Sporthund

Was ist ein Sporthund?

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Zuletzt aktualisiert am: 10.9.2021

Vanessa Belgischer Schaeferhund beim Agility.jpg
Synonyme
  • Hundesportler

Als Sporthund wird ein Hund bezeichnet, der einer bestimmten Hundesportart im Hundesportverein oder einer Hundeschule nachgeht. Dieser Hund kann sowohl ein Rassehund, Hybridhund oder Mischlingshund sein, wobei manche Hundesportarten nur ganz spezielle Hunderassen zulassen.

Da zahlreiche Hundesportarten zwischenzeitlich auf die Anlagen und Eigenschaften jedes Hundeindividuum spezifisch eingehen und das Anforderungslevel anpassen, gibt es nicht nur für Supersportler unter den Hunden die Möglichkeit am Hundesport teilzunehmen, sondern auch weniger leistungsfähige Vierbeiner körperlich und geistig/mental zu beschäftigen. 

Dennoch versteht man bei der Begriffsverwendung "Sporthund" eher den voll im Saft stehenden Hundesportler, der auch wettkampfseitig mit seinem Halter/Hundeführer engagiert ist und an Sportverantstaltungen teilnimmt. Dabei soll dieser rasse- und artgerecht bei den Sportdisziplinen eingesetzt werden, so dass ein optimaler Einklang und angemessenes Maß an physischer und psychischer Belastung angestrebt, ein guter Trainingseffekt im Hinblick auf Muskulatur, Skelettapparat, Kondition und Auslastung erreicht wird, sprich keine Über- oder Unterforderung der Gesundheit, Konstitution und dem Wohlbefinden des Hundes schadet und er Spaß und Freude bei den Übungs- und Wettkampfeinheiten hat. 

Ob nun der Sporthund im Agility, Turnierhundesport, Dogfrisbee, Mantrailing, bei der Jagd, im Rettungshundewesen etc. aktiv zum Einsatz kommt, muss er regelmäßig von einem Veterinärmediziner eingehend untersucht werden, um den Gesundheitszustand stets im auge zu behalten. Denn schnell kann der Vierbeiner bei zügigen Richtungswechseln oder Sprüngen sich eine Bänderverletzung zuziehen, die er spürt und je nach Charakter und individuellem Schmerzempfinden, durch Schonhaltung sich aber "durchbeißt" und nichts anmerken lässt. Ebenso sollten aber auch innere Organe bei "Leistungshunden" hin und wieder mittels Ultraschall oder EKG auf Unversehrtheit gecheckt werden, auch ein Blutbild ist in bestimmten Abständen ratsam. Warum? Weil die Belastungen, die auf einen Sporthund durch seine unterschiedlichen Aktivitäten auf Körper und Geist stark einwirken. So ist der Bewegungsapparat mit den Gliedmaßen und hier Hüfte, Schulter, Ellbogen und Knie inklusiv der Bänder und Sehnen, besonders durch die Intensität und unterschiedlich gelagerten Strapazen durch die starke Beanspruchung gefährdet. Zudem müssen Lunge und Herz voll funktionstüchtig sein und einiges ableisten, um bei den unterschiedlichen Disziplinen mit kurzen Sprints inklusive abrupten Richtungswechseln, ausdauernden Läufen und extrem gelenk- und bänderbelastenden Sprüngen, bestehen zu können. Kommt dann aus Ehrgeiz von Seiten des menschlichen Pendants auch noch Leistungsdruck und Überforderung hinzu oder der Vierbeiner geht den Sportaktivitäten nur widerwillig nach, führt dies zu Stress und psychischen/seelischen Belastungen, die Auswirkungen auf den geistigen Zustand und die Persönlichkeit des Hundes haben. Hier gilt es immer das jeweilige Hundeindividuum auf die Eignung und Fähigkeit als Sporthund aus allen Blickwinkeln Beachtung zu schenken, um nicht nachhaltig dem jeweiligen Hund Schaden zuzuführen.

Dass es in manchen Fällen beim Einsatz von Sporthunden völlig übertrieben und über das Ziel hinausgeschossen wird, zeigt die Tatsache, dass zwischenzeitlich auch das Thema Doping im Hundesport Einzug gefunden hat. Mehr dazu könnt ihr gerne in unserem ergänzenden Artikel nachlesen.

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