder Gruppentraining belegt werden sollte. Diese haben sicherlich mehr als nur einen Erziehungstipp. Damit unterstützt ihr uns bestimmt, um unseren Jagdtrieb im Alltag besser in den Griff zu bekommen.

Erziehungsthemen

  • Antijagdtraining
  • Hund und Kind Training
  • Streunen und Abhauen

Rhodesian Ridgeback - Erziehung & Training
Wichtige Tipps aus erster Hand vom Hundetrainer!

Der Rhodesian Ridgeback, majestätisch und einzigartig definiert durch seinen charakteristischen Rückenkamm, ist viel mehr als nur ein schöner Hund. Diese Rasse, die ihren Ursprung im südlichen Afrika hat, strahlt Stärke, Ausdauer und Entschlossenheit aus. Sie sind sowohl hervorragende Apportierhunde, als auch perfekte Begleiter im häuslichen Alltag. Sie verkörpern die willensstarke und tapfere Natur ihrer Vorfahren, der Jagdhunde vom Kap der Guten Hoffnung, und dabei sind sie gleichzeitig liebevoll und treu gegenüber ihrer Familie.

Sozialisation des Rhodesian Ridgebacks

In Bezug auf die Sozialisierung des Rhodesian Ridgebacks ist es wichtig zu beachten, dass diese Hunde eine frühzeitige und umfassende Sozialisierung benötigen. Sie bevorzugen eine feste, aber liebevolle Hand und brauchen klare Grenzen. Es ist unerlässlich, dass sie von klein auf an unterschiedliche Umgebungen, Geräusche und Menschen gewöhnt werden. Auch der Kontakt mit anderen Hunden ist wichtig, um eine ausgewogene Persönlichkeit zu fördern und Aggressionen oder Ängsten entgegenzuwirken.

Grundkommandos

Es gibt einige Grundkommandos, die ein Rhodesian Ridgeback unbedingt beherrschen sollte. Darunter fallen die klassischen Befehle wie "Sitz", "Platz" und "Bleib". Zudem ist "Komm" ein essentielles Kommando, da Ridgebacks einen stark ausgeprägten Jagdinstinkt haben und sich schnell in gefährlichen Situationen wiederfinden können, wenn sie unkontrolliert loslaufen. Mit einem sicheren Grundgehorsam können viele Probleme verhindert werden.

Gehorsamstraining – Leinentraining

Das Gehorsamstraining mit einem Rhodesian Ridgeback sollte immer positiv und belohnungsorientiert gestaltet werden. Geduld und Konsistenz sind hierbei Schlüssel zum Erfolg. Leinentraining ist ebenso wichtig, um den Hund kontrolliert und sicher führen zu können. Da Ridgebacks zu den Rassen gehören, die gerne ziehen, ist eine gute Leinenführung unabdingbar.

Spiel- und Apportiertraining

Zum Spiel- und Apportiertraining ist zu sagen, dass Ridgebacks aufgrund ihres Jagdinstinktes normalerweise gerne apportieren. Es ist ein großartiger Weg, um ihrem Bedürfnis nach körperlicher und geistiger Auslastung nachzukommen. Verstecke und Suche-Spiele fördern zudem ihre Auffassungsgabe und Aufmerksamkeit.

Was sollten wir sonst noch zu dieser Rasse wissen?

Die imposante Hunderasse mit dem Rassenamen "Rhodesian Ridgeback" stammt vom afrikanischen Kontinent, wo sie mit ihren Besitzern auf den Farmen lebte, dort für Recht und Ordnung als Wachhund sorgte und zudem als als Jagdhund für Großwild eingesetzt wurde. Heute ist die Rasse ein beliebter Alltagsbegleiter.

Welche Größe haben Rhodesian Ridgebacks?

Rhodesian Ridgebacks sind große Hunde, die eine Schulterhöhe zwischen 63 und 69 cm haben können.

Wie viel Bewegung braucht ein Rhodesian Ridgeback?

Ein Rhodesian Ridgeback ist eine aktive und energiegeladene Hunderasse, die viel Bewegung und körperliche Aktivität benötigt. Es wird empfohlen, dass ein Rhodesian Ridgeback mindestens 2-3 Stunden Bewegung pro Tag erhält. Dies kann in Form von Spaziergängen, Joggen, Spielen oder anderen körperlichen Aktivitäten erfolgen. Es ist wichtig, dass der Hund ausreichend Gelegenheit hat, sich zu bewegen und zu rennen, um körperlich und geistig gesund zu bleiben.

Sind Rhodesian Ridgebacks familienfreundliche Hunde?

Ja, Rhodesian Ridgebacks können familienfreundliche Hunde sein. Sie sind bekannt für ihre Loyalität, Liebe und Schutzinstinkte gegenüber ihrer Familie. Sie sind normalerweise gutmütig, sanft und geduldig mit Kindern. Allerdings sollten sie immer unter Aufsicht sein, da sie aufgrund ihrer Größe und Stärke versehentlich Kleinkinder umstoßen könnten. Es ist auch wichtig zu beachten, dass jeder Hund eine individuelle Persönlichkeit hat, daher ist es ratsam, den spezifischen Hund kennenzulernen, bevor man ihn als familienfreundlich betrachtet.

Wie viel Fellpflege benötigt ein Rhodesian Ridgeback?

Ein Rhodesian Ridgeback benötigt eine moderate Menge an Fellpflege. Ihr kurzes, dichtes Fell erfordert regelmäßiges Bürsten, um lose Haare zu entfernen und die Hautgesundheit zu fördern. Einmal pro Woche ist in der Regel ausreichend, außer während des Fellwechsels, wenn das Bürsten häufiger erforderlich sein kann. Es wird empfohlen, einen Gummihandschuh oder eine weiche Bürste zu verwenden, um das Fell zu pflegen und Verwicklungen zu vermeiden. Darüber hinaus sollten Sie die Ohren wöchentlich reinigen und die Nägel alle paar Wochen schneiden.

Sind Rhodesian Ridgebacks leicht zu erziehen?

Rhodesian Ridgebacks sind intelligente Hunde, aber sie können auch eine gewisse Unabhängigkeit zeigen. Ihre Erziehung erfordert daher Geduld, Konsequenz und eine positive Bestärkung. Mit einer liebevollen, aber bestimmten Herangehensweise können sie gut erzogen werden. Es ist wichtig, von Anfang an klare Regeln und Grenzen festzulegen und sie konsequent durchzusetzen. Eine gute Sozialisierung ist ebenfalls wichtig, um sicherzustellen, dass sie sich gut mit anderen Hunden und Menschen vertragen. Es kann hilfreich sein, eine Hundeschule oder einen erfahrenen Hundetrainer zu konsultieren, um Unterstützung bei der Erziehung Ihres Rhodesian Ridgebacks zu erhalten.

Zusammenfassung

Als Besitzer eines Rhodesian Ridgebacks sollten Sie sich dessen bewusst sein, dass dies keine Hunde für Anfänger sind. Sie brauchen eine klare Führung und Auslastung, sowohl physisch als auch geistig. Sie sind robuste, energiegeladene und intelligente Hunde, die sich auch als liebevolle Familienmitglieder auszeichnen, wenn sie korrekt sozialisiert und ausgebildet sind. Doch das erfordert viel Zeit, Geduld und Engagement. Wenn Sie jedoch bereit sind, diese zu investieren, werden Sie mit einem loyalen, liebevollen und unglaublich vielseitigen Begleiter belohnt.

Ralf Lügger
Hundetrainer, Hund-Mensch-Coach, Autor
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Rassetypische Krankheiten des Rhodesian Ridgebacks

Rhodesian Ridgeback: Welche Erbkrankheiten, genetischen Belastungsfaktoren und sonstigen rassetypischen Hundekrankheiten können auftreten?

Erbkrankheiten

Du überlegst Dir vielleicht einen von uns Rhodesian Ridgeback Welpen zu kaufen? Dann solltest Du Dich auf alle Fälle im Vorfeld mit Rhodesian Ridgeback Züchtern unterhalten und nach der Zuchthistorie der vergangen und aktuellen Würfe erkundigen. Hierdurch gewinnst Du einen Eindruck, ob irgendwelche Erbkrankheiten bereits aufgetreten sind, da wir für die eine oder andere erbliche Erkrankung eine Rassedisposition haben.

Potentielle Erbkrankheiten betreffen uns Rhodesians auf Grund unserer Körpergröße und Gewicht beispielsweise an unserem Bewegungsapparat.  Durch die Hüftgelenks- und die Ellenbogendysplasie werden wir in unserer Bewegung mal mehr, mal weniger stark eingeschränkt, sollte diese Erkrankung uns treffen.

Eine weitere Erkrankung, die uns ebenfalls am Skelettapparat einschränkt, ist die Osteochondrosis dissecans. Hier ist dann die Schulter betroffen, die beim Heranwachsen von uns im jungen Halter so beeinträchtigt ist, dass es Langfristschäden in der Regel mit sich bringt. 

Die Degenerative Myelopathie ist eine Ansammlung von mehreren neurologischen Erkrankungen die das Rückenmark betreffen. Auch diese kann uns Rhodesians heimsuchen und uns körperlich schwer zu schaffen machen.

Weitere erbliche Gefahren drohen durch die Symmetrische Lupoide Onychodystrophie, eine Autoimmunkrankheit.

Die Hämophilie B ist eine Blutgerinnungsstörung, von der wir ebenfalls betroffen sein können.

Eine weitere potentielle erbliche Erkrankung, die nahezu auch ausschließlich uns Rhodesian Ridgebacks betrifft, ist die Dermoidsinus. Die Krankheit besteht aus Dermoid-Zysten.

Von einer Kniescheiben-Verrenkung, auch Patellaluxation genannt, können wir ebenfalls betroffen sein. Dies wird gestützt durch die Datenaufzeichnungen der amerikanischen Orthopedic Foundation for Animals (OFA), die seit 1974 diese sammelt und auswertet. 1% der untersuchten Rhodesians sind laut ihrer Aufzeichnungen erkrankt.

Die Schilddrüsen-Unterfunktion wird immerhin bei 9,6% der untersuchten Rhodesians in den USA diagnostiziert.. 

Des Weiteren werden 1,6% der Hunde mit Augenerkrankungen gelistet. 

Nachdem bei den Rhodesian Ridgeback ein Zahnstatus aufgenommen wurde, konnte bei 4,9% der Hunde eine der diversen Zahnerkrankung bzw. Auffälligkeiten der Zähne nachgewiesen werden.

Sonstige Krankheiten

Wir Rhodesians sind Gott sei Dank bekanntlich eine sehr robuste und resistente Hunderasse und plagen uns deshalb in aller Regel nicht ständig mit den unterschiedlichsten Krankheiten herum. Aber auch wir bleiben nicht immer verschont. 

Eine Hundekrankheit, die den einen oder anderen von uns unter Umständen trifft, ist die Taubheit, die vom Verlauf ein- oder beidseitig auftreten kann.

Zudem sollten unsere Ohren auf Grund ihrer Anatomie regelmäßig auf Dreck, Feuchtigkeit und Parasitenbefall kontrolliert werden. Denn ansonsten drohen Ohrenentzündungen und -infektionen.

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Welche Aktivitäten eignen sich für den Rhodesian Ridgeback?

Welche Hundesportarten und Alltagsbeschäftigungen eignen sich für den Rhodesian Ridgeback?

Passende Sportarten

Grundsätzlich benötigen wir Rhodesian Ridgebacks ausreichend Bewegung und Auslastung. Wir sind absolute Sportler und lieben es uns vielseitig und ausreichend zu bewegen. Wir sind große und agile Hunde, die herausgefordert werden und Aufgaben meistern wollen. Am liebsten mit unserem Herrchen, anderen Spielpartnern oder auch gerne alleine. 

Frühes Training in der Hundeschule bis hin zu einer Begleithundeprüfung oder dem Hundeführerschein, bringen uns tolle und notwendige Herausforderungen für Kopf und Körper. Dies tut uns gut und lastet uns aus – und das brauchen wir Hunde – nicht arme Hunde, nein glückliche Hunde!  Eine solche „schulische“ Ausbildung hat auch noch keinem Kind geschadet, also wird es uns sicher auch für unseren zukünftigen Lebensweg sehr helfen. Dann werden wir Euch viel Spaß bereiten. Wir Rhodesians genießen diese Zusammenarbeit mit Euch Menschen.

Dies könnt ihr am besten mit dem Besuch einer Hundeschule oder eines Hundesportvereins erreichen, da wir hier bei den Trainingseinheiten und Wettkämpfen eng miteinander arbeiten müssen, um die gewünschten Erfolge einzuheimsen. 

Der Hundeplatz ist der richtige Ort, um uns Rhodesian körperlich und geistig/mental bei den diversen Hundesportarten Raum zu geben, uns mit all unseren Stärken, natürlichen Anlagen und Fähigkeiten sowie erlangten Fertigkeiten einzubringen, voll entfalten und rassegerecht ausleben zu können. Vor allen Dingen werden unsere verankerten Triebe und hieraus resultierendes Verhalten gezielt angesprochen und auf kontrollierte Weise in adäquate Aktivitäten umgeleitet. Damit kommen wir Rhodesian Ridgebacks dann bei den unterschiedlichsten Disziplinen voll auf unsere Kosten, können uns austoben und sind am Ende des Tages ausgeglichen, zufrieden und unsere Bedürfnisse vollends befriedigt.

Und wir Powerpakete sind wahrhafte Alleskönner und Allrounder. Es gibt im Hundesport nahezu keine Übung und Disziplin, die wir nicht spielend und mit großem Einsatz erfolgreich umsetzen können. Wir sind äußerst gute, versierte und gewandte Läufer, ausdauernd zudem und sprungstark. Ferner überzeugen wir mit einer hohen Intelligenz, schnellen Auffassungsgabe, Scharfsinnigkeit, starkem Willen und sind mental sehr nervenstark. Was wollt ihr als idealen Sportbegleiter mehr?

Lasst und also gemeinsam Spaß haben, probiert mit uns alle möglichen Sportarten gerne aus, denn am Ende des Tages soll es unserem jeweiligen Rassevertreter seine erwünschte physische und psychische Auslastung bringen, denn wir wollen gefordert und gefördert werden.

Wir vielseitig talentierten und äußerst leistungsfähigen Rhodesians, sind angefangen vom Agility, wo wir unsere Geschicklichkeit und das enorme Laufvermögen unter Beweis stellen können, über die Nasenarbeit bei der Fährtenarbeit, ZOS oder Mantrailing, bis hin zu Obedience oder den Turnierhundesport, zu begeistern und gehen mit großer Motivation an die uns gestellten Aufgaben heran.

Aktivitäten für jeden Tag

Da ein Großteil der Zeit mit uns neben dem Hundeplatz stattfinden wird und der Hundesport nur ein bedeutender Teil des gesamten Auslastungsprogramm einnimmt, wollen wir nun mal schauen, wie ihr uns Rhodesian Ridgegeback auch im privaten Umfeld herausfordern und gleichzeitig auf spielrische Weise bespaßen könnt:

Wie bei nahezu allen Artgenossen, bilden täglich ausgiebige und abwechslungsreiche Spaziergänge die Grundbasis des Hundealltags. Idealerweise werden wir mit wechselnden Umwelteinflüssen durch sich ändernde Wegstrecke berieselt, den die bringen unsere außerordentlich scharfen Sinne zum Arbeiten und sorgen für mentale Auslastung. Was unseren körperlichen Einsatz dabei angeht, wünschen wir uns auch viel Raum für freies Laufen zu bekommen, durch unterschiedliche Streckenprofile von der Intensität und den Schwierigkeitsgraden, gefordert zu werden. Auf Grund unseres starken Jagdtriebs, müssen aber für den unangeleinte Auslauf, mehrere Komponenten passen - Erziehung, Führung und Auslastung, damit wir nicht unkontrolliert durch einen externen Reiz ausbüchsen...

Ferner braucht es über Tag ausreichend Gassigänge, damit wir uns zwischendurch die Beine vertreten und stressfrei unser Geschäft erledigen können.

Gebt uns unterwegs ausreichend Gelegenheit unserem Spieltrieb und Bewegungsdrang nachzugehen, bestenfalls durch geeignete Beschäftigungen, die die Hunderunde noch spannender und effektiver gestalten.  

So bietet sich wie auch im Hundesport, die Nasenarbeit in verschiedenen Formen an, um unseren Schnüffel- und Suchtrieb durch das gezielte Suchen von Gegenständen oder auch Personen, zu befriedigen. Dies können dann versteckte Leckerchen unter Laub oder an der Baumrinde sein, mitlaufende Personen, die sich einen Unterschlupf suchen und wir diese aufspüren sollen. Perfekt bietet sich auch ein Futterdummy an, den ihr mit unserem Lieblingsfressen bestückt, anschließend in der näheren Umgebung ablegt und wir mit unserem Suchauftrag nach erteilter Freigabe loslegen. Glaubt uns, diesen werden wir sicher zügig finden und dann zu euch zurück apportieren.

Apropos Apportieren: Diverse Apportiespiele zu Land oder Wasser, sind ebenfalls ideale Aktivitäten, mit denen ihr uns Rhodesians begeistern könnt. Sei es nun die Frisbee, ein geeigneter Ball oder ein Stöckchen, wir werden euch das Spielgeräte nach dem Wurf holen und für weitere Versuche bringen.

Unsere Gewandtheit und Geländegängigkeit beim Bewegen, könnt ihr mit Geschicklichkeitsaufgaben wie dem Balancieren über Baumstämme oder bauliche Elemente anreichern.

Sollte unser Besitzer(in)  passionierter Reiter(in) sein, so freuen wir uns über regelmäßigen Ausritt um unseren Bewegungsdrang auszuleben und dienen dabei perfekt als Reitbegleithund. 

Schöne Fahrradtouren mit durchschnittlichem Tempo sind für unsere Bewegung und Training der Muskulatur ebenfalls eine sehr gute Freizeitbeschäftigung. Die Ausdauer haben wir allemal.

Regelmäßige Joggingeinheiten unserer Besitzer sind ideal für ausdauernde Läufe. Dies kommt vielen Attributen aus unseren früheren Einsatzbereichen bei der Jagd auf Großwild nah.

Es gibt also extrem viele Möglichkeiten, die positiv auf unsere Charaktereigenschaften und die körperlichen Voraussetzungen wirken und uns genügend auslasten. Mit diesen werden wir Rhodesian zu sehr angenehmen, glücklichen und zufriedenen Hunden.

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Das sind die Anforderungen für die Haltung eines Rhodesian Ridgebacks

Welche Besonderheiten sind im Hinblick auf Haltebedingungen, Zeit- und Kostenaufwand beim Rhodesian Ridgeback zu beachten?
Pflege Gering
tägliche Aktivitäten Hoch
Gassi gehen Hoch
Erziehung Hoch

Anforderungen an den Hundehalter

Wir Rhodesian Ridgebacks leben nicht so gerne in einer Stadt, das Landleben gefällt uns deutlich besser. Da wir von der Statur ja bekanntlich groß sind, freuen wir uns über genügend Platz zum Bewegen und Schlafen. Am liebsten ist uns natürlich, wenn unser Herrchen mit seiner Familie in einem großen Haus mit Garten lebt. Hier haben wir dann garantiert ausreichend Platz.  Der Garten ist uns wichtig,  damit wir zwischen unseren ausgedehnten Spaziergängen oder Wanderungen eine weitere Möglichkeit haben frische Luft zu schnappen und uns etwas auszutoben.

Unser Herrchen und am liebsten auch die gesamte Familie, sollte ausreichend Freude und Zeit haben, sich mit uns Rhodesians zu beschäftigen. Wir brauchen täglich aufgrund unserer Charakter- und unser Körpereigenschaften viel Bewegung und Aufgaben die wir meistern müssen. Da wir insbesondere in unseren ersten Lebensjahren nicht die allereinfachste Hunderasse zum Erziehen sind, ist es vielleicht nicht schlecht, wenn Du Dir die Zeit nimmst und mit uns an verschiedenen Kursen in der Hundeschule oder im Hundesportverein teilnimmst. Du musst Dich auf alle Fälle genug mit uns beschäftigen, damit wir Rhodesian Ridgebacks ausgelastet sind. Und damit sind wir zufrieden und unser Halter auch.

Wie wir Euch bereits erklärt haben, ist unser Fell bzw. Haarkleid kurz und dicht. Gott sei Dank müssen wir nicht regelmäßig zu einem Hundefriseur – gut für eure Zeit und euer Portemonnaie. Ansonsten müssen wir nicht großartig gepflegt werden, außer wir haben uns beim Toben im Dreck gesuhlt.

Was unsere Ernährung und Futter angeht, ist klar dass wir mehr fressen wie viele kleine Hunderassen. Wir Rhodesians werden groß und haben auch ein paar Kilo Muskelmasse, die es gilt täglich mit ausreichend Nahrung zu erhalten. Und wie bei jedem anderen Lebewesen, fressen wir einfach auch gerne. Daher sollte unserem Herrchen klar sein, dass hier mehr investiert werden muss, wie bei einem unserer kleinen Artgenossen. Die Kosten für unsere Erziehung in den ersten Jahren und etwaige Sport- und Freizeitaktivitäten sind auch höher wie bei kleineren Hunden - aber dies ist gut bei uns investiert, da ihr dann auch deutlich mehr Freude an uns habt. Das werdet ihr sicherlich merken. Ein weiteren Punkt, den es bei der Kostensituation für uns Rhodesian Ridgebacks zu beachten gilt, sind die Tierarztkosten. Wir sind ja glücklich, dass wir von Natur aus eine sehr beständige und widerstandsfähige Hunderasse sind. Daher sollten sich die Kosten im Rahmen halten, außer es passiert etwas Unvorhergesehenes.

Eine Bitte haben wir Rhodesians dann noch an euch:

Gebt uns Ruhepausen zwischen dem Spielen und Toben. Wir brauchen auch nach dem Hundesport und dem Spaziergang ausreichende Schlafmöglichkeiten. Manchmal sind wir dann „hundemüde".

Anforderungen an die Umgebung

Stadttauglichkeit Gering
Platzbedarf Wohnung Hoch
Platzbedarf Garten Hoch

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